Scars from Past von SilverDragonoid ================================================================================ Kapitel 13: Chapter 13 - Rückendeckung -------------------------------------- Am nächsten Morgen wird Levi zu seiner zweiten Schicht geweckt. Sofort ist er auf den Beinen und entscheidet sich, ein paar Runden durchs Lager zu ziehen. Dadurch wird er schneller wach und kann gleichzeitig überall nach dem Rechten sehen.   Alles schläft ruhig, bis auf ein paar Wachen am Rand des Lagers verteilt. Sonst sitzen nur zwei weitere an einem zweiten Feuer auf der anderen Seite des Platzes und unterhalten sich mit gedämpften Stimmen.   Auf dem Rückweg macht er eine Runde um die alte Kirche. Dabei schaut er durch die vielen Löcher in der Wand, bis er auch die Abteilungsleiter in ihrer Ecke sieht. Ein Lächeln huscht über seine Lippen bei dem Anblick eines friedlich schlafenden Erwins. Auch wenn sein Gesichtsausdruck ernster scheint, als wenn er mit Levi ist, ist alles gut. Levis Nerven entspannen sich wieder, von denen er gar nicht wusste, dass sie angespannt waren.   Beruhigt geht er zurück auf seinen Posten und setzt sich in die gleiche Position wie am Vorabend. Jetzt heißt es nur noch warten, bis alle wach sind.   Nach ungefähr einer Stunde lässt Keith alle wecken und sich fertig machen zur Weiterreise. Immer wieder wirft Levi Erwin flüchtige Blicke zu, aber erhält meist keine Antwort. Verständlich, denn sie müssen sich wirklich auf die Mission konzentrieren und der Abteilungsleiter kann sich keine Ablenkungen erlauben. Der Schwarzhaarige würde nicht im Traum daran denken, es ihm übel zu nehmen.   Levi sattelt und tränkt sein Pferd, dann erweckt ein Geräusch im Wald seine Aufmerksamkeit. Sein Kopf dreht sich bereits in die Richtung, bevor es richtig in seinen Gedanken ankommt. Stampfen ist zu hören und Äste brechen, bis Sekunden später ein Titan der 5-Meter-Klasse aus dem Dickicht tritt. Levi verengt die Augen. Der Titan scheint vom mangelnden Sonnenlicht noch sehr träge zu sein, also bringen ihn die Soldaten, die am nächsten stehen, sofort zu Fall.   Doch zu früh gefreut. Kaum dass endlich alle bereit sind, aufzubrechen, hört man schon die Nächsten kommen. Ohne auf Befehle zu warten, steigt Levi in die Luft, um zumindest schon mal an Höhe zu gewinnen. Er hält an einem Baumstamm inne und macht alle Ziele ausfindig. Zwei kleine Exemplare noch einige Meter vor ihm im Wald und jeweils ein größerer zeigen sich an der südlichen und nördlichen Seite des Lagers.   Keiths Befehlsstimme schallt gerade über die Lichtung, doch Levi hört gar nicht hin - er wird gerade sowieso nicht angesprochen. Lieber nimmt er es selbst in die Hand und pirscht zu den beiden in seiner Nähe vor, während Keith kleine Teams um die anderen dirigiert. Mit einem blitzschnellen Hieb von der Seite bringt Levi den ersten zur Strecke, dann schwingt er sich zum nächsten, doch muss einem schwachen Angriff nach oben ausweichen. Dafür lässt er sich von oben herab fallen und jagt dem Titanen beide Klingen vom Hinterkopf bis zur unteren Hälfte des Rückens. Dabei wird der Nacken nicht stark genug beschädigt, sodass der Titan nur verwirrt stehen bleibt. Keine Sekunde zögernd, stößt Levi sich wieder in die Luft und verpasst ihm den Todesstoß.   So schnell er kann, kehrt er zu den Anderen zurück, und sieht noch, wie Mike dem einen Titanen das Fleisch so sauber aus dem Nacken schneidet, wie ein Metzger es bei einem Schwein getan hätte. Der andere liegt bereits am Boden und Dampf bildet sich um ihn. Erwin erblickt Levi und ihre Blicke treffen sich für einen Augenblick, dann kümmert sich der Blonde wieder um die Anderen. Er scheint angespannt, jedoch nicht nervös zu sein, was man von Shadis nicht behaupten kann. Es ist seine letzte Expedition. Da will er wirklich keine Verluste erleiden.   