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The show must go on

von

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Klappe, die Zweite

Er hatte in der Vergangenheit ja schon vieles für seine Filme tun müssen. Haare abschneiden und wieder wachsen lassen, abnehmen, zunehmen, exzessives Krafttraining und das waren nur die körperlichen Veränderungen gewesen. Für einen Historik-Streifen musste er sogar den Umgang mit einem Katana und Wurfsternen erlernen und im letzten Actionfilm hatte es eine Szene gegeben, in der er sich von einer Klippe abseilen sollte. Natürlich war dafür ein Stuntman angeheuert worden, für den er auch sehr dankbar gewesen war, aber um seine Rolle überzeugend spielen zu können, hatte er auch das Abseilen erst einmal lernen müssen.

Im Vergleich dazu hatten sich Gesangsstunden dann doch eher öde angehört, aber zu seinem größten Erstaunen machten sie ihm tatsächlich Spaß. Es war ein eigenartig befriedigendes Gefühl mitzuerleben, wie er von Stunde zu Stunde besser wurde, da störte es ihn nicht einmal, dass er lediglich einen Song im Repertoire haben musste und daher ständig das gleiche sang. Dass seine Gesangslehrerin jung und ziemlich attraktiv war und mit Lob nicht wirklich hinterm Berg hielt, trug auch nicht gerade wenig dazu bei, dass er sich tatsächlich jedes Mal auf die Stunden freute.
 

„Na schön, ich denke, du bist definitiv bereit für deinen ersten Gesangsauftritt heute.“ Sie lächelte ihn an und er erwiderte die Geste automatisch, während er zum Schreibtisch hinüberging, der in ihrem kleinen Übungsraum an der Wand stand. Anfangs war es ihm noch seltsam vorgekommen seine Gesangsstunden in den Studios der BLP abzuhalten, aber jetzt, nach über zwei Wochen, konnte er nicht leugnen, wie praktisch das war. Mit Schwung setzte er sich auf die Tischplatte und ließ entspannt die Beine baumeln.
 

Einen großen Makel hatte seine Gesangslehrerin jedoch, stellte er auch jetzt wieder fest, als sie davon zu erzählen begann, was ihr Liebster, Kenichi, fürs Wochenende geplant hatte. Ami war frisch verlobt und schwer verliebt, eine wahre Verschwendung, wenn man ihn fragte.
 

„Sollten wir den Song nicht nochmal durchgehen?“, unterbrach er also ihren Redeschwall, sich nicht darum scherend, dass dies vielleicht ein klein wenig unhöflich sein könnte.
 

„Sag nicht, der große Schauspieler hat Lampenfieber?“
 

„Quatsch, Lampenfieber. Ich meinte ja nur, weil wir noch zehn Minuten haben und …“ Sie winkte ab und verstaute ihre Gitarre, mit der sie ihn die letzte Stunde über begleitet hatte, in dem dafür vorgesehenen Gitarrenkoffer.
 

„Zehn Minuten mehr nutzen dir nun auch nichts. Der Song sitzt und ich bin um jede Minute dankbar, die ich früher nach Hause komme. Du weißt schon, packen und so.“ Sie strahlte ihn schon wieder so atomar an, dass er nur mit den Augen rollen konnte, obwohl sich auch seine Lippen zu einem Lächeln verzogen.
 

„Na, von mir aus“, seufzte er, erhob sich und ging auf die Tür zu. „Aber ich hoffe dir ist bewusst, dass ich dich dafür verantwortlich mache, wenn das heute nichts wird.“
 

„In Ordnung, ich werde ein angemessen schlechtes Gewissen haben … nach meinem Urlaub.“ Amüsiert schnaubend hob er die Hand zum Gruß und wollte gerade nach der Klinke greifen, als die Tür nach innen aufgedrückt wurde. Gerade so konnte er verhindern, dass sie schmerzhaften Kontakt mit seiner Nase machte, sah sich dann jedoch seiner persönlichen Hybris gegenüber, welche einen Schlag gegen die Nase plötzlich sehr erstrebenswert aussehen ließ.
 

Fukuno, Yusuke, sein Partner am Set und vermutlich der Grund, weshalb er im Verlauf der Dreharbeiten an Bluthochdruck erkranken würde.
 

„Yukke“, stellte er mit emotionsloser Stimme fest und grübelte erneut darüber nach, ob er diesen Spitznamen, mit dem sein Gegenüber von allen hier bedacht wurde, nun dämlich oder gar nicht so übel finden sollte.
 

„Hi.“ Warme, braune Augen blickten zwischen mittlerweile brünett gefärbten Haarsträhnen zu ihm auf und volle Lippen verzogen sich zu einer Schmollschnute, die er unter keinen Umständen liebenswert fand – nie. „Mist, hab ich’s schon wieder verpasst?“, fragte Yukke auf eine ganz und gar unschuldige Art und Weise, die Tatsuro nur ein weiteres Mal zum Schnauben brachte. Unwirsch drängte er sich an seinem Drehpartner vorbei, der es sich die letzten Tage über zur Aufgabe gemacht hatte, ihn bei seinen Gesangsstunden abzupassen. Warum eigentlich? Wollte er ihm zuhören oder was? Spinner.
 

