Zeitspiegel von abgemeldet (Die Zeitensammler) ================================================================================ Kapitel 2: Neue Wendung ----------------------- Seit Stunden waren die beiden Unfreiwilligen Partner unterwegs. Wenn man es es aus Umoyas Sicht nahm wohl nur zur Hälfte ungewollt. Sie hatte einfach ein klein wenig Spaß daran ihn ein wenig aufzuziehen wenn sie Nachrichten von Kian überbrachte und den gelangweilten Faun begleiten sollte. Das er sie nicht mochte, störte die Frau recht wenig. Harte schale, weicher Kern oder wie war das? Auf jeden Fall so was in der Art und daran glaubte sie ganz fest. Tief in ihrer Seele glaubte sie an das Gute in ihm, selbst wenn er es nicht zugab oder offen zeigen wollte. Oder vielleicht noch nicht zu gab. Sie wusste es nicht. Erst mal hieß es einfach durch die Gegend zu schweben und nicht aufzufallen. Starr den Blick nach vorne gerichtet ging er mit so was schwebenden neben sich weiter. Schön auffällig. Ihr Glück das gerade keine anderen Menschen hier in solchen verlassenen weiten Gelände unterwegs waren. Kuyal hatte mit dem Lauf der Zeit gelernt, das diese verlassene Orte mehr mieden als all die anderen Wesen die hier lebten. Welche die wie er eben diese liebten, da man dort seine Ruhe hatte. Zumindest meistens. Denn seltsamer weise fand ihn diese Wind Plage immer und überall, egal wo er war. So kam es auch das er hier zu gezwungen wurde. Und in weniger als einer Stunde würden sie an einer kleineren Ortschaft ankommen. Der erste um wieder ein klein wenig Proviant zu besorgen, bevor es weiter ging. Bis dahin musste er diesem Störrischen Ding das da noch immer in der Luft hing beibringen das sie gefälligst laufen sollte. Nach etwa weiteren dreißig Minuten hielt er dann an und sah sie an. „Ab jetzt Flugverbot für dich. Das nächste Dorf ist keine halbe Stunde mehr von hier entfernt. Zu auffällig wenn du da in der Luft schwebst“ meinte er und deutete ihr wieder zu laufen. Umoya setzte einen Schmollmund auf. In der Hoffnung er würde klein bei geben. Doch daraus würde nichts werden. „Aber laufen ist anstrengend!“ jammert sie dann los. „Fliegen ist viel einfacher und man sticht sich nicht in die Füße. Keine Ahnung wie du das aus hältst....“ ging es dann schon im selben Tonfall von ihr weiter. Kuyal sah sie schief an. „Zur not zieh ich dich hinter mir her“ meinte er dann schulter zuckend. „Außerdem sind auf festen Wegen keine Disteln in die du rein laufen kannst. Guck einfach auf den Boden. Dann passiert schon nichts“ versuchte der Mann sie irgendwie auf zu muntern. Besonders gut war er ja nicht darin. Er seufzte. Aus der Ferne konnte er schon die ersten Menschen auf dem Weg den sie erreicht hatten sehen. Und einen immer noch schwebenden Windgeist. Verdammter Geist! Jedoch warten wollte er auch nicht bis sie die beiden sahen. Kurzerhand war er gezwungen sie auf seinen Rücken zu ziehen und so zu tragen. „Dannach läufst du wieder selbst!“ gab er knapp zu verstehen. „Ist gut“ kam es gut gelaunt hinter ihm in seine Ohren. Er rollte lediglich die Augen. Es fühlte sich so an, als ob er einen Sturm auf seinen Rücken trug. Musste den alles von ihr aus Wind bestehen? Selbst der Körper? Manchmal verstand er die Magie um ihn herum nicht ganz. Obwohl er schon seit er denken kann zu den Zeitsammlern gehörte und daher recht viel Wissen angesammelt hatte, gab es immer noch genug was er nicht ganz verstand oder verstehen wollte. Dafür war die Welt einfach zu groß und vielseitig. Die Minuten vergingen im Schneckentempo bis die fremden Menschen endlich außerhalb seiner Sicht und Hörweite verschwanden. Erst dann wollte er sie wieder absetzten. Diese jedoch klebte jetzt wie eine Zecke hinten an seinem Rücken fest und weigerte sich loszulassen. „Umoya?