Home, Sweet Home! von Tiaiel ================================================================================ Kapitel 10: Afternoon Activity ------------------------------ Nach dem Einkaufsbummel in dem Ankleidegeschäft gingen sie noch zwei Eingänge weiter in einen nicht weniger noblen Schuhladen in dem Kaiba innerhalb kürzester Zeit zwei paar Schuhe für den Blonden aussuchte, was dem Blonden allerdings gar nicht gefiel. Immerhin kostete das alles Geld. Geld, was er wohl kaum so schnell zurückzahlen konnte. Er konnte wohl kaum erwarten, dass der CEO ihm die Sachen einfach schenken würde. Wenn er wieder daheim war, würde er sich gleich nach einem passenden Job umsehen. Denn dem Firmenchef wollte er auf keinen Fall was schuldig bleiben. Um sich abzulenken wandte sich Jonouchi dem Radio zu um den Sender zu wechseln. Doch das wurde jäh vom Fahrer unterbunden, der ihm einen Klaps auf die Hand gab. „Finger ab vom Radio. Der Fahrer bestimmt die Musik.“ Zähneknirschend ließ sich der Blonde wieder in den Sitz fallen. Vorn zu sitzen hat gar keine Vorteile, wenn man nicht am Radio rumspielen konnte. Außer dass er da näher an dem Brünetten war. Aber warum genau sollte das ein Vorteil sein? In dem Moment endete das Lied und die Nachrichten liefen. Dort war die Rede von einem Unwetter, das am späten Abend aufziehen würde. Das wird wohl ein kurzer Grillabend werden. Stillschweigend setzten sie die Fahrt fort um auch Mokuba wieder einzusammeln. Dieser konnte sich kaum von der Spielekonsole lösen, wurde jedoch von seinem eigenen Magenknurren schließlich überzeugt. Inzwischen war es immerhin schon Mittagszeit. Dabei kam es dem Blonden eigentlich eher kurzweilig vor. Die drei fuhren mit Ihrem Mittagshunger zu einem gemütlichen kleinen Restaurant, das relativ abgelegen schien aber fantastisches Essen bot. Laut Mokuba hielten sie für gewöhnlich immer dort, wenn sie in der Stadt unterwegs waren. Nach dem Essen ging es weiter zur Fleischerei, wo sie Würstchen und Steaks für den Grillabend besorgten und schließlich noch zum Bäcker, damit der Jüngste die heiß geliebten Backwaren bekam. Jonouchi wiederum blickte diese mit einem mulmigen Gefühl an. Es erinnerte ihn wieder an die „Windbeutel-Affäre“, wie er den Vorfall liebevoll nannte. Kaum zu Hause angekommen, naschte Mokuba bereits den ersten aus der Tüte heraus und bot natürlich auch dem Blonden einen an, der jedoch sofort ablehnte. Dazu konnte sich der ältere Bruder seinen Kommentar nicht sparen, als Mokuba schon mit einem weiteren Leckerli im Mund zur Tür hinein verwand. „Keinen Appetit? Ich wäre auch bereit, dich wieder zu füttern, wenn du brav bist.“ Und da war sie wieder: die Anspielung darauf, dass er ein Hund ist. Das schien eine von Kaibas Lieblingsbeschäftigungen zu sein. Vor allem wenn er sich dabei als sein Herrchen sehen konnte. Mit einem Grummeln wandte sich der Blonde um. „Keine Ohren, kein Schwanz, kein Hund! Und eine Leine lass ich mir von dir schon gar nicht anlegen“, funkelte er ihn wütend an. „Das ist noch nicht bewiesen“, entgegnete sein Gegenüber. „Das muss ich auch nicht beweisen, dass ist offensichtlich!“ „Natürlich ist es das.