Wer bin ich? von Fiamma ================================================================================ Kapitel 37: ------------ Kapitel 37   Ohne lange zu überlegen, verwandelten sich alle und nickten ihrer Freundin zu. Kämpferisch stellten sich auch Mamiko und Akita neben Sailor Moon. „Wir sind auch bereit. Wird Zeit, dass Eris das bekommt, was sie verdient hat.“ Ein kurzer Blick zwischen den Anwesenden hatte gereicht und entschlossen liefen sie zur Tür hinaus. „Hoffentlich wird das gut gehen.“ Seufzend sah Luna ihnen hinterher. „Mach dir keine Sorgen. Sailor Moon und die anderen werden das schon schaffen. Wir sind doch das Sailor Team.“ Siegessicher erhob Artemis seinen Kopf. „Ich hoffe, du hast recht.“ Langsam gingen die beiden Katzen zusammen zum Fenster, setzten sich auf das Fensterbrett und sahen über das verfinsterte Tokio.   Schnell rannten sie das Treppenhaus herunter. Eilig zog Sailor Moon unten angekommen die Eingangstür auf, doch dann blieb sie abrupt stehen und wich entsetzt einen Schritt zurück, sodass sie Sailor Venus mitten auf den Fuß trat. „Hey Sailor Moon, was soll das?“ Meckernd quetschte sich Sailor Venus an Sailor Moon vorbei. Allerdings brauchte ihr ihre Freundin gar nicht zu antworten, was los war. Vor ihnen lag ein Bild des Grauens. Über all auf dem Boden lagen leblose Körper. Panisch rannten Menschen, von schwarzen Schatten verfolgt, umher. Hatten die Schatten sie erreicht, hüllten sie die Menschen in schwarzen Nebel. Leblos vielen sie danach zu Boden. Einige standen allerdings wieder auf und gingen danach aufeinander los. „Wir müssen ihnen helfen“, flüsterte Sailor Moon mehr zu sich selbst, als zu den anderen. Starr stand sie einfach da. Sie verstand einfach nicht, wie man so grausam sein konnte. Einzelne Tränen liefen ihr das Gesicht hinunter, als sie von Sailor Mars an den Schultern geschüttelt wurde. „Ich weiß, es ist wirklich schlimm, was hier passiert, aber wir können leider im Moment nichts für sie tun. Wenn wir Eris besiegen, retten wir damit auch die Menschen.“ Stumm nickte sie. Sailor Mars hatte ja recht. Sie mussten Eris aufhalten, damit das alles hier ein Ende hatte.   Schnell rannten sie die lange Straße entlang. Wo steckte Eris nur. Sie konnte überall sein. Fragend blieben sie stehen und überlegten, wo sie sie finden könnten, als erneut starke Windböen durch de Stadt fegten. Nur mit größer Mühe konnten sie sich auf den Beinen halten. Überall wisperte Eris. In den Bäumen, durch die kleinen Gassen. Sie war einfach überall. Unaufhörlich drückte der Wind gegen die Kriegerinnen und Sailor Moons Kräfte ließen allmählich nach. Zu sehr hatten die letzten Wochen an ihr gezerrt. Den Rest hatte ihr der letzte Kampf gegen Mamiko gegeben. Wankend gaben ihre Beine nach und ungehindert sackte sie auf den Boden. Eine weitere Windböe traf sie und schreiend rutschte sie einige Meter über den Asphalt.   „Usa!“ Gegen den Wind ankämpfend, versuchte er zu ihr zu gelangen, als dieser mit einem Mal nachgab. Was war denn jetzt los? Lange musste er jedoch nicht auf eine Antwort warten. Der Boden bebte plötzlich unter seinen Füßen und erschrocken sprang er zur Seite. Direkt unter ihm begann der Boden, unter lautem Knacken, aufzureißen. Eine riesige Spalte zog sich die Straße entlang in Richtung Sailor Moon, die immer noch nicht wieder aufgestanden war. Sofort eilte er die letzten Meter zur ihr und zog sie zur Seite. „Wir müssen weiter.“ Nickend stand sie mit seiner Hilfe auf und hektisch rannten sie den anderen hinterher in eine Einkaufspassage. „Wo hält sie sich versteckt?“ Mit großen Augen sah Sailor Venus zu Mamiko. „Ich weiß es nicht“, antwortete diese und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Wir sollten nicht hier bleiben“, warf Sailor Merkur dazwischen und tippte wild in ihrem kleinen Computer herum, „Wir sind umzingelt von Besessenen … Dort entlang!