Liebe auf Distanz von xRiLey ================================================================================ Kapitel 18: Ironie des Schicksals --------------------------------- Nachdem die Jungs aus Osaka haushoch gegen die Mädels mehrere Spiele verloren, zogen sie noch um die Häuser. Sie hatten sich in einer Bar niedergelassen und genossen den restlichen Abend. Selbst Kazuha war gut gelaunt, trotz, dass sie den letzten Abend mit Heiji verbrachte. Dieser saß neben ihr, hatte sogar seinen Arm um ihre Schultern gelegt und plauderte und scherzte munter mit den Anderen. Die Schleifenträgerin sah zu ihrem Sitznachbar und Trauer stieg in ihr hoch. Sie hatte die letzten Monate wegen ihm schrecklich gelitten. Die Sehnsucht und die Trauer waren Teil ihres Lebens geworden und sie war mit Leere gefüllt. Obwohl Kazuha sich große Mühe gab, den Kappenträger vor wenigen Tagen noch zum Teufel zu jagen, waren sie nun hier. Ein seichtes Lächeln bildete sich in ihrem Gesicht. Das war pure Ironie des Schicksals, doch warum musste die grünäugige Schülerin so einen Kummer erleiden? Das Lächeln verschwand und ihr Blick senkte sich. Ihr Blick haftete auf einem Krümel, so als könnte dieser ihr all die Fragen in ihrem Kopf beantworten. Vom Kellner aus ihren Gedanken gerissen, beschloss Kazuha sich den restlichen Abend keine weiteren Gedanken über dieses Thema zu verlieren. Sie musste die Vergangenheit auf sich beruhen lassen und nach vorne blicken. Was würde es ihr bringen, wenn sie weiterhin so nachtragend ihm gegenüber wäre? Immerhin hatte er sie vor wenigen Tagen vor diesem schmierigen Typen beschützt und sich um ein Gespräch bemüht, wenn man seine Aktion mit dem Fahrstuhl dazu zählen konnte. also hatte er es verdient, dass sie sich ihm gegenüber normal verhielt. Oder etwa nicht? "Auf die Billiardköniginnen.", sprach Shinichi und erhob einen Shot zum anstoßen. Kazuha nahm ebenfalls einen Shot und stieß an, ehe das Getränk die Kehle runtergespült wurde. Weitere Stunden vergingen und keiner von den Jugendlichen dachte daran zurück ins Hotel zu gehen. Erst als der Kellner die Sechs höflich bat, das Lokal zu verlassen, machten sie sich auf dem Rückweg. Heiji hatte auf dem Rückweg ungefragt die Hand von Kazuha genommen, was sie nicht störte. Vermutlich lag dies am Alkohol oder an dem Kribbeln in ihrem Bauch. Auch Shinichi hatte seinen Arm um Ran gelegt, was sie zu gerne zu ließ. Kaito hingegen trottete neben Aoko her, folgte den Vieren. Immer wieder wich sein Blick auf sie und auch er hatte das Verlangen ihre Hand zu ergreifen, was er allerdings nicht tat. Dann würde er zugeben müssen, dass er sehr wohl Interesse an Aoko hatte und das, obwohl er bei seinen Freunden das Gegenteil behauptet hatte. Die junge Nakamori verschränkte ihre Arme und zitterte leicht. "Sie friert. Kein Wunder bei der dünnen Kleidung.", dachte sich Kaito. Ohne zu überlegen zog er seine Jacke aus und legte sie über Aoko ihre Schultern. Verwundert über seine Geste sah sie zu ihm. "Danke Kaito." Er ließ es unkommentiert und ging weiter. Verwirrt beobachtete die junge Schülerin ihn. Das war seine erste nette Geste ihr gegenüber seitdem sie ihn kannte. Sonst war der Hobbymagier immer fies gewesen und nun fiel ihm auf, dass ihr kalt war. Lächelnd harkte sie sich bei ihm ein mit dem Risiko, dass er es nicht wollte und sie auf