“ Kaiba nahm diese Aussage mit einem amüsierten Schmunzeln zur Kenntnis. Das letzte Wort war jedoch in dieser Sache noch nicht gesprochen und wenn, dann hatte es wie immer sowieso der Firmenchef und niemand anderes. Er warf dem vermeintlichen Hund die Tüte mit den gekauften Sachen zu mit der Info, dass er gern die Waschmaschine im Haus nutzen könnte. Wenn er schon neue Klamotten hatte, dann sollte er sie immerhin auch tragen. Also nahm er die Tüte und verschwand ebenfalls nach drinnen. Eine Waschmaschine hatte er hier noch gar nicht gesehen. Wo sie wohl stand, denn das hatte der Brünette ihm nämlich nicht verraten. Um die Ecke erspähte er Mokuba in der Küche, der bereits einen neuen Windbeutel verschwinden lassen wollte, und beschloss ihn zu fragen bevor er sich schon wieder mit dem Anderen herumärgern musste. „Mokuba.“ Der Angesprochene verschluckte sich beinahe an dem kleinen Gebäck, als Jonouchi unvermittelt in der Küche stand. „Erschreck mich doch nicht so“, meckerte der Schwarzhaarige, nachdem er den Happen beinahe ganz verschluckt hatte. Offenbar war der Schwarzhaarige eine kleine Naschkatze. „Sorry, das war keine Absicht“, schmunzelte der Blonde in sich hinein, „Kannst du mir verraten, wo hier die Waschmaschine steht?“ Mokubas Blick fiel auf die Tüte in seiner Hand, wo offenbar die Ausbeute ihrer Shoppingtour drin war. „Gleich hier im Bad“, deutete er hinter sich. Jonouchi bedankte sich und ging zum fröhlichen waschen. Als er jedoch den Inhalt ausschüttete staunte er nicht schlecht, was da alles herausfiel. Waren die alle für ihn gedacht? Er würde doch hier keinen ganzen Sommerurlaub verbringen, der war doch eigentlich gerade erst beendet. Der Blonde war skeptisch. Aber da es für ihn (zumindest vorerst) ja keinen finanziellen Nachgeschmack hatte, brauchte er sich ja auch nicht zu beschweren. Er sortierte die Sachen kurz nach Farben, was größtenteils rot und schwarz war, warf alle dunklen Kleidungsstücke in die Maschine und startete den ersten Waschgang. Die restlichen Sachen legte er wieder in die Tüte und ließ sie gleich dort stehen. Die Wäschetrommel begann ihre Runden zu drehen und der Blonde kehrte in die Küche zurück. Dort wurde gerade die Unwetterwarnung für den Abend nochmal gesendet. Kaum zu glauben dass das Wetter nochmal umschlagen sollte, denn die Sonne schien in vollen Zügen und es war so gut wie keine Wolke zu sehen. „Dann sollten wir nicht zu spät anfangen“, hörte er Mokuba gerade sagen, „In der Zwischenzeit können wir noch schwimmen gehen bevor wir alles vorbereiten müssen.“ „Ja, das klingt super“, freute sich der Blonde. Als er jedoch in das grinsende Gesicht Kaibas sah, der hinter Mokuba stand, beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Doch was sollte er tun. Eben noch begeistert zugesagt, konnte er sich jetzt schlecht drücken. Also ging er nach oben um sich umzuziehen. Immerhin hatte er ja wenigstens seine Badehose im Rucksack. Eines der wenigen Dinge. Wieder unten sah er, wie der Brünette draußen mit verschränkten Armen am Geländer lehnte und wohl sehnsüchtig auf ihn wartete, dazu bereit ihn ein weiteres Mal zu ärgern. Doch der Blonde hatte beschlossen, seine Worte in die Tat umzusetzen und zurückzuschlagen. Passenderweise hatte er in seinem Rucksack noch eine Sonnenbrille gefunden, die sein Outfit, welches sonst nur aus der Badehose bestand, abrundete. Damit bewaffnet, betrat er die Terrasse und lief einige Schritte auf den Hausherren zu. Dieser sah zu dem Jüngeren hinüber und musterte ihn mehr als eindeutig. „Gefällt dir, was du siehst?