“ Sofort liefen alle in die Richtung, in die Sailor Merkur zeigte. Schweigend durchquerten sie die Passage, bis Sailor Moon plötzlich stehen blieb. Langsam ging sie auf eines der Schaufenster zu. Hinter der Scheibe flimmerte ein Fernseher. Das Bild flackerte und hatte immer wieder Aussetzer. Wie in Trance starrte Sailor Moon herauf und legte ihre Hand auf das Glas. Schimpfend rannte Sailor Mars daraufhin zurück zu ihr und zog sie an ihrem Arm. „Sag mal spinnst du? Wie kannst du jetzt an Fernsehen denken?“ Doch Sailor Moon antwortete ihr nicht und sah weiterhin einfach nur auf das flackernde Bild. „Hey! Hörst du mir überhaupt zu?“ „Warum habe ich da nicht schon eher dran gedacht“, murmelte Sailor Moon und allmählich riss Sailor Mars der Geduldsfaden. „Woran hast du nicht gedacht? Deine Lieblingsserie einzuspeichern, bevor wir losgestürmt sind, oder was? Komm jetzt endlich!“   Da die beiden nicht hinterherkamen, liefen nun auch die anderen zurück und standen jetzt verwundert hinter Sailor Mars. „Was ist denn hier los? Können wir dann weiter?“, fragte Sailor Jupiter in Richtung Sailor Mars. Doch bevor diese antworten konnte, drehte sich Sailor Moon auf ihrem Absatz herum und sah in die fragenden Gesichter der anderen. „Sie ist im Tokio Tower!“ Tuxedo Mask trat näher an Sailor Moon heran und legte seine Hand auf ihre Schulter. „Bist du dir sicher?“ „Ganz sicher. Sie hat mich gerufen.“ Nachdenklich sah sie über ihre Schulter zurück auf dem Bildschirm. Noch wenige Minute zuvor, hatte Eris zu ihr aus dem Fernseher gesprochen und ihr ihren Aufenthaltsort verraten. Mit einem finsteren Lachen hatte sie sich verabschiedet. Was ihr sorgen bereitete, war, ihre Aussage, dass dort eine Überraschung auf sie warten würde. Das konnte nichts Gutes heißen und doch mussten sie genau dort hin, damit sie sie all für alle mal stoppen konnten. Tuxedo Masks Stimme holte sie allerdings aus ihrer Gedankenwelt zurück und so wandte sie ihren Blick wieder von der Scheibe ab. „Stimmt etwas nicht? Ist alles in Ordnung mit dir?“ Schwer atmend senkte sie ihren Kopf. „Seid bitte alle sehr vorsichtig. Eris sagte, sie hat noch eine Überraschung für uns.“ Angriffslustig ballte Sailor Jupiter eine Faust und schlug sie in ihre offene Handfläche. „Mir macht die keine Angst. Zeigen wir ihr Mal, wer wir sind.“ „Genau“, ertönte es gleichzeitig von den anderen Sailor Kriegerinnen, woraufhin Mamiko kopfschüttelnd zu ihrem Bruder sah. „Die werden sich noch umsehen.“ „Lasst uns weiter“, rief Sailor Mars, woraufhin alle entschlossen, bis auf Sailor Venus, los rannten. „Was haben unsere Gegner eigentlich ständig mit dem Tokio Tower?“ Seufzend senkte Sailor Venus kurzen ihren Kopf. Doch dann nahm auch sie ihre Beine in die Hand und folgte den anderen aus der Passage hinaus.   Ohne miteinander zu sprechen, liefen sie durch die Straßen zum Tokio Tower. Überall bot sich ihnen der gleiche Anblick. Kämpfende Menschen, leblose Körper, es war grauenvoll. Doch je näher sie dem Tower kamen, umso leerer wurden die Straßen, bis sie schließlich niemanden mehr begegneten. „Irgendwas stimmt hier doch nicht.“ Sailor Uranus blieb stehen und sah sich überall um. Auf der Straße war keine Menschenseele mehr zu sehen. Auch die anderen blieben verwundert stehen. „Du hast recht. Hier stimmt wirklich etwas nicht“, flüsterte Sailor Mars und ging ganz langsam weiter. Es war einfach viel zu ruhig. Kein Windhauch war zu spüren. Sailor Saturn hielt ihren Stab fest in ihren Händen.  „Was geht hier vor?“ Kaum hatte Sailor Saturn die Worte ausgesprochen, fegte eine Windböe über den Platz und trug ein finsteres Lachen mit sich. In Sekundenschnelle bildete sich ein schwarzer Nebel um das Sailor Team herum, sodass kein Entkommen mehr war. Sie versuchten irgendetwas zu erkennen, aber der Nebel war einfach viel zu dicht. „Bleibt alle schön beisammen“, forderte Tuxedo Mask alle auf und griff sofort nach Sailor Moons Hand. Langsam lösten sich die Schwaden wieder auf und mit großen Augen starrten alle auf eine Meute Besessener. „Ich dachte, wenn so wichtige Gäste zu Besuch kommen, müssen sie natürlich auch gebührend empfangen werden“, wisperte Eris Stimme plötzlich durch alle Ecken und ein grollendes Lachen hallte über den Platz. Sofort gingen alle in Kampfbereitschaft. Doch angreifen taten sie nicht, immerhin waren es unschuldige Menschen.   