„Mach’s gut, Tatsuro, wir sehen uns nächste Woche“, rief ihm Ami hinterher und er drehte sich noch einmal zu ihr um.
 

„Du auch. Und viel Spaß.“
 

„Ja, schönes Wochenende, Ami“, mischte sich da auch Yukke ein und schenkte ihr ein liebes Lächeln.
 

„Danke, ihr zwei, werde ich haben.“ Kurz blickte ihr Tatsuro hinterher, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder voll und ganz auf den jungen Mann lenkte, der in den letzten Wochen viel zu viel seiner Hirnkapazität in Anspruch genommen hatte, ohne, dass dieser das überhaupt ahnte.
 

„Du scheinst mir gern im Weg zu stehen?“, schnappte er genervter, als er sich wirklich fühlte. Um ehrlich zu sein, fühlte er sich nicht einmal annähernd genervt. Eher so ein bisschen geschmeichelt und ein klein wenig aufgeregt, auch wenn er letzteres auf seinen bevorstehenden Dreh schob. Wäre ja noch schöner, wenn dieser Typ ihn nervös machen würde. Und dieses flaue Gefühl in seinem Magen kam bestimmt auch nur davon, dass er den Tag über noch kaum etwas gegessen hatte. Ganz sicher.
 

„Du scheinst mich gerne umzurennen?“, konterte Yukke da, während er Ami für seinen Geschmack noch immer etwas zu interessiert hinterher blickte.
 

„Vergiss es“, murmelte er darauf hin also, bevor er sich hätte zurückhalten können und ohne auf Yukkes vorangegangene, vermutlich eh nur rein rhetorische, Frage zu antworten. „Sie ist verheiratet und Hals über Kopf verliebt. Wenn du also nicht gerade Kenichi heißt …“ Den Rest seines Satzes ließ er unvollendet, während sich ein schadenfrohes Grinsen auf seine Lippen schlich.
 

„Verdammt, was für eine Verschwendung.“ Yukke seufzte und ließ, etwas zu theatralisch um echt zu sein, den Kopf hängen.

Für einen Moment schaute Tatsuro ihm einfach nur stumm ins Gesicht, bevor er plötzlich losprustete. Er hatte es nicht tun wollen, wirklich nicht, aber das herzhafte Lachen war einfach so über ihn gekommen und selbst die verwundert hochgezogene Augenbraue seines Gegenübers konnte daran nichts ändern. Immerhin war es doch nicht von der Hand zu weisen, dass es überaus amüsant war, dass sie beide genau dasselbe dachten, auch wenn nur ihm selbst dieser Umstand bewusst war. Da er sich also eh schon zum Idioten gemacht hatte – denn so, wie Yukke ihn noch immer musterte, schien er ihn tatsächlich für nicht ganz zurechnungsfähig zu halten – griff er einfach mal frech nach dem Energydrink, den der andere schon die ganze Zeit über wie eine Trophäe in der Hand hielt.
 

„He~!“
 

„Danke“, trällerte er und trank demonstrativ einen großen Schluck, bevor er Yukke die Dose wieder in die Hand drückte. „War die Entschädigung fürs beinahe Umrennen.“
 

„Entschädigung? Kann ich riechen, dass du hinter der Tür stehst?“ Gluckernd leerte Yukke daraufhin seine Dose, ganz so, als hätte er nun Angst Tatsuro würde ihm noch mehr seines Wachmachers streitig machen.
 

„Was wolltest du eigentlich?“, erkundigte er sich dann endlich mal und versteckte sein verstohlenes Grinsen hinter seinen langen Haaren. Statt aber auf eine Antwort zu warten, schickte er gleich noch eine Frage hinterher, die ihn nun schon länger interessierte. „Und überhaupt, warum bist du eigentlich so scharf darauf mich singen zu hören? Ist ja nicht so, als würdest du das nicht eh bald mitbekommen.“
 

„Ich? Scharf darauf dich singen zu hören? Wovon träumst du nachts?“
 

„Willst du nicht wissen.“
 

„Das glaub ich allerdings auch.“ Yukke grinste ihn keck von der Seite her an und stieß ihm angedeutet den Ellenbogen gegen die Rippen, während sie sich in Bewegung gesetzt hatten. „Ich wollte Ami beim Gitarre spielen zuhören und nicht dir.“
 

„Wer’s glaubt.“
 

Es war verstörend angenehm sich mit Yukke so freimütig zu unterhalten, ganz so, als wären sie nicht nur Arbeitskollegen, die sich erst vor wenigen Wochen kennengelernt hatten. Ihre kleinen Streitgespräche gefielen ihm, aber gleichzeitig machte es ihn nicht gerade wenig unruhig, dass er sich mit diesem eigenartigen Kerl so gut zu verstehen schien. Besonders, wenn er daran dachte, wie das Drehbuch enden sollte. Er hatte da ein wirklich ganz mieses Gefühl bei der Sache. Dennoch konnte er nicht leugnen, dass er sich mit jedem Drehtag ein Stück weit wohler hier fühlte. Ihm sagte dieser familiäre und ungezwungene Umgangston, der in der gesamten BLP herrschte, durchaus zu, was wiederum allerdings im krassen Gegensatz zu dem schlechten Gefühl stand, welches immer wieder in ihm hochsteigen wollte. Darum würde er sich hüten, sich auch nur eine positive Regung in Bezug auf die BLP oder den Dreh anmerken zu lassen, besonders nicht in Gegenwart seines Managers, sonst würde sich der noch etwas darauf einbilden.

