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Griever & Fenrir

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich liebe Wortgefechte... bei Squall und Cloud wird das wahrscheinlich ein bisschen schwierig, schließlich sind beide nicht gerade die redebedürftigsten Charaktere von Final Fantasy. Ich konnte mir dennoch nicht verkneifen, wenigstens ein bisschen was in diese Richtung zu unternehmen, schließlich lebt eine Geschichte auch von Worten, die miteinander gewechselt werden ;D Viel Spaß mit Kapitel 4 *-* Komplett anzeigen

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Sei mutig

Irgendwann im Nirgendwo erwachte Squall in einem Wald mit leuchtenden Bäumen. Verwirrt schaute er um sich, doch es herrschte nur absolute Stille, weder Mensch noch Tier war zu hören oder zu sehen. Squall versetzte das nur zusätzlich in Alarmbereitschaft und er ergriff seine Gunblade, die wie immer an seiner Seite geruht hatte wie ein verlässlicher Begleiter.

Squall stand auf und ging langsam und vorsichtig über das saftige Gras, sich immer wachsam umsehend.

Er war noch nicht weit gekommen, als er Stimmen hörte und das Plätschern eines Sees. Kurz dachte er, dass er wieder in jenem Wald gelandet war und er hoffte, dass ihn kein erneuter Todesfall hierher geführt hatte.

Unverständliche Gesprächsfetzen drangen zu ihm und er drückte sich eng an einen Baum und lugte um den Stamm herum. Sein Blick nahm blondes, stacheliges Haar wahr und es beruhigte ihn seltsamerweise. Es war gut, eine feste Konstante in seinen Zeitsprüngen zu kennen und diese war ohne Zweifel Cloud.

Den anderen Mann bei dem Blonden kannte Squall auch. Er hatte diesen Mann im roten Mantel und den rabenschwarzen Haaren schon damals am See bei der Wasserbestattung gesehen. Wieder verdeckte der Kragen einen Großteil des Gesichts und so war es schwierig für Squall zu verstehen, was gesprochen wurde. Nur ab und zu konnte Squall etwas aufschnappen, was sich verdächtig danach anhörte, als wolle der Dunkelhaarige Cloud dazu zu überreden, gegen gewissen Feinde zu kämpfen. Es fielen auch Wörter, mit denen Squall nichts anzufangen wusste, zum Beispiel Geostigma oder Jenova und so hörte er nach einiger Zeit gar nicht mehr richtig hin, sondern schaute nur zu den beiden Männern.

Plötzlich war der Mann im Mantel ganz nahe bei Cloud und berührte ihn, was den Blonden zusammenzucken ließ. Ein leises Aufkeuchen war zu hören und Squall unterbrach den Sichtkontakt vor Schreck, presste sich an den Baumstamm und getraute sich nicht, irgendein Geräusch zu machen. Gerade in dieser Situation wollte er lieber nicht entdeckt werden, egal, was da auch gerade vorgehen mochte.

//Bestimmt ziehe ich gerade völlig falsche Schlüsse//, dachte der Braunhaarige und er wunderte sich über sich selbst, dass ihn die eben gesehene Szenerie so aus dem Konzept brachte.

Als er noch eine Kinderstimme hörte, war Squall vollends verwirrt. Er schaute wieder zu Cloud und dem Fremden, beobachtete, wie sich ein braunhaariges Kind erst an Cloud und dann an diesen Fremden schmiegte.

//Was geht hier vor...?//, fragte er sich kopfschüttelnd und entschloss sich schließlich zum stillen Rückzug, um diese ganzen Eindrücke zu verarbeiten.

Wahrscheinlich spielte ihm sein Verstand langsam Streiche, was nach so vielen Zeitsprüngen, Zeitkomprimierungen und allem möglichen anderen Dingen, die mit Zeit zu tun hatten, kein Wunder mehr war.

Squall ging langsam zu der Stelle, von der er gekommen war und ließ sich wieder ins Gras nieder. Verdrossen schaute er auf seine Gunblade und dachte an Rinoa, Xell, Selphie, Quistis, Irvine und Mutter. Zur Hölle, er dachte sogar an Cifer...