Mamiko hob ihren Arm, formte in ihrer Hand einen Energieball und holte aus. „Nicht!“, rief Sailor Moon und knurrend senkte sie wieder ihren Arm. Diese Gefühlsduselei ging ihr mächtig gegen den Strich. „Was machen wir dann?“ „Es sind unschuldige Menschen, wir dürfen sie nicht verletzen“, erhob Sailor Moon ihre Stimme. „So kommen wir aber nicht weiter.“   „Sailor Moon hat recht. Wir müssen …“ Doch weiter sprach Sailor Mars nicht. Stattdessen sah sie mit großen Augen auf einen Mann, der aus der Menge heraus trat. Auf einen Schlag wich jegliche Farbe aus ihrem Gesicht. „Yuichiro …“, flüsterte sie leise. „Ist das nicht herzallerliebst? Dieser junge Mann war sofort, nachdem er erfahren hatte, dass der Tempel abgebrannt ist, zurückgeeilt, um zusehen, ob der jungen Miko auch nichts passiert ist“, ertönte erneut Eris Stimme und höhnisch lachte sie laut auf. Mit Tränen in den Augen ging Sailor Mars langsam auf Yuichiro zu. Seine Augen waren pechschwarz. Zittrig hob sie ihre Hand und wollte ihn berühren, noch bevor sie ihn erreichen konnte, schoss er jedoch plötzlich einen Energieball auf sie los. Sofort wich sie aus und machte erneut einen Schritt auf ihn zu. „Yuichiro, erkennst du mich denn nicht? Ich bin es. Komm zu dir“, schluchzte sie. Doch Yuichiro sagte kein Wort und grinste nur finster. Schnell eilte Sailor Moon zu ihrer Freundin. „Wir werden ihn retten. Du wirst deinen Yuichiro zurückbekommen“, versuchte sie sie zu trösten. Die Besessenen kamen dabei immer näher und begannen anzugreifen. Auch Yuichiro schleuderte weitere Energiebälle auf sie ab. Sie konnten gerade noch rechtzeitig einen weiteren Energieball von ihm ausweichen.   Alle hatten große Mühe den Angriffen, ohne sich zu wehren, auszuweichen. Sie wollten die Menschen nicht verletzen, doch wenn sie zu Eris wollten, mussten sie sie irgendwie besiegen. Entschlossen ballte Sailor Mars auf ein Mal ihre Hände zu Fäusten. „Ich werde hier bleiben und sie in Schacht halten. Geht ihr weiter und kümmert euch um Eris!“ Sailor Moon wusste, dass Widerworte keinen Sinn hatten. Sailor Mars` Tonfall verriet ihr, dass sie fest entschlossen war. Sie wusste auch, dass sie Yuichiro niemals alleine lassen würde. Und trotzdem wollte sie sie nicht alleine zurücklassen. Als hätten Sailor Uranus und Sailor Neptun ihre Gedanken gelesen, stellten sie sich sofort neben Sailor Mars. „Wir helfen ihr.“ Schwer schluckend legte Sailor Moon ihre Hand auf Sailor Mars` Schulter. „Passt auf euch auf.“ „Das werden wir. Los beeilt euch.“ Nickend rannte Sailor Moon mit den anderen los, doch weit kamen sie nicht, da die Besessenen ihnen sofort hinterher eilten. „Hier spielt die Musik. Wenn ihr zu ihnen wollt, müsst ihr erst an uns vorbei“, rief Sailor Uranus laut und feuerte demonstrativ ihre Attacke auf die Meute ab. Jedoch darauf bedacht, sie nicht wirklich zu treffen. Sofort hatte sie die Aufmerksamkeit der Besessenen und so konnten Sailor Moon und die anderen weiter laufen.   Wenige Minuten später hatten sie den Tower erreicht. Einige Meter davor blieben sie allerdings stehen. „Eris hat wohl Angst vor uns, wenn sie uns so einen netten Empfang bereitet“, spottete Mamiko und verdrehte dabei ihre Augen. Der Eingang war von einer weiteren Horde von Menschen versperrt. Böse wurden sie von ihnen angefunkelt. „Warum greifen sie uns nicht an?“, überlegte Sailor Merkur laut und wollte gerade ihren Minicomputer hervorholen, um einen anderen Weg hineinzufinden, als sich plötzlich ein kleiner Durchgang zwischen den Besessenen bildete. Ein junger Mann trat hervor und sofort weiteten sich Sailor Merkurs Augen. „Oh nein. Ryo.