Außerdem änderte all dies auch nichts an der Tatsache, dass er dieses elende Skript noch immer schrecklich fand.
 

Gestern erst waren sie mit den Einstellungen für die Anfangsszenen fertig geworden, in denen die ach so tragische Lebensgeschichte seines Charakters, Akihiko, in allen Herzschmerz verursachenden Einzelheiten breitgetreten wurde. Es war die Hölle gewesen, ehrlich mal, und nicht nur einmal hatte er den überdeutlichen Drang verspürt dem Drehbuchautor vor die Füße brechen zu wollen. Was dem aber auch alles eingefallen war. Vom alkoholsüchtigen Vater, zur depressiven Mutter und der älteren Schwester, die sich das Leben genommen hatte, weil sie ihre Existenz in Armut und ohne Zukunftsaussichten nicht mehr hatte ertragen können. Bitte? Tiefer in die Klischeekiste hatte der Autor nicht greifen können, oder? Fehlte eigentlich nur noch, dass Akihikos Schwester – übrigens Aiko mit Namen, was der Bedeutung nach Kind der Liebe hieß, und in diesem Kontext so viele Schattierungen von Falsch war, dass er damit gar nicht erst anfangen wollte, weil das definitiv zu weit führen würde …
 

Aber er schweifte ab und regte sich innerlich schon wieder auf und das, wo er doch gerade nur über die letzten Drehtage nachdachte. Er würde hier noch eingehen, wenn das so weiterging. Nun gut, weiter im Text.
 

Ihn hätte es also auch nicht gewundert, hätte der Autor der armen Aiko noch ein Kind angedichtet, um das sich sein Charakter nach ihrem Tod aufopferungsvoll hätte kümmern müssen. Neben seiner Arbeit auf dem Fischmarkt, in einem Schnellrestaurant und den Gesangseinlagen in der Fußgängerzone, verstand sich. Ob Akihikos Tag eigentlich auch mehr als 24 Stunden hatte? Und was noch interessanter war; fielen eigentlich nur ihm diese ganzen Ungereimtheiten und Logikfehler auf? Tatsuro seufzte und erst, als Yukke neben ihm verstummte, um ihn fragend von der Seite her anzublicken, bemerkte er, dass dieser wohl die ganze Zeit über mit ihm geredet haben musste, ohne dass er es mitbekommen hatte. Sogleich wollte das schlechte Gewissen in ihm aufsteigen, welches er jedoch rigoros zurückdrängte. Wäre ja noch schöner.
 

„Hast du vorhin jetzt eigentlich nach mir gesucht oder hast du nur wegen Ami gestört?“, erkundigte er sich also, gänzlich aus dem Zusammenhang gerissen, und schaute seinen Begleiter fragend an.
 

„Ich hab nicht gestört, ihr wart doch eh schon fertig. Außerdem hab ich dir gerade erzählt, dass dein Manager dich gesucht hat. Und weil ich ein netter Mensch bin und Pause hatte, hab ich mich vorhin bereiterklärt dir Bescheid zugeben. Hast du mir nicht zugehört?“
 

„Nö“, erwiderte er mit einem nonchalanten Zucken seiner Schultern und grinste schon wieder. Eine echt dumme Angewohnheit, die in Yukkes Gegenwart irgendwie ständig zutage trat. Es war aber auch echt zu herrlich, die steigende Entrüstung im Blick des anderen mitansehen zu können.
 

„Ich glaub’s nicht. Da redet man sich den Mund fusselig und der Kerl hört einem nicht mal zu.“
 

„Wir sehen uns dann später“, trällerte er, mal wieder ohne auf das Gesagte einzugehen und bog nach links in Richtung der Maske ab, wo er Gara vermutete.
 

~*~
 

„Gibt es in dem Drehbuch eigentlich auch irgendwo mal eine plausible Begründung dafür, warum Akihiko mit fünfundzwanzig noch bei seinen Eltern wohnt?“ In dem breiten Wandspiegel, vor dem er nun schon seit knapp einer Stunde saß und sich von Yumiko aufhübschen ließ, spiegelte sich Garas Gesicht und so sah er nur zu deutlich das Augenrollen, mit dem sein Manager ihn bedachte.
 

„Nein, Tatsuro, die gibt es nicht. Genauso wenig wie es eine Erklärung dafür gibt, warum er seinen Eltern hilft, obwohl sie ihn offensichtlich nie gut behandelt haben und auch nicht, weshalb er immer wie frisch aus dem Ei gepellt aussieht, wenn er doch bestimmt essenziellere Probleme hat als gut auszusehen.“ Gara seufzte langgezogen und ließ sich auf einem der freien Plastikstühle nieder. „Aber das weißt du ja selbst, weil du das Drehbuch schon gelesen hast und weil wir diese Diskussion schon mehr als einmal hatten. Wird dir das nicht irgendwann langweilig?“
 

