Wie Hund und Katze von DieLadi ================================================================================ Kapitel 1: 1. Kapitel --------------------- Hallo Leute. Die Grundidee zu folgender Geschichte stammt von der Autorin Liliane Capechi , die die wunderbare Geschichte 100 ways to kiss (auf Fanfiction.de zu finden) verfasst hat. In Kapitel 72 findet Ihr Sherlock als Kater und John als Welpen. Sie hat mir gestattet, diese Idee aufzugreifen und eine ganz eigene Fanfiction daraus zu schreiben. Vielen Dank, meine Liebe! ___________________________________ Der Kater lag auf dem warmen Schuppendach und ließ sich die Sonne auf sein wunderschönes, dunkelbraunes Fell scheinen. Er schnurrte leise vor sich hin und genoss die Ruhe hier oben. Er hieß Sherlock, um genau zu sein Sherlock Holmes, denn er gehörte der Familie Holmes, und das Dach, auf dem er gerade ruhte, gehörte zum Haus der Familie in dieser ruhigen Seitenstraße in einem Vorort Londons. Um noch genauer zu sein gehörte Sherlock dem Sohn der Familie, dem elfjährigen Mycroft. Und der war der eigentliche Grund, weshalb der Kater sich zu dieser Mittagsstunde hier hinauf geflüchtet hatte. Er mochte Mycroft, wirklich. Der ging freundlich und liebevoll mit ihm um. Nur ... normalerweise war der Junge unter der Woche auf einer Internatsschule und kehrte nur am Wochenende heim. Doch jetzt waren Ferien, und Mycroft war zu Hause. Und heute morgen hatte er sich in den Kopf gesetzt, mit Sherlock zu spielen. Nun, Sherlock mochte auch das. Der kleinen Aufziehmaus hinterherzujagen war lustig. Ein Bällchen einzufangen machte Spaß. Nur das Ding mit dem Laserpointer – Menschen, also wirklich, nur Menschen konnten auf die irrwitzige Idee kommen, eine Katze würde auf so etwas hereinfallen. Aber Menschen waren im allgemeinen ziemlich dumm. Mycroft war zwar im Vergleich zu den allermeisten anderen Menschen recht klug, er war sogar klüger als die meisten Erwachsenen, dennoch reichte auch er um Längen nicht an den Intellekt einer Katze heran. Und schon gar nicht an Sherlock, der nun wiederum unter seinesgleichen einer der klügsten war. Jedenfalls ging er auf die alberne Jagd nach dem Lichtpunkt des Laserpointers nur Mycroft zu Liebe ein, denn wie gesagt, er mochte ihn. Mycroft bezeichnete sich gerne als Sherlocks Herrchen. Das war albern, denn niemand war Sherlocks Herr, er war eigenständig und frei. Trotzdem war er gerne mit ihm zusammen, auch wenn er das nicht unbedingt jedem gegenüber zugeben würde. Nur heute Mittag war es ihm irgendwann zu viel geworden. Er war immerhin ein Kater, und als solcher hatte er eben auch ein ausgeprägtes Ruhebedürfnis. Also war er irgendwann ausgebüxt und hatte sich auf das Schuppendach zurückgezogen. Mycroft war ihm nicht böse. Er wusste, dass sein Kater ihn liebte, dass er aber eben seine Freiräume brauchte, und er akzeptierte das. Sherlock schnurrte im warmen Sonnenschein und genoss die Geräusche und Gerüche um sich herum. Er reckte sich und streckte sich nach Katzenart und und rollte sich dann zusammen. Die Sonne hatte die Dachpappe angewärmt, so dass er auch von unten gewärmt wurde, während sie ihm auf das seidig glänzende Fell schien, und er dachte weiter über die Menschen nach. Es war immer wieder erstaunlich, wie wenig sie so begriffen. Allein die Tatsache, dass ihnen die Sprache der Tiere völlig schleierhaft blieb, während Tiere, nun auf jeden Fall Haustiere, jedes Wort der Menschen verstanden. Man stelle sich das mal vor. Sherlock hatte heute morgen nach einem ausgiebigen nächtlichen Herumstreunen und ein paar Stunden gepflegten Nachtschlafs Hunger gehabt. In den Ferien war es nun Mycrofts Aufgabe, für sein Futter zu sorgen, und so gerne der sich auch selber mit Kuchen und anderen Leckereien vollstopfte, das vergaß er doch gerne mal. So auch heute. Sherlock hatte sich vor ihm hingehockt und „Ich habe Hunger, kannst du mir bitte zu Fressen geben?