Home, Sweet Home! von Tiaiel ================================================================================ Kapitel 15: Day After Tomorrow ------------------------------ Die Momente vergingen und der Blonde schlummerte friedlich vor sich hin. Die Ruhe währte allerdings nicht sehr lange. Geweckt von einem seltsamen Gefühl in seiner blonden Mähne, schlug Jonouchi seine verschlafenen Augen wieder auf und bemerkte, wie Kaiba durch sein Haar streichelte. Irritiert setzte sich der Geweckte etwas hölzern auf und sah den Älteren mit verschlafenen Augen an. “Was machst du da?” “Ich suche etwas”, erhielt er als knappe Antwort. Doch das verwirrte den Blonden nur noch mehr. Was zum Geier suchte er denn bitte in seinen Haaren? Doch nicht etwa…? “Du prüfst doch nicht gerade wirklich, ob da irgendwo Hundeohren sind?”, schaute er ungläubig zu dem Anderen hinüber. “Sicher ist sicher.” “Das ist nicht dein Ernst?” “Was man nicht selbst überprüft, kann man nicht wissen”, zuckte der Brünette mit den Schultern und ließ seinen Blick an dem Blonden nach unten wandern. Das bemerkte auch Jonouchi und folgte seinen Augen bis ihm dämmerte, wohin die Reise gehen würde.  Immerhin trug er noch immer keine Kleider am Leib und das sehr zur Freude des Hausherrn. Die Decke, in die er sich gekuschelt hatte, lag achtlos auf seinem Schoß und verdeckte sein bestes Stück. Sein Hintern dagegen war entblößt, was er schleunigst korrigierte. “Da ist auch kein Schwanz!”, schimpfte er den Firmenchef mit einem zarten Rotton im Gesicht. “Oh doch, da ist einer”, grinste dieser nur frech zurück. “Verdammt, ich bin kein Hund!”, rügte er den Älteren erneut und kippte bei der wilden Fuchtelei bald aus dem Bett. Unter der unüberlegten Bewegung ächzte seine Körpermitte und erinnerte ihn wieder an den Grund seiner Bettruhe.  Er fing sich am Nachttisch ab und holte auf den Schreck erst einmal kurz Luft. Da entdeckte er unter dem Bett ein Papierchen, dass seine Aufmerksamkeit erregte. Langsam beugte er sich eher schlecht als recht weiter nach unten und zog es hervor. Doch was er da sah, wollte er bald nicht glauben. Kurz hielt er inne, was den Brünetten stutzig machte. “Alles in Ordnung?” Noch einmal zog Jonouchi tief Luft ein und schnaubte hörbar. Dann kam er langsam wieder nach oben und konfrontierte den Hausherrn mit seinem Fund. “Ich bin vielleicht kein Hund, aber mein Spürsinn ist allererste Sahne”, versuchte er so beherrscht wie möglich über seine Lippen zu pressen, als er sich an den Brünetten wandte.  “Was ist das?”, hielt er ihm vorwurfsvoll sein Fundstück vor die Nase und sein Blick verfinsterte sich. Natürlich erkannte Kaiba sofort, um was es sich handelte und antwortete ganz entspannt:  “Ein Flugticket nach Domino City. Wieso fragst du?” Beinahe wäre ihm der Blonde ins Gesicht gesprungen bei diesem gelassenen Ton in der Stimme. “WESSEN Ticket ist das bitte nach Domino City?”, hakte er erneut nach. Er musste sich verdammt stark zusammenreißen um nicht gleich zu explodieren.  “Lies den Namen”, knirschte er zwischen seinen Zähnen hervor. “Jonouchi Katsuya. Kannst du das nicht selber lesen?”, erwiderte er unbeeindruckt als würde es nichts Besonderes sein. Und da war es vorbei mit der Zurückhaltung des Blonden.  