„Nein, weil das alles einfach hinten und vorne nicht zusammenpasst, Gara! Sieh mich doch an, wann hast du jemals einen mittellosen Straßenmusiker gesehen, der so aussieht?“ Mit großer Geste deutete er auf den Spiegel, aus dem ihm sein zurechtgemachtes Gesicht entgegenblickte. Seine schwarzen Haare waren ordentlich geglättet, nur die Enden fielen in sanften Wellen über seine Schultern, seine Haut war makellos geschminkt, die Augen gekonnt in Szene gesetzt und seine Lippen glänzten leicht, dank eines sündhaft teuren Lippenbalsams. Um ehrlich zu sein, fand er Letzteren tatsächlich sehr angenehm und würde Yumiko bei Gelegenheit mal fragen müssen, wo sie den gekauft hatte, aber das war ein anderes Thema. „Herrgott Gara, das ist alles so unlogisch, stört dich das denn nicht? Allein die Kleidung, die ich tragen soll. Ich sehe aus wie ein Werbe-Model für die neueste Teenie-Mode und nicht wie ein verfluchter Straßenkünstler!“
 

Im Gegensatz zu Tatsuro, der sich nicht zum ersten und vermutlich auch nicht zum letzten Mal in Rage geredet hatte, blieb Gara nur ruhig auf seinem Stuhl sitzen und musste sich sogar das Grinsen verkneifen, weil Yumiko ihr Lächeln gerade hinter einer Hand versteckte. Himmel, diese Frau war unglaublich, in allem was sie tat, selbst wenn es nur eine so unspektakuläre Geste war.
 

„Du sollst nicht deine Freundin anschmachten, sondern mir eine Antwort geben!“, keifte Tatsuro da auch schon wieder.
 

Ups, da waren ihm seine Gedanken wohl an der Nasenspitze abzulesen gewesen? Gara räusperte sich und stand auf, um näher an den aufgebrachten Schauspieler heranzutreten.
 

„Hör mal“, versuchte er es in einem diplomatischen Tonfall, der aber ganz offensichtlich sein angestrebtes Ziel verfehlte, da Tatsuro nur eingeschnappt die Arme vor der Brust verschränkte. „Miya und seine Crew wissen, was die Leute sehen wollen. Und wenn das ein geschniegelter und gestriegelter Straßenkünstler ist, der in Designerklamotten steckt und einem reichen Kerl den Kopf mit seinem Gesang verdreht, dann soll das so sein. Wir machen hier alle nur unsere Arbeit und das solltest du auch tun.“
 

„Aber …“
 

„Denk an den Vertrag und halt dich ans Drehbuch, alles andere ist Nebensache.“ Gara klopfte seinem Schützling aufmunternd auf die Schulter. „So, ich muss nochmal kurz weg. Tu mir einen Gefallen und mach keinen Blödsinn, bis ich wieder da bin.“
 

„Ich brauch keinen Babysitter.“
 

„Oh doch, den brauchst du. Glaub mir Tatsuro, ich hänge an meinem Job.“ Tatsuros unzufriedenes Motzen blendete er einfach mal aus – in den letzten Jahren ihrer Zusammenarbeit war er darin ein wahrer Meister geworden – und richtete seine Aufmerksamkeit stattdessen lieber auf Yumiko, um sich von ihr mit einem kleinen Kuss zu verabschieden. „Bis nachher.“
 

„Bis nachher, Schatz.“ Yumiko lächelte ihn an, während Tatsuro röchelnde Geräusche von sich gab. „Was für ein Blödmann“, dachte Gara sich grinsend und bekam im Hinausgehen noch mit, wie Yumiko drohend den Lockenstab hob, mit dem sie Tatsuros Haare bis eben noch gestylt hatte, und seinem Ohr damit gefährlich nahe kam, um ihn zum Schweigen zu bringen. Hach ja, das war sein Mädchen.
 

~*~
 

„Siehst du Yumiko, genau das meine ich.“ Kaum hatten seine Stylistin und er das Set betreten, war sein Blick auf Yukke gefallen, der am anderen Ende der weitläufigen Lagerhalle stand und gerade in ein lebhaftes Gespräch mit einigen Jungs der Kameracrew verwickelt zu sein schien. Unter ihnen auch Satochi, aber weder sein Bruder, noch Yukke selbst waren der Grund für seine Empörung. Vielmehr war es das Ensemble, welches sein Drehpartner trug und die Art und Weise, wie er zurechtgemacht war. „Junji soll angeblich ein erfolgreicher Geschäftsmann sein. Sieh ihn dir an. Sieht so jemand aus, der in der Geschäftswelt etwas zu sagen hat? Für mich sieht das eher nach einem Kellner in einem Yaoi Café aus.“ Yukke trug schwarze Businessschuhe und hellgraue Anzughosen – soweit, so gut. Auch das weiße, langärmlige Hemd war noch durchaus angemessen, allerdings nicht, dass die ersten vier Knöpfe offen standen und die dunkelblaue Krawatte nur lässig gebunden, fast wie ein Halstuch, unter dem Kragen steckte. Von der Frisur, die zwar stylisch aussah und dem anderen auch ziemlich gut zu Gesicht stand, aber absolut nicht zu einem Businessmann passte, wollte er erst gar nicht anfangen.
 

