Die Lüge ihres Lebens von Malin-Saturn (DracoXHerm) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Die Lüge ihres Lebens Kommentar: Meine Geschichte beginnt am Anfang des sechsten Schuljahres. Ich beziehe mich aber nur auf Ereignisse der ersten vier Bücher, weil..., ich habe das fünfte noch nicht ganz gelesen. Ansonsten wird mit Sicherheit nichts auch nur annähern in den kommenden Büchern passieren, was ich mir hier ausgedacht habe. Besonders mein Lieblingspairing wird es bei J. K. Rowling garantiert nicht geben. Was ich sehr schade finde, aber man kann nicht alles haben. Deshalb denke ich es mir ja auch aus. (hihi). *Den meisten wird es wahrscheinlich jetzt schon dämmern.* Ansonsten bleibt alles beim Alten. Die Guten sind die Guten und die Bösen sind die Bösen. *Na ja, fast! Sonst wäre es ja langweilig, nicht wahr?* Kapitel 1 Lange schmale Finger lagen auf dem dunklen Holz der Armlehne. Die Kapuze des Umhanges war tief ins Gesicht gezogen. Nur die Iris der Augen leuchteten rot hervor. "Wann werden sie eintreffen?", zischte eine ungeduldige Stimme. "Bald, my Lord.", beruhigte Pettigrew die Gestalt in dem hohen Stuhl. Der kleine untersetzte Zauberer rieb sich nervös die Hände. Er lauschte in die Stille des Hauses. Undeutlich waren Schritte aus dem Erdgeschoss zu hören. Pettigrew atmete erleichtert auf und eilte zur Tür, um diese zu öffnen. Nach einander huschten schwarz verhüllte Gestallten in den Raum. Der dunkle Lord sah sich zufrieden um. Er wandte seinen Kopf einem Zauberer zu und sprach ihn an. "Wie lebt es sich in der Muggelwelt?" Der Zauberer deutete ein Grinsen an. "Wir werden ihr bald den Rücken kehren. Das Verstecken hat ein Ende, jetzt wo ihr wieder die Macht ergreifen werdet, my Lord." Voldemort beugte sich kaum merklich vor. Seine Stimme war nur mehr ein Flüstern, doch es war genauso bestimmt und unerbittlich, als würde er mit normaler Stimme reden. "Ich hoffe euer Kind wird uns keine Schwierigkeiten machen." "Nein, my Lord. Keine. Meine Frau und ich wissen was zu tun ist." "Gut. Ich habe auch nichts anderes erwartet." Der dunkle Lord lehnte sich zurück und die Ratsmitglieder nahmen Platz. *** 1. September, Sonntag Hermione war wie immer in Eile. Ihr Kater Krummbein hatte Mühe Schritt zu halten. Harry Potter und Ron Weasley, ihre besten Freunde, ebenfalls in Gryffindor, warteten bereits im Hogwartexpress und schauten aus dem Fenster. "Hermione, hier sind wir?", riefen sie ihr zu und Ron winkte wie ein Besessener. Herm atmete auf, sie war nicht zu spät. Sie sprang in den Zug, als sich kurz darauf auch schon die Türen schlossen und der Zug abfuhr. Es ging nach Hogwarts, der Schule für Zauberei und Hexerei, denn die drei waren Magier in Ausbildung, genau wie all die anderen Kinder und Jugendliche. "Warum bist du so spät?", fragte Ron und biss in einen Schokofrosch. "Irgendwie ging heute Morgen alles schief. Erst haben wir verschlafen und dann wollte das Auto nicht anspringen. Und schließlich gab es einen Verkehrsunfall und wir standen im Stau. Es war wie verhext." "Verhext auf Muggelweise.", kicherte Ron und stopfte sich den Rest vom Schokofrosch in den Mund. Herm musste auch grinsen. So etwas Ähnliches haben ihre Eltern auch schon gesagt. Diese waren nämlich so genannte Muggel, nicht Magier. Herm war die einzige aus ihrer Familie, die Zauberkräfte besaß. *** In der großen Halle war es laut, wie auch schon in all den Jahren zuvor. Von der verzauberten Decke funkelten die Sterne und ein dicker Mond lachte auf die Erstklässler hinab, die sich erstaunt umsahen. Es war immer wieder spannend mitzuverfolgen, wie der sprechende Hut die 11jährigen auf die vier Häuser Gryffindor, Hufflepuff, Rawenclaw und Slytherin verteilte. Dirktor Albus Dumbledor schaut ohne erkennbare Miene in die Runde. Dann erhob sich und hieß alle Schüler und Schülerinnen im neuen Jahr willkommen. "Dieses Jahr gibt es ein neues Unterrichtsfach. Die Abteilung für Flug- und Luftsicherheit des Ministeriums hat angeordnet, dass alle Schülerinnen und Schüler ab der zweiten Klasse ihre Flugkünste verbessern sollen. In den letzten Jahren kam es zu vermehrten Unfällen. Das Unterrichtsfach findet im Freien statt. Aus Sicherheitsgründen wird dieses Fach von zwei Professoren abgehalten. Einigen unter euch dürfen sie noch sehr bekannt sein." Dumbledore wandte sich zur Seite und lächelte Oliver Wood und Marcus Flint aufmunternd zu. Sie standen kurz auf, als der Direktor sie vorstellte. Ron sah sich viel sagend um: "Glaubt ihr das geht gut?" Harry grinste. "Nee, nie im Leben. Ausgerechnet die Beiden. Ich bin ja gespannt ob ihre alte Feindschaft genauso herzhaft ist, wie früher." Hermione sah zum Tisch der Professoren. Ein Blick auf die alten Quidditchkapitäne verriet, dass alles beim alten war. Ihr Blick fiel auf die Tische der anderen Häuser und blieb an dem von Slytherin hängen. Auch dort war alles geblieben. Slytherin war schon aus Tradition mit Gryffindor verfeindet. Und die gegenseitige Abneigung schien nach wie vor zu bestehen. Zu ihnen gehörte auch Draco Malfoy. Er war ein Kapitel für sich. Es war kein Geheimnis, das sein Vater einst im dunklen Rat, dessen Vorsitz Voldemort geführt hatte, gewesen war. Seine persönliche Abneigung gegen Hermione Granger war schon allein darauf begründet, dass ihre Eltern Muggel waren. Harry hasste er, weil er einst dem dunklen Lord zu einem Dasein verhalf, das dem Tod näher war als dem Leben und Ron, weil sein Vater im Ministerium saß und überhaupt sich ganz unangemessen für eine reinblütige Familie, wie die Malfoys es auch waren, verhielten. *** Flügelrauschen war über ihnen zu hören und gespannt sahen die Schülerinnen und Schüler zur Decke. Nur Herm und Harry unterhielten sich in aller Ruhe weiter. Harry bekam niemals Post. Von wem auch? Seine nächsten Verwandten waren Muggel und hassten ihren Neffen. Hermiones Eltern besaßen keine Eule. Sie hatte mal überlegt, ob sie ihnen nicht doch eine Eule aus der Winkelgasse, in die man nur als Magier hineinkam mitbringen sollte, aber sie hatte nie genug Geld übrig. So bekam sie nur Post, wenn sie ihrerseits eine Schuleule nach Hause schickte. "Wann fängt das Quidditchturnier eigentlich an?", fragte Herm gerade Harry. "Am 9. November. Meine Nachmittage sind schon mit Training verplant." Er war nach wie vor der Sucher im Team der Gryffindor. Die Eulen waren wieder verschwunden, als eine weitere Eule hineinflatterte. "Die fliegt wohl das erste Mal nach Hogwarts.", witzelte Dean und er sollte damit gar nicht so falsch liegen. Suchend kreiste der Steinkauz über die Tische der Häuser und landete schließlich vor der erstaunten Hermione. Er überbrachte den Brief und erhob sich wieder in die Lüfte. "Hast du dich also für den Steinkauz entschieden.", stellte Harry fest, der wusste, das Hermione ihren Eltern eine Eule schenken wollte. Sie sah auf und wollte schon den Kopf schütteln. Der Brief kann nicht für sie sein, doch es stand eindeutig ihr Name darauf. Sie wusste selbst nicht warum, aber sie nickte lächelnd: "Die Schneeeule, war doch etwas zu teuer." Ginny sah neugierig hinüber. "Und wie heißt der Steinkauz? Der ist wirklich süß." Herm dachte nach. "Ich habe ihn Sam genannt.", sagte sie schnell und steckte den Brief unter ihren Mantel. "Willst du ihn nicht lesen?", fragte Ron kauend. "Ich weiß ja was drin steht.", erwiderte Herm leichthin und konzentrierte sich auf ihr Essen, während ihre Gedanken rasten. Sie wusste ganz und gar nicht was drin stand. Noch weniger konnte sie sich erklären, warum ihre Eltern eine Eule besaßen. Sie kannten niemanden, der sie in die Winkelgasse bringen könnte, außer Herm selbst. Woher hatten sie also den Steinkauz? *** "Habt ihr den neuen Stundenplan gesehen?", stöhnte Seamus, als er den Gemeinschaftsraum der Gryffindor betrat. Parvati grinste ihn an. "Gleich in der ersten Stunde Zaubertränke ist wirklich hart. Pass auf das dir nicht wieder der Kessel explodiert, sonst explodiert Snape vielleicht gleich mit." Ron sah auf. "Was wäre so schlimm daran?" Und alle lachten. Herm sah auf die Uhr und gähnte herzhaft. Sie verabschiedete sich und ging in den Schlafraum für die Mädchen. Noch war sie allein und sie setzte sich auf das Bett. Nachdenklich zog sie den Brief hervor und betrachtete ihn, bevor sie ihn aufriss und das Blatt entfaltete. Er war tatsächlich von ihren Eltern. Die Schrift von ihrem Vater würde sie aus tausenden heraus erkennen. Sie las: Meine liebe Hermione, leider müssen wir dir mitteilen, dass du dieses Weihnachten nicht nach Hause kommen kannst. Wir hoffen du bist nicht als zu traurig darüber. Wenn du sehr großes Heimweh hast, werden wir aber eine andere Lösung finden. Lern fleißig, deine Mutter und ich sind stolz auf dich. "Blablabla.", murmelte Herm. Sie war wütend und enttäuscht. Warum konnte sie auf einmal nicht zu Weihnachten nach Hause? Das war noch nie vorgekommen. Ihr Kopf begann zu hämmern und sie hatte das ungute Gefühl, das irgendwas passieren würde. Seit dem Tag sollte sie regelmäßig Post von zu Hause bekommen und die Briefe stürzten sie immer tiefer ins grübeln. 2. September, Montag Professor Severus Snape, Hauslehrer von Slytherin betrat, wie auch die Jahre zuvor mit versteinerter Miene den Kerker für Zaubertränke. Er war der Herr über sämtliche Substanzen, die in schillernden Flaschen und Tiegeln in seinem Labor standen und darauf warteten in den Kesseln zum kochen gebracht zu werden. Herm war nicht bei der Sache, um so mehr schreckte sie auf, als Snape plötzlich vor ihr stand und sie scharf musterte. "Miss Granger?" "Entschuldigen sie Professor, ich habe die Frage nicht verstanden." "Sie wissen keine Antwort? Das ist ja mal was ganz neues. Fünf Punke Abzug für Gryffindor für Unaufmerksamkeit." Fast konnte man meinen, dass ein dünnes Lächeln auf seinen blassen Lippen erschien. Aus der Ecke von Slytherin kicherte man hämisch und Ron und Harry warfen einen wütenden Blick hinüber. Hermione versuchte sich zu sammeln. Als die Stunde vorbei war, stürmte sie als erste aus dem Kerker. Ron und Harry hatten Mühe Schritt zu halten. "Alles klar bei dir Hermione?", fragte Ron. "Ja, natürlich. Wieso fragst du?" "Du bist seit gestern schon so komisch und da haben Harry und ich uns gefragt, ob vielleicht irgendwas vorgefallen ist. Ich meine wegen den Brief deiner Eltern." Herm musste lächeln. "Nein, alles bestens. Sie haben mir nur mitgeteilt, dass ich Weihnachten hier verbringen darf. Aber das habe ich mir schon fast gedacht.", log sie. "Wirklich, das ist ja super, dieses Jahr bin ich nämlich auch hier.", freute sich Ron und sie betraten den Raum für Verwandlung. Ihre Hauslehrerin wartete bereits. 3. September, Dienstag "Ich bin auf den Professor von Verteidigung dunkler Künste gespannt.", sagte Lisa, aus Rawenclaw, die sich zu Ron und Hermione gesellt hatte. Sie standen auf dem Hof und unterhielten sich über die neuen Stundenpläne. "Bis jetzt hatten wir jedes Jahr jemand anderen.", sagte Ron gerade, als Padma Patil auch aus Rawenclaw, zu ihnen stieß. "Wo haben wir jedes Jahr jemand anderen?", fragte sie neugierig. "Verteidigung dunkler Künste. Wir haben noch nicht mal einen Professor." "Ich habe gehört, er steht schon fest, aber keiner weiß wer es ist. Muss ja jemand sehr wichtiges sein, das noch nicht mal ein Name bekannt ist." "Oder total unbedeutend.", gab Padma zu bedenken. Harry und Cho kam auf sie zugeschlendert. Sie schienen in ein Gespräch vertief zu sein und die anderen warfen sich viel sagende Blicke zu. "Was guckt ihr denn so komisch?", fragte Harry, als er bei der kleinen Gruppe angekommen war. "Wir gucken doch nicht komisch.", entrüstete sich Ron "Wir denken nach." "Nachdenken nennt man das jetzt also." Cho war etwas skeptisch. Padma sah auf ihre Uhr "Wir müssen los. Was habt ihr jetzt?" "Flug und Luftsicherheit.", antworteten Ron und Hermione gleichzeitig. "Mit Slytherin." "Oha.", war alles was Padma dazu sagen konnte. *** "Hey Oliver.", rief Ron und winkte ihm zu. "Professor Wood.", entgegnete er würdevoll und Ron sah ihn komisch an, bevor er laut los lachte. "Entschuldigen sie bitte Professor Wood, es kommt nie wieder vor.", kicherte er immer noch, als Oliver ihn einen missbilligen Blick zuwarf. Innerlich musste aber auch er aber selber lachen. "Soso, du findest es also spaßig? Weasley. Wie wäre es mit einer Runde zur Demonstration ihrer Flugkünste.", donnerte es hinter Ron, der sich erschrocken umdrehte. Professor Marcus Flint sah ihn durchdringend an. "Natürlich Professor.", erwiderte Ron schnell und schwang sich auf seinen Besen. Er wollte gerade abheben, als Flint ihn aufhielt. "Nicht so schnell, erst einmal muss die Strecke aufgebaut werde, sonst ergäbe das ganze doch gar keinen Sinn, nicht wahr?" Suchend sah er sich um und sein Blick fiel auf Draco Malfoy, Vincent Crabbe und Gregory Goyle aus Slytherin. Er ging zu ihnen hinüber und erteilte ihnen leise ein paar Anweisungen. Das verschlagene Lächeln machte die anderen misstrauisch. Schließlich hoben sie ab und postierten sich auf einer kreisrunden Bahn. "Na los Weasley, einmal ums Carre.", forderte Marcus ihn auf und zögernd hob Ron ab. Er steuerte als erstes auf Goyle zu, der plötzlich auf ihn zugeschossen kam. Ron konnte nur mit knapper Not entkommen. Auf der Erde stehend kommentierte Flint den restlichen Schülern, auf was man alles im Flugverkehr achten musste. Wood sah eher besorgt in die Luft, bereit abzuheben und einzugreifen. "Wie ihr seht mimt Goyle gerade einen so genannten Geisterflieger. Sie sind oft mit großer Dummheit geschlagen, weil sich nicht die vorgeschriebene Seite oder Höhe einhalten können.", sagte Flint, als Ron gerade Goyle hinter sich ließ und erleichtert aufatmete. "Na da muss Goyle sich nicht sehr verstellen.", flüsterte Harry Hermione zu und diese nickte. "Und jetzt sehen wir den typischen Drängler." Flint deutete nach oben, wo Crabbe gerade versuchte Ron vom Besen zu schubsen. "Charakteristisch ist ihre grenzenlose Rücksichtslosigkeit. Sie wollen vorbei um jeden Preis. Hauptsächlich triff man diese Sorte in schmalen Schluchten." Herm sah skeptisch auf. Das ergab doch gar keinen Sinn. Der Flugraum war dreidimensional. Man könnte Ron jederzeit problemlos umfliegen, wenn man vorbei wollte, selbst in einer Schlucht. Crabbe ließ sich zurückfallen und sah gespannte zu Malfoy, der sich für seinen Auftritt bereitmachte. Ron ahnte nichts Gutes. Er wurde unsicher. Was kommt jetzt?, fuhr es ihm durch den Kopf. Da sah er auch schon den Zauberstab in Dracos Hand und ein Lichtstrahl schoss auf Ron zu. In letzter Minute tauchte er ab, doch er hatte sich verkalkuliert. Der Besen sank zu schnell und donnerte auf dem Boden. Wood eilte auf ihn zu und half Ron wieder auf die Beine. Ihm fehlte nichts weiter, außer, das er sich die Hand verstaucht hatte. Die drei aus Slytherin setzten auch wieder auf den Boden auf und bekamen den Rest von Flints Vortrag mit. "...und deshalb ist es sehr wichtig, auch auf Zaubersprüche, die wütende Magier eventuell auf einen abfeuern, zu achten. Das sind die schlimmsten. Sie sind unberechenbar und gefährlich." Marcus sah sich zufrieden um. Sein Blick richtet sich auf Ron und er fragte mitleidlos. "Alles klar bei dir? Die Demonstration war gar nicht so schlecht." "Danke.", sagte Ron überrascht. "Ich meine die von Malfoy, Crabbe und Goyle." Oliver starrte wütend auf Flint. Er brodelte, das sah man ihm an. Er beauftragte Harry seinen Freund in den Krankenflügel zu bringen und dann riss er den Rest des Unterrichts an sich. Die andern Schüler überstanden die Stunde ohne Schaden und sahen zu, dass sie weg kamen, als Oliver einem Feuer speienden Drachen gleich auf Marcus zuging. "Wenn du noch mal einen von meinen Schülern in Lebensgefahr bringst, werde ich dich in Lebensgefahr bringen.", knurrte Wood "Was heißt hier Lebensgefahr? Es war eine einfache Demonstration, damit die Schüler wissen, was sie erwartet." "Geisterflieger? Drängler? So was gibt es nicht in Englands Flugraum." Wood drehte sich um und ging davon. Nachdenklich sah Dumbledore auf die neuen Professoren hinunter. Er war sich nicht mehr sicher, ob es eine gute Idee war ausgerechnet die beiden ehemaligen Kapitäne einzustellen. 4. September , Mittwoch Hermione lief den Gang entlang. Sie fluchte innerlich, denn sie war fast zu spät. Im Rennen sah sie noch einmal auf ihren Zettel. Wo war nur dieser verflixte Raum? Sie hatte jetzt 'Alte Runen'. Erleichtert sah sie auf die Tür. Sie hatte das Zimmer gefunden und es schien, als hätte sie auch noch eine Minute Zeit. Vorsichtig öffnete sie die Tür und sah hinein. Die anderen schienen bereits alle da zu sein, denn es waren alle Plätze besetzt, bis auf einen und der war ausgerechnet neben Draco Malfoy. Ron und Harry wussten schon, warum sie dieses Fach nicht gewählt hatten. Noch einmal ließ sie ihren Blick durch den Raum fliegen, aber es war und blieb nur noch ein Platz frei. "Würden sie sich bitte setzten, Miss Granger!", erklang es hinter ihr und sie sah auf. "Sofort Professor Sinistra.", beeilte sich Herm und ihr sank der Mut. Warum um alles in der Welt neben Draco? Was hatte sie nur so furchtbares verbrochen? Nur mit Widerwillen setzte sie sich. Die Blicke der anderen sprachen ihr tiefes Mitgefühl aus, doch Hermione fühlte sich dadurch irgendwie nicht besser. Draco blickte zu ihr hinüber. "Keine Angst, ich werde dich schon nicht fressen.", sagte er und Herm sah ihn aus den Augenwinkel heraus an, bevor sie sich auf die Stunde konzentrierte. "Es gibt auch Magier, die mit Hilfe der Runen die Zukunft lesen können, aber das würde unser Fach zu weit führen lassen. Die Zukunftsvorhersagen überlasse ich dann doch lieber Professor Trelawney." Allgemeines Gemurmel erhob sich im Raum und die Professorin sah auf. "Ich sehe ihr interessiert euch doch dafür." Sie sah auf die Uhr und lächelte. "Dann werden wir in den letzten Minuten ein bisschen in die Zukunft sehen. Möchte sich irgendjemand freiwillig zur Verfügung stellen?" Das war das erste Mal, das Herm sich nicht meldete. Sie hatte schon bei Professor Trelawney nichts von Vorhersagen gehalten. "Wie wäre es denn mit Granger?", fragte da jemand neben ihr und fassungslos sah sie Draco an, der spöttisch zurück grinste. "Ja, das ist eine sehr gute Idee. Ich glaube jemand mit der nötigen Skepsis ist für diese Demonstration genau richtig. Miss Granger, kommen sie doch bitte nach vorne und bringen sie ihre Runen mit." Herm tat wie ihr geheißen und mischte die Runen wie Sinistra es ihr sagte, um sie dann in einer vorgeschriebenen Weise vor sich auszubreiten. "Und jetzt stellen sie ihre Frage.", forderte die Professorin sie auf. "Ich weiß eigentlich nicht was ich fragen soll.", entgegnete Herm. "Nun, wie wäre es denn mit den Zensuren der Abschlussprüfung.", schlug Sinistra vor. "Die weiß sie doch sowie so schon. Wenn sie nicht mindestens 'ne eins plus nach Hause bringt, können ihre Eltern doch nicht mehr ach so stolz auf sie sein.", rief Draco verächtlich. Er hatte sich in seinem Stuhl zurück gelehnt und Herm glaubte in seinem Blick unverholenden Spott zu sehen. "Ach so, na dann irgendetwas anderes. Wie wäre es, ob sie ihren Traumberuf bekommen?" "Was denn. Bücherwurm ist doch kein Beruf.", ertönte es da wieder von Dracos Platz. "Frag ob wir das Quidditchturnier gewinnen.", rief Parvati Herm zu. "Ihr seid Gryffindor.", entgegnete Draco, als wenn das alles erklären würde. Natürlich im Sinne, dass sie nicht gewinnen werden. "Frag doch nach deine großen Liebe.", schlug nun Padma, Parvatis Zwilling vor. Herm dachte kurz nach. Ihre große Liebe? Fast erwartete sie wieder einen Kommentar von Malfoy, aber diesmal blieb er stumm. Sie schüttelte den Kopf und wandte sich an die Professorin. "Ich hätte da tatsächlich eine Frage." Die anderen Schüler beugten sich neugierig nach vorne. Hermione grinste. "Sind meine Eltern Muggel?" Enttäuschung machte sich breit. Jeder wusste, dass ihre Eltern nicht Magier waren. Die Schüler lehnten sich zurück und begannen mit ihren Gedanken abzuschweifen. Sinistra lächelte. Es war gut Hermione zu nehmen, die Frage war einfach und würde keine wilden Spekulationen hervorrufen. Umso überraschender war dann das Ergebnis. Nachdenklich betrachtete Sinistra die Runen. Sie schien sich mit der Interpretation nicht ganz schlüssig zu sein, doch außer Herm, deren Herz wie wild an zu klopfen begann, schien es niemanden sonst aufzufallen. Sinistra lächelte verlegen. "Nun, wir wissen ja wie die Antwort ausfällt, nicht wahr Miss Granger? Ihre Eltern sind Muggel, ganz ohne Zweifel." Sie schob die Steine wieder zusammen und ließ sie in das Samtsäckchen von Herm fallen. Dann erklärte sie die Stunde für beendet. "Na, Granger? Angst bekommen?", spottet Draco, als sie zum Platz zurückkam um ihre Sachen zusammen zu räumen. "Vielleicht sind deine Eltern ja doch keine Muggel und haben dich all die Jahre hintergangen." Da holte Herm aus und verpasste ihm eine Ohrfeige, das wollte sie die ganze Stunde schon. "Aber Miss Granger, was tun sie denn da?", fragte Sinistra erschrocken. "Ich interpretiere die Runen.", sagte sie düster und ging davon. Draco sah ihr wütend nach. 19. September, Donnerstag Gehetzt eilte Ron die Treppe zur Bibliothek hinauf. Snape verlangte für die nächste Woche eine umfangreiche Arbeit über Gegengifte von Schlaftränken und er hatte noch nicht mal angefangen. In einer hinteren Ecke sah er Harry, Hermione, Lisa und Terry Boot, der auch aus Rawenclaw war über mehrere Bücher sitzen. "Du kommst zu spät.", sagte Herm und sah ihn missbilligend an. Ron wollte eine Entschuldigung murmeln, aber ihm fiel nichts besonders gescheites ein, also sagte er lieber gar nichts. Emsig blätterten sie durch die Bücher und machten sich auf verschiedene Abschnitte aufmerksam. Ihre Notizen waren fast fertig, als Herm anfing unruhig in den Bücher zu suchen. "Fehlt noch was wichtiges?", fragte Terry. "Ja, ein Trank fehlt, der gegen komaartige Schockzustände. Ich bin sicher, das ich so was mal gelesen habe." Sie hielt inne und lächelte wissend. "Bin gleich wieder da." Sie eilte davon und verschwand in einer Regalreihe. Lisa und Harry schlugen die restlichen Bücher zu um sie wieder zurück zustellen. Als sie damit fertig waren, gingen sie zu Herm, die immer noch nach dem bestimmten Buch suchte, um ihr zu helfen. Leise murmelnd stand das Mädchen da und ihre Augen huschten über Buchrücken. Lisa fragte nach dem Titel und sie und Harry suchten dann ebenfalls die Reihe ab. "Wo ist das denn nur?", fragte Hermione. "Ich bin sicher, dass es hier stand." In Gedanken drehte sie sich um und ihr Blick fiel auf einen Tisch. Ihr Gesicht hellte sich auf. Da war das Buch. Es stand aufgeschlagen und dahinter saß offensichtlich jemand und schrieb. Entschlossen ging sie hinüber um zu fragen, wie lange der jenige noch brauchen würde. Harry und Lisa folgten ihr. Herm hackte ihren Zeigefinger in die Mittelfalte des Buches und schob es ein Stück zurück, während sie höflich fragte: "Entschuldige bitte, brauchst du das Buch noch lange? Ich..." Sie stockte. Zwei eiskalte Augen sahen sie an. "Malfoy.", entfuhr es sie überrascht. Den hatte sie noch nie in der Bibliothek lernen sehen und sie war oft hier. "Ich bin gleich fertig, dann kannst du es haben.", sagte er unwirsch und zog das Buch wieder zu sich heran. Herm ließ los und sah sich zu Harry und Lisa um. Diese zuckten mit den Schultern, dann gingen die drei zu den anderen zurück. "Ich würde sagen wir machen für heute Schluss, wir sind sowieso fast fertig, das letzte Rezept können wir auch später noch hinzufügen.", sagte Terry und räumte seinen Kram zusammen. Die anderen folgten seinem Beispiel, sie gingen alle bis auf Herm aus der Bibliothek. Das Mädchen wollte noch eine Kleinigkeit nachschauen. "Wir sehen uns dann beim Abendessen.", sagte sie und setzte sich um ihre Aufschriften zu sortieren. Sie sah aus dem Augenwinkel ein Buch auf dem Tisch, das ihr entgegen geschoben wurde. Herm blickte auf. "Du wolltest es doch haben.", erklärte Draco knapp und musterte sie nachdenklich. "Ja, danke." Er nickte nur kurz und ging dann davon. Nachdenklich sah Hermione ihm nach. Irgendwie verhielt er sich komisch. Wieder beschlich sie ein ungutes Gefühl, wie auch schon, als sie den Brief ihrer Eltern erhalten hatte. *** Hermione saß still beim Abendessen, während um sie herum laut erzählt wurde. "Hey Herm was ist denn mit dir los? Hast den Artikel nicht gefunden, den du gesucht hast?" Ron stieß sie an und sah grinsen hinüber. "Doch, alles da wie es sollte, es ist nur...", sie hielt inne sah zum Tisch von Slytherin hinüber. Ihr Blick traf sich mit dem von Draco. Sie begann zu frösteln und ihre Hand klammerte sich um ihre heiße Teetasse. Gespannt warteten die anderen um sie herum auf die Fortsetzung. Sie richtete ihren Blick auf den Tisch. "Ist euch aufgefallen, das Malfoy sich merkwürdig verhält?" "Wie merkwürdig? Er ist eingebildet wie eh und je.", sagte Ron kauend. Herm nickte und alle wanden sich wieder anderen Gesprächen zu. Nur Harry musterte Herm nachdenklich und sah zu Draco hinüber, der sich gerade mit Pancy unterhielt. Doch, ihm war es auch aufgefallen, aber nur Hermione gegenüber und das machte ihn Sorgen. "Ist in der Bibliothek noch irgendwas passiert?", fragte er schließlich. Dankbar sah Herm auf. Also war sie nicht verrückt. Sie sah Harry an, dass auch ihm Draco verändert vorkam. "Eigentlich nichts weiter, außer das er mir das Buch gebracht hatte." Jetzt hielt auch Ron inne und sah sie erstaunt an. "Er hat es dir gebracht? Hat er irgendwas gesagt?" Herm schüttelte den Kopf. "Nur, das ich haben wollte. Deshalb hatte er es an meinen Tisch gebracht." Jetzt war es um sie herum still. Die anderen aus Gryffindor in ihrer unmittelbaren Nähe starrten zu Slytherin hinüber. Das war in der Tat sehr verdächtig. Es war bekannt, das Malfoy von allen Häusern Gryffindor und dort insbesondere Harry, Ron und Hermione hasste. Die Stille griff um sich. Zuerst war es nur der Tisch von Gryffindor, die den Blicken der wenigen zu Slytherin folgten. Rawenclaw und Hufflepuff bemerkten die ungewohnte Stille und suchten nach dem Grund. Überrascht verstummten auch sie und starrten zu Slytherin, die ihrerseits ebenso still wurden. Warum wurde Draco Malfoy von allen angestarrt. Selbst die Lehrer konnten sich keinen Reim darauf machen. Nur Crabbe und Goyle bekamen nichts mit und futterten beständig weiter. Draco richtet seinen Blick auf Hermione und seine Lippen formten tonlos nur ein Wort, doch sie verstand es auch ohne es zu hören. "Mudblood." Sie lächelte zu frieden und die allgemeine Unruhe kehrte zurück. Nein, es hatte sich nichts geändert. Die Welt drehte sich noch genauso wie letztes Jahr. Was sie nicht wusste, war, das Draco in Gedanken etwas hinzugesetzt hatte. 4. Oktober, Freitag Die Vorbereitungen für das Quidditchturnier liefen auf Hochtouren. Harry wurde einstimmig zu neuen Kapitän gewählt. Nur Alicia war aus dem alten Team geblieben und war der neue Hüter. Hermione, Lavender und Parvati wurden die neuen Jäger und Treiber wurden zwei Fünfklässler. Oliver und Marcus boten sich als Trainer an und für diese Zeit konnten sich alle, die in einem Team mitspielten vom Unterricht für Flug- und Luftsicherheit befreit lassen, was aber niemand tat, denn schließlich war es jedes Mal ein Erlebnis Professor Wood und Professor Flint zu erleben. Wood übernahm das Team von seinem altem Haus und Hufflepuff, während Flint Rawenclaw und natürlich Slytherin unter seine Fittiche nahm. Draco, der neue Kapitän feilte zusammen mit seinen neuen Professor an den Schlachtplänen. Außer ihm waren noch Crabbe und Goyle als Treiber dazu gekommen. Terence Higgs und zwei Viertklässler übernahmen die Plätze der Jäger. Millicent wurde das erste Mädchen, das je in einem Slytherin Team aufgenommen wurde und der neue Hüter. Herm fühlte sich auf ihrer Position wohl. Sie rauschte über das Feld und nicht wenige warfen ihr verwunderte Blicke zu. Man kannte sie nur als Bücherwurm. Oliver sah zufrieden auf das Team hinunter. Ohne dass er es merkte übernahm er wieder die Aufgabe des Kapitäns, aber Harry störte es nicht sonderlich. Das Training war beendet und sie Spieler entspannten sich bei einem, wie sie es nannten, individuellen Kreativflug, bevor sie zurück zur Schule gingen. "Herm nicht so schnell.", rief Oliver zu ihr hinüber, als sie in einem Anflug von Leichtsinn durch eines der Tore raste. "Wollen wir den Quaffel nicht durch Granger ersetzten?", fragte eine Stimme vom Boden. Slytherin war auf das Feld gekommen. Sie hatten es als nächste reserviert. Herm sauste im Sturzflug hinab und streifte leicht den Kopf des Störenfriedes und zerstörte damit die mühsam zurückgekämmte Frisur. Ein schadenfrohes Lachen drang über ihre Lippen, als sie das erschrockene Gesicht von Draco sah, denn er war es, der sie gegen den Quaffel tauschen wollte. "Hast du sie noch alle?", rief er wütend und strich sie zerwühlten Haare wieder glatt. "Blöde Gans.", knurrte er und sah den Gryffindor finster nach, als diese gerade das Feld verließen, nicht ohne ausgiebig über Malfoys Gesicht zu lachen. Flint sah sich um. "Rauf auf die Besen, jetzt wird trainiert.", befahl er und sofort herrschte eiserne Stille und alle folgten konsentriert den Anweisungen. Nur Draco schien nicht ganz bei der Sache zu sein und Flint war nahe dran aus zu flippen 8. Oktober, Dienstag Flint und Wood schrieen sich wütend in Grund und Boden. Während ihr Schüler um sie herum standen und gebannt zuhörten. Die Beiden Professoren stritten über die Chancen der Quidditchteams von Slytherin und Gryffindor, eben genau denen, die sie eigentlich unterrichten sollten. "Du hast doch keine Ahnung, Flint. Die hattest du doch nicht nie.", schrie Wood gerade. "Wenn ich so wenig Ahnung habe, wie du immer sagst, warum haben wir dann so oft gegen dich und dein Team gewonnen?" Triumphierend sah Marcus Oliver an. "Zufall und Fouls ohne Ende. Dein Team kann ja gar nicht fair spielen." Ein empörtes Raunen ging durch die Reihen von Slytherin. "Wann haben wir gefoult?" "Das kann ich dir genau sagen." "Wann?" "Vor fünf Jahren.", entgegnete Oliver. Flint sah ihn fassungslos an. "Vor fünf Jahren und da kommst du JETZT damit?" "Das war nicht das erste Mal. Mein Team ist tausend Mal besser als deins, wir gewinnen im fairen Kampf und obwohl wir gefoult werden." Oliver hatte sich in Fahrt geredet. Harry sah auf seine Uhr. Das würde heute wohl nichts mehr werden. "Ich weiß gar nicht warum die sich eigentlich streiten.", bemerkte Draco. "Eigentlich geht es sie doch gar nichts mehr an. Ich bin jetzt der Kapitän von Slytherin." "Und ich von Gryffindor, aber versuche das mal Oliver schonend und dauerhaft zu erklären.", sagte Harry. "Ich hoffe ich werde nicht so Vernatisch." Draco sah ihn schief an. "Du kannst froh sein, wenn sie dich nächstes Jahr noch als Kapitän behalten." "Ich bin ein guter Kapitän.", fauchte Harry. "Komm schon Potter, sie haben dich doch nur gewählt, weil sie naiv genug sind um zu glauben, dass irgendwas von deiner Berühmtheit auf sie abfärbt." "Immer noch besser, als nur gewählt zu werden, weil der Vater alle bedrohen würde, wenn sie nicht seinen Sohn wählen." Die derzeitigen Kapitäne lieferten sich ein so lautes Wortgefecht, das die beiden Professoren inne hielten und schließlich einschritten. "Eure Streitigkeiten könnt ihr in einem Quidditch austragen.", wies Oliver sie zurecht und Flint pflichtete ihm bei. Die Stunde war um und sie hatten eigentlich nichts gelernt. Als die Schüler weg waren, kam Dumbledore auf die Professoren zu und bat sie um eine Unterredung. Ihm kamen immer mehr Zweifel an seiner Entscheidung, ausgerechnet Oliver Wood und Marcus Flint den Unterricht leiten zu lassen. Die beiden gelobten Besserung und sollten sich doch tatsächlich auch daran halten. 17. Oktober, Donnerstag Harry saß im Gemeinschaftsraum von Gryffindor. Er schrieb an seinen Patenonkel. Krummbein hatte sich zu seinen Füßen zusammengerollt und döste vor sich hin. Nachdenklich blickte Harry auf die wenigen Zeilen. Seine Gedanken schweiften ab. Er machte sich Sorgen um Herm. Dracos Verhalten wurde immer auffälliger, auch wenn niemand außer ihm, und Hermione natürlich, es zu bemerken schien. Er setzte die Feder wieder auf das Papier. Ohne dass er es wollte schilderte er Sirius seine Beobachtungen. Dann ging er zur Eulerei und suchte nach einem kleinen grauen Vogel, der in der Nacht mit der Dunkelheit verschmelzen würde. Er sah dem Tier nach und blickte dann zu den Sternen. Mit einem Mal überkam ihm eine tiefe Einsamkeit. Er vermisste seine Eltern, obwohl er sie eigentlich nie kennen gelernt hatte. Manchmal wünschte er, er hätte einen Bruder oder eine Schwester, so wie Ron. Seufzend machte er sich wieder auf den Weg zu seinem Haus. Der Gemeinschaftsraum war immer noch leer. Nur Herms Kater lag immer noch faul auf dem Boden. Langsam begann er sich zu fragen, wo sie alle waren. Suchend lief er zur Bibliothek. Doch er fand dort nicht wie gehofft Hermione. Auch in der großen Halle war niemand seiner Freunde. Er ging weiter. In den Gängen begegnete er nur Schüler, die nicht in seinem Jahrgang waren oder nicht aus seinem Haus. "Mister Potter.", schnarrte es hinter ihm. Harry drehte sich langsam um. "Guten Abend Professor Snape." "Was streunen sie so verloren durch die Gänge? Sie haben sich doch nicht etwa verlaufen?" "Nein, bestimmt nicht Professor, ich bin nur auf der Suche nach Ron und Hermione." Snape hob eine Augenbraue und antwortete: "Ich habe sie zuletzt im Krankenflügel gesehen. Mir scheint das Mister Weasley recht ungeschickt ist." Harry bedankte sich kurz und eilte zum Krankenflügel. Ron hatte eine Hand bandagiert. "Warum hat Madam Pomfrey sie nicht gleich geheilt?", fragte Harry verwundert, als er die Hand betrachtete. "Sie meinte, dann würde ich es nie lernen und jede Woche eine neue Verletzung haben.", maulte Ron. "In letzter Zeit bist du aber auch sehr ungeschickt Ron.", entgegnete Hermione. Ihr tat es aber sofort wieder Leid, schließlich hatte auch sie sich schon einmal tief in die Hand geschnitten und ihre Eltern waren Muggel, die diese Verletzung genauso behandelt hatten, wie Madame Pomfrey gerade eben bei Ron. Das würde noch einige Tage brennen. "Wie wäre es mit einer Partie Zauberschach als Ablenkung.", schlug sie vor und zog Ron mit sich. "Aber du spielst doch gar kein Zauberschach.", wunderte sich Harry. "Ich spiele ja auch nicht, sondern du.", sagte sie fröhlich und packte auch ihn am Ärmel. 31. Oktober, Donnerstag Ron wachte früh auf. Er sprang aus dem Bett und sah aus dem Fenster. Es war Donnerstag, was bedeutete, das sie in der ersten Stunde Kräuterkunde haben würden, aber das Beste war, das sie am nächsten Tag frei hatten. Heute Abend wurde eine Halloweenparty gegeben. Er überlegte, ob er die anderen wecken sollte, entschied sich dann aber dagegen. Er wollte die momentane Ruhe noch genießen. In knapp eine Stunde würde im Turm das Chaos ausbrechen. Und so geschah es auch. Gähnend betrat Herm den Gemeinschaftsraum. "Schlecht geschlafen?", fragte Ron. Müde hoben sich ihre Lider, bevor sie benommen nickte. Da fiel Ron auf, das Hermione in letzter Zeit öfters mit Augenrändern herumlief. Eigentlich seit sie im Team war. Er nahm sich vor mit Harry bei Gelegenheit darüber zu reden. Fröhlich schwatzend saßen sie am Tisch, als die Post wie immer pünktlich zum Ende des Frühstücks erschien. Diesmal blickten auch Herm und Harry erwartungsvoll zur Decke und sollten nicht enttäuscht werden. Ein leises Lächeln schlich sich auf Harrys Lippen und Ron vermutete, dass er einen Brief von Sirius erhalten hatte. Auch wenn Harry nichts sagte, wussten Herm und Ron immer, wenn ihr Freund an seinen Patenonkel schrieb. Herm hielt den mittlerweile üblichen wöchentlichen Brief ihrer Eltern in den Händen. Sie riss den ihn auf und überflog rasch die Zeilen. Das stand es. Erfreut drehte sie sich zu Ron um. "Ich darf zu Silvester zu dir kommen." "Das ist ganz große Klasse. Meine Eltern werden sich freuen. Meine Brüder sind auch alle da und mit Harry und den anderen kann es nur lustig werden.", sagte Ron. "Du kommst doch auch, oder Harry?", fragend sah er hinüber. "Ja, natürlich.", entgegnete er. Zufrieden nickte Herm. Alles war wie es sein sollte. Alles in bester Ordnung. Denn Traum von letzter Nacht schob sie in den hintersten Winkel von ihrem Gedächtnis. Harry sah auf seinen Brief und riss ihn auf. Schnell überflog er die Zeilen und hin und wieder musste er grinsen, als er sich plötzlich verschluckte und quer über den Tisch spuckte, bevor er in einem Hustenanfall fast zu ersticken drohte. Besorgt klopfte Ginny, die neben ihm saß auf den Rücken. "Alles in Ordnung?", fragte sie. "Alles bestens.", quetschte er gequält hervor. Dann starrte er erneut auf den Brief. Das konnte doch nicht Sirius Ernst sein. Obwohl..., Harry faltete sorgsam die Seiten wieder zusammen und musterte erst Hermione und dann Draco kritisch, ohne das sie es bemerkten. Dann schüttelte er energisch den Kopf. Nie im Leben. *** Mit Büchern beladen schlurfte Ron durch die Gänge. Neben ihm gingen Herm und Harry, nicht weniger bepackt. "Hey habt ihr schon gehört?", rief jemand hinter ihnen und sie drehten sich zu Mandy Brocklehurst aus Rawenclaw um, die auf sie zukam. "Was?", fragte Ron. "Ab Montag haben wir Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Scheint als wäre der neue Professor endlich eingetroffen." "Wer ist es denn?" "Keine Ahnung.", Mandy zuckte mit den Schultern und eilte weiter. Sie kamen vor dem Bild der dicken Dame an und nannten ihr Passwort. Erleichtert ließen sie die Bücher auf die Tische fallen. "Man waren die schon immer so schwer?", meckerte Ron. "Keine Ahnung. Jedenfalls waren es noch nie so viele.", entgegnete Harry. "Soviel zu morgen ist frei, dafür haben wir doppelt so viele Hausaufgabe aufbekommen als sonst." "Sonst würden wir uns ja langweilen.", sagte Herm sarkastisch und sank in einen Sessel. Sie blickte hinaus und starrte in den Regen. "Wer haben bei dem Mistwetter doch kein Training oder?" Harry ging hinüber und sah prüfend zum Himmel. "Doch haben wir. Es ist kein Gewitter, also kein Grund für Oliver das Training ab zusagen. Er meinte immer das erst so richtiges Sauwetter das Training optimiert." Herm sah ihn mit großen Augen an. "Das ist doch nicht sein ernst?" Ron saß grinsend im Sessel. "Pass auf, dass du ihn immer mit Professor anredest, darauf legt er großen Wert." Harry sah auf die Uhr. "Wir haben noch ne Stunde. Da kann ich es ja so lange üben." Er räusperte sich. "Professor Wood. Professor Wood, Pro...fes...sor...Woooooood." "Ja?", ertönte es hinter ihm. "Hallo Oliv...ähm ich meine Professor, wie kommen sie denn hier rein?" "Durch das Bild.", gab Oliver knapp zur Antwort. "Ich wollte nur sagen, dass das Training wie geplant stattfindet. Dieser Regen optimiert es ganz besonders. Also beeilt euch, wir fangen jetzt schon an, Slytherin hat das Feld eine halbe Stunde früher als sonst, deshalb beginnen wir auch eher." Träge erhoben sich die anderen Spieler und holten ihre Ausrüstung. Missbilligend sah Oliver zu Harry. "Du motivierst dein Team nicht genug. Ich warte auf dem Feld auf euch." Damit ging er nach draußen. "Ich weiß nicht, als Kapitän war er besser zu ertragen, als, als Professor.", grummelte Harry. "Das macht das Geld.", sagte Ron. Verständnislos sahen Harry und Herm ihn an. "Sagt mein Vater immer. Geld verdirbt den Charakter. Ihr braucht euch doch nur mal die Malfoys ansehen." Die beiden nickten bedächtig, dann gingen auch sie sich für das Training vorbereiten. Der Regen ging zu Erleichterung aller in einen Nieselregen über. Wood war mit den Spielern sehr zu frieden. Er gab Alicia noch ein paar Tipps, als er von Flint unterbrochen wurde. "Hey, Wood? Glaubst wirklich die neue Hüterin kann mit deinen Ratschlägen irgendwas anfangen?" "Was soll das heißen?" "Sie sollte lieber nicht auf dich hören, sonst wird sie gar keinen Quaffel aufhalten können." Wood brodelte leicht, doch dann setzte er ein überlegendes Lächeln auf. "Lass es uns doch versuchen.", forderte er einen Kollegen heraus. "Was? Jetzt?" "Natürlich, mein Team ist gerade perfekt eingespielt, dann werden wir ja sehen, wie gut meine Hüterin ist." Flint grinste ebenso zurück. "Okay, wenn du heute Abend unbedingt noch weinen willst." Er gab seinem Team ein Zeichen sich in die Luft zu bewegen, ohne Wood aus den Augen zu lassen und auch er hielt seinen Blick auf Flint geheftet. "Willst du das Startzeichen geben?", fragte Marcus großzügig. "Aber, nein, nach dir." Wood schwang sich auf seinen Besen und sah abwartend zu Flint hinunter, der den Startpfiff gab. Herm und Harry sahen sich an. Sie hatten ein ungutes Gefühl. Sofort flogen die Klatscher los und der Schnatz war auf und davon. Da wurden die beiden vom Spielfieber gepackt und Herm jagte los um sich den Quaffel zu schnappen. Ohne das die Spieler es merkten, versammelte sich nach und nach fast die gesamte Schule am Feldrand und starrten in den Himmel. Dean Thomes übernahm ohne es zu merken den Platz von Jordan. Er kommentierte genauso 'unparteiisch' wie sein Vorgänger. Ginny sah zum wolkenlosen Himmel auf. Die Regenwolken hatten sich schnell verzogen. Doch sie hatte sich zu früh gefreut, schon setzte ein leichter Sprühregen ein. Unmerklich, aber beständig drang er in die Kleidung, doch das störte niemanden am Rand des Feldes, das Spiel hielt alle im Atem. Lavender warf gerade Parvati den Quaffel zu, als ein Klatscher auf sie zugerast kam. Herm fing den Quaffel auf, denn Parvati musste sich ducken, um nicht vom Klatscher getroffen zu werden. Sie flog auf das Tor der Gegner zu, als sich die Jäger von Slytherin ihr den Weg versperrten. Sie rasten auf sie zu und Herm fiel unmittelbar die erste Stunde von 'Flug- und Luftsicherheit' ein. Sie tauchte, wie man es ihr beigebracht hatte nach unten ab, allerdings nicht sofort, sondern erst kurz vor dem vermeintlich unausweichlichen Crash. Lachen sah sie nach oben, dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Tor und Millicent, die ihr grimmig entgegensah. Herm überlegte, ob sie die neue Taktik anwenden sollte, entschied sich aber doch dagegen, schließlich musste Slytherin ja nicht alles wissen. Aus dem Augenwinkel sah sie wie Harry und Draco am Spielfeldrand entlang jagten, als sie triumphierend ein Tor warf. Millicent knirschte mit den Zähnen. Herm grinste sie zufrieden an, als sie plötzlich das Gleichgewicht verlor. Ein Klatscher hatte sie am Arm getroffen und sie versuchte sich krampfhaft am Besen festzuhalten. Nur mit Mühe bekam sie ihn wieder gerade und ließ sich langsam zu Boden sinken. Oliver pfiff das Spiel ab. Er ging auf Herm zu und betrachtete kritisch ihren Arm. Auch ein paar Spieler standen nun um sie herum. Die Treiber fingen die Klatscher wieder ein und verstauten sie in ihre Kiste und Flint schob den Schnatz, der sich ängstlich in seiner Hand verkochen hatte hinter dessen Türen. "Wer hat den dieses Spiel veranlasst?", fragte McGonagall und sah sich tadelnd um. "Das waren wir, Professor.", sagte Oliver kleinlaut, als wäre er selbst wieder ihr Schüler und nicht ihr Kollege. McGonagall kniff die Lippen zusammen. Sie veranlasste das Hermione in den Krankenflügel gebracht wurde. Lavender nahm den Besen von Herm und Ron zog sie mit sich fort. Sie waren noch nicht ganz vom Feld, als Ginny erschrocken aufschrie. "Was ist da los?", fragte Flitwick, der in der ersten Reihe stand und drehte sich um. Ron ließ Herm los und rannte zu seiner Schwester. Ginny deutete auf einen Schüler aus Hufflepuff, der scheinbar leblos neben ihr zusammen gesunken war. Da sanken ein weiterer Schüler aus Hufflepuff und eine Schülerin aus Rawenclaw zu Boden. Professor Flitwick, Professor Sinistra und Professor Sprout eilten auf die leblosen Körper zu, als das Chaos ausbrach. Innerhalb weniger Minuten, wurden fast ein Viertel der Schüler ohnmächtig. Der Regen hatte aufgehört. "Was ist hier los?", fragte Herm. Alle bis auf sie selbst, waren auf den Weg ins Schulhaus. Dabei trugen immer zwei Schüler einen ohnmächtigen. Fassungslos sah sie der Gruppe nach. Sie bückte sich um ihren Besen aufzuheben, den Lavader fallen gelassen hatte um zu helfen. In ihrem Arm pochte der Schmerz, doch sie ignorierte es. Der Arm war gerochen, aber nach Madam Pomfreys Behandlung würde sie allenfalls einen riesigen blauen Fleck und einen gehörigen Schreck davontragen. Sie wollte gerade selber hinterher um zu sehen ob sie helfen konnte. Obwohl ihr klar war, das es für sie nichts zu tun gab, schließlich war sie selber verletzt, als sie hinter sich Schritte hörte. "Ist es dir aufgefallen?", wurde sie gefragt. Herm drehte ihren Kopf zur Seite und sah in zwei eisblaue Augen. "Alles Muggelgeborene." Herm richtete ihren Blick wieder auf die Schüler, die von den anderen in die Schule gebracht wurden. "Aber wieso bin ich dann noch wach?", fragte sie, nachdem sie über die Worte nachgedacht hatte. Draco hatte Recht. Es waren alles Muggelgeborene. Er sah sie mit einem schiefen Lächeln von oben herab an. "Du musst wegen dem Arm in den Krankenflügel.", sagte er schlicht und ließ sie stehen. Der Himmel zog sich wieder zu und er Regen setzte wieder ein. *** In der großen Halle herrschte eine gedrückte Stimmung. Das Fest war abgesagt worden. Alles rätselte was wohl geschehen sein könnte, doch die Professoren sagten nichts. Herm fuhr nachdenklich über ihren Arm, der wieder geheilt worden war und sah sich in der Halle um. Sie versuchte irgendjemand zu finden, von dem sie wusste, dass er oder sie wenigstens ein Muggel als Elternteil hatten, aber sie fand keinen. Nur sie selbst war nicht in eine tiefe Bewusstlosigkeit gefallen und sie war sicher, dass es ihr nicht als einzige aufgefallen war. Sie spürte die Blicke der anderen. Sie schauten sie misstrauisch oder skeptisch an. So musste sich Harry gefühlt haben, als alle glaubten, er habe seinen Namen in den Pokal für die Auslosung für das Trimagische Turnier geschmuggelt. Sie hielt es nicht mehr aus. Seit wann war es ein Verbrechen nicht halbtot umzufallen?, fragte sie sich verärgert und verließ die große Halle. Irgendwas war aus den Fugen geraten und Hermione hatte Angst davor zu erfahren, was es war. Outtake: Da holte Herm aus und verpasste ihm eine Ohrfeige, das wollte sie die ganze Stunde schon. "Aber Miss Granger, was tun sie denn da?", fragte Sinistra erschrocken. "Ich interpretiere die Runen.", sagte sie düster und ging davon. Draco sah ihr wütend nach. "Da stand, schlagen sie Draco." Draco sah zu ihr hinüber. "Keine Angst, ich werde dich schon nicht fressen.", sagte er, "Noch nicht!" fügte er nach kurzen Überlegen hinzu. Herm sah ihn entgeistert an. Was soll das denn schon wieder heißen? "Hast du sie noch alle?", rief er wütend und strich sie zerwühlten Haare wieder glatt. Da ahnte er noch nicht, dass es in naher Zukunft öfters vorkommen sollte. "Hihi, bin fertig mit dem ersten Kapitel." "Ähm...Saturnchaaaaan?" "Ja? Was gibt es den?" "Ich wollte nur anmerken, das es im Ministerium keine Abteilung für Flug- und Luftsicherheit gibt." "Doch." "Seit wann?" "Seit heute. Habe ich gestern gesehen." "Das geht doch gar nicht. Heute----Gestern." "..." Kapitel 2: ----------- Kapitel 2 31. Oktober, Donnerstag Herm saß in der Bibliothek und wühlte sich durch verschiedene Bücher. Sie hatte doch kürzlich erst einen Aufsatz über Gegengifte von Schlaftränken geschrieben und sie war sich sicher irgendwas von einem so genannten 'Selektivtrank' gelesen zu haben. Sie brauchte nicht lange um die gewünschte Seite zu finden. Fahrig fuhren ihre Finger über die Zeilen. Sie zog einen Block zu sich heran und begann zu schreiben. Dort stand es. Der 'Selektivtrank' konnte mit unterschiedlichen Zusätzen so zubereitet werden, dass er über eine größere Menschenmenge versprüht werden konnte, aber nur ausgewählte in einen komaähnlichen Schlaf fielen. Nachdenklich strich sie sich über die Lippen. Sicher haben die Professoren, das längst herausgefunden. Sie sah wieder auf das Buch. Ein Gegengift stand dort nicht. "Miss Granger, warum sind sie nicht bei ihren Mitschülern und feiern Halloween?", fragte jemand neben ihr. Sie sah auf. "Professor Snape." Er sah auf ihr Skript und hob fragend eine Augenbraue. "'Selektivtrank'? Gibt es da irgendwas was sie mir sagen wollen?" "Ich habe nur überlegt, was wohl passiert sein kann, das so viele meiner Mitschüler eingeschlafen sind. Ich meine so plötzlich." "Und da viel ihnen nur dieser Trank ein?" Herm sah auf das Buch. "Ich dachte es wäre eine Erklärung, warum es nur ...", sie verstummte. "Ich weiß, was sie denken, Ich frage mich nur, warum sie dann hier sitzen und nicht auch in Morpheus Armen liegen." Herm schlug das Buch zu und stand auf. "Ja, das frage ich mich auch, Professor." Sie klemmte sich die Mitschrift und das Buch unter den Arm und ging gerade an Snape vorbei, als sie sich noch einmal umdrehte. "Sie werden sie doch wieder aufwecken können, oder?" Fast schien es als lächelte er, aber das war wohl eine Sinnestäuschung. Snape lächelte nie! "Geben sie mir das Buch.", sagte er nur knapp und Herm reichte es ihm, bevor sie sich zum Gemeinschaftsraum aufmachte. 1. November, Freitag "Nun Professor Snape? Haben sie irgendwas über das Schlafkrankheit, die über unsere Schüler hereingebrochen ist, herausfinden können?" Dumbledore sah über seine Halbmondbrille hinweg zum Professor für Zaubertränke. Außer ihm waren noch die anderen Hauslehrer anwesen. Madam Pomfrey und Dumbledore haben schnell die Ursache des Schlafes herausgefunden. Nun war es an Snape den genauen Schlaftrank und damit das Gegenmittel zu finden. "Die Lösung ist sowohl einfach, wie auch genial. Ich muss zugeben, das mich eine Schülerin darauf gebracht hat." Bedächtig rührte er in seinem Schwarztee und griff nach dem Zucker um den Bittergeschmack etwas abzumildern. "Eine Schülerin? Darf man fragen, wer?" McGonagall sah zu Snape hinüber. Dieser rührte in seinem Glas und wartete bis die Zuckerkristalle sich vollständig aufgelöst hatten, bevor er antwortete: "Hermione Granger, die einzige Muggelgeborene, die den Anschlag, der ohne Zweifel von Voldemort, oder seinen Handlangern ausgeführt worden war, davon kam. Zufall?" "Sie wollen doch nicht Miss Granger unterstellen, das sie irgendwas damit zu tun hat.", entrüstete sich McGonagall. "Ich will niemanden irgendwas unterstellen, ich stelle nur die Fakten dar.", erwiderte Snape kalt und griff nach der Sahne, die seinem Tee die nötige Cremigkeit geben würde. "Ich kann mir nicht vorstellen, das Miss Granger irgendwas mit dem Anschlag zu tun hat.", verteidigte nun auch Flittwick das Mädchen. Snape blieb stumm und rührte weiter in seinem Tee. "Es ist noch nicht bewiesen, dass der dunkle Rat wirklich der Verursacher ist. Immerhin befinden wir uns hier in Hogwarts.", mischte sich Professor Sprout ein. "Wenn nicht, liebe Kollegin, haben wir ein ernsthaftes Problem, dann befindet sich der oder die Attentäter unter uns." Snapes dunkle Augen durchbohrten Sprout förmlich und diese schluckte. "Wie dem auch sei.", nahm Dumbledore den Faden wieder auf. "Was ist es nun für ein Schlaftrank und welches Gegengift gibt es dagegen." "Darauf wollte ich gerade kommen, wie schon gesagt, hatte mich Miss Granger darauf aufmerksam gemacht. Es handelt sich offensichtlich um einen 'Selektivtrank', der nicht getrunken, sondern als eine Art Nebel versprüht wird. Die Essenz, die hinzugefügt wurde um nur die Muggelgeborene einzuschläfern, ist schwierig zu besorgen, aber nicht unmöglich. Ich habe sie selbst in meinem Giftschrank." "Nebel? Aber wir hatten gestern keinen Nebel.", warf Flittwick ein. "Nebel nicht, aber Nieselregen.", überlegte McGonagall. Sie erinnerte sich, dass sie sich gewundert hatte, dass ein Sprühregen einsetzte, obwohl die Wolken sich verzogen hatten. "Ja, das könnte es gewesen sein.", überlegte Dumbledore, "Aber wenn der Trank, wie sie sagen nur auf Muggelgeborene abzielt, erklärt es nicht, warum Miss Granger nicht betroffen ist." "Nun die Sache ist ganz einfach.", Snape ließ von seiner Tasse ab. "Entweder, ich irre mich und es ist doch etwas anderes und das Gegengift wird im schlimmsten Fall unsere schlafenden Schüler noch mehr schaden oder..." Er hielt inne und sah zu McGonagall "Oder Miss Granger ist doch nicht das, was sie vorgibt zu sein." "Miss Granger soll uns angelogen haben? Aus welchen Grund?" "Nun, vielleicht nicht wissendlich.", wandte Snape ein und begann wieder in Tee zu rühren. "Was könnte es noch sein, wenn nicht der 'Selektintrank'?", fragte Professor Sprout, die sich bis dahin im Hintergrund gehalten hatte. "Mir fällt sonst nichts ein, jedenfalls nicht mit dieser Wirkung und selbst Schwarzmagier können nur mit Wasser kochen." Dumbledore dachte kurz nach. Schließlich legte er beide Hände auf den Tisch und sah seine Kollegen an. "Wir riskieren es. Aus welchem Grund Miss Granger verschont geblieben ist, wissen wir nicht, aber ich vertraue Professor Snape. Und wenn sie sagen es kann nur der 'Selektivtrank' sein, werden unseren Schülern dessen Gegengift verabreichen." Die anderen nickten zögernd. "Wie lautet das Gegengift?", fragte McGonagall und Snape schob seine Teetasse in die Mitte des Tisches. "Schwarzer Tee, mit Zucker der Cognitioalge und den Blättern des Digitales purpurea. Ich habe bereits alles vorbereiten lassen." 2. November, Samstag Das Halloweenfest wurde nachgefeiert, alle schlafenden Schüler waren wieder erweckt worden. Snapes Gegengift hatte, wie auch nicht anders zu erwarten, perfekt gewirkt. Es hatte nur eine Nebenwirkung. Die eben noch Schlafenden, würden die nächsten drei Nächte wach bleiben. 4. November, Montag Professor Snape stand nachdenklich an einen der hohen Fenster und schaute auf die Schüler hinab. Sein Blick blieb an Hermione Granger hängen. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit. Es gab einen Zauberer namens Granger, der einst im dunklen Rad saß. Kurz nach Voldemorts Sturz war er spurlos verschwunden. Niemand wusste wohin. War es ein Zufall? Der Gedanke, dass ein Magier, der Muggel auf den Tot nicht ausstehen konnte ausgerechnet, bei ihnen untertaucht, war so absurd und genial zugleich. Doch, das würde er dem Zauberer Granger durchaus zutrauen. Er war immer einer der intelligentesten und mächtigsten in ihren Kreis gewesen. Snape wusste auch, das die Grangers ein Kind hatten. Doch er meinte gehört zu haben, es wäre ein Junge geworden. Was wenn auch das eine Lüge war? Eine Lüge wie die ganze Identität der Grangers? *** Allgemeines Gemurmel erfüllte den Raum, als Herm und Harry als letzte den Raum für 'Verteidigung gegen die dunklen Künste' betraten. Ron sah auf und winkte ihnen zu. Er hatte ihnen zwei Plätze frei gehalten. "Und hast du den neuen Professor schon gesehen?", fragte Harry, als er sich setzte. Irgendwie befürchtete er, dass es Snape sein könnte. "Nein, keine Ahnung, aber es läuft das Gerücht, das es eine Frau sein soll." "Im Ernst?" Hermiones Augen weiteten sich. Da wurde die Tür auch schon geschlossen und eine große, schlanke Frau betrat den Raum. Hermione schätzte sie auf Mitte vierzig. Sie hatte lange dunkle Haare, die mit violetten und roten Strähnen durchsetzt waren. Ihr Gesicht war blass und zeigte eine gewisse Strenge, die an McGonagall erinnern ließ. Sie zog ihren Zauberstab aus dem weiten Ärmel und schwang ihn kurz vor der Tafel. Ein weißer Schriftzug enthüllt ihren Namen und sie sah sich ernst um. "Guten Tag, meine Name ist Professor Fortuna. Ich bin ihre neue Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Wie ich gehört habe, sind meine Vorgänger nie länger als ein Jahr geblieben. Ich hoffe, das ich mit dieser Tradition brechen werde." Nun lächelte sie. "Wenn sie gut aufpassen und fleißig lernen, werden wir wunderbar miteinander auskommen." Die Stunde verging schnell und die Schüler gingen mit einem Schreibkrampf aus dem Unterricht. Ron stöhnte. "Man die Frau ist ja wahnsinnig. Soviel auf einmal habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht geschrieben." Er sah auf seine verkrampften Finger. "Aber der Unterricht ist wirklich gut.", warf Herm ein. Auch ihre Hände schmerzten, doch das war ihr im Moment egal. Sie war von ihrer neuen Professorin fasziniert. Doch ein kleine, nagende Stimme raunte ihr zu, das sie sie von irgendwoher kannte. "Wahrscheinlich habe ich mal ein Buch von ihr gelesen.", murmelte sie. "Was?" Harry sah sie an. "Professor Fortuna, irgendwoher kenne ich sie. Ich überlege nur, woher.", erklärte sie. "Mir kommt sie nicht im Mindesten bekannt vor und ich kann mich auch nicht erinnern, das Dad sie mal erwähnt hat.", sagte Ron. "Was hat das mit deinem Dad zu tun?" "Wenn sie Verteidigung gegen dunkle Künste lehrt, muss sie doch in irgendeiner Weise mal bekannt geworden sein. Ich meine das Fach kann doch nicht jeder x-beliebige unterrichten." Herm dachte nach. Ja, das stimmt. Sie nahm sich vor am Nachmittag in die Bibliothek zu gehen um nach zuschauen. "Die neue Professorin gibt noch viel mehr Rätsel auf.", mischte sich nun Lisa ein. "Adrian sagt, dass sie noch nicht mal einen Vornamen hat. Oder keinen Nachnamen, wie man's nimmt." "Wie kommst du denn darauf?" "Adrian hat gehört, wie Dumbledore sie mit Fortuna angesprochen hat. Das wäre doch ziemlich unhöflich, wenn es ihr Familienname wäre, nicht?", fragte sie. Hermione verdrehte die Augen. Das war doch schnurz pieps egal, ob sie nun drei oder fünf Namen hatte. Sie verstand nicht was daran so mysteriös oder rätselhaft sein sollte. "Denk an das Training Herm. Am Samstag fangen die Spiele an. In einer Stunde auf dem Feld.", erinnerte sie Harry. "Mist.", murmelte sie. Die Bibliothek musste warten. 5. November, Dienstag Hermione stand vor einem Regal von Büchern und zog mal dieses, mal jenes heraus. "Nein, das ist es nicht.", murmelte sie immer wieder und stellte die Bücher wieder zurück. "Suchen sie etwas bestimmtes, Miss Granger?", fragte da jemand hinter ihr. Herm drehte sich um und sah in die violetten Augen von Professor Fortuna. Wieder überkam sie dieses unbestimmte Gefühl sie schon einmal gesehen zu haben. Es war schon ein paar Jahre her und die Professorin war jünger. "Ich suche nach dem Buch, das sie uns empfohlen haben.", sagte sie schnell. "Das gibt es noch nicht. Es kommt erst im nächste Woche in die Läden. Sonst noch was?" "Kann es ein, das sie auch ein Buch geschrieben haben?", fragte Herm sie jetzt direkt. "Ja, das ist richtig, aber das wirst du hier nicht finden." Die Professorin drehte sich um und ging davon. Hermione dachte nach. Sollte das heißen, das es dieses Buch nicht in der gesamten Bibliothek nicht gab oder nur in dieser Abteilung nicht. Sie schlug im Register nach, in dem alle Bücher der Bibliothek aufgelistet waren. Sie fand keines unter dem Namen der Professorin. Überrascht erblickte sie zufällig einen Namen, der ihr bekannt vorkam. Es war von der Autorin, die Professor Fortuna empfohlen hatte. Celina Crawford "Schwarzes Eis" und "Dämonen" hießen sie und beide standen auch in der verbotenen Abteilung. Wieso empfahl sie ihren Schülern eine Autorin, dessen Bücher in der verbotenen Abteilung standen? 9. November, Samstag Nervös stand das Team um Harry vor dem Feld. Das würde jetzt die Feuerprobe für sie als das neue Team sein. Oliver war mindestens genauso nervös wie die Spieler. Er war in einem echten Dilemma, weil Gryffindor gegen Hufflepuff spielen würde. Er wusste nicht, wenn er anfeuern sollte, schließlich hatte er beide trainiert. Also gab er beiden die gleichen Tipps, bevor er auf einen der Zuschauertürme stieg. Dean Thomas hatte auch diesmal den Kommentator übernommen. Madam Hooch piff das Spiel an und der Quaffel flog durch die Luft. Das Spiel wurde von Gryffindor Haushoch gewonnen. 16. November, Samstag Die Schüler von Hogwarts waren gut gelaunt. Die meisten wollen nach Hogsmeade. Hermione wartete in der Eingangshalle auf Ron und Harry, doch die ließen sich mal wieder Zeit. Verärgert sah sie auf ihre Uhr. "Wo bleiben die denn?" "Hallo Herm, wollest du nicht auch ins Dorf?", fragte da Parvati, die mit ihrer Zwillingsschwester auf sie zukam. "Ja, ich warte nur auf Ron und Harry.", gab sie zurück. "Aber die sind doch schon los. Ich habe sie gerade getroffen. Sie glaubten du wärst schon ohne sie gegangen.", sagte Padma. "Was? Wie kommen sie denn auf so was?" Hermione war sichtlich verärgert und Padma lenkte schnell ein. "Dann gehst du eben mit uns. Wir treffen sie bestimmt in 'Drei Besen'." Sie hackte sich bei Herm unter und Padma auf der anderen Seite und zogen so das Mädchen mit sich, als sie jemanden hinter sich rufe hörten. Es war Neville, der auch den Anschluss verpasst hatte. "Wisst ihr wo Harry und Ron sind?", keuchte er atemlos. "Im Dorf.", sagte Herm knapp. "Mist, dann habe ich sie verpasst. Kann ich mit euch hinunter gehen?" "Ja, na klar." *** "Glaubst du wirklich, das Herm schon vorgegangen ist?" Zweifelnd sah Harry Ron an. "Ziemlich, sie hat gesagt, wenn wir nicht pünktlich sind, geht sie ohne uns. Und wir waren nicht rechtzeitig, weil wir noch auf Dean gewartet haben.", gab Ron zurück. "Ist das jetzt etwa meine Schuld?", fragte Dean entrüstet. "Wir werden sie schon treffen. Spätesten in 'Drei Besen'.", sagte Terry, der sich mit Seamus den anderen angeschlossen hatte. "Sieh mal davon. Ist das nicht deine Schwester, Ron?", Seamus zeigte auf eine kleine Gruppe vor sich. Dieser nickte und grinste: "Wenn wir uns beeilen, holen wir sie noch ein." "Ich wusste gar nicht, dass du an deiner Schwester so hängst?", sagte Seamus verwundert. "Das tu ich auch nicht, aber wenn ich es richtig sehe, sind das neben Ginny, Cho, Lavender und Mandy." Mit einem Mal liefen Harry, Dean und Terry ein bisschen schneller. *** Terence sah zum Himmel. "Sieht aus als würde es heute noch schneien." Draco hielt seine Nase in die Luft und nickte zustimmend. Er war ganz froh, dass Terence sich ihnen angeschlossen hatte, mit dem konnte er sich noch halbwegs normal unterhalten. Crabbe und Goyles einziges Gesprächsthema war, was sie sich alles im 'Honigtopf' kaufen wollten. *** Justin, Ernie und Adrian, waren bereits im Dorf und bestaunten gerade den neuesten Rennbesen, als Lisa neben ihnen stehen blieb. "Das wäre doch genau das richtige Weihnachtsgeschenk.", überlegte sie laut. Adrian drehte sich zu ihr um. "Ein bisschen teuer, findest du nicht?" Lisa zuckte mit den Schultern. Hannah hatte sich ebenfalls in das Schaufenster vertieft, nur Pancy und Millicent, die mit ihnen zusammen ins Dorf gekommen waren, langweilten sich. "Wir gehen weiter.", sagte Pancy und zog Millicent mit sich. Lisa nickte nur abwesend und Hannah ging in den Laden. *** Pancy und Millicent gingen zum Honigtopf, aus dem gerade Crabbe und Goyle herauskamen. "Hi.", begrüßte Millicent die Beiden und sah zu den Paketen, die unter ihren Armen klemmte. "Habt wohl für das nächste Jahrtausend eingekauft.", spottete sie. "Wieso nächstes Jahrtausend. Seit wir im Team sind, nehme wir nur noch ab.", verteidigte sich Goyle und Crabbe nickte dümmlich. Pancy verdrehte die Augen. "Wo ist eigentlich Draco?" Crabbe hielt inne sich mit Drops voll zustopfen und sah sich um. "Das ist eine gute Frage. Terence ist auch verschwunden." "Unfassbar. Sind so mit Essen beschäftig, das sie nichts mehr um sich herum wahrnehmen." "Terence ist schon beim Dorfanfang weg gewesen.", grübelte Goyle "Aber Draco ist eigentlich bis hier mit gekommen." "Na ja, wird schon wieder auftauchen.", meinte Millicent und ging in den Laden. "Kommt ihr auch zu 'Drei Besen'?", fragte Pancy Goyle und Crabbe, die sie verständnislos ansahen. "Die anderen sind nach her auch dort.", erklärte sie ungeduldig und die beiden verstanden und nickten. Pancy folgte nun Millicent in den Laden und schüttelte den Kopf. Sie hatte nie verstanden, warum Draco sich mit diesen Hirnies abgab. *** Neville sah sich um. "Wo ist denn Herm geblieben?", fragte er die Zwillinge. Padma hielt inne und sah die Straße hinunter. "Gute Frage, keine Ahnung, ich dachte sie wäre unmittelbar hinter uns." Parvati sah sich auch suchend um. "Ist euch auch aufgefallen, da sie in letzter Zeit merkwürdig still geworden ist?", überlegte sie dann laut, als wenn es eine Erkläre für ihr Verschwinden wäre. "Außer beim Quidditch.", warf Neville ein. "Und alte Runen. Die ärmste sitzt genau neben Malfoy. Die beiden giften sich die ganze Stunde an.", kicherte Padma. "Und was jetzt?" "Ich denke sie ist an der Bücherei hängen geblieben. Bestimmt treffen wir sie in 'Drei Besen'.", sagte Parvati und wollte gerade weiter gehen, als sich ihre Augen weiteten. Ihr Blick fiel in eine Seitengasse. "Seht mal da sind Alicia und Professor Wood." Sie zeigte auf die Beiden, die sich angeregt unterhielten. "Professor Wooood.", rief Neville und winkte. Erschrocken sahen die beiden auf, als die drei unmittelbar vor ihnen standen. "Unser nächstes Spiel ist doch erst im Januar. Glauben sie nicht, das es noch Zeit hat, mit der neuen Strategie?", fragte Padma naiv und sah ihren Professor fragend an. Oliver überlegte kurz und lächelte dann. "Ja, du hast vollkommen Recht." "Einmal Kapitän, immer Kapitän.", murmelte Parvati und schüttelte tadelnde den Kopf. Oliver atmete kurz auf und sah zu Alicia: "Ähm, also Miss ...Spinnet, dann verlegen wir die ...Besprechung auf später." Alicia zog sich ihre Mütze über die Ohren und nickte stumm, dann folgte sie den anderen, die auf den Weg zu 'Drei Besen' waren. *** Hannah und Lisa waren mit ihren Kauf sehr zufrieden und kamen wieder heraus. Die Jungs hatten so lange gewartet und sich vermehrt. Die Gruppe um Harry und die Gruppe um Ginny hatten sich zu ihnen gesellt. "Wenn das so weiter geht, haben wir unseren Jahrgang bald komplett.", lachte Lisa. "Nicht ganz.", mischte Cho sich ein. Richtig sie und war ja ein Jahr älter und Ginny ein Jahr jünger. Ginny sah nervös auf die Uhr. "Hast du noch was vor, Schwesterchen?", fragte Ron. Sie schüttelte den Kopf. "Ich muss nur noch mal schnell in die Bücherei. Wir treffen uns in 'Drei Besen'.", rief sie ihnen im Davonlaufen zu. Ron sah ihr fragend nach. "Ist die Bücherei nicht genau in der anderen Richtung?", fragte Hannah und zeigte mit dem Finger auf den Laden hinter sich. "Vielleicht hat sie ja noch ein Date.", witzelte Ernie und hackte sich bei ihr unter. Ron wurde für einen kurzen Augenblick blass. Die Gruppe kam am Buchladen zum stehen, vor dem sie eine in Gedanken vertiefte Hermione trafen. "Herm, da bist du ja.", sagte Harry. Sie blickte nur kurz auf. "Sieh mal das ist das Buch, was uns Professor Fortuna empfohlen hat." Nun traten auch die anderen an das Schaufenster. "Magische Wesen und dunkle Künste" von Celina Crawford, stand dort, als Buch des Monats im Laden. Herm seufzte. "Aber der Preis." "Wünsch es dir doch zu Weihnachten.", schlug Harry vor, doch Herm schüttelte den Kopf. "Meine Eltern kommen ohne mich doch nicht in die Winkelgasse." Ron nickte und fragte schließlich: "Kommst du mit? Wir sind gerade auf dem Weg zu den 'Drei Besen'." "Ich komme dann nach." *** Im Gastraum von 'Drei Besen' war es angenehm warm. Die Gruppe um Harry umfasste mittlerweile dreizehn Personen und sie mussten sich auf mehrere Tische aufteilen. In einer Ecke sahen sie Oliver und Alicia wild diskutieren. "Was ist denn mit denen los?", fragte Terry die Zwillinge, die bereits saßen. Parvati hob die Schultern. "Der Professor und sie diskutieren schon die ganze Zeit, keine Ahnung über was." "Quidditch, ganz klar, schließlich spielt Alicia jetzt in Olivers alter Position.", sagte Padma. "Professor Wood.", verbesserte sie Ron und setzte sich neben sie. "Wie auch immer. Sieh mal, da kommen Pancy und Millicent." Die Tür zum Gasthaus schwang auf und die beiden Mädchen traten ein. Nach kurzen überlegen setzten sie sich zu Ernie, Hannah, Terry und Lisa. Da öffnete sich die Tür erneut und Crabbe und Goyle kamen herein. "A-Hörnchen und B-Hörnchen sind da, dann kann das Oberhörnchen ja nicht weit sein.", murmelte Ron. "Draco ist den beiden irgendwie verschollen gegangen. Ich habe sie die ganze Zeit nur alleine herumirren sehen.", sagte Padma. "Im Ernst? Wenigsten eine gute Seite an Malfoy." Dann sah er wieder auf die Strasse. Wo blieb nur seine Schwester? *** Der Schnee fiel sacht aber in immer größer werdenden Flocken zu Boden. Hermione wollte sich gerade wegdrehen, als sich jemand neben sie stellte. Im Schaufenster erkannte sie das Spiegelbild von einem Slytherinumhang. Na, Klasse, dachte sie. Ausgerechnet Malfoy. Sie sah, dass er ihr Spiegelbild beobachtete und sie tat es ihm nach. Es vergingen wenige Minuten, bevor sie das Wort ergriff. "Hast du nichts Besseres zu tun?" "Nö.", gab er zurück. "'N bisschen kalt um die ganze Zeit hier rum zustehen und sein Spiegelbild zu betrachten, findest du nicht?" "Ich sehe mir das Buch an." "Wäre es nicht einfacher es sich zu kaufen und es vor einem Kamin zu lesen. Eingewickelt in einer warmen Decke?" Herm sah Draco von unten her an. Was war denn mit dem los? Sie drehte sich um und ging in Richtung 'Drei Besen'. Draco lief ihr nach. "Bist du jetzt sauer?", fragte er. "Warum sollte ich. Ich höre dir einfach nicht zu.", gab sie hochnäsig zurück. "Aber warum kaufst du dir das Buch nicht einfach?" Herm blieb stehen und sah zurück. Draco stand nun genau vor ihr, als sie fauchte: "Es ist ja nicht jeder so reich wie du, dem alles in den Arsch geschoben wird." "Du hast eine ziemlich derbe Ausdrucksweise, außerdem hast du keine Ahnung. Leb mal mit meinen Eltern zusammen." Herm sah ihn erstaunt an. Das waren ja mal ganz neue Töne. "Wünsch es dir zu Weihnachten.", sagte er nun. "Das Harry auch schon vorgeschlagen." "So hat er das.", knurrte Draco. "Was willst du überhaupt mit diesem blöden Buch. Es ist doch nur von einer Frau geschrieben." Herm hielt empört die Luft an. Sie wollte etwas sagen, aber ihr fehlten die Worte, also tat sie das erst beste was ihr einfiel. Sie stürmte auf den Gasthof zu. Draco holte sie an der Tür. Herm knirschte mit den Zähnen. "Was?", fragte Draco und öffnete gerade die Tür, als Herm schrie: "Du sexistischer Frauenfeind." Im Gasthof herrschte bleierne Stille. Man hörte nur die herabsinkenden Schneeflocken und die machten nicht wirklich ein Geräusch. Erst da bemerkten die beiden Eintretenden, dass sie von allen, einschließlich der Bedienung angestarrt wurde. Zögernd hob Ron die Hand und winkte Herm zu sich hinüber, die auch sofort auf ihn zugestürmt kam und sich setzte. Das allgemeine Gemurmel setzte wieder ein und niemand kümmerte sich weiter um die Beiden. Nur Harry sah nachdenklich zu Herm und Draco. Seine Finger, tasteten nach dem Brief von Sirius, den er zufällig bei sich trug. *** Ron sah besorgt die Straße hinauf und hinunter. Seine Schwester war nicht mehr im Gasthaus erschienen. "Mach dir keine Sorgen, sie hat bestimmt jemand aus ihrer Klasse getroffen und ist längst wieder in Hogwarts.", versuchte Padma ihn zu beruhigen. "Meinst du?" Besorgt sah er zum Himmel. Der Schnee wirbelte immer stärker. Er hatte ein ungutes Gefühl, ließ sich aber doch überzeugen mit zur Schule zurück zukommen. Sie waren eine lustige Schar, die fröhlich vor sich hinschwatzte. Nur Alicia und Oliver schienen in einem wirklich ernsten Gespräch vertieft. Im Turm von Gryffindor prasselte ein Feuer und die Mädchen und Jungen streifen sich ihre klammen Umhänge ab. Ron sah sich um, konnte aber kein Anzeichen von seiner Schwester finden. In Hufflepuff herrschte das Chaos. Auf dem Weg zurück haben sie ihre Einkäufe so verteilt, dass jeder etwas eingesteckt hatte. Nun hieß es alles wieder auseinander zu klamüsern, was wem gehörte. Im Turm von Raveclaw war es ähnlich chaotisch. Es würde bald Abendessen geben und sie waren alle hungrig. Lisa schüttete ihre Einkäufe auf ihrem Bett aus und stellte überrascht fest, dass sie die neue Feder von Adrian mit eingesteckte hatte. Sie griff danach und lief zum Gemeinschaftsraum von Slytherin. Sie hatte Glück und traf vor der Tür, den sie suchte. "Hier, die hast du vergessen." Sie hielt ihm die Feder entgegen. "Ah, ja danke. Sag mal hast du Terence gesehen?", fragte er. "Nein, wieso? Ist er verschwunden?" "Er ist noch nicht zurück. Er hat sich im Dorf wohl abgeseilt." "Er wird schon wieder auftauchen." Lisa drehte sich um und lief zurück zu ihrem Haus. Bei den Gryffindor herrschte derweil große Aufregung. Ron breitete eine Panik aus, die die anderen nervös werden ließ. "Aber Ginny müsste doch schon längst wieder da sein.", sagte er gerade, als Herm aus dem Schlafsaal für die Mädchen kam. "Ihre Sachen sind auch nicht da, also ist sie noch draußen." Sie blickte aus dem Fenster. Es begann bereits zu dämmern und das hieß, dass alle Schüler ins Haus zu gehen hatten. "Es ist bestimmt was passiert.", jammerte Ron. "Ach Blödsinn. Wahrscheinlich sitzt sie bereits in der großen Halle und wartet nur darauf, das wir hinunter kommen.", sagte Herm energisch, als sich das Bild öffnete. Eine atemlose Ginny kletterte hinein und blieb wie angewurzelt stehen. "Was ist?", fragte sie. Ihre Wangen glühten und in ihren Haaren glitzerten Schneekristalle. "Wo warst du?", rief Ron und stürmte auf sie zu. "Im Dorf, aber das weißt du doch.", erwiderte sie gleichmütig. "Ist es nicht Zeit fürs Abendessen?" Sie ging in den Schlafsaal um ihren Umhang abzulegen. Die anderen Gryffindor sahen zu Ron und schüttelten die Köpfe. Sie sahen ihm seine Panikmache nach, immerhin war er der große Bruder und hatte so die Verantwortung für sie. "Wahrscheinlich hat sie sich nur mit einem Verehrer getroffen.", murmelte jemand, als sie gerade an Ron vorgingen. Ron sah ihnen missbilligend nach. "Von wegen Verehrer.", zischte er. *** In der großen Halle summte er wie in einem Bienenstock. Ron musterte eingehen seine Schwester. Hatte sie sich irgendwie verändert? "Überlegst du immer noch, mit wem Ginny sich getroffen haben könnte?", fragte Parvati zwischen zwei Bissen. Ron knurrte nur etwas Unverständliches. "Er ist bestimmt nett.", versicherte Seamus grinsend. "Vielleicht stellt sie ihn ja deiner Familie zu Silvester vor." "Das wäre große Klasse, da sind wir ja auch alle da. Ich bin ja gespannt, wer es ist.", stieg Neville sofort ein. "Blödsinn.", rief Ron. "Sie ist doch erst fünfzehn." Erschrocken sahen die anderen zu ihm hinüber und Ginnys Ohren verfärbten sich dunkelrot. "Sieh mal, da hat wohl jemand verschlafen.", lachend deutete Terry zu einem Jungen, der in großer Eile auf den Slytherintisch zulief. Lisa sah auf. "Na also, da ist der Verschollene ja.", grinste sie. "Verschollen?" "Adrian meinte, dass Terence noch nicht zurück war, als wir ankamen.", erklärte sie. Terry sah sie von der Seite an. "Wann hast du dich denn mit Adrian unterhalten?" 