“, warf der Blonde daraufhin frech zurück und posierte kurz für seinen Zuschauer. „Das sind ja ganz neue Töne“, entgegnete der Brünette darauf nur mit einem schiefen Grinsen im Gesicht, während Jonouchi wortlos die geringe Distanz zwischen ihnen überwand, bis sie nur noch ein Schritt voneinander trennte. „Andererseits“, fuhr Kaiba fort, „höre ich in letzter Zeit einige neue Tonlagen aus deinem Mund.“ In diesem Moment war der Blonde froh, die Sonnenbrille im Rucksack gefunden zu haben. So konnte er die kurze Verlegenheit über das Gesagte besser kaschieren. Er durfte sich jetzt keine Blöße geben, wo sein Vergeltungsschlag doch gerade zum Greifen nahe war. Den Hausherren schien die Sonnenbrille eher zu stören, da er so keinen guten Einblick auf die Reaktionen des Anderen hatte. Also entfernte er den Störenfried kurzerhand und steckte ihn sich mit einem Bügel in sein Shirt. Die bernsteinfarbenen Augen, die darunter zum Vorschein kamen glänzten ihn herausfordernd an. Ähnlich wie bei einem nahenden Streit, den sie nur allzu gern vom Zaun brachen und doch war es irgendwie anders, jedoch keinesfalls schlecht, wie sie feststellen mussten. Jonouchi nutzte die Zeit und stützte seine Hände am Geländer ab, sodass der Brünette direkt dazwischen stand. Langsam beugte er sich etwas nach vorn und hauchte einen Satz kaum hörbar in Kaibas Ohr: „Du hast mir noch gar nicht auf meine Frage geantwortet.“ „Jonouchi!“, hörten sie Mokuba just in diesem Moment von drinnen rufen, der damit das Gespräch der beiden unterbrach. Der Gerufene wandte sich daraufhin von dem Brünetten ab und antwortete dem jüngeren Bruder, dass er bereits draußen auf ihn wartete. Der Blonde war fast dankbar für diese Unterbrechung, denn er wusste nicht so wirklich, was er da eigentlich vor hatte zu tun. Was wäre passiert, wenn Mokuba nicht in diesem Moment nach ihm gerufen hätte? Er wusste es nicht. Doch jetzt konnte er sogar ein wenig verstehen, warum Kaiba diese Spielchen mit ihm spielte. Es hatte dieses gewisse Etwas, den Anderen zu reizen und die Reaktionen zu beobachten. Auch wenn sich der Firmenchef zu keiner Zeit eine Blöße gegeben hatte. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Jonouchi würde es auf jeden Fall weiter probieren. Derweil betrat Mokuba mit 2 Handtüchern bewaffnet die Terrasse, schnappte sich den Blonden und verschwand nach unten Richtung Strand. Die Handtücher flogen dort in den Sand und beide stürzten sich mit lautem Getöse in die Wellen. Eine wilde Wasserschlacht begann und beide gaben alles, sodass das Wasser in alle Richtungen spritzte. Der Zurückgelassene besah sich kurz das Schauspiel. Dann wandte er sich mit einem Schmunzeln ab, ging nach oben und beschäftigte sich mit seiner Arbeit am Laptop. Immerhin wollte auch er rechtzeitig fertig werden. Und dann gab es da noch die ein oder andere Sache, die er zwischendurch erledigen wollte. So ging die Nachmittagszeit im Nu vorbei und es war bereits Zeit zum Kaffee trinken. Die beiden schnappten sich ihre Handtücher nachdem Sie wieder aus dem Wasser kamen und gingen Lachend zum Haus zurück. Dort saß der Brünette entspannt auf der Terrasse in einem der Gartenstühle und nahm einen Schluck aus seiner Tasse. Auf dem Tisch stand bereits Kaffee und das heute gekaufte Gebäck bereit und der Blonde war etwas überrascht, dass es wohl doch noch Dinge gibt, die Kaiba selbst erledigte. Dahinter konnte er die Sachen an Kleiderbügeln hängen sehen, welche sie heute gekauft