„Du übertreibst“, murmelte Yumiko neben ihm, aber er bemerkte nur zu deutlich, dass sie eigentlich seiner Meinung war. Daher ignorierte er ihren Einwand und ging stattdessen zielstrebig auf das Grüppchen zu.

Yumikos, „Tatsue, lass das lieber“, ignorierte er ebenso, wie Satochis Begrüßung und baute sich vor Yukke auf, der ihn wiederum nur überrumpelt anschaute und einem Reh im Scheinwerferlicht ziemliche Konkurrenz machte. Für einen Sekundenbruchteil brachte ihn dieser Blick vollkommen aus dem Konzept und er hätte beinahe vergessen, was er eigentlich gewollt hatte … beinahe.
 

„In dem Aufzug siehst du aus wie ein Callboy.“
 

„Eben war es noch ein Kellner in einem Yaoi Café“, hörte er Yumikos halblaute, ziemlich belustigt klingende Stimme hinter sich und strafte sie mit einem kurzen, giftigen Blick, bevor er sich wieder Wichtigerem widmete.

„Ist doch alles dasselbe. Jedenfalls …“, damit drehte er sich wieder herum und fixierte sein Gegenüber, dessen Verwunderung mittlerweile in milde Belustigung umgeschlagen war, zumindest wenn er das schiefe Lächeln richtig deutete, welches nun die vollen Lippen zierte.
 

„Callboy, hu?“, sagte Yukke leise und eine seiner Augenbrauen wanderte ein kleines Stück nach oben, während Tatsuro selbst erneut vergessen zu haben schien, was er eigentlich sagen wollte. Er räusperte sich umständlich, um sich so einige Sekunden Zeit zu verschaffen, in denen er seine Gedanken sortieren konnte und verfluchte sich innerlich dafür, dass er sich in Yukkes Gegenwart ständig ablenken ließ, bevor er energisch weitersprach.
 

„Ja, Callboy. Du siehst nicht aus wie ein Geschäftsmann. So kann ich nicht arbeiten.“ Mit diesen Worten begann er die vier Hemdknöpfe zu schließen und kaum hatte er den letzten Knopf durch das Loch geschoben, machte er sich an der nur lose gebundenen Krawatte zu schaffen. Geschickt löste er die Enden, band sie in einem legeren Knoten und nickte, als er mit seinem Werk zufrieden war. Für einen Moment ließ er seinen kritischen Blick erneut über Yukke gleiten, der bislang alles schweigend hatte über sich ergehen lassen, bevor sich seine langen Finger in den brünetten Haarschopf verirrten. „Das Gestrüpp auf deinem Kopf mag ja in Mode sein, aber so würde dich doch nie jemand ernst nehmen.“
 

Ein leises Stimmchen in seinem Hinterkopf fragte sich unaufhörlich, was er hier eigentlich machte und ob er womöglich den Verstand verloren hatte, aber ihm machte seine Verschönerungsaktion gerade viel zu viel Spaß, um sich nähere Gedanken darüber zu machen. Das Lachen der Umstehenden begleitete sein Tun und von weiter hinten konnte er eine Frau zetern hören, aber ihre Stimme war ihm gänzlich unbekannt. Allerdings schätzte er mal, dass es sich bei ihr um Yukkes Stylistin handeln musste, denn er hörte nicht nur einmal das Wort Banause und weitere Nettigkeiten, die er jedoch sehr gut ignorieren konnte. Gut nur, dass Gara meist durchsetzen konnte, dass Yumiko seine einzige Stylistin an einem Filmset war, mit derart überkandidelten Zicken, wie diese Dame eine zu sein schien, wäre er nicht klargekommen. War er in der Vergangenheit auch nicht, was vermutlich der Grund gewesen war, dass sein Manager ihm Yumiko vor mittlerweile schon drei Jahren vorgestellt hatte. Dass sich Gara allerdings in die junge Frau mit dem überaus attraktiven Lächeln vergucken würde, war wohl weniger geplant gewesen. Kurz zuckten seine Mundwinkel, als er sich daran zurückerinnerte, wie Gara über Wochen mit sich gerungen hatte, bis er endlich den Mut aufgebracht und Yumiko um ein Date gebeten hatte. Das war zu herrlich gewesen.
 

Noch immer glitten seine Finger durch die kurzen Strähnen und er stellte beiläufig fest, dass diese vermutlich deutlich weicher sein würden, wären sie nicht durch all das Haargel total verklebt. Schade eigentlich, denn selbst so fühlte sich sein Tun ziemlich angenehm an und er hätte wohl noch länger weitergemacht, hätte ihn nicht Yukkes Stimme aus seinen Gedanken gerissen.
 

„Ehm, Tatsuro? Nicht, dass es schlimm wäre von dir gekrault zu werden, aber was genau wird das, wenn es fertig ist?“ Yukke schielte zu ihm nach oben, ganz so, als würde er versuchen zu sehen, was seine Finger dort in seinem Haar veranstalteten. Tatsuro selbst war so in seinem Tun vertieft gewesen, dass ihm gar nicht wirklich aufgefallen war, dass Yukkes Frisur jetzt nun schon länger deutlich gezähmter und somit passender für seine Rolle aussah. Würde er zum Rotwerden neigen, hätten seine Wangen bestimmt schon einen gesunden Farbton angenommen, so zog er nur noch einmal etwas fester an einer Haarsträhne, bevor er zurücktrat.
 