//Ob ich sie alle je wiedersehe...?//, fragte er sich innerlich und schaute durch die Baumwipfel in den Nachthimmel, welche durch den Mond erhellt wurde.

Nicht lange darauf hörte er einsame Schritte, die in seine Richtung kamen. Squall machte sich nicht erst die Mühe, sich zu verstecken, denn er hoffte in irgendeiner verqueren Ecke seines Verstandes, dass er seine Gunblade einsetzen und so seine düsteren Gedanken verarbeiten können würde. Doch aus den Schatten löste sich ein erschöpft wirkender Cloud und mit jemanden, der genauso fertig aussah, wie Squall sich selbst fühlte, war nicht gut kämpfen.

Also blieb Squall auf der Wiese sitzen, verstaute die Gunblade an seiner Seite in die entsprechende Halterung und schaute dem Blonden entgegen, der sich wenig später vor ihm aufbaute.

„Und? Bist du auch seiner Meinung?“, fragte Cloud trocken.

„Wessen Meinung?“

Cloud hob eine Augenbraue, schließlich hatte er genau gespürt, das jemand sein Gespräch mit Vincent belauscht hatte.

„Bist du auch der Meinung, ich solle kämpfen?“, fragte der Blonde und eigentlich war es pure Formsache.

Er hatte bereits beschlossen, sich Kadaj, Yazoo und Loz zu stellen und damit auch ein weiteres Mal Sephiroth. Nach wie vor hegte er Zweifel, ob er es wirklich schaffen konnte und diese Gefühle waren es, die ihn dazu brachten, die eben gestellte Frage überhaupt hervorgebracht zu haben.

Doch Squall zuckte lediglich mit den Schultern.

„...Ist dein Kampf.“

Cloud brachte das völlig aus dem Konzept und er schüttelte unbefriedigt den Kopf.

„Sollten Geister einem nicht ein schlechtes Gewissen machen oder so?“

„Ich bin kein Geist.“

„Warum verfolgst du mich dann?“

„Verfolgst du denn nicht eher mich?“

Herausforderndes Schweigen. Cloud wandte schließlich frustriert den Kopf ab und starrte verbissen zur Seite. Dann brach es aus ihm hervor.

„Ich bin keine Hilfe. Ich bin nutzlos.“

„Sagen das deine Freunde oder behauptest du das?“, wollte Squall wissen, auch, wenn er nicht sonderlich interessiert klang.

„Ich sage das. Die Vergangenheit hat es doch gezeigt.“

„So wie es vorhin klang, hast du deine Welt beschützt... das ist alles andere als nutzlos.“

„Ich bin keine Hilfe, ich habe auch Geostigma. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich zum Kampf nicht mehr zu gebrauchen bin.“

„Hält dich das auf?“

„...Nein... eigentlich nicht...“, gab Cloud zu.

„Dann sei mutig.“

„Sei mutig? Ist das dein Rat an mich?“

„Sieht so aus.“

Cloud schaute Squall verdutzt an, dann brach er in Gelächter aus. Squall musterte den Blonden verwirrt, der sich über seine Aussage erheiterte. Hatte er etwas so Komisches gesagt?

//Vielleicht hat er einfach nur einen verwirrten Humor...?//, dachte er, während er zusah, wie Cloud lachte.

Es klang rau, als würde er es nicht oft gebrauchen und trotzdem hell zugleich. Squall gefiel das und noch mehr gefiel es ihm zu wissen, dass er den anderen weg von seinen düsteren Gedanken gebracht hatte. Es war ein gutes Gefühl, dem Blonden eine Hilfe gewesen zu sein und so schlich sich auch auf Squalls Lippen ein kleines, schiefes Lächeln. Eine Zeit lang konnte er sich ruhig der trügerischen Ruhe hingeben, dann würde er durchatmen und weitermachen.

„Weißt du nun eigentlich, warum du von Zeit zu Zeit springst...?“, fragte Cloud jedoch irgendwann zwischen dieser Atempause und zwang den Dunkelhaarigen damit, sich eher mit der Realität zu befassen, als ihm lieb war.