hatten. Offenbar waren sie so lang am Strand, dass sogar die zweite Wäsche schon fertig war. Und der Hausherr hatte sie ihm sogar aufgehangen. Was für ein Service. Zumindest dachte Jonouchi das zu dieser Zeit noch. Mokuba wiederum freute sich auf die heiß geliebten Windbeutel und schlüpfte bereits in das Haus hinein, um sich oben rasch umzuziehen. Der Blonde wollte es ihm gleich tun, als er unvermittelt von dem Älteren am Handgelenk festgehalten wurde. Überraschend folgsam trat Jonouchi näher an den Brünetten heran und lehnte sich leicht über selbigen. Von einigen Strähnen fielen die Wassertropfen hinunter und hinterließen ihre Spuren auf Kaibas Kleidung. Daraufhin blickte dieser direkt zu ihm auf, um in ein verschmitztes Grinsen sowie ein freches Augenpaar zu schauen. Der Blonde nahm die Hände von seinem Handtuch, welches er um den Hals gelegt hatte, und positionierte sie auf den Schultern des Älteren. Es schien langsam interessant zu werden und der Firmenchef wurde neugierig, wo die Sache enden würde. Der Blonde beugte sich weiter wortlos nach unten und kam dem Gesicht seines Gegenübers stetig näher. Dabei fielen immer wieder kleine Tropfen aus seinen Haaren und versperrten dem Brünetten die Sicht. Kurz vor dem Ziel, so nah dass sie den Atem des jeweils anderen bereits spüren konnten, wandte sich Jonouchi plötzlich ab und saugte sich kurzerhand zwischen Schulter und Hals des Älteren fest. Im ersten Augenblick wollte Kaiba aufspringen, um den Jüngeren von sich zu lösen. Doch der Blonde schaffte es, ihn, zumindest für wenige Sekunden, im Stuhl festzuhalten. Das ließ dieser sich natürlich nicht gefallen und schwang sich mit einer ruckartigen Bewegung nach oben, sodass Jonouchi von ihm ablassen musste und ein Stück zurück stolperte. Der Brünette überwand die kurze Distanz zwischen den beiden und pinnte seinen Gegenüber regelrecht an die Hauswand. In diesem Moment wurde den Blonden bewusst, was er da Unüberlegtes angestellt hatte. Er hatte Kaiba provoziert und konnte nicht widerstehen, sich in gleicher Art zu rächen. Jetzt würde er die Konsequenzen tragen müssen und setzte noch einen drauf. „Was erlaubst du dir“, fuhr ihn der Firmenchef in einem erbosten Ton an. „Das war die Rache für letzte Nacht“, betrachtete der Angesprochene zufrieden sein Werk, das teilweise von seinem Shirt verdeckt wurde. Auf Kaibas Gesicht legte sich bei dieser Aussage gleich ein wissendes Grinsen, was wiederum dem Blonden gar nicht gefallen wollte. Immerhin hatte er sich rächen wollen, was nichts brachte wenn der Andere sich darüber amüsierte. „So so, letzte Nacht sagst du. Was ist denn letzte Nacht passiert?“ Tja, so genau wusste das der Gefragte leider gar nicht. Nur eins war ihm klar: „Das kleine Souvenir an meinem Hals, was du mir verpasst hast“, schimpfte der Jüngere mürrisch. „Und wann genau soll ich dir das verpasst haben?“ Sein herausforderndes Grinsen wurde immer breiter und er näherte sich seinem Gegenüber mit eindeutigen Absichten. Ach was liebte es der Brünette, wenn Jonouchi sich ärgerte und drohte, verbal gegen ihn zu verlieren, weil ihm einfach die Argumente fehlten. Diesmal jedoch eher aus Verlegenheit, was der Rotschimmer auf seinen Wangen deutlich verriet. „Als du dich mitten in der Nacht in mein Zimmer geschlichen und es dir auf meinem Bett gemütlich gemacht hast, vielleicht?