„Autsch“, murrte Yukke leise, betastete dann aber neugierig seine Haare, bevor er ihn noch immer fragend ansah. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber innerlich wäre er gerade am liebsten im Erdboden versunken.
 

„Ja, das sieht schon besser aus“, stellte er also fest und versuchte seiner Stimme einen eher gelangweilten Unterton zu verpassen. Gut nur, dass er darin Übung hatte.
 

„Mh“, brummte Yukke und blickte auf die Krawatte hinunter, zog den Knoten dann ein klein wenig weiter, vermutlich, um besser atmen zu können. „Ich schätze mal, jetzt bin ich an der Reihe?“
 

Noch bevor er hätte fragen können, was der andere mit dieser Aussage meinte, war Yukke schon wieder näher getreten und zog den Zipper seines roten Kapuzenpullovers auf.
 

„He!“, echauffierte er sich ganz automatisch, obwohl er darunter noch ein schlichtes, schwarzes Shirt trug.
 

„Beschwer dich nicht, Tatsuro.“ Yukke grinste ihn an und hob die Hand, um mit dem Daumen über seine Lippen zu wischen. Tatsuro schluckte und spürte, wie ein feines Kribbeln dieser so unpassenden Geste folgte, als würde es ihr nachspüren wollen. War das denn die Möglichkeit? Schnell schabte er mit den Zähnen über seine Unterlippe, ganz so, als könnte er das Gefühl dadurch vertreiben. „Du siehst aus, wie aus dem Ei gepellt, wo doch Akihiko laut Drehbuch bestimmt schon seit zwölf Stunden auf den Beinen ist und schuftet. Das passt einfach nicht“, plapperte Yukke unbeirrt weiter, als hätte er sein Dilemma gerade gar nicht bemerkt. Was vermutlich auch der Tatsache entsprach, natürlich.
 

„Ich mochte den Lippenbalsam“, murrte er daher zunächst nur, bevor sich doch noch ein breites Grinsen auf seine Züge schlich, als er feststellen musste, dass Yukke und er erneut genau die gleichen Gedanken hatten. Hatte er nicht genau das vor wenigen Minuten erst zu Yumiko gesagt? Er konnte nicht anders, als seiner Stylistin einen schadenfrohen Blick zuzuwerfen, bevor Yukke erneut seine Aufmerksamkeit einforderte.
 

„Den Balsam kannst du dir nach dem Dreh ja wieder drauf packen, jetzt bist du ein mittelloser Straßenmusiker, der kein Geld für solche Spielereien hat. Und jetzt, beug dich mal vor.“
 

„Warum?“
 

„Mach einfach.“
 

Für einen Moment spielte er mit dem Gedanken der Aufforderung nicht nachzukommen, zuckte dann aber nur mit den Schultern und tat, was von ihm verlangt worden war. Lachen und Wortfetzen der Umstehenden drangen an seine Ohren, auch wenn der Größte Teil seiner Aufmerksamkeit erneut nur Yukke und seinen Fingern galt, die damit begonnen hatten seine Haare zu verunstalten.
 

„Oh ihr Spielkinder, wisst ihr eigentlich, wie viel Arbeit das war, die Haare so hinzubekommen?“ Tatsuro lachte, als er Yumikos Motzen hörte und richtete sich mit Schwung wieder auf, nachdem Yukke ihm das Okay gegeben hatte.
 

„Viel besser.“ Yukke strahlte ihn an.
 

„Wozu hab ich mir eigentlich Mühe gegeben“, jammerte Yumiko und von Sato war nur ein gelachtes, „Vogelscheuche“, zu hören.
 

„Darf ich fragen, was genau ihr beiden hier veranstaltet?“ Miya tauchte plötzlich vor ihnen auf, als hätte er sich aus dem Nichts materialisiert und fixierte sie mit diesem strengen, unnachgiebigen Blick, der ihm bei ihrer ersten Begegnung schon sauer aufgestoßen war.
 

„Wir interpretieren nur das Drehbuch neu“, gab er daher etwas schnippischer als geplant von sich und wischte sich die Haare aus dem Gesicht.
 

„Neuinterpretieren?“ Eine stark geschminkte Frau in den mittleren Jahren hatte sich hinter Miya aufgebaut und funkelte ihn nun giftig an. „Ich hab mich genau an die Vorgaben im Drehbuch gehalten …“
 

„Ja“, unterbrach er sie, „und weder Yukke noch ich sahen wie die Charaktere aus, die wir darstellen sollen.“
 

„Das … das …“, plusterte sie sich auf, aber eine unwirsche Handbewegung Miyas ließ sie verstummen.
 

„Genug jetzt, wir hängen dem Zeitplan ohnehin schon hinterher. Geht auf eure Plätze, damit wir anfangen können.“ Alle, selbst Yukke, kamen dieser Aufforderung nach, nur Tatsuro blieb weiterhin stehen und erwiderte stur Miyas Blick. „Gibt es noch etwas, was du loswerden willst, Tatsuro?“
 

„Das Drehbuch ist Scheiße und ich hab keinen Bock darauf?“, dachte er sich, verkniff sich aber jedes weitere Wort, als er Gara in die Produktionshalle eilen sah. Auf dessen Rumgeheule hatte er nun noch viel weniger Lust, so schüttelte er nur den Kopf und verbuchte wenigstens einen kleinen Sieg für sich. Immerhin hatte Miya nicht darauf bestanden, dass Yukke und er sich wieder zu Werbemodellen aufhübschen lassen mussten.
 

