Zeitspiegel von abgemeldet (Die Zeitensammler) ================================================================================ Kapitel 1: Ein neuer Anfang --------------------------- 𝓚𝓾𝔂𝓪𝓵 saß ruhig auf einem Felsvorsprung, hinter sich die wenige Meter hochragende Klippe. Doch unter seinen nackten Füßen fiel die Wand aus Steinen und Felsen steil und weit hinunter. Warme Sonnenstrahlen glitten über seinen freien Oberkörper entlang. Er trug lediglich eine weite schwarze Hose. Rabenschwarzes Haar wehte im sanften Wind der heißen Mittagssonne zu den Felsen hinunter. Diese Windgeist Frau war hier. Eine falsche Bewegung und er würde in bodenlose Tiefe fallen. Zumindest fast. Irgendwann kam man immer an. Egal ob tot oder lebendig. Dann war es an der Zeit weiter zu ziehen. Dem Wind folgend würde der Faun bald am Ziel seiner Reise sein. Ein neues Zeitalter brach an. Ein flüstern in den Klängen des Windes lies ihn zumindest hören wohin ihn seine Reise brachte. Zu einer der fünf großen Städte: Leynis Die Stadt des blühenden Handels und des Völkertreffens von den alten Zeiten. Es war soweit das jener Ort erneut ins Rampenlicht der Zeitspiegel trat. Er ist einer von ihnen. Sie sind es die alle Dinge aufzeichnen oder selber daran teilhaben und das was passierte auf ewig in Papier fest halten. Seine Aufgabe war es diese Aufzeichnungen den Dschinn der Zeit zu bringen. Der Zeitensammlerin Kian. Egal was in all den Jahren passierte oder wie viele Jahre in die Lande zogen. Sie wusste alles. Sie war der Zeitspiegel dieser Welt. Dann zerrte der Wind erneut durch seine Haare, der Herr solle doch endlich aufbrechen. Lieber wäre Kuyal aber noch eine weile dort wo er war geblieben. Hier war es angenehm ruhig und nicht so lebhaft wie in seiner Zielstadt. Er hasste diese Masse an Menschen. Mürrisch machte er sich daher auf. Kian wollte ihn wohl wieder nerven, das ausgerechnet er dort hin musste. Trotzdem wusste er das es sinnlos war, sich darüber aufzuregen. Am Ende bekam die Dame doch immer was sie wollte. Ob es nun ihr Wille oder wieder das Wissen das gesammelt wurde war egal. Kuyal hasste die Djinn manchmal dafür. Und doch hatte er großen Respekt vor ihr. Ohne ihr würde diese Welt wie er und andere sie kannten nicht existieren oder vollkommen anders sein. Weiterhin schien die Sonne kräftig vom Himmel. Der junge Mann folgte dem schmalen Pfad, der ihn zu dem Weg am steilen Felshang hinunter führen sollte. > Folge dem Wind < hatte ihm die Djinn gesagt. Doch dieser sprach nur in Rätseln zu ihm. Nie direkt. Er wehte ihn nur zu jenen Orten die er besuchen sollte. Welche Wege es waren, spielte für diesen keine Rolle. Er fegte ja einfach darüber hinweg, während er selber laufen durfte. „Ihr Windgeister seid echt lästig. Ständig die schweren Wege! Beim nächsten mal such ich mir einen anderen,“ gab er diesen zu verstehen. Ein kalter Windstoß pustete von unten zu ihm hoch und klatschte Staub in sein Gesicht. Kuyal mochte sie nicht sonderlich. Dennoch ging er weiter. Weiterhin spielte das derzeit kleine Wesen in seinen Haaren. Immer wieder viel ihm eine Strähne ins Gesicht. Irgendwann sperr ich die blöde noch ein dachte er sich genervt. Manchmal konnte diese Djinn mit ihren Windgeistern ganz schön lästig sein. Es dauerte noch eine ganze Zeit bis er endlich unten angekommen war. Seine ungewollte Begleiterin hatte er ignoriert. Dementsprechend staubig sah er nun auch aus. Sie konnte es nicht lassen ihn mit diesen zu bewerfen da der Herr sie ja ignorierte. „Umoya? Schwirr ab!“ bekamen diese jedoch nur von seiner Seite aus genervt zu hören. Ein leises, fast schon lachendes Geräusch war zu hören, ehe es dann wieder Windstill wurde. Vorerst war dieser Plagegeist verschwunden. Oh Kian, das gibt noch Ärger. Jedes mal schickst du mir die selbe her.... dachte er leicht bitter. Sobald das vorbei war, hatte er sich vorgenommen dieses Wesen loszuwerden. Die Djinn musste dafür sorgen. Wenn nicht, würde er nicht mehr zu deren Gruppe dazu gehören. Kuyal währe frei davon die Geschichte aufzuzeichnen. Dort hin gehen wohin er wollte, ohne das man es ihm sagte wo er hin zu gehen hatte oder sein sollte, da man dort wohl was erwartete. Ob diese es auch verstehen würde war ihm relativ egal. Klar, sie war meistens freundlich, aber das war es auch schon. Der Faun war mehr froh wenn er mit den meisten der Gruppe nichts zu tun hatte. Er schätzte die Ruhe im Vergleich zu den anderen. Vor ihm erstreckte sich eine endlose weite Landschaft aus grünem Gras, vereinzelten Bäumen und einem Wald in weiter Ferne. Zudem war dort hinten auch das Meer und somit sein Ziel, Leynis. Mit fast keiner Motivation ging er somit den Weg in diese Richtung weiter. Erneut streifte ihn eine Brise vom sommerlich warmen Wind. Sie war doch noch hier. „Was willst du Umoya?