offener Straße mitten in der Nacht anfauchte. Sein Gesicht rötete sich leicht und er spürte, wie sein Herz in der Brust anfing schneller zu schlagen. Hatte er etwa doch mehr Gefallen an Aoko gefunden, wie er einst dachte? Am Hotel angekommen löste Kaito sich schnell von Aoko, ehe seine Freunde etwas mitbekamen. Verwundernd sah Aoko zu ihm und ließ es unkommentiert, auch wenn sie nicht verstand, was sein Verhalten nun wieder sollte. "Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich finde die Nacht ist noch jung.", kam es aus Heiji, der bei einem kurzen Blick auf seinem Handy feststellte, dass es erst halb eins in der Früh war. "Dann kommt doch noch was mit in unserem Hotelzimmer.", schlug Ran vor und blickte zu Shinichi. Dieser grinste zustimmend und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, was ihr ebenfalls ein Lächeln entlockte. Anschließend gingen die drei Freundinnen hinauf in ihr Hotelzimmer und die Jungs besorgten noch Getränke an einem Kiosk. Natürlich könnten sie auch im Hotel einige Getränke bestellen, doch dies würde den Geldbeutel vermutlich wortwörtlich sprengen. Während sie also alleine waren, machten diese sich nochmal frisch. Das Makeup wurde aufgefrischt und die Haare nochmals durchgekämmt. So löste Aoko ihren Seitenzopf und ließ ihr Haar locker herunterfallen. "Wie fühlst du dich in der Gegenwart von Heiji?", fragte Ran, die trotz der guten Stimmung noch immer ein klein wenig besorgt um ihre Kindheitsfreundin war. Die Schleifenträgerin hielt mit ihrer Bewegung inne und verinnerlichte die Frage, ehe sie lächelte und mit gutem Gewissen sprach. "Anfangs war es schwer, aber ich möchte nicht weiter in der Vergangenheit leben und mich daran aufhalten, was vor Monaten geschah." "Das ist die richtige Einstellung.", nickte Aoko und umarmte ihre Schulfreundin. Kurz darauf klopfte es an der Zimmertüre und die Jungs waren zurückgekehrt. Mittlerweile waren etliche Stunden vergangen und alle waren auf der Couch bei einem Film, der im Fernseher lief eingeschlafen. Verschlafen öffnete Kazuha ihre Augen. Sie lag in den Armen von Heiji, der noch immer schlief. Leise stand sie auf und verließ den Raum. Die junge Schleifenträgerin brauchte etwas frische Luft, weshalb sie auf dem Balkon stand und auf die beleuchtete Straße sah. Vereinzelnt fuhren Autos am Hotel vorbei und Menschen waren auf dem Heimweg oder auf dem Weg zur Arbeit. Nach der schlimmen Zeit war Kazuha endlich wieder sorglos, was anfänglich für sie unvorstellbar schien. "Hey alles in Ordnung?", ertönte eine Stimme hinter ihr. "Äh.. ja. Ich wollte nur was frische Luft schnappen.", antwortete sie lächelnd. Heiji trat ebenfalls auf dem Balkon und lehnte sich an dem Geländer. Der Kappenträger wandte sich nach einem kurzen Blick nach unten zu der hübschen Toyama. "Ich bin wirklich froh, dass du wieder mit mir sprichst.", sagte dieser und sah eindringlich zu ihr, was sie mit einem weiteren Lächeln kommentierte. Sie wollte gerade nichts mehr als diesen Moment auskosten. Könnte dieser Augenblick, doch für kurze Zeit mal still stehen. Mit geschlossenen Augen spürte sie den kühlen Wind auf ihrem Gesicht, was ihr ein zufriedener Seufzer stiehl. Der Braungebrannte beobachtete sie gebannt und griff nach ihren Händen. Kazuha öffnete ihre Augen und erblickte Heiji, der nur noch wenige Meter vor ihr stand. Leicht