17. November, Sonntag Colin und Dennis Creevey kamen gerade aus ihren Schlafsaal, als sie erschrocken zusammen fuhren. In einem Sessel saß ihre Hauslehrerin und sah ihnen ernst entgegen. "Ist irgendwas passiert?", frage Colin und sah zu seinen Mitschülern, die bereits ratlos herumstanden. McGonagall erhob sich schwer aus dem Sessel und sah sie mit müden Augen an. "Ich möchte sie bitten sich anzuziehen und dann in mein Büro zufolgen." "Wir beide?", fragte Dennis. "Ja sie beide.", entgegnete McGonagall und verschwand durch das Bild. Hermione, die in einem Buch vertieft in einer Ecke saß, hatte stumm zugehört. McGonagall hatte nur Muggelgeborene zu sich rufen lassen. Nur hatte sie sie wohl vergessen. Harry kam schlaftrunken hinunter und setzte sich zu Herm. "Warum sind alle schon so früh wach?", murmelte er und gähnte. Sie beugte sich nach vorne. "Irgendwas ist passiert. Professor McGonagall bittet einige Schüler in ihr Büro, hat aber nicht gesagt warum." Harry sah sich um und erblickte eine kleine Gruppe, die offensichtlich auf Colin und Dennis Creevey gewartet hatten. "Sind das nicht alle, die zu Halloween in den Schlaf gefallen sind?" Herm nickte. "Ob es irgendwelche Nebenwirkungen gegeben hat?" "Jetzt noch? Nein, du hättest McGonagall sehen müssen. Sie sah aus als würde sie..." Herm hielt inne. An wen hat sie dieser Ausdruck erinnert. Erschrocken sah sie auf. Genauso sah der Arzt aus, der ihrer Familie gesagt hatte, dass ihre Großmutter gestorben war. Herm versank in tiefes Grübeln. Harry war wieder aufgestanden und zurück ins Bett gewankt und schlug Herm das Selbe vor, doch sie schüttelte den Kopf. Sie konnte jetzt nicht mehr schlafen. Sie musste wissen, was McGonagall mit den Schülern zu besprechen hatte. Sie stand auf und ging zu dem Büro der Professorin. Die Tür war verschlossen und so wartete Hermione bis ihre Mitschüler herauskamen. Nach einer halben Stunde wurde der Raum geöffnet. Die Jungen und Mädchen schauten verstört und sie glaubte bei einer Tränen gesehen zu haben. Unschlüssig stand sie da, schließlich fast sie sich ein Herz und klopfte an. McGonagall öffnete fast zeitgleich die Tür und sah verwundert zu Herm hinunter. Sie überlegte kurz und winkte das Mädchen hinein. Hermione nahm Platz und überlegte wie sie anfangen sollte. Was wollte sie eigentlich hier? Zu ihrer Überraschung ergriff McGonagall das Wort. "Ich kann mir denken warum die hier sind. Miss Granger. Ihnen wird nicht entgangen sein, dass ich nur Schülerinnen und Schüler zu mir gerufen habe, deren Eltern Muggel sind. Sie fragen sich sicher, ob ich sie vergessen habe. Dem ist nicht so." McGonagall hielt inne und schob ein paar Seiten gerade. "Es wird sowieso spätesten beim Frühstück bekannt werden. Es hat einen erneuten Anschlag von Schwarzmagiern gegeben. Ebenso wie auch schon zu Halloween. Dieses Mal sind die Eltern von allen Muggelgeborenen unserer Schule betroffen." Herm sah sie erschrocken an. "Meine Eltern?", fragte sie. McGonagall blickte sie an. "Wir erwarten jeden Augenblick eine Eule zurück. Jemand aus dem Ministerium wurde geschickt um sich nach ihren Eltern zu erkundigen." "Aber ihnen wird doch nichts passiert sein." Flehend sah sie ihre Professorin an. "Keine Sorge Hermione. Ich bin sicher ihren Eltern geht es gut." "Was ist mit den anderen Eltern?", fragte sie nun und machte sich auf das Schlimmste gefasst. "Sie werden bald wieder gesund sein. Man hatte ihnen offensichtlich den Selben Trunk gegeben wie den Kindern." Hermione war erleichtert. "Den 'Selektivtrank'." "Professor Snape hat bereits das Rezept für das Gegengift zum St. Mungos Hospital geschickt." McGonagall sah sie mit gütigen Augen an. "Machen sie sich keine Sorgen Miss Granger und jetzt gehen sie zum Frühstück, ich sage ihnen Bescheid, sobald ich die Nachricht über ihre Eltern erhalten habe." Hermione stand auf und ging zur Tür. Plötzlich blieb sie stehen und drehte sich noch einmal um. "Ich bin sicher alles ist in Ordnung.", sagte McGonagall noch einmal eindringlich. Herm verließ den Raum und die Professorin zog die Tür hinter ihr zu. Vielleicht hat Severus Recht und Hermione hat doch etwas zu verbergen, dachte sie. Ein schlimmer Verdacht machte sich in ihr breit, den sie jedoch energisch zur Seite schob. "Wenn, dann ist sie höchstens das Opfer.", murmelte sie bestimmt, wie um sich selber zu beruhigen. Es klopfte an ihrer Tür und Albus Dumbledore selbst trat ein und überbrachte Minerva den erwarteten Brief vom Ministerium. Sie überflog rasch die Zeilen. Mit einem Mal fühlte sie sich steinalt. "Soll ich mit Hermione reden?", fragte er. "Nein, danke Albus, das muss ich selber tun. Ist sie bim Frühstück?" "So weit ich weiß, ja." Minerva ging mit ihm hinaus. *** Es war mittlerweile bekannt, was mit einigen Eltern von den Mitschülern passiert war. Ebenso, dass wieder einmal Hermiones Familie verschont geblieben war. Man begann zu munkeln, ob Hermione sie vielleicht angelogen hatte, was ihre Eltern betraf, aber keiner konnte sich erklären, warum sie so etwas tun sollte. Außerdem traute man es ihr nicht zu. Hermione sah nervös zu McGonagall, die auf sie zukam. "Miss Granger, wenn sie mir bitte folgen würden?" Mit wackeligen Knien schob sich Herm aus der Bank. Sie war blass geworden. Die anderen sahen ihr nach. Lisa hielt erschrocken die Luft an. "Bitte lass nichts schreckliches passiert sein.", murmelte sie. Padma sah zu ihrer Zwillingsschwester am Gryffindortisch hinüber, doch diese schüttelte nur bedauernd den Kopf. Auch am Hufflepufftisch spekulierte man, was mit Hermions Eltern war, denn das es mit dem Anschlag zu tun hatte, darüber waren sich alle einig. *** Nach dem Frühstück ging Harry zur Eulerei. Er hatte einen Brief an Sirius, den er abschicken wollte. Überrascht traf er dort auf Herm, die im Fenster saß und nach unten sah. "Du willst dich doch nicht runter stürzen.", scherzte Harry und hielt erschrocken inne. Herm sah aus, als dachte sie gerade genau darüber nach. Sie zwang sich zu einem Lächeln und sprang vom Sims in das Zimmer hinein. "Nein, ich habe nur einen Brief an meine Eltern geschickt. Ich wollte nicht gleich zurück. Die anderen werden mich bestimmt mit tausend Fragen bombardieren." "Darf ich dich etwas fragen?", begann Harry, während er nach der kleinen grauen Eule Ausschau hielt, die er immer zu seinem Patenonkel schickte. "Ja klar.", sagte sie leicht hin und lehnte sich gegen die Mauer, während sie Harry zusah, wie er den Brief an den Krallen zu befestigte versuchte. "Konnte dir McGonagall sagen, wie es deinen Eltern geht?", fragte er vorsichtig. "Nein, sie sind verschwunden.", sagte sie schlicht. Harry ließ vor Schreck den Kauz fallen, der wild schimpfend auf den Fenstersims flatterte. Harry nahm seine Arbeit wieder auf und schließlich schaffte er es, den Brief festzubinden. Er überlegte lange, bevor er fragte: "Und wieso bist du dann so ruhig?" Herm sah ihn aus zusammen gekniffenen Augen an. "Ich denke nicht, das ihnen was passiert ist. So wie ich das sehe, sind diese Anschläge nur Warnungen. Eine Machtdemonstration, nichts weiter. Und was sollten diese Schwarzmagier schon von meinen Eltern? Es sind gewöhnliche Zahnärzte. Ihre Waffen sind Bohrer und Zahnseide. Nicht unbedingt eine potentielle Gefahr für den dunklen Rat. Wahrscheinlich sind sie irgendwohin verreist. Das haben sie in letzter Zeit öfters getan." Herm seufzte und sah dem Kauz, der mit Harrys Brief davon flatterte nach. "Sie haben mir gesagt, dass sie weg sein werden, deshalb bin ich über Weihnachten auch hier." "Hat sich Malfoys Verhalten dir gegenüber eigentlich inzwischen gebessert?" "Du meinst, ob er mich in letzter Zeit mal wieder beleidigt hat?" Harry nickte. "Nein, nicht wirklich, aber dieser Typ, bringt mich trotzdem auf die Palme. Schon seine bloße Anwesenheit, macht mich wahnsinnig." Sie drehte sich um machte sich auf den Weg zum Turm von Gryffindor. Harry folgte ihr, wenn auch sehr nachdenklich. Wieder fiel ihm Sirius Brief ein. Konnte er doch Recht haben? Oder könnte es sogar schlimmer sein und das ganze war sogar zweiseitig? 30. November, Samstag Die Stimmung war zum Zerreißen gespannt und die Nerven von Marcus Flint auch. Diesmal saß er in der Zwickmühle, wen er anfeuern sollte, schließlich spielten Slytherin gegen Rawenclaw. Er entschied sich für beide. Gryffindor und Hufflepuff trauten ihren Augen kaum. Slytherin wurde in Grund und Boden gestampft. Die Mannschaften kamen erschöpft in ihre Mannschaftskabinen. In der von Slytherin wartete bereits ein wütender Flint. "Wie kann das sein, das ihr euch so eine Blöße gebt? Wo um alles in der Welt wart ihr mit euren Gedanken Crabbe und Goyle?" Er hielt inne und betrachtete die beiden Veilchen, die deren Gesichter zierten. "Wie ist das denn passiert?", fragte er. Wortlos zeigten die beiden zu Millicent. Flint verstand gar nichts mehr und Draco musste die ganze Sache aufklären. "Millicent hatte den beiden vorgeworfen, sie hätten sie angestarrt, als sie sich umgezogen hatte." Flint drehte sich zu Millicent um: "Du hast dir doch lediglich den Umhang übergezogen." "Ja und? Das ist doch noch lange kein Grund mich anzustarren." Flint schlug sich mit der Hand gegen die Stirn und murmelte Unverständliches. "Okay.", entschlossen sah er auf. "Das nächste Mal gibt es keine Streitereien und ihr werdet gewinnen. Ist das klar?" Die Mannschaft nickte murmelnd und Flint verschwand zu den Rawenclaws. "Große Klasse, das war eine ausgezeichnete Spieltaktik. Alle waren konzentriert und ihr habt keine Schwäche gezeigt. Das nenne ich ein richtiges Spiel und Zusammenhalt." Anerkennend klopfte er dem Kapitän auf die Schulter und ging feiern, schließlich hatte heute seine Mannschaft gewonnen. 11. Dezember, Mittwoch Im Raum von 'Alte Runen', herrschte weites gehend Stille, nur das kratzen der Federn auf Pergament war zu hören und Professor Sinistra vertiefte sich in eine Buch. Hermione blickte aus dem Fenster und kaute Gedanken verloren an ihren Nägeln. Es war zum aus der Haut fahren, ihr fiel partout die eine Vokabel nicht ein, die dem Satz erst einen Sinn gab. Natürlich hatte sie die Möglichkeit ihren Nachbarn zu fragen. Das hätte sie vielleicht auch getan, wenn dieser nicht den Namen Draco Malfoy getragen hätte. Sie senkte ihren Blick wieder auf das Pergament und schrieb weiter. Dann ist dieser Satz eben nicht übersetzt. Ihre Feder huschte Zeile für Zeile über das Blatt und Herm lächelte zufrieden. Alles andere ging wie geschmiert. Plötzlich hielt sie inne. Ein ungutes Gefühl kroch in ihr hoch. Sie fühlte sich beobachtet. Suchend sah sie auf. Sie runzelte die Stirn, doch erst als sie den Kopf zur Seite drehte, sah sie die Ursache. Draco sah interessiert auf ihr Geschriebenes. Er selbst war längst fertig und langweilte sich furchtbar. "Kannst du nicht wo anderes hinglotzen?", zischte sie gereizt. Draco schien einen Augenblick nachzudenken, schließlich sagte er: "Nö." Und starrte weiter auf ihr Blatt. Hermione kramte nach einem Buch und stellte es zwischen sich und Draco. Dieser ließ sich davon nicht stören. Er richtete seinen Blick über das Buch hinweg auf ihr Gesicht. Dann würde er eben das anstarren. Im Grunde war es im egal, das Ergebnis würde das gleiche sein. Hermione wird nervös. "Schau auf dein eigenes Blatt.", zischte sie erneut. "Das ist nicht halb so interessant.", gab er flüsternd zurück. "Ich warne dich. Spätesten beim nächsten Spiel werde ich es dir heimzahlen." "Dazu müsst ihr erst mal ins Finale kommen." "Wer sagt denn, dass ihr es bis ins Finale schafft?" Herm legte das Buch weg und sah ihn herausfordernd an. Draco grinste nur. Herm schüttelte den Kopf. Dieser Kerl machte sie fertig. Resigniert beugte sie sich wieder über ihr Pergament. "Und grins nicht so dämlich.", grummelte sie. "Miss Granger?" Plötzlich stand Professor Sinistra vor ihrem Tisch und sah sie scharf an. "Ja?", unsicher blickte sie auf. "Haben sie irgendwas gesagt?" "Ich...ähm... habe mich...", stotterte das Mädchen. "Ich denke sie sollten sich auf die Aufgabe konzentrieren. Sind sie fertig geworden?" "Fast." Sinistra nahm das Blatt in die Hand und überflog es kurz. "Ich werde es mir genauer ansehen." Die Professorin lächelte zuckersüß und griff dann auch nach dem Pergament von Draco. "Und ihrer auch Mister Malfoy. Die Arbeiten müssen ja hervorragend sein, wenn sie sogar Zeit haben sich zu unterhalten." Sie drehte sich zur Klasse zurück, kündigte für die nächste Woche eine kleine Kontrolle der Kenntnis an und erklärte schließlich den Unterricht für beendet. Hermione stürmte aus den Raum. Sie war kurz davor aufzuschreien, konnte sich aber doch noch zurück halten. "Hey Hermione, wie war 'Alte Runen'?", rief Ron hinter ihr, hielt aber sofort inne, als er ihr Gesicht sah. "Malfoy?", fragte er mitfühlend und sie nickte. Dieser kam gerade so quitsch vergnügt, wie es einem Slytherin möglich war den Gang entlang. "Keine Sorge, Granger. So viele Fehler hast du nicht in deiner Übersetzung.", sagte er und wollte an ihr vorbei, doch plötzlich überkam ihn eine quellende Atemnot. Hermione hatte ihn von hinten am Mantel gepackt und hielt ihn unsanft fest. Draco machte sich gedanklich einen Vermerk, in Zukunft den Mantel nicht mehr zuzuknöpfen. Mit einem Finger fuhr er in seinen Kragen um sich Luft zu verschaffen, dann drehte er sich zu ihr um. "Das wist du bereuen, Malfoy.", knurrte sie und ließ ihn los. Draco hob fragend eine Augenbraue. 18. Dezember, Mittwoch Wieder einmal saß Hermione in 'Alte Runen', doch ihr Gesicht verriet unterdrücktes Vergnügen. Draco sah sie misstrauisch an. Noch hatte sie es ihm, von vergangener Woche nicht heimgezahlt, doch ihr Gesicht ließ ihn nichts Gutes ahnen. Sinistra gab den Beiden ihre Übersetzungen zurück und ließ dann die angekündigten Blätter für die Leistungskontrolle austeilen. Fassungslos starrte Herm auf ihr drei. Sie hatte eine drei? SIE?! Da schlich sich ein bösartiges Grinsen auf ihre Lippen und Draco, der es als einziger sah, bekam zum ersten Mal in seinem Leben so was wie Angst vor ihr. Ihre Augen sagen ihm unmissverständlich: 'Jetzt, wirst du dafür bezahlen.' Es wurde still in der Klasse und alle beugten sich eifrig über ihre Aufgaben. Draco starrte auf die Zeilen, aber seine Gedanken beschäftigten sich nur mit Hermiones Racheplänen. Was hatte sie vor? Schließlich konzentrierte er sich doch auf die Arbeit und fing an zu schreiben. Er hatte keine Probleme und sah auch an den wirbelnden Federkielen, der anderen, dass auch sie die geforderte Übersetzung abliefern würden. Sinistra, erklärte die Zeit für beendet und begann die Zettel einzusammeln. Draco sah noch einmal auf sein Werk und wurde weiß. Auf seinem Blatt herrschte gähnende Leere. Wie konnte das sein? Er nahm das Papier in die Hand und drehte es fast panisch um, doch auch dort war nichts zu sehen. "Probleme Mister Malfoy?", fragte die Professorin hinter ihm. "Mein Blatt ist leer.", sagte er nur fassungslos. "Das sehe ich. Wie kann das sein? Die letzte Übersetzung war doch sehr gut?" "Aber ich habe doch die ganze Zeit übersetzt.", begann er noch einmal. "Vielleicht hätten sie es auch aufschreiben sollen." "Das habe ich doch." Fast verzweifelt sah er auf. "Ich habe die ganze Zeit geschrieben." Sinistra nahm das Blatt entgegen und betrachtete es sich eingehend. Schließlich verzogen sich ihre Lippen zu einem dünnen Lächeln. "Mister Malfoy.", begann sie, "Das nächste mal überprüfen sie bitte vorher, ihr Tintenfass. Sie haben es mit Zaubertinte geschrieben. Mit der teuersten wie ich sehe. Diese verschwindet erst nach einer halben Stunde. Aber keine Sorge, ich werde ihr Geschriebenes wieder sichtbar bekommen." Draco verstand erst gar nichts. Er besaß keine Zaubertinte. Wieso...? Er drehte den Kopf zu Herm, die ganz interessiert aus dem Fenster sah. "Du...", schnauft er. Herm drehte sich Unschuldsengel gleich zu ihm um. "Ja?", blinkerte sie. Draco öffnete den Mund um etwas zu sagen, ließ es aber. *** "Stellt euch vor, diesmal hat sich die gute Herm bei Malfoy gerächt.", erzählte Parvati grinsend. "Hat ihn vor der ganzen Klasse bloß gestellt. Das war ein Spaß." "Wurde aber auch Zeit. Seit Beginn des Schuljahres ärgert er sie nun schon jede Stunde. Ich habe mich schon gefragt, wann sie es ihm endlich heimzahlt.", kicherte Padma. Um sie herum hatten sich mehrere Schüler versammelt und lauschten nun gespannt den Erzählungen der Zwillinge. Während Hufflepuff, Rawenclaw und Gryffindor schadenfroh lachten, waren Terence und Adrian von Slytherin eher erstaunt. "Und Draco hat nichts weiter dazu gesagt?" "Nein, gar nichts. Aber er war weiß vor Zorn. Ich an Herms Stelle würde ihm nicht so bald über den Weg laufen." 25. Dezember, Mittwoch In der Schule war es ruhig. Die meisten Schüler waren seit Sonntag zu Hause bei ihren Familien. Harry und Ron saßen bereits vor dem Weihnachtsbaum unter dem ein Berg von Geschenken lag und suchten nach denen mit ihren Namensschildern. Ginny kam gähnend die Treppe hinunter. Sie wankte leicht und blinzelte zu den beiden Jungs hinüber. Ihr Morgenmantel hing offen über ihren Schultern, doch das störte sie nicht weiter, schließlich waren nur noch ihr Bruder Ron, Hermione und Harry im Turm und die letzten Beiden zählte sie zu ihrer unfangreichen Familie mit. Müde legte sie ihren Kopf in die Hand und schaute verträumt in den Kamin. "...NIA!", drang es da an ihr Ohr und sie sah auf. Als sie das Fragment als ihren Namen interpretierte. (Virginia) "Ja?" "Willst du deine Geschenke nicht auspacken?", fragte ihr Bruder. "Ich weiß doch sowieso was drin ist. Mom schickt mir einen Pullover, Fred und Georg Süßigkeiten, Percy ein Lehrbuch und Charlie einen selten Stein aus Rumänien. Bill wird mir wahrscheinlich wieder irgendwas freakiges schenken.", zählte sie gelangweilt auf. "Aber meine Geschenk weißt du noch nicht.", rief da jemand von der Treppe hinab. Ginny drehte sich um und wünschte Hermione frohe Weihnachten. Sie nahm das Geschenk entgegen, in der sich ein kleines Medallion befand. Ginnys Wangen röteten sich vor Freude. "Das war doch bestimmt unglaublich teuer.", hauchte sie du klappte das Schmuckstück auf. "Keine Sorge. Ich habe es auf einem Muggelflohmark gekauft, in der Hoffnung es könnte dir gefallen." "Muggelflohmark?", fragte Ron. "Hört sich irgendwie nach einen Zoo an." "Hier ist noch eins für dich, Ginny." Harry hielt ihr ein Päckchen entgegen. Sie klappte das Namensschildchen auf und ihre Augen begannen zu leuchten. "Von wem ist es denn?", fragte ihr Bruder neugierig, doch Ginny überhörte ihn einfach. Sie zog eine Kette hervor, die perfekt zu dem Medallion passte. Hermione half ihr sie um zubinden. Ginny sank wieder in den Sessel und starrte erneut in die Flammen. Hermione musste lächeln. Das Mädchen sah so was von verliebt aus, das es einem fast schon wehtat. Sie wechselte mit Harry einen viel sagenden Blick, währen Ron ratlos den Geschenkanhänger in der Hand drehte. "Hier steht nur ihr Name.", murmelte er. "Manchmal reicht das schon, um zu erkennen, wer der Absender ist.", belehrte ihn Herm und begann ihre eigenen Pakete auszuwickeln. Es waren die üblichen Geschenke und ein neuer Besen. "Für unsere Quidditchjägerin, damit sie den anderen davonfliegen kann.", stand auf dem Papier. "Anscheinend kommen deine Eltern doch in die Winkelgasse.", sagte Ron. Den Pullover von Mrs Weasley, zog sie sich sofort über, denn so langsam wurde ihr kalt. Sie wollten sich gerade zum Frühstück fertig machen, als Ginny auf ein Paket zeigte, das ganz versteckt unter der Tanne lag. Harry kroch auf den Boden und zog es hervor. "Ist für dich, Herm." Er reichte ihr das Geschenk und sie wickelte es aus. Erstaunt sah sie auf das Buch in ihren Händen. Es war "Magische Wesen und dunkle Künste" von Celine Crawford. "Deine Eltern kommen anscheinend doch in die Winkelgasse.", sagte Ron. "Das ist nicht von meinen Eltern.", erwiderte Hermione gedankenverloren. Sie sah auf das Namensschild. Die Schrift kam ihr bekannt vor, doch sie konnte sie nicht zuordnen. 30. Dezember, Montag Ron, Ginny, Harry und Hermione waren zusammen mit McGonagall auf den Weg nach Hogsmead. Die Professorin brachte ihre vier Schüler in das Dorf um sie in die Welt der Muggel zu begleiten. Dort sollten sie mit dem Zug nach London fahren und wo sie von Rons Eltern abgeholt werden würden. Ginny und Ron waren nervös. Sie sind schon oft mit dem Zug gefahren, doch nie in einem von Muggeln. Sie fuhren pünktlich ab und McGonagall sah ihnen nach. Hoffentlich geht alles gut, dachte sie noch und drehte dann um und ging zur Schule zurück. Mr Weasley stand etwas verloren am Gleis und suchte angestrengt nach den Kindern. "Mister Weasley.", rief Harry und winkte dem Magier zu, der sich sofort eifrig auf den Weg machte. "Na, Kinder? Alles gut gegangen?" "Alles bestens.", sagte Hermione. Sie stiegen in den Wagen und Rons Vater fuhr los, Richtung Fuchsbau, dem Haus der Weasley. Hermione sah sich unruhig um, schließlich wagte sie es doch zu fragen: "Mister Weasley, wäre es möglich, das sie mich zu Hause absetzen? Ich würde gerne die Weihnachtsgeschenke für meine Eltern unter den Baum legen, damit sie sie, wenn sie nach Hause kommen gleich auspacken können." "Sind deine Eltern immer noch verschwunden?", fragte der Fahrer. Herm nickte: "Sie kommen zurück, ganz bestimmt. Ich bekomme immer noch jede Woche einen Brief, also geht es ihnen gut. Ich würde morgen mit den Zug weiter fahren und mir dann ein Taxi nehmen." "Nein, nein.", winkte Rons Vater ab. "Ich habe McGonagall versprochen auf euch aufzupassen. Wir warten so lange. Außerdem halte ich es für keine gute Idee, dich alleine im Haus zu lassen. Immerhin wissen wir nicht, warum deine Eltern weg sind." "Das ist wirklich nicht nötig. Ich habe noch einiges zu Hause zu erledigen. Selbst wenn, niemand weiß, dass ich hier bin. Wenn wirklich irgendwas passiert, kann ich ja apparieren." "Das darfst du doch nicht gar nicht." "Ich kann es aber.", gab sie schnell zurück. Mr Weasley zog misstrauisch die Augenbrauen zusammen. So wirklich glauben tat er ihr nicht und er hatte damit auch vollkommen Recht, dennoch konnte er verstehen, das das Mädchen wenigstens für eine Nacht in ihren Zuhause verbringen wollte und willigte schließlich ein. Er dachte nach. "Wann kommt denn der Zug bei uns an?" "Um 9 Uhr 46 am Morgen." "Dann werde ich Percy schicken, der dich vom Bahnhof abholt, einverstanden." "Ja, danke.", zufrieden lehnte Herm sich zurück. In Gedanken ging sie noch einmal durch, was sie alles erledigen wollte. *** Hermione sah dem davonbrausenden Auto nach, dann drehte sie sich zu der Haustür und suchte nach dem Schlüssel. Die Straßenlaternen reflektierten sich in den metallenen Schildern der Zahnarztpraxis und Hermione fühlte ein Glücksgefühl in sich aufsteigen. Da erst merkte sie wie sehr sie ihre Eltern vermisste. Schade, das sie auch jetzt nicht da sind, dachte sie und drehte den Schlüssel. Zu ihrer Verwunderung war gar nicht abgeschlossen. Sie wurde wachsam und tastete nach ihren Zauberstab. Dass sie in der Muggelwelt nicht zaubern durfte, hatte sie vergessen. Die Tür glitt lautlos ins Schloss und Herm horchte in den dunklen Flur. Waren da nicht gedämpfte Stimmen zu hören? Sie lächelte. Die eine erkannte sie eindeutig, als die von ihrem Vater wieder. Dann waren sie von ihrer Reise zurück. Fröhlich lief sie zur Tür und schob sie auf. "Daddy, Mom, ihr seit ja doch ..." Die letzten Worte erstarben auf ihren Lippen, als sie in zwei eisblaue Augen sah. Malfoy. Lucius. Ihr Vater war aufgesprungen und kam auf sie zu. In seiner Hand hielt er einen Zauberstab, mit dem er gerade den Kamin angezündet hatte. Entsetzt sah Herm auf das lodernde Feuer, wie war das möglich. So was konnten doch nur Zauberer. Dracos Vater lächelte sie schief an. "Na wenn das nicht eure entzückende Tochter ist. Draco hat ja einiges von dir erzählt." "So, hat er das.", entgegnete sie trocken. Sie grübelte. Irgendwas stimmt an dieser Szene ganz und gar nicht. Sie sah zu ihrer Mutter, die in einem Sessel gelehnt saß. Dann wandte sie den Blick zu ihrem Vater, der ruhig da stand und sie ansah. Schließlich konzentrierte sie sich wieder auf Malfoy, der nach wie vor unbestimmt lächelte. LÄCHELTE? Hermione konnte es kaum glauben, doch da viel es ihr auf. Ihre Eltern wirkten nicht, als wären sie ängstlich. Es schien als war der schwarze Magier ihr Gast. Sie sah wieder zu ihren Eltern. Wo war ihre normale Kleidung? Sie trugen beide Zaubererumhänge. Natürlich. Die regelmäßige Post, von einer Eule, die sie bis dahin nicht kannte. Die Sachen aus der Winkelgasse. Die Angriffe auf die Muggelgeborenen, von denen sie verschont geblieben war. Es passte alles. Ihre Eltern waren Zauberer. Auch ihre Mutter musste eine Hexe sein, sonst wäre sie auch zu Halloween in den Schlaf gefallen. Langsam ging sie rückwärts aus dm Zimmer. Ihre Mutter war nun aufgestanden und kam auf sie zu. "Hermione, ich glaube wir müssen dir einiges erklären.", begann sie. "Nein.", murmelte das Mädchen und stürzte die Treppe hinauf. Hinter sich hörte sie Schritte, doch die aufwallende Angst ließ sie förmlich fliegen. Sie schaffte es sogar in ihre Flucht ihren Besen aus dem Mantel zu ziehen und auf normale Größe zu hexen. Herm erreichte ihr Zimmer und warf die Tür hinter sich ins Schloss. Mit fahrigen Fingern drehte sie den Schlüssel und musste über sich selber lachen. Wie töricht, von ihr. Da draußen waren drei erwachsene Magier. Sie würden ohne Probleme die Tür öffnen können. Sie stieß das Fenster auf und schwang sich auf den Besen. Hinter sich hörte sie noch, wie ihre Mutter ihren Namen in die Nacht rief, dann wurde sie von Dunkel verschluckt. "So das war's mit dem Humor, jetzt wird es düster." "Düster? Das schaffst du gar nicht." "Doch du wirst sehen. Herm ist jetzt voll deprimiert und betrinkt sich bei der Silvester...okay vielleicht wird es doch nicht düster." "Sag ich doch. Hat Draco ihr das Buch geschenkt?" "Wenn ich das jetzt verraten würde, wäre ja der Überraschungseffekt weg, nicht wahr?" "Also hat er." "..." "Nicht?" "..." "Na fein, dann werde ich eben weiter lesen." "Das wollte ich damit erreichen." "Küssen sie sich?" "Auf was für einen Trip bist du denn? Die können sich im Moment ja noch nicht einmal ausstehen." "Na und, das ist doch kein Grund." "Ich gebe es auf." Outtake: Heute: Die Trainer Flint ging zufrieden über das Qidditchspielfeld. Slytherin hatte gegen Rawenclaw gespielt, was bedeutete, er war auf jeden Fall der Trainer der Gewinnermannschaft. Er war sehr zu frieden. Oliver steckte gerade den Quaffel in die Kiste und sah sich suchend nach dem goldenen Schnatz um. Die Klatscher schwirrten um ihn herum, wie die Planeten um die Sonne. Keiner konnte es sich erklären, aber irgendwie schienen die sonst so hinterlistigen Spielbälle Wood zu lieben. Oliver stand auf und sah in den Himmel. "Wo zum Teufel ist dieser verdammte Schnatz?", schimpfte er leise. Da fiel sein Blick auf Marcus, der selbstvergessen über den Rasen lief. In seiner rechten Hand sah Oliver etwas goldenes blitzen. Seine linke strich sacht über das kühle Metall. Oliver wirtschaftete zu seinen Kollegen hinüber. "Lass den Schnatz los, Flint.", verlangte er und hielt fordert seine Hand hin. Die Klatscher unterstützten diese Forderung mit leisen quietschen. Sie kreisten immer noch in elliptischen Bahnen um Wood. "Ich wollte schon immer ein Haustier.", jammerte dieser und hielt schützend seine Hand über den Schnatz, der sich noch tiefer in seine Hand grub. "Das ist ein Quidditchball!", schimpfte Oliver und riss ihm die goldene Kugel aus der Hand. "Immer diese Vorurteile.", moserte Flint und stapfte missmutig hinter Wood her. Kapitel 3: ----------- Kapitel 3 31. Dezember, Dienstag Hermione hatte nicht den Zug genommen, sondern war auf ihren neuen Rennbesen bis hier her geflogen. Ihre Augen hatten vor Müdigkeit gebrannten, doch sie hatte sich verboten auch nur eine Minute anzuhalten. Was war nur passiert? Sie war aus dem Fenster von ihrem Zimmer geflohen. Immer noch halte die Stimme ihrer Mutter in ihrem Kopf nach. Bald hatte Hermione bemerkt, das man ihr nicht, wie sie befürchtet hatte, gefolgt war. Warum nicht, konnte sie sich jedoch nicht erklären. Dann war sie langsamer geworden und hatte überlegt wo sie überhaupt hinfliegen wollte. Ihr erster Gedanke war der Fuchsbau, doch sie verwarf ihn wieder. Wie hätte sie ihr nächtliches Erscheinen erklären sollen? Dann überlegte sie, ob sie nicht zurück fliegen sollte, doch eine unerklärliche Furcht kroch ihr bei dem Gedanken den Rücken hinauf. Schließlich entschied sie sich zum verabredeten Bahnhof zu fliegen und dort bis 9 Uhr 46 zu warten. Weil es noch dunkel war und sie nicht in der nächtlichen Bahnhofshalle warten wollte, blieb sie hinter Wolken versteckt auf ihren Besen sitzen und starrte in den Vollmond. Die Kälte kroch in ihren Umhang und sie zog den Schal fester. Als ihr der Magen anfing zu grummeln, fielen ihr die Weihnachtsgeschenke von ihren Eltern wieder ein. Sie hatte es nicht geschafft, ihren Umhang auszuräumen. Sie kramte in ihren Taschen und zog eine Tafel Schokolade hervor. Sie seufzte und biss hinein. Dann suchte sie weiter. Schließlich fand sie auch noch einen kleinen Kuchen, einen Apfel und einen Walkman mit Kassette. Sie setzte sich ihn auf und sah wieder in den Mond. Die Musik machte sie schläfrig, doch sie verbot sich die Augen zu schließen. Also schaltet sie wieder ab und so drangen die Gedanken wieder in ihr Bewusstsein. Sie hatte es irgendwie geahnt. Im Nachhinein war sie eigentlich nicht überrascht. Sie hatte es gewusst. Aber warum? Warum haben sie es verschwiegen und sich sogar eine ganz andere Identität zugelegt? Vor wen wollten sie sich verstecken? Vor dem dunklen Lord? Vor dem Ministerium? Hermione wusste nicht mehr was sie denken sollte. Sie wusste nicht mehr wer sie überhaupt war. Wie viel von dem was ihre Eltern ihr erzählt haben, konnte sie jetzt noch glauben? Sie war sich nur noch in einer Sache sicher. Das sie ihr Eltern liebte, aber das war es auch schon. Ihr Vertrauen in ihnen lag in Scherben auf den Boden. Ihre Achtung schwebte in einer dunklen Wolke davon. Sie hatte das Gefühl zu verbrennen, doch gleichzeitig zitterte sie. Wie eisige Flammen schlug ihre Ohnmacht über ihr zusammen. Kaltes Feuer breitete sich in ihr aus. *** Nun saß Hermione in einem kleinen Cafe am Bahnhof und wartete, dass es 9 Uhr 46 wurde, denn dann sollte sie Percy Weasley abholen und zum Fuchsbau fahren. Sie rührte in ihrem zweiten heißen Tee und sah finster vor sich hin. "Hermione Granger?", fragte sie da jemand und erschrocken fuhr sie zusammen, sie starrte den jungen Mann vor sich an, da erst erkannte sie Percy. "Du siehst müde aus.", sagt er, als sie in das Auto stiegen. "War die Zugfahrt lang?" Zugfahrt? "Ähm, nein, ich bin nur sehr zeitig aufgestanden, weil ich noch einiges erledigen wollte.", beeilte sie sich schnell zu erklären. Sie musste tatsächlich furchtbar aussehen. "Du kannst dich noch ein Weilchen im Fuchsbau hinlegen. Die anderen haben auch noch geschlafen, als ich los bin." Sie lehnt sich zurück und ihre Gedanken schweiften wieder ab. Sie dachte an die erste Stunde in 'Alte Runen', als Professor Sinistras ihre so eindeutige Frage nicht sofort beantworten konnte. Damals dachte sie, das Sinistra nichts von Vorhersagen verstand. Jetzt wusste sie es besser. Die Runen hatten es ihr gesagt. Die Anschläge haben es ihr gesagt. Draco hatte es ihr gesagt. Sie erinnerte sich, dass sie ihm dafür eine Ohrfeige verpasst hatte. Doch es war nicht, wie sie jetzt einsah, die Ungeheuerlichkeit, das er behauptete ihre Eltern wären Lügner, sondern vielmehr die Angst davor, das er Recht haben könnte. Und nicht zu letzt war da ihre innere Stimme gewesen. Seit dem ersten Tag raunte sie ihr beständig etwa zu. "Wir sind da.", wurde sie aus den Gedanken gerissen. Percy hielt ihr die Tür auf und sie kabbelte aus dem Auto. Als sie in das Haus kamen, saßen die Familie Weasley und Harry am Frühstückstisch. Ein allgemeines "Guten Morgen" wurde ihr entgegengenuschelt und Mrs Weasley deutete auf einen Platz gleich neben ihr. Herm legt ihren Umhang ab und setzte sich. "Du siehst übernächtigt aus.", bemerkte Ron und musterte sie kritisch. Herm versuchte eine Gähnen zu unterdrücken, der ihr die Tränen in die Augen stiegen ließ. Zum Heulen war ihr tatsächlich. "Es war eine kurze Nacht.", erklärte Percy statt ihrer. "Woher willst du das denn wissen?", fragte Ron. "Sie hat die ganze Fahrt hier her geschlafen, außerdem hat sie es mir gesagt." Herm nickte. Sie war froh nicht antworten zu müssen. Mrs Weasley nickte verständnisvoll und steckte Herm nach dem Frühstück ins Bett. Das Mädchen wollte noch protestieren, aber sie war viel zu Müde und fiel sofort in den erlösenden Tiefschlaf, der sie mit Träumen verschonte. *** "Was glaubst du was das ist?", fragte Mr Weasley und drehte fasziniert Hermiones Walkman in den Händen. Er drückte auf einen Knopf und bemerkte erschrocken, dass sich im Inneren etwas in Bewegung setzte. In seiner Panik drückte er auf alle anderen Tasten, bis das schnarrende Geräusch aufhörte. Vorsichtig legte er es wieder auf den Tisch und betrachtete es weiter. Herm hatte es von der Treppe aus amüsiert mit angesehen. Jetzt kam sie hinunter und setzte sich zu Mr Weasley. "Wenn sie wollen zeig ich es ihnen.", schlug sie vor. "Hermione, du bist wieder wach?" Freundlich wie es ihre Art war, kam Mrs Weasley zum Tisch und schob ihr einen Teller mit Gemüse und Fisch hin. "Die anderen haben längst gegessen und sind jetzt in der Scheune um alles für das fest vorzubereiten. Ein paar von deinen Mitschülern sind auch schon da." Herm stürzte sich mit Heißhunger auf das Essen. Zum Frühstück hatte sie nichts hinunterbringen können, was bedeutete, dass ihre letzte ordentliche Malzeit in Hogwarts war und das schien ihr schon eine Ewigkeit her zu sein. Als sie fertig war vertiefte sie sich mit Mr Weasley in die Geheimnis des Walkmans. "Das ist wirklich faszinieren.", schrie er um die Musik, die aus den Kopfhörern drang zu übertönen. Herm hob einen Hörer hoch und sagte: "Sie brauchen nicht zu schreien, wir hören von der Musik gar nichts." "Nicht?" Er schalltet das Gerät aus und fuhr mit den Fingern über das Gehäuse. "Ich schicke ihnen noch andere Kassetten.", versprach Herm und ging in die Scheune hinüber. *** "Na, Dornröschen aufgewacht?", spöttelte Harry, der grade ein paar Stühle zu Recht rückte. "Wer ist denn Dornröschen?", fragte Ginny. "Eine verzauberte Prinzessin, die nach einem hundertjährigem Schlaf von ihren Prinzen wach geküsst wurde.", erklärte Hermione. "Hundert Jahre? Wie alt war sie denn da?", fragte die Jüngere erstaunt. "Es heißt dass sie nicht alterte, aber es ist nur ein Märchen, nichts weiter. Die Prinzessin gab es nicht wirklich." "Aber warum nennt Harry dich dann so?" "Wahrscheinlich weil sie den ganzen Spaß verpennt hat.", sagte Fred und drückte Hermione eine Tablett mit Gläsern in die Hand. "Bist du jetzt ausgeschlafen?", fragte Ginny und musterte sie prüfend. "Ja, so ziemlich.", griente Herm zurück. "Ohne dir zu nahe treten zu wollen, muss ich dir sagen, dass du immer noch furchtbar aussiehst. Es ist doch nichts passiert, oder?" "Vermutlich war Herm nur enttäuscht, das, als sie aufgewacht war kein Prinz an ihrem Bett saß, der sie wach geküsst hatte.", vermutete Georg und sah zu, dass er weg kam, denn Herms Augen funkelten verdächtig. *** Cho kam auf Fred, Georg und Herm zu. Sie war sichtlich verärgert. "Was ist denn los?", fragte Herm, konnte es sich aber denken. Cho griff nach einem Glas und füllte sich ihn mit Punsch. Ohne dass sie jemand aufhalten konnte, stürzte sie ihn sich hinunter und stellte das Glas mit einem Krachen wieder auf den Tisch. Fred legte besorgt eine Hand auf ihre Stirn. "Fieber hat sie keins.", bemerkte er fachmännisch. Georg füllte Chos Glas von neuen und reichte es ihr. "Das nimmst du jetzt gehst zu dem Auslöser deines Ärgers zurück und schüttest es ihm über den Kopf.", befahl er. "Woher weißt du dass es ein ER ist?", fragte sie irritiert. "Ist es nicht Harry?" "Doch. Woher...? Und das soll etwas bringen?", skeptisch sah sie auf ihr Glas. "Nööö, aber wir hätten was zu lachen.", grinste Fred und Hermione sah sie kopfschüttelnd an. Sie nahm sich vor mit Harry zu reden und machte sich auf die Suche nach ihm. Schließlich fand sie ihn nachdenklich auf einen der Dachbalken sitzen. "Darf ich mich zu dir setzten?", fragte sie, wartete aber keine Antwort ab. "Was hast du zu Cho gesagt? Sie ist so wütend." Harry kratzte sich ab Kopf. "Das ist eine gute Frage. Wir haben uns darüber unterhalten, was sie nach der Schule machen will. Sie sagte, dass sie fürs Studium ins Ausland geht. Nach Skandinavien. Ich habe ihr gesagt, dass das eine sehr gute Idee halte." "Das hast du nicht wirklich?", fragte sie entsetzt. "Wieso? Es ist doch schön, das sie schon so genaue Pläne hat, immerhin macht sie dieses Jahr ihren Abschluss." "Jetzt sag bloß noch, du hast ihr zugeredet." "Was war daran falsch?" Harry sah sich nervös um. "Im Grunde genommen gar nichts, aber sie hatte erwartet, das du wenigstens etwas traurig darüber sein würdest, das sie für so lange Zeit so weit weg ist." "Aber, es ist doch..." Hermione verlor die Geduld. Warum war Harry Potter, der einmal einer größten Zauberer werden sollte, manchmal so unglaublich vernagelt. "Bist du denn gar nicht traurig darüber, dass sie weggeht?" "Doch sehr sogar." "Dann sag ihr das." "Aber ich möchte doch nicht, dass sie traurig wird, weil ich es bin." Herm schlug sich gegen die Stirn. Der Junge begriff es einfach nicht. Langsam als spräche sie zu einem Kleinkind erklärte sie es ihm. "Cho möchte hören, das du traurig bist, weil sie weggeht. Dann wird sie glücklich sein." "Sie ist glücklich, weil ich traurig bin?" Verständnislos sah er sie an. "Nein! Sie will nur hören, da du sie gerne hast und sie vermissen wirst." "Aber das weiß sie doch." "Sag es ihr einfach, okay?" Harry nickte und stand auf. Doch kurz bevor er die Leiter wieder hinunter gehen wollte, drehte er sich noch einmal um. "Ist mit dir auch alles in Ordnung, Hermione? Du wirkst irgendwie verstört, seit du hier bist." "Nein, es ist alle bestens.", beeilte sie sich zu versichern. Harry ging und Herm blieb sitzen. Ihr Blick fiel aus dem Dachfenster. Wieder sah sie in den hellen Mond. Sie hatte überlegt, ob sie sich Harry anvertrauen sollte, entschied sich aber dann doch dagegen, denn ein anderer unheimlicher Gedanke keimte in ihr auf. Warum war ausgerechnet Lucius Malfoy bei ihren Eltern? Ihrer Eltern waren auf jeden Fall reinblütig, mit Weniger gab sich ein Malfoy nicht ab. Das erklärte aber immer noch nicht seine Anwesenheit. Der schreckliche Gedanke war, dass sich ihre Eltern vor der Gerichtsbarkeit des Zaubererministerium versteckten. Doch wenn dem so war, mussten ihr Eltern furchtbares getan haben. Hermione verbot es sich weiter zu denken. Wieder meinte sie kalte Flamen in sich lodern zu fühlen. Sie musste darüber nachdenken. Allein, denn wem konnte sie sich mit diesem Verdacht schon anvertrauen? Herm trank ihren Becher Punsch in einem Zug aus. Es gab da tatsächlich jemand, der er helfen konnte, Gewissheit zu bekommen. Draco Malfoy. Doch den würde sie nicht mal bitten ihr zu helfen, wenn sie im sterben lag. Er hatte sie am Mudblood genannt, obwohl er da bereits wusste, dass sie es nicht war, darin war sie sich sicher. Jetzt ergab auch sein Verhalten einen Sinn. Er wollte wissen, ob sie selbst wusste, wer oder was ihre Eltern waren. "Selbstgefälliger Idiot.", murmelte sie. "Wer?", fragte da jemand neben ihr. Cho stand da und hatte den Punschtopf unter ihrem Arm geklemmt. "Auch noch ein Schluck?" Hermione nickte. Cho setzte sich neben sie und beide sahen auf das bunte Treiben hinunter. "Hat Harry dich also nicht mehr getroffen?" "Doch.", sagte sie gedehnt. "Aber wenn man ihn erst darauf bringen muss, ist es als hätte er gar nichts begriffen." "Er hat doch nicht etwa gesagt, dass ich ihm gesagt hätte...", Herm brach ab, als erneutes gedehntes "Doch" neben ihr ertönte. "Verstehe." "Und was ist mit dir? Auch Liebeskummer?" Cho sah sie bereits aus glasigen Augen an. "Schön wär's." "Also schlimmer. Es ist doch nicht schon wieder dieser Malfoy.", fragte Cho in einem Anfall von plötzlicher Klarheit. Herm musste unwillkürlich grinsen, als sie zu Cho sah, die mit baumelnden Beinen dasaß. In einer Hand ihren Becher und unter dem Anderen Arm der Punschtopf. Mit einem Malfoy hatte es schon zu tun, aber nicht mit dem den Cho meinte. Lucius Malfoy bereitete Hem Kopfzerbrechen. "Nein, ich werde nur immer melancholisch, wenn ein Jahr zu Ende geht. Ich habe dann das Gefühl ins bodenlose zu sehen. Weißt du? Alles ist möglich, alles kann passieren. Ich vertraue lieber auf die Wissenschaft, auf das Vergangene. Das ist beständiger, sicherer." "Sicherer? Ich weiß nicht. Wenn ich an die Schreckenherrschaft von Voldemort denke.", begann Cho. Herm sah sie überrascht an. Nur wenige sprachen seinen Namen mit solch einer Selbstverständlichkeit aus. "Hier ist der Topf.", schnaufte es da neben ihnen. Seufzend ließ Mrs Weasley sich an der Seite von Cho nieder und hielt ihr ihren Becher hin. "Einmal voll füllen, bitte.", sagte sie und Cho tat wie ihr geheißen. Und so vergingen die wenigen Stunden bis Mitternacht. Die Drei saßen dort oben und ergaben sich in einem sinnlosen Besäufnis. Cho wegen dem unsensiblen Harry, Mrs Weasley, wegen ihrem Mann, der nur noch Augen für den Walkman von Herm hatte, der inzwischen kaputt zu sein schien, aber das wollte Mrs Weasley nicht sagen. Und Hermione grübelte über ihre Eltern nach. Das war ihre Ausrede für den viel zu hohen Alkoholspiegel. Es war bereits weit nach Mitternacht und die meisten waren schon entweder nach Hause, oder hatten sich auf dem Boden der Scheune in ihre Schlafsäcke verkrochen. Nur Cho, Herm und Mrs Weasley saßen noch auf dem Balken und lachten. Cho zeigte zum Mond. "Da ist gerade jemand vorbei geflogen.", kicherte sie. Herm legte den Kopf schief. Sie sah nur eine große, rote Scheibe. War das der Mond? "Er ist grün.", verbesserte sie Cho. "Nein, blau, ganz klar.", bestimmte Mrs Weasley. "Also wenn hier jemand blau ist, dann du Mom." Entrüstet standen die Zwillinge auf der Leiter und überlegten wie sie die drei Frauen sicher wieder darunter und ins Bett bringen konnten. "Wir springen.", schrie Cho und stürzte sich auch schon hinab. "Oh, süßer Schmerz.", jammerte sie, als sie unten ankam. Hermione lachte immer noch. Sie wüsste nicht wie, aber sie schaffte es auf dem Balken entlang zu den Schlafplätzen zu balancieren, wo sie augenblicklich in tiefe Träume fiel. Mrs Weasley wurde mit einem Schwebezauber herunter geholt. Endlich kehrte Ruhe ein und alle schliefen dem neuen Jahr entgegen. 1. Januar, Mittwoch. "Guten Morgen.", rief Ginny in die Scheune. Herm und Cho verzogen gequält das Gesicht. Was sollte dieser Lärm? "Alle die Frühstücken wollen, sollen ins Haus kommen.", rief Ginny und es entstand ein geschäftiges Treiben um sie herum. Herm sank zurück in ihr Kissen und murmelte unverständliches. Sie und Cho waren die einzigen, die liegen blieben. "Was haben wir gestern eigentlich getan?", fragte Cho schließlich und blinzelte in die Sonne. "Egal was es war. Nie wieder.", sagte Hermione bestimmt. Schließlich rappelten sie sich doch auf und schleppten sich zum Haus hinüber. Die kalte Luft schnitt ihnen in die Lungen und erinnerte sie unsanft an ihre Kopfschmerzen. Die meisten waren schon fertig und verabschiedeten sich bereits von den Weasleys. Nur Harry sollte eigentlich bleiben. Terry sah den beiden Mädchen entgegen. "War wohl gestern Abend doch etwas zu viel?", spottete er und Mandy stieß ihm einen Ellbogen in die Seite. Herm verzog eine Grimasse. Sehr witzig. Die restlichen Mitschüler verließen das Grundstück und Herm und Cho ließen sich neben einer nicht minder verkaterten Mrs Weasley nieder. Langsam kehrten ihre Lebensgeister wieder und Hermione begann darüber nach zudenken, was sie jetzt tun wollte. Ursprünglich war geplant, da sie nach Hause sollte, doch das konnte oder wollte sie im Moment nicht. Als hätte Mr Weasley ihr Gedanken gelesen, fragte er: "Willst du nicht auch bis zum Ende der Ferien hier bleiben Hermione?" Sie sah dankbar auf. "Gerne, wenn es ihnen nicht zu viele Umstände macht?" "Aber nein.", beeilte er sich zu sagen und dachte mit einem schlechten gewissen an den Walkman der nicht mehr funktionierte. Er konnte nicht wissen, dass nur die Batterien alle waren. 5 Januar, Sonntag. Harry, Ron, Ginny und Hermione rannten den Bahnsteig 9 ¾ entlang. Sie waren zu spät aufgestanden. "Er ist noch nicht abgefahren.", keuchte Ron erleichtert und sprang in den Zug. Ihm folgte Harry und schließlich Ginny. Hermione warf gerade ihre Sachen hinein, als sie sich noch einmal umsah und eine Tasche von sich etwa fünfzig Meter von sich liegen sah. "Sucht schon mal ein Abteil.", rief sie ihren Freunden zu. "Ich bin gleich wieder da." "Beeil dich, Hermione." "Ja, ja." Schon flitzte sie auf die Tasche zu, ergriff sie und stürmte zurück. Sie sprang hinein und die Türen schlossen sich. Ron setzte sich erleichtert in den Sitz. Er hatte gesehen, wie Herm in letzten Moment eingestiegen war, also würde sie jeden Augenblick hier auftauchen. Hermione ihrerseits versuchte wieder zu Atem zu kommen und ihren Herzschlag zu beruhigen. Soviel Aufregung am Morgen, das kann ja nicht gut gehen. Sie hatte das Gefühl immer tiefer ins Chaos zu versinken. Genauso war es schon nach den Sommerferien. Da hätte sie auch um ein Haar den Hogwartsexpress verpasst. "Es ist wie verhext.", murmelte sie und ging den Gang entlang zum Abteil ihrer Freunde. Sie blieb wie angewurzelt stehen, als sie Malfoy auf sich zu kommen sah. Er grinste. Kurz vor ihr machte er halt. Noch immer hatte er kein Wort gesagt. Hermiones Herz fing wieder an zu rasen. Sie sah ihn misstrauisch an. Ihre Hände würden feucht, als er ihr Kinn leicht mit dem Finger anhob und ihr genau in die Augen sah. Eisblau, fuhr es ihr durch den Kopf. Er nickte leicht und grinste weiter, dann ließ er von ihr ab und ging an ihr vorbei, ohne bis dahin auch nur ein Laut von sich gegeben zu haben. Hermione stand da und starrte ins Leere. "Was war das denn jetzt?", fragte Ron, der zwei Abteile weiter mit Harry auf den Gang getreten war. Hermione wollte etwas sagen, wurde aber unterbrochen, als Cho plötzlich neben ihr stand. Sie hatte die Szene durch die Scheibe beobachtet. "Deswegen hast du dich aber nicht zu Silvester betrunken, oder?" "Nein. Ich..." Die Erklärung blieb ihr erspart, als Cho unvermittelt aufschrie und auf Terence zeigte, der ihnen entgegen kam. "Dich habe ich gesehen. Vor dem Mond und der war grün und hat gegrinst.", rief sie in fester Überzeugung. Jetzt schauten noch andere Schüler aus ihren Abteilen. "Was ist denn hier los?", erklang es da unmittelbar hinter Hermione. Professor Snape stand mit verschränkten Armen da und musterte das Mädchen eingehend. "Nichts." "Und warum haben sie ich dann immer noch keinen Platz gesucht, Miss Granger?" "Ich war gerade auf dem Weg, als..." "Ja?" Was sollte sie sagen, als Draco sie angestarrt hatte? Da war nicht unbedingt eine plausible Erklärung, denn das tat er letzter Zeit öfter. Sie war erschrocken stehen geblieben, weil sie durch Malfoys Anwesenheit unsanft an ihre Eltern erinnert worden war, die sie die letzten vier Tage erfolgreich verdrängt hatte. "Ich geh schon.", sagte sie schlicht und verschwand in das Abteil ihrer Freunde. "Glaubst du es stimmt und Terence ist wirklich zu Sivester an unserem Haus vorbei geflogen?", fragte Ron und dachte an seine Schwester, die unmittelbar nach Chos Ausruf rot geworden war. "Cho war betrunken. Sie hat auch steif und fest behauptet der Mond wäre grün und hat gegrinst.", erklärte Herm. "Aber vielleicht hatte sie ja Recht?", begann Ron noch einmal. "Vielleicht. Ich habe auch jemanden vorbeifliegen sehen, aber ich bin mir sicher, das es nicht Terence war.", sagte sie entschieden und damit war das Thema für sie beendet. "Außerdem war der Mond rot.", setzte sie noch nach. 8. Januar, Mittwoch Der gesamte sechste Jahrgang saß im Raum für Verwandlung und sah gespannt zu Professor McGonagall. Neben Flug- und Luftsicherheit, auf Grund seiner Lehrer, war Verwandlung, noch mit das beliebteste Fach. Diese Stunde sollten Verwandlungen an lebenden Menschen vorgenommen werden. Der Professorin selbst war bei diesem Teil des Lehrplans immer etwas mulmig. Sie hatte schon die grauseligsten Verwandlungen gesehen. Es reichte von merkwürdiger Kleidung bis regelrechte Ungeheuer, die die Schüler ihr auf unerklärliche Weise zustande brachten, nur weil sie nicht richtig den Zauberstab schwangen oder nuschelten. Sie entschied sich das Hannah und Hermione den Anfang machen sollten. Sie waren in ihrem Fach die besten und sie hoffte, dass diesmal alles gut gehen würde. McGonagall überließ es ihren Schülerinnen eine geeignete Verwandlung zu suchen. Hannah begann. Sie wollte Herm eine Mütze und einen Schal anzaubern. Der Schal klappte hervorragend. Herms Kragen schlang sich um ihren Hals und wickelte sich fest. Die Mütze jedoch sah etwas fragwürdig aus. Ihre Haare hatten sich zu eine Art Turban aufgetürmt und fielen schließlich wieder schlapp über ihr Gesicht. "Ups.", entfuhr es Hannah und sah entschuldigend auf. "Das macht doch nichts.", winkte Herm ab und strich sich ihre Mähne aus dem Gesicht. Sie dachte kurz nach und ein verschmitztes Lächeln trat auf ihr Gesicht. Hannah hatte eine Schwäche für Ernie, wie sie wusste. Sie wollte dem ganzen Mal ein bisschen nach helfen. Gerade schwang sie ihren Zauberstab, als sie es neben sich flüstern hörte. "Denk dran, keine Ungeheuer, Granger, es reicht schon wenn wir dich in der Klasse haben." Herm drehte sich zornig um. "Wenn du nicht deine Klappe hältst, Malfoy, werde ich dich gleich verzaubern." "Das hast du doch schon längst.", lachte Terry von der hinteren Reihe auf. McGonagall blickte mit einer hochgezogenen Augenbraue auf, als sie zu ihrer Überraschung ein Tintenfass auf Terry zufliegen sah. Sein Gesicht würde mit grüner Tinte besprenkelt und nun lachte auch der Rest der Klasse. "Mister Malfoy.", donnerte McGonagall streng. "Was kann ich dafür, dass das Tintenfass mir aus der Hand gerutscht ist.", gab dieser scheinbar unschuldig zurück. "Drei Reihen nach hinten?!" "Die Naturgesetzte sind eben unergründlich.", zuckte er mit den Schultern. Hermione war fasziniert. Draco grinste immer noch und holte ein neues Tintenfass aus seiner Tasche. In aller Seelenruhe schraubte er es auf und tauchte seine Feder ein um weiter zu schreiben. "Das nenne ich Vorbereitung.", murmelte Ron. "Er hat wahrscheinlich von 'Alte Runen' dazugelernt.", überlegte Harry. "Miss Granger, würden sie nun ihre Verwandlung..." McGonagall stoppte und sah auf die Uhr. Sie seufzte und erklärte die Stunde für beendet. *** "Hermione" Sie drehte sich um. "Heute um drei ist Training.", rief Harry ihr im Vorbeirenne zu und war auch schon um die Ecke verschwunden. Das Mädchen sah auf die Uhr. Sie hatte noch eine Stunde Zeit. Sie überlegte, was sie machen sollte und entschied sich, sich umzuziehen und schon mal auf das Spielfeld zu gehen. Sie griff nach ihren Besen und schlenderte zum Feld hinüber. Überall lag dicker Schnee. Sie setzte sich auf ihren Besen und flog zu den Sitzreihen der Gryffindor. Sie setzte sich auf die vorderste Bank und legte ihren Kopf auf ihre Arme. Sie dachte nach. Erst an nichts bestimmtes, doch schließlich über ihre Eltern. Ihre Gedanken kreisten früher oder später jedes Mal um den 30. Dezember. Sie hatte inzwischen mehrere Briefe von ihren Eltern erhalten doch sie weigerte sich ihnen zu antworten. Zwei Gestallten kamen auf das Feld und Herm erkannte Professor Wood und Alicia. Er deutet nach oben und erklärte ihr irgendwas und sie nickte. Dann hob er den Zauberstab und befreite das Spielfeld on dem Schnee. Sie hoben ab und steuerten auf die Tore zu, dabei entdeckte Alicia Hermione und fuhr erschrocken zusammen, bevor sie zu ihr hinüber flog. "Was machst du denn schon hier?", fragte sie und strich sich nervös eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Nachdenken. Und ihr?" "Oliver, ich meine Professor Wood erklärt mir noch ein paar Spieltaktiken, wegen Samstag, wir spielen doch gegen Slytherin." "Ich weiß." Herm sah nach unten. "Da kommt ja unser Kapitän." Sie schwang sich auf den Besen und ließ sich auf den Boden gleiten. "Alles klar Herm? Können wir anfangen?", fragte Harry, als auch die anderen eingetroffen waren. Sie nickte und das Training begann. 14. Januar, Dienstag. Harry saß im Gemeinschaftsraum und schrieb mal wieder einen Brief an seinen Patenonkel. Er machte sich um Hermione Sorgen. Ihm war auch aufgefallen, da sie offensichtlich mit ihm reden wollte, doch irgendwas hielt sie davon ab. Anfangs war er beleidigt, doch nach und nach begriff er dass es irgendwas sein musste, mit dem sie selbst erst einmal ins reine kommen musste. Auch die Sache mit Malfoy und Herm passte ihm ganz und gar nicht. Den Blick, den Hermione Draco zugeworfen hatte, als dieser sein Tintenfass zweckentfremdet hatte, hatte ihn irritiert. Doch das waren eigentlich nur Randprobleme. Wirklich Kopfzerbrechen bereitete ihn Cho. Seit Silvester benahm sie sich ihm gegenüber sehr reserviert. Sie war höflich, nett, freundlich wie immer, doch irgendwas in ihr brodelte und er wusste nicht warum. Nur das er der Grund zu sein schien. Weiter machte er sich Sorgen, das der dunkle Rat schwieg. Erst gab es kurz hintereinander Angriff und jetzt war gar nichts mehr. Er fragte sich ob Sirius irgendwas gehört haben könnte. Sein Patenonkel war oft erstaunlich gut informiert. Und das die Granger offenbar immer noch verschwunden war. Er konnte gar nicht glauben, das Herm das einfach so hinnahm. Das war überhaupt nicht ihre Art. Zum Schluss regte Harry sich noch über das verlorene Spiel gegen Slytherin auf. Er faltete den Brief sorgsam zusammen und stieg zum Turm der Eulerei hinauf. Die kleine graue Eule erkannte ihn wieder und flatterte schon auf ihn zu. Harry war der einzige, der sie auf einen Botengang schickte, weil sie eben so klein und unauffällig war. Außerdem mochte die Eule den Mann, der die Briefe von dem Jungen bekam. Er hatte immer etwas besonders leckeres für sie und sie kuschelte sich vor dem Kamin zusammen, während er Mann eine Antwort schrieb, die sie dem Jungen zurückbrachte. Der Kauz flatterte los. Im Segelflug überquerte er das Quiddichspielfeld, das nun verwaist und wieder unter einer dicken Schneedecke dalag. Hermione saß im Zuschauerturm der Gryffindor und sah in den Himmel. Sie erkannte den Kauz und wünschte ihm stumm einen guten Flug. Ihr wurde kalt und sie stieg von Turm hinab. Auf dem Weg nach unten begegnete sie Ginny, die sie erschrocken ansah. "Was machst du denn hier?", fragten sie gleichzeitig. "Ich habe nur ein bisschen nachgedacht.", sagte Herm und sah, wie Ginny nervös an ihrem Medallion drehte. Unwillkürliche Neugierde überkam Herm, als sie sich fragte, wessen Bild sie wohl da drin hatte. Aber sie wollte nicht fragen. "Ich geh dann mal, mir wird es langsam kalt." Ginny lächelte sie erleichtert an und nickte. Hermione ging immer noch in Gedanken auf die Schule zu. Sie bemerkte noch nicht einmal den Jungen, der an ihr vorbei zum Spielfeld hastete. 17. Januar, Freitag Ron kam in den Gemeinschaftsraum von Gryffindor. Erschöpft setzte er sich in einen der Sessel vor dem Kamin. Harry fragte sich wovon sein Freund so kaputt war. "Wieso bist du so fertig?" "Ich habe Hermione gesucht. Sie scheint spurlos verschwunden zu sein." "Warum?" "Ein Brief von ihren Eltern. Die Eule hat sich hoffnungslos verflogen, ist in mein Suppentopf gefallen." Harry grinste. "Ehrlich? Und was hast du dann gegessen?" "Ich war schon fertig. Wo warst du eigentlich?" "Ich habe etwas in der Bibliothek nachgeschlagen und darüber die Zeit vergessen." "Ach so. Wo ist Herm denn nun?" Harry zuckte mit den Schultern. In letzter Zeit schien es nie jemand zu wissen. "Am Dienstag habe ich sie auf dem Zuschauerturm der Gryffindor getroffen.", sagte Ginny leicht abwesend, die bis dahin still in einem Buch vertief dasaß. "Da habe ich nachgesehen, da ist sie nicht.", murmelte Ron und sank tiefer in den Sessel. "Ach Ginny?" "Ja?" "Was wolltest du eigentlich auf dem Zuschauerturm?", fragte Ron wie beiläufig. "Das geht dich nichts an, Bruderherz.", gab sie im gleichen Tonfall zurück und sah noch nicht mal von ihrem Buch auf. Die Gesuchte indes stieg gerade vom Zuschauerturm der Hufflepuff hinab, auf dem von ihrem eigenen Haus waren zu viele Leute unterwegs. Sie selbst ganz überrascht darüber. Auf dem Weg nach unten traf sie, auf die sich küssenden Hannah und Ernie. Herm war peinlich berührt und schlängelte sich an den Beiden vorbei, ohne dass sie bemerkt wurde. "Hufflepuff ist also auch gestrichen.", murmelte sie, als sie gerade an Hagrieds Hütte vorbei kam. "Hallo Hermione.", begrüßte sie der Waldhüter. "Magst du nicht auf eine Tasse Tee bleiben?" Herm überlegte kurz und willigt dann ein. Ihr war tatsächlich etwas kalt und Hagried hatte sie schon lange nicht mehr besucht. "Na, geht es dir auch gut?", fragte der Halbriese, als er das dampfende Wasser eingoss. Herm umschlang mit ihren fingern die Tasse und blickte über den Rand hinweg aus dem Fenster. Ging es ihr denn gut? "Doch, eigentlich geht es mir gut. In der Schule könnte es nicht besser laufen." "Und deine Eltern? Harry meinte, dass du dir Sorgen um sie gemacht hast. Sie sind verschwunden." "Sie sind nur auf Reisen.", log Herm. "Ach so." Dann sprachen sie über belangloses Zeug und schließlich verabschiedete sich Herm von Hagried und ging auf die Schule zu. "Da bist du ja.", rief Ron. "Der ist für dich gekommen." Er hielt ihr einen Brief entgegen. "Von meinen Eltern? Ich habe mich schon gewundert wo er so lange bleibt." "Frag mal Sam, der muss sich total verflogen haben, sah ganz zerrupft aus der arme." 20. Januar, Montag Eigentlich hatte Hermione sich mit den Anderen in de Bibliothek verabredet, doch in letzter Zeit schweiften ihre Gedanken immer wieder ab. Dieses Mal saß auf dem Zuschauerturm von Rawenclaw. Ihre Nase triefte. Sie würde sich noch einen tüchtigen Schnupfen holen. Die Ohren ihres Katers zuckten. Prüfend hob er den Kopf und fixierte eine Bank auf die er ohne Vorwarnung fauchend zusprang. Hermione fuhr erschrocken zusammen. Kurz darauf kam Krummbein verstimmt zurück. Leise fauchend ließ er sich wieder auf Herm Füße nieder und starrte noch kurze Zeit auf die Bank, bevor er sich wieder zusammenrollte. Herm kraulte ihm den Kopf. Mittlerweile genoss sie diese einsamen Stunden hoch oben. Ab und zu ließ sie ihren Blick auf das Feld gleiten und wunderte sich jedes Mal, was für ein Betrieb dort war. Sie wusste, das Hufflepuff gleich trainieren würde und beschloss wieder zu gehen. Auf dem Weg nach unten traf sie natürlich wieder jemanden. Langsam fing sie an Verfolgungswahn zu glauben. "Hey, Herm, was machst du denn hier?", fragte Cho. "Nachdenken." "Über was?" "Über was denkt man schon nach, wenn man sechzehn ist.", sagte sie leichthin. Cho lächelte wissend und Herm grinste zurück und dachte, nein darüber nicht. Sie hatte keine Lust irgendjemanden etwas zu erklären. Immerhin verschwieg sie, das es ihren Eltern gut ging und sie nicht verschwunden waren, das sie keine Muggel waren, was eigentlich jeder in der Schule vermutete und das sie die Malfoys und damit wer weiß wen noch gut kannten. Sie wollte nicht darüber reden. Sie konnte nicht darüber reden. Jedenfalls jetzt noch nicht, Nicht solange sie nicht die ganze Wahrheit kennt. Die Frage war nur, ob sie die je erfahren würde und ob es dann auch wirklich die Wahrheit war. *** "Ich dachte Hermione wollte auch kommen.", wunderte sich Lisa. "Das hat sie jedenfalls gesagt. Vermutlich sitzt sie mal wieder irgendwo und denkt nach.", sagte Ron und beugte sich wieder über eins der Bücher. "Sie denkt in letzter Zeit oft nach, findet ihr nicht?", bemerkte Dean. "Wer weiß was so in ihrem Kopf so rumschwirrt." Terry sah auf und deutet in Richtung Draco, der lesend hinter einem Regal vorkam. "Das glaubst du doch nicht wirklich, oder?" Ron sah ihn entsetzt an. "Ich erinnere mich nur ungern daran, aber ich hatte neulich ein Tintenfass im Gesicht. Würde jemand wegen einer Nichtigkeit so ausrasten?" "Mhmmm." Der Rest sah nachdenklich zu Draco, der abrupt stehen bleib und aufsah. "Was?", fragte dieser gereizt. "Nichts.", erwiderte Harry und alle konzentrierten sich wieder auf die Arbeit. "Entschuldigt ich bin zu spät.", rief Herm und kam auf den Tisch zu gestürmt. Madame Pince sah sie missbilligend an und Herm zog den Kopf ein. "Seit ihr schon sehr weit?", fragte sie nun flüsternd. "Es geht so.", gab Lisa genauso flüsternd zurück. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Malfoy Herm nachdenklich musterte. Ob Terry Recht hatte? 26. Januar, Sonntag "Morgen.", gähnend setzte Ginny sich an den Tisch und stützte ihren Kopf auf eine Hand. "Schlecht geschlafen?", fragte Ron "Zuwenig geschlafen." Missmutig schob sie den Löffel in ihr Müsli. "Woran lag es denn?", lauerte ihr Bruder. "Das erzähle ich dir, wenn du alt genug dafür bist.", grinste sie und fing an zu essen. "Glaubst du das meint sie ernst?", flüsterte Ron Herm zu und sie wiegte nachdenklich den Kopf. Die Post meldete sich an. Ein kleiner grauer Kauz, setzte sich auf Harrys Schulter und wartete geduldig, bis dieser ihm den Brief abnahm. Dann plusterte er sich kurz auf, als Harry ihn unter dem Kopf kraulte und flatterte davon. "Wird Hedwig nicht eifersüchtig?", fragte Ron und sah den Kauz hinterher. "Sie trägt es mit Fassung.", grinste Harry. "Sie weiß, dass sie einfach zu schön ist, für diesen Job." Er riss den Brief auf und trank genüsslich seinen Tee, als er die Zeilen überflog. Plötzlich verschluckte er sich, ähnlich wie zu Halloween. Er rang nach Luft. Das was er da las, war bald noch eine schlimmere Vorstellung als im ersten Brief von Sirius. "Das kann nicht sein ernst sein:", murmelte er fassungslos vor sich hin. "Was, kann nicht sein Ernst sein?", fragte Herm und sah hinüber. Harry fing an zu stottern. "Ähmm ...nichts...gar nichts.", beeilte er sich zu sagen. "Dafür, dass es jedes Mal nichts ist, verschluckst du dich aber ziemlich oft. Das ist schon das zweite Mal. Was um alles schreibt die Tatze nur?", fragte nun Ron. "Ich erzähle es dir später.", versprach Harr und Hermione sah beleidigt zu ihm hinüber. "Und mir?" "Später." Viel später oder besser nie, setzte Harry in Gedanken hinzu. *** Hermione war wie immer verschwunden und Ron und Harry saßen alleine im Gemeinschaftsraum. "Also, was hat Sirius dir nun so furchtbares mitzuteilen?", fragte Ron und Harry zog zögernd die Briefe hervor. "Ich sollte erklären, dass ich erst Malfoys und dann Herms merkwürdige Verhalten geschildert habe. Ron sah auf das Papier. "'Blablabla...kommt es mir vor, als würde dieser jemand ernsthaftes Interesse an deine Freundin Hermione zeigen...' WAS?", schrie Ron auf. "Lies den zweiten, der wird dich richtig umhauen.", forderte Harry ihn auf. "Ich ahne es schon.", jammerte Ron. Seine Augen flogen über den Brief, als er je stockte und nach Atmen rang. "Jepp! Du hast die Stelle gefunden.", kommentierte Harry trocken. "Sirius glaubt ernsthaft, das... unsere Hermione...etwas für diesen...diesen ...Malfoy übrig hat? Was um alles in der Welt hast du ihm geschrieben?" "Nur was ich gesehen habe." "Ach was." Ron warf ihm die Briefe zu. "Was weiß er denn schon. Er kennt sie doch noch nicht mal." "Aber du musst doch zugeben, das was wahres dran ist." Ron knurrte leise vor sich hin. Das Bild der dicken Dame schwang auf und Ginny kam herein gestürmt. Übermütig schlang sie ihre Arme von hinten um ihren Bruder. Missmutig sah er auf. "Schlecht gelaunt? Warum denn nur?", flötete sie ihm ins Ohr. "Ich habe gerade Ungeheuerliches erfahren und hoffe, das es durch ignorieren nur bei den Spekulationen bleibt, die sie im Moment noch sind." "Was denn?" Neugierig sah Ginny von Ron zu Harry und wieder zu Ron. "Ein guter Freund behauptet, das Hermione und Malfoy ein Paar sind." "Nein, das ist nicht richtig. Er sagt, das es möglich wäre.", korrigierte Harry. "Ach pipperlapup. Wäre, könnte, ist, egal, es wäre schlicht weg furchtbar und unvorstellbar.", rief Ron aufgebracht. "Warum?" Ginny sah ihren Bruder von der Seite an. "Malfoy und Hermione! Slytherin und Gryffindor! Halloooo. Das geht doch nicht." "Wieso, ich finde, das passt ausgezeichnet." Ginny weigerte sich standhaft, daran etwas Unmögliches zu sehen. Sie schmiegte ihre Wange an Rons und säuselte: "Duuu? Rony-spätzchen-bruderherz?" Ron wurde misstrauisch. So viele Kosenamen auf einmal, das konnte nur eins bedeuten. Sie wollte was von ihm. Vornehmlich GELD. Und so war es auch. "Ich brauche 3 Sickel. Kannst du die mir leihen?" "Selbst wenn ich wollte, tut mir leid." Schmollend zog sie sich zurück. "Aber ich brauche das Geld." "Wofür?" "Für ein Geburtstagsgeschenk. Ich kann doch nicht ohne Geburtstagsgeschenk auf eine Geburtstagsfeier gehen." "Geburtstag?" Ron dachte angestrengt nach. "Wer hat denn Geburtstag?" "Niemand, den du näher kennst.", sagte sie schnell. "Ich kann dir das Geld leihen, wenn du willst.", warf Harry ein. "Wirklich? Danke, danke, danke. Du hast was gut bei mir." "Schon gut.", winkte Harry ab und reichte ihr die Münzen. Ginny lief davon und Harry sah zu Ron, der nachdenklich im Sessel saß. "Sie hat Jemand DEN ich nicht kenne, gesagt. Ergo handelt es ich um einen Jungen." "Hat sie dir noch immer nicht gesagt, wer ihr Freund ist?", fragte Harry mitleidig. "Nein. Weißt du es?" "Nee, aber mich interessiert es auch nicht. Hauptsache ist doch, das sie glücklich ist." "Mmmpf." *** Draco Malfoy ging zum Zuschauerturm von Slytherin. Er hatte einen merkwürdigen Brief von seiner Schwester erhalten. Sie würde im nächsten Jahr nach Hogwarts kommen. Er konnte nicht sagen, das sie sich sonderlich gut verstanden, um sehr mehr wunderte er sich, das sie ihm schrieb. Noch dazu ohne das Wissen ihrer Eltern, denn die Eule kannte er nicht, wahrscheinlich war eine von ihren Freundinnen. Er lehnte sich auf die Band und sah auf das Spielfeld hinab. Erst gestern hatte er genau hier gesessen und das Spiel zwischen Rawenclaw und Hufflepuff verfolgt. Die Dachse haben knapp gewonnen. Damit war noch alles offen. Jedes Haus hatte bis jetzt ein gewonnenes und ein verlorenes Spiel. Irgendwie wünschte sich Draco im Finale gegen Gryffindor zu spielen. Und möglichst um den Pokal. Noch einmal überflog er die Zeilen seiner Schwester. Ein unbekanntes Zaubererpaar ging seit Halloween ein und aus. Immer nachts. Sie wusste nicht wer es war. Hatte aber mal den Namen "Granger" aufgeschnappt. Der dunkle Rat schien wieder zusammen zu kommen. Lord Voldemort lebte, das wusste er. Dennoch konnte er nichts über dessen derzeitigen Fähigkeiten sagen. "Granger", murmelte er gedankenverloren vor sich hin. Hinter sich nahm er eine Bewegung wahr und fuhr herum. Er erblickte Hermione, die grade im Begriff war sich davon zu schleichen. "Was machst du hier?", fragte er misstrauisch und Herm spulte ihr Standartantwort ab. Nachdenken. "Seit wann sitzt du schon da?" "Noch bevor du her gekommen bist." "Was suchst du bei Slytherin?" Hermione richtete sich auf und zog tief die Luft ein, während sie zum Horizont schaute. Krummbein schlich um Dracos Beine und sah prüfend auf. Dann gähnte er herzhaft und streckte seine Krallen, bevor er sich auf dessen Füße niederließ. Der Kater hielt es für einen ausgezeichneten Platz für ein Nickerchen. "Bei den anderen war zu viel los. Außer euer Zuschauerturm scheinen die anderen alle als heimliche Treffpunkte für Dates missbraucht zu werden. Bei euch gibt es wohl nicht so viele Paare?" Sie kam die Treppe wieder runter und schaute über den Rand auf das Spielfeld. Wie zur Bestätigung sahen sie ein Paar auf den Gryffindorturm zuschlendern. Hermione musste lächeln, als ihre Miene plötzlich erstarrte. "Ron wird ausflippen, wenn er davon erfährt.", murmelte sie und nun sah auch Draco nach unten. "Terence und Ginny? Ist doch schon längst uralt. Die derzeitigen Gerüchte kursieren um Lisa und Adrian.", setzte er sie auf den neuesten Stand. "Ach so? Bei uns ist es jemand ganz anderes über den spekuliert wird." "Wen? Potter?", fragte Draco. Hermione schüttelte den Kopf. "Was meinst du warum ich bei Slytherin sitze und nicht bei Gryffindor.", sagte sie. "Du? Mit wem? Weasley?" Hermione grinste. Sie und Ron? Na das wäre allerdings ein Lacher. Sagte aber nichts und Draco nahm es als ein ja hin. Warum sollte sie ihn darüber aufklären wie falsch er lag. Sie war ja selber erschrocken, als es ihr zu Ohren kam. "Du hast meinen Namen gerade gemurmelt.", wechselte sie abrupt das Thema. "Ich habe gehört, deine Eltern sind wieder da? Du sollst sie noch vor Silvester getroffen haben." Hermione musterte sein Gesicht. Was wusste er? "Wahrscheinlich mehr als du.", gab er als Antwort, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Hermione setzte sich auf die kalte Bank und stützte ihre Hände auf den Kopf. "Dann sind sie also wirklich durch und durch Zauberer und Hexe und keine Muggel." Draco setzte sich neben sie. "Sie haben mich die ganze Zeit belogen. Haben mich glauben lassen sie wären Zahnärzte." "Soweit ich weiß, sind sie das tatsächlich." "Warum haben sie ihre Identität versteckt?" Sie sah ihn forsch an und er sah zum Horizont. "Alles weiß ich nicht, ich glaube eigentlich sollte ich es auch gar nicht wissen. Ich habe meine Eltern zufällig gehört, wie sie über einen Mister Granger sprachen. Da wurde ich hellhörig. Es scheint, das sie sich gut kennen, unsere Väter, meine ich." "Dein Vater war im dunklen Rat." Draco blieb stumm. "Ist mein Vater auch im dunklen Rat gewesen? Mussten sie sich nach dem Sturz von Voldemort deshalb ...verstecken?" Draco sah sie an. "Ich weiß, dass sie meine Eltern oft besuchen." "Woher?" Zögernd holte Malfoy den Brief seiner Schwester heraus und reichte ihn ihr. Was sie dort las überraschte sie nicht. Weder, das ihre Eltern Gast bei den Malfoys waren, noch, das der dunkle Rat wieder zusammen gekommen war und schon gar nicht, das ihre Vater offenbar auch dazu gehörte. Was bedeutete, dass sie zwangsläufig zu den Death Eatern gehörten. "Oh Gott.", stöhnte Herm auf und Tränen rannen über ihre Wangen. Hilflos saß Draco daneben. Er konnte ja mit allen umgehen, aber nicht mit Tränen. Er nahm den Brief wieder an sich, schließlich tat er das, was er immer getan hatte. "Hör auf zu heulen, das bringt dir auch nichts.", sagte er gefühlskalt und Herm sah erschrocken auf. Sie schluckte. "Warum hast du mir den Brief gezeigt. Ich könnte zu Dumbledore gehen." "Und deine Eltern verraten? So gerecht wie du auch sein magst, aber das bringst selbst du nicht fertig." Er stand auf und ging davon. Hermione saß noch eine Weile da und achte über seine Worte nach. Er hat Recht, das bringe selbst ich nicht fertig, dachte sie. 14. Februar, Freitag Hermione stand auf und gähnte herzhaft. So gut wie heute hatte sie schonlange nicht mehr geschlafen. Im Gemeinschaftsraum traf sie auf Ginny, die blind vor Herzchen durch die Gegend ging. In ihrer Hand hielt sie eine Valentinskarte. Ron sah misstrauisch zu ihr hinüber. Er hatte immer noch keine Ahnung und Herm würde die letzte sein, die es ihm sagte. Dann kam Alicia herein geschwebt. Herm runzelte die Stirn. Von wem war denn ihre Karte? Sie schüttelte den Kopf und ging zum Frühstück. Allerdings allein, denn sowohl Harry als auch Ron waren irgendwie nicht zurechnungsfähig. Harry schwebt in einer rosaroten Wolke und Ron grübelte über seine Schwester oder besser deren Freund nach. Auf dem Weg zur großen Halle begegnete sie Cho, die Herm kaum wahrnahm. "Sind denn heute alle verrückt geworden?", fragte sie verärgert und lief weiter. Ihre morgendliche gute Laune sank immer mehr. Mandys und Hannahs Gesichter trugen erheblich dazu bei, doch Lisa schließlich gab ihr den Rest. "Guten Morgen Herm", wurde sie von Lisa begrüßt. "Endlich mal jemand der nicht auf der Wolke schwebt.", atmete Hermione erleichtert auf. "Wie meinst du das?", fragte Lisa. "Bis jetzt sind alle die mir entgegen kamen mit Valentinskarten unansprechbar vorbeigeschwebt. Es ist wie eine Volkskrankheit." "Tja, nicht alle bekommen Karten.", grummelte Lisa leicht verstimmt. "Wolltest du denn auch eine?", fragte Herm vorsichtig. "Irgendwie habe ich eine erwartet." Da rief jemand hinter ihnen Lisas Namen. Diese drehte sich mit einem strahlenden Lächeln um und augenblicklich hatte auch sie statt Pupillen kleine Herzchen in ihren Augen. "Oh GOOOT.", schrie Herm genervt auf und rannte zum Frühstück. Nur weg, von hier, war ihr einziger Gedanke. In ihrer Blindheit prallte sie am Fuß der Treppe mit jemand zusammen und schlug auf dem Boden auf. "Tschuldigung.", murmelte sie und ergriff die Hand, die der Umgerannte ihr anbot. "Blindlings durch die Gegend zu rennen, kann nur Unfälle zur Folge haben.", erklärte dieser Hermione nachahmend. Hermione verzog unwillkürlich das Gesicht. "Morgen Draco.", sagte sie nur knapp. Seit dem zufälligen zusammentreffen auf dem Slytherinturm hatten sie nicht mal mehr einen Blick gewechselt, geschweige dann ein Wort. Dies hatte das aktuelle Gerücht zur Folge. Sie und Draco hatten sich wieder getrennt. Wir waren ja noch nicht mal zusammen, hatte Hermione gedacht und mit Schrecken ihre Wortwahl bemerkt. Noch nicht mal? Sie drehte sich um und beide betraten gleichzeitig die große Halle. Die neugierigen Blicke ihrer Freunde nahm sie gar nicht wahr. Viel mehr fragte sie sich, wie sie alle vor ihr da sein konnten. Immerhin war sie gerannt und die anderen geschwebt? Das muss wohl Liebe sein, dachte sie sarkastisch. Sie hasste den Valentinstag. 