“ gemaunzt. Aber wie üblich hatte Mycroft weder aus seinen Worten noch aus seiner mehr als deutlichen Körpersprache entnehmen können, welches Anliegen seinen Kater umtrieb. Daher war Sherlock gezwungen gewesen, in die Küche zu laufen, und seinen Futternapf mit der Schnauze anzustoßen, so dass er laut über den Kachelboden schepperte. Es war peinlich, regelrecht beschämend, als Katze ein solches Verhalten an den Tag legen zu müssen. Nun ja. Sherlock schloss die Augen und beschloss, ein wenig zu dösen. Die warme Sonne. Das Gesumme der Bienen im neben dem Schuppen wachsenden Baum. Kein Auto, das um diese Zeit diese mittägliche Ruhe störte. Ach ja, es war schon herrlich. Die Ruhe wurde jäh unterbrochen. „Sherlock! Sherlock! Sherlock!“, erklang ein lautes Gebell von unten. Sherlock schrak hoch und verdrehte die Augen. Es war John, der junge Labradorwelpe der Familie Watson, der da kläffte. „Sherlock! Sherlock! Sherlock! Ich weiß, dass du da oben bist! Ich muss dir was erzählen! Komm!“ Sherlock stand langsam auf, streckte sich noch einmal und trat an an den Rand des Daches. „Jawn“, maunzte er, „Was ist so wichtig, dass du mich aus dem Mittagsschlaf reißt?“ John war noch jung und lebte erst seit ein paar Wochen bei der Familie Watson. Er gehörte ihrer neunjährigen Tochter Harriet, die sich liebevoll um ihn kümmerte, ihm aber ebenfalls Freiraum ließ. Hier in der Straße konnte schließlich nichts passieren, und so durfte John tagsüber, wenn Harriet mit der Schule beschäftigt war oder, wie jetzt in den Ferien, mit ihren Freundinnen spielte, draußen herumstrolchen. Sherlock mochte John, und John mochte ihn auch, obwohl Sherlock sich zuerst ziemlich abweisend gezeigt hatte. Sie verband inzwischen tatsächlich eine feste Tierfreundschaft, was Sherlock immer wieder erstaunte, denn er war mitunter, nun, nicht sonderlich zugänglich. Aber John mochte ihn, und wen John erst einmal in sein großes Herz geschlossen hatte, den ließ er nicht mehr daraus entwischen; und Sherlock hatte dieser so rührend zur Schau getragenen Anhänglichkeit einfach nicht widerstehen können. Also war er auch nur zum Schein verärgert, als er mit einem eleganten Satz in den Baum neben dem Schuppen sprang, an dessen rauer Rinde herunterkletterte und sich schließlich neben John auf den Boden setzte. „Also, Jawn, was gibt es?“ „Sherlock!“, bellte John. „Ich muss dir was erzählen!“ In diesem Augenblick öffnete sich die Tür zum Haus der Watsons und Harriet trat heraus. „John!“, rief sie. „John, hierher!“ John sah sich gehetzt um. Harriet hatte ihn noch nicht entdeckt. „Komm, besser nicht hier“, jappste er, während er sich schon im vollen Laufe befand und um die Ecke des Schuppens verschwand. Sherlock flitzte hinterher, denn wenn John, der seinem Frauchen normalerweise geradezu hündisch ergeben war, absichtlich ihr Rufen überhörte, dann musste das schon etwas bedeuten. John hatte sich im Gebüsch hinter dem Haus der Holmes' versteckt. Sherlock kroch kopfschüttelnd zu ihm. Er hasste Gebüsch. Er hasste es, wenn Blätter oder gar Dornen sich in seinem Fell verfingen oder in seine empfindliche Haut bohrten. Er seufzte. Was tat man nicht alles für einen Freund. „Also, Jawn“, maunzte Sherlock, „was gibt es so wichtiges, dass du deinem Frauchen ausgerückt bist?“ John setzte sich auf seinen Hundepo, wedelte aufgeregt mit dem Schwanz und begann zu erzählen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)