verunsichert näherte er sich ihr weiterhin, was in ihr einen wohligen Schauer auslöste. Sein Blick war nach unten gesenkt und er atmete schwer aus. Er blickte in ihre saphirgrünen Augen und war sich sicherer denn je, bei dem was er als nächstes tun wollte. Ihm war klar, dass er alles auf eine Karte setzen würde, denn wenn er zu voreilig handeln würde, dann könnte er sie erneut von ihm weg drängen und dies wollte er keinesfalls. Heiji ließ ihre Hände los und Kazuha folgte ihnen als diese ihre Hüfte vorsichtig griffen und sie sachte zu ihm zogen. Ihre Atmung ging unregelmäßig und eine Hitze durchfuhr ihrem Gesicht und färbte sich in einem knallroten Ton. Ihre Hände lagen vorsichtig auf seiner Brust. Griffen leicht das Shirt, was er trug. Ihre Augen wussten nicht, worauf sie sich konzentrieren sollten und wechselten die Richtung reflexartig, wie ein Kaninchen was gejagt wurde. Auch Heiji seine Augen sahen ihr abwechselnd auf ihren Mund und ihren wunderschönen Augen. Er zog sie noch näher an sich heran, sein Gesicht näherte sich ihrem und er schluckte schwer. Die Angst das sie ihn wegstoßen könnte machte sich breit, weshalb er inne hielt. Kurz bevor sich seine Lippe sachte auf ihre legen konnten, stoppte er in seinem Tun. Beide spürten den Atem des anderen. Heiji schloss seine Augen. Jetzt oder nie. Wer weiß denn schon, wann und ob er sie wiedersehen würde, wenn sie in weniger als zehn Stunden im Zug sitzen würden, um Heim zu fahren. Er würde es dann bereuen, wenn er die Chance einfach so verspielen würde. Kurz darauf trafen seine Lippen ihre. Der Kuss war zärtlich und etliche Gefühle machten sich bemerkbar. Die Schmetterlinge flogen wie verrückt im Bauch. Der wohlige Schauer löste Gänsehaut aus und das Herz schlug einen Marathon. Die Gefühle überwältigten die Beiden und noch während des Kusses hielten sie kurz lächelnd inne, um ihn danach sofort fortzuführen. Kazuha hatte ihre Arme mittlerweile um Heiji seinen Hals gelegt, was er damit kommentierte, sie noch näher zu sich zu ziehen. Einige Stunden später Die Tasche lag geöffnet auf dem Bett. Die getragene Kleidung wurde in die Waschmaschine gesteckt und der restliche Kram an seinem rechtmäßigen Platz gelegt. Das lauwarme Wasser prasselte auf die nackte Haut um den Schaum abzuwaschen. Anschließend wurde die Dusche ausgeschaltet und das Handtuch um den Körper gelegt. Zufrieden stieg Kazuha aus der Dusche heraus und begutachtete sich im Spiegel. "Kazuha kommst du in zehn Minuten herunter? Das Essen ist gleich fertig.", rief ihre Mutter aus der Küche, die das Lieblingsessen ihrer Tochter zubereitet hatte. Soba Nudeln mit Garnelen und Donuts zum Nachtisch. Sie hatte von ihrer Tochter erfahren, dass sie Heiji getroffen hatte und sie hatte Angst um ihre Tochter. Sie könnte es nicht noch einmal ertragen, wenn ihr einzigstes Kind erneut in diesem Loch fiel und sich von ihr abschottete. Um ihre gesamte Aufmerksamkeit auf sie zu lenken, würde sie mit ihrer Neuigkeit noch warten müssen. Lächelnd strich die Mutter über ihren leicht gewachsenem Bauch. "Hey.", ertönte die Schleifenträgerin und ließ sich am Küchentisch nieder. "Das duftet köstlich." Lächelnd stellte Kaori das Essen auf dem Tisch. Ihr Mann musste kurzfristig ins Revier, da sich neue Ereignisse über einen Fall ergeben hatte, woran er bereits seit mehreren Wochen