19. Februar, Mittwoch Harry ging vergnügt den Gang entlang. Die Treppe auf der er gerade stand ruckte mit einmal und genervt registrierte Harry, dass er einen gewaltigen Umweg in Kauf nehmen musste. Er trat in den Gang, in den sonst so gut wie nie jemand war. Warum auch? Hier lagen die Räume, in denen für gewöhnlich irgendwelches altes Gerümpel lagerte, das niemand mehr brauchte. Er sah sich um und entschied sich nach rechts zu gehen. Das würde dann zwar noch mehr ein Umweg sein, aber so kam er an den Quidditchpokalen vorbei. Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen. In der Mitte vom Gang standen sich Hermione und Draco gegenüber. Er sagte irgendwas zu ihr, doch Harry konnte nichts verstehen. Hermione schien irgendwie aufgelöst. Harry stockte der Atem. Draco hob seine Hand und legte sie auf Herms Wange. Er beugte sich zu ihr hinunter und... Warum tat Herm denn nichts? Sah sie denn nicht, was der Kerl vorhatte? Oder wollte sie es sogar?! Vor Schreck fiel Harry ein Buch krachend zu Boden und die Beiden zuckten erschrocken zusammen. Sofort verfinsterte sich Dracos Miene und Herm fuhr sich nervös durch die Haare. "Wir sehen uns ...irgendwann, Draco.", sagte sie schnell du kam auf Harry zu gerannt. Malfoy drehte sich um und ging in die entgegen gesetzter Richtung davon. Eigentlich war er froh über die Unterbrechung von Harry. Hermione war völlig aufgelöst durch die Gänge gerannt, als er sie traf. Nichts Gutes ahnen zog er sie in den wenig benutzen Gang. Wortlos hatte sie ihm den Brief entgegengehalten. Er kannte die Schrift nicht und auch Hermione sagte, das sie nicht wusste, von wem er war. Da stand dass ihre Eltern den Death Eatern angehörten. So weit so gut, das war für Herm nicht Neues, aber darunter war zu lesen, warum sie sich als Muggel ausgaben. Das Ministerium war hinter ihnen her. Um ihre Tochter, die noch ein Baby war zu schützen, nahmen sie eine neue Identität an. Ursprünglich war das ganze nur für kurze Zeit geplant. Sie wollten auf Voldemorts Rückkehr warten. Dann lief alles aus dem Ruder. Herm wurde als Muggelgeborene registriert und die Granger mussten es dabei belassen um nicht aufzufallen. Sie wollten ihre Tochter schützen. Um jeden Preis auch wenn es bedeutete sich als diese verhasten Muggel auszugeben. Von der Freundschaft zu Harry und Ron haben ihre Eltern erst erfahren, als es zu spät war. Unterzeichnet war der Brief nur mit, ein Freund. Draco hatte ihn noch mal und noch mal gelesen. Dann begriff er was Hermione so aufgeregt hatte. Hermione war es vorherbestimmt auf die dunkle Seite zu gehen. Man erwartete es von ihr. Jetzt wo sie die Wahrheit kannte erst Recht und sie konnte mit Niemandem darüber reden, ohne dass sie ihre Eltern verriet. Niemand außer mit ihm. Und Draco fiel es zunehmend schwerer nur eine Mitschülerin in ihr zu sehen. Fast hätte er sie geküsst. Er konnte noch nicht einmal sagen warum. Er sah nur ihre verzweifelten Augen. "Zum Teufel mit ihr.", knurrte er und lief in Gedanken weiter. Hermione steckte in echten Schwierigkeiten. Sie würde sich nie gegen ihre Freunde stellen und ebenso wenig gegen ihre Eltern. Draco blieb stehen. Was würde er an ihrer Stelle tun? Er hofft sich nie entscheiden zu müssen. *** Harry saß Hermione stumm gegenüber. "Sag irgendwas.", bat sie ihn. Sie konnte diesen anklagenden Blick nicht länger ertragen. "Seit wann nennst du ihn Draco?", war das einzige was ihm einfiel. Hermione stand genervt auf und ging ins Bett. 23. Februar, Sonntag Hermione lief vergnügt den Gang entlang. Am Tag zuvor hatten sie Rawenclaw besiegt, was bedeutete, das sie im Final gegen Slytherin spielen würden, denn das diese gegen Hufflepuff am achten März gewinnen würden, stand für sie außer Frage. Sie sprang auf die Treppe, die wie zum Protest zur Seite schwenkte. "Na gut, dann eben bei der maulenden Myrthe vorbei.", flötete sie. In ihrem Übermut verbeugte sie sich vor der Treppe und ging weiter. In ihrem kopf summte eine Melodie. So glücklich wie heute war sie schon lange nicht mehr gewesen. Ihr Fuß stieß gegen etwas Weiches und sie sah auf den Boden. Erschrocken bleib sie stehen. Da lag eine Hand. Langsam drehte sie den Blick und erkannte einen Schüler, der hinter einer der Säulen verborgen lag. Sie wusste nicht wie er hieß, aber er war drei Jahre unter ihr. Sein Gesicht war bleich und seine Augen starrten ins Nichts. Hermione ging langsam einen Schritt nach den anderen zurück. Plötzlich drehte sie sich um und rannte los. Wohin wusste sie nicht. Sie wollte nur eins weg und zwar so schnell wie möglich. Ihr Herz raste, als sie jemand am Arm festhielt. "Hermione, was ist los?" Besorgt sah Draco ihr ins Gesicht. "Er ist tot.", murmelte sie. "Wer?" Herm deutet hinter sich. Da sah sie Professor Snape auf sich zu kommen. Fragen hob er eine Augenbraue. "Mister Malfoy? Miss Granger? Was kann nur passiert sein, das sie aus sehen als hätten sie ein Gespenst gesehen?" "Ein Gespenst?", fragte da Sir Nicholas und kam aus einer Wand hervor geschwebt. "Nein kein Gespenst.", begann Hermione. Draco, der sie immer noch an den Armen festhielt sprach weiter. "Sie hat wohl jemanden gefunden der tot ist, da hinten." Snape drehte sich um und ging in die angegebene Richtung. Herm und Draco folgten ihm. "Holt sofort Dumbledore.", befahl Snape knapp. "So so, eine Leiche. Ich dachte das wäre eine Geschichte mit Humor?" "Die Person ist total unwichtig und spielt keine weitere Rolle." "Also ein Sadist?" "Sadist? Wieso Sadist?" "So heißen doch die Personen, die nur in der stumm in der Ecke rum stehen oder in dem Fall herumliegen." "So jemand heißt Statist." "Ist doch egal, du weißt doch was ich meine. Wer hat ihn denn umgebracht? "Arg, das wird später geklärt. Himmel noch mal." "Schreibst du jetzt wieder ein Streit? Vielleicht zwischen Flint und Wood, oder Herm und Draco?" "Nein, wenn sie sich streiten wird es wieder lustig und das 4. Kapitel wird nur düster." "Das hast du vom dritten auch schon gesagt." "Diesmal stimmt es, aber das 5te wird dann unernst. *grins* Da bekommst du denn deine diversen Auseinandersetzungen." Outtake: Heute: Die Eifersucht Gryffindor hat das Spiel gegen Rawenclaw gewonnen. Oliver war mit seiner Mannschaft sehr zu frieden. Alicia wischte sich gerade mit dem Ärmel über das Gesicht. Rawenclaw war ein harter Gegner gewesen, was kein Wunder war, ihr Trainer war ja auch Flint. Sie schüttelte den Kopf als sie zu Marcus sah. Dieser versuchte mal wieder den Schnatz zu beruhigen, der nach der Nerven aufreibenden Jagd in dessen Hand geflüchtet war. Sie konnte gar nicht glauben, dass diese Spielbälle eine regelrechte Persönlichkeit entwickelten. Mit Missmut sah sie auch die Klatscher, die um Oliver schwirrten. Diese beiden mussten nach dem Spiel erst mal von ihrem Adrenalinstoß herunter kommen, wenn Spielbälle so was hatten. Alicia ging zu ihren Trainer hinüber, der Besen schleifte hinter ihr her. Oliver wedelte gerade den Staub vom Quaffel und die Klatscher beschrieben um ihn eine elliptische Kreisbahn. (Nein, Moment Mal, das geht doch gar nicht) Alicia funkelte die Spielbälle an, die sich augenblicklich verschreckt hinter Oliver versteckten. Dieser sah auf und sagte entrüstet: "Du machst ihnen ja Angst." "Du verhältst dich ja schon genauso wie Flint." Aufgebracht zeigte sie zu dem anderen Professor, der leise auf den Schnatz einredend auf sie zukam. "Keine Angst, das Spiel ist ja nun vorbei." Oliver verzog tödlich beleidigt eine Schnute. "Du vergleichst mich mit diesem Trottel? Das ist ja eine Unverschämtheit." Wütend gaben die Klatscher ihren Herrn und Meister Recht. Oliver stopfte die grummelnden Klatscher in die Kiste, nicht ohne sich bei ihnen zu entschuldigen und ging erhobenen Hauptes davon. "Jetzt hast du ihn echt beleidigt.", bemerkte Herm, die auf ihren Besen neben Alicia zum Stehen kam. "Ach, keine Sorge, der beruhigt sich schon wieder.", zwinkerte Alicia und Hermione sah sie fragend an. Kapitel 4: ----------- Kapitel 4 2. März, Sonntag Professor Fortuna stand auf dem Rasen und sah in den Himmel. Suchend fuhren ihre Augen über das dunkle Firmament. Leise murmelte sie vor sich hin, als wollte sie jemanden beschwören. Als ein erleichtertes Lächeln über ihr Gesicht huschte. Ein grünlicher Vogel ließ sich auf ihrem ausgestreckten Arm nieder. Es war keine Eule oder Uhu, wie sie Magier für gewöhnlich für ihre Postflüge verwandten, sondern ein Kuckuck, ein Gabelkuckuck um genau zu sein. Dieses Tier mit dem hellgrünen Schnabel und dem grünlich schimmernden Federkleid sah sie aus seinen dunklen Augen zutraulich an. Fortuna hatte ihn selber aufgezogen. Sie strich ihm kurz über den Kopf und knüpfte dann das Band auf, das es um seinen Fuß gebunden hatte. Das kleine Blatt trug nur wenige Zeilen, doch diese ließen Fortuna die Stirn runzeln. Nachdenklich ging sie zum Haus zurück und der Kuckuck erhob sich wieder in die Lüfte. Er würde auf dem Fenstersims ihres Zimmers warten. Fortuna wusste nicht, dass sie beobachtet wurde. Freiwillige und unfreiwillige Zuschauer gleichermaßen hatten sich eingefunden. Zum einen war da Hermione, die gerade am Fenster vorbeikam und den schönen Vogel beobachtet hatte, der wie sie erstaunt feststellen musste, sich auf dem Arm der Professorin niedergelassen hatte. Hermione konnte das Gesicht nicht erkennen, doch die Art, wie Fortuna sich bewegte, ließ sie aufmerken. Dann war da noch Severus, der gerade aus der Stadt kam. Er wollte an seiner Kollegin vorbei, sah jedoch, wie sie in einen Zettel vertieft war und dann ernst in den Himmel blickte. Der Vogel auf ihrem Arm war ihm schon früher aufgefallen und er hatte sich oft gefragt, zu wem dieses Tier gehörte. Von Anfang an hatte er ein unbestimmtes Gefühl ihr Gegenüber, als wäre er ihr schon einmal begegnet. Er erinnerte sich nur nicht wann und wo. Nur in einem war er sich sicher. Sie waren bei ihrer letzten Begegnung nicht gerade als Freunde auseinander gegangen. Snape zuckte innerlich mit den Schultern. Vielleicht irrte er sich ja auch. Im Gebüsch raschelte es und Snape tauchte aus seinen Gedanken auf. Er spähte hinüber, konnte aber nichts ausmachen. Das Nagetier war zu klein und weggehuscht, noch ehe das Rascheln der Blätter an das Ohr des Zauberers gedrungen war. 5. März, Donnerstag Harry stand vor der Vitrine der Quidditchpokale und starrte sie an. Die Bücher unter seinem Arm wurden langsam schwer und er sah sich suchend um. "Wo bleibt Cho denn nur?", fragte er sich ungeduldig. Da sah er einen Gestallt, die auf ihn zu gerannt kam. "Entschuldige Harry.", sagte Cho atemlos. "Ich habe es auf die Schnelle nicht gefunden." Sie reichte ihm ein dickes Buch und Harry stöhnte innerlich auf. Noch eins. "Hast du das von David Miller gehört?", fragte Cho. "Von wem?" "Dem Jungen aus Hufflepuff, den Hermione gefunden hatte." "Ach ja. David hieß er also." Betrübt sahen beide einen Moment zu Boden. "Was ist mit ihm?" "Es sagt niemand laut, aber es heißt, dass es ein Fluch war." "Aber wie? Wir sind hier in Hogwarts. Hier spaziert man nicht einfach rein und tötet Schüler." Harrys Stimme überschlug sich fast vor Aufregung. "Das ist es ja. Es heißt, es war jemand von hier." "So wie vor zwei Jahren Crouch?" "Vielleicht." Harry sah Cho skeptisch an. Dumbledore würde nicht zweimal auf denselben Trick reinfallen. "Miss Chang, Mister Potter? Was gibt es so aufregendes, das sie sich hier mitten im Gang unterhalten müssen und allen den Weg versperren?", fragte da Professor Fortuna. Sie lächelte freundlich auf sie hinab. Cho strich sich nervös über den Umhang und sagte zu Harry. "Bis später." Dann nickte sie der Professorin zu und ging davon. "Alles in Ordnung, Mister Potter?" "Ja, alles bestens." "Entschuldige bitte die indiskrete Frage, aber bist du der Harry Potter, der Voldemort fast vernichtet hatte?" "Ja, Professor, scheint so." Fortuna nickte "Pass auf dich auf. Die Dinge werden sich bald verändern." Sie drehte sich um und ließ den verwirrten Harry stehen. Verändern? In welcher Weise? Nachdenklich machte Harry sich auf den Weg zur Bibliothek. Er kam wieder in den Gang, in dem er fast eine Woche vorher Hermione und Draco bei einer merkwürdigen Unterhaltung überrascht hatte. Stimmen ließen ihn innehalten. Oh Gott! Nicht schon wieder, fuhr es ihm durch den Kopf. Unwillkürlich suchte er nach einer Säule, hinter der er sich verbarg. Er wusste nicht warum. Aber er wollte nicht, das Herm und Draco, die tatsächlich dort standen und aufgeregt ihre Stimmen zum flüstern zwangen, ihn entdeckten. Irgendwo bei der Säule, hinter der er stand, gab es einen Geheimgang. Er suchte nach dem Mechanismus, der die Tür freigab. So kam er nicht umhin, die wenigen Wortfetzen, die an sein Ohr drangen zu überhören. Hermiones Stimme war ein klein wenig lauter geworden. Erstaunt hielt Harry bei seiner Suche inne und lauschte. "...hättest du getan, wenn du gerade erfahren hast, das deine Eltern Death Eater sind und schlimmer noch dein Vater einer der wichtigsten im dunklen Rat, Draco?" Harry stockte der Atem. War das Hermiones Ernst? Zumindest würde es einiges erklären. Das heißt eigentlich alles. "Beruhige dich Hermione.", warnte nun Malfoy. "Wie soll ich mich beruhigen. Meine Eltern verlangen von mir, dass ich mich zwischen meiner Familie und meinen Freunden entscheide. Was soll ich denn nur tun? Ich kann doch nicht meine Freunde verraten." "Du kannst dich aber auch nicht gegen deine Eltern stellen. Jetzt wo du weißt wer sie sind erst Recht nicht." "Würdest du es tun?" "Was?" "Dich für deine Freunde und gegen deine Familie entscheiden." "Nein.", sagte Draco nach einem kurzen Zögern. "Die Familie ist das wichtigste. Freunde kann man ersetzen.", sagte er nun mit Überzeugung. "Du lügst.", erwiderte Herm und sah ihn direkt in die Augen. Dracos Blick wurde wütend. "Du bezeichnest mich als Lügner? Weißt du was? Mach doch deinen Scheiß alleine und komme nicht wieder angeheult, weil deine Eltern mal wieder einen nichtsnutzigen Muggel getötet haben." *** Erschrocken sah Hermione dem davon stürmenden Draco nach. Sie konnte nicht sagen warum, aber sie war sicher, das er gelogen hatte. Da sah sie einen Schatten aus dem Augenwinkel und wirbelte herum. "Harry.", drang es über ihre Lippen. "Seit wann stehst du schon da?" "Ist es war?" "Was?" "Das deine Eltern Death Eater sind. Das sie Muggel töten. Das dein Vater im dunklen Rat ist. Das du nicht besser als Malfoy bist." Denn letzten Satz würgte er fast hinaus. "So lange schon. Das erste stimmt, aber das ich wie Draco bin....nein, ich bin nicht wie er." Harry sah sie an und suchte nach einem Zeichen in ihrem Gesicht, das alles nur ein Irrtum, ein schlechter Scherz war, doch er fand nichts. Nur bitteren Ernst. Er kniff die Lippen zusammen. "Harry?" Herm ging einen Schritt auf ihn zu. "Warum hast du mir nichts davon erzählt, Hermione. Ich dachte wir wären Freunde. Seit wann spielst du dieses Theater der Muggelgeborenen schon?" "Ich weiß es erst seit Silvester." "Ich gehe zu Dumbledore.", sagte Harry und drehte sich um. Hinter sich hörte er noch wie Herm murmelte: "Tut mir Leid, Harry." Dann wurde ihm kurzeitig schwindlig und er kniff die Augen zusammen. Der Obliviatezauberspruch traf sein Opfer zielsicher. Betrübt ließ Herm den Zauberstab sinken und ging zu Harry hinüber. Dieser blickte sie erstaunt an. Auf dem Boden lagen seine Bücher, die er fallen gelassen hatte, als Herm ihren Zauberspruch geschwungen hatte. "Wo ist Malfoy?", fragte er unvermittelt. "Malfoy?", entgegnete Herm verständnislos. "Ihr beide standet doch gerade dort und er wollte, er wollte..." Harry brach ab. Sein Gesicht verzog sich angewidert. Da wusste Hermione wie weit sein Gedächtnis gelöscht war und sie fluchte innerlich. Es waren genau zwei Woche, die ihm jetzt fehlte. Sie müsste noch etwas üben. *** Harry saß auf seinem Bett und sah sich die Bücher an, die er unter dem Arm hatte. Verwirrt blickte er auf den Titel von einem besonders dickem. Er schlug den Deckel auf und sah das Chos Name hinein gedruckt war. Er schlug es wieder zu und machte sich auf die Suche nach dem Mädchen aus Rawenclawe. Er fand sie auf dem Gang. "Cho, ich habe noch dein Buch. Du willst es sicher wieder zurück.", rief er ihr nach und Cho drehte sich fragend um. "Mein Buch? Welches Buch?" Harry hielt es ihr entgegen. "Ich dachte du brauchst es? Ich habe es dir doch erst vorhin gegeben.", sagte sie verwundert. "Vorhin?" Harrys Stirn legte sich in Falten. Wann vorhin? "Ja richtig, entschuldige.", sagte er schnell und ging wieder zum Gryffindorturm. 6. März, Donnerstag Harry wachte gähnend auf. Er blinzelte in den Raum. Die anderen schliefen noch. Er hatte etwas Merkwürdiges geträumt. Schlagartig war er hellwach. Ein seltsames Gefühl machte sich bei ihm breit. Ihm war als wollte etwas in seine Gedanken, aber er konnte es nicht fassen. Ron rieb sich die Augen und rappelte sich auf. "Bist ja schon wach.", gähnte er und versuchte auf die Uhr zu blinzeln. "Wie spät is'n es?" "Keine Ahnung." Harry zuckte mit den Schultern und stand auf. *** Professor Sprout stand im Gewächshaus und sah sich zufrieden um. Die Schüler der sechsten Klasse zogen sich gerade dicke Handschuhe an. Sie sollten krummdornige Schleierblätter verschneiden. Diese an sich friedlichen Pflanzen konnten diese Prozedur nicht ausstehen und hatten die unangenehme Eigenschaft eine Art Schleim auf die Haut des Gärtners zu verbreiten. Dieser verursachte harmlose aber juckende violette Pusteln. "Ich dachte wir würden heute Rundsporen pflanzen.", flüsterte Harry Ron zu. Dieser sah ihn verwirrt an. "Aber das haben wir doch schon vor zwei Wochen gemacht. Letzte Woche war doch der Test, wo ich voll durchgerasselt bin." "Vor zwei Wochen? Bist du sicher?" Harrys Herz fing wild an zu klopfen. Hatte er Amnesie? "Geht es dir nicht gut?", fragte Ron und sah ihn besorgt an. "Nein, nein, alles klar.", versicherte Harry. Das war bereits das dritte Mal das man ihm sagte, irgendwas wäre bereits vor zwei Wochen passiert. Er konzentrierte sich auf die Anweisungen von Professor Sprout. Dennoch war er nicht bei der Sache und sein krummdorniges Schleierblatt holte mit einem besonders großem Blatt aus und traf Harry im Gesicht. Der Junge zuckte zusammen. "Mister Potter, seinen sie vorsichtig.", rief die Professorin und kam auf ihren Schüler zugeeilt. Fachmännisch besah sie sich die Stelle, die sich bereits verfärbte. "Am besten gehen sie damit gleich zu Madame Pomfrey.", empfahl sie und entließ ihn. Harry nickte nur. Hinter sich hörte er ein spöttisches Lachen und wusste, dass es Malfoy war, der hinter seinem Rücken feixte. Auf dem Weg zum Krankenflügel begegnete er Professor McGonagall. "Mister Potter, haben sie jetzt nicht Kräuterkunde?", fragte sie streng. "Schon, aber...", begann Harry. McGonagall sah den violetten Fleck und nickte wissend. "Ein krummdorniges Schleierblatt. Madame Pomfrey wird das sehr schnell wieder heilen können.", versicherte sie. Harry nickte nur und ging weiter. Er war so in Gedanken, dass er die Treppe zum Krankenflügel verpasste und geradeaus weiter lief. Erst als er seinen Namen rufen hörte hielt er inne. McGonagall stand neben ihm und sah ihn prüfen an. "Mir scheint sie sind mit den Gedanken ganz wo anders. Waren sie auch im Unterricht nicht bei der Sache?" "Ja, scheint wohl so.", sagte Harry kleinlaut. "Ist wirklich alles in Ordnung?" Harry sah seine Professorin an und grübelte. Sollte er ihr sagen, dass er nicht in der richtigen Zeit zu leben schien? "Es fehlen zwei Wochen.", platzte es aus ihm heraus. "Ich glaube ich sollte das Amt als Mannschaftskapitän abgeben." McGonagalls Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Sie umfasste Harrys Schulter und schob ihn zum Krankenflügel. *** McGonagall schob ihre Brille zu Recht und sah Dumbledore besorgt an. "An Harry wurde Obliviate angewandt." "Bist du dir sicher Minerva?", fragte der Direktor und sah von seinem Schreibtisch auf. "Ganz ohne Zweifel. Ihm fehlen zwei Wochen.", sagte sie bestimmt. "Aber warum? Das ergibt doch gar keinen Sinn." Dumbledore sank in seinen Stuhl zurück. "Das habe ich auch gedacht. Aber vielleicht hat er ja was gehört oder gesehen, was er nicht sehen sollte. So wie wir es auch bei dem armen David Miller vermuten. Haben wir inzwischen etwas Neues herausgefunden?" "Nein, nichts. Nur das er durch den Todesfluch gestorben ist. Aber das haben wir ja schon vermutet." "Wir könnten Harrys Gedächtnis zurückbringen." Dumbledore nickte. *** Dumbledore ging Richtung Krankenflügel. "Guten Tag Professor Dumbledore.", grüßten die Schüler an denen er vorbeikam und der Direktor schenkte jedem einzelnen ein Lächeln. Da fiel sein Blick auf Hermione, die neben Draco stand. Einen kurzen Augenblick stutzte er. Man hatte ihm schon von der merkwürdigen Freundschaft, denn das war es mittlerweile mit Sicherheit, erzählt. Er konnte es fast nicht glauben, selbst jetzt wo er die Beiden zusammen sah. Hatte Severus doch recht und Hermione ist nicht die, die sie vorgibt zu sein?, fuhr es ihm durch den Kopf. Kein Malfoy gibt sich mit jemanden, der nicht mindestens reinblütig ist, ab. "Vielleicht ja doch.", murmelte er unhörbar und ging an den Beiden vorbei. Herm biss sich nervös auf die Unterlippe. Er weiß es, durchzuckte es sie. Die Gerüchteküche brodelte. Es war durchgesickert, dass Harry angegriffen worden war. Das Gerede reichte von Gedächtnislöschen bis zum Todesfluch, wobei letzteres eigentlich unwahrscheinlich war, da Harry noch lebte, was die Klatschtanten unter den Schülern aber nicht davon abhielt es weiter zu verbreiten. Mit Schrecken dachte man an David Miller. Warum also nicht auch Harry Potter? Wenn einer den Todesfluch trotz absoluter Unwahrscheinlichkeit überlebte, dann er. Schließlich war Harry, der Junge, der überlebt hatte und auch sonst hatte er dem Tod, oder doch zum mindest Voldemort schon so oft ein Schnippchen geschlagen, dass man ihn inzwischen für unsterblich hielt. Harry selbst bekam von dem ganzen Rummel gar nichts mit. Er lag auf der Krankenstation und starrte die Decke an. Ungeduldig trommelte er mit den Fingern auf den Becher und Madame Pomfrey warf ihn einen missbilligenden Blick zu. Doch Harry kümmerte das überhaupt nicht. Stumm trommelte er das Lied das nur er hören konnte weiter. Madame Pomfrey ging zu ihm hinüber und riss ihm entnervt das Glas aus den Händen. "Harry wie geht es dir?", fragte da Dumbledore, der plötzlich auch neben seinen Bett stand. Der Junge richtete sich auf. *** "Du hast sein Gedächtnis gelöscht.", stellte Draco in einem Gang weit weg vom Krankenflügel fest und sah Hermione ruhig in die Augen. Herm schluckte. "Wie kommst du darauf?", presste sie hervor. Draco packte sie an den Schultern und schob sie in eine Nische. "Ich beobachte dich, Granger. Dein schlechtes Gewissen springt einen ja geradezu an. Das die anderen so blind sind und es nicht sehen, ist fast nicht zu glauben." "Es hat nicht richtig funktioniert. Ich habe zu viel gelöscht.", gab sie nun flüsternd zu. "Ja und? Ist doch nur Potter." Dracos Gesicht verzog sich verächtlich, dann hielt er inne und musterte Herm scharf. "Warum eigentlich?" "Er hat unser Gespräch belauscht. Das über meine Eltern." "Was?" Da wurde Draco doch so etwas wie wütend. Er wollte schon Richtung Krankenflügel stürmen um Harry zu zeigen, was er von Spionen, insbesondere solche, die ihn ausspionieren hielt, als Herm ihm am Arm festhielt. "Dumbledore wird jetzt bei ihm sein. Er wird den Zauberspruch rückgängig machen. Es ist doch sowieso zu spät." "Meinst du Potter fängt an zu reden, wenn er sich erinnert?" "Ich glaube nicht.", sagte Herm zögernd, doch Draco sah ihr an, das sie sich da gar nicht so sicher war. Hermione zitterte. Sie konnte noch nicht einmal sagen, ob vor Kälte, oder vor der Angst, wenn Harry sich erinnerte und wirklich mit Dumbledore sprach. "Mach dir mal keine Sorgen.", versuchte Draco sie zu beruhigen und strich ihr geistesabwesend über den Arm. "Du hast ja mich." Erschrocken sah er auf und zog seine Hand weg. Was hatte er da gesagt? Du hast ja mich? War er denn übergeschnappt? Hermione Granger gegenüber? Auch Herm dachte über die Worte nach und ihre Wangen röteten sich. "Mister Malfoy?", erklang es da hinter ihnen und Draco drehte sich erschrocken um. Ertappt sah er auf und in Professor Snapes Gesicht, der mit hoch gezogener Augenbraue hinter Draco Hermione erblickte. "Miss Granger?", entfuhr es ihm erstaunt. "Es ist nicht das was sie denken, Professor.", beeilte sich Draco zu sagen. "Was denke ich denn, Mister Malfoy? Miss Granger?" "Wir hatten nur...", begann Draco, zuckte dann aber schmerzvoll zusammen, weil Hermiones Absatz sich in seinen Fuß verirrt hatte. "Wir gehen, besser.", sagte sie mit einem Lächeln und griff nach der Hand von Draco um ihn mit sich zu ziehen. Dieser lief verwirrt mit. "Bist du verrückt?", zischte er, als sie außer Hörweite von Snape waren. "Was glaubst du was Snape jetzt von uns denkt?" "Ich hoffe genau DAS. Besser er glaubt wir knutschen in einer dunklen Ecke, als das er darüber nachgrübelt, was wir in einer wichtiges zu besprechen haben. Du vergisst, das wir letztes Schuljahr noch so was wie Erzfeinde waren.", sagte sie schlicht und Dracos Mund sank bis auf die Knie hinab. Er war unfähig irgendwas zu sagen. Das Mädchen hatte Einfälle! Hermione schob mit einem Finger seinen Mund wieder zu. "Jetzt sein doch nicht so entsetzt. Wir sind Teenager. Da kommt es vor, das man sich verknallt." "Aber...WIR?!", entfuhr es ihm. "Jetzt tu doch nicht so, als wenn du noch nie darüber nachgedacht hast.", sagte sie unterkühlt. Beide dachten in dem Moment an den 20. Februar, als sie sich fast geküsst hätten, wäre Harry nicht dazwischen gekommen. Hermione war immer noch nicht sicher, ob sie ihm dafür dankbar oder nicht sein sollte. Lächelnd drehte sie sich um und ließ einen verdatterten Draco zurück, der sie irritiert nach sah. Ihre Knie zitterten leicht. Hermione war über sich selber erstaunt. Indirekt hatte sie Draco gestanden, das sie sich für ihn interessierte. Ob er es geschnallt hatte? Sie hofft nicht. Wie peinlich. Ihr Gesicht lief puterrot an. *** Auf dem Weg zur großen Halle holte Ginny Hermione ein und stupste ihr grinsend in die Seite. "Na wie geht es dir?", fragte sie. "Ähhh... gut, denke ich.", überlegte Herm. "So, so gut also." Ginny nickte wissend. Zusammen betraten sie die große Halle und gingen zum Tisch der Gryffindor. Mit zunehmenden Unbehagen bemerkte Herm die Blicke der anderen. Sie schluckte. Sie wissen es, durchfuhr es sie erneut. Harry hat sein Gedächtnis wieder. Unwillkürlich sah sie zu Slytherin hinüber und Rons Gesicht verfinsterte sich. Hermione setzte sich neben ihm und lächelte schwach. "Ist Harry schon wieder da?", fragte sie so unbefangen wie möglich. "Im Turm.", sagte Ron knapp und starrte auf seinen Teller. Dann hat er sein Gedächtnis wieder, dachte Herm beklommen. "Was ist? Habe ich dir irgendwas getan?", versuchte Herm eine Unterhaltung in Gang zu bringen. Sie musste wissen, wie viel Ron wusste. Er schwieg. "Ron?", versuchte sie erneut. Da knallte er den Löffel auf den Tisch und funkelte sie an. "Wie konntest du nur? Ausgerechnet du?! Ein Slytherin ja, aber du!" Anklagend hob er den Finger. "Ron, bitte nicht so laut. Es muss ja nicht gleich jeder hören.", zischte Herm. "Och, wieso denn nicht? Wir wissen es doch sowieso schon.". rief Terry vom Nachbartisch hinüber. "Sie wissen auch davon?" Entsetzt weiteten sich Herms Augen. Panik machte sich in ihr breit. "Jeder weiß es und ich habe es mal wieder als letzter davon erfahren. Ich dachte wir wären Freunde. Du hättest es mir sagen sollen.", rief Ron anklagend. "Ich werde es dir nachher erklären.", wollte Herm ihn beruhigen. "Ich brauche keine Erklärungen. Taten sind sehr viel deutlicher als Worte.", sagte Ron nun merklich leiser. "Ich musste es tun.", begann Herm. "Du musstest? Hat dich irgendjemand gezwungen? Mit vorgehaltenen Zauberstab?" "Es war doch nicht geplant." Nun wurde Herm sauer. Was sollte diese Anklage? Wenn es doch alle wussten, dann auch die Lehrer und sie haben sie nicht bestraft. Noch nicht, setzte sie in Gedanken hinzu. Wütend beugte sie sich über ihren Teller. "Nicht geplant, pfff, wenn ich das schon höre.", knurrte Ron. "Halt doch deine Klappe.", fuhr Herm ihn jetzt an. "Das Ganze geht dich doch überhaupt nichts an. Das ist eine Sache zwischen mir und..." "Nein, sag diesen Namen nicht in meiner Gegenwart, nicht an diesen Tisch. Sonst wird mir noch übler.", unterbrach sie Ron. Hermiones Wut sank in sich zusammen. Seit wann sollte sie nicht mehr Harrys Namen in seiner Gegenwart erwähnen? "Malfoy hat schon genug angerichtet, da muss er einem ja nicht auch noch das Essen verderben.", knurrte er. "Malfoy? Doch nicht Draco Malfoy?", fragte Herm nun ungläubig. Wovon redete Ron da eigentlich? Ging es am Ende gar nicht um den Gedächtniszauber? "Jetzt tu doch nicht so. Jeder weiß das ihr zusammen seid." "Sind wir?" Erstaunen machte sich auf ihrem Gesicht breit. Davon wusste sie ja noch gar nichts. "Man hat euch gesehen." "Wer? Wann? Wo?", fragte sie. "Ginny hat es erzählt. Snape hat euch erwischt." Hermione drehte sich zu Rons Schwester um und sah sie an. Da erinnerte sie sich, dass sie Terence hinter Snape hatte vorbeigehen sehen. So war das also. Ein Funkeln machte sich in ihren Augen breit. SO WAR DAS ALSO!! "Hat es dir Terence erzählt?", fragte sie scheinheilig freundlich Ginny, die zusammen zuckte. Rons Kopf fuhr hoch. Noch ein Slytherin beim Abendbrot. Genervt schob er den Teller von sich weg. "Wieso Terence?", fragte er misstrauisch. "Na sie sind doch zusammen.", rief Lisa hinüber und schob sich einen Löffel in den Mund. "Sie sind WAS?!", Rons Gesicht wurde bleich. "Wusstest du davon gar nichts?" Seamus sah erstaunt auf. "Seit wann?" Neville legte seine Stirn nachdenklich in Falten. "Das muss schon seit Oktober oder November sein." "Seit fast sechs Monaten? Und ihr habt alle davon gewusst und mir nichts gesagt?" Fassungslos blickte er in die Runde. Ginny reckte ihren Kopf und sah ihren Bruder herausfordernd an. "Und? Willst du es Mom und Dad erzählen? Die Mühe kannst du dir sparen. Ich habe ihnen Terence zu Silvester vorgestellt." Rons Kopf fuhr herum. "Dann hatte Cho also doch Recht." Er sah zu Hermione, die ihm noch versichert hatte, dass es nicht Terence war. Diese hatte ihr Gesicht hinter ihren Becher versteckte und grinste vor sich hin. Ihre Zungenspitze fuhr über ihre Lippe. Ron war bleich geworden und Herm verspürte nur Schadenfreude. Geschieht ihm ganz Recht, dachte sie. Sich so über das Glück anderer aufzuregen. Am Tisch von Slytherin spürte Terence einen bohrenden Blick auf sich gerichtet. Er hielt im Essen inne und sah auf. Rons Augen schienen ihn zu erdolchen oder zumindest zu schrädern. Er bekam so was wie Angst. Nicht vor dem Gryffindor Ron Weasley, sondern vor dem großem Bruder seiner Freundin Ginny, Ron Weasley. Adrian bemerkte Terence plötzlich Unruhe und folgte seinem fast hypnotischen Blick. "Scheint als hätte Weasley das mit dir und seiner Schwester erfahren.", stellte er sachlich fest. "Und wer hat es ihm verraten? Doch nicht Ginny selbst?", fragte Goyle kauend. Crabbes Augen fuhren suchend über den Gryffindortisch. In einem Moment plötzlicher Klarheit fiel ihm Hermiones verschlagender Blick auf, der ihn irgendwie an Draco erinnerte, auf. "Es war Granger. Sieh mal wie sie über ihren Becher hinweg grinst." "Hätte nicht gedacht, das sie so fies sein kann.", meinte nun auch Pancy. Man sah Hermiones Schadenfreude bis zum Slytherintisch hinüber. "Deine Freundin wird dir immer ähnlicher, Malfoy.", sagte Grabbe und Draco hielt im essen inne. Wovon redeten sie nur? "Freundin? Welche Freundin?", fragte er verwirrt. "Na Granger." "Sie ist nicht meine Freundin.", sagte er knapp und löffelte weiter und Pancy atmete erleichtert auf. *** Hermione ging in den Gryffindorturm. Sie war ganz alleine, denn die anderen saßen noch alle beim Abendbrot. Sie wusste, dass Harry im Schlafsaal der Jungen war und sie schlug ohne zu Zögern die Richtung dort hin ein. Harry saß im Fenster und starrte hinaus. Er drehte sich noch nicht einmal um, als Herm eintrat. Dennoch wusste er, dass sie es war. "Du warst das.", stellte er sachlich fest. "Du hast mein Gedächtnis manipuliert, weil ich das von deinen Eltern gehört habe." Nun drehte er doch den Kopf. "Weißt du eigentlich, dass ich in dem Moment noch Zweifel hatte? Aber jetzt..." Er hielt inne und sah auf ihren Zauberstab, den sie umklammerte. "Willst du mich wieder verzaubern?" "Hast du irgendjemanden davon erzählt?", fragte Herm nur. Harry schüttelte den Kopf. "Dumbledore hat mich zwar gefragt, ob ich mich an den Angreifer erinnere, aber ich habe ihm nichts erzählt." Hermione nickte. "Ich habe ihm nicht gesagt, dass meine beste Freundin mich manipuliert hat. Warum?" "Ich musste meine Familie schützen. Ich musste mich schützen und vor allem dich. Weißt du eigentlich was passiert, wenn der dunkle Rat herausfindet, was du weißt? Denk doch mal an David Miller." "Wurde er umgebracht, weil er zuviel wusste?", fragte Harry. Er war aufgestanden und kam auf Herm zu. "Waren das auch deine Eltern?" "Meine Eltern sind keine Mörder.", rief sie verzweifelt. "So? Sind sie nicht? Komisch, da habe ich was ganz anderes gehört. Und weißt du von wem?" Er zeigte auf Herm. "Von dir höchst persönlich." Ganz plötzlich wurden Hermiones Augen eiskalt. Ihr Gesicht versteinerte sich und Harry sah erschrocken auf. Noch ehe er wusste wie ihm geschah, sprach Hermione noch einmal Obliviate. Diesmal verschoben sich die Erinnerungen in Harrys Gedächtnis genau so wie sie es wollte. Er vergaß alles was mit Hermiones Eltern in irgendeine Beziehung mit den Death Eater brachte, genauso wie den Fastkuss zwischen ihr und Draco. Dann drehte sie sich um und sah zu das sie verschwand. Sie hatte nämlich keine Lust auch noch zu erklären, was sie im Schlafsaal der Jungen machte. Im Aufenthaltsraum setzte sie sich in einen Sessel und Krummbein, der bis dahin vor dem Kamin gelegen hatte, kam zu ihr hinüber. Hermione schloss ihre Augen. Sie konnte noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen vorweisen. "Oh, Herm du bist ja schon da.", sagte Harry hinter ihr, als er gerade aus dem Schlafsaal kam. "Hast du dein Gedächtnis wieder zurück?", fragte sie mitfühlend. "Ja, ich schätze es ist alles wieder da. Nur das ich mich nicht an den Angreifer selbst erinnern kann.", grübelte er. Hermione lächelte still in sich hinein. Der Zauber war perfekt. Niemand würde die zweite Manipulation bemerken. *** Eine kleine Ratte mit einem metallischen Fuß huschte hinter dem Bett von Harry hervor. Fast meinte man sie lächelte zufrieden. Nur Sekunden später sprang sie auf das Fensterbrett und rannte über das Dach davon, Richtung Wald. My Lord wird zufrieden sein, dachte das Nagetier. *** Voldemort saß finster vor sich hinblickend in seinem hohen schwarzen Stuhl. Seine Finger trommelten ungeduldig auf der Lehne, als Pettigrew hineingeschlüpft kam. Der dunkle Rat war vollständig versammelt. Aufgeregt rieb Pettigrew sich die Hände und kicherte vor sich hin. "Was freut dich so, Ratte?", zischte Voldemort. Er war übel gelaunt, weil er sich verspätet hatte. "Harry Potter wurde das Gedächtnis gelöscht. Zweimal.", kicherte er vor sich hin. Voldemort blieb regungslos. "Aber das beste kommt noch, Meister.", beeilte sich Pettigrew. "Es war nicht irgendwer. Es war..." Seine Augen huschten durch den Raum und blieben an Mr Granger hängen. Wieder kicherte er. "Nun erzähl schon.", zischte Voldemort. "Es war Hermione Granger und sie hat es genossen, das hat man deutlich gesehen. Keine Spur von Mitleid." Mr Granger zog erstaunt die Augenbrauen hoch, sonst war keine Regung an ihm zu erkennen. Lucius neigte nur leicht den Kopf, die anderen blieben stumm. "So, so Hermione Granger. Das ist sehr interessant.", murmelte Voldemort und begann seine eintöniges Trommeln auf der Armlehne wieder auf zu nehmen. 8. März, Freitag Die Quidditchmannschaften von Slytherin und Hufflepuff standen sich gegenüber. Madame Hooch sah die einzelnen Spieler ernst an. "Und das mir faire gespielt wird.", sagte sie und fasste dabei besonders Dracos Mitspieler ins Auge. Flint, der am Rand stand grummelte: "Fair, nicht fair, was soll das, Hauptsache wir gewinnen." "Ich habe meine Spieler darauf vorbereitet.", zischte Wood. "Wenn ich auch nur ein Foul sehe, gebe ich ein Zeichen und dann werden euch die Hufflepuffspieler nach ihren Besen tanzen lassen." "Soll dass 'ne Drohung sein?" Flint wandte sich zu Oliver und hatte die Fäuste geballt. "Ich drohe niemals, Flint. Dass solltest du wissen." Marcus wollte seinen Gegner gerade am Kragen packen, als beide unwillkürlich zusammen zuckten. Sie fühlten sich beobachtet. Langsam drehten sie sich zur Zuschauertribüne und sahen Dumbledore, der sie mit hochgezogener Augenbraue beobachtete. Was an sich ein Phänomen war, weil diese Tribüne genau am andren Ende lag. "Hat der Alte Adleraugen?", flüsterte Flint fragend Oliver zu. "Vielleicht auch Ohren wie ein Fuchs.", gab dieser zurück und beide kniffen ihre Lippen fest zusammen und starrten konzentriert zu ihren Schützlingen hinauf, die längst angefangen hatten. Slytherin gewann das Spiel und somit stand fest, dass sie am 3. Mai gegen Gryffindor um den Pokal spielen würden. Harrys und Hermiones Augen blitzen auf. Auch Flint und Wood waren mit ihren Gedanken längst wieder beim Training. 11. März, Dienstag Phoebe Malfoy saß an ihrem Schreibtisch in ihrem Zimmer und kritzelte hastig auf einem Pergament einen Brief. Es war noch dunkel draußen und die Flamme der Kerze spendete nur ungenügend Licht. Dennoch ließ sie nicht vom Schreiben ab. Ihre Wangen glühten und in ihren Augen spiegelte sich das blanke Vergnügen. Das Mädchen war aufgeregt. Zufrieden las sie das Geschriebene noch einmal durch und fuhr sich mit der Zunge über ihre Lippen. Ein leises Knarren ließ sie herumfahren. Sie befürchtete ihre Mutter könnte hinter ihr stehen, doch sie hatte sich getäuscht. Ein kleines weißes Tier kam auf sie zu und setzte sich zu ihren Füßen. Phoebe beugte sich hinab und strich dem Eisfuchs über den Kopf. "Draco wird an die Decke gehen, wenn er davon erfährt, aber das ist mir egal. Wenn Mom recht hat, bekomme ich eine phantastische Schwägerin." Das Mädchen runzelte die Stirn. "Ich hoffe sie werden nichts unternehmen, Sziero." Der Fuchs sah beim Klang seines Namens auf und wackelte mit den Ohren. "Es wäre doch schade, wenn sie nicht zusammen kommen würden." "Phoebe.", ertönte es da ein Stockwerk tiefer und sie zuckte zusammen. Schnell rollte sie das Papier auf und warf es in die unterste Schublade, bevor sie die Treppe hinunter sprang. Sziero folgte ihr auf lautlosen Pfoten. *** Lavender stand neben Hermione. Sie hatten gleich Flug- und Luftsicherheit und warteten nur noch auf ihr Professoren, als eine braun getupfte Eule sich auf Hermiones Schulter nieder ließ und geduldig wartete. Hermione sah sie erwundert an. Das war nicht die übliche Eule, die ihre Eltern für gewöhnlich schickten, die seit längeren schon nicht mehr aufgetaucht war, wie ihr in dem Moment bewusst wurde. "Ich glaube du solltest den Brief abmachen.", sagte Lavender. Hermione sah auf das Bein und knüpfte den Faden auf. Kurz darauf flatterte der Vogel auf und schlug ihr dabei die weichen Federn ins Gesicht. Das Mädchen kniff kurz die Augen zusammen und sah dem Tier nach, während sie den Brief auseinander rollte. "Zukünftige Schwägerin? Hast du vor zu heiraten?", fragte Lavender, die unabsichtlich natürlich, die Anrede gelesen hatte. Hermione war verwirrt. "Was?" Sie warf einen Blick auf den Brief, suchend fuhren ihre Augen zum Absender. "Phoebe?", wunderte sie sich. Ihr Blick richtete sich auf Draco, der ein paar Meter weiter stand und sich gähnend auf seinen Besen stützte. Wood kam herbeigeeilt. Unter seinem Arm befanden sich diverse Tafeln und Pergamentrollen. Herm stopfte den Brief in ihren Ärmel und sah interessiert zu Oliver. Lavender hätte gerne mehr als nur die erste Zeile gelesen, aber sie sah ein, dass es sich offensichtlich um eine Privatangelegenheit handelte "Also.", begann Wood und sah sich fröhlich um. "Aus gegebenem Anlass werden wir heute das Verteidigen in der Luft üben." "Gegebener Anlass?" Ein Raunen ging durch die Menge. "Ganz Recht. Da alle Quidditchspieler trotz ihrer Möglichkeit der Befreiung zum Unterricht erscheinen, was ich nicht verstehe, aber dennoch freut..." "Komm zum Punkt, Wood.", sagte Flint gelangweilt. "...hat Professor Dumbledore veranlasst, dass wir Zaubersprüche während des Fluges üben werden.", beendete Oliver seinen Satz gereizt. Er rollte schwungvoll eine Pergamentrolle auseinander und hielt sie schwebend in der Luft, währen Markus den heutigen Lehrstoff erklärte. "Erlaubt ist alles, außer das was nicht erlaubt ist natürlich.", erklärte Flint kurz und knapp und alle Schüler nickten. "Schön. Dean und Terry fangen an. Ihr seid die Angreifer und Crabbe und Goyle werdet euch verteidigen. Dabei vergesst nicht, dass ihr euch trotz allen auf die anderen achten müsst. Die jetzt natürlich nicht da sind. Aber die da sein könnten, wenn das alles nicht nur hypothetisch, sondern realistisch passieren würde. Alles klar?" Crabbe und Goyle deuteten ein Nicken an, das sich ziemlich schnell in ein Kopfschütteln verwandelte. Hermione rollte mit den Augen. "Ist im Grunde sowieso egal. Macht einfach.", sagte Wood und die vier schwangen sich in die Lüfte. Während die anderen den Mitschüler am Himmel zusahen, wie sie sich Zaubersprüche um die Ohren warfen, ging Hermione unbemerkt in die hinterste Reihe und rollte den Brief wieder auseinander. Ihre Augen weiteten sich. Wieder und wieder las sie den einen Satz. Ihr Gesicht verfärbte sich rot. War das ein Witz? Nein, sie meint das vollkommen ernst, schoss es ihr durch den Kopf. Terry, Dean, Crabbe und Goyle lieferten sich immer noch einen erbitterten Kampf am Himmel, als Hermione zu Draco ging und ihm am Ärmel mit sich schleifte. Der verwirrt Junge war vor Überraschung noch nicht mal in der Lage sich zu wehren. "Hermione.", rief Wood ihr zu und die Klasse am Boden richtete ihre Aufmerksamkeit auf sie und Draco. "Wo wollt ihr denn hin?" "Wir müssen etwas besprechen.", gab sie kurz zur Antwort. "Aber ihr habt Unterricht.", schritt nun auch Flint ein. "Wir wollen uns soeben davon befreien lassen.", sagte sie. "Nun gut, aber erst nach der Lektion." Hermione sah zum Himmel, das konnte noch eine Weile dauern. So lange wollte sie nicht warten. Sie stieg auf ihren Besen, stieß sich ab und schwebten zu ihren verdutzen Mitschülern. "Ventus!", zischte sie und augenblicklich erhob sich von der Spitze ihres Zauberstabes ausgehen ein kleiner Wirbelsturm, der sich zu einem mittleren Tornado heranwuchs und die anderen Vier von ihren Besen hob und krachend zur Erde beförderte. Hermione setzte federleicht auf. "Lektion beendet.", sagte sie zufrieden und ging davon. Nach wenigen Schritten drehte sie sich noch einmal um. "Kommst du?", rief sie Draco zu, der wie alle andere auch, mit Schmerz verzogener Miene zu den vier am Boden liegenden sah. "Weia, das muss wehtun.", sagte Parvati. Lavender stürzte auf Dean zu und half ihm auf. "Alles klar?", fragte Mandy, als sie Terry die Hand reichte. "DRACO!", rief Hermione ungeduldig. "Besser du gehst, wer weiß was ihr sonst noch einfällt." Wood nickte Flint zustimmend zu und Draco atmete tief ein und ging? Nein! rannte zu Herm hinüber. Ron knurrte leise und Pancys Augen verengten sich zu Schlitzen. *** "Du hast dich unmöglich benommen.", schimpfte Draco. "Was denn? Die Lektion war doch sowieso schwachsinnig. Außerdem gibt es wichtigeres." Ungeduldig zupfte sie an dem Brief von Phoebe und hielt ihn schließlich vor Dracos Nase. Er konnte nichts lesen. Sehen auch nicht. Das Papier klebte ihm förmlich im Gesicht. Genervt riss er es ihr aus der Hand und schüttelte es glatt, während er sie ansah. "Was kann schon schlimmes da drin stehen, das du deinen Mitschülern fast ins Jenseits beförderst?" Fast widerwillig richtete er seine Augen auf das Blatt Papier. Stumm las er es und gab es ihr Schulter zuckend zurück. "Du wirst dich gegen Voldemort stellen. Ja und? Das wissen wir doch längst." "Ist das alles was dir auffällt?" Wieder flogen seine Augen über das Gekritzel seiner Schwester. "Ja.", sagte er nach kurzen Überlegen. "Mal eine ganz andere Frage. Kann deine Mutter wirklich in die Zukunft sehen?" Er nickte: "Sie sind nicht hundertprozentig, aber ja, im großen und ganzen stimmt das was sie vorher sieht. Ist echt nervig. Sie weiß immer alles, was wir anstellen, sogar wenn wir selbst nicht keine Ahnung haben. Das hier eben hätte sie bestimmt auch gewusst und dich daran gehindert. Du bist doch verrückt dich so auffällig zu benehmen. Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, das Snape deine Eltern eventuell auch kennt? Du musst doch einen Schatten haben. So was Leichtsinniges. Warum meißelst du dir nicht gleich eine Steintafel und hängst sie dir um den Hals. Meine Eltern sind Death Eater und sie wollen, das ich mich auf die Seite von Voldemort stelle." Er hatte sich in Fahrt geredet. Aufgeregt wedelte er mit den Händen. Erschrocken hielt Hermione ihm den Mund zu und sah sich um. Auch Draco hielt inne. Ruhelos wanderten ihre Augen durch den Gang, doch es war niemand zu sehen. Sie atmeten auf. "Die Frage ist, wer hier leichtsinnig ist. Du oder ich.", sagte Herm und riss ihm das Papier aus den Händen. Draco hatte sich inzwischen beruhigt. "Und was war nun so schlimm?" "Du hast den Brief nicht richtig gelesen, oder?", fragte Hermione, drehte sich um und schritt davon. Draco legte seine Stirn nachdenklich in Falten. In der Tat, er hatte die Zeilen nur überflogen. Da stand, das Herm sich gegen Voldemort stellte, weil sie...sie mit ihm, Draco Malfoy auseinander ging. Aber das würde ja heißen, das sie...MOMENT! War die Anrede in dem Brief seiner Schwester nicht 'Liebe zukünftige fast Schwägerin'? "Das wirst du bereuen Phoebe.", knurrte er. "Und du auch Granger.", schickte er wütend nach. Immerhin hatte sie ihn vor der ganzen Klasse lächerlich gemacht. In seinem Kopf legte sich ein Plan zurecht. Er würde sie demütigen, wie sie noch nie gedemütigt wurde und wenn er selbst Opfer bringen müsste. Das Finale um den Quidditchpokal, er würde sie aus dem Konzept bringen. Jetzt hieß es nur noch probieren, wie. 14. März, Freitag Ron saß gähnend in der großen Halle und wartete auf Harry. Sie hatten sich zu einer Partie Zauberschach verabredet. Müde legte er seinen Kopf auf den Tisch und blinzelte zum Eingang. Er war fast eingedöst, als sich jemand links und rechts neben ihn setzte. Es waren die Zwillinge Padma und Parvati. "Na großer Bruder?", stichelte Padma. "Immer noch sauer auf Ginny, weil sie mit Terence zusammen ist?", fragte Parvati. "Sie hätte es mir ja wenigstens sagen können, anstatt so ein Geheimnis daraus zu machen." "Hättest du es denn dann besser aufgenommen?" Parvati sah ihn skeptisch an. Ron grummelte und schob die Figuren auf dem Brett hin und her. "Also gekränkte Eitelkeit." Sie schüttelte den Kopf, dann stand sie auf und ging. Padma blieb sitzen und sah Ron bei seinen Figurengerücke zu. "Wartest du auf jemanden?", fragte sie schließlich. "Harry. Er wollte längst hier sein." "Spielen wir doch solange, bis er kommt. Wie wär's?" Ron sah auf und nickte. "Gut, aber ich muss dich warnen, ich bin wirklich gut." "Ja, ja, ja. Aber wenn ich gewinne. Wider erwarten, dann musst du dich bei deiner Schwester entschuldigen.", sagte Padma und zog ihren ersten Bauern. Ron sah sie eine Weile nachdenklich an. Dann zog auch er seine erste Figur und sagte: "Okay." Harry kam gerade in die Halle, als Padma Ron vernichtend besiegte. "Das glaube ich ja nicht." Fassungslos starrte Ron auf das Spielbrett, auf dem seine Figuren nur noch ein Trümmerhaufen war. "So, so. Du bist also wirklich gut, ja?", spottete Padma und wollte gerade aufstehen, als Ron sie am Arm festhielt. "Noch ein Spiel.", verlangte er und Padma setzte sich wieder ergeben. "Noch eine Wette?", fragte sie. "Kommt darauf an." Misstrauisch sah er auf. "Wenn ich gewinne, ein zweites Mal, dann lädst du mich auf eine Kürbesschorle ein." "Na, das kann ich gerade noch so finanzieren. Und wenn ich gewinne?" "Lad ich dich ein, aber du wirst verlieren, Weasley." Fast diabolisch grinste sie ihn an und Ron schluckte. Er hob seinen Kopf und sah Hilfe suchend zu Harry, der sich neben sie gesetzt hatte. Doch dieser hob abwehrend die Hände und sah wieder auf das Spielbrett. *** "Ginny?" Ron sah mit finsterer Mine zu seiner Schwester. Noch hatte er nicht ganz eingesehen, wofür er sich eigentlich entschuldigen sollte, schließlich hatte er doch gar nichts getan. "Ich rede nicht mit dir.", sagte sie gekränkt. "Was soll das. Früher oder später wirst du mit mir reden müssen. Wir sind Geschwister." "Lieber später.", beschloss Ginny. "Bist du jetzt nicht etwas albern?", fragte Ron gereizt. "Wenn hier irgendjemand albern ist, dann ja wohl du. Willst du mir jetzt wieder eine Predig halten?" Ron wollte schon beleidigt abziehen, als sein Blick auf Parvati fiel, die ihn scharf ansah. "Habt ihr Telepathische Fähigkeiten?", zischte er. Parvati konnte eigentlich von der Wette zwischen ihm und Padma nichts wissen. Doch so wie sie ihn jetzt ansah, wusste sie davon. Verfluchter Zwilling, dachte Ron. "Ich wollte mich entschuldigen.", murmelte Ron gepresst. "Wofür?", fragt nun Ginny und tat völlig ahnungslos. Innerlich freute sie sich, denn so abweisend sie auch getan hatte. Sie hatte ihren Bruder vermisst und seine abweisende Art hatte ihr jedes Mal einen Stich versetzt, aber sie fühlte sich im Recht. "Für mein Verhalten neulich." "Neulich?" Ginnys Stimme zitterte kaum merklich. "Als ich von dir und Terence erfahren habe.", knirschte er nun. "Schon gut, Ron. Sag es nichts, wenn du es nicht ernst meinst.", sagte Ginny. Sie seufzte innerlich und ging mit gesenktem Kopf in den Schlafsaal. Kurz vorher drehte sie sich noch einmal um und flüsterte: "Rede nie wieder mit mir." Ihre Augen waren eiskalt. Ron sah zerknirscht in das Feuer, als er zusammen zuckte. Hermione, die das Ganze schweigend beobachtet hatte, boxte ihn in die Seite. "Idiot, wie kannst du ihr nur so etwas antun. Sie ist deine kleine Schwester. Sie sieht zu dir auf. Was glaubst du wie sie sich jetzt fühlt?" Ron rieb sich die schmerzende Stelle. "Wieso?" "Sie ist verliebt und du kannst ihren Freund nicht ausstehen. Dabei ist Terence wirklich goldig. Du musst Die beiden Mal zusammen sehen. Er läuft immer noch rot vor Freude an, nur weil er sie sieht." "Aber muss es denn ausgerechnet ein Slytherin sein?", jammerte er und alle anderen, die im Gemeinschaftsraum saßen riefen gleichzeitig entnervt. "RON." Dieser zuckte zusammen und verstand endlich, was die Zwillinge ihn mit einem Betonpfeilerwink und Herm mit ihrem tätlichen Angriff sagen wollten. "Ich gehe mal zu ihr.", sagte er kleinlaut. "Das ist der Mädchenschlafsaal.", rief Parvati entrüstet, als Ron gerade die Tür aufmachen wollte. "Ja und?", zuckte dieser mit den Schultern und trat in den Raum. Was genau er seiner Schwester sagte, erfuhren die anderen nicht. Doch die Geschwister redeten wieder mit einander und das war das wichtigste. 23. März, Montag Professor Snape saß hinter seinem Pult und schrieb eifrig. Nur am Rand bemerkte er, dass die Schüler den Kerker für Zaubertränke betraten. Irritiertes Murmeln machte sich breit. Sie wunderten sich, dass ihr Professor sie so gar nicht beachtete. Besonders Slytherin fühlte sich ignoriert. "Was ist denn jetzt los?", zischte Ron Harry zu, der ahnungslos die Schultern hob. Hermione sah auf ihre Uhr und stellte erstaunt fest, das die Stunde bereits begonnen hatte. Kein fieses Grinsen? Keine eisige Begrüßung von Severus? Und vor allem kein Punkteabzug für Nevilles zu spät kommen? Seit wann ließ Snape sich eine solche Gelegenheit entgehen? Herm drehte sich zu Draco, der drei Plätze weiter saß und sah ihn fragend an. Dieser verstand sie auf an hieb und schüttelte unwissend den Kopf. Pancy, die die Szene beobachtete, knirschte eifersüchtig mit den Zähnen. Die Minuten vergingen ungenutzt. Das Gemurmel verebbte zu einem Summen und wich dann Papierrascheln um endgültig bleibender Stille platz zu manchen. Lediglich das Kratzen von Snapes Feder war zu hören und das Magenknurren von Neville. Er hatte vergessen rechtzeitig zum Frühstück auf zustehen. Wieder drehte Hermione sich zu Draco und gab ihm Handzeichen, um zu fragen, was mit seinem Hauslehrer los war. Pancy rutschte ärgerlich auf ihrem Platz hin und her. Harry hob erstaunt die Augenbrauen und Ron schüttelte resigniert den Kopf. Die anderen Mitschüler grinsten nur. "Und was hat er zurück gemorst oder war es eine geheime Liebesbotschaft?", fragte Dean, der hinter Hermione saß. "Halt die Klappe.", zischte Herm böse. "Morsen? Was ist das?", fragte Ron und Harry begann es ihm zu erklären. Gab jedoch auf, als Ron die Sache mit der elektrischen Leitung nicht verstand. "Mister Potter, es wäre schön, wenn sie in meinem Unterricht sich nicht unterhalten würden.", sagte Snape ohne aufzusehen von seinem Pult aus. Harry hatte eine passende Antwort alà, wir haben doch gerade gar kein Unterricht auf den Lippen, verschluckte die Worte aber und blieb stumm. "Hey, ssszt,", zischte es und Herm drehte sich nach der Geräuschquelle. Es war Draco, der ihr einen Zettel zuschweben ließ. "Wir sind hier auch nicht im Zauberkunstunterricht, Mister Malfoy, also unterlassen sie bitte ihre Flirtversuche.", ertönte es wieder von Snape, der nach wie vor nicht von seinem Blatt aufsah. Die Klasse kicherte. "Aber ich mach doch gar nichts.", verteidigte sich Draco. "Ja, natürlich.", nickte Snape mit gesenktem Kopf. "Er schaut ja noch nicht mal auf. Wie kann er wissen, was wir machen?", tuschelte Parvati zu ihrer Zwillingsschwester. "Ich bin Lehrer, Miss Patil Parvati.", kam auch prompt die Antwort. "Ich würde ja zu gerne wissen, was er schreibt.", kritzelte Terry auf ein Blatt und schob es Lisa hinüber, die als Antwort vermutetenderweise schrieb: "Vielleicht einen Liebesbrief, wir haben Frühling, da kommen die unglaublichsten Paare zusammen." Automatisch sahen die beiden zu Draco und Herm. Snape sah auf, nachdem er schwungvoll den Brief beendet hatte. "Sie haben großes Glück, das ich heute so gute Laune habe. Sonst würden sie für diese Antwort garantiert Punktabzug bekommen, Miss Turpin" Er kam auf Lisa zu und nahm das Blatt, das sie noch verzweifelt versuchte zu verstecken, weg. Ohne ein Blick darauf zu werfen, zerknüllt er es und begann unverzüglich mit seinem Unterricht. Zehn Minuten zu spät, wie Hermione feststellte. Der Rest des Unterrichts verging wie üblich. Seamus Kessel explodierte und verdellte Nevilles Kessel mit, der ihn böse anfunkelte. Hermione war mustergültig als erste fertig und Ron stöhnte innerlich auf, weil das eine Gramm Rohrzucker partout nicht ein Gramm werden wollte. Crabbe und Goyle wussten gar nicht was sie eigentlich da taten, was aber keine Rolle spielt, weil Snape anscheinend über das Ergebnis ganz hingerissen war. Severus ging die Tische entlang und sah in die verschieden Kessel. Ab und zu rührte er in einem und begutachtete kritisch das entstanden Gebräu. Vornehmlich das der Gryffindor. Als er dem Trank von Draco aus der Kelle in den Kessel zurück rinnen ließ, nickte er anerkennend. "Sehr schön, Mister Malfoy." Hermione, die bereits fertig war, sah hinüber und fragte ungläubig. "Wieso? Der Trank ist doch blau statt orange." "Mein Schüler ist eben extra begabt. Diese Lektion kommt nächste Woche dran.", sagte Snape zufrieden und gab zehn Punkte für Slytherin. Hermione kniff wütend die Lippen zusammen und drängelt sich zu Draco durch. Sie tauchte den Finger in den Kessel und leckte ihn ab. "Er hat zuwenig rotes Blutlaugensalz drin. Und zu viele Blaubeerkerne. Er hat einfach nur geschlampt und sie geben ihm zehn Punkte dafür?" Fassungslos sah sie ihren Professor an, der seinerseits überrascht stehen geblieben war. "Wollen sie mich kritisieren? Miss Granger?" "Ich will Gerechtigkeit.", gab sie zurück. Die Klasse hielt den Atem an. War Herm übergeschnappt? Snapes Gesicht ballte sich zu einer Faust, bevor er scharf einatmete und sich zu einer eiskalten Maske versteinerte. "Wie schon gesagt, ich habe heute gute Laune. Also werde ich ihren Einspruch als Wirkung auf diesen Zaubertrank, den sie so unvernünftiger Weise gekostet haben, zuschreiben.", sagte er leise. Da wurde Herm blass. Daran hatte sie gar nicht gedacht. Was war das für ein Trank? "Soll ich für dich nachschlagen?", erbot sich Draco, als könnte er ihre Gedanken lesen. "Wieso? Weißt du nicht, was du da gebraut hast?" Hermione kam ein Stück näher und funkelte ihn an. Draco schluckte. Er hatte eine leise Ahnung, was da im Kessel köchelte. Hermiones Finger wanderte auf Dracos Kopf herum, bevor sie endgültig seine Frisur ruinierten. Ihre Mitschüler waren verstummt und sahen interessiert zu ihnen hinüber. Immerhin sah man nicht oft die Wirkung von Zaubertränken life und in Farbe. "Dieser Trank bringt die momentanen Wünsche zum Vorschein.", sagte Snape, der neben den Beiden stand. Kritisch sah er auf Dracos Kopf. "Offenbar hatten sie gerade das unbändige Verlangen Mister Malfoy, die Haare zu kämmen. Da sie das jetzt getan haben und die Wirkung des Trankes nachgelassen hat, gehen sie wieder auf ihren Platz.", befahl er und Hermione schien aufzuwachen. Erschrocken sah sie auf und huschte mit gesenktem Kopf zu ihren Kessel. Sie sagte den ganzen Tag kein Wort mehr. 2. April, Mittwoch Der Steinkauz flog in immer kleiner werdenden Kreisen um Hermione herum und landete schließlich zielsicher auf ihrer Schulter um seinen Brief abzugeben. Auch Harry bekam Post. Es war wieder die kleine graue Eule, die einen Brief von seinem Patenonkel überbrachte. Hermione faltete ihren Brief auseinander. Er war von ihren Eltern, von denen sie so lange schon nichts mehr gehört hatte. Sie hatte fast begonnen sich Sorgen zu machen. Sie wurde nicht ganz schlau daraus. Aber bald sollte sie ihn verstehen. Harry faltete seufzend den Brief zusammen und steckte ihn in seinen Ärmel. Herm sah ihn einen Moment verwirrt an. Sie würde ihn später fragen. Auf dem Weg zu den Häusern blieb Herm stehen um auf Harry zu warten, der nachdenklich aus der großen Halle kam. "Was hast du?", fragte sie direkt. Harry blieb eine Weil stumm, dann winkte er ihr zu, ihm zu folgen. Er ging kurz in den Schlafsaal der Jungen du kam mit abgegriffenen Briefen zurück. "Die habe ich von Sirius bekommen", sagte er, als sie in alleine auf dem Gang waren. Hermione nahm die Pergamente, die er ihr entgegenhielt an und las sie aufmerksam. "Nicht schon wieder.", seufzte sie. Dort stand, dass sie mit Draco zusammen kam, doch das war eigentlich nichts Neues für sie. Sie las weiter und ihr Herz begann schneller zu schlagen. Da stand auch, dass sich der dunkle Rat wieder zusammen gefunden hatte und Voldemort kurz vor der Machtergreifung stand. Sie hatte so was geahnt, doch Hogwarts war in dieser Hinsicht fast vollständig von der Außenwelt abgeschirmt. "Glaubst Voldemort wird wirklich die Macht übernehmen?", fragte sie. "Laut Sirius, ist das sehr wahrscheinlich. Das Ministerium kann nichts gegen ihn tun. Er ist mächtiger als je zuvor." Hermione sah wieder auf die Brief und nickte. Das haben ihre Eltern auch gesagt. "Herm?", fraget Harry vorsichtig. "Mhmmm?" Sie sah nicht auf. "Zwischen dir und Malfoy, läuft da was?" "Das ist absurd, schon alleine die Vorstellung dass ich und Malfoy zusammen kommen." Sie hatte absichtlich Draco beim Nachnamen genannt und sah, dass Harry es mit Erleichterung aufnahm. "Und Voldemort? Wenn er wirklich an die Macht kommt, bist du in Gefahr, immerhin, bist du eine Muggelgeborene." "Und du hast ihn theoretisch auf dem Gewissen. Ich bin sicher er landet tot auf dem Grund einer tiefen Grube. Und selbst das wäre noch nicht genug. Keine Sorge, wir werden noch auf seinem Grab tanzen.", versicherte Hermione. Harry nickte, doch er schluckte. Hermione hatte sich verändert. Irgendwie hatte sich eine Spur Kälte bei ihr eingenistet. Sie war nicht mehr die Herm, die im Sommer in den Zug gestiegen war. Er hätte zu gerne gewusst was es war, das die ganze Zeit in seinem Gedächtnis nagt, doch er konnte den Gedanken nicht fassen. *** Hermione saß im Sessel des Gemeinschaftsraumes und blätterte durch das Buch "Magische Wesen und dunkle Künste" von Celina Crawford. Sie hatte es mittlerweile hundertmal gelesen. Auch die Widmung im Umschlag. Sie hatte immer noch nicht herausgefunden, wer es ihr geschenkt hatte. Kurze Zeit hatte sie sogar die absurde Idee, das es von Draco war, doch der hatte eine ganz andere Handschrift, seine war klein und eng, diese hier verschlungen und mit unnötigen Schnörkeln. Nein, es war jemand anderes, als er, ihre Eltern oder sonst jemand, der ihr einfiel. Da sie alle Kapitel schon kannte, begann sie den Klappentext zu lesen, den sie bis dahin nicht wirklich für voll genommen hatte. Dort las sie, das Celina noch einen Bruder namens Tassilo hatte, der Hellseher war. Hermione musste unwillkürlich lächeln. Sie hielt von Hellseherei nicht viel. Selbst Narzissas Vorhersagen hatte sie mittlerweile als Humbug abgetan. Da nichts zu tun gab, beschloss sie in die Bibliothek zu gehen und mehr über die Geschwister Crawford herauszufinden. Bald hatte sie sich in ein Lexikon über berühmte zeitgenössische Magier vertieft. Sie war überrascht, das die Geschwister zu den, von schwarz Magiern am meisten gefürchteten Auroren zählten. Alle die ihre wahre Identität enttarnten, waren entweder tot oder in Azkaban. Dennoch hörte es sich an, als würde das Ministerium nur ungern auf ihre Hilfe zurückgreifen. Warum? Celina war auf Durmstrang gewesen. Ihr Bruder in Hogwarts. Hermione schlug das Buch wieder zu. Laut den Geburtsdaten war Tassilo zwei Jahre jünger als seine Schwester, die in der Klasse von ihrer Mutter gewesen sein musste. Inzwischen wusste sie so ziemlich alles über die magische Vergangenheit ihrer Eltern. Ob sie sich kennen?, fragte sie sich. Herm schlug das Buch wieder zu. "Hey, Herm, was machst du denn noch so spät hier?", fragte Terry. Er trug ein dickes Buch unter dem Arm und wollte es wieder ins Regal hieven. "Ich habe nur was nachgeschlagen.", sagte sie und legte den Kopf schief um den Rücken des Buches zu lesen. "Aufzucht von magischen Wesen?", fragte sie. "Hatten wir irgendwelche Hausaufgaben?" "Nein, meine Mutter kam auf die glorreiche Idee einen spitzzüngigen Woppel bei sich aufzunehmen und jetzt ist sie überfordert." "Die sind süß, sie werden noch nur so groß wie eine Katze, nicht?", fragte Herm. "Ja, niedlich ist es wirklich, aber jetzt wo es aus dem Teenageralter sozusagen heraus ist, wird es schwierig. Es stellt unser ganzes Haus auf den Kopf. Mein Vater ist schon verzweifelt. Das ist bereits das fünfte Wesen, was meine Mom angeschleppt hat. Sie ist schlimmer als meine Schwestern." Hermione musste grinsen. 