Sobald wieder jeder auf seinem Pferd sitzt, gibt er den Befehl zum Aufbruch. Zwischen den Bäumen reiten sie vorsichtig, dafür donnern die Pferde über die weite Ebene in perfekter Formation.   Der nächste Posten ist nur wenige Reitstunden entfernt, doch ist es mittlerweile hell. Die von Erwin entwickelte Formation wird eingenommen, um besser nach Titanen Ausschau halten zu können, die jetzt erst so richtig aktiv werden. Die Aufklärung funktioniert einwandfrei, auch als das erste Signal für einen Abnormen am Himmel erscheint. Der Grenztrupp hat ihn erledigt, bevor alle überhaupt das Signal erhalten haben.   Problematisch wird es beim nächsten, der es irgendwie an ihnen vorbei geschafft hat. Levis Augen weiten sich, als er den schwarzen Rauch schon bei sich in der Nähe sieht. Am liebsten wäre er sofort dort hin, doch bekommt er gleich den Befehl, die Füße still zu halten. Irgendwann muss er sich ja auch auf seine Kameraden verlassen können. Gespannt wie das Drahtseil seines Maneuver-Gears, schaut er weiterhin in die Richtung, bis bald die erlösende Nachricht kommt, dass alles gut gelaufen ist. Nur ist immer noch unklar, wie der Titan so weit unbemerkt in die Formation eindringen konnte.   Keine drei Meilen weiter erheben sich gleich mehrere schwarze und rote Rauchwolken. Aus allen umliegenden Teams wird Verstärkung geschickt. ,,Ich melde mich freiwillig", presst Levi sofort hervor, als er dies erfährt. Erwin sieht ihn mit einem prüfenden Blick an. Wahrscheinlich geht er alle Möglichkeiten und Konsequenzen in seinem Kopf durch. ,,Nifa, du übernimmst die Stellung", ist alles, was der Schwarzhaarige von seinem Vorgesetzten hören muss, um sein Pferd rumzureißen und in einem halsbrecherischen Tempo anzutreiben. Erwin reitet mit ihm zum Einsatzort und unterwegs treffen sie noch auf Nanaba, welche von Mikes Team erwählt wurde.   Sie kommen zum Glück schnell an, während der Kampf im vollen Gange ist. Es handelt sich um ein Paar normaler Titanen der 15-Meter-Klasse, das die Soldaten nur durch die Größe im Schach hält. ,,Nanaba, reite weiter zu den nächsten, und Levi, unterstütze die im hinteren Teil, sonst wird es ihnen zu schwer fallen, aufzuholen. Hier ist eure Hilfe nicht notwendig", koordiniert Erwin sie pflichtbewusst und prescht weiter auf die beiden Titanen zu, die Klingen gezückt und angriffsbereit. ,,Jawohl", schreien Levi und Nana und spalten sich endgültig auf.   Erwin ist ein herausragender Kämpfer. Levi muss sich in diesem Fall also keine Sorgen um ihn machen. Das würde der Abteilungsleiter schnell in den Griff bekommen haben und zu seinem Team zurückkehren. Ein wenig Sorgen macht er sich schon, denn es kann immer etwas schief laufen, man darf sich nicht in Sicherheit wiegen, aber man darf auch nicht zu pessimistisch sein - sonst hat man beim Aufklärungstrupp nichts verloren. Er vertraut auf Erwins Fähigkeiten und Erfahrungen, nur dieses natürliche Zwicken im Hinterkopf kann er leider nicht abstellen, um sich vollends auf seine Mission zu konzentrieren.   Schon bald erreicht er das nächste hilfsbedürftige Team und räumt auch schnell auf. So macht er es auch bei den nächsten beiden - ratzfatz und weiter. Erst ein sehr wendiger Abnormer bei der dritten Gruppe kostet ihn deutlich mehr Zeit, doch scheint dieser der letzte in der Nähe zu sein. Also zwingt er sein Pferd schnell wieder zu seinem eigenen Team zurück. Das Feuer lodert in dessen Augen und die Nüstern beben, während sie über das Ödland jagen.   