“ Und im selben Augenblick spürte der Gefangene, wie sich ihre Lippen trafen und der Ältere ihn in einen verlangenden Kuss zog. Jonouchi wusste im ersten Moment gar nicht, wie ihm geschah. Dann fühlte er, wie seine Lippen sanft von Kaibas Zunge berührt wurden und ein wohliger Schauer durchfuhr ihn plötzlich, sodass er leise in den Kuss hinein seufzte. Kurz darauf löste sich der Brünette wieder von ihm und fuhr mit seiner Zunge genüsslich die eigenen Lippen ab. „Immer noch genauso süß, wie ich es in Erinnerung hatte“, hörte er ihn flüstern. Das riss den Blonden wieder aus seiner Traumwelt. Was musste er da hören? Also gab es Kaiba zu, dass er ihn letzte Nacht im Traum verführt hatte. Doch bevor er etwas entgegnen konnte, sprang auch schon Mokuba wieder auf die Terrasse, dazu bereit, ein paar Backwaren zu vertilgen. Er bemerkte die aufgeheizte Stimmung zwischen den beiden, welche die Außentemperatur von 30 Grad bereits deutlich überschritt. Immernoch verlegen verschwand Jonouchi dann schnellen Schrittes nach drinnen um der Situation zu entkommen und sich ebenfalls umzuziehen. Oben angekommen, ließ er nochmal das eben geschehen Revue passieren. Wie genau war das eben passiert? Klar musste er damit rechnen, dass er nicht so einfach davonkommen würde, dafür war Kaiba viel zu stolz und bestimmend. Er berührte nochmal seine Lippen, die noch immer etwas glühten. Diese Spiel mitzuspielen, schien plötzlich viel schwerer als gedacht. Wahrscheinlich war das aber auch nur eine Sache der Übung. Und aufgeben stand nicht auf der Tagesordnung. Allerdings musste er aufpassen, dass der Firmenchef den Spieß nicht immer gleich umdrehte, zu Jonouchis Ungunsten versteht sich. Der Blonde ging zum Bad hinüber und nahm erst einmal eine kalte Dusche, um die noch immer in ihm herrschende Hitze abzukühlen. Als er wieder aus dem Badezimmer trat, kamen ihm wieder die Sachen auf den Kleiderbügeln in den Sinn, die ärgerlicherweise unten auf der Terrasse hingen. Nur mit einem Handtuch bekleidet würde er sicherlich nicht wieder da unten auftauchen. Er ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen und bemerkte die offen stehende Tür des Kleiderschranks hinter dem Bett. Er konnte sich nicht erinnern, den Schrank aufgemacht zu haben. Wozu auch, er hatte eh keinerlei Kleidung dabei, abgesehen von denen, die er bei der Ankunft hier bereits trug. Bei näherer Betrachtung stellte er fest, dass es wohl die Sachen ihrer heutigen Shoppingtour waren. Zumindest der Teil, den er vor dem Wasserabenteuer mit Mokuba in die Waschmaschine getan hatte. Die Hitze draußen hatte sie in Nullkommanichts getrocknet. Und der Hausherr war auch noch so freundlich und hatte sie gleich im Schrank verstaut. Es war unfassbar. Aber wie heißt es so schön: einen geschenkten Gaul, schaut man ja nicht ins Maul. Ein Problem weniger. Er nahm sich ein schwarzes Shirt und wunderte sich, dass direkt im Fach daneben noch mehr Sachen bereit lagen. Als er sie in die Hand nahm, stellte er fest, dass es sich um Unterwäsche handelte. Schwarz gestreift und zwar in einem transparenten und schwarzen Stoff. Außerdem fühlten sich die Sachen wahnsinnig weich an. Allerdings gaben sie auch recht viel Preis, wie er feststellen musste. Das konnte doch nicht sein erst sein? Sollte sich Jonouchi da vielleicht noch mal Gedanken drüber machen, warum er ihm so schlüpfrige Unterwäsche gekauft hatte. Er führte doch nicht etwa was im Schilde. Den Gedanken