“ Fassungslos hielt sie sich ihre Hände vor ihren Mund und wollte zu ihm laufen, als sie jemand an der Schulter packte. „Nicht. Im Moment ist er leider nicht mehr Ryo“, flüsterte Sailor Jupiter und deutete auf seine Augen. Ryo lachte böse auf und begann kleine Blitze auf die Kriegerinnen zu feuern. Sailor Merkur, die immer noch neben sich stand, bewegte sich kein Stück und wurde dadurch an ihrem Arm getroffen. Schnell zog Sailor Jupiter ihre Freundin weiter von Ryo weg und stöhnend drückte sich Sailor Merkur ihre Hand gegen den Oberarm. Sie hatte eine große Brandverletzung davon getragen. Der Wind wehte wieder und abermals ertönte Eris gehässige Stimme. „Es war so einfach ihn zu finden, vielleicht hättest du ihn besser verstecken sollen … Sailor Merkur … Und jetzt … Ergreift sie!“ Die Besessenen stürmten schreiend los und hinter ihnen sprang die Tür zum Tower auf. „Wir müssen irgendwie an ihnen vorbei kommen. Die Tür ist offen“, brüllte Tuxedo Mask sofort gegen die lauten Schreie der Besessenen an. Sailor Merker, die sich wieder gefangen hatte, hob daraufhin direkt ihre Arme. „Seifenblasen, fliegt!“ Augenblicklich war alles in Nebel getaucht und ihre Gegner konnten sich nicht mehr orientieren. „Los, lauft! Ich kümmere mich darum“, rief sie den anderen zu. Schützend stellten sich Sailor Pluto und Sailor Saturn vor Sailor Merkur. „Wir werden ihr helfen.“   Niedergeschlagen nickte Sailor Moon ihren Freundinnen zu. Schon wieder blieben einige von ihnen zurück. Sie hoffte einfach, dass ihnen nichts passieren würde. Lange Zeit, um sich den Kopf zu zerbrechen, blieb ihr jedoch nicht, sie mussten weiter. Schnellen Schrittes betrat sie mit Tuxedo Mask und den anderen das Gebäude und stiegen sofort in den Aufzug. Es war der einzige Weg, der nach oben führte. Laut piepte es und mit einem Ruck waren die Fahrstuhltüren verschlossen. Quietschend setzte sich der Aufzug in Bewegung. „Jetzt sind wir ihr völlig ausgeliefert.“ Schnaufend verschränkte Mamiko ihre Arme. Keiner sagte dazu etwas. Stumm warteten sie, bis der Fahrstuhl sein Ziel erreichen würde. Akita jedoch drehte sich von den anderen weg.   Irritiert sah Sailor Moon Akita an. Erst jetzt fiel ihr bewusst auf, dass er schon eine ganze Weile nichts mehr gesagt hatte. Sie wollte ihn gerade ansprechen, als sie merkte, dass der Aufzug immer langsamer wurde. „Ich glaube, er hält auf der ersten Plattform an. Macht euch bereit“, warnte Tuxedo Mask und zog seinen Stab heraus. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, blieb der Aufzug tatsächlich bei der ersten Etage stehen. Alarmierend stellten sich alle, mit dem Blick auf die Tür gerichtet, zum Angriff bereit, auf. Die wenigen Sekunden, die es dauerte, bis sich die Türen öffneten, kamen ihr wie ewig lange Minuten vor. Zitternd ballte sie ihre Hände zu Fäusten. Was spielte Eris nur für ein Spiel mit ihnen? Knarrend schoben sich die Türen auf und vorsichtig, mit Tuxedo Mask an ihrer Spitze, stiegen sie aus. Ein schrilles Piepen hallte hinter ihnen und mit einem Ruck waren die Fahrstuhltüren wieder verschlossen. Es blieb ihnen also nichts anderes übrig, als weiter zugehen. Es war stockdunkel und man konnte kaum seine eigene Hand vor Augen sehen. „Was soll das, wo ist sie?“, schimpfte Mamiko. „Pssst … Hört ihr auch was?“, flüsterte Tuxedo Mask. Alle versuchten zu hören, was er meinte. Und tatsächlich konnten sie ein Tuscheln nicht weit von sich hören und dann sprang plötzlich das Licht an. Ein ohrenbetäubendes Lachen dröhnte durch die Halle und vor ihnen stand eine Handvoll von finster blickenden Menschen. Doch zwei ganz bestimmte Personen von ihnen ließen die Kriegerinnen und Tuxedo Mask blass werden. Geschockt schüttelte Sailor Moon ihren Kopf. „Nicht ihr auch noch.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)