14. April, Montag Justin stand konzentriert vor der Klasse. Sein Zauberstab schwebte auf halber Höhe in der Luft. Er sollte einen Bann um einen Dünenteufel legen. Professor Fortuna stand hinten im Raum und beobachtete das Geschehen. Justin gelang der Bann und erleichtert nahm er wieder Platz. "Sehr gut Mister Finch-Fletchley.", lobt sie und schritt wieder nach vorne, um den Dünenteufel in einen Käfig zurück zusperren. "Dünenteufel leben, wie ihr Name schon sagt in Sandhügeln. Sie graben sich unterirdische Höhlen und leben von den Schrecken, den sie durch ihr plötzliches Erscheinen verursachen. Was ist daran gefährlich? Werdet ihr fragen. Zu Recht, aber nur teilweise. Wilde Dünenteufel erschrecken und verschwinden wieder. Anders verhält es sich mit in Gefangenschaft lebenden. Diese können ihre Opfer im wahrsten Sinne des Wortes zu Tode erschrecken, wenn sie entsprechen trainiert worden sind. Und genau das wollen wir hier zu verhindern lernen. Aber der Todesschreck braucht vor allem eins, Zeit. Und das ist unser Vorteil. Dünenteufel, sind schnell, hinterlistig aber vor allem fühlen sie sich überlegen und kommen gar nicht auf die Idee, dass jemand sie besiegen kann. Der Bann, den Justin hier vorgeführt hat, ist so simpel wie effektiv. Er ist leicht zu lernen, aber leider ist er nur auf Dünenteufel anwendbar. Wenn ihr dem nahem Verwanden, dem Wasserteufel gegenübersteht..." Und so fuhr Fortuna fort. Hermiones Gedanken schweiften ab. Sie hatte am Morgen wieder einen merkwürdigen Brief bekommen, der sie irritierte. Sie schreckte zusammen, als ihr jemand auf die Schulter tippte. Erschrocken sah sie auf und in das Gesicht von Professor Fortuna. Schuldbewusst senkte sie die Augen. Sie hatte nicht aufgepasst, dabei war das Thema interessant, wenn sie nicht schon alles über Teufelartige Wesen im Buch von Celina Crawford gelesen hätte. "Deine Hauslehrerin möchte dich sprechen, Hermione.", sagte sie ernst und drehte ihren Kopf zur Tür. Herm folgte ihrem Blick und runzelte die Stirn. Professor McGonagall sah so bedrückt aus. Das Mädchen stand auf und ging zur Tür. Schließlich folgte sie der Lehrerin in ihr Büro. Sorgsam schloss McGonagall die Tür und setzte sich hinter ihren Schreibtisch. Herm nahm in einen der hohen Stühle Platz. "Wir haben ihre Eltern gefunden, Miss Granger.", begann die Hexe. Hermione hätte sich fast verplappert. Rechtzeitig fiel ihr noch ein, dass man die Granger immer noch für vermist hielt. Niemand wusste, dass sie, sie zu Sivester zu Hause angetroffen hatte. Genauso wenig wie keiner wusste, dass sie Magier waren. Na ja, bis auf die Malfoys und die anderen Ratsmitglieder, räumte Herm in Gedanken ein und konzentrierte sich wieder auf McGonagall. "Hermione.", sprach die Lehrerin weiter. Das Mädchen horchte auf. "Man hat deine Eltern in eurem Haus gefunden. Es tut mir sehr Leid, aber sie sind tot." Herm zuckte zusammen. Unwillkürlich schossen ihr Tränen in die Augen. Doch sie weinte nicht. Was sagte sie da? Das kann nicht sein. Sie hatte doch erst am Morgen einen Brief bekommen. "Wann...Wann hat man sie gefunden?", fragte sie. "Gestern Nacht. Wir hielten es für besser, wenn wir es dir erst sagen, bis es einwandfrei bewiesen war." "Bewiesen? Aber, was soll das heißen? Man weiß doch ob es jemand ist oder nicht. Man kennt doch meine Eltern." Hermione schluckte. Gestern Nacht. Es war möglich, dass die Eule kurz vor ihren Tod losgeschickt wurde. Sie dachte an die wenigen Zeilen. "Hermione, mach dir keine Sorgen, uns geht es gut, egal was man dir erzählt.", stand da, ohne Unterschrift. McGonagall war herumgekommen und hatte sich neben sie auf den anderen Stuhl gesetzt. "Hermione, ich weiß es ist nicht leicht. Wenn ich irgendwas für dich tun kann, dann musst du es nur sagen." "Warum haben sie solange gewartet?" "Wie schon gesagt." Die Hauslehrerin schloss kurz die Augen. "Der Tod kam bestimmt schnell. Aber man wollte wohl nicht, das man sie erkennt." "Sie sind in unserem Haus gestorben." McGonagall nickte. Diese Tatsache hatte auch sie gestört. Warum sich die Mühe machen und die Leichenamen bis zur Unkenntlichkeit verstümmeln, wenn sie doch sicher identifiziert werden konnten? Aber immerhin waren die Grangers Muggel gewesen und ohne Zweifel waren die Mörder unter den Schwarzmagiern zu suchen. McGonagall war sich noch nicht einmal sicher, ob sie wirklich erst gestorben und dann so zugerichtet wurden. Sie hatte die Bilder gesehen und ein Würgereiz hatte sie gefangen genommen. Alle der Lehrerschaft waren entsetzt. Selbst Snape war blas geworden und hatte sich angewidert abgewandt. Doch das konnte sie dem Mädchen unmöglich sagen. "Sie werden morgen Abend beigesetzt. Ich werde dich zur Beerdigung begleiten." Hermione schluckte und nickte, dann versuchte sie zu sprechen und im dritten Anlauf gelang es ihr. "Ich würde gerne jemanden von meinen Freunden fragen.", begann sie. McGonagall legte fürsorglich ihre Hand auf die von Hermione. "Du weißt, das du nicht Harry fragen kannst, es wäre zu gefährlich, erst recht wo wir immer noch nicht wissen, wer sein Gedächtnis gelöscht hat." Herm nickte, so was hatte sie sich schon gedacht. Das war das erste Mal, dass sie ihre Tat ein wenig bedauerte. Ron wollte sie nicht fragen und Draco konnte sie nicht fragen. Unwillkürlich schoss ihr Cho in den Kopf. McGonagall gab ihr Einverständnis, wenn Cho zu sagte. Hermione verkniff sich noch immer die Tränen. Sie bedauerte, dass sie in den letzten Wochen sauer auf ihre Eltern war. Warum hatte sie das nur getan? Warum hatte sie ihren Eltern seit der Zeit von Silvester nicht einmal geschrieben, das sie sie liebte. Jetzt war es zu spät. *** Fast aphatisch lief Herm durch den Gang. Sie hatte McGonagall versichert, dass es ihr soweit gut ging. Sie wollte einfach nur alleine sein und die Lehrerin hatte sie mit sorgevoller Miene entlassen. Herm blieb an einen der hohen Fenster stehen und sah hinaus, ohne wirklich etwas zu sehen. Der Unterricht war bald zu Ende und dann würden alle sicher wissen wollen, was passiert war, doch sie konnte es ihnen nicht erzählen. Noch nicht. Sie schrieb eine kurze Notiz an Cho und bat eine Schülerin aus Rawenclawe den Zettel ihr zu geben. Darin bat sie Cho sie vor dem Abendessen im Zuscherturm für Slytherin zu treffen. Dann flüchtete sie nach draußen. Ziellos lief sie über das Gelände von Hogwarts und stand vor dem Haus von Hagried. Sie wollte gerade wieder gehen, als dieser überraschend die Tür öffnete. "Hermione? Was machst du denn hier? Hast du denn keinen..." er stockte als er eine einsame Träne auf ihrer Wange sah. "Komm rein, trink einen Tee mit mir.", sagte er und schob sie in seine Hütte. Er setzte Wasser auf und goss das heiße Gebräu in Tassen. Er fragte nichts. Und sie war dankbar. Sie saßen nur stumm da und sahen aus dem Fenster. Als sie einen Rotschopf auf das Haus zukommen sah, zuckte sie zusammen und Hagried deutete auf einen Vorhang, hinter den Hermione kurz darauf verschwand. Kurz darauf klopfte es und Ron stand mit Harry vor der Tür. "Hast du Hermione gesehen?" "Warum?" "Sie wurde von McGonagall aus dem Unterricht geholt. Es muss was Furchtbares passiert sein, sie ist nicht aufzufinden.", sagte Ron atemlos. "Vielleicht will sie nicht gefunden werden. Warum wartet ihr nicht einfach, bis sie zu euch kommt.", schlug Hagried vor. "Aber...", begann Ron von neuen, doch Harry zog ihn zurück. "Du hast Recht, wahrscheinlich will sie alleine sein. Sie wird es uns sagen, wen sie uns braucht. Das sagst du ihr doch, oder Hagried. Wir werden ihr helfen, egal was passiert ist." Harrys Augen wanderten zwischen dem Wildhüter und dem Vorhang hin und her und Hagried nickte. Die Tür fiel wieder ins Schloss und Herm zog den Vorhang zur Seite. "Danke.", murmelte sie. "Willst du mir nicht sagen, was passiert ist?" "Meine Eltern sind letzte Nacht ermordet worden.", sagte sie schlicht. Hagried verstand und nahm sie in die Arme. Da rollten ihre Tränen endlich und sie sank schluchzend in sich zusammen. 15. April, Dienstag Hermiones hatte sich in ein schwarzes bodenlanges Kleid gehüllt. Ihre Augen waren übernächtigt. Sie hatte nur kurz mit Ron und Harry geredet und es den beiden überlassen, es den anderen zu erzählen. Cho kam wie verabredet zu Slytherinturm. Erschrocken hörte sie, was passiert war und versprach sie und McGonagall zu begleiten. Cho griff nach ihrer Hand und hielt sie die Zeremonie fest. Hermione fühlte sich wie in Trance, fast unwirklich, als würde sie die ganze Szene als unbeteiligter Zuschauer beobachten. Nun stand sie hier und schaute in das schwarze Loch, in dem nun ihre Eltern ruhten. Die Särge waren versiegelt gewesen, für Herm ein untrügliches Zeichen, das der Anblick furchtbar gewesen sein muss. Langsam segelte eine weiße Rose auf den Sargdeckel ihrer Mutter. Sie hatte diese Blume geliebt. Und eine Tigerlilie segelte auf den ihres Vaters. Da wurde ihr mit einem Schlag bewusst, dass sie ganz alleine auf der Welt war. Sie war eine Waise. Sie hatte keine Familie mehr. Nicht einmal ein entfernter Verwandter. Niemand. Wo würde sie in den Sommerferien, wo zu Weihnachten hinfahren? Die Trauergäste machten sich auf den Weg zur Kirche. Hermione blieb sitzen. Neben sich Cho und etwas abseits wartete McGonagall. Außer ihr waren noch vier andere da. Drei waren befreundete Ärzte gewesen, die Herm ihr Mitgefühl aussprachen und ihre Hilfe anboten. Hermione nickte dankbar. Der vierte Mann, sprach leise mit McGonagall. Das Mädchen bemerkte ihn nur am Rande. Schließlich kamen die beiden auf sie und Cho zu. "Hermione. Dieser Mann ist Neil Granger." Hermione runzelte die Stirn. Sie kannte diesen Namen nicht. "Er ist der jüngere Halbbruder von deinem Vater, der zweite uneheliche Sohn von deinen Großvater.", erklärte McGonagall. Ihr Vater hatte keinen Bruder. Das war unmöglich. Ihr Großvater war kurz nach der Geburt von ihrem Vater gestorben. Doch Hermione sagte nichts, nickte nur. "Er ist jetzt dein gesetzlicher Vormund. Ich glaube du wirst ihm eine ganze Menge erklären müssen." Hermione nickte. "Ich würde gerne erst einmal alleine mit ihnen...dir reden.", sagte sie und sah ihren vermeintlichen Onkel an. Dieser war etwas verwirrt und sah zu McGonagall, die zustimmend nickte. Sie und Cho gingen zu den anderen in die Kirche, wo sich die Ärzte gerade vom Pfarrer verabschiedeten. McGonagall sah sich wachsam um und wartete. Hermione ging an den Gräbern vorbei, an ihrer Seite schritt der Mann. "Wir wissen, doch beide, das sie nicht mein Onkel sein können.", begann sie. Ihre Hände steckten in den Ärmeln. Ihre rechte umklammerte den Zauberstab. Sie nahm ein Lächeln auf dem Gesicht war. "In der Tat, du bist genauso klug, wie sie dich beschrieben haben. Ich bin nicht dein Onkel. Trotzdem bin ich dein Vormund. Es ist einfacher, wenn wir verwandt sind. Ich bin hier, um dir dein Leben zu erleichtern. Durch mich kannst du das Haus deiner Eltern behalten. Du bekommst ein monatliches Taschengeld und wirst alles haben, was du brauchst. Die meiste Zeit bist du zwar im Internat, aber in den Ferien, kannst du wieder nach Hause kommen. Du musst nicht in ein Waisenhaus." Er war stehen geblieben und sah sie an. Etwas Kaltes blitze in seinen Augen auf, als er sie ansah. "Wer sind sie?", fragte sie. "Ein Freund deines Vaters. Er hat mir mal das Leben gerettet, als ein Auron hinter mir her war. Sie hatte mich fast erwischt. Ich verdanke ihm viel." "Sie sind ein Schwarzmagier?" Entsetzten machte sich in ihr breit. "Einer, der besten. Natürlich nicht so gut wie der Lord. Aber ..." Er wiegte den Kopf. "Meine Eltern...sie sind nicht tot, oder? Das war alles nur Show, nicht?", fragte Hermione. "Du bist wirklich erstaunlich. Kein Wunder, das der Lord dich auf seiner Seite haben will." Er hob seine Hand und strich ihr über das Haar. "Sie leben. Ich bin sozusagen der Bote zwischen euch." "Und die beiden Leichen?" "Unbedeutende Muggel.", sagte er wegwerfend. Hermione zitterte. "Damit kommt ihr nicht durch.", zischte sie. "Was willst du tun? Du kannst nicht gegen deine Familie kämpfen. Gegen Schwarzmagier bedarf es schon ein bisschen mehr als Obliviate." "Ihr wisst davon?" "Wir wissen alles von dir. Also überlege dir gut, was du sagst. Du hast einen Mitschüler angegriffen und dich in einen Malfoy verliebt. Wer würde dir also glauben, wenn du sagst, du hast von nichts gewusst?" "Das ist Erpressung.", stammelte Hermione. "Nein, wir wollen nur was uns zusteht." Langsam schritten sie wieder auf die Kirche zu. Ihr Gehirn arbeitete fieberhaft. Auch wenn es ihr nicht gefiel, sie musste das Spiel mitspielen, denn nicht nur das Leben ihrer Eltern wäre gefährdet, sondern auch ihres. *** Zurück in Hogwarts bedankte sie sich bei Cho und ging zu ihren Lieblingsplatz. Der Slytherinturm lag da wie immer. Verwaist. Sie beugte sich über den Rand und einen Moment überkam sie der Wunsch zu springen, doch sie verdrängte ihn. Ihre Eltern lebten. Sie sollte sich freuen. Doch ihr war nur Elend. Dieser Neil hatte ihr gedroht. Gut, das mit dem Gedächtniszauber war wirklich dumm, aber sie hatte sich doch nicht in Draco verliebt. Hinter ihr waren Schritte zu hören. Sie brauchte sich nicht umzudrehen, sie wusste wer es war. Erschrocken stellte sie fest, wie vertraut ihr die Gegenwart bereits war. Hatte dieser Onkel doch Recht? Hatte sie sich verliebt? Sie schüttelte den Kopf. Eine Hand legte sich auf ihre Schultern und die Wärme erschien ihr tröstlich. "Herm? Ist alles in Ordnung?" Sie richtete den Blick in Dracos Gesicht und versuchte zu lächeln. "Ja, alles bestens." "Ich muss dir was sagen. Deine Eltern..." "Sie sind nicht tot, ich weiß." "Woher?" Überrascht ließ er seine Hand sinken. "Ich habe meinen neuen Vormund getroffen. Ein Schwarzmagier. Er hat mir unmissverständlich klar gemacht, dass ich die Klappe zu halten habe." "Erpressung?" Hermione nickte. "Mit was? Doch nicht dem albernen Gedächtniszauber an Potter? Das kannst du leicht als schlechten Scherz hinstellen." "Auch, aber in Verbindung mit etwas anderem sieht es nicht mehr so einfach aus." "In Verbindung mit was?", fragte Draco. "Das spielt keine Rolle, denn ich werde nichts sagen. Genau wie sie es wollen. Es gibt auch keinen Grund. Ich werde meine Eltern nicht ans Messer liefern. Ich bin froh dass sie leben. Und fertig.", sagte sie, drehte sich um und ließ ihn stehen. "Das glaube ich dir nicht.", murmelte Draco. Irgendwie fühlte er sich auch elend, doch er konnte nicht sagen warum. 20. April, Montag Die Stunde 'Verteidigung gegen die dunkeln Künste' war vorbei und alle drängten sich zum Ausgang. Mittlerweile sah man Hermione nicht mehr mitleidig an. Fast alles war wie immer. Niemand sonst, nur Harry war es aufgefallen, das Herm Draco aus dem Weg ging. Er fragte sich warum, denn er fand die Idee, die beiden könnten ein Paar sein, gar nicht mehr so abwegig. Irgendwie passte es, wenn es ihm auch Angst machte. Hermione war eine gute Hexe. Sie beherrschte die Magie, als eine der Besten in ihrem Jahrgang. Die schwarze mit Sicherheit genauso gut die weiße. Und irgendwas sagte ihm, das sie davor nicht zurückschrecken würde, wenn sie entsprechend motiviert werden würde. Draco Malfoy wäre so eine Motivation. Harry war froh, das, wenn irgendwas zwischen den beiden war und davon war er mittlerweile überzeugt, es nicht mehr existierte. Hermione ging zu Professor Fortuna und fragte sie, ob sie ihr den Stoff der letzten Stunde geben könnte. Fortuna nickte und ging voran in ihr Büro. "Ich bin wirklich froh, dass es ihnen wieder besser geht, Miss Granger.", sagte sie und legte ihre Bücher auf den Schreibtisch ab. Hermione ging noch ein paar Schritte hinterher, blieb dann aber abwartend neben dem Schreibtisch stehen und sah ihrer Lehrerin nach, die in einem Seitenraum verschwand. Fortuna redete weiter, doch Herm hörte nicht mehr zu, als ihr Blick sich auf den Schreibtisch verirrte. Auf ihm lagen unter den abgelegten Büchern ein Blatt Papier, auf dem ihr Name stand. Das kam ihr bekannt vor. Ahnungsvoll schob sie die Bücher bei Seite um sie die Worte näher zu betrachten. Kein Zweifel, das war die Schrift von dem Brief, der mit ein Freund unterzeichnet war. Damals war sie völlig aufgelöst durch die Gänge gerannt, direkt in Dracos Arme. Er war mit dein Bruder unterschreiben. Sie wusste gar nicht, dass die Professorin Geschwister hatte. Ohne dass sie es wollte las sie auch den Rest. Es waren nur wenige Sätze. Doch es ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Es war eine Vorhersage. Ähnlich die von Narzissa, nur mit dem Unterschied, das sie sich nach den Streit mit Draco nicht gegen Voldemort stellte, sondern an seine Seite. An die Seite der Schwarzmagier. Hastig schob sie das Blatt wieder unter die Bücher, als die Stimme, der Professorin wieder lauter wurde. "..hast dich doch für die Bücher von Celina Crawford interessiert. Ich borge sie dir, wenn du möchtest." Es waren "Schwarzes Eis" und "Dämonen" Sie reichte ihr zwei Bücher und Herm nahm sie dankbar an. Sie schlug die Bücher auf und las den Namen der Professorin. Lisa hatte Recht. Sie hatte wirklich nur einen Namen. "Fortuna" stand da nur. Doch die Schrift. Auch diese kannte sie. "Und das ist der Stoff der letzten Stunde. Aber ich denke, du weißt schon alles." "Sie haben mir das Buch geschenkt, nicht wahr?", fragte Herm aus einer Ahnung heraus. Fortuna musste nicht erst nachfragen. Sie wusste von welchem das Mädchen redete und nickte. "Warum?" "Ich wollte dass du dich gegen Schwarzmagier und deren Wesen wehren kannst. Du bist eine gute Schülerin. Weißt du schon was du mal werden willst?" Hermione schüttelte den Kopf. "Na ja, du hast ja auch noch Zeit." Herm nickte und ging dann hinaus. *** Noch am gleichen Abend blätterte sie die Bücher durch. Das erst handelte von Flüchen und deren Abwehr. Hermione war erstaunt, denn es waren auch verbotene Flüche dabei. Das zweite war eher eine Art Lexikon über sämtliche magische Wesen, doch in erster Linie, die der dunklen Sorte. Dagegen waren Dünenteufel wahr Engel. Warum gibt sie, sie mir, fragte sich Hermione. Irgendwas ist an Fortuna faul und zwar ganz gewaltig. Und an ihrem Bruder, wenn er denn einer war auch. *** Fortuna sortierte ihre Bücher. Sie überlegte immer noch, ob es wirklich klug war Hermione die Bücher zu geben. Plötzlich hielt sie inne und starrte auf den Brief. Er war an ihren Bruder gerichtet. Hatte das Mädchen ihn gesehen, vielleicht sogar gelesen? Das wäre furchtbar, aber nicht zu ändern. Erschöpft ließ sie sich auf ihren Stuhl sinken. "Verdammt." Es klopfte leise und die Frau schreckte auf. Sie sah auf die Uhr. Es war bald Mitternacht. Wer konnte das sein? Sie öffnete die Tür und ließ überrascht Snape ein. Er ging ohne ein Wort zum Schreibtisch. Er sah den Brief und nickte. "Ich wusste doch ich kenne dich, Celina." Outake Pettigrew kam aufgeregt in den Saal, in dem sich der dunkle Rat versammelt hatte, gestürmt. Schon von weiten sah er die schlechte Laune von seinem Meister. Sofort war ihm klar, das Voldemort nur einen Nachtisch hatte. Pettigrew seufzte. Da würde der dunkle Lord den ganzen Tag unausstehlich sein. Erst recht, wenn er von der Neuigkeit erfuhr, die er herausgefunden hatte. Nervös strich er sich über die Hände, während er näher gekrochen kam. "Ähm, Voldi, my Lord?" Er vernahm nur ein Grummeln aus den Tiefen, der Kapuze. "Ich habe eine Neuigkeit." "Dann mal los." "Harry Potter wurde das Gedächtnis gelöscht. Nur zwei Wochen.", beeilte er sich noch nachzuschicken, doch der dunkle Lord war bereits aufgesprungen. "Ihm wurde das Gedächtnis gelöscht? Schweinerei, wer hat mir da den Spaß verdorben?" In dem Moment schwang die Tür auf und einen fröhlich Hermione hereinspaziert. "Das war ich.", flötete sie. "Was machst du denn hier?", fragte Mr Granger erschrocken und war auch aufgesprungen. "Ich soll dir das von Mom bringen. Die Abende sind noch sehr kalt." Sie reichte ihm einen Pullover, den er verlegen annahm. Die Ratsmitglieder lachten, nur Lucius sah ihn mitfühlend an. Unter seinem Umhang sah man ein ähnliches Strickgebilde hervorblinken. Da fiel die Tür auch schon wieder ins Schloss und Voldemort setzte sich, während Mr Granger gehorsam seinen Pullover überzog. Seine Frau hatte bestimmt einen Zeitzauber eingebaut. Sie würde genau wissen, wie lange er ihn getragen hatte. Der dunkle Lord begann wieder mit seinem monotonen Getrommel. "Mal ganz davon abgesehen, das Frauen nichts im dunkeln Rat oder dessen Nähe zu suchen haben.", begann er. "gefällt mir dieses Mädchen. Sie hat Sinn für Humor. Was hat sie denn gelöscht?", fragte er Pettigrew. "Die Gespräche und den Kuss zwischen sich und Draco Malfoy." "Ach so, aha. Lucius ich erwarte zur Hochzeit eingeladen zu werden.", sagte Voldemort und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Hochzeit? Was für eine Hochzeit?" Sprachlos sahen sich Malfoy und Granger an. Davon wussten sie ja noch gar nichts. "Also, jetzt gibt es ein bisschen Nachhilfe in Grangerbiographie. (Teil 1) Mrs Diana Granger ging auf Durmstarg und sie war tatsächlich mit Celina Crawford in einer Klasse. Schlimmer noch, sie waren sogar beste Freundinnen." "Das muss interessant sein, wenn es ein Jahrgangstreffen gibt. Auorin trifft Death Eater. Klasse." *bekommt irren Blick* "Es kommt noch viel besser. Der jüngere Bruder, Tassilo war in Slytherin. In derselben Klasse, wie Narzissa. Als er herausfand, dass sie auch hellsichtig war, hat er sich Hals über Kopf in sie verliebt. Über ihn lernten sich Narzissa und Celina kennen." "Aha, und was sagte Lucius dazu?" "Woher soll ich denn das wissen? War ich dabei? Na jedenfalls lernte die zukünftige Mrs Granger über Narzissa, oder genauer gesagt ihren dann Zukünftigen, nämlich Lucius, Mr David Granger kennen." "Hä? Was?" "Lucius und David waren Kumpel, klar soweit? Lucius war mit Narzissa verlobt und auf der Verlobungsfeier waren unter anderen auch Celina und Diana eingeladen." "Ah, Liebe auf dem ersten Blick." *grübel* "Erster BLICK würde ich nicht sagen. Die beiden konnten sich am Anfang eigentlich nicht ausstehen." "Eu, das gab dann wohl Zoff." "Nur ein ganz kleines bisschen. Der Westflügel war innerhalb von sechs Wochen wieder wie neu." "Verstehe. Mal was ganz anderes. Du schreibst die ganze Zeit, das Sirius Harry Brief schreibt." "Und?" "Die ist schon klar, das der im fünftem Band stirbt?" *Augen verdreh* "Da sind auch Ron und Hermine und Pancy und Draco zusammen. Außerdem prügelt Voldi sich da schon an die Macht, blablabla. Ich habe doch schon mal gesagt, dass ich nur bis zum vierten Band auf Ereignisse zurückgreife. Im fünften Band wird Slytherin als fies und gemein hingestellt und alsob alle Welt sie hasst. *grummel, ich wäre in Slytherin, laut cyber-sprechender Hut* Mensch, das du aber auch nie zu hörst. Wozu hast du denn deine Ohren?" *grins* "Für meinen Ohrring." "Großer Gott." "Ja?" Kapitel 5: ----------- Kapitel 5 3. Mai, Samstag Draco ging mit sich selbst höchst zufrieden den Gang entlang. Sie würden jetzt gegen Gryffindor spielen, doch er hatte es nicht eilig, wenn gleich er wusste, dass bereits alle auf dem Feld versammelt waren. Ein breites Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. Er hatte einen Punkt bei Hermione gefunden, auf dem sie seit gut zwei Wochen äußerst allergisch reagierte. Damit würde er ihr die Sache mit dem Herumkommandieren in der Luft- und Flugsicherheitsstunde zurückzahlen. Sie würde sich selbst zum Deppen machen. Er würde sie dazu bringen unkonzentriert zu spielen. Es wird ein leichtes sein, gegen sie zu gewinnen. Die Sache hatte nur einen kleinen Hacken, er selbst würde tatsächlich eine Art Opfer bringen müssen. Draco hatte mit erstaunen beobachtet, das Hermione in der letzten Stunde 'Alte Runen' zusammengezuckt war und ihn mit Schreckens geweiteten Augen angestarrte hatte, als er sie versehentlich mit dem Arm gestreift hatte. Sie hatte ihre Hand angesehen, als würde sie in Flammen stehen und sich dann umgeschaut hatte, als fühlte sie sich beobachtet. Was würde wohl passieren, wenn er sie nicht nur aus versehen berührte? Kurz vor dem Eingang zum Quidditchfeld blieb er stehen und dachte kurz nach. Es käme auf einen Versuch an. Wieder grinste er. Da lief ja sein Opfer. "Bereit zu verlieren?", fragte Draco Hermione, kurz bevor sie das Spielfeld betreten wollte. Sie war spät dran, weil sie ihren Umhang nicht finden konnte. "Verlieren?", erwiderte sie erstaunt, "Wir werden nicht verlieren." Sie war stehen geblieben und hatte sich umgedreht. Die anderen Spieler waren längst auf dem Feld und warteten bereits, die Menge wurde ungeduldig. "Ich dachte nur, weil du vor Nervosität ja noch nicht mal deinen Umhang gefunden hast.", gab er zurück. "Ich habe nur vergessen wo ich ihn am Abend hingelegt habe." Hermione zuckte plötzlich zusammen. "Woher weißt du warum ich zu spät bin?" "Intuition? Vielleicht?" Er wollte an ihr vorbei, doch ihre Hand fuhr blitzschnell aus, wie es sich für eine gute Quiddichtjägerin gehörte. "Woher?" "Wenn ich es dir sagen würde, wärst du sauer auf mich. Und wenn du mal wütend bist, hättet vielleicht wirklich einen Hauch einer Chance zu gewinnen, du bist dann so..." "Ja?" "Rücksichtslos.", meinte er tonlos und wollte sich losmachen, doch ihre Finger gruben sich in seine Arme. "Ich bin rücksichtslos?" "Im Moment schon. Weißt du eigentlich wie weh das tut?", jammerte er. "Ich kann dich zum Schreien bringen wenn ich will.", hauchte sie. "Das glaube ich dir." Aus dem Augenwinkel sah sie die Trainer auf sich zukommen und sie lockerte ihren Griff, das Draco sich befreien konnte. "Wo bleibt ihr denn? Malfoy, Granger! Eure Mannschaften warten.", schimpfte Flint und man sah ihm an, das er kurz vorm durchdrehen war. "Warum bist du überhaupt so spät, Hermione?" Wood sah sie verständnislos an. Das war doch sonst nicht ihre Art gewesen. "Ich habe nur etwas verlegt und konnte es nicht finden." "Sie hatte Angst, ganz klar. Da hat ihr Unterbewusstsein ihr einen Streich gespielt und schwups konnte sie den Umhang nicht finden.", erklärte Draco grinsen und blinzelte zu Herm, die sprachlos dastand. "Du hast mir immer noch nicht gesagt woher du das weißt.", zischte sie. Er kam einen Schritt auf sie zu und reichte ihr die Hand. Misstrauisch ergriff sie, sie. "Ich wünschen deinen Team viel Glück.", sagte er, zog sie zu sich heran und küsste sie auf den Mund. Dann schwang er sich auf seine Besen und rief über die Schulter: "Ihr werdet es brauchen." und flog davon. Hermione stand wie von Donner gerührt da und starrte ins Leere. Wood und Flint waren sprachlos. Schließlich räusperte Oliver sich und tippte Herm vorsichtig an. "Du musst jetzt wirklich aufs Feld." Erschrocken drehte sie sich um und sah ihren Professor an, als wäre er von einem anderen Stern. "Alles klar.", sagte sie schnell und fuhr sich mit dem Handrücken über die Lippen. Grimmig schwor sie sich eins. RACHE! Hermione war sauer und dadurch unkonzentriert. "Herm, reiß dich zusammen.", mahnte Alicia, als sie an ihr vorbeiflog. Hermione nickte knapp und schaffte es für wenige Sekunden sich zu beruhigen, als ihr Blick auf Draco fiel, der sie spöttisch angrinste. Was um alles in der Welt sollte das?, fuhr es ihr durch den Kopf. Da fiel bei ihr eine ganze Wagenladung an Goldstücken. Er wollte sie aus dem Konzept bringen. "Aber nicht mit mir!", knurrte sie. In dem Moment flog ein Klatscher auf sie zu, doch sie bemerkte ihn zu spät. Er prallte gegen ihren Besen und sie geriet ins Trudeln. Mit letzter Kraft hielt sie das Gleichgewicht. Dieser verdammte Malfoy, grummelte es unaufhörlich in ihrem Kopf Ihre Wut stieg und Millicent fürchtete ab da um ihr Leben, wenn der Quaffel von Hermione auf das Tor geworfen wurde. RACHE!, schien es ihn ihr zu schreien. "Das ist ja unglaublich. Hermione scheint Dynamit gefrühstückt zu haben.", kommentierte Dean. "Du, Ron? Was ist Dynamit?", fragte Ginny, doch ihr Bruder wusste darauf auch keine Antwort. "Millicent sieht sehr unglücklich auf ihrer Position aus.", sprach Dean weiter. "Ja, da kommt die Powerfrau von Gryffindor wieder. Millicent wird weiß. Das hat Slytherin verdient. YES! Ein weiteres Tor für uns." "Dean bitte.", schaltete sich McGonagall ein. Und so ging es weiter. Hermione warf ein Tor nach dem anderen. Die anderen Spieler trauten ihren Augen kaum. Beim Spielstand 30 zu 180 für Gryffindor wurde sie ruhiger, jetzt würden sie auf jeden Fall gewinnen, dachte sie. Den Jubel der Zuschauer zu Folge jagten Harry und Draco gerade dem Schnatz hinterher und schienen ihn fast gefangen zu haben. "Bitte! Hol ihn dir Harry.", flüsterte sie. Da wurde ihr der Quaffel abgejagt und die Gegner warfen eine Sekunde, bevor der Schnatz von Draco gefangen, wurde ein Tor. Wie durch eine Wolke nahm Herm wahr, das Slytherin gewonnen hatte. "Wie kann das sein?", wunderte sie sich und lief neben ihrem Team hinterher. "Du warst wirklich große Klasse, Herm.", gratulierte Harry ihr. "Aber wir haben doch verloren." "Nur ganz knapp." "Wirklich gut gespielt Hermione.", sagte nun auch Wood. "Ich hatte schon befürchtet, Malfoy hätte dich vor dem Spiel zu sehr abgelenkt." Herm zuckte bei dem Namen zusammen. Ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. MALFOY! Wood wich erschrocken zu Seite als er aus ihren Inneren ein tiefes Knurren vernahm. Und das war nicht weil sie Hunger hatte. 5. Mai, Montag Professor Snape erwartete seine Schüler mit versteinerter Miene. Als erstes betraten Slytherin den Raum. Pünktlich wie immer, dachte er voller Stolz. Dann kamen auch die anderen. Kurz vor beginn hechte Hermione herein. Snape war etwas verwundert. Das war neu. Sie musste an den Slytherin vorbei um zu ihren Platz zu gelangen. Während sie alle höflich fragte und sich bedankte kam zu Draco nur ein kurzes: "Mach Platz!" über ihre Lippen. Erschrocken wich der Junge nach hinten. Sie knurrte kurz als sie an ihm vorbeiging und bedankte sich dann wieder freundlich bei Pancy, als diese ihr den Weg frei gab. Hermione hörte hinter sich leises Getuschel. Terry und Lisa tauschten gerade ihre Vermutungen aus. "Ob sie sich getrennt haben?", fragte das Mädchen. "Waren sie denn zusammen?" "Adrian meinte er habe sie öfters auf dem Slytherinturm gesehen." Viel sagend sah sie Terry an und nickte: "Verstehe, haben sie aber gut verbogen, ich habe mir zwar so was gedacht, aber..." "Könnt ihr nicht mal eure Klappe halten?", zischte Hermione und die beiden sahen sie erstaunt an. 6. Mai, Dienstag Die Stunde für Flug- und Luftsicherheit war gerade vorbei und Hermione wäre am liebsten in den Boden versunken, als Wood und Flint sie und Draco besorgt ansahen. Den anderen war das nicht entgangen und schon waren die wildesten Spekulationen im Gange. "Was ist den vor dem Spiel passiert?", fragte Harry, als er Herm eingeholt hatte. "Gar nichts ist passiert." "Na ja ich dachte nur, du verhältst dich so komisch und Oliver sah dich irgendwie mitleidig an." Hermione kniff die Lippen zusammen. Auf der anderen Seite tauchten Lisa und die Zwillinge auf. "Mach dir mal keine Sorgen, das gibt sich schon wieder.", versuchte Padma sie zu trösten. Sie und ihr Schwester waren der Meinung, das Hermione sich mit Draco gestritten hatte. Was so weit auch stimmte. Nur das die Zwillinge davon ausgingen, dass sie mit Malfoy tatsächlich so was wie eine Beziehung hatte. Was dann eigentlich nicht stimmte. "Wir verstehen das schon, aber ihr werdet wieder zusammen finden, du wirst sehen." Hermione blieb stehen und sah genervt in den Himmel. "Wer um alles in der Welt hat eigentlich das Gerücht verbreitet, das ich und Malfoy zusammen sind?", rief sie aufgebracht und auch der Rest der Klasse hielt inne und wurde aufmerksam. Hermione wusste wer es war, aber es erstaunte sie wie schnell es alle als Wahrheit abgenommen hatten. Wood und Flint warfen sich einen Blick zu. Sie waren sich einig, sie verschwanden, so schnell sie konnten. "Genau genommen war, als ich meine...", stotterte Parvati. "Ich habe es von Lisa erfahren.", sagte nun Padma. "Und ich habe es von Terry." "Mandy und Dean haben so was erzählt.", verteidigte der sich. Hermione richtete ihre Augen auf das Mädchen aus Rawenclaw, die auf Hannah und Ernie zeigte. Diese wiederum zuckten entschuldigend mit den Schultern. "Justin war sich wirklich sicher." "Aber ich habe es von Neville.", beeilte dieser sich. "Millicent hatte es aus erster Quelle.", sagte Neville und Crabbe und Goyle nickten zustimmend. "Millicent?" Hermiones Augen hatten sich zu schmalen Schlitzen verengt. Natürlich ein Slytherin. Terence hatte das Gerücht in die Welt gesetzt. Millicent hob entschuldigend die Schulter. "Ich dachte wirklich es stimmte, als Terence es Adrian erzählt hatte." "Na schön, dann werde ich euch jetzt auf den neuesten Stand bringen. Granger und Malfoy passt genauso schlecht zusammen, wie Tag und Nacht, Wood und Flint oder Dumbledore und Voldemort." Hermione drehte sich um und ging davon. "Aber Tag und Nacht passt sehr gut zusammen.", überlegte Dean. "Ja nicht, das ergibt dann eine Dämmerung.", warf Seamus ein. "Ich glaube du hast eher einen Schatten.", knurrte Draco. Er war wütend, vor allen auf sich selbst. Der geniale Plan war ein glattes Eigentor gewesen. 7. Mai, Mittwoch Hermione ließ ein leises Knurren vernehmen, als Draco sich in 'Alte Runen' auf seine Platz neben sie setzte. "Du kannst doch nicht ernsthaft noch sauer sein.", sagte er ungläubig. Wieder knurrte Hermione und warf ihn aus den Augenwinkel einen bösen Blick zu. Schlimm genug, das die Professoren es gesehen haben, aber was wenn auch der Spion dabei war. Sie wollte nicht, dass der dunkle Rat dachte, dass sie mit einem Malfoy zusammen war. Nicht nur, das die Erpressung, dann sehr viel wirkungsvoller war, das war ihr mittlerweile egal, denn sie hatte sich längst entschieden, was sie tun würde, im Falle eines Falles. Sie wollte einfach nicht, dass die dunkle Seite Recht hatte. Es ging hier ums Prinzip. Sie entschied selbst, wann und wo sie sich in wen verliebte. "Ähm Hermione?", fragte Draco vorsichtig. "Was?", zischte sie unwirsch, das selbst die Professorin zusammen zuckte. "Dein Arm liegt auf meinem Pergament.", sagte er vorsichtig und sie hob den Arm nur geringfügig, dass er es weg ziehen konnte. 12. Mai, Montag Eine Woche war seit dem Quidditchspiel vergangen und Herm reagierte immer noch auf alles was mit Malfoy zu tun hatte äußerst allergisch. Am Anfang war es lediglich der Name gewesen, den alle in ihrer näheren Umgebung problemlos aus dem Wortschatz strichen. Dann kam die Zeit, in der alle Slytherin einen riesen Bogen um sie machten. Harry und Ron fingen an sich zu sorgen, als sie sahen, wie einer der Zweitklässler zitternd hinter einer Säule verschwand, nur weil Herm den Gang herunterkam und auf seinem Umhang eine Schlange prangte. Sie fragten immer wieder nach, was vor dem Spiel passiert war, denn soweit konnten sie den Ausbruch ihrer Rachegedanken verfolgen, doch sie sagte nichts. "Warum seit ihr euch so sicher, das sie sich an ihm rächen will.", fragte Ginny gerade und sah zu Herm hinüber, die mit versteinerter Miene in den Kamin starrte. "Ich zeig's dir.", sagte Ron und wandte sich zu der Freundin um. "Du Herm, Slytherin..." "Rache!", knurrte das Mädchen. "Na gut.", wandte Ginny ein, "Aber dort gibt es viele Schüler." "Wo gibt es viele Schüler?", fragte Dean, der sich in den freien Sessel fallen ließ. "In Slytherin.", sagte Ginny und Herm antwortete, wie auch Stichwort: "Süße Rache!" "Ist sie immer noch sauer auf Malfoy?", fragte Dean und zuckte zusammen, als Herm ihre Faust auf die Lehne nieder sausen ließ und knurrte: "Göttliche Rache!" Ginny hob die Augenbrauen und sah ihren Bruder verstehend an. "Alles klar." Vorsichtig stand sie auf und sah zu das sie wegkam. "Ich wäre ja zu gerne in 'Alte Runen' dabei gewesen.", überlegte Ron. "Ich kann es dir erzählen, aber du wirst enttäuscht sein. Es war nichts. Stille, absolute Stille. Gerade zu unheimlich. Selbst Professor Sinistra war irritiert.", sagte Dean. "Deshalb dachte ich ja auch, das sie es mit Malf...mhmmmm." Erschrocken presste Pavarti ihm die Hand auf den Mund. Die restlichen Gryffindor, die im Gemeinschaftsraum waren, sahen ängstlich zu Herm. Ohne ein Wort zu sagen, erhob sie sich und ging zur Tür. Harry stand besorgt auf und sah sie an. "Herm, wo willst du hin?", fragte er. Hermione hob den Kopf und blickte in seine Augen. In ihren Gedanken mochte sich folgendes abgespielt haben, anders konnten sich ihre Freunde, die Reaktion nicht erklären. Grüne Augen----Grün gleich Slytherin----Slytherin gleich Malfoy----Malfoy gleich tiefe Beleidigung, welche auch immer.----Beleidigung gleich "RACHE!!!", wie sie schrie und davon stürmte. Ob göttliche oder süße, konnten Harry und seine Freunde nicht sagen. Auf dem Gang kam ihr Professor Snape entgegen. Er hatte von Hermione eigentümlichen Verhaltens bereits gehört und ahnte mehr, als das erwusste, das es mit Draco zusammen hängen musste. Dieses Mal ersetzte Herms Gehirn Harrys grüne Augen durch Professor Snape----Hauslehrer von Slytherin---- und sie faste einen Entschluss, den sie jedoch nie ausführen sollte. "Miss Granger.", hielt Snape die Schülerin auf. Herm sah auf, sagte aber kein Wort. Sie schien alle, bis auf eins verlernt zu haben. "Wollten sie nicht irgendwas sagen?" Ihre Lippen blieben nach wie vor verschlossen. "Fein, dann wird Professor McGonagall ihnen was sagen." Hermione wollte sich umdrehen und weiter gehen, ihr schien noch nicht einmal klar zu sein, wem sie dort gegenüber stand. "Miss Granger!" Es war eher ein bedrohliches Zischen als ein Rufen, aber Herm blieb wie angewurzelt stehen. "Sie werden mich jetzt zu ihrer Hauslehrerin begleiten." Hermione seufzte, folgte Snape dann jedoch widerstandslos. McGonagall sah überrascht auf, verstand aber sofort, auf was Snape hinauswollte. Auch ihr war das eigentümliche Verhalten aufgefallen und stimmte ihrem Kollegen darin zu, das Draco wohl der Auslöser, der Phobie von Hermione gewesen war. "Ich bin gleich wieder da.", versprach Snape und verschwand. Herm nahm in einem der hohen Stühle gegenüber von McGonagalls Schreibtisch Platz und starrte auf ihre Finger. Die Professorin merkte schnell, das Herm nicht antworten würde und wartete. Derweil stieg Snape gerade durch die Tür zum Gemeinschaftsraum von Slytherin. Er brauchte noch nicht einmal etwas zu sagen. Er sah sich nur suchend um, schon herrschte eine Totenstille im Raum und alle blickten zu einem hohen Sessel vor dem Kamin. Vorsichtig sah Draco hinter der hohen Lehne hervor. Erschrocken sprang er auf. Der Blick seines Hauslehrers sagte ihm, das er ihm zu folgen hätte. Unverzüglich. Draco war nervös. Fieberhaft überlegt er, was er angestellt haben könnte. Diesen Blick hatte er nur einmal erlebt und das war bei seinem Vater, als ihm ein Zauberspruch daneben ging und Lucius statt der üblichen blonden Haarpracht, weiße, kurze Locken vorfand. An diesem Tag hatte Draco wirklich um sein Leben gefürchtet. Allein Narzissa, seine Mutter konnte ihn beruhigen. Seine Schwester hatte schadenfroh gelacht. Aber was hatte er seinem Hauslehrer so Furchtbares angetan? Snape öffnet eine Tür. McGanagalls Büro? Langsam dämmerte es dem Slytherinschüler. Hermione Granger. Er trat ein. Hermione saß da und starrte vor sich hin. "Setzten sie sich Mister Malfoy." Draco hörte wie Hermione immer wieder etwas vor sich hin murmelte. Es schien das gleiche zu sein, wie in 'Alte Runen', doch da hatte er es nicht verstanden. Anders jetzt. Er wurde blass. Vielleicht war er doch etwa zu weit gegangen. "Also?" Abwartend sahen die Professoren auf die beiden hinab. Plötzlich holte Hermione Luft "Es tut mir Leid, wenn ich irgend jemand beleidigt habe. Mir geht es wieder bestens. Entschuldigen sie bitte die Unannehmlichkeiten.", spulte sie hinab. "Und das ist alles, was sie zu sagen haben, Miss Granger?" Herm nickte. "Mister Malfoy?" "Nun, wissen sie...", begann er zögernd. "NEIN!", schrie Herm fast hysterisch auf. Verständnislos wurde sie angeschaut. "Ich habe noch eine Menge zu tun, wenn ich bitte gehen darf.", sagte Herm und verschwand einen Augenblick später aus der Tür. "Und weshalb bin ich hier?", fragte Draco. "Wir würden gerne wissen, was sie getan haben, das Miss Granger sich so merkwürdig verhält. Es ist nicht nur den Professoren aufgefallen." Draco zuckte mit den Schulter. McGonagall sah ihn über ihre Brille hinweg an. "Ich weiß es wirklich nicht, ehrlich. Darf ich bitte gehen?" Snape nickte und Draco verschwand, so schnell er konnte. Auf den Weg zu seinem Gemeinschaftsraum wurde er von Hermione abgefangen. "Du hast doch nichts erzählte, oder?", fragte sie finster. "Ich wüsste nicht was. Ich verstehen gar nicht, warum du dich so furchtbar aufregst." "Du verstehst es nicht?", fragte sie verständnislos. "Nein." "Ich habe dir doch von meinem Vormund erzählt." Draco nickte. "Auch von der Erpressung. Dabei ging es nicht nur um den Obliviatezauber. Du hast vollkommen Recht, daraus kann man mir keinen Strick drehen. Es ging auch darum, das der dunkle Rat glaubt wir beide wären zusammen." "Mag ja sein, aber ich verstehe immer noch nicht, was daran so schlimm sein soll? Meine Mutter hat es vorhergesehen und auch, das du dich gegen Voldemort stellen wirst." "Es gibt noch eine zweite Vorhersage. In der bin ich auf der anderen Seite, der dunklen." "Das heißt, wenn wir beide zusammen kommen würden, mal rein hypothetisch gesehen. Würdest du dich für die schwarze Magie entscheiden. Meinest wegen?" "Deinetwegen, wegen meiner Eltern, vielleicht auch deiner Eltern, keine Ahnung. Oder es stimmt die Vorhersage von Narzissa." "Oder es stimmt gar keine. Der Vorraussetzung ist doch jedes Mal das wir ein Paar werden. Das ist absurd. Also mach dir mal keine Sorgen. Niemand wird etwas über deine Eltern oder Potter erfahren. Der dunkle Rat hat sich einfach geirrt. Der Spion muss ein Trottel sein.", sagte Draco abwertend. Hermione dachte einen Augenblick nach und stimmte ihm dann zu. Schon alleine deshalb, weil sie beschlossen hatte sich auf eine dritte Seite zu stellen. Auf ihre eigene. *** Wutschnaubend kam Pettigrew in das Haus gestürmt. "Was machst du für ein Lärm?", zischte Voldemort ungehalten. "Ich habe mich nur etwas aufgeregt, my Lord, ansonsten ist alles in bester Ordnung." "Warum, fragte ich." Der dunkle Lord war näher getreten und sah den Untergebenen kalt an. "Man hat mich gerade als Trottel beschimpft." Voldemort schnaubte verächtlich. "Warum regt dich die Wahrheit so auf?" 20. Mai, Dienstag Hermione kam von Kräuterkunde. Sie stopfte gerade ihre Handschuhe in ihre Tasche, als sie wütende Stimmen hörte. Es waren Flint und Wood, die sich gegenüberstanden. Das an sich war nicht ungewöhnlich, doch Herm hatte das Gefühl, das es diesmal weit aus ernster war, als sonst. Sie blieb im Schatten von einem Baum unbemerkt stehen und beobachtete ihre Professoren, die sich etwa fünf Meter weiter stritten. "Das kannst du nicht machen, Wood. Sie ist deine Schülerin." "Ich kann es mir doch nicht aussuchen. Außerdem sehe ich überhaupt kein Problem, du kannst doch ihre Arbeiten korrigieren." "Du musst es Dumbledore erzählen." "Einen Teufel werde ich. In einem Monat ist das Schuljahr vorbei und dann ist das ganze sowieso gegessen." Hermione runzelte die Stirn. Das hörte sich ja an, als würde ihr Professor ein Verhältnis mit einer Schülerin haben. Sie überlegte, wer es sein könnte und da fiel ihr nur eine Person ein. Alicia, ihre Hüterin. "Was ist denn da los?", fragte Ron, der hinter ihr getreten war. "Keine Ahnung. Ich stehe hier noch nicht lange.", log Hermione. Das ganze ging sie wirklich nichts an und außerdem hatte sie am eigenen Leib erfahren wie es ist Gegenstand wilder Gerüchte zu sein. Auch wenn sie Flint Recht geben musste. Wenn das stimmte, sollte Wood mit dem Direktor reden. "Du hältst deine Klappe. Ich kläre das alleine.", zischte Oliver gerade und zückte seinen Zauberstab. "Was denn, willst du mir etwa drohen?" "Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich niemals drohe, Flint. " "Ich werde jetzt zu Dumbledore gehen.", sagte Marcus entschlossen und wollte sich gerade umdrehen, als Oliver einen Zauberspruch rief. "Locomotor Mortis" Die Beine von Flint waren unbeweglich. "Incendio", rief Flint und Wood werte ihn mit "Aqua". Dann standen sie sich gegenüber und funkelten sich an. Aus Flints Haaren tropfte immer noch das Wasser. Hermione bemerkte nur am Rande, das sich mittlerweile die gesamte sechste Klasse eingefunden hatte. Missmutig sah Wood eine Haarsträhne an. Er hatte den Feuerzauber von Flint nicht ganz ausweichen können. "Debilitatio.", zischte er wütend und ein rot leuchtender Lichtstrahl schoss aus der Spitze seines Zauberstabes in Form einer Spirale zu. Marcus rief "Protego" und eine milchig weiße Wand baute sich vor ihn auf. Die Lichtspirale knalle dagegen und beides löste sich in Nebel auf. "Serpensortia.", schickte Flint unmittelbar hinterher. Eine grün beschuppte Schlange schoss aus seinem Zauberstab hervor und züngelte angriffslustig. "Vulnero.", schrie Wood und Marcus hielt sich erschrocken den Arm fest. Blut tropfte von den Fingerspitzen. Ein Raunen lief durch die Reihen der Schüler. Die Schlange zischelte immer drohender. Wood stand abwartend da. Er überlegte, ob er nicht zu weit gegangen war. Argwöhnisch sah er auf das Reptil, das auf ihn zukam. "Schluss jetzt.", rief da eine verärgerte Stimme. Professor Fortuna schwang ihren Zauberstab und die Schlange löste sich in schwarzen Nebel auf. "Was soll das werden?", rief nun McGonagall. Hinter ihr erschien der Hauslehrer von Slytherin. Oliver und Marcus ließen ihre Zauberstäbe sinken. Beiden schwebte ein weiterer Fluch auf den Lippen. Da erst bemerkten sie die Schüler um sich, die sie mit Schreckens geweiteten Augen ansahen. Besonders Wood fühlte sich unwohl in seiner Haut. Erst Recht als sich eine wütende McGonagall vor ihn aufbaute. "Das wird ein Nachspiel haben, Mister Wood." Snape stand neben Flint und besah sich die Schnittwunden an seinem Arm. "In den Krankenflügel und dann in Dumbledores Büro.", befahl er knapp. Die Hauslehrer schoben jeweils ihre ehemaligen Schüler und jetzigen Kollegen vor sich her, während Fortuna sich zu der sechsten Klasse umdrehte. "Ist irgendjemand von euch etwas passiert?", fragte sie. Doch die Schüler schüttelten den Kopf. "Was genau ist hier vorgefallen?" Fortuna sah in die Gesichter und blieb an Hermiones hängen. "Wir wissen es nicht. Als ich herkam, begannen sie gerade sich zu duellieren.", sagte Herm. Ron nickte bestätigend. "Wir waren die Ersten hier. Hätten wir gewusst, wie es endet, hätten wir schon eher Hilfe geholt." "Schon gut. Man sollte eigentlich davon ausgehen, das Professoren wissen, wie man sich zu verhalten hat.", sagte Fortuna schlicht und schickte die Schüler ins Haus. "Miss Granger.", hielt sie Hermione noch zurück. "Hast du die Bücher inzwischen gelesen?" Das Mädchen nickte. "Ja, danke, sie können sie wieder haben." "Und was hältst du von ihnen?" Herm überlegte auf was sie hinauswollte. "Ich weiß nicht. Sie sind sehr interessant für mich wie auch für andere, ich meine Schwarzmagier." Fortuna schien mit der Antwort zu frieden zu sein und entließ sie. *** Marcus Flint saß in einem hohen Stuhl in Dumbledores Büro. Er zupfte an den Fransen seines Umhangs. Oliver Wood sah nicht besser aus. Er versuchte sich zu sammeln. McGonagall und Snape standen hinter Dumbledore, der hinter seinen Schreibtisch saß und die beiden jüngeren ernst über seine Brille hinweg ansah. Sie warteten. Der Direktor hob kurz den Kopf. Wie auf ein geheimes Zeichen hin, öffnete sich die Tür und Fortuna trat ein. "Die Schüler wissen nicht, wie es zu dem Streit kam. Es ist sonst niemanden etwas passiert.", sagte sie und sah missbilligend auf die beiden Angeklagten hinab. "Gut, ich danke dir Fortuna.", sagte der Direktor mit ruhiger Stimme und sah zu Wood und Flint. "Was habt ihr zu sagen? Oliver? Marcus? Ich weiß das ihr oft nicht einer Meinung seit, dennoch hatte ich den Eindruck gewonnen, das ihr als Team sehr gut zusammen arbeitet und bis jetzt ist es nie zum äußersten gekommen. Ich frage mich, was wohl passiert ist, das ihr so unachtsam geworden seid." Flint hob den Kopf und sah zu seinen Kollegen hinüber. Wood nickte kaum merklich. "Du hast Recht, Marcus, es tut mir Leid." Er reichte ihm die Hand und wie in einem stummen Abkommen, kamen sie überein, das Oliver die Sache als erster erklären würde. "Ich würde gerne mit Direktor Dumbledore alleine reden, wenn es möglich ist.", bat Oliver und die anderen gingen aus dem Büro. Die Tür schloss sich und Oliver erzählte, wie es zu dem heftigen Streit gekommen war. 26. Mai, Montag Die Aufregung über das Duell zwischen Wood und Flint hatte sich längst gelegt. Die Schüler hatten nicht erfahren um was es eigentlich gegangen war. Alles war wieder beim alten. Die beiden Professoren verhielten sich freundschaftlich feindlich wie eh und je zueinander. Schüler und Kollegen waren beruhigt. Die Post kam und die Eulen lieferten die heiß ersehnten Briefe und Karten ab. Alle lasen mit Feuereifer, nur Terence blickte etwas unglücklich aus der Wäsche. In seinen Händen hielt er einen roten Briefumschlag, der nur eins bedeuten konnte Peinlichkeit und Ohrenschmerzen. Es war ein Heuler seiner Mom. Seufzend öffnete er ihn. Er brachte es lieber gleich hinter sich. Besser würde es eh nicht werden. "TERENCE; WIE KONNTEST DU MICH NUR SO BLOSS STELLEN? MUSS ICH VON EINEM WEASLEY ERFAHREN; DASS DU EINE FREUNDIN HAST. WAS GLAUBST DU WIE ICH DA STAND? VÖLLIG AHNUNGSLOS. Ginny, Liebes, wenn du zufällig mithörst, ich heiße dich ganz herzlich in meiner Familie willkommen. WAGE ES JA NICHT DICH AUCH SO UNHÖFLICH IHR GEGENÜBER ZU BENEHMEN. WARUM HAST DU SIE UNS NICHT VORGESTELLT?" Der Brief verstummte, und Terence atmete erleichtert auf. Ginny senkte den Kopf. Doch wenn sie glaubten, dass das schon alles gewesen sein sollte, hatten sie sich getäuscht. Ein Zweiter Heuler flatterte auf seinen Platz. Diesmal öffnete er sich von alleine. Es war wieder seine Mom. "WARUM AUSGERECHNET EINE WEASLEY. Ginny, Kleines, du bist bestimmt ein ganz reizendes Mädchen. DU HÄTTEST MICH VORWARNEN MÜSSEN." Damit verstummte auch der zweite Brief. Stille war in der großen Halle. Da sprang Ron auf. "Was heißt hier ausgerechnet diese Familie? Wir sind eine klasse Familie.", rief er entrüstete. "Ganz bestimmt, Weasley.", höhnte Draco. Ron stellte sich auf die Bank und starrte zu Draco hinüber. "Was soll das heißen, Malfoy?" Dieser ließ sich nicht lange bitten und stellte sich ebenfalls auf die Bank, schließlich sah niemand auf ihn hinab und schon gar nicht ein Weasley. "Komm doch her, wenn du was willst.", rief er. "Aber wenn du hier ankommst, ist die größte Gefahr vorbei." "Ja gib's ihm Draco.", rief Herm in ihrem Übermut und sprang auf. Irritiert sah Ron zu ihr hinab. "Du feuerst ihn an?", fragte er fassungslos. "Ich mag ihn eben lieber.", kam es ihr über die Lippen. Die anderen rissen erstaunt die Augen auf. "Auf eine ...gewisse Art und ...Weise." Hermione sah sich um und wurde immer leiser. Schließlich setzte sie sich wieder. Adrian nickte bedächtig. "Wow, Malfoy, das war gerade eine eins A Liebeserklärung." Draco war etwas verwirrt. Was sollte er denn davon nun wieder halten? Pancy knirschte mit den Zähnen und rammte ihre Gabel in den Holztisch. Fortuna ließ resigniert den Kopf sinken und die anderen Professoren waren eher erstaunt über diesen Gefühlsausbruch seitens Hermione. Nur Snape schien das ganz sonst wo vorbei gehen, er aß ohne Unterbrechung weiter. "Ich werde dir gleich mal zeigen, wer hier in Gefahr ist.", schrie Ron gerade als jemand an seinem Ärmel zupfte. Unwirsch zog er ihn weg. "Weasley." Ertönte es da streng und erschrocken registrierte Ron Oliver, der neben ihm stand. Aus dem Augenwinkel sah er noch wie Draco von Marcus von der Bank geholt wurde. "Wo um alles in der Welt habt ihr nur so ein Benehmen her?" Missbilligend schüttelten die Professoren den Kopf. Ja, woher nur? Die Türen der großen Halle schwangen auf und Madame Pince kam mit wirren Haaren hineingestürmt. Augenblicklich verstummte das Gemurmel und Gekicher. Neugierig sahen als zur Bibliothekarin, die sich umsah und dann schnurstracks auf Dumbledore zu lief. In ihrer Hand hielt sie den Abendpropheten. Aufgeregt warf sie die Zeitung auf den Tisch und tippte wie wild auf die Schlagzeile. Der Direktor rückte seine Brille zurecht und McGonagall hielt erschrocken den Atem an. "Das ist doch nicht möglich.", entfuhr es Professor Sprout. Dumbledore stand auf und wandte sich an die Schüler. "Ich bitte euch eure Gemeinschaftsräume aufzusuchen. Die Hauslehrer werden nachher zu euch kommen und es euch erklären.", sagte er nur knapp und setzte sich wieder hin. Wood und Flint waren inzwischen die einzigen Professoren, die noch keine Ahnung vom Grund der Aufregung hatten. Sie standen nach wie vor an den Tischen ihrer ehemaligen Häuser. Unruhiges Scharen war zu vernehmen und die Schüler liefen wild diskutierend die Gänge entlang. Im Gemeinschaftsraum von Gryffindor prasselte ein Feuer und die Schüler drängten sich um den Kamin. Ausgerechnet heute, hatte niemand den Abendpropheten bekommen. "Es muss was schreckliches passiert sein.", rief ein Drittklässler. "Meine Eltern sagen, dass der dunkle Rat wieder tagt." Hermione schlug die Augen nieder. Das waren keine Gerüchte. "Aber wie ist das möglich? Wir haben überhaupt nichts davon gehört.", ereiferte sich ein Viertklässler. "Glaubst du sie gehen durch die Gegend und posaunen es raus?", rief Colin und legte seine Stirn nachdenklich in Falten. "Dass der dunkle Rat wieder zusammen gekommen ist, wissen wir doch schon lange. Seit den Angriffen im Oktober. Es muss schlimmer sein." "Du glaubst doch nicht, das Voldemort wieder an der Macht ist?", fragte sein Bruder und die Jüngeren sahen ihn erschrocken an. "Doch, genau das wird es sein.", sagte Harry finster. Beklommen dachte er an die Briefe von seinem Patenonkel, die ihm genau das schon seit langem prophezeiten. Er ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. In den meisten Gesichtern sah er Schrecken und Angst. Selbst Ron starrte düster vor sich hin. Wahrscheinlich machte er sich Sorgen um seinen Vater und Percy, die im Ministerium arbeiteten. Nur Herm wirkte eher nachdenklich. Das irritierte ihn. Sie wirkte keines weg's beunruhigt, was aber angesichts der Tatsache, dass ihre Eltern von Schwarzmagiern grausam getötet worden waren, doch eigentlich wahrscheinlicher wäre. Die Tür schwang auf und Professor McGonagall trat ein. "Wie ich sehe, habt ihr euch schon eure Gedanken gemacht. Das Unfassbare ist eingetroffen. Lord Voldemort hat das Ministerium eingenommen. Wir sind im Moment auf uns alleine gestellt." Allgemeine Unruhe griff um sich. "Aber was soll das bedeuten? Was wird jetzt passieren?", jammerte eine Erstklässlerin. Ihre Angst war zum greifen. Ihre Mutter war eine Muggel. "Wir werden dieses Jahr beenden, wie jedes Jahr und dann sehen wir weiter. Wir wissen noch nicht, was nach den Sommerferien passieren wird. Hier seid ihr im Moment am Sichersten." So ähnlich waren die Erklärungen auch in den anderen Häusern. In Gryffindor wurden sofort Pläne geschmiedet, wie der Beginn der Schreckensherrschaft von Voldemort sofort im Keim erstickt werden könnten. Fast mitleidig sah McGonagall auf ihr Schüler, die ihr in dem Moment so furchtbar naiv vorkamen. Wusste sie doch, dass der Beginn schon lange vorbei war. Voldemort kontrollierte inzwischen das Ministerium. In Hufflepuff nahm es mit stummen Schrecken hin und einzelne Gruppen fanden sich zusammen um die Neuigkeit zu diskutieren. In Rawenclaw herrschte eine erschreckende Gleichgültigkeit. Sie wollten erst einmal abwarten. Herrscher kommen und Herrscher gehen auch wieder, war ihr Motto. Nur in Slytherin war keine Spur von Angst zu bemerken. Snape sah sich mit ausdrucksloser Miene um. Eine solche Reaktion hatte er erwartet. Sein Blick blieb an einzelnen Schülern hängen, von denen er wusste, dass ihre Eltern Death Eater waren. Er kannte sie alle persönlich. Snape selbst wusste, das er ab jetzt um sein Leben fürchten musste. Eine Tatsache, die den meisten seiner Schüler wahrscheinlich gar nicht bewusst war. Er ging davon aus, dass am nächsten Morgen ein gutes Dutzend seiner Schüler von ihren Eltern abgeholt werden würden. Schließlich ließ kein Schwarzmagier, der etwas von sich hielt sein Kind auf einer Schule die von Dumbledore, den persönlichen Erzfeind von Voldemort, geleitet wurde. Umso verwirrender, das nicht ein Schüler abgeholt wurde. War es am Ende doch nicht so schlimm, wie es der Abendprophet schrieb? Noch hatte sich keiner ein persönliches Bild machen können. Sirius war als Hund unterwegs um sich umzuhören. Dumbledore erwartete ihn jeden Augenblick. 7. Juni, Freitag Wie es McGonagall gesagt hatte, merkte man in Hogwarts selbst nicht viel von der Herrschaft Voldemorts. Die Schule lief weiter. Lediglich die Ausflüge nach Hogsmead waren gestrichen worden. Hermione lernte für die Abschlussprüfungen. Sie hatte von ihren Eltern nichts gehört, was sie wunderte, schließlich war es doch jetzt nicht mehr notwendig sich vor dem Ministerium zu verstecken. Es gab ja keines mehr. "Hallo Hermione.", wurde sie von Lisa begrüßt. "Wie geht es dir? Es muss furchtbar sein, wenn die Mörder der eigenen Familie an der Macht sind." Hermione sah sie verwirrt an. Rechtzeitig fiel ihr ein, dass sie ihre Eltern meinte und nickte. "Was wirst du in den Sommerferien tun?" "Ich gehe nach Hause. Was soll ich schon tun? Wenn sie mich töten wollen, können sie das überall. Hier genauso wie da draußen. Denk nur an David Miller. Es ist immer noch nicht geklärt, durch wen er zu Tode kam." "Ich schätze es war ein Spion.", sagte Lisa rund heraus. Hermione zuckte zusammen. Sie hatte schon lange nicht mehr an den Spion gedacht, aber sie konnte Recht haben. "Wahrscheinlich hatte David irgendjemanden gesehen, denn er nicht sehen sollte und der hatte dann kurzen Prozess gemacht." Lisa fuhr mit ihrem Finger einmal quer über ihren Hals. "Wenn man dich so hört, könnte man fast glauben du bist auf Voldemorts Seite." "Ich bin auf gar keiner Seite, nur auf meiner eigenen. Wenn nicht Voldemort, dann ist es ein anderer dunkler Herrscher, der die Macht ergreift. Irgendjemand will doch immer seinen Willen durchsetzen. Ich finde es Schrecklich, was sich da draußen abspielt, aber ich werde mich nicht ans Messer liefern. Wenn es zum Kampf kommt, werde ich für meine Familie kämpfen. Egal auf wessen Seite sie stehen, denn was habe ich davon, wenn ich gewinne und dafür sie verliere?" "Du denkst an Adrian.", stellte Hermione fest und Lisa nickte. "Meine Eltern sind schon lange gestorben. Er ist alles was ich habe. Er und seine Familie und sie sind wirklich ganz liebe Leute, man sollte es gar nicht glauben." Hermione stiegen Tränen in die Augen. Sie konnte selbst nicht sagen warum, aber plötzlich schluchzte sie. Lisa sah sie verwirrt an. "Habe ich was Falsches gesagt?", fragte sie. "Nein, genau das richtige." Sie schniefte noch einmal. Der Tränenfluss war genauso schnell versiegt, wie er gekommen war. "Ich glaube es gibt einige, die jetzt überlegen müssen, was sie tun werden. Wenn ich da zum Beispiel an Ginny und Terence denke? Das ist bestimmt auch nicht einfach. So weit ich gehört habe, will Terence sich so lange wie möglich heraushalten. Seine Eltern sind keine Death Eater. Wer weiß was genau sie von Voldemort halten." "Von den Weasleys halten sie jedenfalls nicht viel.", sagte Herm. Die Mädchen sahen sich an und mussten unwillkürlich grinsen. "Bis auf Ginny.", sagten beide gleichzeitig. Nur zu gut erinnerten sie sich an den Heuler von Mrs Higgs. "Aber was ist mit dir?", fragte nun Lisa. "Wieso? Was soll mit mir sein? Meine Eltern sind tot. Ich habe keine Familie mehr." Lisa wollte noch etwas erwidern, doch sie ließ es. 12. Juni, Donnerstag Gähnend saßen Harry, Ron und Hermione im Geschichtsunterricht. Professor Binns monotone Stimme ließen ihre Augenlider schwer werden. Neben sich hörte Herm einen dumpfen Aufprall und aus dem Augenwinkel sah sie, wie Crabbe mit dem Kopf auf die Tischplatte geknallt war und dort leise vor sich hin schnarchte. Ihren Professor schien das überhaupt nicht zu stören. Harry und Ron begannen Käsekästchen zu spielen um sich wach zu halten. Hermione sah sich gelangweilt um. Allen anderen ging es ganz genauso. Jeder tat irgendwas, aber keiner hörte zu. In ihr Blickfeld geriet Draco, der sie ansah. Mit der rechten Hand deutete er an, wie nervig das Gequatsche von Binns war und Hermione rollte verstehend die Augen. Draco kritzelte etwas auf ein Pergament. Hermione war mit einem Mal hell wach und richtete sich auf. Draco hob grinsend eine Blatt hoch und Herm musste kichern. Auf dem Schild stand. "Hoffentlich schlafen wir nicht auch in der Prüfung ein." Nun drehte Hermione sich um und schrieb eine Antwort. "Wenn er nicht labert, haben wir gute Chancen." Nun wachte auch der Rest der Klasse aus ihren Dämmerzustand auf und verfolgten interessiert die Unterhaltung. Goyle stupste den schnarchenden Crabbe wach, der sich, an das Tageslicht gewöhnend verschlafen umsah. Der Unterricht war nur noch eine halbe Stunde, doch die verging so schnell wie noch nie. Alle amüsierten sich prächtig. Ab und zu war ein Kichern zu hören. Nur Pancys Miene versteinerte zunehmend. Binns erklärte den Unterricht für beendet und alle machten sich auf zur letzten Stunde. Wütend rauschte Pancy an Hermione vorbei und rempelte sie dabei absichtlich an. "Hey, du blöde Kuh, geht es dir noch gut?", rief ihr Herm nach. Pancy drehte sich wütend um. Die Eifersucht sprang ihr geradezu aus dem Gesicht "Geht doch in eine Ecke und knutscht rum, anstatt uns im Unterricht zu belästigen.", schrie Pancy und war kurz darauf verschwunden. Ungläubig klimperte Herm mit den Augen. Fragend drahte sie sich zu Harry um, der es ihr erklärte. "Sie meint dich und Malfoy." "Was?" Da verfinsterte sich ihr Gesicht und Ron zog warnend die Augenbrauen hoch. "Es ist wohl besser, wenn wir gehen, Harry, sie wird gleich ausrasten." Dieser nickte, wusste er doch noch zu gut, wie sie nach dem Quidditchfinale drauf war. Damals haben ihre Augen auch dieses böse Funkeln bekommen. "Draco, du wirst mir helfen.", befahl sie knappe, als sie an ihm vorbeiging. Dieser nickte nur kurz und sah Hermione nach. Er wusste noch nicht genau wobei und warum, aber er war sich sicher er tat lieber was sie sagte. Hermione konnte unglaublich grausam werden und dann war man besser nicht auf ihrer Abschussliste. 16. Juni, Montag Hermione war in den letzten Tagen immer wieder murmelnd durch die Gänge gelaufen. Harry und Ron sahen verwundert, dass sie im Buch "Zauberhafte Insekten" blätterte. Ron verzog angewidert das Gesicht, als sie sich gerade den Abschnitt mit den spinnenartigen las. Hermiones Lippen bewegten sich synchron zu den Worten, die sie gerade las. Dann schlug sie das Buch zu und ging mit einem fiesen Grinsen nach draußen. Es war noch hell und sie machte sich zu Hagrids Hütte auf. Vorsichtig klopfte sie an. Der Halbriese öffnete ihr und ließ sie verwundert ein. Ron und Harry beobachteten mit gemischten Gefühlen, wie sie zurückgekommen war. In ihrer Hand hielt sie ein Glas, das sie mit einem schwarzen Tuch verhüllte. "Was ist da drin?", fragte Ron vorsichtig, doch er bekam nur ein Grinsen zur Antwort. Hermione versteckte es in ihren Koffer. Dann sah sie erneut auf die Uhr und ging wieder hinaus. Sie hatte bis dahin nicht ein Wort gesagt, doch alle in Gryffindor wussten, wem dieses grimmige Grinsen galt. "Arme Parkinson. Sie hätte nicht sagen dürfen, was sie gesagt hat.", meinte Parvati. Ginny nickte, man hatte ihr die Geschichte erzählt. 17. Juni, Dienstag. Dies war die letzte Stunde Kräuterkunde. Professor Sprout hatte sich etwas ganz besonderes ausgedacht. Sie wollte die Sechsklässler rotgetüpfeltes Stachelkraut umtopfen lassen. Dabei war es notwendig, dass man sich die Handschuhe genau auf undichte Stellen untersuchte. Alle folgten der Anweisung von der Professorin und besahen sich eingehen die Handschuhe. Sie waren bei fast allen in Ordnung. Nur bei Neville war ein kleines Loch zu sehen, das jedoch schnell wieder repariert wurde und Pancy sah etwas unglücklich aus. In ihren Handschuhen war ein tiefer Riss. Hermione lächelte. "Das ist natürlich Pech Miss Parkinson, das können wir nicht so ohne weiteres reparieren." Hermione sah mitleidig auf und zog eifrig ein Paar neue heraus. "Du kannst meine haben. Ich habe mir vorsichtshalber noch neue besorgt, aber ich brauche sie ja jetzt nicht." Pancy sah sie misstrauisch an. "Ich glaube nicht, dass du sie mir sie einfach so geben würdest. Du hast sie bestimmt verhext.", sagte sie rundheraus und Hermione verzog erschrocken das Gesicht. "Du glaubst ich würde dir etwas antun? Warum sollte ich?" Professor Sprout schüttelte den Kopf. "Also wirklich Miss Parkinson, das ist doch übertrieben." Doch Pancy wehrte sich beharrlich. Hermiones Gesicht zeigte Enttäuschung und das Mädchen aus Slytherin fühlte sich in ihren Verdacht bestätigt. Genervt donnerte Draco seine Handschuhe vor Pancy und griff nach den von Hermione. "Dann nimm halt meine, wenn du so misstrauisch bist. Ich will heute noch fertig werden." Pancy sah ihn dankbar an. "So was paranoides.", murmelte Hermione und zog sich wie auch der Rest der Klasse die Handschuhe über. Da schrie Pancy auf und schleuderte ihre von sich. Professor Sprout kam auf das Mädchen zu geeilt, die ihr eine grün geschwollene Hand entgegen hielt. "Ach du lieber Himmel, das sieht ja aus wie der Biss einer Hornissenspinne." Wie zur Bestätigung kroch genau dieses Insekt aus Dracos Handschuh. Mit weit aufgerissenen Augen starrte die Klasse auf das Tier, das sich wieder auf den Weg nach draußen machte und auf die nächste Kastanie kroch. "Das warst du.", schrie Pancy Hermione anklagend an. "Entschuldige mal bitte, das waren doch nicht meine Handschuhe.", verteidigte sie sich. "Das war eine abgekartete Sache. Ihr beide steckt dahinter." "Granger und ich? Das glaubst du doch wohl selber nicht.". schnaubte Draco verächtlich. "Ich weiß es." Pancy war immer noch außer sich. Professor Sprout nickte ihr zu und versuchte sie zu beruhigen. Sie drehte sich noch einmal um und erklärte den Unterricht für beendet. Die Klasse freute sich und sah Pancy, die von Sprout zur Krankenstation gebracht wurde nach. Schwatzend machten sich auch die anderen auf den Weg. Hermione und Draco warfen sich noch einen verächtlichen Blick zu und er warf ihr die Handschuhe vor die Füße, die sie mit zusammen gekniffenen Lippen aufhob. Harry und Ron schüttelten innerlich die Köpfe. Die beiden mögen ja gute Magier und Quidditchspieler sein, aber ihr schauspielerisches Talent war miserabel. Sie sechste Klasse hatte jetzt noch Zeit, bis zum Mittagessen und alle verteilten sich auf ihrer Häuser. Nur Hermione spazierte grinsend durch den Gang. Zufällig lief ihr ein bestimmter Slytherin über den Weg. Im gegenseitigen Einverständnis blieben sie an einen der hohen Fenster stehen und sahen hinaus. Keiner redete ein Wort. Fortuna kam um die Ecke und erstarrte. Oh, bitte nicht, jammerte sie innerlich. Da drehte sich Herm zu Draco um und sagte: "Wir sind gut." "Ich weiß.", griente er und hob die Hand. Hermione schlug ein, dann trennten sie sich wieder. Fortuna hätte heulen können. Sie stand immer noch an der selbem Stelle, als Snape den Gang entlang kam. Kritisch musterte er ihr Gesicht. "Ist irgendwas passiert, Fortuna?" "Furchtbares wird passieren, wenn ich nichts unternehme. Ich muss dringend Narzissa schreiben.", sagte sie nur und ging dann auch. Zurück blieb ein verwirrter Snape. Narzissa? Narzissa Malfoy?? 