Squall wandte den Blick von den leuchtenden Bäumen ab, die er gerade taxiert hatte und schüttelte dann mit dem Kopf. Er sagte nichts weiter, drückte dieses Kopfschütteln doch schon alles aus, was er sagen wollte.

„Es muss schwer sein... nicht zu wissen, wohin man als nächstes geschickt wird und immer wieder an fremden Orten aufzuwachen.“

Clouds Worte trafen exakt den Kern des Problems und Squall fühlte sich mit einem Mal erschöpft. Ja, es war schwer, mal hier und mal dort aufzutauchen und genauso schnell wieder zu verschwinden. Er fühlte sich komplett entwurzelt und was ihn noch mehr aus der Bahn warf, war die daraus resultierende Einsamkeit. Seine größte Angst schien sich zur Zeit zu bewahrheiten und ließ Squall hoffnungslos zurück...

„Ja... es ist nicht einfach“, bestätigte er also und stieß einen Seufzer aus.

Er spürte Clouds Blick, aber er hatte nicht die Kraft, ihn zu erwidern, also starrte er lieber zum Mond hinauf.

„Wir finden einen Weg, Squall“, sagte der Blonde plötzlich und nun schaute der Braunhaarige ihn doch an.

„Wie kommst du darauf?“

Cloud lächelte kurz.

„Nur so ein Gefühl. Diese Welt hat mir schon oft bewiesen, dass alles gut werden kann... es muss einen Grund geben, warum dir diese Sache passiert und sie ist in meiner Zeit zu finden. Also werden wir gemeinsam einen Weg finden... sobald ich diesen Kampf ausgefochten habe, werde ich dir helfen.“

Squall wusste nicht, was er darauf erwidern sollte, also sagte er lieber gar nichts. Das Angebot des anderen kam wie gerufen und nur zu gerne hätte Squall es dankend angenommen... aber konnte wie so oft nicht aus seiner Haut.

„Dann solltest du zu deinem Kampf“, meinte er lediglich, doch Cloud blieb sitzen und schaute zum Mond hinauf.

„Dieser Kampf geschieht, egal, ob ich auf ihn zurenne oder hier auf ihn warte“, meinte er auf Squalls fragenden Blick hin und der Braunhaarige musste ihm da wohl oder übel Recht geben.

„Man könnte meinen, dass du Angst hast“, bemerkte Squall, doch Cloud lachte nur leise darüber, was der Braunhaarige nicht verstehen konnte.

„Selbst, wenn ich Angst hätte... ich werde diesen Kampf dennoch gewinnen. Mit meinen Freunden zusammen...“

„Freunde, hm...?“, sagte Squall leise und nachdenklich

Er bemerkte einen kleinen Stich mitten in seinem Herzen. Freunde... ob seine Freunde wohl nach ihm suchten? Wie viel Zeit wohl vergangen war, seit er nicht mehr bei ihnen war? Ob es ihnen wohl gut ging...?

„Solange du hier bist, lass mich dein Freund sein... in Ordnung?“

Noch ein Angebot, dass Squall nur zu gerne dankend angenommen hätte, doch es wollte nicht über seine Lippen, also schwieg er und schaute abermals zum Mond hinauf. Dann gab er sich jedoch einen Ruck.

„Als mein Freund... würdest du mit mir hier sitzen bleiben, bis ich... verschwunden bin?“, wollte Squall wissen und erneut suchte sein Blick das Gesicht des Blonden auf.

Cloud nickte ohne zu Zögern und Squall atmete tief durch und nickte dann.

„Danke... Cloud.“

Und kaum hatte er dieses Thema verarbeitet, ging dieses langsam bekannte, schwächende Gefühl durch seinen Körper und er kippte zur Seite, direkt an Clouds Schulter. Tröstliche Wärme empfing ihn, machte dieses Unterfangen leichter, während er langsam immer durchsichtiger wurde.

„Gute Reise...“, sagte Cloud noch, was Squall ein stummes Lachen entlockte, dann löste sich der Körper des Braunhaarigen auf und kleinste Partikel seiner selbst strebten dem Mond und der nächtlichen Dunkelheit entgegen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und hier ein kleiner Tipp für Kapitel 5: Es wird zappenduster xD Komplett anzeigen

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