Sie sind noch nicht lange unterwegs, da erblickt Levi einen großen Titanen in der Ferne, der in einem Kampf verstrickt zu sein scheint. Um ihn herum befindet sich noch ein ganzer Haufen kleinerer Titanen, nicht höher als sechs Meter. Aber allein ihre Anzahl stellt eine große Gefahr dar, wenn man bedenkt, dass ein einzelnes Team im besten Fall aus fünf Soldaten besteht. Sofort wendet Levi sein Pferd und eilt zur Hilfe. Was ein verrückter Tag. So viele Titanen in so kurzer Zeit, denkt Levi, während er sich ihnen nähert. Es ist tatsächlich eine sehr hohe Anzahl an Vorfällen mit einer immer noch unbekannt großen Zahl an Opfern.   Als Levi sich dem Geschehen nähert, erkennt er nun den blonden Hünen um den großen Titanen fliegen. Levi kann es nicht fassen, dass er immer noch nicht zurück gekehrt ist und immer noch kämpft. Andererseits... wundert es ihn nicht. Er selbst ist ja auch weiter geritten und hat versucht zu helfen, wo er kann.   Levi kommt immer näher. Er hört die Klingen klirren und die Drähte surren, als sie die Luft zerschneiden. Ohne das Tempo zu drosseln, steht er auf und zielt auf den großen Titanen, an welchem sich auch Erwin zu schaffen macht. Jener versucht den Nacken zu treffen, jedoch gelingt ihm das nicht, da sich der Riese die ganze Zeit wegdreht. Er bewegt sich so viel und schnell, dass er vermutlich eine schwache Ausprägung eines Abnormen darstellt.   ,,Levi!", ertönt Erwins kraftvolle Stimme. Der Angesprochene macht sich schon auf Ärger bereit, aber es kommen nur kurze Forderungen: ,,Lösch' die Kleinen aus, sie stören." Er sieht ihn mit seinen ernsten, aber auch weichen blauen Augen an.   Mit einem süffisanten Lächeln, stürzt sich Levi ins Gefecht. Die umstehenden Titanen sind fast in einem perfekten Kreis um den großen herum, als wenn sie jemand so angeordnet hätte, und greifen nach den drei Soldaten - inklusive Erwin - welche vom hiesigen Team übrig geblieben sind. Der Weltstärkste nutzt die Gelegenheit, schießt seine Haken in den Rücken des größten unter ihnen und schwingt sich kreisförmig um den Abnormen herum, damit er bei allen der Kleineren vorbei kommt, sodass es einem Karussell ähnlich sieht. In einer Umdrehung schlitzt er jedem kleinen Titanen den Nacken auf und landet beim letzten auf dessen Schulter. Eher reißend als schneidend, entnimmt Levi ihm lässig ein Stück Fleisch zwischen den Schulterblättern, das groß genug ist das Biest zu töten.   Nachdem er abgesprungen ist, sieht Levi zu den Anderen auf und schaut zu, wie Erwin den Arm des Titanen hochläuft, während dieser von einem Soldaten abgelenkt wird. In einer flüssigen Bewegung ist die "Operation" beendet und alle können endlich aufatmen. Erwin landet auf dem Boden und geht auf Levi zu, währenddessen betrachtet er Levis Hinterlassenschaft. ,,Bergt die Toten und reiht euch so schnell wie möglich in die Formation ein", ruft Erwin noch den Anderen zu, die seine Befehle erwarten.   Bei Levi angekommen lächelt er leicht. ,,Saubere Arbeit", sagt er ihm, dann kommt er zum Wesentlichen, ,,Wie geht es dem hinteren Teil?" ,,Alle außer Gefahr, alle Titanen sind vernichtet", fasst Levi salutierend zusammen, ,,Zahl der Verluste noch unbekannt." Für den Bruchteil einer Sekunde wandern Erwins Mundwinkel nach unten, dann ist er wieder die Kälte in Person.   ,,Ich fürchte, dass noch viele Titanen folgen werden. Vermutlich bricht Shadis die Mission ab - wäre das einzig menschliche. Lass uns schnell zu unserem Team." Ja, das macht sich sicherlich schon Sorgen. Sie sind beide schon sehr lange fort. Schnell steigen sie auf ihre Pferde und brechen auf. Da Erwin die Formation und die Route so gut kennt wie seine eigene Handfläche, können sie auf schnellstem Weg beim Team sein.   