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Drei Tage, drei Nächte 2.0

von

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Fünf

~~**~~
 

Es war ein bildschöner Sonnenaufgang, rot und leuchtend, der die Welt, so schlecht sie um sie herum auch war, in ein weiches, frisches Licht tauchte, das ihnen vorgaukelte, dass alles gut wäre. Das Licht übertünchte mit Leichtigkeit das Verbrechen, das an diesem Areal am morgigen Tag sein Ende finden würde. Es überdeckte ebenso die Blässe und die Verletzungen, die sie beide einander zugefügt hatten.
 

Aya hatte das Fenster geöffnet um die Morgenluft hinein zu lassen, die noch frisch und unverbraucht aber vor allem kühl war und hatte sich nun mit seiner dritten Tasse Kaffee in Richtung des Fensters gewandt. In Gedanken war er bei seiner Mission und plante die letzten Details, die Weiß nicht schon vorher hatte festlegen können. Lasgos Bewegungsprofil gestaltete sich minimal, jedoch entscheidend anders, als es Birman ihm mitgeteilt hatte. Seine Gewohnheiten unterschieden sich in einigen Punkten von den aufgezeichneten. Das musste Aya mit berücksichtigen. Lasgo liebte es, eine halbe Stunde lang alleine in den Gärten spazieren zu gehen. In dieser halben Stunde wurde er durch niemanden begleitet und das war Ayas Chance.
 

Kurz danach würden die ersten Bomben in dem Areal hochgehen und für Verwirrung sorgen. Eine Viertelstunde später würde das ganze Areal in Schutt und Asche liegen und die restlichen Teams von Kritiker würden sich um die ansässigen Dorfbewohner kümmern, die mit Lasgo gemeinsame Sache gemacht hatten.
 

Soweit, so einleuchtend.
 

Nur wie brachte er nun den Amerikaner unter? Ihn zu töten war immer noch die einfachste aller Möglichkeiten. Aber auch diejenige, die Aya immer weniger favorisierte. Es hatte Vorteile, Crawford mit sich zu nehmen, auch wenn es nicht unerhebliche Gefahren barg. Doch dieser Gefahren konnte Aya Herr werden und schlussendlich wäre es gewinnbringend für Kritiker.

Lasgo wollte Crawford übermorgen wieder haben. Am Abend zuvor würde er das ganze Areal in die Luft jagen und Lasgos letztes Problem würde da Crawford sein. Erleben würde er es auch nicht mehr und Lasgos Leibwächter, insbesondere der mit dem vernarbten Gesicht, würden vermutlich den fatalen Fehler machen, es Schwarz zuzuschreiben, die gekommen waren um ihren Anführer zu befreien.
 

Aya wurde aus seinen Gedanken gerissen, als es klingelte.
 

Ruckartig sah er zu Crawford, der seinen Blick angespannt erwiderte, aber unmerklich den Kopf schüttelte. Nicht Lasgo also. Vermutlich der Zeitungsbote, der jeden Morgen eine frische Tageszeitung vorbeibrachte. Aber ein Risiko eingehen wollte Aya nicht und er hatte keine Gewähr dafür, dass er nicht für Lasgo spionierte.

„Geh ins Schlafzimmer und mach die Tür zu“, wisperte er und erhob sich im gleichen Moment. Crawford blieb einen Moment sitzen und runzelte dann die Stirn. Wie in Gedanken deutete er auf Ayas Oberteil.

„Zieh es aus“, befahl er schließlich in der gleichen Lautstärke. Aya runzelte die Stirn und wollte schon widersprechen, als ihn ein ernster, keinen Widerspruch zulassender Blick traf, der um eine Zukunft wusste, die Aya noch verborgen blieb.

„Zieh es aus und bring deine Haare durcheinander“, erläuterte Crawford, als gäbe es für ihn überhaupt keine Diskussionsgrundlage und Aya verstand, worauf der Amerikaner hinauswollte.

Langsam erhob er sich und zog sich mit festem Blick auf Crawford das Shirt über den Kopf, während er vorgab, dessen Zurückzucken vor dieser simplen Geste nicht zu bemerken. Als er schließlich seine Haare in Unordnung brachte, nickte Crawford mit zusammengebissenen Zähnen, jedoch zufrieden, folgte aber nun seinerseits dem ergangenen Befehl und schloss die Tür zum Schlafzimmer.
 

Aya, nein Ken, ging zur Tür und öffnete sie schlecht gelaunt. Der Bote war kleiner als er und starrte nun mit großen Augen zu ihm hoch, an ihm herunter, wieder an ihm hoch. Blinzelnd überreicht er ihm die Zeitungen, die Aya jeden Morgen erhielt und verabschiedete sich, aber nicht, ohne einen Blick hinter den rothaarigen Weiß geworfen zu haben.

„Was willst du?“, blaffte dieser den anderen Mann mit der ihm gebotenen Arroganz an und starrte ihn nieder, bis er den Blick senkte. „Soll ich bei dir weitermachen?“ Verächtlich verzogen sich seine Lippen und er schnaubte, als der Mann errötete. „Nicht? Dachte ich mir. Dann hör auf zu glotzen und verzieh dich.“

Ohne auf die Antwort des Boten zu warten, schlug er die Tür hinter sich zu, lehnte sich an das dicke Holz und atmete tief durch.
 

Es dauerte nicht lange, da trat Crawford wieder aus dem Schlafzimmer und musterte ihn ausdruckslos.

„Was wird er tun?“, fragte Aya, in dem Wissen, dass das Orakel die Zukunft bereits vorhergesehen hatte. Wie leicht es ihm doch schon nach ein paar Stunden fiel, sich die Hellsicht zunutze zu machen.

„Dem Vernarbten berichten, dass er dich oben ohne und mit bettfrischen Haaren gesehen hat und dass du ihn dafür angefahren hast, dass er deinem Eigentum hinterherschaut.“

Aya hob die Augenbraue.

„Der Vernarbte wird es ihm berichten und er wird zufrieden sein. Er wird dich trotzdem fragen.“
 

Aya nickte und hob die Zeitung. Er wollte gerade nicht über Lasgo sprechen. Er wollte sich noch keine Gedanken machen, was er dem Drogenhändler sagen musste, nicht vor dem Frühstück, nicht, wenn er sich nicht den morgendlichen Appetit verderben wollte.

Als wenn er seine Gedanken gelesen hätte, richtete der Amerikaner seine Aufmerksamkeit gen Küche und runzelte die Stirn.

„Ich würde empfehlen…“

Aya rollte mit den Augen. „Der Meister aller Zukunftsempfehlungen“, grollte er mit einem missbilligenden Blick in Richtung Crawford, setzte sich allerdings schon in Bewegung. Eher aus dem Augenwinkel sah er, wie das Orakel spöttisch die Augenbraue hochzog und deutlich hörbar Luft schnupperte.