“ fragte er. Doch sie reagierte nicht mal ansatzweise. Miss Geist hing still auf ihm drauf und blieb wo sie war. Kuyal tippte ihr auf die Stirn. Immer noch keine Reaktion. Nur das ihr Kopf von seinem nach unten sank und jetzt auf seiner Schulter ruhte. Sie fühlte sich gerade auch nicht mehr wie ein Sturm auf seinem Rücken an, sondern eher wie eine sanfte Sommerbrise. Da schlief doch tatsächlich der Wind auf ihn. Besser gesagt ein sehr anhänglicher Wind. Wie auch immer der Faun sie loswerden könnte, wusste er nicht mehr. So anhänglich war sie ja noch nie. Irgendwas stimmte mit ihr nicht so ganz. Nur was wusste er noch nicht. Vielen Dank Kian, jetzt ist sie noch anhänglicher als sonst... Er hätte es einfach von Anfang an wissen müssen das die beiden wieder irgend was im Schilde führten und ihm wie immer nichts sagten. Ein Grund für seine schlechte Laune wenn er mit ihr unterwegs sein musste. Und wenn er mit diesem Anhängsel dann im Dorf angekommen war, würde er zumindest versuchen sie los zu werden. So lange es eben ging. Sie würde ihn ja doch wieder finden. Nur gegen einige Minuten oder Stunden die er alleine sein konnte, hatte er nichts einzuwenden. Dann endlich nach einer Weile konnte er die Ortschaft schon sehen. Immer mehr an Menschen waren unterwegs. Zu viele. Viel zu viele wie er fand. Leider mussten beide jedoch hier halt machen. Alles wuchs nun einmal nicht an Bäumen oder Sträuchern. Er tippte wieder auf die Stirn von der schlafenden Umoya. "Hey? Aufwachen. Wir sind in dem Dorf angekommen" sagte er mit gedämpfter Stimme. "Nur noch eine Minute....." nuschelte sie dann in seinen Nacken rein. "...." Doch dieses mal verkniff er sich weiter zu reden. Einen Windgeist wecken endete besonders bei diesem hier meist als Wirbelsturm. Und den konnte er jetzt absolut nicht gebrauchen. Erst recht nicht die Aufmerksamkeit die unweigerlich danach folgen würde. Somit steuerte Kuyal eine Gaststätte an und besorgte erst mal ein Zimmer. Sie schlief noch immer als er die Treppen nach oben zu den Gästezimmern ging. Sogleich suchte er dieses. Vorsichtig löste er sie dann von seinem Rücken, legte sie in das Gästebett ab und verschwand wieder nach unten. Endlich war er wieder alleine. Erst einmal Einkaufen. Der Faun schlenderte langsam über den Markt, auf dem die verschiedensten Leute ihre Waren ausriefen um noch mehr Kunden anzulocken. Doch er nahm sich nur das nötigste mit. Kuyal wollte so schnell es ginge verschwinden. Am besten bevor sie wieder wach wurde. Es erschien fast schon zu ruhig hier. Er spürte das er nicht der einzigste war der hier nicht so ganz hergehörte. Schon lange hatte Sarleen gemerkt, das es hier noch jemanden gab der nicht hier her gehörte wie er. Dennoch hatte er nicht damit gerechnet das da ausgerechnet noch ein Windgeist dabei sein würde. Zudem noch eine von Kians Geistern und engsten vertrauten. Natürlich wusste er wie fast alle anderen magischen Wesen wer zu dieser Djinn gehörte, aber sehen tat man diese oder ihre Augen die überall verstreut waren eher selten. Und zwei an einem Ort waren praktisch eine Chance die eigentlich nie zutreffen würde. Hehe, so schnell werdet ihr mich jetzt nicht mehr los. So oft die Geschichte Hautnah