~*~
 

Fußgängerzone: Akihiko singt.
 

Drei kleine Worte im Drehbuch, mit deren Durchschlagskraft wohl keiner der Anwesenden gerechnet hätte, am wenigsten Tatsuro selbst. Doch sobald er den kurzen Weg durch die Kulisse – ein Nachbau einer typisch japanischen Fußgängerzone – hinter sich gebracht hatte, um sich an den Punkt zu stellen, der mit einem X aus Tape auf dem Boden markiert war und zu singen begonnen hatte, lagen wirklich alle Augen der Anwesenden auf ihm. Selbst das kaum hörbare Raunen, welches beim Dreh immer für seichte Hintergrundbeschallung sorgte, war verstummt. Nur die leise Musik, die ihn begleiten sollte und sein Gesang hallten von den stählernen Wänden der Lagerhalle wieder. Für einen Sekundenbruchteil verunsicherte ihn dieser Umstand, aber noch bevor er aus dem Takt kommen konnte, schloss er die Augen und konzentrierte sich auf seinen Gesang. Er hatte schließlich die Gesangsstunden nicht über sich ergehen lassen, um sich nun aus dem Konzept bringen zu lassen. Egal, ob diese ihm Spaß gemacht hatten oder nicht.
 

Ursprünglich war geplant gewesen, dass er sich in dieser Szene hauptsächlich auf seine Mimik konzentrieren sollte, der Song, genau wie das Rauschen des Straßenverkehrs und andere typische Geräusche würden später als Playback über die Aufnahme gelegt werden. Aber Ami war der Meinung gewesen, er würde sich leichter tun, würde er den Song tatsächlich mit vollem Einsatz singen, denn allein dadurch wäre seine Mimik authentischer, als würde er nur die Lippen bewegen und halbherzig mitsingen. Und Ami hatte recht behalten. Es fiel ihm erstaunlich leicht, die Melancholie, nach der das Lied verlangte, nicht nur in seiner Stimme, sondern auch in seinem Gesicht deutlich zu machen und erst, als er an der Stelle angekommen war, die wieder mehr Aktion von ihm forderte, öffnete er seine Augen wieder.
 

I wasn’t surprised at all

to find you in the middle of town

where the sinners come and go

Cherry tree leaves,

wet from the early summer rain,

and I, waiting for you to come

A cat, all wet and shriveling,

joining you …
 

Künstlicher Regen hatte eingesetzt, begann sein Haar und die dünne Kapuzenjacke zu durchnässen, während er die letzten Worte der Strophe zu Ende sang. Kurz blickte er auf die Katze herab, die es sich zu seinen Füßen bequem gemacht hatte und nun eigentlich aufspringen sollte, bevor er sein Lied hätte beenden können. Aber das Zeichen der Tiertrainerin kam mit deutlicher Verspätung und er rechnete fast damit, dass Miya die Aufnahmen nun abbrechen würde, aber auch eine Sekunde später blieb es still.
 

„Tetochi!“, rief er, oder besser gesagt Akihiko, als er der Katze hinterher sah, die nun doch noch aufgesprungen war und auf eine imaginäre Straße zu rannte, die später erst noch in die Szene eingefügt werden würde. „Shit.“ Er machte einen Satz nach vorn, wollte der Katze hinterher, um das Schlimmste zu vermeiden und hätte jetzt eigentlich Junji vor die Füße fallen sollen. Aber sein Drehpartner stand bestimmt einen halben Meter von seinem, wiederum mit einem X am Boden markierten, Punkt entfernt und machte auch keine Anstalten auf ihn zuzukommen.

Tatsuro begriff nicht ganz, warum Miya die Szene nicht schon lange abgebrochen hatte, aber innerlich musste er grinsen. Nicht nur, dass Yukke irgendwie ziemlich abwesend wirkte, nein, er lieferte ihm auch die optimale Gelegenheit mal ein wenig zu improvisieren – etwas, was ihm schon immer unglaubliche Freude bereitet hatte, zu dem er jedoch nur sehr selten Gelegenheit bekam.
 

Also änderte er innerhalb eines Wimpernschlags minimal die Richtung, bis er mit Yukke weit weniger heftig, als es später auf den Aufnahmen aussehen würde, aus vollem Lauf zusammenstieß und ihn von den Beinen riss.
 

„Tut … tut mir leid“, sagte er mit Akihikos sanfter Stimme, schaute sich noch einmal hektisch nach der Katze um, die jedoch bereits am anderen Ende der Straße sitzen und ihm nur frech zublinzeln würde. „Ich wollte Sie nicht umrennen, es ist nur … die Katze, sie ist plötzlich losgerannt und ich …! Sind Sie in Ordnung?“, ließ er Akihiko einfach mal erklären, obwohl rein gar nichts von dem, was er sagte, im Drehbuch stand. Er streckte die Hand aus und lächelte zerknirscht, als Junji diese, noch immer schweigend, ergriff und sich auf die Füße ziehen ließ.
 