„Mit der Zukunft hat das nichts zu tun.“
 

Und Aya sah auch warum. Rauch zog sich von dem Topf hoch, in dem er bis gerade eben noch den Reis gekocht hatte und unmissverständlicher, verbrannter Geruch schlängelte sich ihm entgegen, als er mit einem unterdrückten Fluchen den Topf von der Kochstelle beförderte, während er gleichzeitig die Zeitung auf den Küchentisch warf. Eine ordentliche Portion war verbrannt, aber nicht alles. Gut die Hälfte von dem Reis konnte man noch essen, der Rest war allenfalls dafür geeignet, Crawford sein dummes Schmunzeln zu stopfen. Zusätzlich zu dem eingelegten Gemüse aus der Konserve und der Miso Suppe dürfte es reichen um ein wenig schmackhaftes Frühstück zu ergeben.
 

Erst, als er den guten von dem unbrauchbaren Reis getrennt hatte, zog er sich sein Shirt wieder über und holte Teller und Schalen. Für einen Moment musste Aya dabei innehalten, als er sich bewusst wurde, wie leicht es ihm bereits nach diesen paar Stunden von der Hand ging. Zwei von jedem. Wie selbstverständlich. Er hatte kein zweites Mal darüber nachgedacht, für den Schwarz ebenfalls Geschirr und Besteck heraus zu legen oder ihn am Essen teilhaben zu lassen. Mit ihm zusammen zu essen. Das war…verstörend und beunruhigend auf seine ganz eigene Art und Weise.
 

Aya sah hoch und direkt in hellbraune Augen, die ihn wie immer durchdringend beobachteten. Es war Aya, als könne Crawford jeden seiner Gedanken lesen und in sein Innerstes sehen. Und doch wandten sich diese Augen ab und als Crawfords Blick das Essen streifte, vermeinte Aya Abscheu auf den markanten Zügen zu sehen.
 

Wie am gestrigen Tag auch nahm sich Aya die Hälfte von allem und überließ Crawford die andere Hälfte, auch wenn er nicht glaubte, dass der Schwarz etwas essen würde. Die Gründe lagen, so vermutete er, augenscheinlich profan auf der Hand. Was das Wasser, das Crawford nicht zu sich nehmen konnte, noch nicht abschließend erklärte.

Aya nickte innerlich, als er die aufkommende Verweigerung in den Augen des Schwarz sah und fand bestätigt, was er vermutete.
 

Crawford ließ das Essen links liegen und setzte sich mit einer neuen Tasse des schwarzen Lebenselixiers vorsichtig an den Tisch, lehnte sich wie gestern auch an die Wand, den Blick wie festgebacken auf die Morgenröte gerichtet.

Aya schulte seine Mimik auf Indifferenz und stopfte den Rest in sich hinein, versuchte nicht allzu sehr über den latent verbrannten Geschmack nachzudenken. Er führte sich lieber die Neuigkeiten zu Gemüte und ignorierte weitestgehend den Amerikaner, der mit plötzlich aufkommendem Interesse die Rückseite der Zeitung in Augenschein nahm.

Er ließ sich durch diese Erkenntnis nicht aus der Fassung bringen und reichte Crawford ersst, nachdem er fertig war, die Seite, die er bereits gelesen hatte, weiter. Schweigend beobachtete er das Orakel dabei, wie dieser die Zeitung studierte und die Artikel tatsächlich las.
 

„Ist es nicht müßig, als Hellseher eine Zeitung zu lesen?“, fragte Aya nach einigen Augenblicken, als ihm die Intensität auffiel, mit der Crawford die einzelnen Neuigkeiten in Augenschein nahm.

Seine Frage traf auf stringentes Schweigen. Lieber nahm Crawford anscheinend die zweite Seite auf, die Aya nun die Hand legte. Der Amerikaner erstarrte für einen kurzen, flüchtigen Moment und sah dann mit aller Neutralität hoch.

Aya hob die Augenbraue. „Ich will eine Antwort.“
 

Nicht, dass er eine bekam. Nicht, dass Aya darauf die Zeitung loslassen würde. So maßen sie sich Augenblicke lang gefangen in ihrem nonverbalen Disput und in ihrer ganz eigenen Sturheit, dann atmete Crawford schicksalsergeben aus.

„Nicht alles, was in der Zeitung steht, ist es wert, vorhergesehen zu werden“, ließ er sich schließlich zu einer Antwort herab und Aya runzelte die Stirn.

„Aber wenn du doch eine Vision davon hast, dass du Zeitung lesen wirst, ist es dann noch wirklich notwendig, dass du sie liest? Das ist doch ermüdend.“

Crawford starrte ihn an und rieb sich dann schließlich - ohne die Zeitung loszulassen, wohlgemerkt - langsam, aber ausgiebig die Nasenwurzel.
 

„Fragst du dich nicht auch manchmal, warum ihr, im Speziellen aber, warum du noch am Leben bist?“, erwiderte er schließlich mit sachtem Spott, der mit einem Hauch an Verzweiflung gewürzt war. Es war unzweifelhaft, wen Crawford mit „ihr“ meinte, befand Aya und das ließ ihn innerlich grollen.

„Du hast meine Frage nicht beantwortet“, überging er das so würdevoll, wie es ihm möglich war, ohne gleich auf Konfrontation zu gehen.

„Warum bloß?“

„Sag du es mir.“

„Ich bin der Hellseher, oder was kommt jetzt?“

„Das wirst du besser wissen als ich.“
 

Crawford atmete tief durch und Aya zuckte kurz mit seinen Mundwinkeln, als er zu erkennen gab, dass er einen Scherz gemacht hatte. Erst als ihm die Geste bewusst wurde, hielt er inne. Wieder fragte er sich, was er hier tat. Saß hier mit seinem Feind am Tisch, aß und scherzte erneut, als hätte es die Jahre voller Hass zwischen ihnen nicht gegeben, als wäre Crawford nicht immer noch Takatoris Leibwächter und verhinderte, dass er den Mann tötete, der seine Familie auf dem Gewissen hatte.
 

Aya schluckte mühevoll und legte die Zeitung ab. Er schulte sein Gesicht auf Indifferenz und erhob sich vom Tisch, räumte seinen benutzten Teller in die Spüle. Er musste hier raus, weg von Crawford, dessen Nähe ihn mit einem Mal zu erdrücken schien, weil sie Schuld in ihm hochwallen ließ. Aya fühlte sie wie schweres Eisen in sich, das ihn erdrückte. Was fiel ihm ein, mit dem Mann zu scherzen, der das Erbe seiner Familie derart in den Dreck trat?
 

Mit zusammengepresstem Kiefer ging er ins Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich, atmete tief durch. Nach und nach rief er Erinnerungen in sich hoch, schlechte, dunkle Erinnerungen an die Ereignisse, die zu dem Katana in seiner Hand, zu Crashers und zu Weiß geführt hatten. Die dazu geführt hatten, dass er seine Universitätsträume, sein Familienleben, seine Zukunft auf dem Altar der blutigen Rache geopfert hatte.
 

~~**~~
 

Aya warf einen letzten, prüfenden Blick in den Spiegel und rückte sich die Krawatte zurecht, die er wie immer in den letzten fünf Wochen zum Schluss angelegt hatte. Bald war Schluss mit dem ihn würgenden Accessoire, das er aus reiner Notwendigkeit trug. Ken Takahashi, der spröde und ordnungsliebende Japaner mit einer Vorliebe für steife, schwarze Anzüge, rote Krawatten und schwarze Hemden, würde aufhören zu existieren. Aya würde ihn wie immer mit Youji zusammen begraben – ein Ritual, was sie sich angewöhnt hatten, insbesondere nach derart langen Missionen. Unter dem Einfluss von viel Alkohol verbrannten sie die Kleidungsstücke, die sie bei dem Auftrag begleitet hatten und hoben das Glas auf die von ihnen ausgeführte Gerechtigkeit.
 