arbeitete. Oft hatte der Kommissar überlegt den Fall zu den Akten zu legen, da es keinerlei Anhaltspunkte gab, um den Täter je zu erwischen, doch jetzt war er näher dran denn je und wenn er diesen Fall löste, dann hatte er eine Chance auf eine Beförderung. Eine Chance, die er sich nicht entgehen lassen konnte. Das wäre ein großer Karrieresprung für ihn und würde viel für die Familie bedeuten. Genüsslich aßen sie und unterhielten sich. Ihre Mutter hoffte einige Informationen vom Wochenende zu erhalten, doch Kazuha ging auf keinerlei Details ein. Niedergeschlagen wirkte sie ebenfalls nicht. War ihre Sorge eventuell unbegründet und ihre Tochter hatte endlich mit diesem Typen abgeschlossen? Auch Heiji war Zuhause angekommen und saß in seinem Zimmer nachdem er eine kurze Ansprache seiner Mutter bekam, weshalb er Momiji so respektlos behandelt hatte. Momiji ihre Mutter hatte die Mutter angerufen und sich ordentlich Luft gemacht über ihren Sohn, da ihre Tochter so niedergeschlagen sei. Allerdings prallte die Predigt seiner Mutter gehörig an ihm ab. Seine gute Laune konnte keiner mehr zerstören, selbst nicht die Tatsache, dass er sich bei Momiji entschuldigen solle. Dabei hatte er nichts falsches getan, denn immerhin konnte er doch nichts dafür, dass er nicht so fühlte wie die blondhaarige. Er hatte es schließlich probiert, aber konnte keinerlei Gefühle für seine Kindheitsfreundin aufbringen. Sie konnte nicht mit ihm an ihrer Seite glücklich werden und er nicht an ihrer. Die Liebe wäre nicht echt gewesen und mit jemanden zusammen zu sein, nur weil einer von ihnen so fühlt, war für beide nicht fair gewesen. Natürlich hatte er Mitleid mit ihr und würde ihr den Liebeskummer zu gerne ersparen nur anlügen konnte er sie nicht. Und dies musste er ihr noch einmal vor Augen führen. Sie hatten gemeinsam einfach keine Zukunft, zumindestens keine als Liebespaar. Ob sie die Freundschaft zu ihm weiterhin wollte, lag in ihren Händen. Obwohl diese auch diskret gehalten werden würde. Er hatte nach diesem Wochenende endlich wieder das Vertrauen zu Kazuha und er war sich sicher, dass wenn er es nun richtig anstellen würde, dann würde ihnen nichts im Wege stehen, da hatte Momiji keinen wirklichen Platz in seinem Leben. Der Kappenträger zog sein Handy aus der Hosentasche und tippte eine Nachricht in seinem Handy. Von: Heiji An: Kazuha Bist du gut Zuhause angekommen? :) Er sah noch kurz auf seinem Handy ehe er es in die Hosentasche steckte. Heiji nahm seine Jacke und beschloss das Gespräch zu Momiji sofort zu suchen und ihr all dies zu sagen. Er konnte nur hoffen, dass sie seine Entscheidung respektierte und ihn sich aus den Kopf schlagen wird. "Du sahst übrigens noch schöner aus als je zuvor." "Jetzt schmeichelst du mir aber.", lachte die Stimme am Hörer. "Ich meine es ernst, Ran.", kam es eindringlich aus Shinichi, "Wann sehen wir uns wieder? Ich könnte nächstes Wochenende nach Tokio kommen." Ran schwieg am anderen Hörer. Konnte sie dies wirklich von ihm verlangen oder ihm vertrauen? Er war seit einigen Monaten von seiner Ex getrennt gewesen und sie spürte die Anziehung zu dem Oberschüler, doch war sich dennoch sehr unsicher. Dies alles ging einfach viel zu schnell. Seine, fast schon, Liebesbekundungen und dieses sichere Gefühle immer wenn er in ihrer Nähe war. Konnte man sich denn so schnell