Unterwegs bemerkt Levi, dass er nicht richtig mithalten kann. Erwins Pferd scheint in einem höheren Tempo zu galoppieren und immer schneller zu werden. Dabei spornt er sein eigenes schon richtig an. Oder...   ,,Levi, dein Pferd kann das Tempo nicht mehr halten", bringt Erwin es auf den Punkt, ,,Hast du es zu sehr verausgabt?" Levi hat bisher noch nicht so viel Erfahrung mit der speziellen Rasse des Aufklärungstrupps - oder mit Nutztieren überhaupt - gehabt, um ihre Kräfte und Limits einschätzen zu können. Er hat nur gelernt, dass diese Pferde mehr Geschwindigkeit und Ausdauer haben, als gewöhnliche, perfekt für die langen Missionen ausgelegt. Aber wie viel mehr? Und mehr als was überhaupt? Vielleicht hätte er sein Gefährt nicht seit Sichtung des ersten Titanen in so einem mörderischen Tempo rennen lassen sollen.   ,,Wäre möglich", antwortet Levi trocken, woraufhin Erwin nur die Stirn runzelt. Abrupt bremst er sein Pferd und lässt Levi keine Reaktionszeit, der erst einige Meter weiter sein Ross zum Stehen bringt. Die Frage stand ihm ins Gesicht geschrieben: Was soll das? ,,Steig ab. Lass dein Pferd hier. Ich nehm' dich mit", bestimmt Erwin, sein Blick lässt keinen Freiraum für Widerworte. Der Hüne auf seinem Schlachtross streckt Levi seine Hand aus. Ein Klischee-Abbild, so alt wie die Geschichtenerzählung selbst.   ,,Was ist mit meinem Pferd?", fragt der Schwarzhaarige dennoch. Er kann es doch nicht einfach so hier lassen!? ,,Die Titanen schenken Tieren keine Beachtung. Mach dir keine Sorgen darum. So lernt wenigstens ein hinter den Mauern geborenes Geschöpf, was Freiheit wirklich ist", ermutigt Erwin ihn und Levi ergreift sofort die Hand des Blonden und schwingt sich aufs Pferd. Mit den Händen hält er sich an Erwins Seiten fest, als dieser sein Tier vorantreibt. Es ist tatsächlich stark genug, um sie beide zu tragen und problemlos so ein Tempo beizubehalten. Es fällt Levi nicht leicht, seinen Hengst einfach hier zu lassen, denn er hat sich irgendwie mit dem Geschöpf angefreundet, doch er soll sich auch nicht so an etwas so banales binden. Ein Pferd wird ausgetauscht, wann immer es nötig ist.   Nach einer ganzen Weile erreichen sie auch ihr Team und werden mit fragenden und besorgten Gesichtern konfrontiert. ,,Ist alles wieder in Ordnung?", fragt einer der Soldaten. ,,Alles im Griff. Wir warten jetzt auf ein Kommando von Shadis." Ansichtssache, hätte Erwin lieber stattdessen geantwortet. Je nachdem wie man Ordnung definiert, ändert sich die Antwort. Die Titanen sind beseitigt, die Formation steht und alle können weiterreiten. Doch viele konnten nicht gerettet werden. Wie viele es sind, werden sie wohl erst bei der Durchzählung innerhalb der Mauern erfahren.   ,,Was ist mit Levis Pferd?", fragt Nifa nach. ,,Mussten wir zurücklassen", beantwortet Erwin schnell und nimmt seine Position an der Spitze des Teams wieder ein. Beide haben für den Rest des Ritts ihre unzerbrechlichen Masken aufgesetzt.   Nur kurze Zeit später sieht man endlich die Rauchsignale zum Richtungswechsel. Die Mission ist abgebrochen, sie kehren heim. Das einzige Ziel: Heil nach Hause kommen.   Sie schaffen es tatsächlich ohne einen weiteren Zwischenfall vor Dämmerung die Mauern zu erreichen. Doch sieht man ihnen den Misserfolg deutlich an. Sie sind deutlich weniger als beim Aufbruch und unzählige sind verletzt. Selbst der Kommandant verliert die Nerven, als er einer Mutter von seinem Scheitern berichten muss, was ihr ihren Sohn gekostet hat. Alle geben sich selbst die Schuld. Manche investieren die negative Energie lieber, um ihren Groll gegenüber den Titanen zu erweitern. Doch Keith wird heute sicher nicht mehr schlafen können.   