Alleine der Gedanke daran schenkte Aya Hoffnung.
 

Seine Aufmerksamkeit kehrte zurück zu seinem Spiegelbild. Hinter ihm, außerhalb der Spiegelung, aber deutlich spürbar, stand Crawford und sein brennender Blick bohrte erneut Löcher in Ayas Seite.

Aya drehte sich langsam zu seinem Gast. Wieder war er sich der Ironie der Situation bewusst, er selbst in eben der Kleidung, die sonst Crawford trug und der Amerikaner so leger, wie er ihn noch nie gesehen hatte. Anscheinend konnte er nun beschwerdefreier stehen, doch die Grundanspannung sowie die schonende Grundhaltung waren immer noch da. Crawford roch nach seinem eigenen Duschgel und die schwarzen Haare fielen ihm ungewohnt undiszipliniert ins Gesicht. Wieder hatte der Amerikaner sehr lange geduscht, doch dieses Mal hatte er das Bad verlassen, bevor Aya ihn dort herausholen konnte. Aya hatte seine Vermutungen, doch er blieb stumm.
 

Crawford schmunzelte kurz und verächtlich, sagte jedoch nichts und so standen sie sich schweigend gegenüber, bevor Ayas Blick auf die Handschellen fiel, die neben ihm auf der Kommode lagen. Er vertraute Crawford nicht, kein Stück weit. Er war sich sicher, dass der andere Mann die zugegebenermaßen günstige Gelegenheit nutzen würde um zu fliehen. Und wenn er gefasst würde, dann…
 

Ja, was dann?
 

Ihn verraten? Das hätte er schon tun können, wenn er aus der Wohnung geflohen wäre. Als Aya geduscht hatte, zum Beispiel. Als Aya sich umgezogen hatte. Dazu hätte er mit seiner Flucht nicht warten müssen bis Aya bei Lasgo war.

Schweigend streifte sein Blick Crawfords und hielt den hellbraunen Augen stand, die ihn mit kalter Ablehnung durchbohrten. Crawford forderte ihn stumm heraus, seinen allzu offensichtlichen Gedanken Taten folgen zu lassen, auch wenn er nichts verlauten ließ und es augenscheinlich Ruhe war, die er ausstrahlte.
 

„Ich wäre dumm, würde ich dich hier frei herumlaufen lassen“, stellte er in den stillen Flur zwischen sie beide. Crawford neigte unmerklich seinen Kopf in Anerkennung dessen, als hätten sie gestern nicht schon die Eckpunkte ihres Handels ausgemacht.

„Logisch betrachtet ist das richtig.“

„Ich gehe davon aus, dass es für dich ein Leichtes sein würde, die Türschlösser zu knacken, selbst wenn ich abschließen würde.“

„Das ist eine korrekte Annahme.“

„Wenn ich dir die Fesseln erlassen sollte, wirst du dann hier bleiben?“ Aya war sich sicher, belogen zu werden. Deswegen war er sich auch nicht sicher, warum er die Frage wirklich gestellt hatte, eben vor dem Hintergrund, dass er es dem Amerikaner in einem dummen Anflug an Mitgefühl bereits erlassen hatte.

Und Crawford war sicherlich gut darin zu lügen, auch wenn sie nie soweit gekommen waren, dass es dem Amerikaner notwendig gewesen wäre, die Unwahrheit zu sagen. Im Gegenteil, der Schwarz verließ sich da lieber auf schmerzende Wahrheiten, als habe er es nicht nötig, seinen Feind anzulügen. Vielleicht war das der Grund, mutmaßte Aya und traf auf ein bitteres, selbstironisches Lächeln.
 

„Selbst wenn ich dir die Wahrheit sagen würde, bist du in der Lage sie mir zu glauben?“
 

Wenn Aya ehrlich war, war er das nicht. Nicht einfach so. Er schüttelte den Kopf und seufzte unterdrückt. Crawford verschränkte vorsichtig seine Arme und barg die roten, entzündeten Ringe um seine Handgelenke in den Ellbogenkuhlen.

„Ich habe es dir bereits gesagt, Fujimiya. Zu fliehen birgt ein unkalkulierbares und zu großes Risiko. Da ist es hier“, Crawford schnaubte verächtlich, „weitaus sicherer. Zunächst. Bis du deine Mission beendest.“
 

Überrascht hob Aya die Augenbraue. Es war das erste Mal, dass Crawford zu erkennen gab, dass er bereits einen Ausblick in seine Zukunft geworfen hatte.

„Was hast du gesehen?“, fragte er, doch das Orakel schüttelte den Kopf. „Heute Abend ist ein besserer Zeitpunkt um über die verschiedenen Möglichkeiten zu sprechen. Jetzt wäre es…nicht förderlich für deine Gespräche mit ihm.“
 

Aya wunderte sich, warum die Worte des Mannes in ihm so wenig Widerstand hervorbrachten. Vielleicht, weil sie auf ihre ganz eigene Art und Weise verbindlich waren. Weil Crawford Dinge als Fakten konstatierte. Aya wusste, dass er sich dem nicht ergeben sollte, eben weil er keinerlei Sicherheit hatte, dass der andere Mann ihm tatsächlich die Wahrheit sagte. Er kannte die Agenda des Schwarz nicht, außer, dass dieser verhindern wollte, Lasgo ein weiteres Mal ausgeliefert zu werden und vermutlich ebenso verhindern wollte, Kritiker ausgeliefert zu werden.
 

Wie also sollte er Crawford vertrauen?
 

„Ich werde nicht fliehen. Es macht für mich keinen Sinn und ist nicht logisch. Auch wenn“, setzte er nach, als Aya bereits Einspruch erheben wollte. „… ich gestehen muss, dass es mich zur übereilten und ungeplanten Flucht drängt, nur um ihm zu entkommen.“
 

Vielleicht war es letzten Endes dieses ruhige, leise Eingeständnis vermeintlicher Schwäche, das Aya nicken ließ, wie er zuvor auch schon Crawfords ehrliche Worte in Bezug auf die Fesseln honoriert hatte. Es war der Ausblick auf die verletzte Menschlichkeit hinter der Schicht an Unmenschlichkeiten und Verbrechen, die ihn von aller Logik abweichen ließ.
 

„Ich bin gegen Nachmittag wieder da“ erwiderte er und drehte sich um. Ohne auf die Antwort des Amerikaners zu warten, verließ er seine Wohnung und spazierte über das langsam zum Leben erwachende Areal zu seinem Arbeitsplatz im Nebenhaus.

Eines musste man Lasgo lassen, seinen Handel hatte er aufgezogen wie ein gut strukturiertes Unternehmen, das mit normalen Waren handelte. Nur dass seine Waren Drogen, Menschen und Waffen waren, die er ohne mit der Wimper zu zucken über das ganzen Globus verschiffte. Unwillkürlich fragte sich Aya, was Lasgo mit Crawford gemacht hätte, wenn er das Areal nicht in die Luft sprengen würde. Würde er den Mann mit sich nehmen und weiterhin als was auch immer er war gefangen halten? Oder würde er ihn umbringen, nachdem er seiner überdrüssig war?
 