verlieben oder ist es am Ende doch nur eine kleine Schwärmerei? Ran glaubte nicht an die Liebe auf den ersten Blick, aber sie war sich sicher, dass Liebe durchaus wachsen konnte, wenn man daran arbeiten würde und die Gefühle zulassen würde. Man muss ins kalte Wasser springen und etwas riskieren, wenn man glücklich werden möchte. Selbst wenn es am Ende bedeuten würde, dennoch alleine zu sein. Die junge Mori wollte es langsam angehen lassen. Sie wollte sich nicht in was verrennen und nachher wie ihre beste Freundin in Herzschmerz ersticken. "Das hört sich super an, aber wir sollten noch was warten. Das alles entsteht wirklich schnell und ehrlich gesagt, macht mir das auch etwas angst. Ich möchte nichts überstürzen, verstehst du?" "Natürlich verstehe ich dich. Werden wir uns denn öfters hören?" "Ja klar.", stimmte Ran zu und telefonierte noch bis spät in der Nacht mit dem Jungen aus Osaka. Derweil ärgerte sich der Hobbymagier über beide Ohren. Immer wieder warf er den Tennisball gegen die Wand, sodass er zurück prallte und in seiner Hand erneut flog. Kaito wusste nicht so recht was genau ihn ärgerte und dies setzte ihm zusätzlich zu. Er wusste nur, dass er seitdem er sich von Aoko am Bahnhof verabschiedet hatte, sie in seinem Kopf herum spukte. Anfänglich konnte er diese Gedankengänge sehr gut verdrängen, doch jetzt schien es so, als würden sie nicht mehr verschwinden wollen und dies machte ihn wortwörtlich wahnsinnig. Sie war eine blöde Küh. Hatte keinerlei Maße über die man groß sprechen konnte und dennoch reizte sie ihn. Aoko fiel überhaupt nicht in seinem gewohnten Beuteschema und doch, war sie es, die gewisse Gefühle in ihm zum Vorschein brachte. Immerhin war sie die Erste, die ihm die Stirn bot und dies gefiel ihm besonders. Aoko war schüchtern und trotzdem schlagfertig. Ihr Temperament, wenn es dann zum Vorschein kam, war beeindruckend und bewundernswert. Seufzend ließ er den Tennisball auf den Boden fallen und tippte auf seinem Handy. Noch nie hatte er dieser Zicke eine Nachricht geschickt, doch um wieder Herr seiner Gedanken zu werden, musste er dies tun, wonach er sich scheinbar sehnte. Vibrierend lag das Handy auf dem Nachttischschränkchen. Umso verwunderter war die junge Nakamori als Kaito sein Name auf dem Display erschien. Unsicher starrte sie auf die geschlossene Nachricht, die von Kaito war. Ihr Herz klopfte und Unsicherheit breitete sich in ihr aus. Sie waren sich am gestrigen Abend doch näher gekommen, als sie es gewollt hatte. Sie hatte sich bei ihm eingeharkt nachdem er ihr die Jacke über die Schultern legte, was er gleich beendete als sie am Hotel ankamen. Im Hotelzimmer saß sie neben ihm und hatte ihre Beine über seine gelegt und seine Schulter als Stütze für ihren Kopf genommen als sie so müde wurde. Sie hätte es nicht für möglich gehalten, dass dieser Spinner in ihr sowas auslösen konnte. Das er überhaupt in der Lage war, bei irgendeinem Mädchen irgendwas auszulösen war schon ein Wunder und sollte eingetragen werden. Er war ein Ekelpaket und ungehobelt Frauen gegenüber und dennoch hatte er diesen gewissen Charme, was sie an ihm mochte. "Okay Aoko. Tief durchatmen", dachte sie sich und schloss dabei ihre Augen. Was sollte denn auch schon schlimmes passieren? Es war eine Nachricht und die Wissenschaft war längst nicht soweit, dass man Briefbomben über