„Dein Gesang … das war … wunderschön“, stammelte Junji plötzlich und warme Augen blickten direkt in seine, schickten ein heißes Ziehen durch seinen Magen, als er in ihnen erkennen konnte, dass sein Gegenüber diese Worte absolut ehrlich meinte. Das war nicht Junji, der versuchte die verpatzte Szene doch noch zu retten, nein, das war Yukke, der offenbar so begeistert von dem war, was er zu hören bekommen hatte, dass er vergessen zu haben schien, wo sie sich gerade befanden. Auf Tatsuros Lippen schlich sich ein langsames, überaus selbstzufriedenes Lächeln, auch wenn er zu seinem Erstaunen merkte, wie seine Wangen langsam aber sicher heiß wurden.
 

„Vielen Dank, der Herr“, erwiderte er mit einem fast kokett anmutenden Unterton in der Stimme und ließ Yukkes Hand beinahe widerwillig los, die er unbewusst noch immer fest umklammert gehalten hatte.
 

~*~
 

Satochi wurde das Gefühl nicht los, Gara neben ihm würde jeden Moment einen Herzinfarkt erleiden, je länger sich die Szene vor ihren Augen hinzog. Sein eigener Blick flackerte immer wieder in Richtung des Regisseurs, bevor er sich wieder auf seine Aufnahmen konzentrierte. Gerade half Tatsuro seinem irgendwie ziemlich perplex wirkenden Drehpartner wieder auf die Beine und erneut verließen Worte den Mund seines Bruders, die so ganz und gar nicht im Drehbuch standen.
 

„Ich bring ihn um, ganz langsam und schmerzhaft“, knurrte Gara und er grinste nur, zoomte lieber näher an die Gesichter der beiden Schauspieler heran, um auch ja die so untypische, wenn auch eher dezente Röte auf Tatsuros Wangen für die Nachwelt festzuhalten.
 

„Du könntest ihn allerdings auch damit aufziehen, dass ihn ein Kompliment verlegen gemacht hat.“ Satochi grinste kurz, als er Gara erneut einen Seitenblick zuwarf und das böse Funkeln in den Augen des anderen erkennen konnte.

Oh ja, er hatte doch gewusst, dass dieser Dreh amüsant werden würde.
 

_-_-_-
 

Die Lyrics stammen aus dem Lied Ame no Orchestra von MUCC und die Übersetzung habe ich mir von http://www.jpopasia.com/lyrics/13936/mucc/ame-no-orchestra.html geliehen.

Wie immer würde ich mich sehr über Feedback oder einen Favoriteneintrag freuen, wenn euch dieses Kapitel gefallen hat. ;)



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Von:  Aka_Tonbo
2018-08-31T22:25:26+00:00 01.09.2018 00:25
Für dieses Kapitel hast Du ja wieder einige gute Ideen gehabt. Dein Schreibstil wirkt ebenso etwas geschliffener, auch was die Dialoge angeht.
Und ja, leider Gottes gibt es einige BL Produktionen, die vor Klischee nur so strotzen. Mir ist erst vor kurzem solch eine Serie wieder untergekommen und ich musste sie nach vier quälenden Folgen dann auch abbrechen, weil ich es nicht mehr ertragen konnte. Aber bevor ich mich nun über besagte Serie aufrege, zurück zu deiner Story ; P
Mir gefiel die Szene mit dem gegenseitigen wieder Umstylen. Das war ein netter kleiner Umschwung der sich gut für das sich anbahnende Interesse der beiden Herren füreinander gemacht hat.
Ich bin wirklich gespannt, wie Du die Sache zwischen Yukke und Tatsuro weiter aufbauen wirst.
Ich habe ja eine Schwäche für diese Art von Story Aufbau : )
In diesem Sinne, weiter viel Erfolg beim Schreiben ^^b

Antwort von:  yamimaru
05.09.2018 08:53
Hallo und herzlichen Dank für deinen Kommentar.
Freut mich riesig, dass dir auch das Kapitel gefällt.
Ich muss zugeben, dass es mir großen Spaß macht, die ganzen Klischees aus JDoramas ein bisschen sehr überspitzt darzustellen und einfach mal alle aufzuzählen, die mir in den letzten Jahren untergekommen sind. *lacht* Ich bin kein großer Fan dieser Produktionen, eben weil sie oft viel zu über-dramatisch sind oder total vorhersehbar, wobei ich nicht behaupten will, dass es nicht auch echt gute Produktionen gibt. Aber zum Zwecke meiner FF kommen mir diese Klischees ganz recht. *lacht*
Es freut mich ungemein, das dir die Umstyling-Szene gefällt, denn gerade bei dieser hatte ich etwas bedenken, dass sie mir zu kindisch geworden ist, andererseits sind es Tatsuro und Yukke ... bei denen muss das einfach so sein, oder? ;D
Ich bin ehrlich gesagt auch gespannt, was mir die beiden Herren noch so alles zuflüstern werden und freue mich schon, beim nächsten Kapitel vielleicht wieder von dir zu hören.
in diesem Sinne, noch einmal ein dickes DANKESCHÖN und bis zum nächsten Mal.

Alles Liebe
yamimaru


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