Aya runzelte die Stirn. Crawford gehörte Kritiker, nicht Lasgo und er würde nicht zulassen, dass ihm etwas in die Quere kam.
 

„Takahashi! Du bist zu spät!“, schallte es ihm entgegen, kaum, dass er das Gebäude betreten hatte. Aya schulte seine Mimik auf Indifferenz und bedachte den nun auf ihn zukommenden Mann mit einem ausdruckslosen Blick. Er hob die Augenbraue und ging an Hiro vorbei ohne dessen Vorwurf zu kommentieren.

Weit kam er nicht, als er bereits von dem Vernarbten gerufen wurde.
 

Lasgo wollte ihn sehen.
 

Aya straffte die Schultern und folgte ihm zum Büro des Händlers, der ihn bereits lächelnd erwartete und ihm einen Kaffee hinschob. Überschwänglich deutete er auf den Stuhl vor dem Schreibtisch.

„Erzähle mir alle schmutzigen Details deines letzten Tages“, platze er gleich mit der Tür ins Haus und Aya wünschte sich unwillkürlich, dass Crawford ihm noch ein paar Ratschläge mit auf den Weg gegeben hätte. Er fischte hier in dunklen Gewässern, von denen er keine Ahnung hatte und die er dennoch glaubhaft rüberbringen musste. Doch er verstand schon, warum Crawford nichts gesagt hatte.
 

„Was willst du denn wissen?“, fragte er schließlich fast schon gelangweilt, aber mit einer eindeutigen sexuellen Note in der Stimme, von der er hoffte, dass sie Lasgo in die Richtung lenkte und ihm bereits andeutete, dass er nicht untätig gewesen war.

„Was ist das für eine Frage? Alles.“

Aya überlegte und musste das noch nicht einmal vorgeben. „Er hasst Fesseln.“

Das erntete ihm ein Schnauben. „Ich weiß.“ Aya ahnte, dass er hier nachfragen musste und dass er Interesse heucheln musste, doch er wollte nicht. Alles in ihm verweigerte sich.

„Du hast es ihm anerzogen“, sagte er anstelle dessen neutral. Lasgo schüttelte den Kopf.

„Ich denke, das ist angeboren. Er ist…war ein Anführer. Jemand, der den Ton angibt, andere für sich springen lässt. Befehlsgewohnt, arrogant, selbstherrlich.“

„Das merkt man.“

„Er hat gelernt, dass sein Platz ein anderer ist.“
 

Aya wollte es nicht hören, wirklich nicht. Er wollte nicht Zeuge des Niedergangs von Crawford sein oder dessen, was Lasgo ihm angetan hatte.

Und dennoch erklärten selbst diese einfachen Worte so viel, dass es ihn innerlich schüttelte.

Ken Takahashi jedoch lächelte, als würde sein Leben davon abhängen.

„Ja, das hat er“, bestätigte er vielsagend und hob die Augenbraue.

„Und weiter?“

Aya zuckte mit den Schultern. „Er hat geschluckt“, erwiderte er glaubhaft, denn dort, wo er an Kaffee dachte, war Lasgo mit seinen Gedanken sicherlich woanders.

„Nur das?“

„Der Rest kommt heute Abend. Ich wiege ihn noch in Sicherheit und mache ihm Hoffnung.“
 

Überrascht hob Lasgo seine Augenbrauen und die Lachfalten um seine Augen herum tanzten nur so vor Vergnügen, während Aya wirklich schlecht war. „Ein Sadist, wie er im Buche steht, mein Bester. Wie konnte ich das nur so missachten?“

Ein kurzes, freudloses Schmunzeln huschte über Ayas Züge. „Es wäre ja nicht so, als würde ich damit hausieren gehen. Oder deine Mitarbeiter foltern.“

„Amüsant wäre der Gedanke schon.“

„Ineffektiv. Nicht amüsant.“
 

Es war ein gefährlicher Drahtseilakt, den Aya dort vollführte. Er widersprach Lasgo, was dieser nur bedingt zuließ. Gleichzeitig versuchte er damit deutlich zu machen, dass es ihm einzig um die Gewinnsteigerung des Unternehmens ankam. Das wiederum kam bei Lasgo gut an, war es schon in der ersten Woche.
 

„Ach, Red. Dass du auch nicht die schönen Seiten des Lebens annehmen kannst. Lust, Leidenschaft, Feuer. Nicht immer nur Arbeit, Arbeit und Arbeit.“

Aya hob erneut seine Augenbraue. „Dafür bin ich hier. Außerdem wartet in der Wohnung meine abendliche Entspannung. Danke im Übrigen für das Gleitgel und die Kondome. Mal sehen, ob Ersteres notwendig ist.“ Würde es definitiv, wenn er plante, mit einem Gespielen durch die Laken zu tollen, aber vermutlich würde jemand wie Lasgo Wert auf Schmerz und Blut legen.

Lasgo lachte tief und schlug Aya auf die Schultern, als hätte er einen besonders guten Scherz gemacht. „Lass dich nicht abschütteln, Red. Das zahme Kalb kann bei Schmerzen durchaus zum wilden Stier werden.“

„Wozu gibt es Fesseln?“

„Dann wünsche ich dir Glück.“ Damit war er feierlich entlassen und Aya bemühte sich, ruhig und gelassen das Büro zu verlassen und erst außerhalb der Sichtweite tief durchzuatmen. Ihm war übel und ihm dröhnte der Schädel. Das war widerlich und ekelhaft, er fühlte sich schmutzig.
 

~~**~~
 

Obwohl er genug zu tun hatte, schien sich der Tag unendlich lang hinzuziehen, wenn Aya daran dachte, dass er bald in sein Apartment zurückkehren und erneut auf den Amerikaner treffen würde, der auf ihn warten würde. Schwarz wartete auf Weiß. Crawford wartete auf ihn, dass er ihn vor Lasgo beschützte.

Abseits der Skurrilität der ganzen Situation war es für Aya immer noch schwer zu begreifen, was hinter dem Verhalten des Mannes steckte. Die Ruhe, die Nachgiebigkeit, das bemühte Zurückfahren von Arroganz... der HUMOR, der manchmal durchblitzte, all das hätte er Crawford niemals zugeschrieben.
 

Er hätte sich selbst aber auch niemals zugeschrieben, dem Schwarz Kaffee zu kochen oder ihn aus der Dusche zu holen. Wie er das alles Kritiker erklären sollte, war ihm auch noch ein Rätsel. Aber dazu hatte er noch einen ganzen Tag und Aya hoffte noch auf Inspiration, die ihn dahingehend weiterbrachte.

Als der Vernarbte ihn schließlich in den Feierabend entließ, war es gerade mal Nachmittag. Das Grinsen sagte ihm bereits, dass er diese Zeit sinnvoll nutzen sollte, noch bevor die hässlichen Lippen es taten. Noch während er nickte, fragte sich Aya, ob der Mann Lasgo dabei geholfen hatte, Crawford zu unterwerfen und wenn ja, wie. Nicht, dass er es im Detail wissen wollte.