das Handy versenden konnte. Von: Kaito Für: Aoko Hey kannst du zufällig auch nicht schlafen? Von Aoko: Für: Kaito Doch, aber ich schaue den Film zu Ende. Von: Kaito An: Aoko Achso. Was schaust du dir denn an? Wollte er etwa wirklich eine ganz normale Konversation mit ihr führen? Schrieb denn wirklich Kaito oder war sie auf dem nach Hause weg in ein Paralleluniversum gelangt von dem sie noch nichts wusste? Sie antwortete ihm und war gebannt darauf, wohin diese Unterhaltung führen würde. Währenddessen war Heiji am Haus von Momiji angekommen und klingelte. Es dauerte nicht lange, da öffnete ihre Mutter die Türe. "Sieh mal einer an wer da ist. Heiji was möchtest du hier?" "Ich möchte mit Momiji sprechen. Ist sie da?" "Ich glaube nicht, dass meine Tochter mit dir reden möchte. Du hast ihr schön zugesetzt.", sagte sie und verschränkte ihre Arme. Heiji nickte verständnisvoll. "Ich weiß und ich möchte mit Momiji darüber sprechen. Also können Sie mich bitte zu ihr lassen?" Wiederwillig ging Momiji ihre Mutter zur Seite. Immerhin bewies Heiji die Größe und schrieb nicht einfach eine plumpe Entschuldigung, die am Ende sowieso nicht ernst gemeint wäre. Also musste sie ihm das Gespräch gewähren, denn am Ende würde sie ihre Tochter noch schaden und vermutlich die Böse sein, wenn Momiji dann erfahren würde, dass sie diesem Gespräch im Wege stand. Sie konnte nur hoffen, dass er es dieses Mal richtig anstellen würde. Der Kappenträger betrat das Zimmer seiner Kindheitsfreundin. Diese sprang sofort auf als sie den Braungebrannten im Türrahmen stehen sah. "Heiji! Was.. was machst du hier?" Ihre Stimme klang hoffnungsvoll und ihre Augen strahlten dieses auch wieder. Er wusste, dass dieses Gespräch unangenehm werden würde und er ihr weh tun muss, damit sie ihn losließ. Momiji hatte ihn ungefragt umarmt und Heiji löste sich von ihr. "Ich bin nicht hier, damit wir ein Paar werden. Ich muss mit dir reden und ich hoffe, du wirst verstehen, was ich dir mit diesem Gespräch sagen möchte. Du liegst mir wirklich am Herzen, aber nur als gute Freundin.", fing er an und erklärte ihr alles ausführlich. Die Worte schlugen auf die Blondine wie Peitschenhiebe ein und Tränen stiegen in ihre Augen. Es begann in ihr zu arbeiten und mit jedem Wort mehr, verstand sie, dass Heiji keinerlei Gefühle für sie hegte. Weder heute noch damals. Sie musste sich eingestehen, dass nicht ihr Kindheitsfreund für immer an ihrer Seite sein würde, denn dort war nicht ihr Platz. Er gehörte ihr nicht, so sehr sie sich dies auch wünschte. Und was wäre sie für eine Freundin, wenn sie ihm Steine in den Weg legen würde bei etwas, was sie nicht gewinnen konnte? Ein schmerzerfülltes Lächeln bildete sich in ihrem Gesicht. "Ich kapiere es. Es wird zwar dauern bis ich bereit für eine Freundschaft bin, denn ich muss vorher die Gefühle zu dir verlieren. Ich hoffe du verstehst das." "Das tue ich.", nickte Heiji und stand auf. "Wir sehen uns, Momiji, Pass auf dich auf." Und mit diesen Worten verließ der Kappenträger das Zimmer und Momiji war klar, dass sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Sie würde mit ihrer Familie nach New York ziehen und ihren Kindheitsfreund vermissen, aber sie würde es durchstehen und jemanden kennenlernen, der genau das Gleiche in ihr auslösen wird. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)