Er warf ihm das Ticket entgegen und sprang übermütig aus dem Bett. Leider fühlten sich seine Beine noch immer wie Wackelpudding an, sodass er ein Stück nach hinten zum Schreibtisch taumelte. Dort krallte er sich an der Tischkante fest und bedachte Kaiba mit einem tödlichen Blick. “Wieso hast du mein Flugticket, mit dem ich vor zwei Wochen wieder nach Hause fliegen wollte, hier liegen?”, tobte der Jüngere, während er die mitgeschleifte Decke um sich wickelte. “Es ist mir zufällig in die Hände gefallen”, erklärte der Firmenchef mit einem belanglosen Ausdruck in seinem Gesicht, der sich in ein freches Schmunzeln wandelte. Wahrlich, es war Liebe, denn er liebte es, den Blonden zu ärgern und zu piesacken! In dem Moment begriff dieser, dass Kaiba die ganze Sache offenbar von dem Moment an geplant hatte, in dem er das Ticket in den Händen hielt. Das brachte das Fass zum überlaufen. Wütend schimpfte der Blonde wie ein Rohrspatz und machte sich etwas ungelenk daran, seine verstreuten Sachen wieder vom Boden aufzusammeln.  Schwerfällig zog er sich die schlüpfrige Unterwäsche und seine Hose über. Die Decke ließ er achtlos auf dem Boden liegen.  „Bild dir bloß nichts darauf ein! Das war eine einmalige Sache und wird nie, NIE wieder passieren!!“, wetterte er und bedachte den Firmenchef dabei mit allerlei unschönen Beschimpfungen.  Mit seinem Shirt in den Händen drehte er sich nochmal zu dem Hausherrn um, der inzwischen aufgestanden war und lässig einen Schluck Wasser aus der Flasche trank, die auf dem Nachttisch neben dem Bett stand. Kaibas Bett, in dem er sich eben noch so schön eingekuschelt hatte. Das Bett in dem sie bis vor kurzem noch…. Seine Gedanken wagten gar nicht diesen Satz zu beenden. “Glaub ja nicht, dass das jetzt immer so läuft! Wir sind kein Paar oder sowas!”, protestierte der Blonde. „Wie du meinst“, grinste Kaiba den aufgewühlten Blondschopf an. Es war schon putzig mit anzusehen. “Du bist ein Idiot”, warf er ihm wütend entgegen. Wütend war er jedoch vor allem auf sich selbst, weil er ihm auf den Leim gegangen war und ihm seine Jungfräulichkeit geschenkt hatte. Nicht, dass es ihm nicht gefallen hätte, aber das würde er gegenüber dem Firmenchef niemals zugeben.  Er riss die Tür mit einem Ruck auf, um effektvoll hinaus zustürmen, als er unvermittelt auf Mokuba traf. Überrascht schaute dieser den Blonden an, der interessanterweise halb nackt aus dem Schlafzimmer seines Bruders gestürmt kam. Sein Blick fiel auf die vielen violetten und roten Stellen an Jonouchis Körper. Dann lugte er neugierig in den Raum hinein zu seinem Bruder, der neben seinem Bett stand und äußerst erfrischt aussah.  “Ich verstehe”, bewertete er die Situation, während sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht schlich. Er hatte sie also quasi in Flagranti erwischt. Jetzt musste sich der Blonde auch keine Gedanken mehr wegen den Knutschflecken machen, denn eindeutiger ging es definitiv nicht mehr. Mit hochrotem Kopf drängte er sich an dem Schwarzhaarigen vorbei und wusste nicht, wie er dem Jungen jemals wieder unter die Augen treten sollte. Kaiba wiederum konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Hatte er sein kleines Geheimnis zum Schluss doch noch gelüftet. Doch im Gegensatz zu Jonouchi war er sich sicher, dass das nicht die letzte Zusammenkunft dieser Art sein würde. Denn was sich liebt, das neckt sich. Ende… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)