Aya klappte seinen Laptop zu und nahm ihn mit sich, so wie es von ihm erwartet wurde. Für den Luxus des Einzelapartments war er jederzeit erreichbar und könnte zur Not auch mitten in der Nacht die Geschäfte fortführen... einen Tag noch, dann wäre er davon befreit.
 

Erleichtert verließ er das Gebäude und schlenderte langsam zu seiner Wohnung. Er hoffte inständig, dass Crawford keinen Fluchtversuch gewagt und dass er sich an ihre Abmachung gehalten hatte. Hoffte es schon unruhig den ganzen Tag.

Als er vor seiner Haustür stand, steckte er bedächtig den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn langsam im Schloss, öffnete wachsam die knarzende Tür. Nichts war zu hören außer dem leisen Geräusch des laufenden Fernsehers aus dem Wohnzimmer und Aya trat ein, schloss die Tür hinter sich. Er streifte sich die Schuhe ab und folgte den Geräuschen wachsam, immer auf der Hut, ob er nicht doch Opfer eines Angriffs wurde.
 

Doch nichts passierte.
 

Kaum, dass er den schmucklosen Wohnraum betreten hatte, sah er Crawford und auch, warum dieser sich so ruhig verhielt. Der Schwarz schlief, eingemummelt in die Bettdecke und zwei der Couchdecken. Als wäre das nicht seltsam genug, war es in dem Raum weitaus wärmer als draußen und mit einem Blick auf das Thermostat erkannte Aya, dass Crawford es anscheinend auf die Stufe Mittagsonne in der Sahara gestellt hatte. Mit erhobener Augenbraue stellte er die Temperatur auf 22 Grad zurück und drehte sich seufzend zu dem tief schlafenden Amerikaner um.

Neben ihm auf dem Boden lag eine angebrochene Reihe an Schmerztabletten und eine leere Tasse, die, wenn Aya das richtig interpretierte, Kaffee enthalten hatte. Crawford schlief auf der Seite mit dem Gesicht zum Raum, das Gesicht entspannt und gelöst, so wie es Aya noch nie gesehen hatte. Sein Gegenüber sah jünger damit aus, war weniger der professionelle Geschäftsmann, der an Takatoris Seite stand.
 

Aya wusste, dass er den Blick abwenden sollte, doch er konnte es nicht. Er stand hier, noch in seinem steifen Anzug, in seiner ihn beinahe würgenden Krawatte und dem engen, hochgeschlossenen Hemd und starrte einen Mann an, den er eigentlich schon längst hatte umbringen sollen, der ihn aber mit ein paar ehrlichen Worten und Gesten davon abgehalten hatte. Er starrte einen Mann an, der vermutlich nicht gezögert hätte, Lasgos Wunsch zu folgen.
 

Vielleicht war es dieser ernüchternde Gedanke, der sich Aya schließlich abwenden ließ. Ja, Crawford wäre sicherlich dem Vorschlag des Mannes gefolgt und hätte seine Machtposition ausgenutzt. Wie sollte er auch anders handeln als Schwarz?

Aya schnaubte, als er sich der unbequemen Kleidung entledigte und auf etwas Leichteres umstieg.

Kurz spielte er mit dem Gedanken, sich ein Bad einzulassen, verwarf das dann aber wieder. Er würde nicht, niemals, in Gegenwart des Amerikaners baden. Das konnte er auch immer noch nachholen, wenn er Zuhause war.
 

Als Aya nicht allzu leise das Schlafzimmer verließ, schlief Crawford immer noch. Ebenso, als er in der Küche die Kaffeemaschine wieder anschaltete und erneut Kaffee kochte. Mit den letzten Vorbereitungen, die er heute Nacht zu treffen hatte, würde er wenig Schlaf bekommen und da musste er mit Kaffee nachhelfen.

Aya lehnte sich gegen die Küchenanrichte und schloss die Augen, ging den Ablauf der er morgigen Nacht durch. Der Zeitplan stand soweit noch, ebenso wie der Ablauf der Mission. Die Frage war nur, wo er Crawford solange festsetzte, damit dieser nicht in dem aufkommenden Chaos floh.

Hier in der Wohnung wäre das Optimum, allerdings würde das bedeuten, dass er den Wohntrakt später sprengte als geplant. Das würde eine Anpassung des Planes zur Folge haben und Aya war sich nicht sicher, ob es damit zu knapp werden würde.
 

Doch wo sollte er sonst hin mit ihm?
 

Die einzige, andere Möglichkeit wäre, ihn direkt mitzunehmen und ihn zu einem Teil seiner Operation zu machen. Doch das war hoch riskant und Aya war sich nicht sicher, ob er dieses Risiko eingehen wollte oder überhaupt konnte.

Zudem der Amerikaner sicherlich schon vorhergesehen hatte, was er mit ihm plante, also konnte sich Aya sicher sein, dass Crawford seinen Wissensvorsprung dafür nutzen würde, ihn sobald es möglich war zu hintergehen um nicht Kritiker ausgeliefert zu werden. Wenn er an Crawfords Stelle war, würde er das exakt genauso versuchen, musste sich Aya widerwillig eingestehen, während er einen weiteren Blick in das stille Wohnzimmer war.
 

Für einen Moment lang beschlich Aya das Gefühl, dass Crawford nicht schlief und angespannt beobachtete er den Brustkorb des Schwarz, der sich dann doch langsam im ruhigen Tonus hob und senkte. Scheinbar traumlos ruhte das Bewusstsein des Orakels, seine Ruhe von jetzt kein Vergleich zu der Gewalt der heutigen Nacht. Aya kam langsam näher und warf einen genaueren Blick auf die Reihe an Schmerztabletten, von denen Crawford anscheinend drei genommen hatte. Vermutlich sorgten sie für den tiefen Schlaf und Aya ließ sie.

Je weniger Zeit er mit dem Schwarz verbringen musste, desto weniger Konflikte konnten entstehen.
 

Seinen hungrigen Magen scherte das aber wenig. Laut grollend machte dieser sich bemerkbar und wies ihm den Weg zurück in die Küche, auf dass er sich Essen kochte.

Und seinem Gast.
 

Denn so sehr Aya es begrüßte, dass Crawford zu geschwächt war, um einen Kampf zwischen ihnen beiden für sich zu entscheiden, so sehr würde das zum Problem zwischen ihnen werden, wenn er Crawford tatsächlich als aktiven Teilnehmer seiner Flucht oder gar seines Auftrages benötigte. Also musste er den Schwarz, der die letzten Tage nichts zu sich genommen hatte, dazu bringen, etwas zu essen…um eben die kommenden Anstrengungen abzufedern.

Aya rollte mit den Augen, als er daran dachte, wie einfach das werden würde. Nämlich gar nicht. Wenn er sich Crawfords vergangene Verweigerung ansah, dann wusste er, dass er einen Kampf fechten würde, auch wenn ihn alleine der Gedanke daran, dass er den Schwarz zum Essen bringen musste, eiskalte Schauer über den Rücken laufen ließ.
 