“ fragte er in die leere hinein. Denn gerade war sie nicht zu sehen. „Was ich will? Hmm..... mal Überlegen“ hörte er es fast schon lachend über sich. „Na was wohl? Dich begleiten? Kian hat es mir gesagt. Selbst wenn du mich fort schicken solltest, ich werde bei dir bleiben bis dein Auftrag erledigt ist!“ meinte sie ihn leicht neckend und mit fester Überzeugung. Er schnaubte nur zur Antwort. „Typisch Kian“ brummte er zurück. Darauf hin änderte sich neben ihn etwas. Eine zarte Frau mit langen grünem Haar, blauen Bändern um die Brüste und einem blauen Rock in dem immer wenige Wassertropfen glitzerten nahm neben ihm schwebend Gestalt an. Wie er trug sie keine Schuhe. Nur das sie diese da sie immer schwebte nie brauchen würde. Sie stahl sich eine vereinzelte Strähne und lies diese durch ihre Handfläche gleiten. Dann sah sie ihn mit blitzenden Augen an. „Du wirst mich nie los“ lachte sie dann. Daran zweifelte er keine Sekunde. Nur zu gut wusste er wie stur diese sein konnte. „Schon gut. Aber lern zumindest laufen. Mit deinem herum schweben fällst du nur auf,“ beendete er vorerst das Gespräch. Aus den Augenwinkel sah er dann wie diese ihre Füße auf dem Boden absetzte. Sie mochte es nicht sonderlich wenn er ihr etwas zu sagen hatte. Aber manchmal hatte auch Kuyal recht wenn er mal was sagte. Sonderlich gesprächig erschien er ihr ja nie. Wieso musste sie ihn immer wieder begleiten? Tja, sie kannte die Antwort leider. Niemand konnte ihn leiden, da er die ruhe bevorzugte. Doch all die anderen liebten es zu reden oder über erlebtes zu reden. Nur sie selber kam irgendwie mit ihm zurecht. Das hieß jedoch nicht das es keinen reiz hatte ihn ab und an ein klein wenig zu ärgern. Irgendwie musste man ihn ja zum reden bringen. Wie schafft der es nur so zu laufen? Erstens, das Gras kitzelt an den Füßen Zweitens, irgend etwas zwickt so das es nervt Drittens, fliegen ist angenehmer Viertens, niemand hat mir gesagt das laufen anstrengend sein kann! schimpfte sie so geistig vor sich her. Ja auch Geist oder Elementar Wesen wie sie konnten jammern und Fluchen. Auch wenn es eher unangebracht für sie war. Manchmal musste eben auch so was sein. Seufzend ging sie weiter. „Au!“ quietschte sie kurz lauter als geplant. In irgend etwas hartes spitzes war sie da rein gelaufen. „Ich bin in irgendwas rein gestiegen.“ meinte sie gerade noch. Aber der dem sie das sagte war schon wieder weiter gegangen. „Hey? Kuyal? Warte!“ rief sie ihm nach. Nur kam keine Antwort. Ok, das ist mir zu doof, ich fliege wieder weiter. Laufen ist dumm und damit erhob sie sich wieder in die Luft und schwebte ihm nach. Ihr Fuß tat deswegen aber immer noch weh. Laufen wollte sie daher nicht mehr so schnell wiederholen. Er seufzte. Diese Frau konnte doch tatsächlich nicht aufpassen wo sie hin trat. Lief doch einfach so in eine Distel rein. Kopfschüttelnd ging er weiter. Sie würde schon nach kommen. Sehr wahrscheinlich fliegend. Und tatsächlich. Lange hatte es nicht gedauert bis sie ihm nach rief und hinterher flog. Der Schatten der neben ihm Auftauchte und das kein Geräusch von raschelnden Gras auftauchte hatten sie verraten das sie schwebte. „Wie war das mit dem laufen?“ fragte er daher und sah sie an. „Nichts! Es tut weh. Ich laufe keinen Meter mehr“ schnaubte sie verächtlich. Seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben. „Weil du in eine Distel gestiegen bist?“ fragte er dann belustigt über ihre Tollpatschigkeit die sie beim Laufen hinlegen konnte. Keine Antwort war zu hören. Seufzend sah er sie an und blieb stehen. „Was ist?“ fragte sie als er stehen blieb. Anstelle zu antworten schnappte er sich kurzerhand ihren Fuß, der leicht rötlich war. „Was soll das?“ fragte sie leicht erbost und versuchte ihn los zu werden, indem sie an seiner Hand zerrte. Doch er hielt sie gut fest. „Halt still!“ meinte er mit festem Tonfall. Irritiert sah sie den Faun an. Schweigend sah sie dann wie er ihr den Distel Dorn hinaus zog. Umoya zuckte leicht zusammen als er das tat. Dafür war dieser jetzt jedoch draußen und er lies sie wieder los. „Besser?“ fragte er sie mit hochgezogener Augenbraue. Sie nickte nur schweigend. Dann ging er weiter. Dicht gefolgt von einer schwebenden Umoya. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)