20. Juni, Freitag Erschöpft ließ Ginny sich in einen Sessel fallen. Sie war fertig. Sie hatte gerade ihre Prüfung in Zaubertränke hinter sich gebracht. Sie sah auf die Uhr. Ihr Freund hatte gerade Verwandlung bei McGonagall. Sie wünschte ihm in Gedanken viel Glück. Krummbein kam auf sie zu geschlichen. Er fühlte sich in letzter Zeit arg vernachlässigt, weil Hermione nur noch mit Büchern vor der Nase herumlief und ihn deshalb unabsichtlich natürlich ignorierte. Ginny hob den Kater auf ihren Schoß und begann ihn Geistes abwesen über den Rücken. Plötzlich sträubte sich sein Fell und sprang auf den Boden. Einen kurzen Augenblick hörte Ginny ein kurzes Fauchen und dann das ängstliche Quicken eines Nagetiers, das mit dem Knacken der kleinen Wirbelsäule erstarb. Krummbein kaute genüsslich auf dem Fell bedeckten Fleischklumpen, bevor er ihn herunterschluckte. Ginny ging vor dem Kater in die Hocke und sah ihn kritisch an, als er sich unnatürlich das Maul verrenkte, als steckte ihm ein Knochen im Hals quer. Er schien in seiner Speiseröhre Schmerzen zu haben. Ginny öffnete ihm mit bloßen Händen das Maul und späht hinein. Krummbein nahm es gelassen hin, hoffte er dass ihm das Mädchen das Ding wieder herausholte. Mit spitzen Fingern griff sie nach dem metallnen Gegenstand und zog es hervor. Nachdenklich betrachtet sie das Ding, das nun in ihrer Hand lag. Es sah aus wie ein Fuß. Ein Rattenfuß. Aber warum sollte die Ratte, die Krummbein soeben verspeist hatte eine Art Prothese haben? "Sieh mal.", sagte sie zu Harry, der gerade mit Ron eingetreten war. "Das habe ich gerade aus Krummbeins Rachen gezogen, nachdem er einer Rate das Lebenslicht ausgeblasen hat." Harry nahm das Stück Metall in die Hand und wurde blass. "Das ist der Fuß von Pettigrew, wenn er sich verwandelt." "Soll das heißen, der Kater hat gerade Krätze gefuttert?" "Das soll heißen, der Kater hat gerade einen Death Eater getötet. Wahrscheinlich Voldemorts Spitzel höchst persönlich. Wir müssen zu Dumbledore." Harry drehte sich um und stürmte davon. Seine Finger umschlossen das Stückchen Metall. Das einzige, was von dem Verräter seiner Eltern übrig geblieben war. Auf dem Weg zum Büro des Direktors begegneten sie Hermione, die sich gerade mit Draco unterhielt. Harry fand es merkwürdig. Es war bekannt, das Draco auf der Seite des dunklen Lords stand. Umso mehr bereitete es ihm ein Vergnügen Hermione in dessen Gegenwart zu ihren Kater zu beglückwünschen. "Stell dir vor, Herm.", keuchte Ron außer Atem. "Krummbein hat einen Death Eater getötet.", vollendete Harry den Satz. "Er hat was?" Das Mädchen sah sie nur verständnislos an und Draco runzelte die Stirn. Ginny nickte. "Ich war dabei. Ich habe es gesehen, oder vielmehr gehört. Es macht ein merkwürdiges Geräusch, wenn so eine kleine Wirbelsäule knackte." Ein Schauer lief Herm über den Rücken. Sie kannte dieses Geräusch. Krummbein schien sich jedes Mal einen Spaß daraus zu machen. Es genau in ihrer Nähe zu tun. "Krätze, die Ratte von Ron. Pettigrew. Er war der Spion, den wir doch immer vermutet haben. Krummbein hat ihm den Hals umgedreht und verspeist. Das hat Ginny aus seinen Maul gefischt." Harry öffnete seine Faust. "Wäre fast daran erstickt, der Arme.", sagte Ginny. "Wir gehen gerade zu Dumbledore.", rief Harry, er war schon wieder weiter gelaufen. Ihm folgten Ron und Ginny. Hermione sah ihnen nachdenklich nach. Draco schien das nicht weiter zu berühren. "Ich habe doch gesagt, dass der Spion ein Trottel war." 30. Juni, Montag Es war der letzte Schultag. McGonagall sah sich bedrückt um. "Glaubst du wirklich es war eine gute Idee noch ein Schulfest zu geben, Albus?" "Ich weiß nicht Minerva, aber ich sehe, das sich die Schüler darauf freuen, trotz allen, und alleine das zählt. Möglicherweise, sehen sie ihre Freunde nie wieder. Wir wissen nicht was in zwei Monaten sein wird." McGonagall nickte. Dumbledore hatte Recht. Am Morgen wurden die Zeugnisse verteilt. Hermione vernahm mit Staunen, das Hannah dieses Jahr die Jahrgangsbeste war. "Wie kann das sein?", fragte sie sich verwundert. Doch eigentlich war es nur allzu verständlich. Es war zu viel passiert. Nach der feierlichen Übergabe der Zeugnisse war noch etwas Zeit. Hermione ging zur Eulerei. Sie hatte am Morgen einen Brief von ihrem Vormund bekommen. Hermione hasste ihn. Sie konnte nicht verstehen, wie ihre Eltern ihm vertrauen konnten. Sie knüpfte einen Brief an das Bein einer Eule und nahm sie behutsam in die Hände. Leise flüsterte sie dem Tier gute Wünsche zu und schickte es dann auf die lange Reise. Sie selbst wusste nicht, wohin er fliegen würde, aber er fand sein Ziel, da war sie sich sicher. "Wirst du morgen von deinen Eltern im Haus empfangen?", fragte da jemand hinter ihr. "Nein,. Aber mein Vormund wartet sicher auf mich.", Hermione verzog angewidert das Gesicht und drehte sich zu Draco um. "Ist er wirklich so furchtbar?" "Er ist widerlich. Wenn ich mir vorstelle, das er die ganzen Sommerferien mich überwachen wird." "Wohnt er etwa im Haus?" "Nein, um Gottes willen, aber er wird wohl dann und wann sehen, ob alles in Ordnung ist. Ich weiß nicht in wie weit meine Eltern vorbei schauen." "Es wird schon nicht so schlimm. Es sind doch nur ein paar Stunden und dann hast du das Haus wieder ganz für dich. Ist doch Klasse." "Ich weiß nicht, es erscheint mir eher wie ein zweifelhaftes Vergnügen. Ich habe gerade meine Eltern gefragt, ob ich nicht eine Woche oder so Ron besuchen kann. Die Weasleys haben bestimmt nichts dagegen. Immerhin bin ich ja ein armes Waisenkind." "Sie werden dich nie im Leben zu den Weasleys lassen." Draco sah sie skeptisch an. "Du vergisst, das Voldemort an der Macht ist. Was willst du eigentlich jetzt tun?" Herm lehnte sich gegen die Wand. "Du meinst, ob ich für oder gegen Voldemort bin? Ich mache es wie Lisa. Ich entscheide mich für meine Familie und meine Freunde." "Ist das nicht das Selbe?" "Im Grunde schon, aber ich muss mich nicht sofort entscheiden." Sie standen neben einander und sahen aus dem Fenster, als sich hinter ihnen die Tür öffnete und Padma kam hereingestürzt. "Hey Hermione, wo bleibst du wi...", der Rest blieb ihr im Hals stecken, als sie Draco sah. Verwirrt schwirrte ihr Blick zwischen den Beiden hin und her. "Hast du sie gefunden?", fragte da Ron hinter ihr und erschien ebenfalls in der Tür. "Oh, ihn auch." "Ich glaube wir gehen besser, Ron." Padma schob den Jungen aus der Tür Sie fiel ins Schloss und die Beiden sahen sich verwirrt an. "Was haben die denn jetzt?", fragte Draco und sah kopfschüttelnd zur Tür. "Keine Ahnung. Man weiß nie so genau, was in Rons Kopf so vor sich geht." "Bei dir frag ich mich das manchmal aber auch, Herm." Draco beugte sich vor und tippte mit dem Finger gegen ihre Stirn. "Erst schwörst du mir Rache und dann passiert gar nichts. Hast wohl doch ein gesehen, das du am Ende verlieren wirst?" "Ich gegen dich? Und wovon träumst du nachts?", spottete sie. "Keine Sorge. Sie ereilt dich, wenn du sie am wenigsten erwartest, aber ich sage dir vorher bescheid." Draco sah sie skeptisch an. Er schien zu überlegen, was sie sich als Rache ausgedacht hat. "Aber bis dahin, schlage ich einen Waffenstillstand vor." Sie streckte ihm die Hand entgegen, zog sie jedoch gleich wieder zurück, als ihr einfiel, was beim letzten Mal passiert war. Sonst müsste sie ja doppelt Rache schwören. "Okay, von mir aus." Draco nickte zu frieden. Dann gingen auch sie zur großen Halle. Das Fest wollten sie auf gar keinen Fall verpassen. *** Das Fest war im vollen Gange. Keiner dachte auch nur an Voldemort oder seinen Handlangern. Cho kam gerade leicht erhitzt von der Tanzfläche und steuerte auf das Buffet zu. Sie leckte sich die Lippen, als sie nach einen Becher griff und ihn sich gerade mit Punsch füllen wollte. "Du nicht.", ertönte es da neben ihr und erstaunt drehte sie sich zu Harry um, der ihr den Becher aus der Hand nahm. "Was, aber warum nicht?" "Das letzte Mal hast du behauptet, das der Mond dich angegrinst hat.", kam die knappe Erklärung. "Und das er grün war, als Terence davor vorbei flog.", setzte Parvati hinzu, die auch am Buffet stand. "Aber Terence ist doch vorbei geflogen.", verteidigte sich Cho. "Arme Cho, verweigert man dir den Punsch?" Hermione nahm sich lächeln einen Becher und griff nach der Kelle, die nun ihrerseits aus der Hand genommen wurde. "Hey, was soll das?", schimpfte sie und sah Draco herausfordernd an, bereit notfalls die Kelle mit Gewalt zurück zu erobern. "Du auch nicht.", sagte er nur schlicht. "Ich habe doch gar nichts getan.", schimpfte sie weiter, in der Hoffnung, das Draco nichts von ihrem silvesterlichen Gemeinschaftsbesäufnis von ihr, Cho und Mrs Weasley wusste. "Bei dir war der Mond rot, soweit ich weiß." Draco legte den Kopf schief. "Oder?" "Ich werde den Waffenstillstand wieder aufheben.", drohte sie. "Das Risiko gehe ich ein.", sagte er herausfordernd. Hermione bekam die Kelle den ganzen Abend nicht mehr zurück. Die Diskussion um den Punsch wurde von Lisa unterbrochen. Schluchzend hing diese an Adrian. "Du darf's nicht weg gehen.", jammerte sie. "Es ist doch nur für ein halbes Jahr. Zu Weihnachten bin ich wieder da und du bist doch sowieso in Hogwarts.", versuchte er sie zu beruhigen. "Aber wenn wir nicht mehr zurück können?" Große grüne Augen sahen Adrian an. Und die umstehenden Schüler sahen deprimiert zu Boden. Was wenn sie nicht mehr nach Hogwarts zurück konnten? Bis dahin haben alle den Gedanken erfolgreich verdrängen können. "Es wird alles Gut." "Was wenn du mich vergisst? Wenn du nicht mehr zurückkommst, wenn wir uns..." "Lisa, bitte, das wird nicht passieren." "Aber..." eine einsame Träne rann ihre Wange hinab. Ihre Mitschüler waren mehr als erstaunt. So hatten sie das Mädchen aus Rawenclaw noch nie erlebt. Nur Hermione verstand sie. Adrian war alles was ihr blieb. Adrian trat einen Schritt zurück und sah sie ernst an. Es schien als überlegte er. "Lisa?" Das Mädchen schluckte eine weitere Träne hinunter und sah ihn an. "Es ist zwar nicht unbedingt der Ort, denn ich mir vorgestellt habe, aber ich kann nicht mit ansehen, das du so traurig bist." Eine Hand fuhr in seine Tasche. Dann sank er auf ein Knie hinab und alle hielten den Atem an. Selbst die anderen, die bis dahin noch nicht mitbekommen hatten, verstummten. Adrian hielt eine kleine samtene Schachtel in der Hand. Er sah Lisa direkt in die Augen. Die anderen um sich hatten beide völlig vergessen. "Ich wollte dich das erst nachher fragen, aber im Grunde spielt der Zeitpunkt ja keine Rolle." Er lächelte nervös. Lisa presste ihre Hand auf die Brust und starrte ihn an. "Ich möchte dich bitten meine Frau zu werden.", sagte er schließlich schlicht. Im Saal herrschte tiefe Stille. Alle starrten zu Lisa. Starrten auf ihre Lippen. Bitte sag 'Ja' dachte jeder und alle brachen in Jubel aus, als sich genau dieses Wort über ihre Lippen schlich. Es war eher ein Hauchen, aber es war eindeutig. Lisa zog Adrian zu sich hoch und küsste ihn selbstvergessen. Die Mitschüler klatschten Beifall und da erst registrierten die beiden wieder, wo sie eigentlich waren. Verlegen hielten sie im Kuss inne und lächelten still vor sich hin. Adrian steckte seiner zukünftigen Frau den Ring an den Finger. Da regnete es tausende Blumen von der Decke, die sich kurz vor dem Boden in duftenden Nebel auflösten. Alle waren glücklich und strahlten, nur Hermione verdrehte genervt die Augen und Draco lehnte sich spöttisch gegen den Tisch. "Soviel Kitsch hätte ich ihm gar nicht zu getraut.", sagte er und fing sich dafür einen bösen Blick von Ginny ein. An ihrer Hand hing Terence. Sein Blick wanderte weiter. Da neben standen Ernie und Hannah. Dann Terry und Mandy. Er schüttelte leicht den Kopf. Am anderen Ende des Saales erblickte er Dean, der sein Hand mit der von Lavender verschränkt hatte. Dicht daneben tuschelte Parvati mit Justin. Padma reichte Ron gerade einen Punschbecher und Harry sah irgendwie verlegen aus, als er mit Cho auf die Tanzfläche schritt. "Sind die denn alle verrückt geworden?", flüsterte Draco "Wir befinden uns im Krieg." Hermione, die die einzige wahr die sein Gemurmel verstand, erwiderte. "Wieso? Deine Seite hat doch gewonnen." "Möchtest du tanzen?", fragte er unvermittelt. "Du längst ab.", stellte sie fest. "Das kann ich gut, nicht?" Hermione überlegte kurz. Im Grunde würde sie gerne, nur war sie froh mal nicht der Mittelpunkt von Beziehungsspekualtionen zu sein. Andererseits fährt sie morgen sowieso nach Hause und möglicherweise, sah sie einige nie wieder. "Okay.", willigte sie ein. Sie hatte Recht. Sofort waren sie wieder das wilde Gerücht Nummer eins. "Ich wusste es.", rief Parvati und zeigte aufgeregt auf die Tanzfläche. "Wir haben sie in der Eulerei erwischt.", sagte Ron kauend und reicht Padma ihren Becher. "Ernsthaft?" Hannah riss die Augen auf. "Das hätte ich nie gedacht." Harry und Cho kamen grade auf die Gruppe zu. "Aber irgendwie...geben sie ein süßes Paar ab." Mandy legte den Kopf schief und auch die anderen starrten eine Weile auf das einsame Tanzpaar. "Ich fühle mich irgendwie beobachtet.", raunte Herm und sah sich aus den Augenwinkeln um. Ihr Blick blieb an ihrer Klasse hängen, die sie geschlossen anstarrten. "Sie sehen alle zu uns her.", flüsterte sie. Draco zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Es ist nichts.", zischte Herm den anderen zu, als sie an der immer größeren Gruppe vorbei tanzten. "Glaubt ihr das?", fragte Seamus und knabberte an einem Keks, als das Paar wieder außer Hörweite war. "Denkst du sie glauben dir, Herm?", fragte Draco skeptisch. "Sie müssen. Los lass uns noch mal vorbei tanzen.", sagte sie entschlossen. "Weder in der Eulerei, noch sonst irgendwo.", brachte sie in zwei Drehungen unter, dann war sie schon wieder zu weit weg. "Wieso, sonst irgendwo?", fragte nun Neville. "Vielleicht meint sie ja den Zuschauerturm von Slytherin.", überlegte Ginny. "Glaubst du?" Hannah kratzte sich nachdenklich am Kopf. Draco sah zu seinen Mitschülern hinüber. "Sie glauben dir nicht." "Noch mal vorbei, ich will wissen, warum.", sagte Herm entschlossen. "Wir können auch einfach aufhören und hingehen." "Das würde ja aussehen, als hätten wir was miteinander und müssten es bestreiten." "Das ist jetzt eine Logik, die ich nicht verstehen muss, oder?", fragte er zweifelnd und schob seine Tanzpartnerin wieder zu der Gruppe Skeptiker. "Aber was war, als Snape euch erwischt hat?", fragte nun Terence. Der Hauslehrer von Slytherin horchte bei seinem Namen auf. "Da habe ich gelogen.", erwiderte Herm und tanzte wieder von dannen. "Sie hat mich angelogen?" Nun stand auch der Professor bei der Gruppe und starrte auf die Tanzfläche. Auch Fortuna sah mit zunehmender Sorge auf die Zwei. Genauso wie Wood und Flint, die immer noch überlegten, was es genau mit dem Kuss vor dem Finalspiel auf sich hatte. Schließlich gab Hermione doch auf. "Das ist ja schlimmer als Spießruten laufen." Hermione drehte sich um und ließ Draco stehen wo er war. "Jetzt hat sie ihn schon wieder verlassen.", bedauerte Padma und Parvati nickte bekümmert." "Ich habe ihn nicht verlassen. Wir sind doch gar nicht zusammen", knurrte Herm, die Padmas Kommentar gehört hatte. "Das nennt man Verdrängung.", sagte Ernie mitleidig. Herm rang mit den Armen, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. "Reg dich nicht auf Schatz.", grinste Draco und duckte sich, als er eine Faust auf sich zu kommen sah. Perfekt ausgewichen. "Nenn mich nicht Schatz.", zischte sie. "Wieso nicht...Schatz." Sein Grinsen wurde immer breiter. Ihre Hand fuhr aus sie packte ihn am Kragen. Entschlossenen Schrittes bahnte sie sich, Draco hinter sich herschleifend, einen Weg nach draußen. "Jetzt kannst du was erleben.", knurrte sie. "Leb wohl schnöde Welt, ich rieche schon die Blumen. Bitte sag meinen Eltern, ich hätte gerne einen Mahagonisarg." "Wieso bist du so verdammt gut gelaunt?" "Weil ich diese Schlacht gewonnen habe.", raunte er ihr zu und Hermiones Wut brach in sich zusammen. Ein flaues Gefühl machte sich breit. "Ja richtig, gratuliere.", sagte sie kalt und ging wieder in die große Halle. Mit einem Mal war auch seine gute Laune dahin. Sie hatte ihn missverstanden. Er meinte nicht die Schlacht um Voldemort, sondern der Kleinkrieg, der seit Beginn des Schuljahres zwischen ihr und ihm herrschte. *** Hermione wollte nicht mehr zurück in die große Halle. Ihre Freunde würden sie nur wieder mitleidig angucken. Herm blieb stehen. Eins verstand sie allerdings nicht. Wieso wunderte sich niemand, das Malfoy sich überhaupt mit ihr abgab. Immerhin galt sie noch als Muggelgeborene. Das war zur Zeit so ziemlich das Verachtenswerteste überhaupt. Harry kam aus der Halle hinaus und sah sie grinsend an. "Und? Hast du ihn fertig gemacht?", fragte er. "So ziemlich. Wie läuft es mit dir und Cho?" Harry seufzte. "Es ist furchtbar." Hermione sah erschrocken auf. "Was? Wieso? Sag bloß du hast wieder so was Blödes wie zu Silvester angestellt?" "Was hast du denn angestellt, Potter?", fragte Draco, der hinter ihnen aufgetaucht war. Seine Laune hob sich etwas. "Das werde ich dir doch nicht auf die Nase binden, Malfoy." Harrys Gesicht verfinsterte sich. Sein Blick wanderte von Hermione zu Draco und zurück. "Ich versteh wirklich nicht, warum ihr euch beide so verdammt gut versteht. Das entzieht sich doch jeder Logik." Nun stand auch Cho neben ihn. Sie hatte den letzten Satz mit gehört und nickte nachdenklich. "Das versteht keiner. Aber ihr gebt ein süßes Paar ab." Damit griff sie Harrys Hand und zog ihn wieder zurück in die große Halle. Hermiones Magen fühlte sich an, als hätte man ihr gerade einen Magenschwinger verpasst und auch Draco stand wie vom Donner gerührt da. "Das wird nie aufhören.", murmelte sie. "Es sei denn wir lassen unsere alte Feindschaft wieder aufleben.", überlegte er. Sie hörten Schritte und wandten den Kopf. Sie glaubten ihren Augen nicht zu trauen. Da liefen Oliver und Alicia mit ineinander verflochtenen Fingern. "Irgendeine Krankheit muss ausgebrochen sein.", sagte Draco. "Du meinst noch eine außer die Voldemortseuche?" Draco sah sie nachdenklich an. "Du bist zwar keine Mudblood, aber du solltest trotzdem aufpassen, was du sagst. Dein Vater kann dich nicht überall beschützen, auch wenn er im dunklen Rat sitz." Seine Stimme war nur mehr ein Flüstern, doch Hermione verstand. Outtake: "Du bist zwar keine Mudblood, aber du solltest trotzdem aufpassen, was du sagst. Dein Vater kann dich nicht überall beschützen, auch wenn er im dunklen Rat sitz.", sagte Draco. "Schrei es doch noch lauter.", zischte Herm "Dann kann ich mich ja gleich einbuddeln." Wortlos reichte er ihr eine Schaufel. "Im Punsch war was Komisches drin.", sagte Hermione fest überzeugt. Draco musste grinsen. "Ja, das nennt man Alkohol, Schätzchen." "Sag ich doch es war etwas Komisches im Punsch." Kapitel 6: ----------- Kapitel 6 1. Juli, Dienstag Der Hogwartsexpress fuhr in London ein. Ginny sah zum Himmel hinauf. In ihren Augen blitzten Tränen. Sie würde Terence für eine ganze Weile nicht mehr wieder sehen. Mrs Weasley holte ihre beiden Kinder zusammen mit Charlie ab. Sie gingen zu Ginny und Terence. Charlie baute sich vor dem Jungen auf und musterte ihn kritisch. Er war der einzige von Ginnys Brüdern, der den Freund seiner Schwester noch nicht persönlich kennen gelernt hatte. "So, du bist also Terence.", stellte er sachlich fest und dieser nickte. Ginny umklammerte seinen Arm und sah zu ihren Bruder auf. Da gesellte sich Ron zu ihnen. Er sah den kritischen Blick von Charlie und da tat ihm Terence direkt leid. Also drückte er ihm seinen Koffer in die Hand und schob ihn zum Ausgang. Auch Mrs Weasley war so taktvoll und ließ ihre Tochter mit ihren Freund für einen Augenblick alleine, damit sie sich verabschieden konnte. Vorher nahm sie Terence jedoch noch das Versprechen ab, sie auf jeden Fall während der Sommerferien zu besuchen. Draco wurde von Lucius und Phoebe abgeholt. Phoebe rannte, ohne das ihr Vater etwas dagegen tun konnte zu Hermione hinüber. "Kommst du uns besuchen?", bat sie Hermione. "Ich weiß nicht.", erwiderte die ältere ausweichend. "Na mal sehen, ob ich sie weg lasse.", lachte ihr Vormund und legte einen Arm auf ihre Schulter. Hermione zuckte zusammen und sah ihn finster an. In ihrem Kopf legte sie sich schon ein paar Flüche zurecht. "Komm Phoebe, Mom wartet schon.", sagte Draco und zog seine Schwester mit sich. Aus dem Augenwinkel musterte er diesen Neil. Er kam zu dem Schluss, dass er ein Widerling war. Harry schob seinen Wagen nach draußen. Onkel Vernon stand wartend vor der Absperrung. "Bist du also wieder da.", knurrte er und öffnete das Auto. Harry sah sich noch einmal um und erblickte Hermione neben einen schlanken Mann, der ihre Koffer in einen Wagen hievte. Irgendwie gefiel er ihm gar nicht. Sein Blick fiel auch auf die Malfoys und er sah den misstrauischen Gesichtsausdruck von Draco. Wenigsten eine Sache, in der wir uns einig sind, dachte Harry. Onkel Vernon startete den Motor und fuhr los. *** "Wer ist dieser Neil?", fragte Draco seinen Vater, als sie zu Hause angekommen waren. "Er ist ein nervtötender Zeitgenosse, ohne Frage. Aber bis zu Hermiones achtzehnten Geburtstag ist er sehr nützlich." "Wie können die Grangers ihrer Tochter nur so ein Vormund antun?" "Hört sich an als würdest du dir Sorgen um das Mädchen machen, mein Sohn." Lucius musterte aufmerksam dessen Gesicht. Er kannte Narzissas Vorhersagen und war ganz ihrer Meinung. "Ich, mir Sorgen machen? Glaub mir, die kann ganz gut auf sich selber aufpassen. Die Bücher, die sie von Professor Fortuna bekommen hatte, stehen alle in der verbotenen Abteilung und sie kann sie inzwischen bestimmt in und auswendig." "Da bist du ja wieder Draco.", begrüßte ihn seine Mutter. "Wie ist dein Zeugnis?" Draco kramte in seiner Tasche und reichte ihr das Pergament. "Ihr Vormund ist ein fertig ausgebildeter Schwarzmagier. Was waren das für Bücher?", hackte Lucius nach. "So genau kann ich dir das gar nicht sagen. Sie waren von einer Celina Crawford geschrieben. Im November ist ein neues herausgekommen. Hermione hat es wohl zu Weihnachten bekommen." Narzissa hob den Kopf. "Bist du sicher, dass die Autorin Celina Crawford war?" "So ziemlich. Wieso? Müsste ich sie kennen?", fragte er, doch die Antwort blieb aus. Draco war es egal. Er verzog sich in sein Zimmer und überlegte, ob er nicht kurz bei Hermione vorbei schauen sollte, um zu sehen, ob auch alles in Ordnung war. *** Hermione saß stumm im Auto und ließ sich nach Hause chauffieren. "Wie ist es denn so in Hogwarts? Ich war auf Durmstrang.", schwatzte Neil. "Die Kleine war wohl die Schwester von deinem Freund, was? Du hättest dich ruhig von ihm verabschieden können. Oder war es dir zu peinlich?" Neil schüttelte sich vor lachen und Hermione biss die Zähne zusammen. Als sie ankamen, schloss er die Tür auf und trat wie selbstverständlich ein, als wäre es sein Haus. Krummbein sprang sofort ins Wohnzimmer und auf die Couch. Als Neil sich neben ihn setzten wollte, fauchte der Kater. Hermione musste grinsen. Sie hatten ihre Sachen in ihr Zimmer geschafft. "Wollen sie dann nicht wieder gehen? Ich komme gut alleine zurecht.", sagte sie mit leicht unterkühlten Ton. "Aber wieso denn? Wir sind doch jetzt eine Familie. Du kannst mich Neil nennen. Das ist nämlich tatsächlich mein richtiger Name." "Ihr richtiger Name interessiert mich nicht.", erwiderte Herm. "Sie sind lediglich hier, weil sie meinem Vater einen Gefallen schulden. Das sollten sie nie vergessen." Neil war wütend aufgesprungen und sah sie scharf an. "Und du solltest nicht vergessen, dass du noch zur Schule gehst und ich bereits ein Schwarzmagier bin." "Wollen sie mir etwa drohen?", zischte sie. "Nein, ich stelle nur ein paar Tatsachen fest." Seine Hand umklammerte schmerzhaft Hermiones Arm, als er plötzlich zurück wich. Hermione erkannte auch bald den Grund dafür. Zwei weitere verhüllte Gestalten betraten das Haus. Es waren ihre Eltern. Augenblicklich änderte sich Neil Haltung ihr gegenüber. "Mr und Mrs Granger. Sie sind früher als ich erwartet habe. Ihre Tochter ist wohlbehalten wieder da. Wie befohlen." "Ist gut Neil. Wir brauchen sie dann vorerst nicht mehr.", sagte David und zog seine Kapuze vom Kopf. Diana umarmte ihre Tochter zur Begrüßung. Neil nickte kurz und ging dann hinaus. Hermione starrte eine Weile auf die Tür. "Warum habt ihr gerade ihn ausgewählt?", fragte sie. "Warum nicht die Malfoys?" Ihre Stimme war mit Sarkasmus getränkt. Zu ihrer Überraschung legte ihr Vater die Stirn in nachdenkliche Falten. "Das haben wir auch überlegt, aber das hätte niemand abgenommen. Keine Sorge Neil ist harmloser als er tut. Er ist vor allem eins, ein riesengroßer Blender und Feigling. Er weiß, das wir am längeren Hebel sitzen." Ihr Vater strich ihr beruhigend über das Haar. "Aber man soll das Schicksal ja nicht herausfordern, deshalb haben ich und deine Mutter beschlossen deiner Bitte über die Sommerferien zu verreisen nachzukommen." "Ich darf zu den Weasleys?" Erfreut sah Hermione auf. "Nein, nicht ganz. Du wirst eine Weile zu den Malfoys fahren." Fassungslos sah sie ihre Eltern an. "Das ist nicht euer Ernst!" "Natürlich nicht sofort, das wäre zu auffällig. Wir werden dir noch bescheid geben." Beeilte sich ihre Mutter zu versichern. "Aber warum?" "Wir dachten du würdest dich freuen? Du wolltest doch zu einem Freund." "Richtig, zu einem Freund. Nicht zu Malfoy. Oh, wie konntet ihr nur.", schimpfte sie. "Aber du verstehst dich doch gut mit ihren Sohn und Narzissa und Phoebe freuen sich schon sehr auf deinen Besuch." "Und Mr Malfoy bereitet sicher schon das Empfangsbuffet vor.", spottete sie. "Nein, das eigentlich nicht direkt." "Meine Eltern schicken mich zu meinen Erzfeind. Ich fasse es nicht.", schimpfte sie weiter und ging die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf. "Ich dachte Pettigrew hat erzählt, das sie sich mögen?", wunderte sich Diana. "Schon, aber er ist ja auch schon eine Weile tot.", überlegte David und beide sahen zu Krummbein, der auf der Couch eingedöst war. 9. Juli, Mittwoch Hermione saß an ihrem Schreibtisch und schrieb einen Brief an Harry. Sie hätte nicht gedacht, wie wohl sie sich alleine fühlen würde. Ihr war keineswegs langweilig. Ihre Eltern schauten alle zwei bis drei Tage vorbei. Immer nur für ein paar Stunden. Dann verschwanden sie wieder. Hermione wusste nicht wohin. Sam, ihre Eule saß abwartend auf dem Fensterbrett. "Ich weiß noch nicht mal, ob dein Name wirklich Sam ist.", sagte sie und knüpfte dem Vogel den Brief an das Bein. Sie fuhr herum, als sie ein Geräusch von unten hörte. Fast befürchtete sie, dass es ihr schrecklicher Vormund war. Neil hatte sich seit dem Tag als er sie herbrachte nicht mehr blicken lassen. Vorsichtshalber griff sie nach ihren Zauberstab und ging ur Tür. Leise schob sie diese auf und ging zum Treppengeländer. Sie kniff die Augen zusammen. Da unten war jemand. Ein Schatten, ein Stück von einem schwarzen Umhang, kam in ihr Blickfeld. Jemand schlich die Treppe hinauf. Es war ohne Zweifel ein Zauberer und da es das Ministerium nicht mehr gab, machte sich Herm auch nicht allzu viele Gedanken darüber, was passieren könnte, wenn sie jetzt zaubern würde. "Stupor", rief Herm und ein roter Lichtstrahl schoss aus ihren Zauberstab, direkt auf die Gestallt zu. Diese wich aus und drängte sich gegen die Wand. Da erst sah Herm, wer der Eindringling war. "Draco, was machst du denn hier?", entfuhr es ihr überrascht. "Bist...du...WAHNSINNIG?", fragte er, immer noch kalk weiß im Gesicht. "Was kommst du auch so daher geschlichen?" Krummbein schnurrte zu seinen Füßen und da erst bemerkte Herm, das sie es hätte wissen müssen. Der Kater konnte Neil nicht ausstehen, an Draco hatte er einen Narren gefressen. Langsam löste sich Draco wieder von der Wand und besah sich das Loch, das sich in das Mauerwerk gefressen hatte. "Ich wollte nur mal sehen, ob es dir gut geht. Dieser Neil kam mir so komisch vor." "Du hast dir Sorgen um mich gemacht?" "Nein, ich wollte nur wissen, ob ich dich auch noch nächstes Jahr piesacken kann.", stellte er klar. "Wenn wir überhaupt nach Hogwarts zurück können." "Och, ich finde schon einen Weg.", erwiderte Draco gleichmütig und besah sich interessiert ihr Zimmer. "Hermione, da sind wir wieder.", rief jemand von unten. Draco fuhr herum. "Deine Vater?", fragte er flüsternd. "Ja, wieso? Keine Sorge sie werden dich mögen." Hermione lächelte schief. "Das ist es nicht. Es ist nur, sie waren gerade noch bei uns zu Hause und...", seine letzten Worte verschluckte er als sie eine zweite Stimme hörten, die Hermione nicht so bekannt vorkam. Draco aber um so mehr. "Draco Malfoy, komm sofort herunter!", schrie jemand zu ihnen hinauf. "Dein Vater?", fragte nun Hermione und musste sich das Lachen verbeißen. Vorsichtig öffnete Malfoy junior die Tür und schlich die Treppe hinunter. Herm ging hinterher. Den Spaß wollte sie sich nicht entgehen lassen. Lucius baute sich vor seinen Sohn auf und schaute streng auf ihn hinunter. "Stell dir vor, da komme ich in das Zimmer, in dem eigentlich mein Sohn sitzen sollte und was sehe ich da? Schwebende Staubpartikel, die nur einen Schluss zu lassen. Du bist appariert. Illegal und dann auch noch zu einer Dame, die ganz alleine ist." "Ich wollte mich doch nur vergewissern, ob alles in Ordnung ist.", verteidigte sich Draco. "Ich dachte du machst dir keine Sorgen.", sagten Lucius und Hermione gleichzeitig. Da kam Draco in leichte Erklärungsnot. 14. Juli, Montag Hermione stand in ihrem Zimmer und sah ihren Kleiderschrank durch. Sie merkte nicht, wie ihre Zimmertür geöffnet wurde. Sorgsam holte sie ein Kleid hervor und hielt sich es an. Sie wollte es gerade überstreifen, als sie hinter sich eine Bewegung wahrnahm. Erschrocken drehte sie sich um und in zwei eisblaue Augen. "Draco! Was machst du hier?" Er kam in den Raum und faltete ordentlich seinen Umhang zusammen. Legte ihn auf das Bett und lächelte sie unbestimmt an. "Ich wollte dich warnen. Meine kleine Schwester hat unsere Eltern belauscht und herausgefunden, das du für den Rest der Ferien zu uns ziehen wirst." "Das weiß ich schon längst. So was konnten sich auch nur meine Eltern ausdenken. Ich frage mich nur warum." Ihre Stimme war kurzzeitig dumpf, als sie sich nun das Kleid überzog. Er musterte sie dabei grinsend. "Sie finden wohl du bist hier zu oft allein." "Ich brauche keinen Babysitter und schon gar nicht einen Malfoy." Dracos Miene versteinerte sich. "Glaubst du mir passt es, dass du den Rest des Sommers in meinem Haus bist?" "Dein Haus?" "Das meiner Familie." Frustriert sah er aus dem Fenster. Sein Blick irrte über den kleinen Garten. Erschrocken sah er auf. "Deine Eltern. So'n Mist.", fluchte er. "Mal wieder illegal appariert?", grinste Herm Draco an und hielt den Kleiderschrank auf, in den er sekundenspäter verschwand, denn aus dem Haus der Grangers konnte man nur wie ein gewöhnlicher Muggel gelangen. 15. Juli, Dienstag Herm glaubte in einem Alptraum zu sein. Man hatte sie tatsächlich auf das Anwesen der Malfoys geschickt. Missmutig trat sie vor den Eingang und klingelte. Kurze Zeit später hing ein elf jähriges Mädchen an ihrem Arm und zerrte sie mit Begeisterung ins Haus. "Das ist so cool, das du hier bist.", rief sie. "Mooooooom, Hermione ist da!" Narzissa kam aus dem Salon und begrüßte den Gast kühl, aber freundlich. Das war für Hermione das sichere Zeichen, das Dracos Mutter sie wirklich mochte. Allen anderen begegnete sie nur kühl. *** Blitzen zuckten und malten unheimliche Gebilde an die Wände. Hermione war aufgewacht und starrte an die Zimmerdecke. Sie war doch sonst nicht so schreckhaft, aber in diesem Zimmer gruselte es ihr. Sie war in einen der vielen Gästezimmer untergebracht worden. Auf den gleichen Gang wie Draco und Phoebe. Mit einem Mal hatte sie das dringende Bedürfnis ins Bad zu gehen. Sie fluchte innerlich. Sie wollte nicht aufstehen. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es grade Mitternacht war. "Auch das noch.", flüsterte sie. Wieder einmal war sie froh nicht abergläubisch zu sein. Vorsichtig griff sie nach ihren Zauberstab und flüsterte "Lumos." Ein schwacher Lichtschein bahnte sich seinen Weg durchs Dunkel. Herm stand auf und ihre Füße berührten den kühlen Steinfussboden. Leise öffnete sie die Tür und spähte den Gang entlang. Das Bad war am anderen Ende. Sie schluckte und machte sich auf den vermeintlich langen Weg. Kurze Zeit später stand sie wieder auf den Gang. Diesmal wollte sie zurück in das Gäste Zimmer. Mit Schrecken stellte sie fest, das ihre Zimmertür zugeschlagen war. Es gab zu viele Türen. Sie konnte unmöglich alle ausprobieren, zumal sie wusste, dass irgendwo hinter einer der Türen Draco schlief. "Elender Bastard.", fluchte sie. "Wahrscheinlich liegt er in seligen Träumen." Wieder zuckte ein Blitz auf und Herm zuckte zusammen. Sie beschleunigte die Schritte und griff nach der erst besten Klinke, die ihr unter die Finger kam. Sie hoffte, dass es ihr Zimmer war, doch sie wurde enttäuscht. Im Raum flackerte ein dumpfes Licht und erhellte ihn nur spärlich. "Hast du dich verlaufen?" "Na ja es gibt so furchtbar viele Türen hier.", erwiderte Herm und wünschte sie wäre tausend Meilen weg und nicht in diesem Zimmer. In Dracos Zimmer. Ausgerechnet. "Angst?" Spöttisch verzogen sich seine Lippen. Herm richtete sich auf. "Nein, wieso?" "Du siehst so aus." Hermione warf einen prüfenden Blick in den Spiegel ihr gegenüber. Zugegebener sah sie blass aus und ihre Augen starrten sie verschreckt an, aber dass heißt doch noch lange nicht, das sie Angst hatte! Sie zog ihren Morgenmantel aus feinster Seide enger und trat neugierig näher. "Was machst du?", fragte sie und spähte über seine Schulter. "Ich schmiede Rachepläne.", kam es als Antwort. "Ach ja? Gegen wen denn?" Sie konnte es sich schon denken. Genervt beugte er sich zurück. "Hast du nichts Besseres zu tun?" Die Frage kam ihr unglaublich bekannt vor. Nur das sie sonst von ihr kam. Ihr Geicht verzog sich zu einen schelmischen Grinsen. "Nö. Wieso?" Draco grummelte irgendwas und beugte sich wieder über das Pergament. Hermione nutzte die Zeit um sich genau umzusehen. Penibel genau sah sie sich jedes Stück, das auf dem Regal stand an. Zog jedes Buch heraus und stellte es wieder an zurück. "Hör auf damit.", knurrte Draco. "Womit?" "Mein Zimmer zu inspizieren." "Ich sehe es mir doch nur an, damit ich mir einen Eindruck von dir machen kann.", sagte sie leichthin. Sie sah gar nicht ein aufzuhören, schließlich hat er ihr Zimmer genauso begutachtet. Hermione hörte hinter sich Papier rascheln. Offenbar hatte Draco aufgehört zu schreiben. Doch das störte sie nicht. Sie zog weiter Buch für Buch heraus und las mal in diesem Mal in jenem. Er hatte sich umgedreht und beobachtete sie nachdenklich. Das Gewitter hatte inzwischen aufgehört und es gab für Hermione nun wirklich keinen Grund mehr zu bleiben. "Willst du hier übernachten?", fragte Draco leicht verstimmt. Hermione sah ihn verwirrt an. "Ja, ja.", sagte sie abwesend und las weiter. "Hast du überhaupt verstanden, was ich gesagt habe?", fragte er erneut. "Ja.", nickte Hermione immer noch im Lesen vertieft. Draco kniff misstrauisch die Augen zusammen. "Draußen steht Potter und wird gerade von einem wütenden Hypogreif gefressen.", sagte Draco und erntete wieder ein zerstreutes Nicken. Ihm kam der Verdacht, dass sie ihm gar nicht zuhörte. Hermione sank im Buch vertief auf das Bett. Nur mühsam unterdrückte sie ein Gähnen. Ihre Augen verschlangen Zeile für Zeile. Sie merkte gar nicht, wie Draco das Zimmer verließ, so sehr war sie im Lesen versunken. Sie bemerkte aber auch nicht, wie er wieder kam. Da war sie mit dem Buch neben sich auf dem Bett eingeschlafen. "Na groß artig.", murmelte Draco, als er auf die schlafende Hermione hinunter blickte. Er nahm ihr das Buch aus den Händen und schlug es wieder zusammen um es zurück ins Regal zu stellen. Kurz überlegte er noch, ob es ihr den Morgenmantel ausziehen sollte, ließ es aber. Er wollte nicht riskieren, dass sie aufwacht, denn dann wäre er in arger Erklärungsnot. So deckte er sie lediglich zu und löschte das Licht. Die Tür würde leise ins Schloss gezogen, bevor ein Schatten im Gästezimmer verschwand. 16. Juli, Mittwoch Herm reckte sich gemütlich und drückte ihr Gesicht in das Kissen. So gut hatte sie schon lange nicht mehr geschlafen. Im ersten Moment wusste sie gar nicht wo sie war. Dann fiel es ihr wieder ein. Sie war bei den Malfoys. Sie stutzte. Das war aber nicht das Gästezimmer. Hermione richtete sich auf und sah sich um. Den eigentlichen Bewohner des Zimmers konnte sie nirgends entdecken. Sie schwank sich aus dem Bett und ging zur Tür. Sonnenlicht durchflutete den Raum und zeigte, das es tiefster Vormittag war. Sie öffnete die Tür und spähte auf den Gang. "Hermione.", rief da jemand und sie wandte den Kopf. Phoebe, Dracos Schwester kam gerade aus dem Bad und sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. "Wissen Mom und Dad davon?" "Wovon wissen wir?", fragte da Narzissa, die gerade die Treppe hinaufkam und wie angewurzelt stehen blieb. "Was machst du denn im Zimmer von meinem Sohn?" Spontan wollte Herm schlafen, antworten, doch sie war sich nicht sicher, wie Narzissa es aufnehmen würde, also sagte sie gar nichts. "Endlich aufgewacht?", sagte da Draco und erschien auch im Gang, zusammen mit Mr Malfoy. "Aus deinem Zimmer?" Fragend drehte sich Lucius zu seinem Sohn um. "Ja, und? Sie ist auf dem Bett eingeschlafen, was hätte ich denn tun sollen?" "Ich frage mich, wie sie dort hingekommen ist." "Wir haben eine Orgie gefeiert, was glaubt ihr denn?" fragte Draco mit sarkastischer Stimme. Narzissa schnappte nach Luft und klammerte sich an das Geländer. Hermione verdrehte die Augen. Sie bahnte sich einen Weg zu ihrem Zimmer. Sie hatte im Moment wirklich keine Lust sich den Spekulationen der Malfoys aus zu setzten. Für wen halten sie mich eigentlich?, dachte sie ärgerlich. *** Hermione saß am Frühstückstisch und schlürfte an ihrem Tee. Der heiße Dampf stieg ihr ins Gesicht und ließ die Haut prickeln. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und ihre Gedanken wanderten weit weg. Narzissa und Lucius beobachteten sie mit zunehmender Sorge. Ihre Blicke wanderten von Herm zu Draco, der still vor sich hin futterte und zurück. So ganz sicher waren sie sich nicht, dass wirklich nichts passiert war. Immerhin hatten die Augen ihres Sohnes vor einem Jahr noch vor Hass gesprüht, wenn man den Namen Granger auch nur erwähnte und jetzt ließ er besagte Person in seinem Bett schlafen. Ob alleine oder nicht, wollten sie nicht näher beleuchten. Phoebe schien die einzige zu sein, die ihren Spaß hatte. Sie hatte nämlich gesehen, wie ihr Bruder schlaftrunken aus dem Gästezimmer getorkelt war. Erst dachte sie was ihre Eltern vermuten, doch als sie Hermione aus Dracos Zimmer kommen sah, war die Situation glasklar. Aber warum die Eltern aufklären? Sie fand es viel lustiger mit anzusehen, wie ihr Bruder unter den Blick von Lucius zusammen zuckte. Phoebe sah es ihren Eltern an. Die Beiden bereiteten sich mental auf ein intensives Gespräch mit den Kindern vor. Narzissa zog schließlich Hermione zur Seite und Lucius nahm sich Draco vor. *** "Hermione, meine Liebe.", begann sie umständlich. "Du bist ein ganz reizendes Mädchen und ich kann gut verstehen, warum du dich zu meinen Sohn hingezogen fühlst." WAS IST LOS?!, mit weit aufgerissen Augen starrte Herm Mrs Malfoy an, als wäre sie verrückt geworden. "Er hat sehr viel Ähnlichkeit mit seinem Vater. Ich weiß wovon ich spreche." Ich will es gar nicht hören!, klagte es in Herms Kopf. "Ich bin mir nur nicht sicher was deine Eltern dazu sagen werden. Immerhin bist du ja erst sechszehn." "Ähmm Mrs Malfoy...", began Herm. "Schon gut ich weiß, du hast bald Geburtstag. Es ist nur...tu es nicht Herm. Es wird furchtbares Geschehen, wenn du und Draco zusammen kommt. Hier geht es nämlich nicht nur um euch." "Mrs Malfoy, ich glaube hier liegt ein ganz großes Missverständnis vor. Draco und ich sind nicht zusammen." Narzissa seufzte und fasste Hermiones Hände. "Ich weiß. Noch nicht, aber die Zeit ändert sich und du bist ja auch noch eine Weile hier." "Stopp, Stopp, bevor hier Gerüchte in die Welt gesetzt werden. Ich habe nichts mit ihrem Sohn und weiß Gott ich habe auch nicht vor etwas daran zu ändern." "Das heißt dann also, du magst ihn nur?" Hoffnung machte sich in Narzissas Gesicht breit. "So kann man das auch nicht sagen, aber wie soll ich jemanden mögen, der mich nicht respektiert?" "In welcher Weise?" Narzissa war hellhörig geworden. "Was hat er angestellt." Hermione wandte sich. Es war nicht ihre Art jemanden zu verpetzten und schon gar nicht bei der Mutter. "Nicht was ich nicht auch alleine klären kann.", sagte sie leicht hin. In Gedanken nahm sie ihren Racheplan von Mai wieder auf. Sie hatte ihn nie ausgeführt und mittlerweile kamen zwei Punkte hinzu. Einmal das unaufgeforderte Erscheinen in ihrem Zimmer und das Draco sie in eine solch unmögliche Situation gebracht hatte. Doch dem ging es nicht besser. Hermione stand auf und ging. Sie hatte von Phoebe gehört, das Mrs Malfoy die Zukunft sehen konnte. Sollte das heißen, dass sie, Hermione Granger tatsächlich mit Draco Malfoy zusammen kam? Sie verbot es sich weiter zu denken. Selbst wenn, was sollte daran so schlimm sein, das Narzissa so tut als würde die Welt untergehen? *** Lucius steuerte sein Arbeitszimmer an und schloss sorgsam die Tür. "Mein Junge.", begann er. "Du bist jetzt sechszehn Jahre alt." "Und?" "Ich weiß es ist ungewohnt, das wir Gäste hier haben und dann noch so hübsche, wie Hermione." Draco setzte sich lauernd auf die Kante von einem Sessel. Ging es seinem Vater nicht gut? "Nun, was ich sagen will, ist, dass die Grangers auch in Zukunft öfters bei uns zu Gast sein werden. Es wäre besser, wenn ihr erst einmal mit ihnen reden würdet." "Mit wem reden? Worüber?" "Mit den Grangers über dich und deine Freundin." "Meine Freundin?" Draco verstand nur Bahnhof. "Hermione.", half Lucius ihn auf die Sprünge. "Sie ist doch nicht meine Freundin, wie kommst du denn darauf?" "Wir dachten...." "Nein, nein, da habt ihr was missverstanden. Das mit der Orgie sollte doch nur ein Witz sein. Hermione und ich werden niemals zusammen sein. Eher friert die Hölle zu." Lucius sah seinen Sohn erstaunt an. Den Eindruck hatte er aber nicht. "War's das jetzt?" Draco war sichtlich genervt. Lucius nickte abwesend und sein Sohn stand auf und sah zu das er weg kam. Irgendwas musste seine Mutter seinem Vater in den Tee getan haben, davon war er überzeugt und dieser Gedanke gefiel ihm gar nicht. Er dachte an das was seine Frau ihm erzählt hatte. So sehr er seinem Sohn eine Freundin wie Hermione wünschte, aber musste es ausgerechnet sie sein? *** Draco ging in Richtung sein Zimmer. Immer noch schüttelte er den Kopf über die Ungeheuerlichkeiten, die ihn seine Eltern zumuteten. Auf dem Gang begegnete er Hermione, die ihn finster anstarrte. "Erinnerst du dich noch an den 3. Mai?", fragte sie. Draco dachte nach. Da war das Quidditchspiel gewesen, das sie gegen Gryffindor gewonnen hatten. Ohne Zweifel spielte sie auf den Kuss an. "Ähmm dunkel. Wieso?" Hermione grinste. "Nur so, ich wollte nur das du weißt warum." Sie drehte sich um und ging pfeifend die Treppe hinunter. Draco lief ein Schauer über den Rücken. Das war nicht gut. Misstrauisch sah er zu seiner Zimmertür. Sie war nur angelehnt und er war sich sicher sie geschlossen zu haben. Seine Gedanken rasten. Was könnte sie in seinem Zimmer versteckt haben. Irgendein Monster? Ein Gnom? Oder schlimmer noch einen Knallrümfigen Kröter? Draco wusste, das Herm mit Hagrid sehr gut befreundet war. Mit Unbehagen dachte er an die Hornissenspinne, die Hermione Pancy vetrpasst hatte. Und die Rache hatte sie ihm schon lange angedroht. Er zog seinen Zauberstab. Seine Finger umklammerten das Holz bereit alles, was Herm bei ihm versteckt hatte, augenblicklich den Gar aus zu machen. Er schob vorsichtig seine Zimmertür auf und blieb abwartend stehen. Ein leises metallisches Scharren war über ihn zu hören. Er hob seinen Kopf und sah etwas Blechernes auf sich zu kommen. Scheppernd donnerte es auf seinen Kopf und eine unangenehme Kälte breitete sich von seinen Kopf über den ganzen Körper aus, dann wurde es dunkel. Dumpf hörte er Gelächter an sein Ohr dringen. Deutlich unterschied er das klare helle Lachen seiner Schwester, von dem schadenfrohen Hermiones. Seine Augen funkelten vor Zorn, als er den Blecheimer von seinem Kopf schob. "Das wirst du bereuen, Granger.", schäumte er vor Wut. Seine Eltern, die von Lärm angelockt erstaunt die Treppe hinaufgekommen waren, nahm er gar nicht war. Mit gezücktem Zauberstab rannte er dem Mädchen hinterher, die immer noch lachend davon gestürmt war. Er holte sie nicht ein. Sie hatte sich im Gewächshaus eingesperrt. Hermione wusste, das Draco eher sterben würde, als in der Nähe vom Gewächshaus auch nur einen Zauberspruch auszusprechen. Es war das allerheiligst seiner Mutter. Immer noch wütend gab er auf und kehrte ins Haus zurück um sich trockene Sachen anzuziehen. *** Hermione kam ins Haus geschlendert. Sie war höchst zu Frieden mit sich selbst. Erschrocken hielt sie inne, als sie die Stimme von ihrem Vater hörte. Erst befürchtete sie, das die Malfoys sie gerufen hatten, wegen dem Streich an Draco, doch nach einer Weile bemerkte sie, das es sich um ein Treffen des dunklen Rates drehte. Ihr Blick verfinsterte sich. Ihre gute Laune war dahin. "Du Hermione?", fragte da Phoebe neben ihr und sie drehte sich um. "Warum hast du den Wassereimer über meinen Bruder geschüttet?" "Das geht dich nichts an.", knurrte dieser, als er hinter ihnen auftauchte. "Hermione, da bist du ja.", begrüßte sie ihre Mutter und winkte ihre Tochter zu sich. "Und Draco ist auch wieder trocken gelegt.", grinste Narzissa und die anderen wieherten vor Vergnügen. "Ja, ja sehr witzig.", schmollte Draco und ließ sich in einen Sessel fallen. Böse funkelte er Herm an, die entschuldigend die Schultern hob. "Wie du mir, so ich dir.", formte sie tonlos mit den Lippen. "Darf man fragen wofür der Streich war?", fragte Herms Vater und wie aus einem Mund riefen die beiden "NEIN!" Vielsagend sahen sich die Eltern an. "Aber wenn du schon mal da bist.", begann Herms Vater umständlich und holten schwarzen Stoff aus einem Beutel. "Das haben wir auf Herms Bett gefunden. Das gehört nicht zufällig dir? Draco?" "Nein, nicht das ich wüsste." "Ich dachte nur, weil das Zeichen von Slytherin aufgestickt ist und unsere Tochter ist doch in Gryffindor ist." "Es gibt bestimmt noch andere aus Slytherin." "Und wie viele mit..." Mr Granger betrachtete sich das Namensschild. "Dem Namen Malfoy Draco." Der Junge musste sich geschlagen geben. "Vielleicht gehört er doch mir.", räumte er ein. "Und ich nehme mal an, das du auch rein zufällig bei Hermione zu Hause warst.", bohrte seine Mutter. "Ja." "Wann war das eigentlich?", fragte nun Lucius. Da kam Draco ins schleudern und wurde sofort durchschaut. "Verstehe, du bist mal wieder illegal appariert." "Und? Ich kann es doch. Wenn interessiert da schon diese dämliche Prüfung." "Mich, denn ich bin im Ministerium und muss, wenn es schief geht erklären, warum mein Sohn apparieren kann." Draco verdrehte die Augen. Das Ministerium gab es doch gar nicht mehr. Hermione wurde die Situation peinlich und stand auf, um zu gehen. "Wo willst du hin, Schatz?", fragte ihre Mutter. "In den Garten.", sagte sie knapp und verschwant. Phoebe tat es ihr gleich und Draco wollte auch, doch er wurde von seinen Eltern zurück gehalten. *** Draco fand Hermione mit seiner Schwester im Garten. "Phoebe verschwind mal eben.", befahl er knapp. Das Mädchen trollte sich schmollend. "Was willst du Draco.", fauchte Hermione. Seine Nähe machte sie nervös und außerdem hatte sie in letzter Zeit nur Ärger wegen ihm. Er verschränkte die Arme und lehnte sich gegen einen Baum. Herm stand abwartend da. "Was hast du meiner Mutter erzählt?", fragte er schließlich nach mehreren Minuten tiefen Schweigens. "Nichts Besonderes. Nur das sie sich irrt. Du glaubst gar nicht, was für eine Phantasie deine Eltern zu haben scheinen." "Ich kann es mir vorstellen. Ich hatte ein interessantes Gespräch mit meinem Vater." Herm nickte. "Aber das ist eigentlich gar nicht der Grund, warum ich mit dir reden wollte. Bitte bekommen jetzt keinen Schock." Sie richtete sich etwas auf und sah ihn abwartend an. "Lord Voldemort wird heute noch vorbei kommen." "Was?", keuchte Hermione. Ihr wurde schwindelig und sie suchte Halt. Da nichts Besseres in ihrer Nähe war, griff sie kurz entschlossen nach Dracos Arm. "Aber wieso?" Fassungslos sah sie ihn an. "Wieso? Der dunkle Lord braucht keinen Grund." Ein verschlagenes Grinsen, zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. "Vielleicht will er dich ja kennen lernen, weil du so... hübsch bist." Da begriff Herm, das das alles nur eine Finte war. "Du Widerling.", fauchte sie. "Mir solch einen Schrecken einzujagen." Wütend drehte sie sich um und ging ins Haus. *** "Hermione.", rief sie ihre Mutter, als das Mädchen gerade die Treppe zum Gästezimmer hinauf wollte. Sie drehte sich fragend um. "Wir werden dann wieder gehen." Ihre Mutter kam auf sie zu und nahm sie in den Arm. "Seit letztem Jahr sehe ich euch kaum noch.", nörgelte Hermione. "Ich weiß, Schatz." Diana strich ihrer einzigen Tochter über das Haar und blickte zu ihren Mann hinüber. Es war seine Idee gewesen, sie für tot erklären zu lassen. Wirklich verstanden hatte sie es nicht. Der dunkle Lord war an der Macht. Warum also noch dieses Versteckspiel? Diana nahm das Gesicht von Herm in die Hände und sah sie ernst an. "Und du wirst uns keinen Ärger machen, hörst du? Narzissa und Lucius werden uns alles berichten." "Sicher, Mom." "Und..." Mrs Granger wollte noch etwas sagen. Sie blickte auf und sah zu Draco hinüber, der gerade hereinkam. Sie schüttelte kurz den Kopf und lächelte Hermione wieder zu. "Bis dann, Kleines." Auch ihr Vater verabschiedete sich, dann war Hermione wieder alleine. "Natürlich geht doch alle weg.", murmelte sie enttäuscht. 23. Juli, Mittwoch Seit über einer Woche war Hermione nun schon bei den Malfoys und sie war ausgeglichen wie nie zu vor. Sie konnte es selber kaum glauben. Sie half Narzissa bei der pflege ihres Gewächshauses und stellte mit erstaunen fest, das dort ausschließlich tödliche Giftpflanzen wuchsen. Andererseits, was hatte sie auch erwartet. Mit Phoebe übte sie Zaubersprüche. Das Mädchen war ganz aufgeregt und hoffte das Hogwarts wieder weiter Unterricht geben würde. Sogar mit Lucius führte sie einige interessante Gespräche. Nur mit Draco kam sie nicht wirklich klar. Hermione wusste selbst nicht warum, doch sobald sie ihn sah, wurde sie wütend. Ähnlich wie im Mai nach dem Finalquidditchspiel. Nur das sie diesmal enttäuscht war, sobald er ging. Seine Eltern sahen mit zunehmender Sorge zu. *** Hermione saß am Kamin und blätterte in einer Modezeitschrift. Obwohl es Sommer war brannte ein Feuer. Doch seine Flammen waren eiskalt. "Hey Herm, sieh mal." Voller stolz kam Phoebe angelaufen und schwang den Zauberstab, den sie sich diesmal von Lucius geliehen hatte. Ein bläulicher Lichtstrahl schoss aus der Spitze und zauberte einen Eisskulptur ins Zimmer. Sie war viel besser, als wie den Tag zuvor, als sie mit Dracos zauberte und entschieden formstabiler als die aus Narzissas Zauberstab. Hermione lächelte voller Stolz das Mädchen an. "Phoebe. Warst du das?" Kopfschüttelnd kam Narzissa ins Zimmer. "Ja, ist es nicht schön geworden?" "Ja, sehr schön, aber wir bekommen gleich Besuch. Wie sieht das Zimmer denn aus." Mit einem erneuten Zauberspruch ließ sie das Gebilde ihrer Tochter wieder verschwinden. "Wer ist es denn?", fragte Herm hoffnungsvoll. "Tut mir Leid, Herm. Deine Eltern kommen erst morgen. Heute besucht uns eine alte Freundin von mir. Sie ging mit deiner Mutter in eine Klasse." "Kommt ihr Bruder auch?", fragte da Lucius grimmig. "Tassilo? Ich denke schon." "Hast du meinen Zauberstab gesehen?", fragte er weiter. "Lag im Flur, Dad.", sagte Phoebe sofort und reichte ihn ihm. "Celina Crawford?", fragte Hermione und sprang aus ihrem Sessel auf. "Du kennst sie?" Verwundert wurde sie angeschaut, da schien Narzissa ein Licht aufzugehen. "Natürlich." "Nein, ich kenne sie nicht.", wandte Hermione ein. "Ich habe ihre Bücher gelesen und etwas in ihrer Familiengeschichte gewühlt, aber begegnet sind wir uns noch nicht." "Doch, doch, das seit ihr." Narzissa setzte ein Unbestimmtes Lächeln auf und ging zur Haustür. Sie öffnete sie gerade, als eine Frau auf die Türschwelle trat. "Narzissa." Überschwänglich wurde die Hausherrin umarmt. Diese führte ihren Gast hinein und Hermiones Augen weiteten sich. "Professor Fortuna? Aber wie..." Da klickerte es. Natürlich. Ihr Bruder war Hellseher. Sie hatte seine Vorhersage doch selbst gelesen. "Miss Granger. Hermione. Du bist hier?" Mit hochgezogenen Augenbrauen sah sie Narzissa an. "Bevor du irgendwas sagst, sollten wir uns erst mal unterhalten.", bestimmt Narzissa und schob Celina ins Zimmer, wo Lucius sie begrüßte. Phoebe und Herm wurden kurzerhand ausgesperrt. "Frechheit.", entrüstete sich das jüngere Mädchen und stemmte die Hände in die Seiten. Hermione war es ziemlich egal. Mittlerweile überraschte sie auch nichts mehr. Sie gingen die Treppe hinauf. In Phoebes Zimmer wartete eine Eule mit Post. Hermione wusste, dass das Mädchen für die nächste Stunde nicht mehr ansprechbar sein würde. Es war eine Eule aus Griechenland. Phoebe hatte in der ganzen Welt Freunde, mit denen sie sich in der jeweiligen Landessprache schrieb. "Warum bekomme ich eigentlich keine Post?", überlegte sie laut, bereute es aber sofort wieder, als sie merkte, dass sie genau vor Dracos Tür stand, die nur angelehnt war. Der bissige Kommentar lag schon in der Luft, doch Hermione kam ihm zuvor. "Klappe.", zischte sie. "Dann eben nicht.", gab er zurück. Hermione wollte gerade vorbei, als sie es sich doch anders überlegte und kurz entschlossen die Tür aufschob. "Weißt du wer zu Besuch ist?", fragte sie lauernd. "Professor Fortuna oder sollte ich sagen Celina Crawford?", grinste er. "Woher?" Überrascht sah sie ihn an. "Ich bin halt schlau." Hermione sah ihn prüfend an. Dumm war er nicht, aber um das zu wissen, musste er schon hellsehen können, oder... "Deine Schwester hat mal wieder gelauscht.", stellte sie richtig fest. "Na und? Ist doch egal. Ich wusste es vor die und das alleine zählt.", sagte er zufrieden. "Ich würde nur gerne wissen, was sie da unten bereden." Hermione tigerte durch Zimmer. "Wenn uns betrifft, kriegen wir es schon rechtzeitig raus." "Meinst du sie erzählen es uns?" "Nein, aber meine Schwester ist ein perfekt ausgebildeter Spion.", sagte er gleichmütig. "Ich dachte ihr könnt euch nicht ausstehen." "Das scheint nur so. Das nennt man Tarnung.", belehrte Draco sie und Hermione nickte skeptisch. *** "Und du bist dir sicher, dass du dich nicht irrst?", fragte Narzissa den anderen Hellseher und dieser nickte entschieden mit dem Kopf. "Ganz sicher. Miss Granger stellt sich auf die Seite von Voldemort." "Das ergibt doch gar keinen Sinn.", mischte Lucius sich ein. "Sie kann Voldemort nicht ausstehen. Warum sollte sie." "Weil sie deinen Sohn liebt.", kam die knappe Erklärung. "Und ihre Eltern.", setzte Narzissa noch hinzu. "Das habe ich auch gesehen, aber dann!" Warnend hob sie den Zeigefinger. "Irgendwas passiert und sie wendet sich wieder von der schwarzen Magie ab. Ihre Eltern, Draco sind ihr völlig egal. Sie kann gefährlich werden. Sie hat schon zu viel dank deiner Hilfe, Celina über die Macht der schwarzen Magie gelernt." "Du meinst, sie wird dem dunklen Lord schaden?", fragte Tassilo. "Ach na und?", sagte Celina abwertend. "Es wundert mich immer wieder, was du für einen Mut an den Tag legst.", sagte Lucius tonlos. "Das ist kein Mut, nur Narrenfreiheit. Onkel Tom würde mir nie etwas antun, genauso wie er jedem den Gar ausmachen wird, der mir auch nur ein Haar krümmt. Ich habe zu viel für ihn getan." "Das haben schon viele. Aber sieh dir diesen Nager an. Wurde von einem Kater verspeist und keiner hat ihm auch nur einen träne nachgeweint. Am allerwenigsten der Lord selbst." "Pettigrew war dumm und an seinem Tot selber schuld. Außerdem habe ich das Previleg, die einzige Verwandte zu sein, die kein Muggel ist." "Mag sein. Ich hoffe nur, du überschreitest nicht mal die Grenze. Wäre doch schade um eine Aurorin, die selbst eine Schwarzmagierin ist.", lächelte Lucius kalt und Celina begann leicht zu frösteln. Möglicherweise hatte sie wirklich schon zu oft zu nahe am Abgrund gespielt, aber sie konnte Voldemort nicht leiden. Nicht weil er die Macht an sich gerissen hatte und seine Schreckensherrschaft weit zu spüren war. Es waren persönliche Gründe. Niemand weiß welche, nicht einmal Tassilo. Da war etwas zwischen Voldemort und seiner Großnichte, das keiner wusste. Und hätten sie es gewusst, waren alle entsetzt, denn es war so banal wie lächerlich. Doch beide, sowohl Celina, als auch Voldemort, waren in diesem Punkt starrköpfig und schienen den Streit regelrecht zu pflegen wie ein lieb gewonnenes Kind. Tassilo bewunderte seine Stiefschwester für ihren Mut. ER war nicht mit Voldemort verwand, stand aber in dessen Achtung, wegen seiner ungewöhnlichen Gabe der Hellseherei. "Der Punkt ist doch der, das Hermione und Draco zusammen kommen.", nahm Narzissa den Faden wieder auf. Die anderen nickten. "Dann ist die Sache, doch ganz einfach. Die beiden kommen einfach nicht zusammen." "Ganz genau." Celina schien höchst zufrieden. "Ich gönne Onkel Tom nicht eine solch gute Magierin auf seiner Seite." "Und wenn sie nicht zusammen sind, können sie sich nicht streiten, Hermione wechselt nicht auf die Gegenseite und bleibt am Leben.", sagte Narzissa zufrieden. 8. August, Donnerstag Stumm war man übereingekommen, Hermione erst einmal da zu behalten. Ausschlaggeben war die abfällig formulierte, aber sorgevoll geklungene Bemerkung von Draco über Neil. Auch Lucius hatte keinen guten Eindruck über den Schwarzmagier. Und da sie alle Hermione ins Herz geschlossen hatten, auch wenn es nicht alle zugaben, wurde Hermione auch für die nächste Zeit bei den Malfoys einquartiert. Die Grangers waren damit sehr zufrieden. So konnten sie ihre Tochter öfter besuchen, denn es war weniger verwunderlich, wenn bei Malfoys verhüllte Gestallten ein und ausgingen als bei ihnen zu Hause. Die Malfoys und ihr Gast saßen beim Frühstück, als eine drei Eulen an geflattert kamen. Hermione hob erstaunt den Blick, denn es war auch für sie in Brief dabei, was bedeutete, das Dumbledore wusste, wo sie sich aufhielt. Phoebe riss ihren aufgeregt auf und jubelte. Sie ging nach Hogwarts. Lucius verzog keine Mine, doch Draco wusste, as sein Vater wenig begeistert war, nun auch seine Tochter in die Obhut von Dumbledore zu geben. Rasch überflogen sie die Listen und falteten sie gleichmütig zusammen. Hermione hatte die meisten Bücher bereits gelesen und Draco war es schlichtweg egal. Nur Phoebe verschlang die wenigen Zeilen. Sie war etwas enttäuscht. Das meiste hatte sie schon. Nur einen eigenen Zauberstab würde sie bekommen. Bis dahin hatte sie sich immer einen ausgeliehen. Vorzugsweise von ihren Bruder, wenn es Mal nicht darauf achtete. "Wann gehen wir?" Mit kullerrunden Augen sah sie ihre Eltern an. "Mal sehn, vielleicht morgen.", sagte Narzissa ausweichend. "Erst? Das ist aber schade." "Wenn, dann gehen wir alle zusammen und ich bin sicher das Herms Eltern erst einmal die Bücherliste sehen wollen.", erklärte Narzissa und Phoebe musste sich geschlagen geben. Hermione sagte nichts dazu. Sie war sich ziemlich sicher, dass es ihre Eltern wenig interessierte. Sie sagte was sie an Geld brauchte und fertig. Ihre Vermutung ging eher in eine andere Richtung. Alle Schüler von Hogwarts bekamen am gleichen Tag die Listen und es war üblich noch am selbigen zum Einkaufen auf zu brechen. Narzissa wollte wahrscheinlich vermeiden, dass Hermione und Draco auf irgendwelche Mitschüler treffen würden. Das würde dann nur wieder irgendwelches Gerede geben. Was sie nicht ahnte, war, dass fast alle anderen auch durch irgendwelche wichtigen Dinge aufgehalten wurden und den Einkauf deshalb auch auf den Freitag verschoben. 9. August, Freitag In der Winkelgasse herrschte reges Treiben. Hermione zog ihren Umhang enger. Obwohl Sommer war fröstelte sie leicht. Seit Voldemorts Machtübernahme war sie nicht mehr hier gewesen. Flüchtig betrachtet hatte sich nichts geändert, doch wenn man genau hinsah, bemerkte man eine unterschwellige Angst. Sie sah auf ihren Zettel und beschloss zuerst die Bücher zu kaufen. "Warum sind nur so viele Laute hier?", schimpfte sie leise vor sich hin, als sie von einer Gruppe von ihrer Gastfamilie getrennt wurde. Suchend hob sie den Kopf. Sie wollte nicht von den Malfoys getrennt werden, nicht in diesen Tagen. Sie sah niemanden. "Verflucht, wo sind sie nur." Immer weiter schob sie der Strom weg. Mit Schrecken bemerkte sie, das man sie in die Nockturngasse drängte. Verärgert ballte sie die Fäuste und rempelte die Leute neben sich an, um Platz zu bekommen, doch es schien als kämpfte sie gegen einen reisenden Strom. "Verflucht.", entfuhr es ihr noch einmal, als sie sich wieder suchend umsah, da bemerkte sie, wie jemand nach ihrer Hand griff und zu ihrer Erleichterung sah sie, das es Draco war, der sie wieder in die Winkelgasse zog. "Pass auf das du nicht verloren gehst.", sagte er nur schlicht und Hermione dachte, sehr witzig. "Hey, Herm.", rief da jemand hinter ihnen und das Mädchen drehte sich um. Ihre Hand umklammerte immer noch die von Draco. "Harry, Ron, wie schön.", reif sie erfreut. Misstrauisch blickte Ron auf ihre Hand, die sich in die von Draco verschlungen hatte und Herm ließ diese sofort hastig los. "Ich dachte ihr wärt schon gestern einkaufen gegangen.", lenkte sie ab. "Mom, hatte gestern Hausputz und da mussten alle mit ran. Sogar Harry wurde mit eingespannt.", erwiderte Ron. "Na ja, ich bin im Fuchsbau auch schon fast eingezogen.", spielte Harry den Hausputz herunter. "Und ihr? Was habt ihr den Sommer gemacht?" Fragend blickte er auf Herm und Draco. "Wir? Na ja, ich habe Phoebe ein paar Zaubersprüche beigebracht.", überlegte Hermione. "Phoebe? Wer ist das?" Ron sah sie grübelnd an. Von einer Phoebe hatte er noch nichts gehört. "Herm, Draco, da seit ihr ja Mom und Dad suchen euch schon über...", Phoebe kam auf die Gruppe zu gerannt, brach aber ab, als sie Ron und Harry erblickte. "Hallo.", sagte sie fröhlich und starrte auf die Umhänge der beiden. "Seit ihr auch in Gryffindor, wie Herm? Ich gehe jetzt auch nach Hogwarts. Ich bin Phoebe Malfoy." Freudestrahlend streckte sie ihnen die Hand entgegen, die Harry verwirrt ergriff. "Du bist also Phoebe? Die Schwester von ...Draco?" Er wollte Malfoy sagen, hielt es aber in Gegenwart von Phoebe zu unhöflich. Das Mädchen nickte eifrig mit dem Kopf. "Und ihr seid?" "Harry Potter." "Ron Weasley.", erwiderten die beiden nur knapp. Phoebes Augen weiteten sich. Ungläubig starrte sie erst Harry und Ron an und sah dann zu ihren Bruder. "Ihr seid Potter und Weasley? Ihr seht doch gar nicht so schmmmmmpf." Draco hielt seiner vorlauten Schwester den Mund zu. "Wir gehen.", sagte er nur knapp und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Hermione blickte sich entschuldigend um und folgte dann Draco. Sie wollte sie nicht schon wieder verlieren. Harry und Ron sahen ihnen verwundert nach. "Glaubst du?", fragte Ron nur. "Glauben? Das ist doch eindeutig. Wenn die nichts mit einander haben, fress ich meinen Feuerblitz.", sagte Harry düster. Aber überraschen tat es ihn nicht. Sirius hatte es ja prophezeit. "Hey ihr Zwei. Was ist denn los?", fragte da Ginny, als sie sich zu ihnen gesellte. "Wir haben gerade die Hölle gesehen.", murmelte Ron. Ginny starrt in die Richtung in die ihr Bruder und Harry schauten. Undeutlich erkannte sie die Malfoys und Herm. Sie musste lächeln. Ron sah sie verwirrt an. "Was lachst du denn?", fragte er gereizt. "Herm und Draco sind doch ein süßes Paar.", schwärmte sie. Ron wandte sich knurrend ab und Harry zuckte mit den Schultern. "Ich frage mich nur, warum sie auch hier ist. Sie darf doch gar nicht mehr nach Hogwarts." *** "Da seid ihr ja wieder.", sagte Narzissa und steuerte Ollivander an, den Laden für Zauberstäbe. Lucius hatte sich verkrümelt. Phoebes Wangen röteten sich vor Aufregung. Mr Ollivader schob seinen Kopf zwischen zwei Regalen hervor. "Ich bin sofort bei ihnen Miss Malfoy.", rief er und Phoebe nickte nur. Hermione musste lächeln. Sie erinnerte sich noch wie sie ihren Zauberstab hier gekauft hatte. "Na, woll'n mal sehen.", murmelte nun der alte Zauberer und begutachtete Phoebe. Leise murmelnd nickte er und verschwand wieder Richtung Regal. Nach kurzen Zögern zog er eine kleine rosé farbene Schachtel heraus und öffnete sie. Phoebe nahm den darin liegenden Stab in die Hände, doch es passierte nichts. "Aha, so, so, das ist nicht der Richtige.", sagte Ollivander schlicht und verstaute Schachtel samt Zauberstab wieder in das Regal. "Und dieser hier?", fragte er. "Wenn nicht Weide, dann vielleicht Birke und Einhornhaar." Doch auch diesmal war der Mann nicht zufrieden. Er überlegte eine Weile und musterte Phoebe. "Sag einmal mein Kind, hast du schon gezaubert?" Fragend sah sie ihre Mutter an. Diese nickte kaum merklich. "Ja habe ich. Herm hat mir ein paar Zaubersprüche gezeigt." "So. Und was für einen Zauberstab hast du da verwendet?" Nun wurde Phoebe verlegen und kratzte sich am Kopf. "Von meinem Bruder, Mom, und einmal von Dad.", gestand sie. Ungläubig wurde das Mädchen angestarrt. "Du hast mit meinem gezaubert?", wetterte Draco und Phoebe zog den Kopf ein. "Ich dachte du nimmst immer Moms." "Und ich habe geglaubt du nimmst den deines Bruders. Sein froh, das Lucius nichts davon weiß.", sagte Narzissa streng. Ollivander musste lächeln. So etwas hatte er schon vermutet. "Und? Mit welchem haben die Sprüche am besten funktioniert?" "Mit Dads und Dracos.", gestand das Mädchen. "Das dachte ich mir. Da sind Weide und Birke mit Einhornhaare natürlich ganz falsch." Entschlossen zog er einen weiteren Karton heraus. Die Farbe war schon verblasst. "Hier. Versuch den einmal." Und wirklich schien es der Richtige zu sein. Es war ein Zauberstab aus Buche mit der Feder einer Sirene. Sie kauften ihn und Phoebe verließ glücklich den Laden. Am liebsten hätte sie ihren Zauberstab gleich ausprobiert, doch Narzissa war dagegen. "Hey ihr Zwei.", rief es da hinter ihnen und Hermione drehte sich um. Vor stand nun Lisa. "Wie schön euch zu sehen.", sagte sie und sah zu Phoebe. "Das ist also deine Schwester. Du kommst jetzt auch nach Hogwarts?" Das Mädchen nickte. "Das freut mich. Ich bin Lisa Turpin." "Aus Rawenclaw?", fragte Phoebe und deutete auf den Raben. "Ja, genau. Unser Haus ist auch in einem Turm, wie die Gryffindors." "Cool, da möchte ich auch hin." Die Wangen es Mädchens röteten sich vor Begeisterung. "Nach Gryffindor?" Angewidert verzog Draco das Gesicht, zuckte dann aber zusammen, als Herm ihn in die Seite stieß. "Und wie war dein Sommer?", fragte er ablenkend. Lisas Blick hob sich nachdenklich. Ihre Finger drehten an dem Verlobungsring. "Jetzt wo Adrian weg ist, recht langweilig. Ich bin froh, das die Schule bald wieder anfängt.", sagte sie und sah Hermione betroffen an. "Was wirst du jetzt machen?", fragte sie. Hermione runzelte die Stirn. "Ich denke ich werde meinen Abschluss machen und dann sehe ich mal weiter.", entgegnete sie zögernd. "Aber du darfst doch gar nicht mehr nach Hogwarts.", wunderte sich Lisa. "Miss Turpin, wenn ich mich nicht irre.", sagte da plötzlich Lucius hinter ihr. Lisa drehte sich erschrocken um. "Guten Tag Mr Malfoy, sie haben mich ganz schön erschreckt." "Tut mit Leid, das war nicht meine Absicht.", erwiderte er schnell und wandte sich dann zu Narzissa. "Wir müssen uns ein bisschen beeilen." Diese nickte und sie verabschiedeten sich von Lisa. "Was soll das heißen, ich darf nicht mehr nach Hogwarts?", fragte Herm Draco flüsternd. "Das erkläre ich dir zu Hause.", mischte sich Lucius ein und dirigierte die Familie durch die Menschenmassen. Doch weit kamen sie nicht, denn da trafen sie auf Hannah, Ernie und Lavender. Die drei kamen gerade aus dem Buchladen, als Herm, Phoebe und Draco hinein wollten. "Ich glaub es ja nicht. Heute scheint jeder einzukaufen.", freute sich Hannah. "Und Draco? Alles zusammen? Deine Schwester? Tag Mrs und Mr Malfoy. Ich hätte nicht gedacht das du in der Winkelgasse bis, Hermione", sagte Ernie, ohne Punkt und Komma. Diesmal reagierte Herm schneller. "Hat sich so ergeben." winkte sie leichthin ab. Hannah, Ernie und Lavender sahen gleichzeitig zu Draco und nickten verstehend. "Wo ist denn Dean?", fragte nun Herm und sah Lavender an. "Er wird nicht mehr nach Hogwarts gehen, also braucht er auch keine neuen Schulbücher.", sagte sie finster. Hermione zuckte zurück. Es entstand eine peinliche Stille, die von Phoebes Neugier beendete wurde. "Und ihr seid dann Hufflepuff, die Dachse, ja?", fragte sie aufgeregt Hannah und Ernie "Ich bin Phoebe, ich komme jetzt auch nach Hogwarts.", stellte sie sich fröhlich wie eh und je vor. "Vielleicht komme ich ja auch nach Hufflepuff.", sagte sie und sah ihren Vater an, dessen Miene versteinerte. "Jeder Malfoy war bis jetzt in Slytherin. Ich denke nicht, das es sich bei dir ändern wird.", sagte er und machte deutlich, das er keinen Widerspruch duldete. "Och, mir ist das eigentlich egal." Phoebe nickte kurz den anderen zu und ging dann in den Laden, sie wollte endlich ihre Bücher. Das einzige was noch fehlte. Die anderen sahen es als Zeichen sich ebenfalls zu verabschieden. Hannah und Ernie waren kurz darauf in ein Gespräch vertieft und hatten die Begegnung bald wieder vergessen. Nur Lavender grübelte weiter. "Meint ihr Hermione wird zurück nach Hogwarts kommen?", fragte sie. Hannah und Ernie sahen sie verständnislos an. "Hermione? Nein, auf keinen Fall.", sagte Hannah entschieden, doch Lavender wiegte den Kopf. *** Hermione warf ihre Bücher auf Bett und sich gleich hinterher. "Weißt du was mich wundert?", rief Hermione Draco zu, der in seinem Zimmer war. "Was?", schrie er zurück. "Weißt du was mich wundert?", brüllte Herm nun ein stück lauter. "Nein, was denn?", kam es zurück. Hermione richtete sich auf und ging durchs Zimmer. "Ich wundere mich darüber, das keiner was gesagt hat, das ich mit euch einkaufen war. Noch nicht mal Harry und Ron.", schrie sie weiter. "Vielleicht sind sie einfach zu blöd.", kommentierte Draco laut schreiend, damit Herm ihn auch in ihrem Zimmer verstand. "Na ich weiß nicht. Hast du ihre Gesichter gesehen? Außerdem, was soll das heißen, es dürfen keine Muggelgeborene mehr nach Hogwarts? Ist es nicht ein bisschen auffällig, wenn ich wieder da bin? Ich meine..." "Du brauchst nicht so zu brüllen.", sagte da Draco. Er stand plötzlich genau neben ihr. Hermione sah erschrocken auf. Einen kurzen Augenblick war sie irritiert, doch sie hatte sich schnell wieder gefasst. "Ich meine.", nahm sie den Faden wieder auf. "Jeder weiß, oder glaubt zumindest, das meine Eltern Muggel waren und von bösen Schwarzmagiern grausam getötet am Grund einer tiefen Grube begrabe liegen." "Schon, aber es weiß auch jeder das Dad im Ministerium arbeitet. Seine Beziehungen haben dich wieder nach Hogwarts gebracht.", sagte er schlicht. Hermione nickte. Das ergab in der Tat einen Sinn. Doch dann hielt sie inne. "Aber warum sollte er das tun?", fragte sie erneut. Denn für ihre Mitschüler war und blieb sie nun mal eine Muggelgeborenen. Für alle Muggelhasser und Schwarzmagier, wie es die Malfoys nun mal auch waren, ein Mudblood. "Meine Eltern auch.", murmelte Herm. "Deine Eltern was?", piepte es da von der Tür. Phoebe hatte der Unterhaltung gelauscht und war ihrem Bruder gefolgt, als dieser zu Hermiones Zimmer ging. Schließlich wollte sie nichts verpassen. "Ich dachte nur, dass meine Eltern Muggel auch nicht mögen. Ist doch komisch, das sie so lange als welche gelebt haben." "Sie haben diese Muggel aber beerdigt, im wahrsten Sinne des Wortes.", belehrt sie Draco. "Stimmt. Ich frage mich nur, wie sie die Gerichtsmedizin so austricksen konnten. Ihr mögt von ihnen ja wenig halten, aber die Pathologen können fast alles herausfinden, und dann doch auf jeden Fall zwei Leichen identifizieren." "Ich weiß es.", grinste Phoebe. "Ach ja? Und wie?" "Vielsafttrank. Sie haben den beiden vorher Vielsafttrank eingeflösst und dann krrrrrck." Ihre Gestik war eindeutig. Hermione erschreckte von neuen über die vielen Seiten von Dracos Schwester. So fröhlich, offen und freundlich, ganz untypisch Malfoy eben, sie anderen gegenüber war. So sadistisch und kaltherzig, konnte sie sein, wie man es von einem Malfoy erwartete. "Die Idee ist eigentlich genial.", überlegte Draco laut. "Natürlich. Die haben sie ja auch von Hermione persönlich.", grinste Phoebe. "Wieso, von Hermione persönlich? Wann hast du denn einen Vielsafttrank gebraut. Das dauert doch mehrere Wochen, oder." "Och, ich wollte es mal ausprobieren.", sagte sie ausweichend. "In Hogwarts? Wann und vor allem wo?" "Das ist doch jetzt egal. Viel wichtiger ist jetzt eine plausible Erklärung zu finden, warum dein Vater MIR helfen sollte.", lenkte sie ab. Draco sah leicht verstimmt zu seiner Schwester, die ihm signalisierte, dass sie weiß, wann und wo. Damit gab er sich zufrieden und dachte ernsthaft über die Frage nach. Phoebe schüttelte resigniert den Kopf. "Ist doch wohl klar. Selbst eure Mitschüler haben es schon mitbekommen." "Mitbekommen, was?", fragte Hermione und sah Phoebe an. "Das ihr bis über beide Ohren in einander verknallt seit. Ist doch ganz einfach. Daddy tut seinem Sohn einen Gefallen, indem er Dracos Freundin, Hermione auch wieder nach Hogwarts bringt." Resigniert hob das Mädchen die Arme. "Wo...Woher willst du das wissen?", stotterte Hermione. "Man sieht es euch an.", sagte Phoebe tonlos. "Außerdem haben das unsere Eltern auch gesagt.", setzte sie noch hinzu und verschwand aus dem Zimmer. "Vorlaute Göre.", knurrte Draco. Da standen sie sich nun gegenüber und wagten sich nicht einmal anzusehen. Beide wussten, das Phoebe recht hatte, aber ...nein. Die Situation war unmöglich. Und wie schon gesagt. Hermione ließ sich von Niemand sagen, wann und wo sie sich in wen verliebte. Nicht vom dunklen Rat, nicht von seinen Elter, nicht von ihren Eltern, und schon gar nicht von einem elfjährigem Mädchen. Entschlossen ging sie einen Schritt auf Draco zu und an ihm vorbei aus dem Zimmer. Seufzend ließ dieser sich auf das Bett fallen. "So, so, o, dass war Kapitel 6. Ich *röchel* wollt...*keuch* Luf..." "Wieso?" "*röchel again* Wieso was?" "Wieso brings du sie nicht endlich zusammen?" "Wenn ich dir verspreche, dass sie gleich in der ersten Szene vom neuen Kapitel zusammen kommen, lässt du dann meinen Hals los?" "*denk* Okay." "Man hast du einen festen Griff. Also, wo war ich? Aja, das Outtake. Outtake: Der Fünfuhrtee (3. Juni) Celina tauchte aus dem Nichts vor einem dunklen Haus auf. Neben ihr, ihr Bruder Tassilo. Dieser verzog das Gesicht. Celina zog ihn ohne erbarmen mit sich und trat ins Haus. "Onkel Tom?", rief sie in die Stille. "Ich kann es nicht ausstehen, wenn du mich Onkel Tom nennst.", zischte es neben ihr. "Ich weiß. Onkel Tom.", grinste sie schelmisch und warf Pettigrew ihren Mantel über den Arm. Tassilo begrüßte den dunklen Lord zurück haltend. "Du bist spät.", grummelte Voldemort und ging zum Kaminzimmer vor raus. "Ich wurde in der Schule aufgehalten.", sagte sie leichthin und nahm sich eine Schale Tee vom Tablett, das ihr Pettigrew entgegenhielt und dann wieder verschwandt. "Man hat mir davon berichtet." Das Feuer im Kamin prasselte angenehm warm. "Tassilo, wie geht es deinem Vater?", wand sich der Lord nun an den Zauberer. Es war eine Eigenart von Voldemort das er sich bei ihm nach Mister Crawford erkundigte, obwohl Celina von ihm mit knapp 3 Jahren adoptiert worden war. Tassilo war damals kaum aus den Windeln heraus. Seine Mutter war bei der Geburt gestorben. "Ihm geht es ausgezeichnet. Er und Mom werden dies Jahr zu Weihnachten auf den Bermudas feiern." "Ach wirklich? Sind sie also an der Reihe, lästige Muggel verschwinden zu lassen.", grinste Voldemort. "Aber was viel wichtiger ist, was sagt die Zukunft?" Seine roten Augen richteten sich auf Tassilo, der sich im Raum umsah. "Ich würde dir empfehlen, Pettigrew das Haus von Grund auf reinigen zu lassen." "Warum? Gibt es eine Party?" "Nein, er wird am Ende des Monats von einen Kater gefressen.", sagte Tassilo tonlos. Er richtete seinen Blick auf den Großonkel seiner Stiefschwester. "So wie ich das sehe, wirst du ihn noch nicht einmal warnen." "Wenn der Tod für ihn bestimmt ist, soll man die Todesengel nicht enttäuschen. Das gibt nur wieder ärger im Todesregister. Glaub mir, ich habe das mal selbst miterlebt. Dort unten...oder da oben, herrscht eine schlimmere Bürokratie als im Zauberministerium." Celina und Tassilo nickten verständnisvoll und schlürften an ihrem Tee. "Sag einmal, liebe Großnichte, du unterrichtest doch die Tochter der Grangers.", begann Voldemort. "Ja?", sagte sie abwartend. "Wie gut ist sie in der schwarzen Magie?" "Sie lernt unglaublich schnell. Und ich bin mir sicher das sie mehr davon fasziniert ist, als sie zugeben will. Warum? Du glaubst doch nicht wirklich, das ich zulassen werde, das sie sich auf deine Seite stellt, wie Tassilo es vorhergesehen hat.", sagte sie finster. "Nur über meine Leiche." "Das solltest du nicht zu laut sagen, liebste Großnichte." "Och, Onkel Tom." Mit flehenden Augen sah Celina Voldemort an, fast als wäre sie ein kleines Kind und nicht schon weit über dreißig. Voldemort lehnte sich grummelnd zurück. "Du weißt, das du nur lebst, wegen deiner Mutter und weil ihr von den Muggeln genauso ausgestoßen wurdet wie ich." "Ja, und für diese Großherzigkeit danke ich dir.", lächelte sie vergnügt. Die Uhr schlug sechs und das war für die Geschwister das Zeichen aufzubrechen. "Ich muss zurück, nach Hogwarts. Und Tassilo muss in seinen Laden." "Du weißt, das du mir immer noch einen Penny schuldest.", sagte Voldemort düster. "Ich schulde dir gar nichts. Den Penny habe ich ehrlich gewonnen.", versicherte Celina trotzig. Tassilo verdrehte die Augen. Das musste ja wieder kommen. Dieser blöde Penny war der einzige Grund, warum Celina verhindern wollte, das Hermione sich auf die Seite von ihrem Onkel stellte. "Du hast geschummelt.", entgegnete Voldemort. "Kann sein, aber wenn du es nicht beweisen kannst?" Sie drückte ihrem Onkel einen Kuss auf die Wange und ging nach draußen um zu apparieren. "Wann ist eigentlich die Hochzeit?", fragte nun Voldemort. "Wenn Narzissa, Diana und Celina weiter so gut arbeiten, nie.", prophezeite Tassilo. "Verdammter Mist, was mache ich denn dann mit dem Geschenk?" Grübelnd ging der dunkle Lord wieder ins Haus. Pettigrew schloss eifrig die Tür. "Und du putz das Haus. Von oben bis unten, bis ende des Monats. Und wehe ich entdecke auch nur ein Staubkorn.", befahl der dunkle Lord Pettigrew. "Warum? Gibt es eine Feier?" "Ja, eine Totenfeier." Pettigrew nickte eifrig und machte sich ans Werk. Kapitel 7: ----------- Kapitel 7 8. August, Freitag Phoebe kam gerade aus dem Gewächshaus ihrer Mutter. Sie hatte Stechapfel in der Hand und zupfte an den Blättern, als sie Hermione sah. "Was machst du denn hier unten?", fragte sie entgeistert. "Wieso hier unten, wo hätte ich denn sein sollen?", fragte Hermione verständnislos. "Bei ihm." Phoebe deutete mit dem Finger hinter Herm. Das Mädchen drehte sich um und sah Draco auf sich zukommen. Sie schluckte. "Ich muss rein, Mom will den Zaubertrank noch fertig brauen." "Was denn für einen Zaubertrank?", fragte ihr Bruder, als er nun neben ihnen stand. "Einer, der verhindert, das ihr zusammen kommt.", sagte Phoebe leichthin. "Denn dann wird Hermione sich auf die Seite von Voldemort schlagen und nach einem heftigen Streit zwischen euch auf die Gegenseite und da wird sie dann getötet. Jedenfalls wenn ich sie richtig verstanden habe. Dieser Tassilo hat so furchtbar genuschelt." Phoebe drehte sich um und ging davon. Hermione sah ihr mit Schreckens geweiteten Augen nach. "Hat sie gerade gesagt, dass ich sterben werde?", flüsterte sie tonlos. "Aber nur, wenn wir uns streiten.", setzte Draco hinzu und drehte sich zu Hermione um. "Und das müssen wir ja nicht." Ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen. Hermione legte eine Hand leicht in seinen Nacken und zog ihn zu sich hinunter. "Hast du nicht mal gesagt, du lässt dir von Niemand sagen, wann und wo?", fragte er murmelnd. "Ich entscheide doch gerade selber.", drang es noch über ihre Lippen, bevor sie sich wie ein Hauch auf die von Draco legten. Er zog sie näher zu sich heran und erwiderte den Kuss. Hermiones Arme schlang sich nun endgültig um seinen Nacken. Der Kuss wurde fordernder. Sie versanken in eine andere Welt. Narzissa sah aus dem Fenster, während sie in Gedanken weiterrührte. Ihr Blick fiel auf ein junges Paar, das sich mit zunehmender Leidenschaft küsste. Phoebe, die neben ihr stand wartete darauf, dass ihrer Mom endlich aufging, wer dort stand und sich küsste. Das Scheppern des Kessels verriet ihr, das sie es eben in ihr vorgedrungen war. "Was ist passiert?", fragte Lucius atemlos, als er vom Lärm angelockt in die Küche gestolpert kam, gefolgt von den Grangers, die knapp eine Minute vorher angekommen waren. Wortlos zeigte Narzissa aus dem Fenster, bevor sie taumelte und in Lucius Arme sank. Auch Diana zitterte. Sie kannte die Vorhersage von Narzissa. "Sie wird doch nicht sterben, oder David?", fragte sie ihren Mann, der ihr beruhigend über den Rücken strich. "Das hat er nicht von mir. Das habe ich meinem Sohn nicht beigebracht.", stammelte Narzissa wieder zu sich kommend. "Ich habe Draco nicht beigebracht Hausgäste zu verführen." Sie hatte sich wieder ganz aufgerichtet. "Stimmt.", pflichtete Lucius ihr bei. "Das war ja auch ich." "Ja, genau wie damals bei mir." Seine Frau funkelte ihn finster an, doch er hob abwehrend die Hände. "Das warst du. Ich wurde von dir verführt, deshalb habe ich meinen Sohn ja auch beigebracht, sich nicht umgarnen zu lassen." "Das hört sich an, als würdest du die Ehe mit mir bereuen.", funkelte Narzissa und David und Diana sahen sich erstaunt an. "Das habe ich nie gesagt, Liebes.", sagte Lucius und sah auf die Uhr. "So spät schon, ich muss dringend weg." Er dreht sich auf dem Absatz um und suchte das Weite. 9. August, Samstag Phoebe ging summend über den Gang und hüpfte die Treppen hinab. "Morgen Mom.", rief sie. "Morgen?", Narzissa zog streng eine Augenbraue hoch. "Es ist fast zwei Uhr Nachmittags." "Oh, wirklich?" Phoebe spähte zur Wanduhr und zuckte mit den Schultern. "Wo ist dein Bruder und Hermione?", fragte Lucius, der in der Tür stand. "Ich schätze, die schlafen noch, habe jedenfalls keinen Mucks gehört. Von keinen. Die ganze Nacht nicht.", setzte sie noch mit einem Grinsen hinzu und schlängelte sich an ihrem Vater vorbei. "Bist du sicher, das sie erst elf ist?", fragte Lucius seine Frau und sah seiner Tochter zweifelnd nach. "Das solltest du doch am besten wissen, mein Lieber.", lächelte Narzissa, dann versank sie wieder in tiefes Grübeln. "Aber ich habe Draco schon gesehen. Er war heute Morgen im Garten und hat irgendeine Eule losgeschickt.", überlegte Lucius. "Dann sind sie doch schon wach.", schlussfolgerte Narzissa. Eine tiefe Sorgenfalte grub sich zwischen ihren Augen. "Guten Morgen.", flötete da Hermione hinter ihr und sie wirbelte herum. Misstrauisch wurde das Mädchen begutachtete. Narzissa fand nichts verdächtiges, außer, das Herms Haare gerade frisch gekämmt zu sein schienen, aber vielleicht war sie wirklich erst aufgestanden. Kurz hinter ihr, drängelte sich Draco durch. Nun bildete sich auch auf Lucius Gesicht einen tiefe Sorgenfalte. Seine Haare waren außer gewöhnlich gut gekämmt, ganz anders heute Morgen und auf beiden Gesichtern war eine tiefe Zufriedenheit zu sehen, die Narzissa aufseufzen ließ. "Ist irgendwas?", fragten Herm und Draco gleichzeitig, als sie sich der Musterung bewusst wurden. "Seit wann seit ihr wach?", fragte Lucius. "Seit 'ner halben Stunde.", schoss Herm hervor und Draco nickte. "Und wer hat dann unsere Eule heute morgen losgeschickt?" Lucius durchbohrte seinen Sohn förmlich. Dieser schluckte. "Nun, ich bin wohl wieder eingeschlafen.", versuchte er zu erklären. "Ihr könnt euch dieses Theater sparen.", erklärte da Phoebe, die Pudding löffelnd ins Zimmer kam. "Sie haben euch gestern im Garten beobachtet, genau wie die Grangers. Ich versteh nicht wieso sich alle so darüber aufregen oder ihr so ein Geheimnis daraus macht. Ich finde es cool. Ich mag Hermione, also wieso sollte Draco nicht mit ihr zusammen sein? Wegen der dummen Vorhersagen? Das ist doch Blödsinn." Ungläubig sahen die anderen sie an. "Phoebe hat vollkommen Recht.", sagte Hermione und ging einen Schritt auf Draco zu. Fast trotzig sah sie zu den Malfoys auf. "Herm, Liebes. Wir wollen nur nicht, das...", begann Narzissa. "Phoebe hat Recht, es ist nicht zu ändern." Fast lächelte Lucius Hermione zu und nickte kaum merklich, bevor er aus dem Zimmer ging. "Nun ja. Meine Mann hat Recht, wie immer." Auch Narzissa lächelte. "Mach euch einen schönen Tag. Wir bekommen Morgen Besuch.", sagte sie noch im Hinausgehen. "Wer kommt denn?", fragte Herm. Sie und Draco sahen zu Phoebe, die mit den Schultern zuckte. "Du weißt nicht was in diesem Haus vor sich geht? Ist irgendwas passiert?" "Wieso? Ihr tut ja gerade so, als wäre ich der Spion hier im Haus.", entrüstete sie sich. Draco zuckte mit den Schultern und ließ sich in einen Sessel fallen. "Wir werden es schon erfahren. 10. August, Sonntag Hermione kam gähnend die Treppe hinunter. Es war noch früh. Sie sah ein Hauself durch das Kaminzimmer huschen. Als er Herm sah fuhr er erschrocken zusammen. "Gu...guten Morgen, Miss.", schlotterte der Hauself. "Guten Morgen, Pooh.", sagte Herm freundlich und lächelte. "Ich w...wollte sie nicht belästigen." "Das tust du doch nicht." Sie beugte sich zu ihm hinunter und sah ihn aufmerksam an. "Du siehst krank aus. Geht es dir nicht gut? Pooh?" "Nun ja." Der Hauself wand sich unter ihrem Blick. "Ich...ich..." "Seit wann bist du wach?" "Seit wann ich wach bin?" "Ja. Wann bist du heute Morgen aufgestanden." Der Hauself schien erleichtert. Diese Auskunft konnte er ihr geben. "Gestern früh um sieben Uhr, Miss.", nickte er. "Du bist seit über vierundzwanzig Stunden wach? Warum?" "Dobby ist weg. Pooh muss auch die Aufgaben von Dobby übernehmen. Die Herrin und der Herr bekommen heute wichtigen Besuch. Pooh beschwert sich nicht, Pooh ist zufrieden, Miss." "Du gehst jetzt schlafen, Pooh.", ordnete Hermione an. "Nein, nein Pooh muss noch die Torte backen." Der Hauself hielt einen Zettel hoch. "Das mache ich. Du wirst sehen, der Besuch wird begeistert sein. Aber du gehst jetzt schlafen." "Aber...", begann Pooh, doch Herm richtete sich streng auf. "SOFORT; Pooh." "Ja, Miss, ja Miss." Er nickte eifrig und verschwand. Im vorbeigehen, riss Herm ihm noch das Rezept aus der Hand, dann ging sie in die Küche und begann mit dem backen. Ein Lächeln schlich auf ihr Gesicht, als sie aus dem Fenster sah. Hier musste vorgestern Narzissa gestanden haben, fuhr ihr es durch den Kopf. "Was machst du hier?", fragte Lucius hinter ihr. Herm fuhr erschrocken herum. "Ich backe die Torte für den Besuch heute Nachmittag.", murmelte sie. "DU?" Mr Malfoy riss die Augen auf. "Ich bin gut im backen, das ist doch auch nicht viel anders als Zaubertränke brauen. Fragen sie doch Professor Snape." "Nein, nein, ich glaube dir, dass du ausgezeichnet hinbekommst, aber eigentlich war das Poohs Aufgabe. Wo steckt dieser verdammte Hauself nur?" Ärgerlich sah er sich um. "Ich habe ihn ins Bett geschickt. Er sah ganz elend aus. Wenn dann bin ich Schuld, nicht Pooh." Angewidert verzog Lucius das Gesicht. "Du willst doch nicht sagen, dass wir die Hauselfen schlecht behandeln?", schaltete sich nun Narzissa ein, die im Türrahmen erschien. Hinter ihr sah Herm Phoebe. Das Gesicht der Elfjährigen verriet Hermione, das sie sich genau überlegen sollte was sie sagte. "Gewiss nicht." Hermiones Gedanken rasten. Sie hätte nie gedacht, dass die Malfoys so empfindlich auf die Hauselfen reagieren würde. "Ich mag backen.", beeilte sie sich. "Ich habe Pooh nicht ins Bett geschickt, weil ich Mitleid mit ihm hatte, sondern weil er mir im Weg stand." Lucius sah sie skeptisch an, doch Narzissa nickte. "Ja, das stimmt, der elendige Quälgeist läuft einem immer im Weg herum." Phoebe atmete auf. "Was ist los?", fragte Draco gähnend und sah auf. Hermione hatte Mehl in den Haaren und Schokosplitter klebten an ihren Fingern. In der einen hielt sie ihren Zauberstab und in der anderen einen Quirl. Er ging zu ihr hinüber und naschte vom Teig. "Ja, wie auch immer.", räusperte sich Lucius und drehte sich weg um zu gehen. Ebenso seine Frau. Nur Phoebe dachte nicht im Traum daran. Mit verschränkten Armen stand sie grinsend in der Küche und sah zu ihrem Bruder und Herm hinüber, bis sie die Hand von ihrem Vater am Kragen spürte, die sie erbarmungslos nach draußen zog. Phoebe schimpfte immer noch leise vor sich hin. "Meinst du Hermione weiß, für wen dieser Kuchen ist?", fragte Lucius seine Frau. "Mit Sicherheit nicht. Der Giftschrank ist noch verschlossen und außerdem lebt dein Sohn noch.", sagte sie nur knapp. "Wieso mein Sohn?" *** Ein verführerischer Duft zog durch Malfoy Manor. Hermiones Torte stand dampfend auf dem Tisch. "Er sieht perfekt aus.", murmelte Draco und beugte sich über das Gebäck und zog genüsslich den Duft ein. "Ich weiß. Wie gesagt, es ist auch nicht schwerer als Zaubertränke." "Das solltest du Snape erzählen.", gluckste er. "Seine Tränke sind also nichts anderes als Torten, die jeder dumme Hauself backen kann." "Hauselfen sind nicht dumm.", fuhr Herm ihn an. "Okay, dann eben...nichtsnutzige Hauselfen." Hermione verzog nur kurz wütend das Gesicht und ließ ihn stehen. *** Pooh rannte zur Tür und riss sie auf, Lucius stieß den Hauself zur Seite. Hermione saß in ihrem Zimmer und las. Sie hörte die Haustür und wie Draco und Phoebe ihre Zimmertüren schlossen. Seufzend klappte sie das Buch zu. Stimmengewirr drang zu ihr hinauf. Sie hörte die Stimmen von ihrem Vater heraus. Ihr Herz machte einen Hüpfer. "Dad, du bist also der geheimnisvoll Besucher.", rief sie schon von der Treppe aus und warf sich David fast in die Arme. "Wo ist denn Mom?" "Sie kommt später. Wie geht es dir?" David zog seine Tochter mit ins Zimmer. Hermione grinste. "Bestens. Ich dachte nicht, dass du so bald wieder kommst. Ich..." Hermione drehte sich zu den anderen um und erstarrte. Im Kaminzimmer sah sie mehrere Männer, die sie nicht kannte, doch ein Gesicht stach aus allen hervor. Dessen Augen hatten sich auf ihr Gesicht gerichtet und musterten sie eindringlich. Hermione stockte der Atem. Nur undeutlich spürte sie den Druck von den Händen ihres Vaters, an ihren Armen. "Miss Granger.", zischte es. "Wie schön sie einmal persönlich zu treffen." Lange dünne Finger streckten sich ihr entgegen, doch Herm beachtete sie gar nicht. Sie starrte ihm nur ins Gesicht. In die Augen, die sie bedrohlich und rot ansahen. "Wie geht es denn ihrem Freund?", fast spie er das letzte Wort aus. "Meinem Freund?" Da erst schien Herm aus ihrer Trance zu erwachen. Ihr Blick fuhr unruhig durch den Raum. Die Hand ihres Vaters krallte sich immer noch in ihren Arm. Allein das bewahrte sie davor nicht umzukippen. Ein Lächeln umspielte die schmalen Lippen. "Ich meine nicht den jungen Mr Malfoy. Ich meine diesen Potter." "Ich weiß nicht. Ich habe schon lange nichts mehr von Harry gehört.", sagte sie und wunderte sich selbst, wie klar ihre Stimme war. "Wie schade. Seit Pettigrew einen so tragischen Tod gestorben ist, hört man wenig." Sein Blick fiel auf Krummbein, der faul auf einem Sessel lag und nur müde die Schwanzspitze hob. "Ja, ich habe davon gehört. Ich hoffe er hat nicht zu lange leiden müssen.", erwiderte Herm und nickte fast mitfühlend. "Ja, ja, so ein Genickbruch ist schon unangenehm.", sagte der Mann. Hermione schluckte. "Der Kuchen ist von ihnen, Miss Granger?" Hermione nickte. "Ich muss gehen.", sagte sie plötzlich. "Ich habe noch viel zu tun." Sie wandte sich zu ihrem Vater um. Sie sah ihn nur an und ging aus dem Zimmer. Das Gemurmel setzte wieder ein und die Zauberer setzten sich um den Tisch. Phoebe stand am Ende der Treppe und sah zu Hermione, die in die obere Etage schwankte. Draco stand im Türrahmen seines Zimmers gelehnt. Seine Arme verschränkt, sah er sie mit verschlossenem Gesicht an. "Du hättest nicht hinuntergehen dürfen.", warf er ihr vor. Hermione sah ihn mit geschocktem Blick an. "Weißt du wer da unten ist?", flüsterte sie, als sie ganz dicht vor ihm stand. Draco nickte nur knapp. Er hatte seine Haltung nicht geändert. Phoebe sah fast ängstlich zu ihnen hinüber. "Voldemort sitzt jetzt da unten und isst MEINEN Kuchen." "Der dir ausgezeichnet gelungen ist.", sagte Draco trocken. Hermione wich einen Schritt zurück. "Soll das ein Scherz sein?", fragte sie bitter. "Nein, ich stelle nur fest." Mit fliehenden Haaren wirbelte sie herum und floh in ihr Zimmer. Dort griff sie ihren Besen und flog aus dem Fenster davon. "Willst du ihr nicht nach?", fragte Phoebe ihren Bruder. "Nein, sie wird sich schon wieder beruhigen. Es ist ihre Art mit schockierenden Ereignissen umzugehen. Zu Silvester ist sie auch davon geflogen." "Und hat sich betrunken, als sie bei den Weasleys ankam.", vervollständigte Phoebe. Da sah Draco doch kritisch zur Tür vom Gästezimmer, die offen stand und den Blick auf das geöffnete Fenster frei gab. "Sie wird doch nicht zu den Weasleys fliegen." Phoebe zuckte mit den Schultern und ging in ihr Zimmer. *** Voldemort und die wenigen vom dunklen Rat waren längst gegangen. Lucius und Narzissa warteten mit David auf Diana, Celina und Tassilo, die sie jeden Augenblick erwarteten. Sie wussten nicht, das Hermione seid dem Nachmittag verschwunden war und Draco inzwischen nervös den Gang entlang tigerte. Phoebe saß auf dem Boden und folgte ihm mit den Augen. Auch sie machte sich Sorgen. Es dämmerte bereits. "Wir solltet es ihnen sagen.", warf das Mädchen zum Wiederholtesten Male ein. "Nein. Noch nicht. Das gibt nur Ärger. Eher fliege ich selber los und such sie." "Und wo? Bei Harry oder Ron?", fragte sie spöttisch. "Für den Anfang bei den Weasleys." Entschlossen ging er in sein Zimmer. "Du weißt von nichts.", zischte er noch seiner Schwester zu und war in der Dunkelheit verschwunden. Die Nacht war lau und er genoss den Flug. Er steuerte zuerst den Fuchsbau an. Leise schlich er ans Haus und spähte durch die Fenster. Tatsächlich entdeckte Draco Hermione am Tisch der Weasleys. Aufgebracht stieß er die Tür auf und funkelte sie an. "Wann hattest du denn vor bescheid zu sagen, wo du bist?", knurrte er Hermione an, die sich erschrocken zu ihm umgedreht hatte, wie auch alle anderen am Tisch. "Ich wusste ja nicht, das ich dir Rechenschaft schuldig bin.", gab sie zurück. "Du bist Gast in Malfoy Manor. Natürlich musst zu sagen wie lange du weg bist und wohin." Aufgebracht fuchtelte er mit den Armen. "Ähm, Draco, möchtest du mit essen?", fragte nun Mrs Weasley vorsichtig. Ron sah seine Mutter ungläubig an. "Draco, du bist auch da.", rief da Terence erfreut, als er gerade die Treppe hinunter kam. Da wurden sich die beiden der anderen bewusst. "Ich will dich draußen sprechen.", sagte Herm knapp und rauschte an Draco vorbei Richtung Tür. Die Weasleys und Harry, der auch anwesend war, wie auch Terence beendeten alle Gespräche und aßen mit äußersten Vorsicht um nicht unnötige Geräusche zu machen, um das Gespräch zwischen Herm und Draco mitzubekommen. Nicht weil die beiden so leise sprachen, sondern, weil das Fenster offen stand und die anderen im Haus befürchteten Herm und Draco könnten es bemerken, wenn sie Geschirrklappern hörten und womöglich weiter vom Haus weg gehen. "So und jetzt noch mal von vorne. Seit wann muss ich dir sagen, wohin ich gehe?", herrschte Herm ihn an. "Ist dir eigentlich klar, dass es auch Magier gibt, die dich lieber tot sehen wollen?" "Warum? Ich habe niemanden etwas getan." "Noch nicht, aber du kennst die Vorhersage." "Ach Blödsinn. Du bist doch nur hier, weil du mich unter Kontrolle haben willst, Draco Malfoy. Du willst es nur nicht zugeben." Aufgebracht stach sie mit den Finger auf ihn ein. "Das ist überhaupt nicht wahr. Du bist mir vollkommen schnuppe." Unwirsch fegte er ihre Hand beiseite. "So, wenn ich dir so egal bin, wieso bist du dann hier? Auftrag von Papi?" "Dad weiß noch nicht mal das du weg bist. Was glaubst passiert, wenn sie davon erfahren?" "Na ich schätze mal sie werfen mich raus.", sagte Herm. Draco begann bitter zu lachen. "Rauswerfen? Da fresse ich meinen Besen, wenn sie das tun." "Guten Appetit." Sie standen sich gegenüber und funkelten sich an. Im Haus sahen sich Rons Eltern viel sagend an. "Komm wieder zurück.", sagte Draco nun so leise, das die Weasleys und ihre Gäste sich weiter zum Fenster neigten um es zu verstehen. Krachend fiel Ginny um, sie hatte sich zu weit nach hinten gelehnt. Terence half ihr mitfühlend auf. "Sie sind zusammen.", flüsterte George und Fred nickte. "Ich muss meinen Besen holen.", sagte Herm, da sprang Molly auf und trat hinaus. "Nicht mehr heute Abend.", sagte sie bestimmt. Draco und Herm sahen sie verblüfft an. Mrs Weasley hielt die Tür weit auf und deutete den Beiden an wieder herein zugehen. Harry und Ron sahen mit verschlossener Miene zu Draco hinüber, als dieser sich ihnen gegenüber setzte. "Dicke Luft in Malfoy Manor?", grinste Bill. Draco knurrte nur. "Unsere Eltern werden uns umbringen." "EURE Eltern?", fragte Charlie und alle sahen auf. Hermione schluckte und zischte: "Glanzleistung, Mr Malfoy." "Klappe.", kam es zurück. "Ich dachte deine Eltern sind im April...gestorben.", sagte Charlie. "Das sind sie auch.", beeilte sich Herm. "Aber wieso sagte Malfoy dann EURE Eltern?", mischte sich nun Ron ein und beugte sich fragend vor. "Weil er ein verdammter Idiot ist.", knurrte Herm. "Meinst du damit mich?" Draco hielt im löffeln inne und starrte sie an. Hermione sah sich verblüfft um. "Oh ich weiß nicht, wie viele Idioten gibt es denn in diesem Raum?", fragte sie sarkastisch. Draco öffnete den Mund, sah sich aber den Weasleys zahlen mäßig weit unterlegen und schloss ihn wieder ohne ein Wort zu sagen. "Das ist auch besser für dich.", zischte Ron, der genau wusste, welcher Kommentar auf Dracos Lippen schwebte. "Also? Wieso eure Eltern. Seit ihr verheiratet?", fragte Bill gleichmütig. Hermione, Draco, Ron und Harry verschluckten sich und bekamen halb erstickende Hustenanfälle. "Das ist es nicht.", stellte Charlie sachlich fest. "Aber vielleicht verlobt.", überlegte nun Terence und zwinkerte Ginny zu. "Weder noch.", entgegnete Draco knapp. "So einen Quatsch wie Lisa und Adrian ziehen wir nicht ab." "Tun wir nicht?" Hermione hob fragend die Augenbrauen. "Du denkst schon über eine Hochzeit mit Malfoy nach?" Rons Kinn klappte auf den Tisch hinunter und auch die anderen sahen auf. Nur Percy löffelte weiter. Er fand die ganze Szene allenfalls unterhaltend. "Draco, du bist nicht nur ein Idiot, sondern auch ein gefühlskalter Eisbrocken.", beschwerte sich nun Herm. "Ach ja? Das hast du heute Morgen aber noch ganz anders gesehen.", gab er zurück. Da war Rons Fassung endgültig dahin. Er schob seinen Teller von sich. Auch Harry war der Appetit vergangen. Fred und George grinsten nur vor sich hin, während Bill und Charlie verständnisvoll nickten. Ginny und Terence sahen interessiert zu. Nervös blickte Molly zu ihrem Mann, der sich erhob und verkündete, das er Dracos Eltern bescheid geben würde. "NEIN!", erschrocken sprangen Herm und Draco gleichzeitig auf. Auf ein Mal waren sie sich wieder einig. "Das gibt riesen Ärger.", versicherte Herm. "Es wird mehr Ärger geben, wenn wir nicht Bescheid sagen. Trotz allen sind Mr und Mrs Malfoy sich sorgende Eltern.", versicherte Molly. Draco zog nachdenklich die Stirn in Falten. Waren sie? "Ihr habt immer noch nicht die Frage geklärt, warum es EURE Eltern sind.", warf Fred nun wieder ein. "Sie sind meine GASTeltern.", erklärte Herm und alle nickten aufatmend. "Aber zusammen seit ihr trotzdem, oder?" Ginny beugte sich mit einem Grinsen vor. "Doch schon seit Hogwarts." "Ja, sind wir, aber nicht seit Hogwarts.", murmelte Draco ungehört. "Ich dachte. Flint hat so was erzählt.", bemerkte Terence überlegend. "WAS hat er erzählt?" Hermione sah wütend auf. Funken sprühen zu Draco. "Beim Quidditchfinale.", setzte Terence hinzu. Nun wurde auch Harry aufmerksam. Er wusste doch die ganze Zeit, das da was gewesen sein musste. "Ihr hattet euch doch...", Terence brach ab, als er in die Augen von Hermione blickte. "Was?", lauerte sie. "Ach, ich weiß gar nicht mehr so genau...war bestimmt nicht wichtig.", wischte Terence leicht hinweg. Draco schluckte. Dass sie immer noch wegen dem Mai wütend auf ihn war, konnte er fast nicht glauben. *** In Malfoy Manor waren die Gäste inzwischen eingetroffen. Noch ahnte niemand, das Draco und Herm fehlten, als sich die Flammen im Kamin rot färbten. "Da will jemand was von euch.", machte Tassilo Lucius darauf aufmerksam. "Rote Flammen? Keiner vom dunklen Rat. Besser ihr geht alle aus dem Blickwinkel.", befahl er knapp und die anderen verschwanden. Lucius schwang kurz den Zauberstab und im Feuer erschien der Kopf von Arthur. "Erstaunlich. Mit Anklopfen.", sagte er begeistert, wurde sich aber sofort bewusst in welchem Kamin er da steckte und räusperte sich. "Ich wollte nur bescheid geben, das Hermione Granger und dein Sohn bei uns sind und wir sie morgen früh bei Tag wieder zurück schicken." Er wollte schon verschwinden, als er von Lucius zurück gehalten wurde. "Wieso sind die beiden bei euch, Weasley?" "Na ja? Vielleicht weil es ihnen bei uns besser gefällt? Molly kocht ausgezeichnet. Also dann Malfoy." Und schon verschwand Arthur. Lucius starrte irritiert in die Flammen. "PHOEBE MALFOY!", brüllte er dann und das Mädchen fuhr ein Stockwerk höher erschrocken zusammen. Fieberhaft überlegend kam sie die Treppe hinunter. "Habe ich das richtig verstanden? Draco und Hermione sind NICHT in Malfoy Manor?", fragte er seine Tochter, als sie vor ihm stand. Narzissa und die anderen sahen stumm zu ihr hinunter, als sie vorsichtig nickte. "Aber ich weiß von nichts, Dad.", fiebste sie leise. "SO. Du weißt also von nichts. Ausgerechnet DU!" Seine Stimme war nur noch ein drohendes Flüstern und Phoebe zog unwillkürlich den Kopf ein. 11. August, Montag Hermione wachte gähnend im Fuchsbau auf. Sie blinzelte in den Raum und sah zu Ginnys Bett hinüber. Überrascht richtete sie sich auf. Auf dem Kissen hob sich deutlich ein blonder Haarschopf ab. Hermione runzelte die Stirn. Hatte sie irgendwas verpasst? Eigentlich sollte doch Ginny in dem Bett schlafen und nicht Draco. Sie schüttelte leicht den Kopf. Sie konnte sich schon vorstellen, was passiert war. Hermione schlug die Decke zurück und stand auf. Die Sonnenstrahlen kitzelten sie und sie musste niesen. Erschrocken fuhr Draco hoch. "Ich war es nicht!", entfuhr es ihm noch, bevor er sich umsah und leise grummelnd zurück ins Kissen sank. "Musst du so laut sein?", grummelte er. "Entschuldige mal. Du bist in meinem Zimmer.", ereiferte Hermione sich. Schon wollte sie zu einer neuen Schimpftirade ansetzten, als Draco aus dem Bett gesprungen war und ihr erschrocken den Mund zuhielt. "Mhmm mhmm mhmm?" (Was soll das?), drang es zwischen seinen Fingern vor. "Die Weasleys dürfen nichts davon erfahren. Ich habe es Terence und Ginny versprechen müssen.", flüsterte er und spähte zur Tür. "Mhmmm?!" (Warum?!) "Ginny und ich haben die Zimmer getauscht. Es war Erpressung, ehrlich. Flint konnte seine Klappe nicht halten und hat Terence vom Mai erzählt. Ich dachte es läge in deinem Interesse, das niemand sonst davon erfährt, immerhin schadet es sonst deinen guten Ruf." Langsam ließ er seine Hand sinken und sah Hermione prüfend an. Sie blieb stumm. "Dachte ich mir doch.", sagte Draco zufrieden und nahm sich endlich die Zeit um aufzuwachen. "Du redest im Schlaf. Ich habe allerdings nicht alles verstanden." Er setzte sich auf das Bett und begann sich seine Schuhe anzuziehen. "Bist du immer noch wütend auf mich, Herm?" "Wegen gestern? Nein, nicht wirklich. Aber ..." "Ja?" "Ich habe mir überlegt, ob es eine gute Idee war...mit uns beiden." Draco hielt inne und starrte auf die Schuhe. "Das ist doch nicht dein Ernst." Hermione setzte sich nun auch und begann stockend. "Irgendwie scheinen alle dagegen zu sein. Deine Eltern. Harry, Ron...meine Eltern.", setzte sie noch leise hinzu. "Verstehe. Fein. Hat es Spaß gemacht?!", brüllte er sich nun in Rage. "Weißt du was? Du kannst mich mal." Er war aufgesprungen und zur Tür hinaus gestürmt. Krachend fiel sie ins Schloss und Hermione zuckte zusammen. *** Draco wollte sich gerade auf den Besen schwingen und davon fliegen, als Harry ich ansprach. Draco zuckte zusammen. Als er wütend nach draußen gestürmt war, hatte er niemanden bemerkt. Schon gar nicht Harry, der auf einer Bank neben der Tür saß. "Habt ihr euch gestritten?" Dracos Mund bildete eine schmale Linie. "Ich habe euch gehört. Unabsichtlich." Harry deutete nach oben, wo das Fenster von dem Zimmer offen stand. "Was geht es dich an, Potter?", giftete Draco. "Herm ist meine beste Freundin.", kam es nur als Erklärung. "Sie hat schon Recht, dass alle schockiert sind. Aber die beruhigen sich auch wieder." "Ist das jetzt eine Potterweisheit? Ausgerechnet von dir, der zu Silvester bei Cho alles falsch gemacht hat. Ihr zu sagen, das Hermione dich geschickte hat, war nicht gerade eine Glanzleistung, ne?" "Woher weißt du davon?" Harry war aufgestanden und ging einen Schritt auf Draco zu. "Hat Herm dir...?" "Ach Quatsch, das würde sie nie tun. Ich habe Cho einfach gefragt.", sagte Draco gleichmütig. Wieder wollte er los fliegen, als Harry ihn erneut zurück hielt. "Willst du nicht auf Hermione warten?" "Nein.", sagte Draco wenige Zentimeter über dem Boden schwebend. "Das meint sie nicht so." "Machst dir etwa Sorgen, das wir uns trennen?" Sarkastisch lachte Draco auf. "Bestimmt nicht. Ich will nur nicht, das sie alleine nach Malfoy Manor fliegen muss.", erwiderte Harry kalt. Draco schien einen Augenblick zu überlegen, setzte dann wieder auf dem Boden auf und ging mit Harry ins Haus. Hermione stand am Fenster und sah auf die Beiden hinunter. Sie hatte alles gehört. Seufzend zog sie sich an und ging die Treppe hinunter. Draco saß alleine am Tisch und hatte seinen Kopf in die Hände gestützt. Er zuckte zusammen, als Herm sich neben ihn setzte. "Es tut mir Leid. Ich weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist.", begann sie. Ihre Augen suchten seinen Blick, denn er finster erwiderte. "Bitte, Draco. Ich hatte doch nur Angst, dass es wahr werden könnte, was deine Mutter gesagt hat. Ich meine wenn wir uns schon wegen einer solchen Kleinigkeit wie deine Eltern unsere Eltern streiten, wie muss es erst sein, wenn..." Sie brach ab und starrte auf ihre Hände. Zögerlich ergriff er sie. Hermione lächelte. "Schon klar, es ist bestimmt nicht lustig, wenn man seinen eigenen Tod voraus gesagt bekommt. Aber tu das nie wieder." Hermione nickte. "Oh, ihr seit schon wach.", ertönte da Mollys Stimme. Binnen weniger Minuten erwachte das Haus zum Leben. Alle waren gut gelaunt und niemanden schien es mehr zu stören, das Hermione und Draco ein Paar waren, noch nicht einmal Ron. Nach dem Frühstück machten sich die beiden auf zurück zu den Malfoys zu fliegen. "Pass auf dich auf.", sagte Ron zu Herm. "Und melde dich. Es wird langweilig ohne dich in Hogwarts werden." Ginny sah betrübt auf. "Ja, bis dann.", erwiderte Herm und umarmte jeden. Draco stand abwartend etwas abseits. Überrascht sah er auf, als Harry auf ihn zukam. Einige Sekunden starten sie sich finster an, bevor Harry sagte: "Stimmt es, das deine Mutter voraus gesehen hat, dass Herm stirbt?" Draco sah finster zu Boden und blieb stumm. "Weißt du wie oft man meinen Tot schon voraus gesagt hat?" "Woher weißt du davon?" "Ich habe es zufällig gehört." "Du hörst zuviel, was du besser nicht hören solltest.", knurrte Draco und sah ihn finster an. "Das spielt doch keine Rolle.", zischte Harry. "Ich will nur nicht, das Hermione irgendwas passiert." "Keine Sorge, ich auch nicht.", sagte Draco, dann versteinerte seine Miene wieder. "Können wir dann?", fragte Herm hinter ihnen. Draco nickte kaum merklich und stieß sich vom Boden ab. Hermione tat es ihm nach und winkte den Weasleys kurz zu, dann verschwammen sie mit im Blau des Himmels. "Was hattest du mit Malfoy noch zu bereden?", fragte Ron Harry als sie ins Haus gingen. "Nur das er auf Hermione acht geben soll. Schließlich sind ihre Eltern Muggel." *** "Meinst du sie sind sehr wütend?" Hermione sah unsicher zur Haustür und suchte Dracos Hand. "Lass mich das machen.", sagte er nur knapp Schon wurde die Haustür aufgerissen und Lucius stand mit verschränkten Armen und versteinerter Miene vor ihnen. Weiß vor Wut. Draco zog Herm mit sich. "Tag Dad.", sagte er nur und schlängelte sich an ihm vorbei. Hermione stolperte ihm nach. "Hermione." Streng baute sich ihre Mutter vor ihr auf. "Hey Mom. Was machst du denn hier?" "Wo warst du?" "Na ja. Ich dachte ihr wüsstest das. Mr Weasley hatte doch gestern bescheid gesagt, als...", stotterte sie. "Jetzt sind wir ja wieder da.", bemerkte Draco trocken und zog Hermione mit sich die Treppe hinauf. "In zehn Minuten seid ihr wieder unten.", sagte Narzissa knapp. Phoebe schob ihre Tür auf und schlich zu Hermione hinüber. "Hey, Herm." Die ältere wirbelte herum und sah sie fragend an. "Du glaubst gar nicht was hier gestern los war. Celina und Tassilo waren auch hier. Deine Zukunft hat sich geändert." Verschwörerisch sah sie sich um. "Was denn? Sterbe ich jetzt etwa nicht?", fragte sie spöttisch. "Doch, das schon, aber, du stellst dich nicht mehr auf die Seite vom dunklen Lord.", sagte Phoebe. Hermione schüttelte lächelnd den Kopf. "Das weiß ich doch schon längst. Wundert mich, dass es ihnen nicht eher aufgefallen war. Das habe ich schon beschlossen, da war ich noch in Hogwarts." "Ach so." Enttäuscht setzte sich Phoebe aufs Bett. Eine Weile bleiben sie still. "Du und meine Bruder.", begann sie dann, "Habt ihr euch gestritten?" "Wie kommst du darauf?", fragte sie abwesend und suchte nach einem Kleid. "Ich weiß nicht. Es war so eine Stimmung zwischen euch." "Bist du ein Empath?" "Was ist das?" "Jemand der Gefühle lesen kann, in etwa, jedenfalls." "Nein. Ich kenne Draco nur sehr genau." "Ist ja auch egal. Was hältst du davon?" Sie drehte sich zu Phoebe um als sie sich ein weißes Kleid übergezogen hatte. "Sehe ich jetzt wie ein unschuldiges, liebes Mädchen aus?" "Das wird dir nie jemand abnehmen, egal was du anziehst.", kam es da von der Tür, in der ein grinsender Draco stand. "Ist das so eine Macke von dir in fremde Zimmer zu schleichen?", schimpfte sie und versuchte ernsthaft entrüstet auszusehen, was ihr nicht wirklich gelang. Sie war froh, das er da war Ihr war unwohl bei den Gedanken, gleich ihrem und seinen wütenden Eltern gegenüber zu treten. "Sie warten bestimmt schon." Er deutete mit dem Daumen Richtung Treppe. "Ich will dir keine Angst machen, aber es ist ein schlechtes Zeichen, wenn Mom uns Zeit zu sammeln lässt." "Ehrlich gesagt, hat mich das auch schon gewundert." "Viel Glück.", flüsterte Phoebe ihnen noch zu, dann gingen sie nach unten. Sich vorsichtig umblickend blieben sie im Türrahmen stehen. Mit finsterer Miene sah Narzissa auf, schluckte dann plötzlich schwer und zwinkerte verwirrt mit den Augen. Auch die anderen starrten sie an. Hermiones Blick wanderte Verwirrt an sich hinunter. "Was?", fragte sie erschreckt. "Nichts, gar nichts mein Kind.", winkte Diana ihre Tochter nun hinein. Die ganze Unterhaltung dauerte nur wenige Minuten und im Großen und Ganzen, sagten die Malfoys und Granger nur, das sie sich das sie sich das nächste Mal ordentlich wieder ab zu melden hätten. Hermione und Draco gelobten Besserung und wurden wieder entlassen. "Verstehst du das?", fragte Draco und versuchte mit einem Finger seines Kragens etwas zu lockern. Sie standen vor seinem Zimmer. "Nein, keine Ahnung. Irgendwas hat deine Mutter erschreckt, als sie uns gesehen hat." Die Spitze vom Ärmel ihres Kleides kratzte sie. "Ich werde dieses Kleid verbrennen.", murmelte sie. "Wäre schade drum.", sagte Draco grinsend. "Immerhin scheinst du doch wie ein liebes, unschuldiges Mädchen darin auszusehen." "Du siehst aber auch höchst anständig aus. Deine Festkleidung?" Hermione hatte sich zu ihm umgedreht und musterte ihn amüsiert. Man sah Draco an, das die Kleidung höchst unbequem, wenn auch ungemein elegant war. "Du hast Recht. Wir verbrennen diese Klamotten.", sagte er bestimmt, als er sich zum wiederholten Male, vergeblich versuchte den Kragen zu lockern. "Das Ding hat Knöpfe." Herm schüttelte den Kopf und öffnete die obersten. "Was soll das werden?", fragte er halb misstrauisch, halb amüsiert. "Ich verhelfe dir zu Luft.", erklärte Herm schmunzelnd. "Aha. Außenstehende könnten jetzt was anderes vermuten." Er beugte sich zu ihr hinunter und wollte sie gerade küssen, als sie je auseinander fuhren, weil Phoebe neben ihnen aufschrie. "Was ist los?" Erschrocken sah Herm sich um. Phoebe starrte sie an. "Wisst ihr wie ihr zusammen ausseht? Fehlt nur noch das Draco dich über die Schwelle trägt." Da sahen sie an sich hinunter und unwillkürlich fingen sie an zu lachen. Hermione und Phoebe sanken lachend auf dem Boden und Draco lehnte gegen der Wand. "Jetzt wissen wir, wie wir unsere Eltern erpressen können.", japste Draco. "Wir sagen einfach, sie werden nicht zur Hochzeit eingeladen." "Oder, in besonderen Härtefällen, streichen wir sie kurzerhand ganz.", kicherte Herm. "Ihr wollt heiraten?", fragte Phoebe und augenblicklich verstummten die anderen beiden. *** "Glaubst du die denken an so was?", fragte Draco und zeigte mit dem Finger auf den Boden. Er saß auf einem Stuhl in seinem Zimmer. Hermione stand gegen das Fenster gelehnt. Sie wusste, dass er mit DIE seine und ihre Eltern meinte. "Wir sind gerade mal 2 Tage zusammen. So naiv können noch nicht mal meine Eltern sein.", schüttelte sie entschieden den Kopf. "Das stimmt schon, aber mir macht meine Mutter Sorgen. Der Blick den sie Dad zugeworfen hatte, kenne ich ganz genau. Da hat sie wieder irgendwas gesehen." "Und wenn schon.", sagte Herm leichthin und setzte sich ihm auf den Schoß. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und hauchte: "Wäre es so schlimm mit mir verheiratet zu sein." Draco legte seinen Kopf schief, als überlegte er. Mit gespielter Entrüstung bog sie sich ein paar Zentimeter zurück. "Was soll das jetzt heißen, Mr Malfoy." "Ich weiß nicht, ich weiß nicht." Er wiegte den Kopf hin und her. Sie fuhr mit ihren Fingern in seine Haare und zog ihn zu sich heran. Fordernd schloss sie mit ihren Lippen seinen Mund. *** "Ich wusste ja, dass es so kommt, aber jetzt..." gerührt sah Narzissa in die Flammen. Diana saß neben ihr und drückte ihren Arm. "Sie werden so schnell groß." Die beiden Frauen nickten still. "Wie viele Gäste sollen wir einladen? Was meinst du Diana?", fragte Narzissa nun. "Mal überlegen. Wo werden wir denn feiern?" Nachdenklich hob sie einen Finger gegen ihre Lippen und starrte in die Luft. "Entschuldige Narzissa, Liebes.", mischte Lucius sich nun in die Unterhaltung seiner Frau. Unwirsch wandte sie den Kopf. "Wann genau soll denn diese ... Hochzeit sein?", fragte er vorsichtig. "In drei Jahren.", sagte sie wie selbstverständlich. "Und da plant ihr jetzt schon?" Ungläubig sahen die Männer ihre Frauen an. "Man kann nie früh genug mit der Planung beginnen." "Schon, aber, sollten wir nicht wenigstens noch zwei Jahre warten. Ich meine wir wissen ja noch nicht mal, ob die neue Vorhersage stimmt. Immerhin ist Hermione auch da nicht unbedingt außer Lebensgefahr.", erklärte Lucius mit einem vorsichtigen Blick zu David, der zu seiner Erleichterung zustimmend nickte. "Ach ja." Narzissa versank wieder in tiefes Grübeln. "Das ist in der Tat merkwürdig. Warum habe ich sie als Hochzeitspaar gesehen, wenn doch Hermione nächstes Jahr ..." Neben sich hörte sie wie Diana scharf die Luft einzog und um Fassung rang. Sie brach ab. So klar wie sie die Hochzeit sah, so deutlich erblickte sie aber auch den nahen Tod von Hermione. Wenn sie doch nur wüsste, warum, dann könnte sie eingreifen. Verdammt, dachte sie. Nur die Zeit würde zeigen, wie sich die Zukunft entwickeln würde. "Du weißt immer noch nicht wer.", stellte David fest, der das Mienenspiel von Narzissa beobachtet hatte. Bedauernd schüttelte sie den Kopf. "Vielleicht der dunkle Lord, jetzt wo wir wissen, dass sie nicht auf seiner Seite stehen wird." "Nein, der dunkle Lord erfährt nie etwas davon." "Tut er nicht?" Überrascht sah Lucius auf. Seine Frau warf ihm einen Blick zu und er verstand. "Nein, es ist jemand anderes. Irgendjemand in ihrer Nähe, dem sie vertraut." "Dieser Potter oder dieser Weasley.", stellte David grimmig fest, doch Narzissa wiegte immer noch den Kopf. "Nein, da stimme ich Tassilo ausnahmsweise zu. Es muss jemand sein, denn wir noch nicht kennen. Jemand den sie noch nicht kennt." "Wir sollten sie warnen." Diana war schon im Begriff aufzustehen, doch Narzissa hielt sie zurück. "Es spielt keine Rolle, ob sie es weiß oder nicht, also wieso sie noch mehr beunruhigen." "Narzissa hat Recht. So lange sie hier ist, werden wir aufpassen und in Hogwarts hat sie ja Draco.", sagte Lucius. "Der in einem anderen Haus ist.", gab David zu bedenken. "Ja ich weiß, aber da sind ja auch noch Potter und Weasley." Fast schien es als würgte er die Worte angewidert heraus. "Dumbledore würde doch auch nicht zulassen, das einer seiner Schüler stirbt, oder?" Flehend sah Diana auf. Zögernd nickte Narzissa. Sie dachte an David Miller, der von Pettigrew ermordet worden war. Entweder wusste Diana nichts davon, oder sie hatte es verdrängt. So oder so, Narzissa wäre die letzte, die sie daran erinnern würde. Hermione bekam davon nichts mit. Sie saß immer noch in Dracos Zimmer. Nur Phoebe stand mit Schreckensgeweiteten Augen gegen die Wand gelehnt. Sie hatte wie immer alles gehört, doch diesmal war die Unterhaltung anders gewesen. Diesmal schwang zum ersten Mal auch in Narzissas und Lucius Stimmen ernsthafte Sorge mit. 23. August, Samstag Die letzten Wochen der Ferien flogen nur so dahin. Phoebe wurde immer aufgeregter, je näher der Tag des Schulanfangs rückte. Hermione sah ihm allerdings mit gemischten Gefühlen entgegen. Vor allem bastelte sie an einer glaubwürdigen Erklärung, warum sie, als Muggelgeborene zurück nach Hogwarts kam. Phoebe saß mal wieder in Herms Zimmer und starrte aus dem Fenster. "Was glaubst du in welches Haus ich komme?", fragte sie ernsthaft. "Du? Mal überlegen. Du bist eine Malfoy. Deine Eltern waren beide in Slytherin. Dein Bruder ist in Slytherin. Vielleicht ...ja, wenn ich das alles in Betracht ziehe, würde ich sagen, du kommst nach Hufflepuff." "Meinst du?" Phoebe hatte sich kurz zu Herm umgedreht und klimperte verwirrt mit den Augen. "Glaubst du echt? In diese Looserhaus?" "Huffelpuff ist doch kein Looserhaus. Du solltest nicht alles glauben was Draco dir erzählt. Ich habe viele Freunde, die dort sind.", belehrte Herm sie. "Na wenn du meinst?" Phoebe drehte sich immer noch skeptisch um. Es blieb eine ganze Weile still, bis Phoebe leise murmelte. "Du glaubst doch nicht wirklich, das ich nach Hufflepuff komme, oder? Ich meine, ich finde nicht das ich da hin passe." Dramatisch seufzte sie auf und ließ sich auf den Boden nieder. "Ich würde gerne in einen Turm. So wir du oder diese Lisa. Das wäre cool." "Nicht Slytherin?" Hermione sah verwundert auf. "Im Kerker? Nein ich glaube nicht. Da bekommt nur Depressionen oder wird verrückt." Phoebe nickte ernsthaft und Hermione lachte auf. "Das musst du mal deiner Familie erzählen." "Lieber nicht." Phoebe schlug nach einer Fliege und besah sich das zermatschte Insekt interessiert in ihrer Hand. Hermione schüttelte leicht den Kopf. "Du kommst mit Sicherheit nach Slytherin. Der sprechende Hut sieht in dein Herz. Für Rawenclaw und Gryffindor bist du ..." Sie fand nicht das passende Wort. "Meinst du?" Phoebe versank ins Grübeln. Daran müsste sie arbeiten, aber sie hatte ja noch ein paar Tage. Pooh kam eilfertig die Treppe hinauf gerannt und stand atemlos in der Tür. "Man erwartet die Miss im Salon." "Welche Miss?" Hermione beugte sich freundlich lächeln zu Pooh hinunter, der sofort den Faden verlor. "Ähm, die ...Miss...Malfoy und sie Miss.", stotterte er. "Sag das doch gleich.", sagte Phoebe ungeduldig, sprang auf und stieß Pooh bei Seite. "Genau das meine ich.", murmelte Herm und half den immer noch verwirrten Pooh auf. "Vielen Dank Pooh.", sagte sie und ging ebenfalls nach unten. Im Kamin prasselte ein Feuer. Wie immer eigentlich, wie Herm überrascht feststellte. Es war ihr nie so bewusst geworden. "Hermione, da bist du ja.", begrüßte sie ihre Mutter. Hermione drückte sie erfreut an sich. "Ich wusste gar nicht, das ihr heute kommt.", sagte sie. "Das sollte ja auch eine Überraschung sein.", erklang da hinter ihr die Stimme von ihrem Vater. Phoebe stand am Tisch und ließ ihren Finger durch die Puddingcreme fahren. Genüsslich leckte sie ihn ab. "Phoebe!", missbilligend schüttelte Narzissa den Kopf. "Was?", fragte das Mädchen mit vollem Mund. "Wer soll das denn jetzt noch essen?" Phoebe grinste und zeigte mit dem nun wieder sauberen Finger auf sich. "Egoistische kleine Schwester.", schnaubte Draco und sah kritisch auf die Puddingcreme. "Wo beleiben Celina und Tassilo denn?" Lucius sah verärgert auf seine Uhr, als es an der Tür schellte. "Da sind wir!", klang es aus dem Flur. Tassilo hatte Lucius Verärgerung voraus gesehen und vorsorglich ein Geschenk zur Besänftigung mitgebracht. "Feiern wir irgendwas?" Neugierig sah Hermione sich um. "Ja, deinen Abschied.", grummelte Draco aus den Tiefen des Sessels. "Nun mach mal nicht so ein Drama draus. In fünft Tagen seht ihr euch doch wieder." "Ach darum gehst es doch gar nicht. Mich stört, das dieser möchte gern Vormund sie zu sich nach Hause bringt.", ereiferte sich Draco. "Oh, nein, bitte nicht Dad! Mom?", flehend sah Herm ihre Eltern an. "Es muss sein. Tassilo und Narzissa halten das für die beste Idee.", entgegnete Diana. Angewidert verzog Herm das Gesicht. "Es sind doch nur vier Tage, dann fährst du wieder nach Hogwarts.", sagte nun David. "NUR vier Tage. Haha, habe selten so gelacht." "Komm schon jetzt essen wir erst mal." "Danke mir ist der Appetit vergangen." Hermione drehte sich um und lief aus dem Zimmer. Lucius drehte sich zu Draco um und sah ihn finster an. "Das hast du ja mal wieder klasse hingekriegt. Hatten wir nicht ausgemacht, das nicht ein Wort darüber verloren wird?" Draco knirschte mit den Zähnen. "Wie bitte?" Lucius sah seinen Sohn streng an. "Ja, Sir.", presste Draco hervor. "Schön, dann geh und schaff sie wieder runter. Die Gäste sind schließlich nicht zum Spaß hier." "Ach sind sie nicht?", giftete Draco. Er wollte noch etwas nachsetzten, zuckte aber zusammen, als er die Blicke seiner Eltern sah. Mit zusammen gekniffenen Zähnen ging er Hermione nach und fand sie zu seiner Überraschung in seinem Zimmer. "Was machst du denn hier drin?", fragte er. "Ich habe gehofft sie würden mich nicht finden. Mein Zimmer wäre zu auffällig und die Weasleys kann ich ja nicht schon wieder besuchen." Sie legte den Kopf schief und grinste. "Ja, da hast du Recht. Komm runter. Die wollen dir irgendwas sagen." "Nein, keine Lust." "Hermione." Sie schüttelte beharrlich den Kopf. Sie versuchte den Blick abzuwenden und trotzig zu gucken, doch sie musste doch lachen, als er versuchte einen irritierten Flitwick zu imitieren. "Wirklich Miss Granger. Ich glaube sie sollten sich erstmal anhören was sie zu sagen haben." Dann verfiel er in den Tonfall von McGonagall. "Miss Granger, es ist ihre Pflicht, als Hexe und Gast dieses Hauses." Er stand nun ganz dich bei ihr "Professor Snape kann ich am besten imitieren.", flüsterte er drohend. "Okay ich gebe auf." Theatralisch warf sie die Arme in die Luft. "Gut.", kurzer Hand griff er nach ihrer und zog sie mit zur Tür. Ihren Protest überhörte er geflieslich. "So bitte schön, da habt ihr euer Opfer.", zischte er in den Salon. "Draco bitte.", ermahnte ihn Narzissa. "Ist doch war.", mischte sich nun Phoebe ein. Sie konnte Neil auch nicht leiden. Wie eigentlich keiner im Raum. "Er bringt dich nur nach Hause und am 31. zum Zug. Das wirst du doch wohl aushalten.", ermahnte sie nun Diana. "Darf ich ihn verfluchen, wenn er mir blöde kommt.", fragte Herm hoffnungsvoll. Unsicher sah Diana zu Tassilo, der beruhigend nickte. "Wenn dein Vater einverstanden ist." "Dad?" "Na fein, von mir aus." Auf Hermiones Gesicht zeichnete sich ein zufriedenes Lächeln. Sie fuhr mit ihrem Finger durch die Puddingcreme, die Pooh gerade frisch hingestellt hatte und Draco sank seufzend auf einen Stuhl. Auch die anderen setzten sich. "Also Tendril war der Verräter.", stellte Lucius gerade fest. "Ich habe es kommen sehen." Ergeben hob Celina die Hände. "Du hast es kommen sehen?" Fragend sah Tassilo auf. "Okay, es war mein lieber allwissender Bruder.", lenkte Celina ein. "Das Ministerium wäre bestimmt begeistert gewesen. Die mächtigen Auroren Crawford haben wieder einen gefährlichen Schwarzmagier ausgelöscht. Wenn es das Ministerium noch geben würde.", setzte er noch hinzu. "Ich glaube nicht, dass sie begeistert gewesen wären. Sie hatten es immer gemissbilligt, das wir unsrer ...mhmmm... Gefangen so schnell ins Jenseits befördert haben.", gab Tassilo zu bedenken. Lucius zuckte mit den Schultern. "Das spart Kosten." Hermione sah auf. "Ihr habt jemanden umgebracht?", fragte sie fassungslos. "Wenn nicht wir, dann wären es die Dementoren in Askaban gewesen. Der Zauberer wäre auf jeden Fall dahin gegangen.", fegte Celina die Bemerkung leicht zur Seite. "Mach dir keine Gedanken. Wir sind Auroren." "Die nur für die dunkle Seite arbeiten.", stellte Herm fest. "Nein, das stimmt nicht ganz. Wir arbeiten für gar keine Seite. Es ist eigentlich Zufall, dass viele unserer Freunde Schwarzmagier sind. Wir haben auch ein zwei Freunde von der anderen Seite." "Also habt ihr ihn umgebracht, weil er gegen euch war?" Celina legte nachdenklich ihre Gabel gegen die Lippen. "Direkt schon, aber für alle anderen weil er ein Verräter an der bestehenden Herrschaft war." "Aber der dunkle Lord ist doch an der Macht. Wird er nicht böse, wenn ihr seine eigenen Leute tötet?" "Nicht, wenn es sich um einen Verräter handelt. Tendril war von keiner Seite beliebt. Nicht jeder Schwarzmagier steht automatisch auf Voldemorts Seite." Celina beugte sich zu Herm hinüber. Ein Lächeln spielt auf ihren Lippen. "Das musst doch selbst du zugeben." Hermione schluckte. "Sieh mal Hermione. Tassilo und ich folgen nur unseren Interessen. Wer uns im Weg steht, wird aus dem Weg geräumt." "Und dabei spielt es keine Rolle, wer es ist, solange es keine Freunde sind.", setzte Tassilo hinzu. "Ihr macht mir Angst.", gestand das Mädchen und Celina lachte auf. "Das brauchst du nicht Hermione, so lange du uns nicht verrätst, werden wir dich auch nicht verraten und du kannst dich auf uns verlassen. Wann immer du unsrer Hilfe brauchst." Hermione sah zu ihren Eltern, die leicht den Kopf neigten. "Seht ihr, genau deshalb sind auch wir heute Abend hier.", wandte sich Celina nun auch an Draco und Phoebe. "Ihr müsst schwören, dass ihr kein Wort über unsere wahre Identität verliert." "So'ne Art Geheimbund?", fragte Phoebe aufgeregt und Draco verdrehte genervt die Augen. Tassilo lächelte. "Ja, so kann man es sagen kleine Miss." "Cooool" "Hermione?" Celina sah sie an und das Mädchen nickte. "Ja, natürlich. Sie sind Professor Fortuna, solange ich für sie das Waisenkind Granger bin." "Schön, ich sehe wir verstehen uns." Celina und Tassilo waren fertig mit essen und bedankten sich bei Narzissa und Lucius für die Einladung. In der Tür drehte sich Tassilo noch einmal zu Hermione um und sah sie erst an. "Vergiss nicht, dass ich die Zukunft kenne. Und falls du eine blutrote Cala auf deiner Türschwelle findest... mach dir nicht mehr die Mühe sie aufzuheben." Sie nickte verstehend auch wenn sie nicht wusste was er meinte. "Das ist nicht witzig, Tassilo." Diana sah ihn verärgert an. "Keine Sorge, er tut nur so.", beruhigte sie Celina. "Wir sehn uns in Hogwarts." "Ja, Professor." Sagten Herm, Draco und Phoebe gleichzeitig Die Tür schlug zu. Sie gingen wieder in den Salon. "Was hat das mit der roten Cala auf sich?", fragte Herm Narzissa vorsichtig. "Das ist die sadistische Art der beiden. Sie schicken ihren Opfern immer eine rote Cala, eine Minute bevor sie sie umbringen oder nach Askaba überführen lassen. Deshalb wusste das Ministerium auch immer das sie es waren, auch wenn sie nicht die Gesichter der beiden kennt.", erklärte sie. "Ach so? Jetzt verstehe ich auch, warum es keine Bilder von ihnen gibt." Hermione hielt inne. "Sie werden mich doch nicht..." Erschrocken sah sie auf. "Nein, keine Sorge. Tassilo würde dir nie etwas tun.", beeilte sie sich zu versichern. Diana ging zur Bar hinüber und füllt sich großzügig ihr Punschglas. "Da wäre ich mir nicht so sicher.", grummelte sie. Hermione schluckte und griff auch zu einem Glas. "Nein, du nicht.", bestimmte Draco und nahm es ihr, wie auch schon auf dem Abschlussfest in Hogwarts aus der Hand. "Wieso nicht?", protestierte sie. "Muss ich dich erst an Sivester erinnern?" Viel sagend sah er sie an. "Ich habe gerade eine Morddrohung erhalten." "Du hast maximal eine Warnung erhalten.", mischte sich nun David ein. "Aber ich glaube vielmehr dass er dir nur einen Schrecken einjagen wollte. Außerdem hat Draco Recht, du bist viel zu jung für Alkohol." Draco sah sie mit einem zufriedenen Lächeln an und auch Diana nickte, während sie ihr zweites Glas an die Lippen setzte. "Und du auch." Er nahm seiner Frau das Glas aus der Hand. "Du machst mir Vorschriften?" Fassungslos blickte sie auf. "Ich möchte nur nicht, dass dieser Raum verwüstet wird. Du weißt doch Schatz, wenn du in dieser Stimmung Alkohol trinkst, wirst du leicht hitzköpfig." Lucius nickte und Narzissa sah sich um, ob nicht irgendwas Wertvolles herumstand, das sie lieber in Sicherheit brachte. Nun wurden die Teenager aufmerksam. Sie ließen sich in die Sessel nieder und sahen die Erwachsenen gespannt an. "Erzählt!", verlangte Phoebe, die den Blick ihrer Mutter richtig gedeutet hatte. "Wehe.", warnte Diana, doch Narzissa ließ sich nicht beirren, sah sie doch, das es Hermione von ihrem Kummer ablenken werden würde, dafür nahm sie den Zorn ihrer Freundin auf sich. *** Narzissa lehnte sich zurück und lächelte. "Es war auf unserer Verlobungsfeier. Celina war auch da. Ich glaube das erste Mal trafen deine Eltern bei der Punschschale aufeinander. Diana war gerade beim dritten Glas, wenn ich mich Recht erinnere." "Es war das zweite." "Oder das Zweite, das spielet doch keine Rolle. Na jedenfalls stand David auch gerade darum und sagte irgendwas." "Ich habe sie gefragt, ob sie nicht langsam genug hätte. Es war nämlich das vierte." "Gar nicht wahr! Wenn ihr es nicht richtig erzählen könnt, mach ich es selber. Also, ich war gerade beim zweiten Glas, als David mich fragte, ob ich mich auch so langweile." "Du hast dich gelangweilt? Das hast du nie erzählt." Lucius richtete sich auf. "Entschuldige, aber du hast dich ja amüsiert. Hattest nur Augen für Narzissa. Tja und ich entdeckte ihre reizenden Freundinnen." Leichter Sarkasmus schwang in seiner Stimme mit. "Celina sah damals noch ganz anders aus. Ich will ja nicht sagen dick. Ihre Haare waren blond und kurz." "Ja das stimmt. Kein Wunder das man sie heute nicht so leicht erkennt." "Professor Fortuna war dick?" Hermione weitet ungläubig ihre Augen. Das konnte sie sich gar nicht vorstellen. "Na jedenfalls hatte dein Vater mich gefragt, ob ich die Feier auch so eckelhaft eintönig fände.", nahm Diana den Faden wieder auf. "Und ich sagte, dass er ja gehen könnte." "So in etwa. Deine genauen Worte waren, ich solle gefälligst Land gewinnen, wenn ich vor hätte weiterhin rumzumosern, schließlich wäre es die Verlobungsfeier deiner besten Freundin, die du mit viel Mühe geplant hast. Ich wusste ja nicht, das du sie geplant hast.", verteidigte sich nun David. "Aber du musst doch zugeben, dass es dir auch nicht gefiel, sonst hättest du nicht dein viertes Glas Punsch getrunken." "Zweites." Die Teenager rutschten ungeduldig auf ihren Stühlen. "Aber dann wurde es interessant. Keiner weiß wie es dazu kam." Narzissa senkte dramatisch ihre Stimme und Lucius grinste in sein Glas. "Aber mit einen Mal schrieen sie sich an und standen sich gezückten Zauberstäben gegenüber. Das war das Duell des Jahrhunderts. Hermione du hättest sehen sollen, was deine Mom für Flüche drauf hat. Weißt du noch, Lucius? Die mit den beißenden Nudelhölzern?" "Die fliegenden Bügeleisen fand ich sehr viel interessanter. Vor allen, nach dem sie sich in die Wand gebohrt haben." Ein Finger deutete in Richtung Kamin, wo ein Loch prangte. "Wir haben es als Erinnerung dagelassen." "Wow, Mom, das warst du?", ehrfürchtig sah Hermione hinüber. Draco schluckte. Man hatte ihm schon gesagt, das Herm viel von ihrer Mutter hatte. "Ich hätte gewonnen, wenn sie nicht unfair geworden wäre.", schmollte David. "Wieso unfair? Das Kleid stand dir ausgezeichnet.", grinste Narzissa. "Obwohl Pink wirklich nicht seine Farbe ist.", lenkte Diana ein. "Aber gelb.", lachte Lucius. "Der Hut, der mit den vielen Federn." "Siehst du Hermione.", beklagte sich David bei seiner Tochter. "Das kommt dabei heraus, wenn man zuviel Alkohol trinkt. Celina war so nett, den Fluch aufzuheben und Tassilo hat sie dann entwaffnet, wofür ich ihn ewig dankbar bin." "Aber davon hatte Diana sich nicht abhalten lassen. Sie schimpfte auf David ein.", erzählte Lucius nun weiter. "Und drängte ihn gegen die Wand. Der Arme war ganz weiß vor Schreck." "Vor Wut.", korrigierte David. Narzissa lächelte unbestimmt. "Na gut, dann eben vor Wut. Diana sagte etwas von ungehobelten Frauenfeind, oder war es widerwärtiger?", überlegte Narzissa. "Sexistischer Frauenfeind vielleicht?", half Draco seiner Mutter auf die Sprünge. "Ja genau." Ihr Gesicht hellte sich auf. "Aber woher weißt du das, mein Sohn?" "Och, so'ne Ahnung.", winkte dieser ab und schielte zu Herm hinüber, deren Augen sich zu Schlitzen verengten. "Und dann sagte David zu mir", hob Diana wieder an, "Du würdest sehr gut in den Urwald passen, so wild und ungezähmt wie du bist." Ihre Wangen färben sich leicht rot. "Die Faust von Diana zerschmettere die Wand genau neben Davids Kopf. So erschrocken habe ich ihn noch nie gesehen. Da hat Celina dann gesagt, das Diana sich nicht immer prügeln soll.", sagte Narzissa. "Stimmt und dann fragte David, ob sie das immer täte, wenn ihr die Argumente ausgingen und zack, steckte ihre andere Faust in der Wand, auf der anderen Seite von seinem Kopf.", stimmte Lucius in die Erzählung wieder ein. "Ich hatte noch Tage später Staub in den Ohren und ein eigenartiges Fiepen.", erinnerte sich Herms Vater. "Tassilo konnte Diana dann von David abbringen und Celina und ich haben sie dann in ein Zimmer gebracht, das sie sich wieder beruhigen konnte. Ihr glaubt gar nicht wie der Westflügel aussah, nach dem Duell. Ein Wunder, das Lucius, nichts weiter dazu gesagt hatte.", wunderte sich Narzissa. "Nun weißt du Liebes, wir hatten alle Hände voll damit zu tun, David davon abzuhalten Diana einen Fluch nach zuschicken, nachdem er seinen Zauberstab zurück hatte." "Du wolltet mich verfluchen?" Fassungslos war Dina aufgesprungen. "Ich habe es ja nicht. Zum Glück hat man mich aufgehalten. Warum eigentlich? Sie hatte sich mir gegenüber doch auch nicht besser benommen?" "Tassilo hatte damals schon gewusste, was passiert wäre und gesehen, wenn du sie verfluchst, das unsere Hermione hier nicht geboren wäre." Lucius sah das Mädchen an, bevor sein Blick zu Draco weiter wanderte. "Und ich bin sicher, es wäre einige sehr traurig darüber gewesen." Er zwinkerte und Draco verschluckte sich, an seinem Getränk. Nicht wegen dem was sein Vater gesagt hatte, sondern, das er so...freundlich war. Lieg ich im Sterben?, durchfuhr es ihm. So das war die Grangerbiographie Teil 2. Na? Was gemerkt? Ich ahme meine Cousine Gelda nach und diebe. Harhar. Die beißenden Nudelhölzer und fliegenden Bügeleisen sind von "Immortelserpensortia- schwarze Nixe" und die Fäuste in der Wand von "Gleda-Only a story". *Ich habe vorher gefragt, ob ich darf.* So das war das erste Jahr und das bedeutet Halbzeit. Juchu. An dieser Stelle möchte ich allen Lesern danken. *sich verbeuge* Doch glaubt nicht, dass es jetzt langweilig wird. Nee nee nee. Es ist ja noch nicht geklärt, wer da Hermi bedroht und warum sich Draco und sie streiten. In welches Haus Phoebe wirklich kommt und nicht zu vergessen was wird aus unserem allseits beliebten Lord. Und hetzt Herm Niel wirklich einen Fluch auf den Leib und....Für alle dies es vergessen haben. Was wird mit Snape, jetzt wo er schon gesagt hat, dass er Fortunas wahre Identität kennt. Bekommt er auch eine rote Cala? Outtake Voldemort kam überraschend zu Besuch. Doch Narzissa war nicht umsonst die beste Gastgeberin aller Zeiten. Ohne Schwierigkeiten zauberte sie eine Atmosphäre, die wirkte, als hätte man nur auf ihn und keinen anderen gewartet. Ein kleiner Hauself servierte die Speisen und Lucius vertiefte sich in ein Gespräch mit Lord Voldemort. Die Unterhaltung war so spannend, das er gar nicht bemerkte, wie er beständig weiter löffelte, obwohl er zur Seite sah, was zur Folge hatte, das seine Haare sich immer mehr mit Suppe tränkten. Hermione fiel es als erste auf, doch sie traute sich nichts zu sagen, also machte sie Draco, der ihr gegenübersaß darauf aufmerksam. Dieser grinste nur spöttisch, was Phoebe dazu veranlasste sich das Treiben von ihrem Vater genauer zu betrachten. Erschrocken schrie sie: "Dad, deine Haare." Wild gestikulieren zeigte sie auf seinen Kopf. Lucius sah erst verärgert auf, wurde aber zunehmend irritierter, als er etwas Feuchtes an seiner Wange spürte. Seine Augen weiteten sich vor Schreck. "Alarmstufe rot.", schrie er und sprang vom Stuhl auf, der krachen zu Boden ging. "Phoebe, das Bad! Narzissa, das Shampoo!", befahl er knapp und war auch schon davon gestürmt, gefolgt von seiner Frau und seiner Tochter. "Immer das Gleiche. Kann nicht einmal vernünftig essen.", grummelte der dunkle Lord und aß leicht verstimmt weiter. Draco indes zwinkerte Herm zu. "Umso besser, sind wir alleine.", flüsterte er nur für Hermione hörbar, deren Ohren sich leicht rot färbten. "Voldemort!", kam Narzissa noch einmal zurück gestürmt. In ihrer Hand hielt sie eine große Flasche Shampoo. "Du passt auf, dass nichts passiert." "Passiert? Wieso? Bin ich in Gefahr?", fragte er atemlos und sah sich suchend um. "Ich meine zwischen den Beiden." Narzissa deutete auf Hermione und Draco, die schuldbewusst zusammen zuckten. Lord Voldemort verstand und nickte entschlossen. Augenblicklich beendete er seine Essen. Hermione und Draco, die es sich auf der Couch gemütlich gemacht hatten und als nächstes planten Richtung erste Etage zu verschwinden, wurde ein Strich durch die Rechnung gemacht. Voldemort setzte sich mit verschränkten Armen zwischen die beiden und sah sie wie ein Bluthund an. Mal den einen, Mal die andere. Betrübt sahen sie ihre traute Zweisamkeit in Scherben zerfallen, als Hermione eine Idee kam. "Da draußen ist Harry.", schrie sie und Voldemort sprang wie erwartet an. Draco leider auch. Nur Sekundebruchteile später klebten beide an der Fensterscheibe und hielten nach Harry Ausschau. Herm schlug sich verzweifelt mit der Hand gegen die Stirn. Nur mit Mühe konnte sie Draco, per Mimik klar machen, das es nur ein Trick war um ihren Babysitter abzulenken. Da ging ihm endlich ein Licht auf. Mit verstohlenen Grinsen griff er Herms Hand und beide schlichen davon. In Dracos Zimmer. Schloßen die Tür und versanken in ihre Zweisamkeit... Narzissa in des kam mit pitsch nassen Händen ins Zimmer zurückgeeilt und erblickte zu ihrer Verwunderung Voldemort, der nach wie vor an der Scheibe klebte. "Was machst du da?", fragte sie verärgert. "Potter schleicht hier draußen ums Haus herum.", zischte er. "Wo sind die Kinder?" Da erst löste sich der dunkle Lord vom Glas und drehte sich um. Seine Stirn legte sich in nachdenkliche Falten. Gute Frage. Narzissa schüttelte resigniert den Kopf. Die Zukunft, die sie traf erübrigte jede weitere Frage. Ein Blick auf den Kalender verriet ich, dass es August war. Kapitel 8: ----------- Kapitel 8 1. September, Montag Der Hogwartsexpress wartete auf Gleis 9 ¾. Phoebe hüpfte aufgeregt. Ihr Eisfuchs stolziert mit hoch erhobenem Kopf neben ihr her. Draco sah sich suchend um. Er wusste, das Hermione hier irgendwo sein musste. Ihr Vormund hatte sie zum Bahnhof gefahren. Sie haben Neil gesehen, als dieser mit dem Wagen kämpfte und schließlich davonfuhr. Da entdeckte er Herm und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Sie gab den Blick zurück. Und auch sie musste lächeln. "Hermione, was machst du denn hier?", fragte da Ron hinter ihr und sie drehte sich um. "Ich fahre nach Hogwarts.", gab sie zurück. "Aber wie? Du bist doch..." "Ja ich weiß, offensichtlich ist im Ministerium ein Fehler passiert, oder was weiß ich. Jedenfalls habe ich den jährlichen Brief bekommen und da bin ich. Rausschmeißen können sie mich doch immer noch.", sagte sie leichthin und stieg in den Zug. Harry und Ron folgten ihr verwirrt. Sie suchten sich ein leeres Abteil und setzten sich. "Wenn ich mal ganz offen sein darf, hat doch bestimmt Malfoys Vater was damit zu tun, das du hier bist, oder?", fragte Harry. "Wie kommst du darauf?" "Du bist doch mit ihm zusammen.", stellte Ron sachlich fest. "Endlich mal eine gute Seite an der Beziehung." "Du warst doch den ganzen Sommer bei den Malfoys, oder?" Hermione nickte. Warum jetzt noch leugnen? Die Lüge ihres Lebens lastete so schon genug auf ihren Gewissen. Harry sah aus dem Fenster. Sein Gesicht verfinsterte sich. "Ist schon komisch, wenn man daran denkt, das jetzt wieder die gefährlichsten Schwarzmagier da draußen rumlaufen und dafür die Auroren nach Askaban gebracht worden sind und wir fahren wie jedes Jahr nach Hogwarts, als wäre nichts passiert." "Wenn man davon mal absieht, das wir nicht mehr vollständig sind.", bemerkte Ron. "Wie, alle Auroren wurden gefangen genommen? Die Schwarzmagier sind frei? Wann? Wie? Wo?", Hermione setzte sich im Sitz auf. "Hast du das gar nicht gehört? Ist doch schon ewig. Seit...warte mal. Juni?" Fragend sah Ron zu Harry. "Das war gleich am ersten Ferientag.", nickte dieser. "Das hat mir gar keiner gesagt.", murmelte sie und sank nachdenklich zurück. In dem Moment huschte weißer Fuchs ins Abteil. Er musterte erst Ron und Harry und ließ sich dann zu Herms Füßen nieder. Krummbein fauchte nur kurz und verzog sich in die Gepäckablage. "Sziero" Schon tauchte Dracos Schwester auf. "Ist er nicht super?" Fröhlich strich sie dem Eisfuchs durchs Fell. "Hallo Ron, hallo Harry.", sagte sie fröhlich und setzte sich unaufgefordert hin. "Draco sucht dich." "Ach ja?" "Er hat es zwar nicht gesagt, aber ich weiß es." Bestimmt nickte sie mit dem Kopf. Hermione überlegte kurz, ob sie zu ihm gehen sollte. Andererseits würden alle wieder darüber reden. Ach was soll's, dachte sie. Das werden sie sowieso, weil sie die einzige 'Muggelgeborene' war, die zurückkam. Entschlossen stand sie auf und ging auf die Suche nach Dracos Abteil. Ihr Kater folgte ihr auf dem Fuße. Ähnlich wie Sziero sie gefunden hatte, steuerte Krummbein Dracos Abteil an. Dieser überlegte, ob er Pancy, die gerade versuchte ihn in ein Gespräch zu verwickeln, lieber aus dem Fenster warf oder mit einem Fluch belegen sollte. Crabbe und Goyle sahen der Szene mit gemischten Gefühlen zu. Millicent schüttelte über Pancys Leichtsinn den Kopf. Hat sie denn die letzte Stunde Kräuterkunde schon wieder vergessen?, fuhr es ihr durch den Hirnkasten, als sie Abteiltür krachend aufflog. Krummbein fauchte Pancy an, die scheinbar gelangweilt zu Herm aufsah. "Parkinson, du hier? Tut deine Hand noch weh?", fragte Herm mit einem zuckersüßem Lächeln und Draco musste grinsen. Augenblicklich sprang Pancy auf und zog Millicent mit sich hinaus auf den Gang zurück zu ihrem eigentlichen Abteil. "Freu dich nicht zu früh, Mudblood.", zischte sie im Vorbeigehen. Hermiones Augen verengten sich zu Schlitzen. Crabbe und Goyle hatten auch mit einem Mal das dringende Bedürfnis das Abteil zu verlassen und erhoben sich, samt ihrer Sachen. Draco sah zufrieden zur Tür. "Ich danke dir. Die gingen mir gehörig auf den Wecker." "Hat wohl nicht viel gebracht, sich das letzte Abteil auszusuchen." Hermione setzte sich neben ihn und kuschelte sich in seinen Arm. Beide versanken in ihre Gedanken und sahen aus dem Fenster. Wie sehr wird Hogwarts verändert haben, wenn so viele Schüler fehlten? Hermione überlegte, das es ein drittel sein musste. Genau wie damals zu Halloween. *** Phoebe sprang aus dem Zug. Ihr Fuchs wurde mit den anderen Tieren und dem Gepäck nach Hogwarts gebracht. Hermione hatte sich wieder zu Harry und Ron gesellt. Die Decke der großen Halle war verzaubert wie eh und je. Am Kopfende des Saals saßen die Professoren, in der Mitte Dumbledore. Doch die Tische der Häuser waren leer. Beklommen setzte Herm sich zwischen Ron und Ginny. Sie spürte die Blicke der anderen. Die Erstklässler wurden auf die Häuser verteilt. Es waren merklich weniger als sonst. Die elfjährigen setzten sich munter schwatzend an die Tische. Sie konnten die unterschwellige Wut auf Voldemort, nicht verstehen. Da wurde Phoebes Name aufgerufen. Draco schenkte ihr nur einen gelangweilten Blick. Für alle war doch von Anfang an klar in welches Haus die kleine Malfoy kommen würde. "So. Eine Malfoy.", flüsterte der Hut. "Du trägst dieselbe Arroganz wie dein Bruder in dir. Du bist tückisch und listig. Dein Platz wäre in Slytherin, aber ich sehe da noch etwas anderes. Wenn du in dein Herz schließt, wird in dir immer einen Freund finden. Ich schicke dich nach... RAWENCAW.", verkündete der sprechende Hut und ein Raunen ging durch den Saal. Draco richtete sich erstaunt auf. Seine Schwester kam nicht nach Slytherin? "Das wird Dad umhauen.", murmelte er Phoebe ging fröhlich zum Tisch der Raben und setzte sich neben Lisa, die einzige, die sie aus dem Haus kannte. Nach ihr kam nur noch ein siebzehn jähriger Junge nach Rawenclaw. 2. September, Dienstag Draco unterdrückte ein Gähnen. Es war einfach zu früh für 'Alte Runen'. Er sah sich suchend um. Alle Plätze waren besetzt und genau wie das Jahr zuvor kam Hermione als letzte in den Raum gestürmt. "Ich sehe schon, du bist beliebt, wie eh und je.", sagte Hermione zwinkernd. "Ich liebe dich auch, Schatz.", grinste Draco und gähnte herzhaft. Hermione ließ die Tasche auf den Tisch fallen. "Ich kann es nicht ausstehen, wenn du mich so nennst.", grummelte sie. "Schon klar...", setzte Draco an und wurde von Herm drohend unterbrochen. "Wag es nicht." "...Schatz." "Mmmpf" Das Mädchen setzte sich und Professor Sinistra schritt zur Tafel. *** Der Unterricht war zu Ende. Herm ging gelangweilt den Gang zu ihrem Haus entlang, als sie von Susan Bones angesprochen wurde. Das Mädchen aus Hufflepuff war das vergangene Jahr auf Schloss Pfützensee gewesen. "Hey, Herm.", rief sie und die Gryffindor blieb stehen und drehte sich um. "Susan.", sagte sie überrascht. "Seit wann bist du denn wieder zu Hause?" "Gestern früh, habe gerade so den Zug erwischt. Ich wollte dich fragen, ob du mir deine Aufzeichnungen von alte Runen vom letzten Jahr und heute geben kannst. Ich musste zu Dumbledore irgendwas mit meinen Noten von Pfützensee, was weiß ich." "Ja natürlich, aber wieso fragst du nicht Hannah?" Susans Gesicht färbte sich leicht rot, bevor sie stockend mit der Wahrheit herausrückte. "Hannah und ich hatten einen leichten Streit im Zug auf der Herfahrt." Hermione zog erstaunt die Augenbrauen hoch. "Es war nichts wichtiges.", sagte Susan entschuldigend. "Aber das wird schon. Ich will nur so schnell wie möglich alles aufholen und da neben Hannah die beste bist, dachte ich, ich frage dich." "Nein, seit letzten Jahr nicht mehr neben Hannah, sondern nach Hannah, die Beste.", sagte Herm, jedoch ohne Bedauern. "Jetzt bin ich aber erstaunt. Wie das?" "Ist ne längere Geschichte." "Ja, hab schon gehört, dass du für ganz schön Wirbel gesorgt hast." Sie gingen weiter und waren kurz darauf vor dem Gryffindorturm angekommen. Die fette Dame verlangte das Passwort und ließ Herm dann ein. Susan stand der Weil auf dem Gang und sah sich die Gemälde an. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Ein Jahr war eine lange Zeit. Sie spähte den Gang entlang und sah Oliver Wood auf sich zu kommen. "Susan.", sagte er ehrlich erfreut. "Hat es dich also doch wieder in das kalte Schottland verschlagen." "Dich ja offensichtlich auch, Oliver. Mein Teamkapitän war ganz hingerissen, von deiner Spieltaktik im Team Pfützensee." "Vielen Dank." Würdevoll regte er seinen Kopf. Da öffnete sich die Tür zum Haus Gryffindor und Hermione kletterte heraus. Noch ganz in die Pergamente vertieft fing sie schon an zu erklären. "Also, das müssten alle sein. Die Arbeiten sind hinten dran geheftet. Ich weiß nicht..." Sie stockte, als sie aufsah und Oliver entdeckte. "Guten Tag Professor-Trainer Wood.", sagte sie du Susan sah ihn erstaunt an. "Du bist Professor? Und ich habe mich schon gewundert warum du hier bist." "Nicht nur Professor, sondern auch Trainer für Gryffindor und Hufflepuff." "Oh Schock. Dann bist du ja Trainer von meinem Team!" mit gespielten Entsetzten presste Susan ihre Hand gegen die Brust. "Hast du gar nicht erzählt, als du in Deutschland warst." Hermione traute ihren Ohren kaum. Wie redete Susan denn mit Wood? Sie eine Hufflepuffschülerin?! "Rawenclaw und Slytherin werden wohl ihrem eigenen Schicksal überlassen.", sagte sie sarkastisch. "Oh, nein. Für die ist Professor Flint zuständig." "Flint." Langsam wälzte Susan den Namen in ihrem Gedanken hin und her. "Doch nicht Marcus Flint aus Slytherin. Der ist Professor? Du lieber Himmel ganz Hogwarts steht auf den Kopf." Ungläubig schüttelte sie den Kopf. "Hast du einen Moment Zeit Herm?" "Ja, wieso?" "Dann musst du mir genau erzählen, was hier vorgefallen ist. Scheint als hätte ich ein interessantes Jahr verpasst.", lächelte sie vergnügt. "Wo sind eigentlich alle die anderen? Ich dachte immer wir wären mehr." "Dann weißt es also noch gar nicht? Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf hat im Mai das Ministerium gestürzt. Alle Muggelgeborenen dürfen nicht mehr nach Hogwarts." Schlagartig war die gute Laune aus Susan verschwunden. Mit weißem Gesicht starrte sie Herm ungläubig an. Unsicher blickte sie zu Oliver, der bestätigend nickte. "Flints und mein Fach Flug- und Luftsicherheit wurde deshalb auch ersatzlos gestrichen. Du-weißt-schon-wer hat anscheinend Angst, wir könnten den Schülern zu viel Verteidigung beibringen. Dabei ist Professor Fortuna viel besser darin." "Ist das die mysteriöse Frau, die sich vorhin mit Snape unterhalten hat. Sie sah sehr schlecht gelaunt aus." "Sie hat sich mit Snape unterhalten. Ist also kein Wunder.", schnaubte Wood, der ganz vergessen hatte, das er kein Schüler, sondern Professor war und somit nicht über einen Lehrer, sondern Kollegen herzog. "Etwas unhöflich, Herr Kollege.", erklang es auch prompt hinter ihm. Oliver wandte missmutig den Blick "Morgen Marcus. Was treibt dich denn so früh aus den Federn?" "Morgen? Es ist zwei Uhr nachmittags." Dann richtete er seinen Blick auf die beiden Mädchen. "Hermione und .... Wer bist du? Du kommst mir bekannt vor." Nachdenklich zog Flint seine Stirn in Falten. "Susan Bones aus Hufflepuff, Professor Flint. Das war ich auch schon, als sie noch Schüler waren und mich aus Langeweile verflucht haben.", sagte sie kühl. "Wir müssen dann los." Sie nickte Oliver kurz zu und zog Herm mit sich. "Hufflepuff? Sicher?" Marcus sah seinen Kollegen fragend an. "Ich habe das Gefühl, das sie noch Ärger machen wird." "Sie war eine Jahr auf Schloss Pfützensee. Ist dort eine außerordentliche Quidditschspielerin geworden. Treiber, habe ich gehört.", erklärte Oliver. "Verstehe, deshalb." "Deshalb was?" "Ach nichts.", winkte Marcus ab. *** Hermione und Susan liefen in Richtung Bibliothek. Plötzlich stutzte Susan. "Sag mal, wieso du bist eigentlich in Hogwarts, wenn keine Muggelgeborene mehr herdürfen?" "Du warst ganz schön schnippisch zu Flint, oder kam es mir nur so vor?", lenkte Herm ab. "Nein, das war ich tatsächlich. Nicht meine Absicht, war wohl Angewohnheit." Susan stieg sofort ein und deutlich spürte man die Verstimmung in Susan. "Angewohnheit? Die Seite ist ganz neu an dir. Kein Hufflepuff ist schnippisch." Susan seufzte. "Ja ich weiß. Dieses Jahr in Deutschland hat mich glaube ich irgendwie verändert. Ich meine, ich bin jetzt erst einen Tag wieder in Hogwarts und habe mich schon mit der Hälfte meines Hauses verkracht und die andere finde ich nur nervtötend. Dabei will ich es gar nicht." Fast flehend sah sie Herm an. "Kennst du das Gefühl irgendwie nicht zu wissen, wo d hin gehörst?" Oh, ja, das kannte Herm genau. "Hey Herm, gut das ich dich treffe. Ich brauche dringend deinen Rat.", rief Phoebe und blieb vor den beiden stehen. Da erst bemerkte sie Susan. Nach einer kurzen, aber kritischen Musterung wurde sie als sympathisch eingestuft, immerhin schien sie mit Herm gut befreundet zu sein. "Hi, ich bin Phoebe Malfoy." Sie streckte ihr ihre Hand entgegen. Susan war etwas verwirrt. Hatte sie da gerade Malfoy verstanden. "Susan Bones aus Hufflepuff.", sagte sie nur knapp. "Echt? Hufflepuff?" Überrascht ließ Phoebe ihren Blick an dem Mantel lang fahren und sah das deutliche Zeichen vom Dachs, das ihr vorher entgangen sein musste, wahrscheinlich, weil es so gar nicht passte. Die anderen aus Hufflepuff machten eher einen freundlich, hilfsbereiten, aber leicht naiven Eindruck. Nicht so das Mädchen, das erschien ihr sehr selbstbewusst und bestimmt nicht auf den Mund gefallen. Sie hatte die letzten Worte gehört. "Ich war letztes Jahr auf Schloss Pfützensee.", sagte Susan, als wenn das alles erklären würde. "Aha.", entgegnete Phoebe nur kurz, dann zog sie Herm zur Seite, die Susan andeutete, dass sie gleich wieder da war. Das jüngere Mädchen redete aufgeregt auf die ältere ein und Susan sah deutlich eine Gewisse Vertrautheit. Hermione Granger und eine Malfoy? Was zum Teufel ist letztes Jahr nur passiert, grübelte Susan, doch ihr Atem stockte vor Überraschung, als Draco zu den ihnen stieß und Phoebe unwirsch mit den Worten: "Belästigst du Herm schon wieder?", zur Seite schob. "Gar nicht wahr?", beschwerte sich seine Schwester. "Ich wollte sie doch nur..." "Egal was es ist, es ist bestimmt nicht wichtig.", bestimmte er und Phoebe wandte sich ab. Auf dem Weg zu ihrem Haus drehte sie sich noch einmal um und streckte ihrem Bruder die Zunge raus, der es aber nicht sah, weil er mit dem Rücken zu ihr stand. "Mom hat mir geschrieben. Den soll ich dir geben.", sagte dieser gerade zu Herm und reichte ihr einen Brief. "Oh, danke. Das ging aber schnell." Draco erlaubte sich in flüchtiges Lächeln. Da erblickte er Susan, die immer noch etwas abseits stand. Nachdenklich kniff er seine Augen zusammen. Er schüttelte leicht den Kopf und wandte sich wieder Hermione zu. "Wir sehen uns dann später?" Sie nicke leicht und wie auf ein Zeichen hin schlich sich ein erwartendes Lächeln auf beider Lippen. Dann drehte er sich um und ging. Hermione stand noch eine Weile da und sah ihm nach. "Sag mal du und Malfoy, seit ihr..." Bedeutungsvoll ließ sie den Satz unvollständig. Ergeben zuckte Herm mit den Schultern. "Du wirst es eh erfahren. Ja wir sind zusammen. Und außer uns noch Ginny und Terence, man die Reaktion von Ron hättest du sehn sollen. Lisa und Adrian, die beide haben sich ganz kitschig letztes Jahr vor der gesamten Schule verlobt und ..." Sie hob dramatisch ihre Stimme. "Es heißt auch Alicia und Professor Wood. Schon, als sie noch seine Schülerin war." "Wieso habe ich das Gefühl das du von dir ablenken willst?", fragte Susan. "Möglicherweise, weil es so ist.", bekannt Herm und sie mussten lachen. An diesem Tag kam keiner von beiden zu irgendwelchen Hausaufgaben, was Herm und Susan erschreckend gleichgültig war. Hermione erzählte was im letzten Jahr alles in Hogwarts passiert war und Susan berichtete von ihrem Auslandjahr. "Oliver, ich meine Professor Wood war dort einer der Helden. Meine Mitschüler konnten gar nicht fassen, dass ich ihn persönlich kenne. Er war auch einmal da, irgendwas wegen dem Team, ich meine Eintracht Pfützensee, da haben wir uns zufällig getroffen, hat die ganze Zeit von der neuen Hüterin von Gryffindor geschwärmt." Hermione nickte grinsend. "Lass mich raten. Eure Hüterin war Alicia, oder? Na wie auch immer. Jedenfalls wurde ich daraufhin eine Zeitlang selbst wie ein Star behandelt. Jetzt kann ich Harry gut verstehen, dass es ihm auf den Wecker geht, ständig begafft zu werden. Ich war froh, als das nachließ. Wahrscheinlich bin ich jetzt so anders. Ich meine es war ungewohnt, plötzlich im Mittelpunkt des Interesse zu stehen. Da wird man so...wie hast du gesagt? Schnippisch." Seufzend legte Susan ihren Kopf in die Hand. "Ja, das verstehe ich gut. Was glaubst du was los war, als die Angriffe waren und nur ich verschont blieb.", sprudelte es aus Herm heraus. Sie sah Susan an, dass sie gerne weiter gefragt hätte, doch war ihr dann dankbar, als sie es nicht tat, stattdessen lächelte diese nur sarkastisch. "Deshalb nimmt deine Beziehung mit Draco so gelassen. Du kannst sie nicht mehr schocken. Es sein denn..." Dramatisch hielt sie inne und sah Herm mit einem fast fiesen Blick an. "Du bist schwanger." Hermiones Gesicht lief rot an. "Um Gottes Willen.", murmelte sie. "Es tut mir Leid, Herm.", entschuldigte sich Susan sofort, als sie merkte, as sie da gesagt hatte. "Ich wollte nicht so gemein sein." Wieder seufzte sie unglücklich. "Siehst du was ich meine? Ich sage jetzt immer alles was ich denke. Früher habe ich meine Klappe gehalten und alles war in bester Ordnung." "Ach was.", winkte Herm ab. "Sieh es mal positiv. Früher warst du bei allen beliebt aber, bitte nicht böse sein ...unscheinbar, ich meine keiner scheint sich an dich zu erinnern." "Du wolltest langweilig sagen.", verbesserte Susan sie. Herm nickte entschuldigend und setzte hinzu: "Jetzt bist du ... interessant." "Oder vorlaut.", korrigierte Susan erneut. "Na ja, du hättest Flint vorhin vielleicht nicht so angehen sollen. Ich meine er verzeiht es dir, aber wenn ich da an McGonagall oder Snape denke." Herm wiegte mit hochgezogenen Augenbrauen den Kopf und Susan lächelte. Zum einen weil die Vorstellung sich mit Snape anzulegen so komisch wie selbstmörderisch war, zum anderen weil sie an ihre Antwort auf Flints Frage erinnert wurde und ihr diese unheimlich gut getan hatte. Der überraschte Gesichtsausdruck wiegte den Ärger von damals doppelt wieder auf. Die beiden Mädchen gingen Richtung große Halle zum Abendessen. "Wirst du auch hier ins Hufflepuffteam gehen?", fragte Herm. "Wenn sie mich lassen, klar. Auf jeden Fall werde ich mich um die Stelle vom Treiber bewerben." "Dann stehen wir uns vielleicht als Gegner gegenüber." Ein zufriedenes Lächeln trat auf Susans Gesicht als sie grinste: "Schon möglich." Dann ging sie zu ihrem Tisch und setzte sich neben Hannah. Herm hörte noch wie Susan sich bei ihr entschuldigte. Die alte Susan gab es also auch noch. 4. September, Donnerstag Im Kerker herrschte geschäftige Unruhe. Professor Snape betrat den Raum und erteilte ohne große Einleitung, die Aufgabe für die beiden Stunden. Er selbst setzte sich hinter sein Pult und fing an zu schreiben. Harry schüttelte ungläubig den Kopf. "Ist dir aufgefallen, das alle Professoren während der Stunde nur noch am Schreiben sind.", flüsterte er Ron zu, der kurz aufsah und nickte. "Ich kann dir auch sagen warum.", gab er zurück und sah zu den Slytherin hinüber. "Aber nicht hier." Harry verstand. Hinter sich hörten sie Neville fluchen. Harry vermutete, dass dessen Kessel mal wieder zu Schmelzen angefangen hatte. Lavender sah zu ihm hinüber und musste unwillkürlich lächeln. "Seamus Kessel wäre jetzt bestimmt schon explodiert.", sagte Padma, die neben Ron saß und ein erinnerndes Kichern drang durch die Reihen. "Und Dean hätte bestimmt wieder einen seiner klugen Kommentare abgegeben.", sagte Parvati, die schräg hinter ihrem Zwilling saß. Lavenders Gesicht verdüsterte sich. "Tja, so ist das. Die einen dürfen zurück und die anderen eben nicht." Kevin, der neue aus Rawenclaw sah fragend auf. "Wie meinst du das?" "Hermione Granger, das ist das Mädchen mit den dunklen Locken zwischen Draco Malfoy und Harry Potter ist eine Muggelgeborene. Die einzige, die dieses Jahr zurückkam.", erklärte Parvati. "Ist ja klar, wenn man sich nach oben schläft.", sagte Lavender finster und schlagartig herrschte im Kerker eine beängstigende Stille. Verwirrt sah Snape auf. Die Schüler zogen unwillkürlich die Köpfe ein, nur Hermione saß aufgerichtet da und starrte gerade aus. Mit einer unnatürlichen Ruhe legte sie den Rührlöffel aus der Hand und stellte die Flasche mit der kostbaren Essenz vorsichtig auf ihren Tisch. Dann drehte sie sich um und starrte Lavender an. "Hast du mich gerade eben damit gemeint?", fragte sie sachlich. Lavenders Gesicht war immer noch verschlossen. "Ja.", sagte sie und streckte ihr Kinn. Hermiones Faust schoss nach vorne und traf die andere genau im Gesicht. Lavender taumelte nach hinten. Tränen stiegen ihr in die Augen. Aus ihrer Nase tropfte Blut und ein pochender Schmerz zeigte ihr, dass diese gebrochen war. "Du elendige Schlampe.", fluchte Lavender. Hermiones Gesicht wurde weiß vor Zorn. Sie hatte bereits ein Knie auf dem Tisch der anderen um ihr an die Gurgel zu springen. Fast schon berührten ihre Fingerspitzen deren Hals, als Herm von zwei Händen bei den Armen gepackt und zurückgezogen wurde. An der einen Seite gruben sich die Finger von Harry in ihren Arm, an der anderen Seite krallten sich Dracos Finger fest. "Hör auf Herm.", zischten beide gleichzeitig und funkelten sich dann gegenseitig an. "Lass sie los, Malfoy.", verlangte Harry. "Nein. Lass DU sie los. Wenn dann geht es wohl eher mich was an.", gab Draco zurück. "Schluss jetzt.", ertönte da Snapes Stimme. "Miss Partil, sie bringen Miss Brown in den Krankenflügel.", ordnete er an. Die Zwillinge waren verwirrt. Wenn meinte Snape? Sie wollten nicht nachfragen, denn der Zaubertranklehrer sah sehr verstimmt aus. Also gingen sie beide. "Lassen sie Miss Granger los. Und dann wird hier weiter gekocht. Miss Granger, Mister Malfoy, sie bleiben nach der Stunde da." Damit drehte er sich wieder um und die Schüler arbeiteten weiter. "Ach ja, 20 Punkte Abzug für Störung meines Unterrichts für Gryffindor.", kam es noch vom Pult, dann herrschte Schweigen für den Rest der Stunde. *** Der Kerker war leer. Nur Hermione und Draco saßen noch auf ihren Plätzen. "Nun, Miss Granger. Ich kann mir schon denken, warum Miss Brown jetzt eine gebrochene Nase hat. Es muss jeden aufgefallen sein, dass sie die einzige sind. Die einzige, deren Eltern Muggel waren. Ich kann ihnen versichern, ich kenne den waren Grund. Schon seit Oktober weiß ich wer sie wirklich sind. Ihre Eltern haben sich gut versteckt. Ich vermute mal, dass sie auch noch leben. Wenn sie wollen, das es weiterhin ein Geheimnis bleibt, halten sie sich zurück." Dann richtete er seinen Blick auf Draco. "Das gleiche gilt für sie. In Zukunft klären sie ihr Privatleben außerhalb dieser Wände und meiner Gegenwart. Ich habe wenig Lust noch einmal eine Aussprache zwischen ihnen beiden zu erzwingen. Habe ich mich klar ausgedrückt?" Die letzten Worte waren nur noch ein Zischen. Hermione und Draco nickten. "Schön, sie dürfen gehen." *** "Wenn Snape davon weiß, wer noch?", fragte Herm und kaute nervös auf ihrer Unterlippe. "Snape war eine Death Eater. Er muss deine Eltern kennen." "Ja, du hast Recht.", nickte Hermione Da kam McGonagall auf sie zugeschossen. "Miss Granger", rief sie schon von Weiten. "Sie haben Miss Brown die Nase gebrochen." Hermione sah sie mit großen Augen an. "Sie hat mich beleidigt.", erklärte sie nur knapp. "Verstehe, aber ist das ein Grund ihr gleich die Nase zu brechen?" Hermione antwortete nicht, sondern sah nur düster vor sich hin. McGonagall schüttelte missbilligend den Kopf. Hermione senkte scheinbar schuldbewusst den Kopf. In Wirklichkeit wollte sie nur nicht, dass ihre Hauslehrerein ihr wütendes Funkeln in den Augen sah. "Miss Granger ich möchte sie in meinem Büro sprechen. Jetzt gleich." Damit wandte sich die Professorin um und schritt voran Richtung Büro. Hermione sah sich kurz zu Draco um, der ahnungsvoll die Schultern hob, dann beeilte sie sich McGonagall wieder einzuholen. Leise schloss sie die Tür zum Büro. "Es wird ihnen nicht entgangen sein, das sie scheinbar die einzige Schülerin sind, die dieses Jahr zurückgekommen ist und deren Eltern Muggel sind. Hermione..." Bedeutungsvoll sah McGonagall sie an. "Ich weiß es könnte ein Schock für sie sein. Möglicherweise haben sie so etwas aber auch schon geahnt, Kinder haben ein untrügliches Gespür..." Wieder entstand eine Pause und Hermione runzelte die Stirn. Warum sprach McGonagall so umständlich. Da durchzuckte sie es. Erschrocken richtete sie ihren Blick auf die Professorin, die wissend nickte. Sie weiß es! Siedendheiß schoss ihr Blut in die Wangen. Sie weiß, dass meine Eltern nicht tot sind, dass sie Death Eater sind, das sie den dunklen Lord persönlich kennen. Sie weiß alles. Panik breitete sich in ihr aus. Was sollte sie jetzt tun? Mit einmal verspürte sie den Drang nach draußen zu laufen, doch ihr Körper schien wie gelähmt. "Nun Hermione. Wir wissen, dass sie von Muggel adoptiert worden sind. Wie ich ihren Gesicht ansehe, ist ihnen schon derselbe Gedanke gekommen." "Von Muggel adoptiert? Meine Eltern?" "Dumbledore vermutet, das sie deshalb sterben mussten. Ihre wirklichen Eltern sind mit Sicherheit Magier. Deshalb sind sie noch auf dieser Schule." Hermione senkte den Kopf. Die Neuigkeit musste sie erst mal verdauen. Sie war erleichtert. Fast schlich sich ein spöttisches Lächeln auf ihre Lippen. Dumbledore wusste gar nichts. Er hatte sich nur etwas zu Recht gelegt, was der Wahrheit nicht mal annähernd gerecht wurde. Unwillkürlich schüttelte sie den Kopf und McGonagall interpretierte die Geste wieder falsch. "Hermione ich bin sicher, das deine Adoptiveltern dich geleibt haben, wie ihr eigenes Kind." Noch einmal erlaubte Herm sich ein Lächeln, dann richtete sie ihren Blick wieder auf McGonagall und nickte mit betrübter Miene. "Ich danke ihnen.", hauchte sie. "Ich bin sicher das haben sie. Wissen sie etwas über meine richtigen Eltern?" "Nein, wir wissen nichts." Herm war erleichtert, doch ließ sie sich nichts anmerken. Sie stand auf und wandte sich zur Tür. "Ach und Miss Granger.", hielt sie die Professorin noch einmal zurück. "Seinen sie vorsichtig gegenüber Mister Malfoy." "Ja Professor." Fast hätte sie noch einen Knicks gemacht, hielt aber im letzten Augenblick doch inne. Wahrscheinlich hätte McGonagall ihr das nicht mehr abgenommen. Außerdem würde sie sowieso bald erfahren, dass sie und Draco zusammen waren. Der Rest der Schule hat es längst geschnallt. Leise schloss sie die Tür und richtete ihren Blick auf. Ihre Augen funkelten vergnügt, als sie Draco am Ende des Ganges warten sah. Fröhlich ging sie auf ihn zu, als eine Gestallt sich aus dem Schatten löste. Professor Fortuna kam auf sie zu und sah sie eindringlich an. "Was hat Professor McGonagall gesagt?", fragte sie flüsternd. "Das meine richtigen Eltern Magier sind und meine Muggeleltern, die mich adoptiert haben deshalb sterben mussten. Ich frage mich wirklich, wer ihnen diesen Schwachsinn erzählt hat." Das Lächeln von Celina gab ihr die Antwort und sie nickte wissend. "Ja, ja, so weit ich weiß haben das ein paar tüchtige Auroren herausgefunden, die deine wahren Eltern gerade jagen, aber die Namen von ihnen nicht verraten können.", fast spöttisch drangen die Worte über ihre Lippen. Fortuna hatte sich aber sofort wieder im Griff, als sie Schritte hinter sich hörte, die sie sofort erkannte. Auch Herm reagierte sofort und setzte eine betrübte Miene auf. Celina legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter. "Machen sie sich nicht allzu viele Gedanken Miss Granger." "Danke Professor.", klimperte Herm eine mühsam hervor gepresste Träne weg und nickte kurz, bevor sie zu Draco ging, der gegen eine Wand gelehnt auf sie wartete. Professor Snape, der inzwischen Fortuna erreicht hatte, sah sie kritisch an. Seine Mine verriet ihr, dass er nicht ein Wort von ihrem Theater glaubte, was Herm aber nicht davon abhielt vernehmlich zu seufzen. *** Hermione betrat die große Halle. Da kam Lavender auf sie zu. Ihre Nase sah aus wie eh und je, was nur mal wieder bewies wie gut Madame Pomfrey in ihrem Job war. "Hermione, es tut mir Leid. Ich habe ja nicht gewusst...." Sie stockte und Herm runzelte fragend die Stirn. "Das mit deinen Eltern. Ich meine dass du adoptiert bist. Wie schrecklich für dich." Einen Moment lang überlegte Herm as die andere da von ihr wollte. "Oh, ja.", entfuhr es Hermione erschrocken und hoffte das ihre Ratlosigkeit nicht aufgefallen war, doch Lavender sah darin die Bestätigung, wie groß der Schock über diese Neuigkeit für Herm gewesen sein musste. "Ja, es ist auch für mich überraschend." Betrübt wiegte Herm den Kopf und Draco, der es zufällig hörte, biss sich auf die Zunge, um nicht laut loszulachen und beeilte sich an seinem Tisch zu kommen. "Wenn ich irgendwas für dich tun kann.", begann Lavender erneut. "Vielen Dank, aber ich komme schon klar, ich meine, irgendwann ...es ist nur, im Moment will ich nicht darüber reden, ich muss es erst Mal verdauen, weißt du?" Theatralisch sah Herm auf. "Ja, natürlich. Ich wollte mich nur entschuldigen.", beeilte sich das andere Mädchen und ging zum Tisch. Unbemerkt stahl sich ein Lächeln auf Herms Lippen, bevor sie mit wieder ernsten Gesichtszügen an den Tisch ging und sich setzte. Sie sah nicht, dass sie vom Rawenclawtisch beobachtet wurde. Nur Terry sah verwundert von Kevin zu Herm. Ihm war schon in Zaubertränke aufgefallen, dass der neue Mitschüler sich auffallend für Hermione Granger Familie interessierte. Nur warum? *** "So, so, es war also ein Schock für dich zu erfahren, du von Muggeln adoptiert warst.", grinste Draco, als sie Hand in Hand über den Rasen zum Quidditchfeld gingen. "Oh nein, nicht das ich adoptiert war, sondern, das meine Eltern von den gnadenlosesten Auroren gejagt werden. Ich meine...", Hermione schluchzte auf. "...heißt das sie sind ... ich wage es gar nicht auszusprechen...Schwarzmagier?" Das letzte Wort flüsterte sie nur noch. Sie standen nun vor dem Zuschauerturm von Slytherin und Draco sah sie prüfend an. War das jetzt Theater? Er grinste, als er das verschlagene Lächeln sah. "Hermione, so hart es jetzt auch klingt, aber ich fürchte sie sind es tatsächlich.", sagte er mit gespielten ernst und rückte ein Stück näher. Seine Hand umschlang ihre Taille und seine Lippen senkten sich auf ihren Mund, als er sie an sich zog. "Mhmm. Warte mal.", rückte Herm ein Stück wieder ab. "Da war doch noch was?" Grübelnd legte sie ihre Stirn in Falten. "Du meinst außer das du von finsteren Schwarzmagiern abstammst, die von den Auroren Crawford gejagt werden." "Ja.", entgegnete sie scheinbar gereizt. "Kannst du das nicht später überlegen?", fragte er ungeduldig und wollte sie schon wieder näher ziehen, als sie entschieden abwehrte. "Jetzt weiß ich es wieder." Triumphierend sah sie auf und Draco machte eine Geste, die wohl so viel wie, gut- aber- mach- schnell bedeuten sollte. "Professor McGonagall sagt ich solle mich von dir fern halten. Wahrscheinlich glaubt sie, du hast etwas mit mir vor." "Und soll ich dir was sagen. Da hat sie Recht." Nun zog er sie endgültig zu sich und küsste sie fordernd. Herm hatte die Warnung schon längst wieder vergessen und dachte nicht im Traum daran sie je wieder auszukramen. 10. September, Mittwoch "Soll dass eine Erpressung sein?" Fassungslos starrte Celina Severus an, der mit ernster Mine vor ihr stand. Sie waren in Fortunas Büro. "Ich würde nicht sagen Erpressung. Du solltest dir nur ganz genau überlegen, was du tust. Nicht jeder ist so dumm und fällt auf die alberne Geschichte von Miss Grangers Eltern herein. Das hat doch dein Bruder ausgeheckt." Celina hatte sich wieder gefasst und funkelte ihn böse an. "Du bist entweder mutig oder unglaublich dumm. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich oder mein Bruder uns erpressen lassen, denn nichts anderes ist das hier. Dafür, das du so unglaublich viel weißt, scheinst du vergessen zu haben, wer wir sind." "Ihr seit die Auroren Crawford, die selbst das Ministerium zum Narren gehalten haben. Ihr habt die sadistische Angewohnheit euren Opfern rote Calas zu schicken, bevor ihr sie beseitigt. Tassilo besitzt zur Tarnung einen Laden. So wohl in Hoagsmead, wie auch in de Winkelgase und wird weiß wo sonst noch. Ihr seid Stiefgeschwister. Deine Mutter hat seinen Vater geheiratet, nachdem sie von einem Muggel sitzen gelassen worden war, genau wie die Mutter vom dunklen Lord, deinem Onkel. Du warst in Durmstrang von woher du mit einer gewisse Diana Moon, auch als Diana Granger bekannt, befreundet warst und noch heute bist. Hermiones Grangers Mutter. Als Professorin verschleierst du deine Pseudoidentität als Celina Crawford und als Aurorin dein wahres Ich als Schwarzmagierin. Genial. Ich hätte dich fast selbst nicht erkannt, dabei sind wir uns schon begegnet. Ich versteh nur nicht warum diese Aurorenmasche?" Gelangweilt sah Snape sie an während er ihr Leben in Kurzfassung herunterspulte. Celina klatschte langsam in die Hände und lächelte spöttisch. "Sehr gut Professor. Hausaufgaben gemacht, wie ich sehe. Doch eins verstehe ich nicht. Warum begibst du dich so freiwillig in die Hände vom Tot?" "Du wirst mich nicht umbringen.", entgegnete Severus. "Ach nein? Und warum nicht?" Herausfordert sah sie ihn an. "Weil Tassilo es nicht vorhergesehen hat. Du tust nur was er sagt. Dieser Kuckuck kam mir gleich komisch vor. Immer wenn du einen Brief bekommen hast, passierte irgendwas. Er gibt dir Anweisungen. Er befielt dir. Du bist doch nur seine Marionette." Celinas Gesicht wurde weiß vor Wut. "Wieso bist du dir nur so sicher. Wenn das stimmt, was du sagst, solltest du jeden weiteren Brief, den er schickt fürchten. In jedem könnte, wenn das stimmen sollte, dein Todesurteil stehen.", zischte sie. "Könnte ja, wird es aber nicht." Immer noch selbstsicher lehnte er sich mit verschränkten Armen gegen den Schreibtisch. Celina funkelte ihn an. "Und ich sage dir auch warum?", begann Snape und stieß sich von Tisch ab. "Wenn es so wäre, wäre ich längst tot. Er hätte nie zugelassen, dass ich es dir sage. Tassilo hat es nicht kommen sehen und jetzt ist es zu spät. Ich sehe Zweifel in deinen Augen. Zweifel, das ich doch Recht habe." Er ließ seine Arme sinken. "Überlege dir gut, ob das was Tassilo dir empfiehlt auch wirklich in deinem Interesse ist." Er ging zur Tür. Celina zitterte vor Wut. Kurz bevor er die Türklinke berührte presste sie noch heraus: "Und was war das jetzt? Severus, der Menschenfreund?" "Nein, ich würde nur gerne weiter leben, und du kannst mich nicht töten", sagte er schlicht und überließ es ihr es zu interpretieren. Die Tür schlug zu und Celina sank auf den Stuhl. Ihr erster Gedanke war Snape umzubringen. Doch anders als Severus vermutete, hatte ihr Bruder das ganze vorhergesehen. Nur über ihre Reaktion schwieg er sich nach wie vor aus. Verärgert schlug sie mit der Hand auf den Tisch. Sie war keine Marionette. Tassilo manipulierte sie nicht. Sie alleine bestimmte was sie tat. Sie versank ins Grübeln. Je mehr sie nachdachte umso erschreckender wurde ihr klar, das nichts in den vergangenen Jahren für Tassilo überraschend kam. So als hätte er nichts anderes erwartet, wenn man mal von den Besuchen, bei ihren Onkel Tom absah. Das war das einzige, wo Tassilo nur widerstrebend einwilligte. Sonst lächelte er immer, als... ja als würde ein guter Plan aufgehen. Konnte es sein, das er nur das zuließ, was für ihn am besten war? Ruckartig stand sie auf. So eben hatte sie beschlossen Snapes Erpressung entsprechend zu beantworten. Eine rote Cala formte sich aus der Spitze ihres Zauberstabes und sie verbarg die Blume unter ihren Umhang, als ihr Kuckuck durch das Fenster flatterte. 13. September, Samstag "Also wenn ich das jetzt richtig verstehe, glauben Dumbledore und die anderen deine Eltern sind nicht deine Eltern, oder wie?" Fragend sah Phoebe Herm an. "Ja so in etwa.", entgegnete diese nach einigen Überlegungen. Die beiden Mädchen standen in der großen Halle und warteten auf Lisa. Sie wollten nach Hogsmead. Überraschend kam Susan auf sie zu. "Na ihr? Auf den Weg ins Dorf?", fragte diese obwohl es eher eine Feststellung war, denn warum sollten sie sonst dort rum stehen. "Wir warten noch auf Lisa.", flötete Phoebe. "Aha. Und Draco?" "Phoebe war dagegen. Sie sagte sie wolle einmal ohne ihren großen Bruder irgendwo hingehen.", erklärte Herm. "Da ist ja Lisa.", rief Phoebe aufgeregt und lief der älteren entgegen. "Las mich raten. Eigentlich hatte er keine Lust seine Zeit mit seiner Schwester zu verplempern.", flüsterte Susan und Herm neigte nur kurz den Kopf, das sie als nicken auffasste. "Ich habe ihr versprochen dieses Wochenende mit ihr ins Dorf zu gehen, aber ich treffe ihn dann später dort." "Können wir?" Lisa stand nun neben ihnen. "Hi Susan, du kommst auch mit, wie schön." "Eigentlich wollte ich gar nicht, aber wenn ihr so fragt, sag ich mal spontan zu." "Wir haben dich gar nicht gefragt.", stellte Herm fest. "Egal." Susan zuckte mit den Schultern und ging zu Filch um sich abzumelden. Wer weiß wie lange sie noch das Privileg ins Dorf zu gehen genießen konnten. Der Einfluss Voldemorts stieg stündlich. Lange würde Dumbledore Hogwarts nicht mehr von der Außenwelt abschirmen können. *** In drei Besen war es brechend voll. Fast die gesamte Schülerschaft Hogwarts war im Dorf. "Da hinten ist noch ein Tisch frei." Susan zeigte in eine dunkle Ecke. Die Vier drängelten sich durch die Massen und setzten sich aufatmend. "Ich frage mich was die alle hier wollen. Gibt es irgendwas umsonst?" Lisa sah sich um, dann stützte sie seufzend ihren Kopf in ihre Hand. "Hier haben Adrian und ich uns zum ersten Mal verabredet. Genau an diesem Tisch." Dann grinste sie. "Weißt du noch, Herm? Damals hattest du Draco beschimpft. Warum eigentlich?" "Ach nicht so wichtig.", winkte sie ab. "Da ist Ginny." Sie sahen alle zu dem rothaarigen Mädchen, das sich zu Tresen vorkämpfte. "Hey Ginny!", rief Phoebe und winkte ihr zu. Diese lächelte kurz und machte eine Zeichen, dass sie gleich zu ihnen kommen würde. "Puh.", seufzte und stellte mit einem Krachen das Glas ab, bevor sie sich setzte. "Was wollen die alle hier?" "Das haben wir uns auch schon gefragt.", sagte Susan. "Susan, richtig? Du warst letztes Jahr auf Schloss Pfützensee?", fragte Ginny und setzte ihr Glas Butterbier an die Lippen. "Ja stimmt. Ich habe gehört du bist der neue Hüter von Gryffindor." Ginny nickte. "Das wird klasse. Wir spielen am 8. November gegeneinander. Bin ja mal gespannt wie du dich als Jägerin so schlägst. Professor Wood lobt dich in höchsten Tönen." "Du bist Jägerin von Hufflepuff? Hast du ja gar nicht erzählt." Verwundert sah Herm auf. "Ach na ja." Bescheiden sah Susan sie an. "Und nicht nur das! Sie ist auch Teamkapitän.", setzte Ginny noch hinzu. "Na das muss gefeiert werden. Ich gebe eine Runde aus.", beschloss Herm und winkte die Bedienung heran. 14. September, Sonntag Gähnend saß Ginny im Gemeinschaftsraum und kraulte abwesend Krummbein, der auf ihren Schoß gehopst war. Die Flammen im Kamin spielten mit den Holzscheiden und warfen unruhige Schatten an die Wände. Es war noch früh am Morgen. Die Sonne stieg gerade am Horizont hervor und der Nebel war noch in den Gräsern gefangen. Obwohl Ginny müde war, konnte sie nicht mehr schlafen. Deshalb war sie aus ihrem Schlafsaal geschlichen. Nur am Rande bemerkte sie das Hermiones Bett verwaist war. In ihrem Kopf spuckte der letzte Brief von Terence. Die Gefangenen von Askaban waren geflohen. Sie legte ihren Kopf gegen die Lehne und schloss ihre Augen. Unermüdlich fuhren ihre Finger durch das Fell des Katers. Ihre Gedanken schwebten davon. Raus aus Hogwarts zu ihrem Freund. Sie fragte sich was er jetzt tat. Das leise Knarren vom Eingang ließ sie die Augen wieder aufschlagen. Nur ein Schatten flog über die Wand, dann wurde das Loch wieder verschlossen und er verschwand. "Ein bisschen früh, für einen Morgenspaziergang.", sagte Ginny und drehte sich halb grinsend, halb ernst zu Hermione um, die sie erschrocken ansah. "Musst du mich so erschrecken?", beschwerte sie sich. "Was machst du schon so früh auf?" "Nachdenken." Ginny drehte sich wieder zum Kamin um und starrte weiter in die Flammen. "Kannst ja froh sein, dass unsere Vertrauensschüler noch in tiefen Schlummer liegen.", grinste sie erneut. "Hoffentlich hat Draco auch so viel glück." "Das wird er schon.", entgegnete Hermione und setzte sich in den anderen Sessel. "Ich frage einfach mal nicht, woher du das schon wieder weißt.", sagte sie resigniert. "Ich sag es dir trotzdem. Terence und ich haben uns auch meistens früh getroffen. Irgendwie sind die Kontrollen auf den Gängen nicht so scharf." "Sie sind zu müde.", überlegte Herm. "Oder sie können sich einfach nicht vorstellen, dass Teenager eher als acht Uhr aufstehen." "Ja, vielleicht." Herm gähnte und blinzelte zur Uhr. "Es ist zu spät um noch mal ins Bett zu gehen." Sie fuhr mit den Fingern durch ihre Haare. "Irgendwas passiert?", fragte sie die Jüngere. "Wie kommst du darauf?" "Du siehst so aus." "Askaban ist leer." "Wie leer?" "Alle Gefangenen geflohen.", sagte Ginny immer noch in einem eigentümlich gleichgültigen Ton. Hermione nickte, als wäre ihr die Nachricht gar nicht zu ihr durchgedrungen, dann sprang sie auf. "Alle geflohen?" "Jepp." "Seit wann? Woher weißt du das?" "Terence hat mir einen Brief geschrieben. Deshalb bin ich schon wach. Der Vogel ist auf meinem Kopf gelandet. Seit gestern Nacht, soweit ich weiß." "Ich muss noch mal weg." Hermione war aufgesprungen und rannte fast zur Tür. Ginny saß nur da und nickte vor sich hin. Was war nur mit ihr los?, dachte Herm noch, dann eilte sie auch schon den Gang entlang. Ihr Herz raste, als sie an der Tür klopfte. Wie erhofft wurde sie aufgefordert ein zutreten. "Guten Morgen, Hermione?", fragend sah Professor Fortuna sie an. Das Mädchen schloss sorgfältig die Tür und ging zum Schreibtisch hinüber. "Wissen sie es schon?" "Was?" "Alle Gefangenen sind aus Askaban geflohen. Haben sie und ihr Bruder nicht welche dahin verfrachtet?" Ein kurzer Schrecken fuhr über das Gesicht der Lehrerin, Hermione war sich nicht sicher, ob sie es sich vielleicht eingebildet hatte. Dann lächelte sie Hermione an. "Du übertrittst eine Schulregel um mich zu warnen.", stellte sie mit einem Blick auf die Uhr fest. "Es ist doch nur noch eine halbe Stunde.", verteidigte sich Herm. "Keine Sorge, ich habe nicht vor dir irgendwelche Punkte abzuziehen. Ich weiß von dem Ausbruch. Eine sehr unglückliche Angelegenheit." Sie stand auf und kam um den Tisch herum. "Mein Bruder hat mich gewarnt, wir wissen was zu tun ist." "Meine Eltern." "Ihnen wird nichts passieren." "Und ihnen und ihrem Bruder?" "Auch nicht." Hermione nickte. "Ich wollte sie nicht stören." Sie drehte sich um und wollte gerade gehen. "Das hast du nicht. Ich danke dir, dass du an mich gedacht hast und zu mir gekommen bist. Ach noch etwas?", hielt Celina sie zurück. Hermione sah auf. "Woher weißt du davon?" "Nun ja. Sagen wir mal eine Freundin hat es mir gesagt." Celina nickte. Sie schien sich mit der Antwort zufrieden zu geben. *** Celina war im Kaminzimmer von Malfoy Manor und lief unruhig auf und ab. "Kannst du dich nicht hinsetzten?", fragte Narzissa und rührte mit ihrem Strohhalm in ihrem Glas. Die rot schimmernde Flüssigkeit kühlte ihre erhitzen Wangen, gegen die sie ihr Glas presste. "Was trinkst du da eigentlich die ganze Zeit?" Celina riss ihr das Getränk aus der Hand und schnüffelte daran. "Richt nach Rum. Bist du unter die Piraten gegangen?" Angewidert gab sie es zurück. "Das ist der neueste Mix von unserem Gast. Nennt sich Zombie." "Gast? Welchen Gast?" Celina sah fragend auf, doch kurz darauf weiteten sich ihre Augen. "Du hast doch nicht... Bellatrix hat doch dieses Taufelszeug immer gemixt." "Und? Hast du irgendwas dagegen?", ertönte es von der Tür. Eine schlanke Frau sah mit eiskalten, aber amüsierten Augen zu Celina hinüber. "Guten Tag, ich hätte nicht erwartet dich hier anzutreffen." Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. "Bist du wahnsinnig? Da draußen schwirren jetzt wieder eine Millionen Auroren, die nur auf der Suche nach ihr sind." Fortuna war zu Narzissa herumgewirbelt und sah sie mit schockierten Augen an. "Hier werden sie als erstes suchen. Immerhin ist sie deine Schwester. Was sagt Lucius dazu?" "Er weiß es noch nicht.", sagte sie gleichmütig. "Nein, wird er nicht. Bellatrix ist längst weg, wenn er kommt." Celina schüttelte über soviel Leichtsinn den Kopf. "Jetzt beruhige dich doch. Ich bin schließlich nicht umsonst Hellseherin." Genervt sah Narzissa auf. "Deine Vorraussagen sind nur nicht immer zutreffend, nicht?" Missgelaunt nahm Celina ihren Spaziergang durch das Zimmer wieder auf. "Warum bist du so aufgeregt, meine Liebe.", flötete Bellatrix und setzte sich auch mit einem Glas der roten Flüssigkeit in der Hand neben ihrer Schwester. Celina biss sich auf die Lippen. "Ich werde erpresst.", brach es aus ihr heraus. "Dann bring ihn oder sie um.", empfahl ihr Bellatrix. Dann schlich sich ein fast fiebriges Funkeln in die Augen, "Oder belege ihn mit einem Fluch. Ich kenne da einen sehr schönen." "Ich bin nicht du Bella. Ich mag es nicht Laute zu foltern.", schnitt Celina ihr ins Wort. Enttäuscht lehnte diese sich wieder zurück. "Das glaubt's du doch wohl selber nicht. Eine rote Cala zu schicken ist wohl keine Folter?" "Jedenfalls keine, die man nachweißen kann. Den letzten Gedanken kann bis jetzt noch kein Magier zurückholen. Außerdem ist das nur eine Sache von Sekunden. Schließlich sollen sie wissen, wer es war." "Du kannst es drehen und wenden wie du willst. Du und Tassilo seid nicht besser.", grinste Bellatrix. Celina gab sich geschlagen. "Wer ist es denn und warum?" "Der Verräter. Er weiß wer ich bin." "Bring ihn um.", empfahl Bellatrix erneut. "Bitte? Wir sind da in Hogwarts. Dumbledore ist Direktor und... wir sind in Hogwarts." Gestenreich ruderte sie mit den Armen. "Das würde dich doch nicht abhalten?", überlegte Narzissa. "Bring ihn um.", schlug deren Schwester zum dritten Mal vor. "Nein, das kommt nicht in Frage.", bestimmte Celina. Sie griff nach dem Glas in Bellatrix Hand, das bis dahin unberührt war und nahm einen großen Schluck. "Teufel noch eins, was hast du da reingemischt?", fragte sie. "Ich habe das Rezept ein wenig verbessert." "Das ist gut." "Das löst aber nicht dein Problem. Was genau hat dieser Verräter gesagt?", ermahnte Narzissa zum ernst der Lage zurück zu kommen. Celina legte ihre Stirn nachdenklich in Falten und wiederholte fast wortwörtlich das Gespräch. "Du sollst lassen, was immer du vorhattest? Was hattest du denn vor?", verständnislos sah Bellatrix auf. Celina kniff die Lippen aufeinander und sah Narzissa an. Diese schüttelte nachdenklich den Kopf. "Das verstehe ich nicht. Was soll das. Ich meine wir wissen warum du in Hogwarts warst. Das du jetzt da bist ist doch nur, weil sie einen Ersatz gefunden hast." "Warum war sie denn da?", fragte Bellatrix erneut, diesmal ihre Schwester. "Sie sollte verhindern, dass Hermione Granger und mein Sohn zusammen kommen." "Ist nicht geglückt, was? Hättet ihr mich mal gefragt. Aber was meint dieser Verräter dann?" "Wahrscheinlich spekuliert er ins Blaue.", überlegte Celina. Sie hatte nichts vor. Narzissa hatte vollkommen Recht, sie war nur in Hogwarts, weil kein Ersatz gefunden war und die Tarnung war gerade zu perfekt. "Ich meine." Sie stellte ihr Glas auf den Tisch und nahm ihr Auf- und Abgelaufe wieder auf. "Ich habe ja selbst bis vor ein paar Tagen nicht gewusst, dass ich wieder als Lehrerin arbeiten werde. Den Brief von Dumbledore habe ich hinausgeschoben, bis in die letzte Woche. Ich habe nichts vor. Es erschien mir viel zu gefährlich. Im Gegensatz zu dem Verräter habe ich ihn gleich erkannt." Grimmig vor sich hinblickend starrte sie auf den Boden. Bellatrix und Narzissa sahen sich mit hochgezogenen Augenbrauen an und nickten kaum merklich. "Bring ihn um.", drang es erneut über Bellatrix Lippen. "Könntest du wohl endlich damit aufhören.", giftete Celina. "Nur so fürs Protokoll, ich hatte tatsächlich vor ihn zu töten. Eine Crawford lässt sich nicht erpressen." Sie hob ihren Kopf und die anderen Beiden nickten. "Und schon gar nicht von so einem Möchtegernerpresser von Verräter." Wieder nickten die anderen diesmal mit Nachdruck. Dann sanken Celinas Schultern. "Ich hatte sogar schon die Cala." Sie griff in ihrem Umhang und zog die Blume hervor. Sie strahlte genauso frisch, als hätte man sie gerade erst gepflückt. "Die war für ihn bestimmt." Wieder zog sich eine steile Falte zwischen ihre Augen. "Aber mein lieber Bruder hat mich davon abgehalten. Wäre zu auffällig, meinte er. Ich würde Ärger bekommen. PAHH, er hat doch gesagt, ich soll wieder nach Hogwarts und dann lässt er mir noch nicht mal meinen Spaß." Wie ein trotziges Kind stampfte sie mit den Fuß auf. Ihre Hand zerquetschte die zarte Blüte und Bellatrix stand grinsend auf, während sie ein Lied summte. Narzissa wusste gleich was es war. Es war ein Kinderleid, das ihre Mutter so oft gesungen hatte. Es handelte von drei kleinen Mäusen, denen die Augen ausgestochen wurden. Sie selbst mochte es nie besonders, doch Bellatrix hatte es geliebt. Sie konnte dem ewig zuhören. "Was ist das für ein Lied?", fragte Celina. Ihr kam es bekannt vor, doch sie erkannte es nicht sofort. "Unsere Mutter hatte es gesummt, wenn sie mal wieder jemanden umgebracht hatte." "Ich werde den Verräter nicht töten.", sagte Celina. Narzissa nickte und sah sie nachdenklich an. "Ich weiß. Ich frage mich nur warum. Weil du es nicht willst oder weil Tassilo es dir verboten hat? Ist es erstens mache ich mir ernsthafte Sorgen um dich. Doch ist es das andere noch viel mehr. Du weißt, als Hellseher halte ich sehr viel von ihm, aber als Mensch erscheint er mir manchmal ... fragwürdig." "Das hat er auch gesagt." "Wer, Tassilo? "Nein, Severus." Narzissa hob eine Augenbraue. Severus? *** "Ah Fortuna, schon zurück? Wie geht es ihrer kranken Freundin?" Dumbledore wandte sich Celina zu und lächelte sie freundlich über seine Brille hinweg an. "Besser, danke." Sie wandte den Kopf und erblickte Snape, der sie mit versteinerter Miene ansah. Mühsam zwang sie sich wieder auf ihrem Teller zu konzentrieren. Sie war eine Stunde vorher zurück appariert und dabei einem ahnungslosen Passanten direkt auf den Fuß. Mit einem verzagten Lächeln dachte sie an den Besuch zurück. Lucius war eher nach Hause gekommne und hatte seine verehrte Schwägerin im Kaminzimmer vorgefunden. Dann ist die Hölle losgebrochen und Celina hatte es vorgezogen zu gehen. Das Abendessen war beendet und die Schüler standen lärmend und wild diskutieren auf. Dumbledore hatte die Gerüchte über den Ausbruch aus Askaban bestätigt. "Ich glaube das einfach nicht. Wisst ihr was das bedeutet?" Aufgeregt sah Ron auf. "Was soll das schon bedeuten. Jeder hat gewusst, das es früher oder später so kommen wird.", sagte Hermione genervt. Den ganzen Abend schon hörte sie sich die Diskussion über die möglichen Folgen an. "Was heißt hier das hat man kommen sehen?" Ron war abrupt in der Eingangshalle stehen geblieben. "Falls es dir entgangen ist. Der dunkle Lord hat das Ministerium bereits im Mai gestürzt. Es wundert mich, das erst so spät die Dementoren die Gefangenen freigeben.", schrie Herm fast. Um sie herum waren noch einige andere Schüler zu stehen "So spät? Das hört sich ja an, als hättest du es mit Sehnsucht erwartet.", giftete Ron. "Nein, nur ich habe es erwartet. Jeder halbwegs normale Magier weiß, das sie die Dementoren auf der Seite von seiner Lordschaft stehen." "Seine Lordschaft? So nennen du -weißt -schon -wen doch nur seine Anhänger.", sagte da einer der Schüler aus der hinteren Reihe. Einige Mitschüler drehten sich um und gaben so Hermione den Blick frei, doch sie konnte nicht erkennen, wer es gesagt hatte. "Das stimmt." Ron drehte sich zu Hermione um und sah sie an, als erwartete er eine Antwort. "Du willst doch nicht etwa behaupten ich würde auf..." Sie stockte. Das konnte Ron nicht wirklich denken. Es war ihr rausgerutscht, immerhin hatte sie über einen Monat in Malfoy Manor verbracht. "Es ist nur merkwürdig.", gab nun auch Harry zu und sah sie unsicher an. Hermiones Blick in die Gesichter der anderen verriet ihr, dass viele so dachten. "Aber..." Sie sah zu Phoebe, die sie verständnisvoll aber hilflos zulächelte. "Das ist doch Blödsinn.", rief da Draco und sprang seiner Freundin zur Seite. "Sie würde nie auf der Seite vom dunklen Lord stehen, das solltet gerade ihr wissen." Wütend giftet er Harry und Ron an. "Aber du musst doch zugeben, dass ihre Ausdrucksweise schon merkwürdig ist.", gab Ernie zu bedenken. Draco sagte darauf nichts mehr, sondern zog Hermione mit sich aus der Menschenmasse. "Meinst du sie ist?", fragte Hannah und Ernie zuckte mit den Schultern. Fragend sah er zu Harry, doch weder er noch Ron konnten etwas dazu sagen. "Es fällt mir schon schwer hinzunehmen, das die beiden zusammen sind, aber wenn sie auch noch die Seiten wechselt.", knurrte Ron und sah Draco und Herm finster nach. "Ich weiß was du meinst.", seufzte Harry und drehte sich um. Sie gingen zum Gemeinschaftsraum. *** Fortuna hatte etwas abseits gestanden und dem ganzen stumm zugesehen. Eine tiefe Falte bildete sich zwischen den Augenbrauen, als sie sah, wer Hermione indirekt der Anhängerschaft von Voldemort bezichtigte. Sie wusste, dass dem nicht so war. Das Hermione auf gar keiner Seite stand. "Wie heißt der neue Schüler aus Rawenclaw doch gleich?", fragte sie McGonagall, die neben ihr abwarteten gestanden hatte. "Kevin McPerson. Er war vorher in Pfützensee." Celina nickte bedächtig. "Ist mit ihm irgendwas nicht in Ordnung?", fragte McGonagall. "Durchaus nicht. Mich wundert nur, dass jemand, der das erste Jahr in Schottland ist, so genau über die Namensgebung von dem dunklen Lord bescheidweiß.", überlegte sie laut. McGonagall wollte etwas erwidern, versank dann aber auch in ihr Grübeln. "In der Tat, Fortuna. Ich verstehe auch nicht wirklich, warum er ausgerechnet im Abschlussjahr hierher gewechselt hatte." Einige Minuten herrschte nachdenkliches Schweigen, dann riss sich Celina mit einem Lächeln fort und ging zu ihrem Büro. Es wurde Zeit, dass ihr Kuckuck einen Brief austrug. Sie saß lange Zeit unbeweglich vor dem Pergament, dann schrieb sie nur einen Satz an drei Personen. "Ich weiß wer es ist. F." Lautlos schwang sich der Kuckuck auf das Fenster. Er sah sich noch einmal um und verschwand dann in der dunklen Nacht. Wenige Stunden später erhielt sie Antwort. Der Vogel setzte sich auf dem Schreibtisch, doch Celina war nicht mehr da. 17. September, Mittwoch Düster vor sich hin grübelnd saß der dunkle Lord in seinem Sessel vor dem Kamin. Sein Blick haftete an den kalten Flammen. Eine dunkle Ahnung stieg in ihm auf. Er fürchtete sich, doch wollte er es nicht zu geben. Schon lange hatte ihn seine Nichte nicht mehr besucht. Genau genommen, seit Tassilo den Tod von Pettigrew prophezeit hatte. "My Lord.", sprach ihn da Bellatrix an. Sie war nach dem kurzen Besuch bei ihrer Schwester zum dunklen Lord gezogen. Auch wen das Ministerium gestürzt war und Voldemort an der Macht, war es dennoch nicht gefährlich für die Flüchtlinge, die eigentlich keine waren. Zu viele Aurori und Gegener von Voldemort waren noch frei. Es wurmte ihn, das sogar seine Nichte zu ihnen zählte. Sicher, sie würde ihm nichts tun. Doch ihr Bruder? Er legte seinen Kopf seufzend in die Hand. Bellatrix stand immer noch abwartend da. "Hast du etwas von Celina gehört?", fragte er unvermittelt. Bellatrix kniete sich vor ihm auf den Boden und sah ihn mit einem wissenden Lächeln an. "Wir sind uns in Malfoy Manor begegnet." "Und?" "Es ist nicht viel zu berichten, außer das eure liebe Nichte alles im Griff hat." "Wieso sagst du das? Gab es Schwierigkeiten?" Er neigte sich etwas nach vorne und sah se lauernd an. "Mir scheint sie fängt an ihrem Bruder zu misstrauen." "So? Tut sie das?" Voldemort nickte und lehnte sich wieder zurück. Also doch. Ihr Bruder... *** Harry saß in der großen Halle und schlug den Abendpropheten auf. "Blablabla...", murmelte er und suchte nach dem letzten Ergebnissen von Quidditch, als er plötzlich ungläubig das Papier näher zu seiner Nase zog. "Das gibt s doch nicht.", rief er und Ron sah zu ihm hinüber. "Was denn?", fragte dieser kauend. Harry stach mit seinem Finger auf die Zeitung ein. "Hier steht, das Askaban wieder eröffnet worden ist." "Und wer bitteschön soll da jetzt sitzen? Du weißt schon wer hat doch alle Schwarzmagier frei gelassen." "...Nymphadora Tonks, Kingsley Shackbolt, Didälus Digge, Emmeline Vance... Soll ich weiter lesen?" Harry sah auf, doch Ron schüttelte den Kopf. "Nicht nötig, ich kann mir schon denken, wer da alles aufgeführt worden ist." "Alle Auroren oder die gegen Voldemort sind. Es gibt noch eine Zweite Liste." "Und wer steht da? Die gesuchten?" Gequält sah Ron auf. "So in etwa." Harry legte die Zeitung auf den Tisch. Inzwischen haben sich einige andere Schüler um ihn versammelt und sahne über sein Schulter. Synchron murmelten sie die Namen. Bei Albus Dumbledore und Minerva McGonagall sahen sie erschrocken zu Lehrertisch. "Alistor Moody? War der nicht mal bei uns Professor?", fragte Terry. "Ja, vor zwei Jahren.", erklärte Hermione, die als einzige abseits saß und sich nicht um den Artikel kümmerte. "Was gibt es denn hier so interessantes?", fragte Professor Fortuna und hob neugierig den Blick. "Nichts weiter wichtiges.", beeilte sich Mandy zu versichern. "Ob das Geschwister sind?", fragte Neville, der Fortuna nicht bemerkt hatte und deutete auf zwei Namen. "Crawford, Celina und Tassilo, Auroren.", las er vor. Hermione fuhr mit ihrem Kopf hoch und sah noch, wie Fortuna überrascht die Augen aufriss. Doch außer ihr bemerkte es scheinbar niemand. Sofort war Nevilles Frage auch wieder vergessen, denn sie sahen alle betrübt zu Ron, der kreidebleich geworden auf den Sitz zurück sank. "Ihm wird nichts passieren.", versicherte Padma und legte ihre Hand auf seine. "Mom wird durch drehen, wenn sie das liest.", murmelte er. "Genau das wollen sie doch erreichen. Sie veröffentlichen die Namen, damit die Leute in Panik geraten. Glaubst du sie würden es tun, wenn sie ihn schon hätten?", fragte Hermione und zog die Zeitung zu sich hinüber. Die meisten Namen sagten ihr was. Sie wunderte sich nur, dass die Geschwister auch drauf standen. Warum? Um den Schein zu waren? Immerhin, es war bekannt, dass sie Auroren waren. Und wie merkwürdig, wenn sie als einzige nicht hier auftauchten, doch Fortuna schien ernsthaft überrascht zu sein. Ihr Gesicht verzog sich zu einer verräterischen Mimik, die eigentlich unangebracht war. Immerhin war sie offiziell Professor Fortuna. Sie hätte viel erschrockener bei den Namen von Dumbledore und McGonagall sein sollen. 20. September, Samstag Hermione war auf dem Weg zur Bibliothek. Sie überlegte gerade, welche Bücher sie sich raussuchen müsste, als sie abrupt innehielt. Langsam drehte sie sich um und lauschte den Gang entlang. War da jemand? Sie schüttelte leicht den Kopf. Sie hatte sich wohl geirrt. Langsam ging sie einen Schritt nach dem anderen. Ihre Ohren lauschten immer noch nach Hinten. Da war es wieder. Ganz deutlich klagten Schuhe auf dem kalten Steinboden im Tagt ihrer Schritte. Hielten inne, wenn sie stehen blieb und wurden schneller, wenn sie ihren Schritt beschleunigte. Sie wirbelte herum, doch wieder erstreckte sich nur ein leerer Gang vor ihren Augen. Ihr Herz raste. Sie kniff die Lippen zusammen und drehte sich wieder um. Fast hoffte sie, dass sie sich getäuschte hatte. Das sie sich die Schritte nur eingebildet hatte, doch da erklangen sie wieder hinter ihr. Sie presste, das Buch, das sie im Arm hielt enger an sich und rannte los. Die Schritte folgten ihr, passten sich ihrem Tempo an. Klack, klack... Ohne zu wissen, wohin die Treppe rechts neben ihr führte, stürzte sie auf sie zu. Sie rannte sie hinauf und eine weitere wieder hinunter. Das Mädchen registrierte noch nicht einmal, das die Treppen sich bewegten. Nach Luft ringend blieb sie am Treppenansatz stehen und lauschte wieder, als sich eine Hand auf ihrer Schulter legte. Mit einem Aufschrei wirbelte sie herum und ihre Augen starrten in das Gesicht, das sie verwundert ansah. "Alles klar?", fragte der Rawenclawschüler. "Ja.", nickte sie. "Ich dachte nur...", ratlos deutete sie hinter sich und stellte fest, dass sie wieder in dem Gang stand, von dem sie geflohen war. Sie schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht." "Ich habe gehört du bist die Jahrgangsbeste.", begann der Junge von neuem. "Ich war die Beste. Letztes Jahr bekam Hannah die Auszeichnung. Du bist in diesem Jahr neu hier, nicht? Kevin richtig?" "Ja, das stimmt. Wolltest du zur Bibliothek?" Hermione nickte. "Was dagegen, wenn ich dich begleite?" "Nein, durchaus nicht.", versicherte Hermione. Eigentlich war sie sogar richtig froh, nicht noch einmal alleine über diesen Gang zu laufen. Sie verstand sich auf Anhieb mit Kevin. *** Terry sah nachdenklich zu Kevin und Hermione, die sich am Nachbartisch ausgebreitet hatten und die Hausaufgaben für Kräuterkunde in Angriff nahmen. Kevin hatte Herm gebeten, ihm ein bisschen zu helfen, da sie in Pfützensee, noch nicht soweit im Stoff vorangekommen waren. Hermione half ihm gern. Es machte ihr nichts aus. Ob sie nun Ron oder Kevin Nachhilfe gab, spielte keine Rolle. "Dann musst du ja auch Susan kennen.", sagte Herm gerade, als sie das Buch zuschlug, in dem sie die ganze Zeit gelesen hatten. "Susan Bones? Ja, sie Treiber in unserem Quidditchteam, so viel ich weiß.", überlegte er. "Aber wir hatten nicht viel miteinander zu tun." Hermione nickte und hievte das schwere Buch hoch. Kevin wollte es ihr abnehmen, doch sie wehrte ab, bevor sie zwischen den Regalen verschwant. Kevin sah ihr nach und sein Blick verfinsterte sich. Terry riss erstaunt die Augen auf. Sah er so was wie tiefe Verachtung in den Augen des Neuen? Und was zog er da aus dem Ärmel hervor? "Was ist denn los?", fragte Mandy, die neben Terry saß. "Der Neue. Er ist irgendwie komisch." "Findest du?" Mandy sah hinüber. Nachdenklich sah sie zu Kevin hinüber, auch sie war über den Blick irritiert, der sofort verschwand, als Hermione aus dem Regal wieder vorkam. "Ich wollte dich fragen...", sagte Kevin gerade, als Mandy du Terry an ihnen vorbei kamen. Spontan bliebe Mandy stehen. Terry, der hinter ihr lief und es zu spät bemerkte prallte gegen sie, doch Mandy ging gar nicht weiter darauf ein. "Und hast du dich schon etwas eingelebt, Kevin?", sprach sie ihn an. Der Junge war verwirrt und nickte nur kurz. "Ja etwas.", sagte er. Aus dem Augenwinkel sah Terry, wie Kevin etwas zurück in seinen Ärmel schob. Kaum merklich nickte er. Hatte er sich also nicht getäuscht. "Kommst du Hermione, ich muss dir unbedingt was zeigen.", plapperte Mandy und zog das irritierte Gryffindormädchen mit sich fort. "Äh, ja. Bis dann Kevin.", sagte Hermione noch und stolperte Terry und Mandy hinterher. Auf dem Gang sah sie neugierig auf. "Also? Was gibt es?" Hermione sah zu Mandy und Mandy zu Terry und Terry zu Hermione. "Das Quidditchfeld...", begann er, als sein Blick aus dem Fenster fiel "Ja? Was ist damit?", Sie drehten sich alle zum Fenster. "Findest du nicht, dass es ganz anders aussieht?" Hermiones Stirn legte sich in Falten. Was sollte das? War heute erster April, oder was? Mandy sah Terry über Herm hinweg böse an. "Quidditchfeld?", formte sie tonlos und machte eine eindeutige Geste, die deutlich zeigte, dass das die blödeste Idee seit langem war. Er zuckte ratlos die Schultern. "Was soll da anders sein?", fragte Herm und drehte sich um. Augenblicklich verschwanden alle Gesten zugunsten eines höflichen Lächelns auf den Gesichtern der Beiden. "Der Rasen ist neu.", erklärte nun Mandy mit einer überzeugenden Geste. Hermione kniff die Augen zusammen und sah sie mit schiefem Kopf misstrauisch an. Dann lächelte sie wissend. "Alles klar.", sagte sie und ging davon. "Der Rasen ist neu?" Fassungslos sah Terry seine Freundin an, als Herm außer Hörweite war. "Was Besseres ist mir nicht eingefallen.", verteidigte sie sich und Terry lachte auf. Sie bemerkten nicht den Blick von Kevin, der den Beiden verstimmt nachsah. 23. September, Dienstag Bellatrix starrte wie hypnotisiert in die Flammen. Ab und zu hörte man ein verschlagnes Kichern, dann verstummte sie wieder. "Bella, was tust du da?", fragte der dunkle Lord. "Ich beschwöre die Zukunft, Meister.", lächelte sie. "Überlas das den Hellsehern.", kommentierte er. "Aber was, wenn sie zweizüngig sprechen?" Sie sah ihn von unten her an und lächelte. "Wer? Narzissa Malfoy?" "Meine liebe Schwester? Nein gewiss nicht Narzissa.", schüttelte Bellatrix den Kopf. "Nicht meine Schwester." Ihre Stimme war nur mehr ein flüstern und ging in eine Summen über. "Immer dieses elende Lied. Kannst du keine anderes?", moserte der dunkle Lord und sank in den Sessel. "Aber Meister. Es ist doch so passend." Bellatrix stand auf und ging in die obere Etage. Dort kramte sie zwei Briefe heraus. Der eine war von Narzissa, der andere von Tassilo. Zu erst las sie den ihrer Schwester. Sie legte den Kopf in ihre Hand, während ihre Augen Zeile für Zeile aufsogen. Dann nahm sie den anderen zur Hand. An der Unterschrift blieb ihr Blick hängen. Ihre Augen weiteten sich und gaben ihr einen fast wahnsinnigen Ausdruck. Ihr Mund verzog sich zu einem genießerischen Lächeln, wären wieder das Kinderlied über ihrer Lippen drang. "Drei kleine Mäuschen..." 28. September, Sonntag "Bist du dir sicher?" Besorgt sah Lucius seine Frau an. "Ja." Narzissa nickte. "Wir müssen es dem dunklen Lord erzählen." "Er wird uns nicht glauben.", sagte Narzissa trocken. "Dann Celina." "Sie wird ihrem Bruder glauben.", kam es erneut niederschmetternd zur Antwort. "Sollen wir also einfach abwarten und zusehen?" Ungläubig sah Lucius seine Frau an. "Erst mal ja. Verdammt ich habe auch schon überlegt, was ich tun könnte, aber wie ich es auch drehe. Es gibt nichts was man dagegen tun kann. Bis jetzt weiß niemand davon. Ich habe Bellatrix geben ein Auge auf den dunklen Lord zu haben. Sie würde für ihn sterben." "Das hilft uns auch nicht weiter. Hast du irgendwelche Beweise? Ich meine außer deiner Vorhersage." "Was heißt hier, außer meiner Vorhersage. Das ist doch wohl Beweis genug." Narzissa war wütend aufgesprungen. "Schon gut." Er hob beschwichtigend die Hände. "Jetzt ergibt es auch einen Sinn, warum er nicht will, das Celina den Verräter tötet." Narzissa setzte sich wieder. "Da ist noch etwas anderes. Hermione ist in Hogwarts nicht sicher." "Celina ist doch da.", winkte Lucius ab. "Sie wird ihr nicht helfen können.", murmelte Narzissa und sah auf. Ihr Mann saß in Gedanken an seinem Schreibtisch. "Hey, hörst du mir überhaupt zu?", rief sie. "Ja, ja.", kam es abwesend als Antwort zurück. *** Am Tisch der Rawenclaws redete Mandy gerade auf Lisa ein. Ungläubig schüttelte diese den Kopf. "Bist du sicher? Ich meine was hätte er für einen Grund?" "Ich weiß nicht. Ich kann nur sagen, was Terry gefunden hat. Ich meine, der Typ ist doch nicht mehr normal. Wer schleppt eine Vodoopuppe mit sich rum?" "Vielleicht ist es gar keine.", überlegte Lisa. "Doch, ganz sicher, ich habe sie auch gesehen." Schlagartig verstummten sie, als Terry und Kevin sich zu ihnen setzten. "Wie geht's?", fragte Kevin freundlich lächelnd. "Gut.", gaben die Mädchen einstimmig zurück. *** Lisa sah nachdenklich in die Flammen. Sie saß im Gemeinschaftsraum und schrieb an Adrian. Die anderen waren längst schlafen. Langsam tauchte sie die Feder in das Tintenfass und begann zu schreiben. Ihre Wangen glühten, fast fiebrig sah sie auf das Pergament, als plötzlich eine tiefe Traurigkeit sie überkam. Sie vermisste ihren Verlobten. Nur Ginny schien sie wirklich zu verstehen. Obwohl die andere jünger war, waren sie in den wenigen Wochen die besten freunde geworden. Phoebe hat sich ihnen angeschlossen. Die kleine Malfoy verstand es sie im richtigen Moment aufzumuntern. Sie mochte sie gerne und konnte fast nicht glauben, dass ihr Bruder mit Hermione zusammen war. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Davon wusste Adrian ja noch gar nichts. So füllte sich Zeile für Zeile, bis sie am ende ihn eher um das Blatt zu füllen, ihn nach Voodozauber fragte. Sie legte die Feder beiseite und las sich noch einmal den Brief durch. Zufrieden nickte und sie und versiegelte ihn. Das Pergament rollte auf den Tisch und Lisa stand auf. Sie war schon fast im Schlafsaal, als sie sich noch einmal umdrehte und zurückging. Sorgsam steckte sie den Brief ein und gähnte genüsslich. Eigentlich gab es keinen Grund dafür. Es lagen oft Briefe im Gemeinschaftsraum, die abends geschrieben worden waren, aber nicht mehr abgeschickt werden konnten. Warum sie den nun mit nahm wusste sie nicht. Das unterdrückte Fluchen konnte Lisa nicht mehr hören. *** "So, so, so, achte Kapitel zu ende und nichts ist geschafft. Wollte eigentlich noch viel mehr schreiben, aber es sind ja schon wieder 20 Seiten. *jammer* das sollte doch nur eine Shortstory werden, jetzt ist es schon wieder ein halber Roman. Irgendwas mache ich falsch. ... Was sagst du unterbewusste Stimme Nr. 569?" "Ich fragte, wird will schon Short Storys lesen, da kommt man gerade rein und Schwupps ist es zu ende. *gähn*" "Na ja kann sein." "Outtakes?" "Nein, gibt es nicht, nicht jugendfrei." "Ausreden. Dir fällt nur nichts ein." "Mist ertappt." *räusper* "Also in Kapitel 9 geht es weiter. Wir müssen ja noch ein paar Pairings zusammen bringen. *kicher* Außerdem kommt Alicia mal aufm Sprung vorbei. *grübel* d.h. springen wird sie in dem Zustand nicht mehr können." "Oliver spielt wieder mit? Fein, fein, fein *Händeklatsch* Marcus auch?" "Ja sicher, sonst wird es ja nicht lustig." "Und welche Pairings gib es?" "Überleg doch mal selber. Ich schreibe seeeeeehr klischeehaft, gell?" "Ron und Padma? "Mal sehn." "Lavender und Dean?" "Dean ist nicht da" "Severus und Celina? "Die wollen sich die ganze Zeit töten. Also bitte." "Marcus und Susan?" "Das ist dann doch sehr abwegig, nicht Nr. 568?" "569!!" "Was?" "569!! Ich bin 569!!" "Was auch immer." Kapitel 9: ----------- Kapitel 9 1. Oktober, Mittwoch Narzissa stand im Garten. Der Wind fuhr ihr in das Kleid. Ihre Haare wehten in ihr Gesicht. Wie versteinert stand sie da und starrte vor sich hin. "Was hast du?", fragte Lucius und stellte sich neben seine Frau. Aufmerksam betrachtete er sie. "Eine neue Vision? Über den dunklen Lord?" "Nein, Hermione. Sie und Draco werden sich streiten und dann..." Sie hielt inne und sah Lucius an. "Wie soll ich es Diana sagen." In einer Welle der Wut schrie sie auf. "Verdammt, wenn ich doch nur wüsste wie! Es nutzt mir wenig, das Celina weiß, wer es ist." "Und der dunkle Lord? Was ist mit ihm?", fragte nun Lucius. "Unverändert. Mach dir schon mal Gedanken, was du dem Ministerium erzählen wirst." "Imperiumfluch geht wohl nicht mehr?", fragte er zweifelnd. "Nicht wirklich.", schüttelte Narzissa den Kopf. "Hermione hat übrings einer aus ihrer Klasse die Nase gebrochen. David war sichtlich irritiert. Ihr Vormund hat einen Brief von ihrer Hauslehrerin, dieser McGonnnngl, McGonnadl...na du weißt schon, dieser nervigen Hexe, bekommen." "Sie heißt McGonagall." "Wie auch immer.", winkte Lucius ab und ging wieder ins Haus. Es war einfach zu kalt hier draußen. Narzissa lächelte vor sich hin. Die Nase gebrochen? Das war ja mal eine Neuigkeit. Vielleicht würde ja doch...? 4. Oktober, Samstag Celina ging unruhig in ihrem Büro auf und ab. Ihr Onkel hatte sie gebeten ihn zu besuchen. Das hatte er noch nie getan. Ihr Inneres sagte ihr, das es kein gutes Zeichen war. Es klopfte und Celina blieb stehen. Fragend sah sie auf die Tür, bevor sie laut Herein rief. Die schlanke Gestallt und das blasse Gesicht von Severus Snape erschien in der Tür. "Guten Abend, verehrte Kollegin. Du warst beim Abendessen so unruhig. Ist irgendwas passiert?" "Ich wüsste nicht, was dich das angeht?", zischte sie und setzte sich einer Königin gleich, hinter ihren Schreibtisch. "Spielt im Grunde auch keine Rolle.", winkte Snape ab. "Ich habe nur eine interessante Neuigkeit für dich. Dumbledore muss sämtliche Unterlagen seiner Lehrer an den dunklen Lord schicken. Ich hoffe doch deine Zeugnisse sind einwandfrei, meine liebe Celina Crawford." "Keine Sorge Severus." Ein zuckersüßes Lächeln zeichnete sich auf ihre Lippen ab. "Aber wie steht es mit deinen? Immerhin bist du von uns der Verräter und mein Onkel mag das gar nicht." Celina lehnte sich gelassen zurück. "Und was jetzt, Herr Kollege?" "Was soll schon sein. Dumbledore wird mich nicht verraten und du auch nicht, denn dann wirst auch du enttarnt." Selbstsicher lächelte Snape sie an. "Wer also sollte davon wissen? Niemand kann es beweisen und einen Verdacht kann man ganz schnell zuschlagen. Aber wem erzähle ich das? Das weißt du ja selber am Besten. "Ich verstehe. Du hast das kommen sehen, hast es gewusst. Deshalb die Erpressung. Das ganze ist nur, um dich selbst zu schützen. Wie armselig, Severus." "Auf der Verlobungsfeier von Narzissa und Lucius hast du mir besser gefallen, da warst du nicht so herablassend." Celina stand ruckartig auf. Aus ihrem Ärmel zog sie eine Blume und hielt sie hoch. "Die hier ist für dich bestimmt." "Du wirst sie mir nicht geben.", sagte Snape ruhig. "Du hättest es längst getan, wenn Tassilo es dir gesagt hat. Aus irgendeinem Grund tut er es aber nicht. Ganz bestimmt nicht, weil er mich so gern hat. Ich schätze eher, dass er dich noch braucht und wenn du mich töten würdest, wäre die Spur zu dir zu deutlich. Dumbledore käme hinter deine Identität." "Und wenn schon. Onkel Tom hat die Macht. Er könnte mir gar nichts." Verächtlich sah Celina auf. Snape schien nachzudenken. "Offensichtlich doch nicht. Denk doch mal nach. Soviel ich weiß bist du doch nicht dumm. Sonst wären deine Bücher keine Bestseller." "Ist das ein Kompliment?", fragte Celina spöttisch. Snape kniff die Lippen zusammen und drehte sich um. An der Tür hielt er noch einmal kurz inne, dann schlug die Tür zu Büro zu. Celina lief in ihrem Büro wieder auf und ab. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass in zwei Stunden Mitternacht war. Sie überlegte nicht lang. Nach einem kurzen Besuch bei Dumbledore, ging sie mit einer Tasche nach draußen und ins Dorf hinunter. Die Nacht war kalt und sternenklar, als sie apparierte. 9. Oktober, Donnerstag Lisa sah zur Decke der großen Halle. Freudig lachte sie auf, als sich der Steinkauz von Adrian sich auf ihren Teller setzte. Dass damit ihr Essen ruiniert war, störte sie überhaupt nicht. Eine leichte Röte schoss in ihr Gesicht, als sie die Zeilen überflog. "Was schreibt er denn?", fragte Phoebe neugierig. "Das erzähle ich dir, wenn du volljährig bist.", grinste Lisa und faltete sorgfältig den Brief zusammen. Es herrschte die übliche Unruhe an den Tischen. "Habt ihr das gehört? Du- weißt- schon- wer, will jetzt alle Professoren überprüfen.", sagte Ron. "Warum?" Verwundert sah Harry auf. "Ich weiß nicht. Vielleicht hat er Angst sie könnten uns beibringen wie man sich gegen ihn wehrt." "Das kann ich mir nicht vorstellen. Flug und Luftsicherheit wurde doch gestrichen und Verteidigung gegen die dunklen Künste nennt sich jetzt doch wilde Tierabwehr. Absoluter Schwachsinn, wenn ihr mich fragt.", sagte Hermione. "Echt? Das heißt jetzt wilde Tierabwehr? Das habe ich noch gar nicht mitbekommen." Ron war sichtlich irritiert. Hermione und Harry sahen ihn an, als wäre er auch der Irrenanstalt ausgebrochen. "Wie, das hast du noch gar nicht mitbekommen? Wir sind seit einem Monat wieder in Hogwarts. Ist dir denn gar nicht aufgefallen, das Professor Fortuna nur noch über Insekten spricht? Das ist der nämlich der Lehrplan für die siebte Klasse.", erwiderte Hermione. Harry war sprachlos. "Und ich habe mich schon gewundert." Ron nickte nachdenklich, dann zuckte er mit den Schulter und stocherte in seinem Essen herum. Sein Blick fiel auf Ginny, die mit einem verzückten Lächeln auf den Brief, den sie gerade bekommen hatte, starrte. "Terence?", fragte er seine Schwester, doch diese antwortete nicht. Parvati, die neben Ginny saß schielt hinüber: "Wenn er Herzchen malt, dann ist er von ihm." Ron verzog sein Gesicht. "Herzchen.", sagte er missbilligend. "Und deshalb ist sie nicht ansprechbar?" "Man merkt, dass du keine Ahnung von Frauen hast, Ron. Das ist Romantik.", erwiderte Hermione. "Das ist Blödsinn. Außerdem kann ich mich gut an den letzten Abschlussball erinnern, als Lisa und Adrian sich verlobt hatten. Stell dir vor, da standen zwei an der Theke und hatten über den Kitsch gelästert.", warf Ron ein. "Ich bin immer noch der Meinung, dass es kitschig war." "Genauso kitschig wie das hier?", fragte Ron und zog einen Zettel aus ihrem Ärmel. "Lass das! Gib mir das wieder!", rief Hermione und sprang auf, weil auch Ron nun stand. Sie bemühte sich vergebens seine ausgestreckte Hand zu erreichen. "Willst du Ärger, Weasley?", zischte es da hinter ihm. Ron verdrehte die Augen und reichte Herm den Zettel, bevor er sich gelangweilt umdrehte. "Ich wollte nur beweisen, das Herm genauso verkitscht ist wie meine Schwester, Malfoy." Draco musterte ihn nur angewidert und ging zu seinem Tisch. Auf dem Weg stieß er mit Oliver zusammen, der aufgelöst in die große Halle gerannt kam. Draco schüttelte nur den Kopf und setzte sich. Oliver atmete tief ein. Dann ging er zu Dumbledore und bat ihm um eine Unterredung nach dem Abendessen. "Was hast du angestellt?", fragte Flint seinen Kollegen. "Alicia geht es nicht so gut." "Krank?" "Nein, irgendwas ist mit unserem Baby.", murmelte Oliver. Marcus verschluckte sich. "Habe ich das jetzt richtig verstanden? Baby? Wie alt ist es?" Oliver sah ihn irritiert an. "Es ist doch noch gar nicht geboren." "Ach so. Und ich dachte schon..." Flint brach ab, als ihm bewusst wurde, dass neugierige Blicke zu ihnen hinüber geworfen wurden. *** "Flint.", rief Oliver. Der andere blieb auf dem Gang stehen und drehte sich um. "Professor Dumbledore wird es dir morgen bestimmt noch persönlich sagen. Ich fahre zu Alicia. Würdest du das Training für Hufflepuff und Gryffindor übernehmen?" "Wie lange beleibst du denn?" "Bis es ihr besser geht." "Ausgerechnet Hufflepuff und Gryffindor. Na ja gut.", nickte Marcus. "Wann ist es eigentlich so weit?" "Im Februar.", sagte Oliver. "Februar, so, so. Moment mal, das heißt doch." Flint rechnete an seinem Fingern neun Monate zurück. "MAI!" Ungläubig starrte Marcus Oliver an. "Im Mai? Da war sie noch deine Schülerin. Bist du bescheuert?" Oliver blieb stumm. "Warum frage ich überhaupt?" Flint schüttelte missbilligend den Kopf. "Also, bis dann.", sagte Oliver nur knapp und verschwand. "Im Mai, das muss man sich mal vorstellen.", murmelte Marcus, als Oliver längst weg war. "Was war im Mai?", fragte Snape, der neben ihn trat. "Da haben Alicia und Oliver...", er brach ab. "Mit einer Schülerin, nicht zu fassen. Ich hätte ja gedacht, dass sie wenigstens warten würden, bis sie ihren Abschluss hat. Aber das hätte ich nie geglaubt." "Weißt du Marcus, die wenigsten entpuppen sich als das was sie vorgeben zu sein." Snape sah ihn viel sagen an und drehte sich wieder um. Marcus starrte nachdenklich aus dem Fenster. Was sollte das jetzt schon wieder? "Warum müssen immer alle in Rätseln sprechen?", fluchte er. "Der Tag wird Überraschendes zeigen.", kam ein trockener Kommentar hinter ihm. Flint drehte sich um und sah Susan Bones, die mit leicht schiefem Kopf aufblickte. "Was?" Flint war sichtlich genervt. "Ein Rätsel. Ich habe gehört, sie sind unser neuer Trainer und als Teamkapitän wollte ich mit ihnen die Termine absprechen." "Ich will gar nicht wissen, woher du das weißt. Ich habe es selbst erst erfahren." "Hogwarts ist klein, außerdem war doch klar, dass Professor Wood zu seiner Frau fährt, wenn es ihr und dem Baby nicht gut geht." "Woher weißt du das schon wieder? Außerdem sind sie gar nicht verheiratet." "Doch seit letzten Monat.", erklärte Susan. "Auch noch unehelich. Und wieso erfahre ich das erst so spät?", regte Marcus sich auf. "Genau deshalb." "Weshalb? Du bist ganz schön respektlos. Susan, richtig." "Immer noch die, die sie aus Spaß verflucht haben." "Erstens ist das Jahre her und zweitens hatte ich bestimmt einen Grund, kann mich nur nicht mehr daran erinnern." "Ja, der Grund war, dass ich in Hufflepuff bin." "Na sag ich doch, ich hatte einen Grund." "Und sie wollen, dass ich sie respektiere? Herr Professor?" Flints Gesicht verfärbte sich rot vor Zorn, als er plötzlich ruhig wurde und überlegen lächelte. "Das Training ist immer Dienstag und Donnerstag um 16 Uhr. Ich entschuldige mich, das ich sie damals auf dem Flur verflucht habe, warum auch immer." Susan sah ihn verblüfft an. Sie nickte nur kurz und drehte sich um. Sie war schon einige Schritte gegangen, als der Professor ihr zurief. "Ach ja Miss Bones. Zehn Punkte Abzug für Respektlosigkeit gegenüber eines Professors." Susan drehte sich um. "Zehn Punkte? Das ist unfair." "Fünfzehn." "Aber..." Setzte sie noch einmal an. Flint hob fragend die Augenbrauen. "Ja? Haben sie noch etwas zu sagen, Miss Bones?" "Nein.", knurrte Susan und drehte sich um. In der Eingangshalle sah sie auf den Punktestand und tatsächlich lag Hufflepuff nun weit hinter den anderen zurück. "Elendiger Mistkerl.", murmelte sie. "Und so was darf sich Professor nennen." "Ärger mit Flint?", grinste Lisa, die neben ihr zum stehen kam. "Wie kommst du darauf?", fragte Susan sarkastisch. "Och, ich weiß auch nicht, aber das ist der einzige Professor an dieser Schule, der dich wütend werden lässt. Warum nur?" Susan sah sie an. "Ich sage dir wieso. Er hat mich einmal grundlos verflucht." "Das hat Flint mit jedem getan.", winkte Lisa ab. Susan sah sie mit schiefem Kopf an. "Was denkst du gerade?" "Gar nichts. Wusstest du eigentlich, das Hermione und Draco sich letztes Jahr auch die ganze Zeit angegiftet haben. Obwohl wir alle gewusst haben, das sie zusammen kommen." "Was willst du damit sagen?" Ungläubig sah Susan auf. "Ich meine selbst wenn deine Vermutungen richtig sein sollten, was sie nicht sind. Er ist Professor und ein Slytherin und .... er hat hässliche Zähne.", vervollständigte Susan und nickte bekräftigend. "Ich habe gehört Alicia ist schon im fünften Monat schwanger.", sagte Lisa und zog Susan mit sich fort. *** Kritisch besah Marcus sich im Spiegel. "Was soll das heißen, ich habe hässliche Zähne?" 