Alleine schon um sich abzulenken, machte Aya sich daran, das Abendessen zuzubereiten. Er ersetzte die Nudeln durch Reis, in der Annahme, dass es dann leichter mit dem Schlucken gehen würde. Die Suppe ließ er komplett weg und nahm anstelle dessen Gemüse und Hähnchen.
 

Als er die Mischung zusammengerührt hatte und sie nun ziehen ließ, begab er sich erneut in das Wohnzimmer und wurde wieder mit dem gleichen Bild konfrontiert. So als wäre Aya leise gewesen, was definitiv nicht der Fall gewesen war, schlief Crawford immer noch.

Aufwecken, nicht aufwecken? Aya wog die Vorteile und Nachteile gegeneinander auf und kam zu dem Schluss, dass er dem Schwarz noch eine Stunde gönnen würde, bevor er ihn zurückholte um ihm Essen aufzuzwingen, dass er vermutlich verschmähen würde.
 

Solange würde er sich es mit einem seiner Bücher auf dem Sessel hier gemütlich machen und darauf warten, dass das Dornröschen dort drüben wieder zu sich kam.

Unwillkürlich musste Aya bei dem unpassenden Vergleich schmunzeln. Crawford war viel, hilflos und eine Prinzessin in Nöten gehörte aber nicht dazu. Wenn er schon bei westlichen Märchen blieb, dann wäre Crawford der böse König oder der Drache. Das passte besser.

Schmunzelnd schlug Aya die Seite auf, die er zuletzt markiert hatte und las den Krimi weiter, der gar nicht mal so spannend war und gut geschrieben war. Ein klassischer Fehlkauf, bei dem der flüchtige Blick auf den Klappentext eine falsche Vorstellung vom Inhalt des Buches gegeben hatte.
 

Dennoch gab er sich größte Mühe darin zu versinken, bis seine innere Uhr ihn darauf aufmerksam machte, dass er nun den Amerikaner aufwecken sollte.
 

Unwillig rieb sich Aya über die Augen. Eingedenk des Erlebnisses der gestrigen Nacht würde er besonders vorsichtig sein müssen, denn nun war Crawford auch noch gänzlich ungefesselt. Wenn er da an den gezielten Tritt in seine Körpermitte dachte, dann mochte sich Aya nicht ausmalen, was passieren würde, wenn der andere Mann auf den Gedanken kam, dann auch noch seine Fäuste zu nutzen.

Aya beschloss, erst einmal sichere Distanz zu wahren und das Orakel vom Sessel aus anzusprechen.
 

„Crawford.“
 

Laut hallte der Name des Schwarz durch den sonst stillen Raum und klang beinahe wie eine Anklage. Nicht, dass sich der Träger des Namens sonderlich dran störte. Ruhig schlief er weiter, unbeeindruckt von Ayas erstem Versuch.
 

„Oracle.“
 

Lauter nun und eindringlicher. Aber auch das zeigte keine Wirkung. Gleichmäßig, unbeeindruckt, ruhig hob und senkte sich der Brustkorb unter dem Deckenberg. Grollend erhob Aya sich und tat ein paar Schritte auf sein Gegenüber zu. Erst, als er ihn an der Schulter fassen wollte, wurde er durch eine zittrige, aber unerbittliche Hand davon abgehalten. Ein Grollen entkam der nicht ganz so schlafenden Kehle und müde Augen bohrten sich in die Seinen. Die übliche Schärfe fehlte, dazu war Crawford zu erschöpft, sein Gesicht zu zerschlagen, seine Wangen zu eingefallen, doch die Warnung, die stumm auf den Lippen lag, war nur zu deutlich zu sehen.
 

Fass mich nicht an. Komme mir nicht zu nahe. Lass mich in Ruhe.
 

Aya verharrte, sein Handgelenk im klammen Griff des Orakels. Wortlos legte er den Kopf schief und maß den Übeltäter.

„Du warst wach“, stellte er in den Raum und das war keine Frage, eher eine empörte wie auch ungläubige Feststellung, dass der andere Mann ihm tatsächlich etwas vorgetäuscht hatte, um… ja was?

„Seit du dich hierhin gesetzt hast.“

„Beeindruckend, deine Tarnung.“

„Nicht beeindruckend genug, wie es scheint.“

„Nicht im Ansatz. Los, steh auf.“

Das brachte ihm eine erhobene Augenbraue ein. „Gibt es dazu eine Veranlassung?“

„Sicher. Und ich bin mir sicher, dass du eben diese schon vorher gesehen hast.“ Probeweise ruckte Aya an seinem gefangenen Handgelenk und Crawford ließ ihn gehen, machte jedoch keine Anstalten, sich aufzusetzen.

„Nein.“ Das war eine glatte, offensichtliche Lüge und Aya fragte sich, ob er wirklich schon nach einem Tag derart in der Lage sein sollte, Crawfords Fassade zu durchschauen. Andererseits…vielleicht war es schlicht auch Absicht gewesen.

„Du wirst jetzt etwas essen.“ Dass es tatsächlich eine Lüge gewesen war, sah er nun anhand der Art, wie Crawford ihn maß: ein lästiges Insekt, nicht viel mehr, das es wagte, in seinen Weg geraten zu sein.
 

Na wunderbar. Da hatte er es, das arrogante Orakel. Der Krieg hatte so eben begonnen und sie kämpften auf bekannten Grund. Aya schulte seine Züge auf Ausdruckslosigkeit. Diesen Kampf würde er für sich gewinnen. Er musste.
 

„Nein.“

Aya grollte. „Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen?“

Oh, da konnten die hellen Augen noch sehr viel unangenehm ablehnender werden. Aber wenigstens setzte sich Crawford nun auf, wenn auch nur, um den Größenunterschied zwischen ihnen beiden zu minimieren. Alleine das Aufsetzen erschöpfte ihn sichtbar, als er an der Couch lehnte und sich die schwarzen Haare zurückstrich.

„Wie stellst du dir das vor nach den drei Tagen?“, setzte Aya einen ersten Schuss vor die Mauern der ach so uneinnehmbaren Festung namens Crawford und dieser starrte ihn an, als wären ihm zwei Köpfe gewachsen und wenn er sich den Unglauben in den goldbraunen Augen näher betrachtete, dann sprießten an diesen zwei Köpfen auch noch Hörner.
 

„Ich soll essen?“, betonte er jedes Wort und hob fragend die Augenbraue, die latente Drohung nur allzu hörbar in den ruhigen Worten. Aya ließ sich davon wenig beeindrucken, alleine das leichte Schwanken des Orakels im Sitzen gab ihm da schon Recht. War Crawfords zerschlagenes Gesicht vorher schon blass gewesen, so war es nun kränklich weiß und Aya fragte sich unwillkürlich, ob das tatsächlich nur von der mangelnden Nahrung herrührte oder ob noch andere Dinge mit hineinspielten; eine Wunde, die sich infizierte zum Beispiel und die Crawford ihm bisher verschwiegen hatte.
 

„Du sollst nicht. Du wirst. Oder glaubst du etwa, dass ich dich morgen Abend an deinen Haaren hier herausschleife oder dich über die Schwelle trage?“

Seine Worte trafen auf stumme Überraschung. Anscheinend hatte Crawford mit ihnen nicht wirklich gerechnet.