abschüttelnd, warf er sei Handtuch zu Boden und zog sich letztendlich um. Und wie er es erwartet hatte, fühlte sich der Stoff wie eine zweite Haut an. Es war wohl doch manchmal nicht schlecht, etwas Hochwertigeres zu tragen. Wenig später gesellte er sich zu den Kaibabrüdern an den Tisch, wo Mokuba begeistert von den Erlebnissen am Strand erzählte. Jonouchi schielte kurz zum Firmenchef hinüber, der ihn jedoch keines Blickes würdigte und an seiner Kaffeetasse nippte. Gut, alles auf Anfang, wenn man das so nennen mochte. Also schenkte sich auch der Blonde einen Kaffee ein und erspähte im selben Moment die Sprühsahne. Es gab doch nichts schöneres als einen Sahnehäubchen auf dem Kaffee. Er schüttelte die Dose kurz und drückte drauf, aber es geschah nichts. Irgendwie funktionierte der Mechanismus nicht, denn egal wie fest er drückte, es wollte nicht gehen. Selbst wenn die Dose noch unbenutzt war, sollte die Versiegelung doch längst durchbrochen sein. Nicht nur dass ihn Kaiba ständig ärgerte, jetzt hatte sich auch noch die Sahne gegen ihn verschworen. Doch das ließ er sich nicht länger gefallen. Er nahm die Dose zwischen seine Oberschenkel und drückte noch einmal kräftig auf den Sprühknopf bis es schließlich knackte und ihm die erste Ladung direkt ins Gesicht spritzte. Gut, dass er dabei vor Schreck die Augen geschlossen hatte, sonst wäre sein Rechtes jetzt komplett in Sahne ertrunken. Dann hörte er ein Klirren und sah, wie Mokuba mit einem entgeisterten Gesichtsausdruck seinen Löffel auf den Teller fallengelassen hatte. Augenblicklich begann dieser laut loszulachen. „Ich hole dir was zum abwischen“, sprang er auf und verschwand glucksend im Haus. Und auch Kaibas Aufmerksamkeit hatte er damit natürlich erregt. Dafür hatte er durchaus Talent. Dieser konnte es sich nicht nehmen lassen und strich mit seinem Finger etwas von der süßen Sahne von Jonouchis Wange. Aufgrund der plötzlichen Berührung wich der Blonde zurück und konnte noch den genüsslichen Ausdruck auf den Lippen des Anderen sehen, als auch schon Mokuba wieder durch die Terrassentür trat. Er reichte dem Blonden ein feuchtes Tuch, damit er sich die klebrige Masse aus dem Gesicht wischen konnte. Kaiba ließ sich wie immer mit seinem Pokerface nichts anmerken. Als Jonouchis Gesicht wieder befreit und der Rotton etwas abgeklungen war, bemerkte er, dass auch sein Shirt nicht unversehrt blieb. Dieses hatte ein wundervolles Sprenkelmuster bekommen, was auf dem Schwarz sehr gut zur Geltung kam. Er musste sich also noch einmal umziehen. Das wievielte Mal war das heute schon? Doch erst einmal würde er seinen Kaffee austrinken und funkelte die Dose an, als hätte er ihre Herausforderung angenommen, sehr zur Belustigung von Mokuba. Er setzte also nochmal an und siehe da, er hatte die Sprühsahne gemeistert. Doch was hatte ihn das wieder gekostet? Irgendwie lieferte er dem Brünetten von Minute zu Minute mehr Vorlagen und konnte bisher gerade mal einen Sieg, sofern man das als Sieg bezeichnen konnte, für sich verbuchen. Jetzt ärgerte er sich, dass er den Knutschfleck so platziert hatte, dass er gerade so von dem Shirt des Brünetten verdeckt wurde. Er trank seinen Kaffee aus und ging sich erneut umziehen. Dabei drehte sich seine Gedankenwelt jetzt fast ausschließlich nur noch um Kaiba. Und das konnte nicht gut sein. To Be Continued… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)