zu erleben hat man auch nicht immer. Er wollte es seit langem mal wissen, wann wieder etwas wichtiges passierte und reiste daher durch die Gegend, immer auf der Suche nach den Zeitspiegel Leuten. Endlich hatte seine Suche ein Ende. Dafür jedoch würde ein neues Abenteuer anfangen. Leise schlich er somit hinter den beiden her. Sie schienen eine Rast zu machen da er beide in ein Gasthaus gehen sah. Nur der Mann kam noch heraus. Die Frau hingegen blieb wohl drinnen. Vermutlich zu müde von der Reise. Bei dieser Gelegenheit die sich ihm bot, schlüpfte Sarleen leise an den anderen Gästen vorbei und huschte nach oben. Alle Räume bis auf eines waren verschlossen. Er trat ein. Die Frau die er auf dem Bett fand schlief tatsächlich. Darum also gehst du nicht mit... Er lächelte. Leise und ohne es bewusst zu wollen fing er an eine Melodie zu summen. Die Frau bewegte sich zaghaft und verschlafen. Ihre Mundwinkel zogen sich langsam zu einem Lächeln nach oben. Seine Augen auf ihr Gesicht fixiert summte er weiter. Dann öffnete sie ihre Augen und sanfte Hellgrüne sahen in die seinen. Verträumt sah sie ihn an und richtete sich noch immer schläfrig auf. Sie kroch auf ihn zu. Doch anstelle von weiter summen brach er ab und verstummte. Ruckartig stand der Mann auf. Aber er sah sie noch immer an. Verdammtes Undinenblut! fluchte er innerlich. Beinahe hätte er dem Windgeist ihre Lebensenergie geraubt. "Es tut mir leid dich gestört zu haben. Bin wohl ins falsche Zimmer gestolpert." log er mit ruhiger Stimme. Sie sagte noch immer nichts. Noch immer stand sie unter leichter Hypnose. Er konnte seine kraft noch immer nicht ganz unter Kontrolle halten. Dann drehte er sich um und verlies das Zimmer. Eine verwirrt drein sehende Umoya zurück lassend. Erst als er auf der untersten Treppenstufe ankam, drehte er sich noch einmal um. Doch anders als erwartet stand dort niemand. Nur ein sanfter Lufthauch versuchte ihn wieder nach oben zu locken. Doch er Widerstand der Versuchung und wollte aus dem Gasthaus hinaus. Doch der andere Mann der die Frau begleitete versperrte ihm den Weg nach draußen. Umoya träumte gerade so seelen ruhig. Ein Mann mit Schnee weißem Haar und sanften Goldenen Augen in einer reinen weißen Robe war in ihr Zimmer getreten und summte eine ihr unbekannte Melodie. Aber dennoch war diese so schön und angenehm ruhig. Sie fühlte sich von diesen sanften Ton wie magisch angezogen. Wie ein Bann den sie gerade nicht brechen wollte. Sie müsste einfach nur der Melodie folgen bis sie diese erreicht hätte. Diese aus den Lippen hinaus ziehen sodass sie immer ihr gehören würde. so schön... dachte sie verträumt. Das sie sich nicht mehr unter Kontrolle hatte und das selbe auch für ihre Gedanken galt, merkte sie noch nicht einmal. Statt dessen kroch sie nur noch diesen sanften tönen nach um diese zu finden. Auch wenn sie dort jemanden sitzen sah wusste sie nicht ob das Traum oder Realität war. Jedoch dann brach die Melodie einfach ab. Stille schlug um sich. Noch einmal die stimme zu diesem Summen von eben. Der Windgeist in ihr versuchte vorsichtig den Sänger wieder zurück zu holen. Selbst diese starke Seite in ihr war wie gelähmt und nicht im Stande mehr wie ein sanften ziehenden Lufthauch hinter her zu senden. Er solle bleiben um diese leere die in ihr aufkeimte zu füllen. Aber nichts geschah. Also legte sie sich wieder zum schlafen hin und viel wenige Sekunden später in einen Traumlosen Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)