„Wohin?“, fragte er dementsprechend misstrauisch und nun war es an Aya, die Stirn zu runzeln. Anscheinend hatte Crawford noch nicht vorhergesehen, was er für das Orakel geplant hatte. Anscheinend war der Amerikaner immer noch der Meinung, dass er ihn an Lasgo übergeben würde, so überrumpelt, wie er war.
 

Aya blinzelte und atmete tief ein. Das würde jetzt unschön werden, vermutete er. Crawford würde sich verweigern, da war er sich sicher. Zeit schindend ging er zum Sessel und ließ sich dort auf die Seitenlehne nieder, lehnte sich an das Rückteil. Locker verschränkte er die Arme vor der Brust und besah sich angespannt seinen unfreiwilligen Gast.
 

„Ich lasse dich nicht hier“, eröffnete er den kommenden Dispens, dessen Ausgang noch in den Sternen stand. „Lasgo wird dich nicht mehr in seine Finger bekommen. Du wirst mit mir nach Tokyo zurückkehren.“

Eisiges Schweigen antwortete ihm und erfüllte drückend den Raum. Crawford selbst wurde zu einer Statue, die auf den ersten Blick sogar mit dem Atmen aufgehört zu haben schien. Nichts an ihm bewegte sich und für einen Augenblick lang blinzelte der Amerikaner noch nicht einmal. Dann kehrte seine Aufmerksamkeit zurück und die schmalen, bleichen Lippen pressten ein einziges, hasserfülltes Wort hervor.
 

„Kritiker.“
 

Aya nickte, als sei es das Natürlichste der Welt, dass der Amerikaner eine Gefangenschaft gegen die andere austauschte. Er nickte, als würde er sich keine Gedanken darüber machen, wie er von nun an mit Crawford umgehen sollte, der nun mehr denn je eine Bedrohung für ihn darstellte.
 

„Du wirst mich Kritiker ausliefern wie der brave Köter am Würgehalsband, der du bist.“ Es war beißender Hass, der aus den harten Worten troff und Aya konnte nur schnauben, auch wenn die Worte ihn durchaus trafen.

„Ich werde dich Kritiker ausliefern, damit du ihnen Rede und Antwort stehst und ihnen alle Fragen beantwortest, die sie an dich haben werden.“

Crawford lachte erbittert auf. „Und was, wenn ich mich weigere, Abyssinian?“, fragte er lauernd, während sich seine Finger in der Bettdecke verkrampften. Aya spiegelte das Lächeln, jedoch weit weniger erbittert, sondern mit boshaftem Unterton.

„Das ist recht einfach. Dann wirst du zusammen mit all dem hier untergehen. Also?“

Ein abgrundtief böses Grollen antwortete ihm.
 

„Dann tausche ich also eine Gefangenschaft gegen die nächste“, spiegelte der Schwarz seine Gedanken. „Es ändert sich nur das Türschild und die ach so Guten werden dann genau was mit mir machen?“

„Wenn ich raten müsste, Fragen stellen. Dich untersuchen. Tests an dir durchführen. Das übliche Programm.“

„Das übliche Programm...“
 

Nun war es an Aya zu grollen. Abrupt erhob er sich und überwand die kurze Distanz zwischen ihnen in drei großen Schritten. Crawford reagierte einen Moment zu langsam und Aya hatte ihn am Hals gepackt, noch bevor die Hände des Orakels ihn davon abhalten konnten. Er donnerte ihn wütend gegen die hinter ihm liegende Wand und hielt den Körper des Amerikaners mit seinem eigenen gefangen, bevor dieser wieder auf den dummen Gedanken kommen würde, ihn zu treten. Wie auf Befehl pochte sein Magen schmerzhaft, als er mit dem Schwarz in Berührung kam.
 

„Ja, das übliche Programm. Ganz sicher wird Perser dir aber nicht seinen Schwanz in den Arsch stecken wie es Lasgo getan hat. Und ganz sicher wird er dich auch nicht dazu zwingen, ihm eben jenen zu lutschen. Also sei EINMAL in deinem Leben dankbar, Schwarz, für das, was man für dich tut und...“

Crawford grollte und wehrte sich abrupt gegen ihn, nicht stark genug jedoch, um Aya die Oberhand abzujagen. „Ich werde nicht...“

„Du wirst“, unterbrach Aya ihn wütend. „Und du wirst, auch wenn es dir sicherlich fremd ist, einmal im Leben das tun, was dir jemand Anderes sagt. Du wirst gehorchen. Du wirst dich dafür erkenntlich zeigen, dass ich dich gerettet und dir drei Tage Schutz vor Lasgo beschert habe.“
 

Wieder war es so, als würde sich die Wut ins Unermessliche steigern, je länger Aya Crawford berührte und ihm in die Augen sah. Er kannte diese Wut nur in Verbindung mit Takatori und war entsprechend erstaunt, dass sich diese so abrupt und ohne Vorwarnung nun auch über den Amerikaner legte, dessen Hals er nun warnend zudrückte.

Crawford wehrte sich dagegen, stärker und heftiger nun und Aya zischte vor dem Schmerz in seinem gefangenen Handgelenk. Doch anscheinend war genau das der Antrieb für ihn, weiter zu machen, gewalttätiger zu werden, Crawford zu zeigen, dass er nicht die Macht hatte, dass er nichts weiter war als ein Stück Fleisch, das...
 

Abrupt und mit weiten Augen ließ Aya den Schwarz los und trat ein paar Schritte zurück, brachte so viel Abstand wie er vertreten konnte zwischen sie beide. Was zur Hölle?! Was zur verfluchten Hölle war hier gerade passiert mit ihm? Das war er nicht, diese Wut war er nicht und doch war sie in ihm hochgeschossen, als wäre es Crawford gewesen, der Hand an seine Schwester gelegt hatte und nicht Takatori.
 

Wo war seine Selbstkontrolle?
 

Ungläubig starrte er das Orakel an. Crawford war auf der Couch zusammengesackt und hielt sich hustend seinen Hals. Schon wieder. Seine Aufmerksamkeit hatte er dennoch auf Aya gerichtet und zuckte nun zurück, als der Weiß sich bewegte, auch wenn dieser nur in Richtung Sessel strauchelte und sich darauf niederließ.
 

Schweigend starrten sie sich über den Raum hinweg an und Ayas schweres Schlucken durchbrach die schwere Stille wie ein Donnerhall. Er wusste nicht weiter, wusste nicht, was er sagen oder tun sollte, ob er sich entschuldigen sollte, weil das, was er getan hatte, unverzeihlich war in seinen Augen. Die Kontrolle so derart zu verlieren entsprach nicht ihm, das war er nicht. Warum es nun schon zum zweiten Mal passierte, erstaunte und ängstigte Aya mehr als dass er es zugeben wollte. Langsam lehnte er seine Schläfe an das raue Material des Sessels, um einen Anker in den tosenden Emotionen zu haben, die auch jetzt noch in ihm schwelten.
 