Todmüde treffen sie im Hauptquartier ein und haben nur Zeit für eine schnelle Dusche, ehe Keith Shadis alle versammelt. Mit niedergeschlagenem Blick, aber harter Stimme verkündet er: ,,Etwas wie heute, darf sich nie mehr wiederholen. Wir haben diese Formation entwickelt, um Begegnungen mit Titanen zu vermeiden, doch in so einem Ausmaß habe ich es auch davor noch nicht erlebt. Wir können nicht abstreiten, dass diese Mission ein kompletter Reinfall war. Wir haben nichts gewonnen und viel zu viel verloren...", er läuft vor der Versammlung auf und ab, ,,Ich denke, es ist Zeit, mich durch ein jüngeres, klügeres Gehirn auszutauschen. Gerade die heutigen Ereignisse zeigen erneut, dass ich nicht mehr für diese Position geeignet bin. Eigentlich ist es schon seit langem entschieden. Kameraden", er atmet tief ein, aber kann die nächsten Worte kaum herauspressen, als wenn er einen Kloß im Hals hätte, ,,es war mir eine Ehre, mit ihnen zu dienen und so tolle Krieger anführen gedurft zu haben, die bis zum Allerletzten nicht zurückschrecken und für das einstehen, was sie für richtig halten", mit mehr Zuversicht beendet er nun seine Ansprache, ,,Hiermit ernenne ich Abteilungsleiter Erwin Smith zum 13. Kommandanten des Aufklärungstrupps! Mögen sich die Flügel der Freiheit unter seiner Leitung endlich entfalten. Mike Zacharias übernimmt nun Smiths Abteilung." Alle salutieren in Mitgefühl.   Dann... werden alle fortgeschickt. Jeder tut, was er im Augenblick für nötig hält. Ob es nun essen, schlafen, spazieren oder Trübsal blasen ist. Erwin und Levi kehren jeweils auf ihre eigenen Zimmer zurück, wobei Erwin in seinem Büro gleich einen Stapel Papierkram antrifft. Da trifft es sich gut, dass Shadis ihn noch einmal aufsucht.   Levi währenddessen kauert sich auf sein Bett und genießt einfach nur die Dunkelheit. Er hat extra das Fenster mit einer Decke verdeckt, um nicht vom Licht gestört zu werden. Für ihn persönlich ist es eigentlich gar nicht so schlimm verlaufen. Er hat unzählige Titanen abgemurkst und kaum Tote gesehen, aber wahrscheinlich ist er dafür einfach am falschen Ort gewesen. An anderen Stellen der Formation ist es wohl schrecklich verlaufen. Er zieht die Knie an seine Brust und starrt einfach nur ins Leere, lässt sein Gehirn alles in Ruhe verarbeiten.   Bald klopft es an der Tür und ohne auf eine Antwort zu warten, tritt Erwin herein. Er sieht Levi in der Ecke des Bettes hocken und schmunzelt nervös, denn er kann ihm gut nachfühlen. Die stahlblauen Augen sehen ihn einfach nur ausdruckslos an. ,,Alles in Ordnung mit dir, Levi?", bricht er endlich die Stille, doch Levi ignoriert seine Frage und sagt stattdessen: ,,Gratuliere zur Ernennung zum Kommandanten. Das hast du dir verdient" Levi hat es eigentlich viel liebevoller und wärmer gemeint, als er es im Endeffekt ausgedrückt hat.   ,,Danke", sagt Erwin und sein Lächeln wird standhafter. ,,Ich habe mir zur Feier mal den Abend freigenommen. Möchten wir was unternehmen?" So unglaublich es in Levis Ohren auch klingt, dass Erwin Smith sich eine Auszeit von der Arbeit gönnt, umso verlockender wirkt das Angebot dann. ,,Ich hatte schon befürchtet, du hättest einen Papier-Fetisch", kommentiert der Schwarzhaarige. Erwin lacht herzhaft. ,,Das ist hart, Levi!" Als er ihm wieder in die Augen sieht, sieht er ihn Lächeln. Er kommt ihm sofort näher und küsst ihn. Es ist nur ein Hauch, doch voller Inhalt.   ,,Was hast du geplant?", fragt Levi ihn und sieht ihn mit warmen, aber müden Augen an. ,,Wirst du schon sehen. Komm mit..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)