Crawford setzte an, etwas zu sagen, doch seine Stimme wollte nicht so wie er. Hustend brach er ab, während sich sein Gesicht für einen kurzen Bruchteil in Schmerz verzog. Wie die Male zuvor auch irritierte es Aya mehr als dass er es zugeben wollte, insbesondere da Crawfords Menschlichkeit durch seine eigene Unmenschlichkeit kompensiert wurde, wie es schien.
 

Der Drang, seine Taten zu entschuldigen, wurde immens, doch letzten Endes schwieg Aya. Die rationale, berechnende Seite in ihm wusste, dass er nun keine Schwäche zeigen durfte, nicht im Angesichts des Raubtieres ihm gegenüber. Zudem er bezweifelte, dass Crawford selbst in diesem Zustand Reue verdient hatte. Nicht für seine Sünden, die er in den vergangenen Jahren begangen hatte. Das redete sich Aya solange ein, bis er es vorbehaltlos auch selbst glaubte.

Tief einatmend erhob er sich. Er legte seine Maske aus Indifferenz an und starrte in die wütenden, hasserfüllten Augen, die vermutlich bereits wussten, was kam.
 

„Und darüber hinaus, Crawford, wirst du essen. Du wirst dich jetzt in die Küche begeben und Nahrung zu dir nehmen.“

Es war einen Versuch wert gewesen, Crawfords Wut von Kritiker ab und zu einem neuen Hassthema hin zu lenken und Aya war auch durchaus erfolgreich damit.

„Du bist weder meine Mutter noch mein Vater, daher zweifle ich an, dass du das Recht hast, mir zu diktieren, was ich esse und was nicht.“ Die tiefe Stimme war pures Eis, auf dem Aya mit Leichtigkeit einzubrechen drohte, wenn er das Falsche sagte. Wenn es ihm nicht egal gewesen wäre.
 

„Wenn es darum geht, wie und ob ich dich mitnehmen werde, wenn du schon nicht alleine in der Lage bist, deinen jämmerlichen Arsch hier heraus zu bewegen, dann nehme ich mir das. Du bist so nicht brauchbar und dein Wert, der es rechtfertigen würde, dich zu retten, sinkt rapide, wenn du noch nicht einmal ohne zu schwanken auf der Couch sitzen kannst.“

„Weil ich den Fraß, den du mehr schlecht als recht kochst, nicht esse, aus Sorge davor, nicht durch eine Kugel, sondern ganz unrühmlich durch eine Lebensmittelvergiftung zu sterben?“
 

Crawford schnaubte zynisch und überrascht hielt Aya inne. Das war garantiert nicht Crawfords Problem und der Amerikaner wusste, dass er sich das denken konnte. Und dennoch... die verletzenden, aber dennoch humorvollen Worte brachten ihn durch ihre Absurdität weg von dem Hass, weg von dem Kampf, den sie ausfochten. Und so reagierte er auf ihn mit Wohlwollen, dort, wo er eigentlich mit Strenge reagieren sollte.
 

Er hob bedeutsam seine Augenbraue, dann deutete er rechts von sich in Richtung Flur. „Wenn es nur daran liegt, oh großes Orakel, weißt du, wo die Küche ist. Mach dich nützlich, koche etwas, das deinem Gourmetgaumen mehr zusagt als ‚mein Fraß‘.“

„Ich habe kein Interesse.“

„Du hast vor allen Dingen keine Wahl.“

Ihr kleiner Schlagabtausch endete in einem Blickduell, das Aya nach schier unendlich langer Zeit für sich entschied. Zumindest redete er sich das ein, als Crawford schlussendlich grollte, den Deckenberg zurückschlug und sich erhob.
 

Er kam bis zum Türrahmen, bevor sein geschwächter und schmerzender Körper ihn stolpern ließ und er sich mit einem leisen Laut des Unwohlseins an dem brüchigen, in die Jahre gekommenen Holz festhielt und es unter dem Druck seiner Finger knarzte und ächzte.
 

Noch bevor Aya es sich versah, war er bei dem Orakel und hielt den anderen Mann aufrecht, weniger brutal denn helfend. Seine Hände waren nicht darauf aus zu verletzen und doch zuckte Crawford vor ihm zurück, als würde er ihn umbringen wollen. Aya ließ sich davon nicht abschrecken, ebenso wenig wie von der Tatsache, dass sie sich so nahe waren wie selten zuvor oder aber dem Körperkontakt, den er von sich aus hergestellt hatte.

Finger umschlossen sein Handgelenk, doch nicht um ihrerseits zu halten, sondern um ihn von dem anderen Körper zu lösen.

„Fass mich nicht an“, trug sich ihm leise, aber eindeutig ablehnend entgegen und Aya trat beinahe augenblicklich einen Schritt zurück, als er die Angst hinter der Ablehnung hörte. Beschwichtigend hob er seine Hände, spreizte die Finger ab und entfernte sich noch einen weiteren Schritt von Crawford.

Ich bin nicht er, dachte Aya und wurde sich erst mit Hochschnellen der goldenen Augen, dass er es laut gesagt hatte. Den Bruchteil einer Sekunde waren sie ungeschützt und brach, lagen in all ihrem Schmerz und all ihren Erinnerungen offen vor ihm. Es verschlug Aya den Atem und er fror in jedweder Bewegung ein, aus Angst, das zerbrechliche Glas dieses Moments zu zerstören und die falsche Entscheidung zu treffen.

Auch Crawford rührte sich nicht.
 

Die Zeit gefror zwischen ihnen und verlor an Bedeutung mit jeder Sekunde, die verstrich. Sie waren fixiert aufeinander, sie erkannten einander ohne die Masken, die bisher zwischen ihnen gestanden hatten, sie akzeptierten den jeweils anderen in diesem Moment, ohne jemals zu vergessen, wer sie waren.
 

Erst das Ping von Ayas Mailprogramm riss sie beide wie eiskaltes Wasser aus ihrer Starre.

Crawford fasste sich zuerst und Ausdruckslosigkeit legte sich wie ein Schleider über sein Gesicht. Fast bedauerte Aya das, auch wenn die rationale Stimme in ihm schrie, dass er nichts zu bedauern hatte.

„Mal sehen, ob ich dein missratenes Essen essbar machen kann.“ Die mit einem abwertenden Zischen unterlegten Worte waren so unfreundlich, wie sie nur sein konnten und dennoch musste Aya schmunzeln. Das zeigte er dem Rücken des Amerikaners auch, was dieser mit einem weiteren Grollen quittierte, bevor Aya es überhaupt ausführen konnte.
 

~~**~~
 

Wird fortgesetzt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vivi304
2021-10-03T15:18:46+00:00 03.10.2021 17:18
Die Beziehung zwischen Aya und Crawford, dieses ständige hin und her, sehr spannend! Was ich mich aber die ganze Zeit schon frage: Crawford trägt doch eine Brille. Die trägt er ja hier nun vermutlich nicht? Zumindest wurde sie bisher nicht erwähnt. Wie klar kann er denn überhaupt sehen?
Antwort von:  Cocos
04.10.2021 22:14
Ja, Crawford trägt eigentlich eine Brille. Diese braucht er um richtig zu sehen, er kann aber auch ohne sehen. Nicht so scharf wie mit, aber es geht. Ich denke aber, dass ihm die dauerhafte Abstinenz einer Brille Kopfschmerzen verursachen würde.


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