14. Oktober, Dienstag Professor Marcus Flint kam auf das Quidditchfeld gestiefelt und sah das vor ihm stehende Team kritisch an. "Also Hufflepuff.", begann er. "Am 9. November spielen wir gegen Gryffindor und ich will, dass ihr sie vernichtend schlagt. Sie sind ein starkes Team. Letztes Jahr habt ihr gegen sie verloren. Aber da habt ihr ja auch noch unter Professor Wood trainiert." "Ähmmmm.", meldete sich da die Kapitänin zu Wort. Flint, der sich in seiner Ansprache merklich gestört fühlte, sah sie irritiert an. "Ja, Miss Bones?" "Täusche ich mich, oder hatte Professor Wood nicht auch Gryffindor trainiert?" "Ja, das ist sicher richtig. Aber drum geht es jetzt gar nicht. Wir werden gegen die Löwen gewinnen. Dachse sind viel weiser." Allgemeines Gemurmel machte sich breit. "Wie auch immer. Wir haben wenig Zeit, also packen wir es aus, ich meine an. Los! Auf die Besen und jetzt zeigt erst mal, was ihr nicht könnt." Susan gab ihrem Team ein Zeichen und augenblicklich formierten sie sich. Flint öffnete die Truhe mit den Bällen. Die Klatscher schossen in die Luft. Umrundeten das Feld, als wären sie auf der Suche nach jemanden. Der goldene Schnatz wirbelte einmal kurz vor seinem Gesicht und war dann im Himmel verschwunden. Flint war gnadenlos. Die Spieler wussten nicht wie ihnen geschah. "Wood war ja schon streng, aber das ist echt der Hammer.", flüsterte der Torhüter Susan zu, als diese gerade an ihm vorbei flog. Susan bremste ab und sah zu Flint hinüber, der gerade die Treiber ins Gebet nahm. "Lange ist es ja nicht mehr. Und uns kann so ein bisschen Training auch nicht schaden.", gab sie tröstend zurück. "Bisschen Training? Das ist Folter.", schimpfte der Torhüter. "Irgendwelche Probleme?", fragte da eine strenge Stimme genau hinter ihnen. "Nein, Professor.", beeilte sich der Torhüter. Flint nickte und erklärte das Training für beendet. Die Spieler gingen mit schmerzenden Körpern zurück zur Schule. Flint holte Susan ein und hielt sie zurück. Mit zusammengekniffenen Mund sah er sie an, bevor er sagte: "Also, dein Team hat noch viel Arbeit vor sich, wenn sie Gryffindor schlagen wollen." Susan nickte nur und drehte sich dann um, um auch zur Schule zugehen. *** Nach Hufflepuff trainierten die Löwen. Flint sah sich kritisch in der Runde um und nickte zufrieden. "Ihr seid gar nicht so schlecht im Spiel, aber das heißt ja noch lange nicht, dass ihr gut seid. Das nächste Spiel ist gegen die Dachse und ich will, dass ihr gegen sie gewinnt." "Na da sind wir je wenigstens einer Meinung.", raunte Ginny Harry zu, der nickte. "Irgendwelche Einwende, Weasley?", rief Flint, der ihr Getuschel genau gesehen hatte. "Nein, Professor.", schüttelte das Mädchen den Kopf. "Wird schon genau wie ihr Brüder.", murmelte Flint und ließ das Training beginnen. Gryffindor erging es nicht besser als Hufflepuff. Alle wünschten sich Wood zurück oder ersatzweise auch wieder ohne Trainer zu trainieren. 16. Oktober, Donnerstag Draco Malfoy war auf der Suche nach seiner Schwester. Zu seiner Überraschung stand sie mit Ginny Weasley und Lisa Turpin vor dem Gewächshaus und diskutierten über irgendwas. Er hörte mehrere Minuten zu, doch stieg er nicht wirklich dahinter, um was es eigentlich ging. Hellhörig wurde er allerdings, als Lisa anfing von einem romantischen Candlelightdinner zu schwärmen und Ginny mit einfiel. Verdächtig wurde es ihm, das Phoebe wir gebannt an den Lippen der älteren hing. Er hielt es für angebracht seine elfjähre Schwester wegzuziehen. "Es gefällt mir nicht, das du immer mit Hermione und ihren Freunden herumhängst.", bemerkte er, als Phoebe lautstark zu protestieren begann. "Warum? Es ist sehr interessant und sie haben gesagt, das ich sie nicht störe." "So? Interessant? Das kann ich mir denken.", gab Draco trocken zurück. "Und lehr reicht.", setzte Phoebe noch hinzu Draco verschluckte sich. Wie bitte? "Ich werde zu einer Frau, da kann man nie genug Informationen bekommen. Tipps und Ratschläge." "Du bist elf. Du solltest mit gleichaltrigen mit jaulenden Jojo oder beißenden Frisbeescheiben spielen." "Das ist nicht halb so interessant.", maulte Phoebe. Draco verdrehte die Augen. "Ich soll dir nur sagen, dass du morgen deine Zaubertrankhausaufgaben machen solltest. Snape wird dich morgen dran nehmen." Nun war es an Phoebe genervt mit den Augen zu rollen. Ihr Bruder war gerade dabei zu gehen, als sie ihn noch zurück hielt. Verstohlen sah sie sich um und zog ihn ein Stück zu Seite. Er verstand nicht warum, da in der näheren Umgebung niemand stand. Er hatte peinlichst darauf geachtete, das ihn niemand mit seiner Schwester sah. "Du bist doch ein gut aussehender, gebildeter und beliebter Schüler.", begann sie umständlich. "Kann sein.", gab Draco zurückhaltend zu. "Wenn dir eine Schülerin, nennen wir sie mal Lucy sagt, das dich gern hat, würdest du sie auslachen?" "Wer ist es?", fragte Draco. "Wer ist was?", gab Phoebe nervös zurück. "Wer hat dich ausgelacht, weil du ihm gestanden hast, dass du ihn magst? Den mach ich zu Hackfleisch.", knurrte Draco und sah sich schon suchend um. "Niemand, ehrlich, das war doch nur rein hypothetisch.", beschwichtigte sie ihren Bruder. "Dann hast du es vor?" Phoebe sah sich interessiert ihre Schuhspitzen an. "Schwesterchen, jetzt mal ein guter Rat von Bruder zu Schwester. Tu es nicht. Glaub mir, das bringt nur Ärger." "Was hast du eigentlich gedacht, als Herm dir gesagt hat, das sie dich mag?" Draco verfiel in tiefes Schweigen. Es verstrichen mehrere Minuten. "Was denn, so schwierig?", knurrte da hinter ihm einen wohlbekannte Stimme, die NICHT seiner Schwester gehörte. Fahrig fuhr er herum. "Herm. Ich habe dich gar nicht gehört." "Und?" "Und was?" "Was hast du gedacht, als ich dir meine Zuneigung gestanden habe?" "Genau genommen hast du das nie.", erwiderte Draco. "Habe ich nicht?" Hermione sah überrascht auf. Hatte sie wirklich nicht? Draco nickte eifrig und war froh sich aus der Affäre gerettet zu haben. "Beeilt euch ihr Zwei, wir haben jetzt Zaubertränke. Snape flippt aus, wenn ihr zu spät kommt.", rief ihnen da Lisa im vorbeigehen zu. Phoebe drehte sich um und rannte ebenfalls ins Haus. "Du hast es mir auch nicht gesagt.", begann Herm. "Was gesagt?" "Das du mich liebst." "Nun, es war bisher nicht die richtige Gelegenheit.", sagte er ausweichend. "Ich liebe dich, Draco.", drang es über ihre Lippen. Wie vom Donner gerührt starrte er sie an. Dann lächelte er. "Ich weiß. Ich...", weiter kam er nicht, denn sie wurden von Nevilles Rufen unterbrochen. "Beeilt euch. Snape ist schon auf dem Weg zur Schule." Er war außer Atem und kurz darauf im Gebäude verschwunden. Draco griff Herms Hand und zog sie mit sich. Der Moment war dahin. In Hermione breitete sich einen große Unzufriedenheit aus. 18. Oktober, Samstag Susan schlenderte den Gang entlang. Sie war mit Lisa verabredet, aber viel zu früh dran. "Susan.", rief da jemand hinter ihr und das Mädchen drehte sich mit genervten Blick um. Vor ihr stand Hannah, die Vertrauensschülerin von Hufflepuff. Sie wusste nicht warum, aber seit dem sie wieder in Hogwarts war, herrschte eine gereizte Spannung zwischen ihnen. "Du hast schon wieder deine ganzen Bücher im Gemeinschaftsraum rum liegen lassen.", sagte sie. "Es stört doch niemanden." "Doch, du bist das Vorbild für die Jüngeren.", belehrte sie Hannah. "Schon gut, ich räume sie weg. Nachher.", winkte Susan ab. "Mach es bitte jetzt. Wir brauen den Platz." "Soll das ein Witz sein? Ich habe gleich eine Verabredung.", ereiferte sich Susan, nickte dann aber und folgte Hannah in den Gemeinschaftsraum. Missmutig räumte sie ihre Bücher zusammen und ließ sie mit lautem Krachen auf dem Boden neben ihrem Bett im Schlafsaal der Mädchen fallen. Mit Genugtuung sah sie, dass Hannah, die auch im Schlafsaal war zusammen zuckte. Doch kaum hatte sie den Schreck ihrer Mitschülerin wahrgenommen, als es ihr auch schon wieder Leid tat. "Entschuldige bitte, Hannah.", sagte sie. Hannah nickte kurz und lächelte sie dann an. "Schon gut, ist ja nichts weiter passiert." Susan ging wieder. Nach einem Blick auf ihre Uhr fluchte sie und rannte den Gang entlang. Als sie gerade um einen Ecke bog, stieß sie mit jemandem zusammen. Sie entschuldigte sich knapp und wollte weiter, als sie am Umhang festgehalten wurde. "Miss Bones. Sie wissen doch, dass das Rennen im Schulhaus nicht gestattet ist. Das Quidditchtraining fordert sie wohl noch nicht genug." Susan sah auf und ein erneuter Fluch drang über ihre Lippen. Ausgerechnet Flint! "Fluchen übrings auch nicht." Schon schwebte ihr ein bissiger Kommentar auf der Zunge, doch sie schluckte ihn wieder runter. Nur zu deutlich war ihr der Punkteabzug noch im Gedächtnis. "Ich werde mich bessern.", versprach sie satt dessen und er ließ sie wieder los. Sie bemühte sich langsam zu gehen. Sie war sowieso zu spät, da spielt es jetzt auch keine Rolle mehr. Sie grübelte noch über Flint nach, als sie bei Lisa und Phoebe ankam. "So in Gedanken? Wer ist es denn?", grinste Lisa. Susan schreckte auf. Ohne es zu wollen wurde sie rot und schüttelte den Kopf, womit sie andeuten wollte, dass sie nicht darüber reden wollte. Warum auch? Es gab ja nichts zu erzählen. Dennoch irgendetwas irritierte sie. Er sah anders aus. Innerlich zuckte sie mit den Schultern und machte sich Richtung verbotenen Wald auf. *** Oliver stand mit einem zufriedenen Lächeln in der großen Halle und sah sich um. "Du tust ja gerade so, als wärst du Jahrelang weg gewesen.", sagte Marcus trocken, als er seinen Kollegen in der Halle stehen sah. "Es ist schön wieder hier zu sein." Seine Miene verdüsterte sich. "Du glaubst gar nicht wie sehr London sich verändert hat, seit Du-weißt-schon-wer die Macht ergriffen hat." Flint nahm es ohne Kommentar hin. Oliver sah ihn an und stutzte. "Du siehst anders aus." Flint kniff die Lippen zusammen und blieb stumm. "Oder? Warst du beim Friseur? Neuer Umhang? Schönheitsfluch? Verliebt?" Marcus knurrte kaum merklich und bellte: "Sieh zu, das du dich zurück meldest. Dumbledore hat schon angedeutet, das wir ein neues Fach bekommen." "Deine Zähne.", rief Oliver und starrte Markus fasziniert an. "Hast du mir überhaupt zu gehört?" "Was? Nein, ich war so geblendet von deiner neuen Kauleiste." "Deine wird gleich an meiner Faust kleben, wenn du dich nicht beeilst.", schimpfte Flint und rauschte davon. *** Es war tiefste Nacht. Die Sterne standen am schwarzen Firmament. Es war Neumond. In den Schlafsäalen hörte man das gleich mäßige Atmen der schlafenden Schüler. In einem der Schlafsäale von Rawenclaw lag Phoebe wach da und starrte an die Wand. Sie konnte nicht schlafen und das machte sie fast wahnsinnig. Also sprang sie auf und ging in den Gemeinschaftsraum. Dort traf sie auf Lisa, die in den Brief von Adrian versunken war, den sie nun schon zum Millionsten Mal las. Leise begannen sie sich mit einander zu unterhalten. Es überraschte sie etwas als sich die Tür öffnete und Terry und Mandy hereingeschlichen kamen. "Ihr seit noch wach?", stammelte Mandy und zog ihren Umhang enger. "Ihr wart noch draußen?", stellte Lisa grinsend eine Gegenfrage. "Und das als Vertrauensschüler." Streng schüttelte sie den Kopf, fiel dann aber in Phoebes Lachen ein. "Ihr werdet doch nichts sagen, oder?", flehte Mandy. "Kommt darauf an." Phoebe hatte ihre Arme verschränkt. "Auch wenn sie in Rawenclaw ist, sie beleibt eine Malfoy.", entschuldigte Lisa. "Gut, wie wäre es, wenn wir dir sagen, wo dein Bruder ist. Ich bin sicher, ihn zu erpressen ist für dich effektiver.", sagte Terry diplomatisch. Phoebe kniff die Augen zusammen und dachte über den Vorschlag nach. Zögernd nickte sie. "Im dritten Klassenzimmer im fünften Stock im Westflügel.", gab Terry frei. "Allein?" Mandy und Terry sahen sich an und grinsten. Dann gingen sie ohne ein weiteres Wort in ihre Schlafsäale. "Hermione?" Lisa sah die jüngere fragend an. "Mit Sicherheit.", bestätigte diese. "Es muss interessant gewesen sein, als die beiden nebeneinander gewohnt haben." "Interessant? Ich habe meine Mom noch nie so oft einer Ohnmacht nahe sein sehen." "So schlimm?" "Schlimmer. Tante Phoebe. Hört sich doch gut an, nicht?", grinste Dracos Schwester und ging auch wieder ins Bett. "Tante Phoebe.", murmelte Lisa. "Mama Hermione. Papa Draco." Sie musste grinsen. "Mama Lisa. Papa Adrian." Da seufzte sie und zückte die Schreibfeder. In Slytherin schlich Draco in den Gemeinschaftsraum. Er atmete auf, da alle bereits in süßen Träumen zu liegen schienen und Professor Snape, der wie jede Nacht Aufsicht hatte, war auch weit und breit nicht zu sehen. "Machst'n du noch hier?", murmelte Theodor Nott schlaftrunken und richtete sich von der Couch auf. "Lernen", sagte Draco. Was anderes fiel ihm nicht ein. "Lernen? Samstagnacht?" Theodor sah ihn nun entgeistert an. "Warum bist du nicht im Schlafsaal?", fragte nun Draco. "Crabbe schnarcht, als würde er den ganzen verdammten, verbotenen Wald abholzen.", gähnte der andere. "Lernen, also. Was denn? Ich sehe gar keine Bücher." Er blinzelte nun den jungen Malfoy an, der kurz überlegte. Sollte er jetzt die Wahrheit sagen? "Für manche Dinge braucht man keine Bücher.", gab er nur knapp zurück. Theodor versank in tiefes Grübeln und schlief darüber wieder ein. Draco grinste du ging seinerseits ins Bett. Hermione richtete sich die Haare. Das Bild der fetten Dame schwang wieder zu. Nur am Rande nahm das Mädchen das Feuer war, als sie jäh zusammen zuckte. Augenblicklich war ihr verzücktes Grinsen aus ihrem Gesicht verschwunden. "Was macht ihr denn alle hier?", fragte sie entgeistert. Vor ihr saßen Parvati und Lavender, die wissen lächelten. Harry, der wie ein Honigkuchenpferd grinste und Ron, der sie finster ansah. Und zu guter Letzt Ginny, die ihren Kopf in die Hand gestützt hatte und sagte: "Wenn Winter wird, ist es schwierig einen ruhigen Platz zu finden, nicht?" Ron fuhr herum. "WAS?", schrie er und alle anderen legten warnend den Finger auf den Mund. Trotzdem kam Neville torkelnd aus dem Schlafsaal. "Tja, na ja.", begann Herm und sah sich unsicher um. "Wie spät is'n is?", gähnte Neville und setzte sich in den letzten freien Sessel. "Fast drei.", sagte Parvati. Neville blinzelte Herm an. "Und da bist du schon wieder zurück?" Hermione kratzte sich verlegen am Kopf. "Ich bin müde." Und verschwant. "Müde, so, so.", griente Parvati. "Das glaube ich gern." Ron warf ein Kissen nach ihr, dem sie geschickt auswich. Im Gemeinschaftsraum von Hufflepuff spielte man Scrabble. Alle waren mit Feuereifer dabei nur Susan war in einem Sessel eingeschlafen. Hannah und Ernie stritten sich gerade, ob es das Wort 'Equexion' nun gab oder nicht. Es bildeten sich zwei Parteien. Die Mädchen, die auf Hannahs Seite standen und steif und fest behaupteten, das gibt es und wenn es in keinem Buch zu finden war, lag es einzig und allein daran, das die Bücher nicht auf den neuesten Stand waren und die Jungs auf der Seite von Ernie, die entschieden dagegen waren, das Wort gelten zu lassen. "Ich werde dich auf Entzug setzten, Ernie.", drohte Hannah schließlich und augenblicklich kehrte Ruhe ein. Hannah bekam ihre Punkte und Ernie sah sich entschuldigend bei seinen Mitstreitern um. Diese grummelten. Zacharias Smith legte grade das Wort 'Muggel', als Susan aus dem Schlaf aufschreckte und rief: "Seine Zähne!" Verwirrt sahen die anderen zu ihr hinüber. 19.Oktober, Sonntag Die Hälfte der Schüler von Hogwarts stand übernächtigt auf. "Nun mal ehrlich Harry, gibt es das Wort 'Equexion'?", fragte Zacharias aufgebracht. Harry stand da und dachte ernsthaft darüber nach. "Nein ich habe noch nie davon gehört." "Herm, Herm, du musst das doch wissen." Zacharias stürzte auf das Mädchen und Draco zu. "Equexion. Gibt es so was?" Herm sah ihn verwirrt an. "Wie kommst du denn darauf?" "Wir haben gestern Scrabble gespielt und Hannah hat behauptet das gibt es und Ernie die Flasche ließ sich mit Entzug erpressen." Zacharias wurde immer aufgeregter und wedelte mit den Armen in der Luft. "Entzug von was?", mischte sich nun Draco ein. "Was weiß ich.", regte der Hufflepuff sich auf und stapfte davon um sich bei Ernie zu beschweren. Draco drehte sich grinsend zu Herm um. "Nicht das du mir auch mal mit so was drohst." Hermione stieß ihn in die Seite und grinste zurück. "Kommt ja nur auf dich an, Dracoschatz." Er verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. Spontan beugte er sich zu ihr hinüber und küsste sie flüchtig, bevor er zum Slytherintisch ging. "Oh, wie süß.", sagte Padma hinter Herm sarkastisch und klimperte mit den Augen. "Neidisch?", stichelte Hermione. "Hättest du wohl gern.", lachte die andere und Herm stimmte mit ein, als neben ihnen ein deutliches Zähneknirschen zu vernehmen war. Auch Pancy hatte den Kuss mitbekommen. "Verräterische Schlampe, elendige.", zischte sie. "Wird Mal wieder Zeit für eine Abreibung, was?", grinste Padma und Parvati, Lisa, Ginny nickten begeistert und Susan und Phoebe stimmten auch mit zu, obwohl sie nicht wussten wovon Padma da redete. 22. Oktober, Mittwoch "Hast du gelesen?", rief Ron aufgebracht und stach auf das Pergament, das als Aushang am Schwarzen Brett hing, ein. Harry rückte seine Brille zurecht. "Ab nächste Woche bekommen wir ein neues Fach. Literatur. Was soll das denn?" "Oh, Flint und Wood unterrichten, das kann doch nur lustig werden.", freute sich Lisa. "Ich bezweifle, das wir da irgendetwas lernen.", sagte Susan und sah skeptisch auf den Aushang. "Literatur? Und was sollen wir da überhaupt lernen? Wer kam eigentlich auf die bescheuerte Idee?", fragte Terry. "Lassen wir uns überraschen. Nächste Woche wissen wir mehr.", murmelte Herm nur im vorbeigehen und die anderen sahen ihr erstaunt nach. "Seit sie mit Malfoy zusammen ist, hat sie sich sehr verändert.", sagte Mandy. "In wie fern?", mischte Kevin sich ein und alle fuhren herum. Niemand hatte ihn bemerkt. "Na ja, früher hatte sie sich für alles Neue begeistert, aber jetzt scheint es ihr alles egal zu sein. Eigentlich seit dem Tod ihrer Eltern", sagte Ernie. Kevin hob interessiert eine Augenbraue. Terry und Mandy sahen sich besorgt an. Lisa räusperte sich, als sie auf die Uhr blickte. "Ich muss in die Bibliothek. Zaubertrankhausaufgaben, kommt ihr?" Demonstrativ sah sie zu Mandy und Terry. Mandy verstand. Terry nicht. "Hausaufgaben?", fragte er ahnungslos. Doch seine Freundin schleifte ihn schon mit sich. 29. Oktober, Mittwoch "Was soll das heißen, du hast schon ein Buch ausgesucht?", ereiferte sich Flint und sah Wood verständnislos an. "Ich bin dafür, dass wir das hier lesen." Er hielt Flint einen dicken Roman entgegen. "Only a WAS?", rief Marcus. "Story. Only a story.", erklärte Wood geduldig. "Um was geht es da überhaupt?" Genervt drehte Flint den Wälzer in den Händen. Er hasste Lesen. Und wenn Wood sich durchsetzte, müsste er das tun, den der Vorteil an seinem ausgesuchten Werk war, das es ihn als Schauspiel gab. "Über das Gute, das über das Böse siegt.", kam die schlichte Erklärung, doch Flint glaubte ihm nicht, trotz allem hatte er die Zusammenfassung überflogen und fragte: "Sind die Guten die Profikillergruppe Bluemoon, die aus Schwarzmagier besteht?" "Na ja weißt du, Alicia fand es ganz toll und wenn wir das nehmen, brauchen wir es nicht zu lesen, sie würde es uns einfach erzählen." "Abgelehnt, wir nehmen meins." "Und das wäre?" "Schwarze Nixe. Da können die Kleinen sehr viel Wertvolles über Flüche lernen.", grinste Flint zufrieden. "Das wird Dumbledore nicht zu lassen.", vermutete Wood, denn er kannte sowohl das, wie auch andere Werke der Autorin. "Deins auch nicht. Also nehmen wir meins", schloss Flint und ließ Wood stehen. "Das werden wir ja sehen.", knurrte Wood. Zum Glück für die Schüler wurde sie für den Unterricht geteilt. Flint übernahm Hufflepuff und Gryffindor und Wood Slytherin und Rawenclaw. *** Marcus Flint stand nervös vor der Klasse. In seiner Hand lag das schwere Buch. Natürlich hatten sich er und Oliver darauf einigt, dass sie sich nicht einig waren und jeder das tat, was er für richtig hielt. Literatur! Wer um alles kam auf den Schwachsinn?, dachte er verbittert, ließ sich aber nichts anmerken. Warum er nun ausgerechnet Hufflepuff und Gryffindor vor sich sitzen hatte, wusste er auch nicht. "Schwarze Nixe ist ein sehr wertvolles und spannendes Buch.", begann und sah sich zufrieden um. Seine Schüler hingen an seinen Lippen. Er wusste nicht, dass es vor allem an seinen neuen Zähnen lag, die sie nun kritisch musterten. "So sehr es euch auch schockieren wird, ihr werdet es lesen. Am Jahresende schreiben wir eine Interpretation über den ganzen Roman." Da hörte man ein Stuhlkrachen und alle drehten sich zu Neville um, der sich mühsam aufrappelte. "Entschuldigung." Rot werdend sah er sich um. "Was hat sie den jetzt umgehauen? Das Wort Interpretation oder Roman?", fragte Flint. "Eher das Wort ganzen. Das Ding ist doch bestimmt 200 Seiten dick." "416." Neville schluckte. Über ein Gedicht konnte man ja schon seitenweise Interpretationen schreiben, wie viel wird es dann über einen ganzen Roman? Wusste Flint überhaupt, was er da verlangte? Nein wusste er nicht. "Kennt jemand schon en Roman?", fragte Flint und sah sich in der Klasse um. Hermiones Finger schoss in die Höhe und auch Susan meldete sich zaghaft. "Das hätten wir uns ja denken können. Am besten fangen wir gleich an zu lesen.", sagte Flint ging zu seinem Schreibtisch zurück und setzte sich. Während seine Schüler ihre Köpfe über die Bücher beugten, wanderten die Gedanken von Flint weit weg. In der Klasse von Wood sah es ähnlich aus. Oliver saß am Schreibtisch und ließ seine Schüler lesen und fing an einen Brief an Alicia zu schreiben. Das hatte er sowieso schon die ganze Zeit vor, aber nie die Ruhe dazu gefunden. In beiden Klassen merkten die Schüler schnell, das ihr jeweiliger Professor nicht bei der Sache waren und so taten sie, was jeder anderen auch tun würde, sie beschäftigten sich mit allem anderen, nur nicht mit lesen. Ron und Harry spielten Snape explodiert. Herm schrieb an Draco und Susan in ihr Tagebuch. Terry und Mandy unterhielten sich, genauso wie Hannah und Ernie. Zacharias stritt sich mit Neville wer die bessere Quidditchmannschaft war und Lavender hängte sich mit rein. Crabbe und Goyle rechneten schon mal aus, was sie das nächste Mal im Honigtopf bezahlen würde, kurz um, alle taten irgendwas, aber keiner las oder schenkte den Professoren ihre Aufmerksamkeit. So bemerkte auch niemand, das Flint immer wieder zu Susan sah und sie nachdenklich musterte. "So, das war's für heute. Bis zum nächsten Mal habt ihr das Buch fertig gelesen.", schloss Wood den Unterricht und eine leise Protestwelle erfüllte den Raum. Bei der anderen Klasse sah es ähnlich aus. "Bis nächsten Mittwoch? Wann denn? Ich habe überhaupt keine Zeit dafür.", ereiferte sich Ron, als sie in die große Halle kamen. Missmutig ließ er sich auf einen Platz fallen und donnerte das Buch auf den Tisch. Ginny, die schon saß, zog es zu sich. Erfreut sah sie auf. "Das wollte ich schon immer lesen. Darf ich es mir ausleihen?" "Du kannst es ja für mich lesen und dann erzählen.", schlug ihr Bruder sarkastisch vor. "Okay.", sagte Ginny und schlug das Buch auf. "Ernsthaft?" "Klar, wieso nicht.", sagte Ginny gleichmütig. "Bis wann?" "Dienstag." "Ist gut.", erwiderte Ginny und Ron sah triumphierend zu Harry. Der sah kritisch zu Ginny, die verschlagen grinste. "Ich denke du solltest es lieber selber lesen, Ron.", bemerkte Harry und dieser sah auf. Sah zu Harry, dann zu seiner Schwester und verstand. "Ja, ich lese es selber." Hermione wartete in der Eingangshalle auf Draco, der gemächlich die Treppe herunter kam. "Und, was müsst ihr lesen?", fragte sie und blinzelte ihn an. Draco kramte das Buch hervor und las den Titel. "Only a story. Kennst du das?" "Nein, noch nicht. Auch bis nächsten Mittwoch?" Draco nickte und hob dann bedauernd die Schultern, "Dann werden wir uns in den nächsten Tagen nicht mehr so lange treffen können." "Ich kenne unseres schon." "Das hätte ich mir eigentlich denken können." Das Mittagessen war vorbei und die meisten Schüler begannen mit ihren Hausaufgaben. Draco saß immer noch am Tisch der Slytherin und schob das Buch hin und her. Er sollte wirklich damit anfangen, doch irgendwie hatte er gar keine Lust, dazu. "Armer, Schatz.", spottete Herm, als sie sich neben ihn setzte. Sie stützte ihren Kopf in die Hand und sah ihn schräg von unten an. "Es ist bestimmt nicht so schlimm.", sagte sie. "Kann ja sein, aber ich würde wirklich lieber was anderes machen." Ein Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. "Etwas ganz anderes." "Wollen und können, sind nun mal zwei verschiedene Schuhe.", entgegnete Herm herzlos und zog das Buch zu sich. Sie schlug es auf und las die Überschrift. "Only a story, ... na so schlimm klingt es doch gar nicht... Die Zukunft ist vorhersehbar. Doch möge das Schicksal einen andere Weg einschlagen als vorherbestimmt, so dass die Hoffung dieser Mädchen nicht verblasst. Prolog... siehst du liest sich doch schnell, wir sind schon beim Prolog... So wie ein Leben verblasst, beginnt auch schon ein Neues. Und wer eine zweite Chance erhält, der nutzt sie auch. Aber wer entscheidet, welcher Mensch sein Leben noch einmal leben darf? Und wer garantiert, dass es ein Jenseits gibt? Ich sehe Wasser..." Hermione hielt inne und sah auf. Draco hing an ihren Lippen. "Weiter.", sagte er nur. "So spannend?", grinste Herm. "Keine Ahnung. Aber es ist faszinierend, dir beim Vorlesen zu zusehen." Hermione schluckte. Im Moment hatte sie gar eine Lust weiter zu lesen, also saß sie da und starrte zurück. Fast eine Ewigkeit saßen sie einfach nur da, bis sie jäh zusammen zuckten, als Phoebe sie ansprach. "Da bist du ja. Ich habe gehört, du hast ein Buch, das du schon kennst und gut sein soll, Herm?" Das Mädchen riss sich vom Anblick ihres Freundes los und richtete konzentriert alle Aufmerksamkeit auf dessen Schwester. "Willst du es haben?" "Darf ich?" "Ja, natürlich, ich brauche es aber in einer Woche für zwei Stunden." "Ich hole es mir später, dann könnt ihr hier weiter machen...", Phoebe stockte, "Womit auch immer." Dann drehte sie sich um und verschwand. Hermione suchte mit dem Finger die Zeile, wo sie stehen geblieben war und las weiter laut vor. Draco und sie merkten gar nicht, wie sich nach und nach immer mehr Rawenclaw und Slytherin um sie versammelten. Alle lauschten gebannt Herm. "...Ich brauche was zu trinken?", warf sie ein und eine Sekunde später stand eine ganzer Krug vor ihr. Da erst blickte Draco auf und sah sich umzingelt. "Was macht ihr denn alle hier?", fragte er genervt. "Wir lesen ein Buch, siehst du doch.", entgegnete Terry kopfschüttelnd. "Sieh hat mir vorgelesen.", grummelte Draco. "Was denn, kannst du das nicht alleine?", fragte Lisa. Draco funkelte sie böse an, griff nach Herms Hand und zog sie samt Buch mit sich fort. "Hey, hast du sie etwa für dich gepachtet?", rief Theodore ihm hinterher. "Ja.", kam nur die knappe Antwort, dann waren Herm und Draco aus der großen Halle verschwunden. "Und wer liest jetzt vor?" Fragend sahen sich die Schüler um. Da erblickten sie einen zweiten Knäuel um den Gryffindortisch. Dort saß Ginny und las schwarze Nixe laut. Die Rawenclaw und Slytherin überlegten nicht lange und stellten sich dazu. Anfangs waren sie verwirrt, weil so viele anderen Namen vorkamen und auch die Geschichte irgendwie anderes war, doch sie schoben es darauf, das Ginny wahrscheinlich schon weiter voran war. Keiner merkte, dass es sich um eine ganz andere Story handelte. *** "Wo sind denn Ron und Ginny?", fragte Hermione und sah sich suchend um. Alle saßen schon zum Abendessen an den Tischen, nur die Weasleykinder fehlten noch. "Ich weiß nicht, McGonagall wollte was von ihnen.", erwiderte Harry. "Es wird doch nichts passiert sein?" "Du kannst sie gleich fragen, da kommen sie." Ginny und Ron setzten sich schweigend hin. Starr blickten sie auf den Tisch, der sich unter diversen Köstlichkeiten bog, doch die Beiden griffen nicht zu. "Ist irgendwas passiert?", fragte Parvati und sah sie aufmerksam an. Die beiden schüttelten die Köpfe und murmelten irgendwas von später. Die anderen mussten sich damit zufrieden geben, ob sie nun wollten oder nicht. Abends im Gemeinschaftsraum ließen sich die Weasleys niedergeschlagen auf die Sessel nieder und die anderen versammelten sich drum herum. "Unser Dad ist nach Askaban gebracht worden.", platzte es da aus Ron heraus. "Was? Wieso?", fragten die anderen entgeistert. "Keine Ahnung. Was weiß ich denn?" "Er muss doch irgendwas getan haben, sonst würden sie ihn doch nicht einsperren.", schlussfolgerte Herm. "Getan?!", schrie da Ron. "Er ist auf der Seite der Muggel, das hat er getan. Auf der Seit von Magiern wie dir." Wütend stach er mit dem Finger auf Herm ein. "Ich bin keine Muggel, wie meine Adoptiveltern.", sagte Herm finsterer, als sie beabsichtigt hat. "Ach ja richtig. Du armes Wesen musstest ja bei den ach so unterentwickelten Muggeln aufwachsen, obwohl deine wirklichen Eltern reinblütig sind. Womöglich sogar Schwarzmagier. Sie waren deine Eltern, egal ob magisch oder nicht. Du sollest respektvoller von ihnen reden.", schrie Ron. Die anderen sahen ihn erschrocken an. "Ich meinte ja auch nur, das sie vielleicht nicht hätten sterben müssen, wenn ich ihr richtiges Kind gewesen wäre.", entfuhr es Herm bitter. Dann drehte sie sich um und rannte hinaus. Sie wollte nur weg. So lange hatte sie es verdrängt, doch jetzt stürzten die Bilder der Beerdigung wieder auf sie ein. Jetzt wusste sie das ihre Eltern lebten, das alles 'nur' eine grausame Show war, doch den Schmerz, den sie damals erlitten hatte, war echt gewesen. Keine Träne gespielt. Sie glaubte wirklich ihre Eltern zu beerdigen. Wie eiskalt mussten Eltern sein, ihrem Kind so etwas anzutun? Herm merkte gar nicht, wie sie den Weg zu den Kerkern einschlug. Plötzlich stand sie vor dem Klassenraum für Zaubertränke. Sie wusste irgendwo hier war auch der Eingang zum Gemeinschaftsraum der Slytherin. Professor Snape sah sie fragend an, sagte aber nichts, sondern ging an ihr vorbei. Draco saß im Gemeinschaftsraum und las. "Mister Malfoy.", rief da Snape quer durch den Raum. Der Junge sprang erschrocken auf. "Haben sie nicht etwas vergessen?" "Vergessen?", echote Draco und grübelte. Was um alles in der Welt könnte er vergessen haben? "Vor der Tür steht Miss Granger.", half Snape ihm auf die Sprünge. Herm? Warum? Hatte er eine Verabredung vergessen? "Wollen sie sich nicht darum kümmern?", bohrte Snape weiter. Draco warf das Buch auf die Couch und ging immer noch grübelnd an Snape vorbei. Er konnte sich gar nicht erinnern sich mit Herm verabredet zu haben. Er war noch nicht aus der Tür, da überlegte er schon, welche Entschuldigung er anbringen könnte. Sie wartete bestimmt schon länger. Um so überrascht war Draco, als Herm ihn mit großen Augen ansah. "Weißt du, dass ich gerade an dich gedacht habe?" "Wahrscheinlich weil wir verabredet waren?", fragte Draco vorsichtig. "Waren wir?" Nun überlegte Herm. "Ja, waren wir. Aber das macht ja nichts, wenn du es vergessen hast. Jetzt haben wir uns ja gefunden.", schloss Draco und griff ihre Hand. 30. Oktober, Donnerstag "Ist doch merkwürdig, nicht?" Terry sah Lisa und Mandy an. Diese nickten nachdenklich. Dieser neue, Kevin, verhielt sich in der Tat auffällig, wenn es um Herm ging. Irgendwie feindselig, als würde er sie hassen, was aber unlogisch war, denn er kannte sie ja kaum. "Ging Susan nicht mit ihm auf eine Schule? Vielleicht weiß sie ja mehr.", fragte Ron. Es beunruhigte ihn, genauso wie Harry und Ginny, die neben ihm saßen, was Terry da erzählte. "Sie kannten sich wohl nur flüchtig.", entgegnete Lisa. "Eine Voodopuppe? Bist du sicher?", fragte nun Ginny. "Ganz sicher.", nickte Terry "Dann hatte Terence also doch Recht." Ron sah seine Schwester fragend an. "Er hatte mir geschrieben, das Adrian ihm geschrieben hat, dem Lisa geschrieben hat, das wohl irgendjemand eine solche Puppe von Herm hat, aber ich konnte mir das nicht vorstellen.", erklärte sie. "Die Ausführung war jetzt etwas verwirrend, aber egal.", sagte Ron. "Wir werden Herm im Auge behalten.", bestimmte Harry. "Und wir diesen Kevin.", nickte Terry. "Aber was wenn Herm nicht da ist. Ich meine sie ist doch Öfters mal verschwunden.", warf Ron ein. "Dann ist sie bei Draco.", sagten die anderen gleichzeitig. "Da wird ihr bestimmt nichts passieren." Darin waren sie sich alle einig. *** Narzissa stand mit sorgevoller Miene am Fenster. Wie sollte sie das Diana sagen? Sie hoffte ihr Sohn würde doch nicht so dumm sein. *** 31. Oktober, Freitag Alle hofften dass nichts passieren würde. Seit Harry und seine Freunde an dieser Schule waren, war immer irgendwas passiert. Mit Spannung und Nervosität gleichermaßen erwartete Hogwarts den Abend, an dem es ein Fest geben sollte. "Meinst du heute bekommen wir wieder ungebetenen Besuch?", fragte Ginny Hermione. "Ich weiß nicht, ich hoffe nicht." Noch mehr Aufregung konnte sie nicht vertragen. Ihr Leben war chaotisch genug, obwohl es in letzter Zeit ruhig war. Erschreckend ruhig. Noch nicht mal ihr verhasster Vormund hat sich gemeldet. Das Fest war im vollen Gange, doch nichts ereignete sich. Fast schien es, als wartete jeder darauf, dass irgendjemand hereingestürmt kam und einen Basilisken oder zum mindest eine Boa constrictor ankündigen würde. "Ich gehe mir mal etwas zu trinken holen. Will noch jemand was?", fragte Susan höflich in die Runde, doch die Gläser der anderen waren noch reichlich gefüllt. "Phoebe, starr doch nicht immer zur Tür.", meckerte Draco. "Lass mich doch starren.", gab sie zurück. "Du machst einen ja ganz wahnsinnig." "Lisa?" Hilfe suchend sah die junge Rawenclaw die ältere an, die ihrerseits Draco böse anfunkelte. "Lass sie doch gucken, soviel sie will." "Aber nicht alle zwei Sekunden." "Ach Geschwisterliebe.", schwärmte Terry und zwinkerte Phoebe zu. Mandy lachte hell auf. "... vielleicht Dementoren, so was hatten wir schon lange nicht mehr in der Schule.", sagte Parvati gerade zu ihrem Zwilling, als sie auf die Gruppe zukamen. "Beschrei es nicht." Padma sah sich vorsichtig um, doch nichts sah nach einem Dementor aus. "Wir gehen morgen nach Hogsmead. Kommt ihr mit, oder wollen wir uns wieder in 'Drei Besen' treffen?", mischten sich Lavender und Hannah in die Unterhaltung ein. "Treffen wir uns wieder da.", schlug nun Herm vor. "Gehen wir zusammen?" Lisa sah fragend auf, doch in Herm und Dracos Gesicht stand ein deutliches Nein. Sie verstand das, schließlich hatten sie in letzter Zeit wenig Zeit für einander. Lisa seufzte innerlich. Sie vermisste Adrian. "Susan kommt bestimmt mit. Wo ist sie denn?" Alle wandten die Köpfe Richtung Buffet, als sie ein scheppern und ein unterdrücktes Fluchen hörten. Da war Susan. Sie lag, die Arme von sich gestreckt auf dem Bauch. Der Kürbessaft, der eigentlich in ihrem Becher sein sollte, tropfte von Professor Flints Umhang und Haaren. Keiner konnte sich erklären, wie der Saft bis auf den Kopf kommen konnte. Die Slytherins lachten laut auf, wären die anderen sich auf die Lippe bissen um es nicht ihnen nach zu tun. Susans Knie schmerzte und ihre Hand schien leicht verstaucht zu sein, als sie versuchte sich damit abzufangen. Flint half ihr auf. Mit hoch rotem Kopf stand sie vor ihm und entschuldigte sich kleinlaut. Er besah sich ihre Hand und schickte sie kurzerhand auf die Krankenstation. Lisa und Herm waren zu ihr geeilt und nahmen ihr den Becher ab. Ginny ging mit ihr zu Madame Pomfrey. Der Rest des Abends verlief ruhig. Und fast enttäuscht gingen einige Schüler zu Bett. Es kehrte Ruhe im Schloss ein. Nur wenige waren noch wach. Lisa lag in ihrem Bett und sah aus dem Fenster. Die Nacht war still und dunkel und in ihr breitete sich ein Gefühl von düsterer Vorahnung aus. Als wäre es die Ruhe vor dem Sturm, dachte sie finster, kurz bevor sie einschlief. *** "So, das war Kapitel 9. Ich war mal so frei und habe zwei FF rein gebracht. Ursprünglich wollte ich eigene 'Roman' nehmen. Aber viiiiiiiel zu anstrengend sich selber auszudenken. Also, danke ich an dieser Stelle Gleda und Immortalserpensortia *sich verbeuge* Das sie soooooooo großzügig ihre Geschichten zur Verfügung gestellt haben *sich noch tiefer verbeug* Das hilft mir ungemein *Boden knutsch*" "Sie wissen davon doch gar nichts." "Ja und? Sie werden es doch auch nie erfahren." "Ähmmm. Täusche ich mich oder irre ich mich, aber sind die beiden nicht deine ersten Kritiker?" "Mist, das habe ich vergessen." *grins* Kapitel 10: ------------ Kapitel 10 1. November, Samstag Es war noch früh am Morgen, als Susan zum Quidditchfeld ging. Der Tau hing noch in den Gräsern. Sie überlegte nicht lange. Kurz entschlossen stieg sie auf den Slytherinturm. Hier konnte sie sich sicher sein, nicht gestört zu werden. Niemand aus Slytherin kam hier her und schon gar nicht so früh. Außer Herm und Draco, räumte sie eine, doch ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es noch viel zu früh war. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, las sie an die beiden dachte. Sie waren süß. Ungewöhnlich zwar, aber süß. Vor allem wenn sie versuchten, für die anderen möglichst unauffällig sich Blick zu zuwerfen, oder die Hand des anderen griffen oder, wenn sie sich besonders unbeobachtete fühlten Küsse auszutauschen. Das war genauso unauffällig, als würde Dumbledore im rosa Bienchenkostüm Stepptanz tanzen. Sie hoffte dass ihre Schwärmerei, nicht jeden ins Auge stach. Deshalb kam sie her. Der gestrige Abend war nur verwirrend für sie gewesen. Immer und immer wider ertappte sie Professor Flint dabei, wie er sie beobachtete und damit nicht genug, ihr Herz schlug bis zum Hals, sofern sie seinen Blick spürte, sie würde verlegen und ihre Hände wurden feucht. Was um alles in der Welt war nur los? Das war Flint!, rief eine Stimme in ihr. Flint, der dich verflucht hat, weil du in Hufflepuff bist. Doch die andere sagte, na und? Deshalb kann er doch faszinierend sein. Da war sie gestolpert und der Länge nach hingefallen. Ausgerechnet Flint vor die Füße. Wie peinlich!! Susan blickte auf das Feld hinunter, während sie so mit sich selber sprach, als sie plötzlich Schritte hinter sich hörte. Das wird wohl Herm sein, dachte sie. "Entschuldige, wollest du alleine sein?", fragte jemand und Susan wirbelte herum. Vor ihr stand nicht Herm! Das war ganz bestimmt nicht das Gryffindormädchen. Die Person sah eher wie jemand aus, der mal in Slytherin war und sie grundlos verflucht hatte. Marcus Flint! "Ich geh besser wieder. Tut mir Leid, ich wollte nicht stören. Du scheinst gerade in wichtigen Gedanken zu sein.", sagte er und wollte sich wieder umdrehen, da musste Susan unwillkürlich lächeln. "Habe ich was Komisches gesagt?", fragte Marcus, kam zurück und stellte sich neben sie. "Nein, ich hatte nur...", begann sie. "Entschuldigen sie, das war jetzt respektlos." "Es ist ungewöhnlich, das du auf dem Slytherinturm bist.", sagte Marcus in die entstanden Stille. "Herm hat mir den Tipp gegeben, das hier keiner ist. Außer sie ist mit Draco hier, natürlich. Ihr Slytherins habt es nicht so mit heimlichen Dates, schätze ich." Susan lehnte sich auf das Geländer und sah auf den Rasen. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass sie Professor Flint gerade geduzt hatte. "Und ihr wollt auch nicht oft alleine sein und nachdenken. Ich meine bist auf sie, Professor." Sie richtete sich auf und drehte sich zu ihm um. Ihr Kopf hob sich langsam und sie sahen sich an. "Genau genommen bin ich auch das erste Mal hier ohne ein Quidditchspiel zuzusehen." "Ich kann gehen, wenn sie alleine sein wollen. Es wird für mich Zeit, die anderen werden sich bestimmt schon fragen, wo ich bleibe." Marcus nickte, wandte aber nicht den Blick von ihr. "Das wäre eigentlich schade, weil ich extra hergekommen bin, weil ich gehofft habe eine ganz bestimmte Schülerin zu sehen." Susan stockte der Atem. Hatte sie sich da gerade verhört? Marcus begann verlegen zu lächeln. "Nein, entschuldige, das war ganz ... unangebracht." "Ich werde dann mal gehen." Susan zeigte mit dem Daumen hinter sich, doch noch immer hingen ihre Augen an seinen, bis sie sich gewaltsam losriss und die Treppe zum Ausgang hoch stolperte. Marcus sah ihr nach und hörte ihre Schritte verhallen. Innerlich fluchte er über sich. War er denn von allen guten Geistern verlassen? Und von allen bösen auch? Was tat er hier überhaupt und wie um alles in der Welt kam er dazu ausgerechnet Susan Bones zu sagen er hätte gehofft sie hier zu treffen?! Wütend kniff er die Lippen aufeinander und stapfte missmutig die Treppe hinunter. Auf dem Feld sah er in den Himmel. Er war wolkenlos und pechschwarz. Er kniff die Augen zusammen. Der Mond war nicht zu sehen, ebenso keine Sterne. Ein unwillkürlicher Schauer durchzuckte ihn. Hinter sich erahnte er mehr, als das er sah einen Schatten, dann versank er in Dunkelheit. *** Die Dunkelheit hielt ihn noch fest. Leises Stimmengewirr drang an sein Ohr. Hastige Schritte eilten über den Steinfußboden. Marcus Flint verspürte einen dumpfen Schmerz, doch konnte er nicht ausmachen, wo er herkam. Irgendwie tat ihm alles weh, als wäre er von einer Herde Hypogreifs zertrampelt worden. Licht drang in seine mühsam geöffneten Augen und er erkannte Oliver, der ihn besorgt ansah. Hinter ihm erschien Dumbledore und Snape. Schließlich bahnte sich Madame Pomfrey einen Weg zu ihm. Er registrierte noch, dass er im Krankenflügel lag, dann schlief er wieder ein. Oliver kaute nervös an seinem Fingernagel und Snape schüttelte missbilligend den Kopf. "Was war es denn?", fragte Oliver den Direktor. "Moriturus Vulneris.", sagte Dumbledore. "Es war ein Glück für ihn, das sie ihn so schnell gefunden haben, Oliver." "Aber warum? Welchen Grund sollte es geben ihm umbringen zu wollen?", bohrte Wood weiter. "Ich weiß es nicht." Madame Pomfrey eilte wieder davon. Snape sah nachdenklich auf die Schnittwunden von Flint. So etwas hatte er noch nie zuvor gesehen. "Schwarzmagier können wir wohl ausschließen.", sagte Fortuna, die unerwartet aufgetaucht war. "Das denke ich auch.", stimmte Dumbledore ihr zu. "Vor allem weil die Flints Schwarzmagier sind. Seit je her." Er sah Fortuna an. "Aber das weißt du natürlich längst." Diese nickte. "Auroren waren es aber auch nicht. Jedenfalls kenne ich niemanden, der so feige und hinterrücks agiert.", setzte sie an und sah besorgt zu den Bewusstlosen hinunter. "Woher wollen sie das wissen? Kennen sie etwa aller persönlich?", giftete Oliver aufgebracht. Snape sah Fortuna spöttisch neugierig an und Dumbledore neigte leicht den Kopf. "Es wird sowieso bald jeder wissen, Oliver. Ich bin eine Aurorin. Inkognito. Ich weiß nicht ob ihnen der Name Crawford etwas sagt.", lächelte sie. Einen winzigen Moment sah sie zu Snape hinüber, der fast beleidigt aussah. Seine schöne Erpressung war dahin. Na ja, jedenfalls fast. Noch weiß niemand, dass sie eine Verräterin unter den Auroren war. "Doch nicht die Geschwister Crawford?", flüsterte Oliver ungläubig. "Doch, Celina Crawford und ich wäre ihnen dankbar, wenn sie es für sich behalten würden. Ich habe einen Grund für meine Namensverschleierung." Oliver nickte. Madame Pomfrey kam hereingerauscht und betupfte Flints Wunden mit einer merkwürdigen Tinktur, bevor sie Lage um Lage seine Arme verband. "Ich denke wir sollten jetzt gehen.", sagte Dumbledore und die Gruppe entfernte sich. Oliver verschwand in seinem Büro und auch Celina verabschiedete sich. "Seit wann wissen sie es Severus?", fragte Dumbledore. "Seit dem ersten Tag.", sagte er schlicht. "Sie kannten sich von früher. Das dachte ich mir. Gute Nacht." Der Direktor verschwand und Snape sah nachdenklich aus dem Fenster. Warum hatte Celina ihre Identität frei gegeben? Er musste zugeben, dass das ihm ernsthafte Sorgen bereitete, vor allem im Bezug auf sein Leben. *** Susan war einigermaßen schockiert, als Hannah hereingestürmt kam und aufgeregt berichtete, dass Professor Flint von einem Unbekannten hinterrücks angegriffen worden war und nun tot im Krankenflügel lag. "Tot?", fragte Zacharias. "Dann wäre er kaum im Krankenflügel, als viel mehr im Leichenschauhaus." Da wurde Susan bleich und sie rang nach Atem. Niemand achtete auf sie. Alles redete durcheinander. Susan schwankte und sie suchte Halt am Treppengeländer, das zu den Schlafsäalen führte. "Überleg doch mal. Jetzt machen sie noch nicht mal vor sich selber halt.", rief ein Fünfklässler aufgebracht und wedelte mit den Armen. "Was soll das heißen vor sich selber?" "Das waren doch eindeutig Schwarzmagier und Flints Familie gehört doch zu denen. "Das glaube ich nicht.", zweifelte Ernie und der Großteil stimmte ihm zu. "Wann ist es denn passiert?", fragte nun Ernie. "Vor einer Stunde, man hat ihn vor dem Slytherinturm auf dem Quidditchfeld gefunden. Weiß der Himmel was e da um die Zeit alleine gemacht hat.", sagte Hannah und Susan stöhnte tonlos auf. Langsam legte sich die Aufregung wieder. Nur Susan stand immer noch wie gelähmt am Geländer und starrte vor sich hin. "Alles in Ordnung?", fragte Hannah besorgt. Susan versuchte eine nicken, aber es war wohl eher ein Zucken. Sie starrte auf die Uhr und sah, dass sie erst in einer halben Stunde im Haus sein musste. Hastig rannte sie zur Tür und stürzte davon. Niemand kümmerte sich darum, nur Hannah sah etwas verwirrt drein. Auf dem Gang begegnete sie Professor Wood, der die stolpernde Susan auffing. Besorgt sah er sie an. "Professor Flint, er ist doch nicht wirklich tot, oder?", fragte sie mit erstickender Stimme. "Nein, er ist nur bewusstlos." Susan atmete erleichtert auf. "Nur bewusstlos, nicht tot.", flüsterte sie, machte sich los und rannte weiter zum Krankenflügel. "Susan.", rief Oliver ihr noch nach, doch sie hörte es nicht mehr. Als Susan vor der Tür stand zögerte sie. Erst da schien ihr bewusst zu werden, was sie eigentlich tat. Entschlossen trat sie ein. Der Saal war leer, bis auf ein Bett. Langsam ging sie hinüber und sah auf ihren Professor hinunter. Flint schlief, oder zum mindestens schien es so. Sie sah sich um, suchte sich einen Stuhl und zog ihn zum Bett um sich zu setzten. "Wer hat es nur getan? Es ist meine Schuld nicht? Wenn ich nicht auf dem Slytherinturm gewesen wäre, wären sie auch nicht da gewesen. Oder ich hätte warten sollen. Warum habe ich nicht gewartet?", schluchzte sie nun. Verstohlen wischte sie eine Träne weg und sah zum Bett, doch Flint war nach wie vor bewusstlos. "Ich hätte warten sollen." Die Uhr schlug zehn und Susan zuckte zusammen. Sie musste wieder zurück. Sie stand auf. "Bitte wachen sie wieder auf, Professor.", sagte sie und ging. *** Hogsmead wurde von Hogwartsschülern heimgesucht. Auch wenn drei Besen vom Stimmengewirr erfüllt war, herrschte eine unterschwellige gedrückte Stimmung. Susan saß bekümmert vor ihrem Glas. "Ich kann mir gar nicht vorstellen, wer Flint so was antun kann, und vor allen warum?", sagte Lisa. "Vielleicht war es ja ein Schüler, der sich rächen wollte, oder er hat irgendwas gewusste, was er nicht wissen sollten.", überlegte Ginny. "Aber was?" Harry, Ron und Neville setzten sich zu den Mädchen, die ihnen bereitwillig platz machten. "Ist doch unglaublich, was Flint da passiert ist, oder? Jetzt gibt es schon Anschläge auf dem Schulgelände.", murmelte Ron. "Das war letztes Jahr zu Halloween doch auch, oder erinnere dich an David Miller. Es ist immer noch nicht geklärt, wer es war.", sagte Ginny. "Aber er wird doch wieder. Ich habe Dumbledore zufällig gehört, wie er mir Wood sprach." "Wer übernimmt überhaupt Flints Unterricht? Wood?" "Ich glaube." Dann saßen wieder alle still da und sahen auf den Tisch. Nur Phoebe betrachtete voller Neugier Harry, dem es zu Sehens unangenehmer wurde. "Wie gefällt es dir denn in Hogwarts?", fragte er sie schließlich. "Sehr gut. Es ist genauso wie Draco es immer beschrieben hat. Nur ihr seit viel netter.", sagte sie ehrlich. Ron und Harry grinsten. Sie konnten sich schon denken, was der große Bruder über sie erzählte. "Kannst du dich eigentlich daran erinnern, wie du die Narbe bekommen hast?", plapperte Phoebe weiter. Unwillkürlich fuhr Harry mit der Hand zur Stirn und schüttelte den Kopf. "Ich war noch viel zu klein." "Und du, Neville?" Der Junge, der bis dahin still in der Ecke gesessen hatte, zuckte zusammen. "Tante Bella war sehr grausam zu deiner Familie. Ich weiß, das tröstet dich nicht, aber so ist sie nun mal." "Tante Bella?" Fassungslos starrte Neville das Mädchen an. "Sie und Onkel Rodolphus sind eigentlich sehr nett." "Phoebe, ich denke du solltest aufhören von deiner Familie zu erzählen.", warnte Harry und das Mädchen nickte. "Schon, ich wollte Neville nur sagen, dass es mir sehr Leid tut, was sie ihm angetan haben." Dann stand sie auf und ging zur Tür. Sie hatte noch eine Verabredung. "Jetzt wundert es mich gar nicht mehr, dass sie nicht in Slytherin ist.", murmelte Harry. 3. November, Montag "Findest du nicht auch, dass Professor Fortuna und Professor Snape in letzter Zeit oft zusammenhängen?", fragte Terry und deutete nach vorne, wo Severus Celina mal wieder misstrauisch beobachtete. Mandy nickte. "Dabei passen die gar nicht zusammen. Fortuna ist viel zu intelligente und freundlich. Sie würde uns niemals so unfair behandeln." "Snape ist auch intelligent." "Aber nicht freundlich, sondern eher sadistisch, wie alle Slytherins.", mischte sich nun Hannah ein. "Was soll das heißen, wie ALLE Slytherirns?", regte sich Susan auf. Die drei starrten sie verwirrt an. "Gerade du müsstest mir doch Recht geben. Wer hält mir den seit Anfang des Schuljahres vor, das eine gewisser Professor dich einmal grundlos verflucht hat.", fragte Hannah ungläubig. "Ach, das ist doch Schnee von gestern. Außerdem hat er sich ja entschuldigt.", winkte Susan ab. "Er hat WAS?!", riefen Terry und Mandy wie aus einem Mund. "Gibt es einen Grund, dass sie hier so rumbrüllen?", schnitten da Snapes Worte durch die Luft. Hastig schüttelten die Schüler die Köpfe. "Schön, dann sehen sie zu, dass sie weiter kommen. Sie haben doch sicher Hausaufgaben." "Nicht sehr viel.", murmelte Terry. "Das heißt sie brauchen noch welche? Dann schreiben sie mir einen Aufsatz über Heiltränke bei Verbrennungen, Mister Boot." Terrys Mund klappte auf und wieder zu. Sie sahen zu das sie weg kamen, wer weiß was Snape sonst noch so einfällt Fortuna sah Severus ungläubig an. "Das kannst du doch nicht tun!", ereiferte sie sich, als sie den Gang weiter entlang gingen. "Wieso nicht? Ich bin der Lehrer und sie sind die Schüler. Meine liebe Celina, ich kann alles." Celina sah sich erschrocken um, doch es war niemand in der Nähe, der den wirklichen Namen gehört hatte. "Du spielst mit deinem Leben, Sev.", grummelte sie und verschwand in ihr Büro. Snape lächelte. *** Das Licht im Haus schien hell auf die Straße. Ein älteres Ehepaar, das mit ihrem Hund einen letzten Spaziergang machte, blieb verwundert an der Pforte stehen. Die Haustür stand sperrangelweit offen. Der Herr ging darauf zu und klopfte vorsichtig an die Tür, doch nichts rührte sich. Auch auf sein Rufen hin, hallte nichts als tiefe Stille wieder. Fragend sah er sich zu seiner Frau um, die empfahl die Polizei zu rufen. "Das war der erste Notruf, den der Kommissar in dieser Nacht erhalten hatte. Außer dem Haus, wurden auch in dreiundzwanzig anderen Häusern die Leichen der Hausbewohner gefunden. Gestorben auf eine bis dahin noch ungeklärte Ursache. Das einige was man feststellen konnte, war, dass die Leichen tot waren." Harry ließ die Zeitung sinken. "Hört sich wie der Todesfluch an.", kommentierte Theodor kauend. "Na du musst das ja wissen.", giftete Ron. "Was soll das heißen?" Theodor zog herausfordernd die Augenbraue hoch. "Das soll heißen, dass deine Eltern Death Eater sind." "Und wenn es so ist?" Theodor war aufgestanden und starrte Ron an. "Sie sind Mörder und Marionetten von du-weißt-schon-wen." "Hört auf.", mischte sich Ernie ein. "Nein, noch nicht. Ich will wissen, was Weasley noch zu sagen hat. Ob er genauso dumm ist wie sein Vater." "Was hat Mr Weasley damit zu tun.", stand nun Harry auf. Theodor lächelte nur grimmig: "Ist doch schon bedeutsam, das er jetzt in Askaban sitzt und meine Eltern in ihrer Villa, oder?" "Theodore hör auf.", rief nun Padma. Mandy, Terry und Hannah stellten sich demonstrativ hinter Ron. "Ihr seit Feiglinge.", knurrte Parvati Theodor an. "Feiglinge?", knurrten Crabbe und Goyle und stellen sich hinter Theodor. So standen sie da und starrten sich an, die Lippen fest zusammen gekniffen und die Hände um die Zauberstäbe klammernd. "Ich zeige dir gleich, wer hier ein Feigling ist, Patil.", zischte Theodor. "Ach ja, Nott. Nur zu, dann beweise doch das ihr nichts anderes könnt, als zu morden und zu quälen." Parvati streckte sich herausfordernd. "Was soll das hier werden?", mischten sich nun Oliver und Snape ein. "Gar nichts.", sagte Harry, doch noch immer sprühten die Funken. "Für gar nichts ist die Luft hier aber sehr gespannt.", sagte Oliver und schickte einen durchdringenden Blick zu Ron und Harry. Er und Snape hatten alles mitbekommen. Ron und seine Freunde zwangen sich wieder auf die Plätze und die Slytherin griffen nach ihren Sachen und gingen grimmig davon. *** "Die Situation fängt an zu eskalieren.", bemerkte Snape und rührte andächtig in seinem Tee. Dumbledore hatte eine Sitzung einberufen. Inzwischen hatte sich die ganze Schule in zwei Lager gespalten. Die, die auf der Seite von Voldemort standen und die, die gegen ihn waren. Das Ergebnis war für niemanden überraschend. "Das wird für sie schwierig, Severus. Ich habe gehört, das fast ihr gesamtes Haus hinter dem dunklen Lord steht.", begann Dumbledore. "Was ist mit Ginny, Lisa und Hermione?", fragte nun Celina und sah auf. "Was soll mit ihnen sein?" McGonagall rückte sich zurecht und sah ihre Kollegin an. "Soweit ich das mitbekommen habe, sind diese drei Mädchen mit jemanden zusammen, der ohne Zweifel auf der dunkeln Seite steht, selbst jedoch die Schwarze Magie ablehnen.", erklärte Celina freundlich. "In der Tat, Celina, das wird noch interessant werden." McGonagall sah Albus fragend an. Hatte er Fortuna gerade Celina genannt? *** In der Eingangshalle kam es zu einer hitzigen Diskussion zwischen den Slytherin und den Rest der Schule. "Es stehen mehr Magier hinter den dunklen Lord, als du glaubst.", ereiferte sich gerade Pancy, als Kevin die Treppe hinunter kam und auf halber Höhe stehen blieb. "Ja, natürlich. Es wurden ja alle Mörder aus Askaban entlassen.", giftete Ron zurück. "Fällt dir nichts Besseres ein als uns ständig als Mörder zu bezeichnen?", zischte Theodor. "Nein, weil ihr genau das seid.", fauchte Parvati. Hinter ihr und Ron hatten sich die meisten Schüler versammelt, eben die die gegen Voldemort standen. Ihnen gegenüber waren die anderen, die für Voldemort. Nur eine kleine Gruppe stand etwas abseits. "Das erzähl mal deiner Schwester, Weasley, oder Hermione, deiner besten Freundin.", höhnte Millicent. "Was haben Ginny oder Herm damit zu tun?" "Sie lieben deine so genannten Mörder." Ron war wie vor dem Kopf geschlagen. Millicent hatte Recht. Er starrte zu Ginny, die die Augen zusammen gekniffen hatte. Die Slytherin lachten spöttisch. Ginny hatte ihre Arme verschränkt und starrte zu ihrem Bruder. "Nimm das zurück.", sagte sie ruhig. Ron hob verblüfft die Augenbrauen. "Terence ist keine Mörder.", setzte sie nach. "Aber seine Familie.", knurrte Ron. "Hör auf, Ron.", mischte sich nun Lisa ein, die neben ihr stand. Beschützend legte sie eine Hand auf die Schulter der jüngeren. "Auf wessen Seite steht ihr eigentlich?", fragte Hannah gereizt. "Auf gar keiner.", erwiderte Hermione, die bis dahin mit verschränkten Armen schweigend zugehört hatte. Die kleine Gruppe abseits, bestand aus Lisa, Hermione, Ginny und zur Verwunderung aller auch aus Phoebe und Susan. "Was soll das heißen, auf gar keiner?", fragte nun Harry. "Das soll heißen, das wir unsere Gründe haben, warum wir hier in der Mitte und nicht bei euch oder den andern stehen.", kommentierte Susan. "Lisa, Ginny und Herm, na von mir aus, aber warum die Kleine und du?" Hannah sah sie verwirrt an. "Die Kleine heißt Phoebe Malfoy. Und unsere Gründe können dir doch sonst wo vorbei gehen. Wir sind dir keine Rechenschaft schuldig.", sagte Susan vollkommen ruhig. "Die Professoren kommen gleich runter.", mischte sich nun Kevin ein, der bis dahin still gelauscht hatte. Die Unterhaltung war sehr aufschlussreich, doch nun brachte sie nicht mehr wirklich was. 5. November, Mittwoch "Also, da Professor Flint noch eine Weile ausfallen wird, werde ich den Unterricht so lange vertreten.", sagte Oliver und sah auf seine Klasse hinunter. Es waren jetzt doppelt so viele, da die Klassenstufe nicht mehr geteilt war. "Wir haben mit dem Roman angefangen und ich hoffe ihr habt ihn alle gelesen." Da meldete sich Hermine zaghaft. "Ja?" Fragend sah Wood auf. "Wir haben ein anderes Buch gelesen.", sagte sie. "Wie, sie haben ein anderes Buch gelesen. Wir lesen doch Only a story." "Nein, wir lesen Schwarze Nixe." Woods Miene verfinsterte sich. "Hat er es also doch durch gesetzt.", grummelte er. Ein paar Sekunden herrschte tiefes Schweigen, in der sich der Professor erst einmal sammeln musste. "Gut, dann wird meine Klasse eine kurze Inhaltsangabe geben und dann sehen wir weiter. Mister Malfoy, wie wäre es denn mit ihnen." Draco sah erschrocken auf. Inhaltsangabe? "Nun wissen sie Professor, ich bin noch nicht ganz durch.", sagte er nervös. "Sie hatten doch eine Woche Zeit?", erwiderte Oliver verständnislos. "Wenn ich zu seiner Verteidigung sagen darf, das ich ihn davon abgehalten habe.", gestand Herm. Wood sah sie verblüfft an. Abgehalten? Wie denn? Sein Blick huschte von Herm zu Draco und zurück. "Okay, gut, dann Mister Potter." "Aber ich kenne das Buch doch gar nicht.", gab Harry zu bedenken. "Mister Nott?" "Bis Kapitel 1 gelesen?", gestand dieser. "Was um alles in der Welt habt ihr denn die ganze Zeit gemacht?" Wood sah sie verständnislos an. "Der Anschlag auf Professor Flint war sehr traumatisierend." Lisas Miene drückte ernste Bestürztheit aus und der Rest der Klasse nickte. "Was genau ist denn passiert?", fragte nun Hannah. Oliver ging nachdenklich zu seinem Schreibtisch zurück und legte das Buch andächtig auf das Pult. "Es scheint, dass Professor Flint mit einem Fluch belegt worden war, als er sich auf dem Quidditchfeld befand. Vermutlich in den frühen Morgenstunden." "Warum sollte er so früh draußen sein?", bemerkte nun Pancy. Sie wusste das Flint ein notorischer Langschläfer war, nicht um sonst hatte er das ganze Haus des Öfteren in helle Aufregung versetzt, nur weil er seine Hausaufgaben nicht fand, die er bei McGonagall abgeben musste, nur weil er nicht mal mehr Zeit hatte sie zu suchen. Oliver nickte. "Ja, das ist eine gute Frage." Sein Blick schweifte nachdenklich durch den Raum. Er sah nicht, wie Susan tiefer in den Stuhl rückte und gebannt auf ihre Hände starrte. "Vermutlich wollte er sehen, ob für das erste Spiel, diesen Sonntag alles in Ordnung ist." "Aber er wird doch wieder gesund?" "Sicher, natürlich.", versichere Wood. "Ich hätte ja gedacht er hatte ein heimliches Date.", raunte Hermione Lisa zu, die neben ihr saß. "Flint ein Date?" Lisa sah Herm an, als wäre sie nicht ganz richtig im Kopf. Susan rutschte noch tiefer. *** Cho Chang öffnete den Brief. Ein Lächeln flog über ihr Gesicht. Er war von Harry. Der Wind rüttelte heftig an den Fensterläden. Hedwigs Federn standen in allen Richtungen und der Vogel hatte mächtig zu tun sie alle wieder in die richtige Lage zu zupfen. Cho kippelte leicht mit den Stuhl nach hinten und kicherte mal hier mal da auf, bis sie voller Erstaunen sich nach vorne beugte und der Stuhl wieder auf seine vier Füße zum Stehen kam. Hatte sie das gerade richtig gelesen? Hermione wurde bedroht? Noch einmal begann sie bei dem Absatz von vorne. Kevin McPherson aus Pfützensee. Pfützensee? War Dean da nicht gerade? Nachdenklich strich sie mit der Feder über den Mund. Dann kramte sie ein frisches Pergament heraus und schrieb an Dean Thomas, der weil er nicht nach Hogwarts konnte, nach Pfützensee gegangen war, um dort seinen Abschluss zu machen. Er sollte sich mal unter den ehemaligen Mitschülern nach diesem ominösen Kevin erkundigen. 7. November, Freitag Susans Augenlider wurden schwerer. Nur mit Mühe konnte sie sie aufhalten. Ihr Verstand sagt, dass sie ins Bett gehen sollte, doch ihre Beine hatten nicht wirklich Lust dazu. Sie saß an Flints Krankenbett, wie eigentlich jede Nacht, seit einer Woche. Zu Beginn hatte sie den bewusstlosen Körper noch respektvoll mit Professor Flint angesprochen, dass schnell in ein vertrauliches Marcus überging. Sie saß jetzt auch nicht mehr auf einen Stuhl, sondern auf der Bettkante. Ihre Hand strich beruhigend über seine, doch er hatte sich immer noch nicht gerührt. Langsam sank ihr Kopf auf seine Brust und sie schloss die Augen. Ihr Atem ging gleichmäßig als sie ins Land der Träume entschwand. Die Uhr schlug zwei. Madame Pomfrey war in ihrem Büro eingeschlafen. Susan träumte da von, wie sie auf das Tor zuraste und den Quaffel unter dem Arm hatte. Gleich würde sie da sein. Der Hüter der Gegnermannschaft nahm immer deutlichere Konturen an. Da erkannte sie ihn. Es war Lisa, die sie angrinste und lachte: "Hermione und Draco haben sich auch immer die ganze Zeit angegiftet." Verwirrt sah sie Lisa an. Sie war doch gar nicht die Hüterin von Rawenclaw. "Susan, Susan!", winkte ihr Alicia zu. Sie stand in der Tribüne, neben ihr Oliver Wood mit einem Baby auf dem Arm. Was soll das?, dachte sie. Da legte sich eine Hand auf ihre Schulter. Vor Schreck ließ sie den Quaffel fallen. "So was ungeschicktes und du willst Jägerin sein?", schrie sie Flint an, der plötzlich neben ihr war. Sie sah sich um. Sie schwebte nicht mehr in der Luft. Es war mit einem Mal Nacht. Ein unterdrücktes Stöhnen war zu hören. Wie unter Schmerzen. Wieder spürte sie die Hand auf ihrer Schulter. Sie schlug die Augen auf. Sie war hell wach. Wo war sie und warum hörte dieses Geräusch nicht auf? Sie hob den Kopf und starrte in die Augen von Marcus, der sie seinerseits verwirrt an sah. "Du bist wach.", murmelte sie. "Ich meine Professor Flint." "Wo bin ich?", flüsterte er. "Im Krankenflügel, Marcus. Sie lagen fast eine Woche in tiefer Bewusstlosigkeit.", erklang da die Stimme von Dumbledore und Susan sprang erschrocken auf. "Direktor Dumbledore, ich...", stotterte sie. "Gehen sie jetzt in ihr Bett, Miss Bones. Wir reden morgen darüber.", sagte er schlicht. Susan dachte nicht lange nach. Ihr war elend und so rannte sie davon. 8. November, Samstag Verlegen stand Susan am Krankenbett von Flint. Neugierig sah er sie an. "Entschuldigen sie Professor, dass ich sie letzte Nacht belästigt habe. Es war nicht meine Absicht ihrer Genesung im Wege zu stehen." Unsicher sah sie auf. Flint nickte nachdenklich, sagte aber nichts. Das Mädchen wurde zusehends nervöser. Sie erinnerte sich, dass sie mal gelesen hatte, das Komapatienten alles um sich herum mitbekamen. Hatte er auch alles mitbekommen. Sie wurde rot, als ihr einfiel, was sie ihm alles erzählt hatte. Ob er ihr dafür nachträglich Punkte abzog, oder... Oh Gott, was muss er von mir halten?, fragte sie sich verzweifelt. Sie drehte sich um und wollte gerade weg, als sie von ihm zurück gehalten wurde. "Miss Bones?" Sie drehte sich um. Sie versuchte die Stimme zu interpretieren. Sie klang nicht verärgert. Auch nicht spöttisch oder anklagend, eher neutral. "Ja, Professor?" "Stimmt es, dass sie jede Nacht hier gesessen haben?" Susans Augen huschten nervös durch den Raum. Was sollte sie darauf antworten? "Ja, Professor.", drang es schließlich dünn über ihre Lippen, dann war sie weg. Marcus lächelte zufrieden vor sich hin, als Oliver, sein geschätzter Kollege herein kam. "Du bist also tatsächlich wieder wach. Dann kannst du dich ja wieder bald mit Begeisterung in den Unterricht stürzen. Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich. Zuerst die schlechte. Ich muss wieder zu Alicia. Und jetzt die gute. Du kannst wieder deine Predigt halten, von wegen Schülerin und Professor.", grinste er. "Wie geht es Alicia denn? Ich wusste gar nicht, das ihr geheiratet habt.", fragte Flint. "Ja weißt du...hä? geht's dir gut?", besorgt sah Oliver zu Marcus hinunter. "Kein Jammern, kein Klagen und vor allem keine Vorwürfe?" Anklagend sah er aus dem Fenster. "Was habt ihr mit Flint getan?" Theatralisch warf er die Arme in die Luft. "Wann fährst du?" "In zwei Wochen." "Ist gut. Bestell deiner Frau Grüße von mir." Oliver nickte stumm und erhob sich. Nachdenklich sah er Marcus an. "Ich bin froh, das es dir wieder besser geht, Kollege. Snape lässt sich nicht so gut in sinnlose Diskussionen verwickeln.", grinste er. "Wahrscheinlich genauso wenig wie McGonagall.", gab Flint zurück. Oliver musste lachen, dann ging er. *** "Die Post kommt heute aber spät.", murmelte Ron und sah zur Decke, wo gerade ein Schwarm von Eulen einflog. Hermione bekam wie immer den Abendpropheten und sie traute ihren Augen kaum, auch einen Brief von ihrem Vormund und Narzissa. Den von Neil riss sie als Erstes auf. Sie verzog ihre Miene. Er teilte ihr mit, dass sie zu Weihnachten nicht nach Hause zu kommen brauchte. "Wie letztes Jahr auch.", meckerte sie und knüllte ihn zusammen. Der würde sich im Kaminfeuer ausgezeichnet machen. Der von Narzissa beunruhigte sie ein wenig. Sonst ließ sie immer alles über Draco oder Phoebe ausrichten. Sie steckte schnell in ihren Ärmel, es musste ja nicht gleich jeder wissen, von wem der war. Dann öffnete sie in aller Ruhe die Zeitung. Padma und Pavarti hatten ein kleines Päckchen von ihren Eltern bekommen. Phoebe winkte mit einem Brief, offensichtlich auch von ihrer Mutter zu Herm hinüber. Lisa errötete mal wieder leicht, was nur bedeuten konnte, dass ihr Verlobter ihr geschrieben hatte und Ginny seufzte hingebungsvoll, so dass Ron wie immer die Nase rümpfte. Nur Lavender blieb eigenartig still. Sonst zitierte sie aus ihren Briefen oft besonders witzige oder besonders traurige Stellen, ob ihre Mitschüler nun wollten oder nicht. Diesmal jedoch schüttelte sie leicht ungläubig den Kopf. Vorsichtig lugte sie über den Rand zu Rawenclaw hinüber und zog erschrocken die Luft ein. Kevin schien wirklich Hermione zu beobachten. Hatte Dean mit seiner Warnung Recht? Wieder und wieder las sie was er schrieb. *** Hermione saß in einem Sessel vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum und zog den Brief von Dracos Mom hervor. Sie drehte ihn eine Weile in den Händen, dann riss sie ihn auf. Es stellte sich heraus, dass er von ihrer eigenen Mutter war. Das Übliche, pass gut in der Schule auf, putz dir die Zähne und ärgere deine Mitschüler nicht. Herm grinste leicht vor sich hin. Der letzte Satz war dann doch von Narzissa. Sie verstand nicht wirklich was sie ihr sagen wollte. Dort stand nur, 'Egal was er sagt, er meint es nicht so.' Wovon redete sie nur, fragte sich noch Herm, dann warf sie den Brief in die Flammen, wie es ihr von ihren Eltern empfohlen worden war und vergaß ihn auch schon. 9. November, Sonntag Dumbledore saß ernst hinter seinem Schreibtisch und sah zu Marcus Flint hinüber, der sich irgendwie unwohl unter dem Blick des Direktoren fühlte. Die ganze Zeit schon überlegte er fieberhaft, was er angestellt haben könnte, denn das war nicht nur ein einfaches Gespräch. Er saß alleine im Büro. "Marcus.", begann Dumbledore umständlich. "Mir ist nicht entgangen, dass eine Schülerin von ihnen Interesse an ihnen zu hegen scheint." Marcus Augen blickten fragend. "Susan?" War das alles? "Ja, ich rede von Miss Bones. Was denken sie über sie?" "Sie ist eine sehr gute Schülerin und Quidditchspielerin. Muss sie ja auch, schließlich ist sie ja auch Kapitän von Hufflepuff." "Sonst noch etwas?", bohrte Dumbledore weiter. "Na ja, sie..." Marcus stoppte. Um wen ging es hier eigentlich? Warum wollte der Direktor wissen, was er von Susan hielt? "Sie fragen sich sicher, was das Ganze soll." "Ja, allerdings." "Dieses Interesse scheint nicht nur einseitig zu sein." Marcus riss erstaunt die Augen auf. Nicht? Davon wusste er ja noch gar nichts. Und sollte er es nicht wenigstens vor Dumbledore erfahren? "Sie ist eine Schülerin, Professor.", ereiferte sich Marcus. "Gut, wenn es so ist. Dennoch habe ich Oliver gebeten mit ihnen den Unterricht zu tauschen und ich wäre ihnen auch sehr verbunden, wenn sie Miss Bones nicht als zu nahe kommen. Jetzt besteht ja auch nicht kein Grund dazu, es sei denn, sie kommt mit einem fachlichem Problem zu ihnen, das ist dann natürlich etwas anderes." "Verbieten sie mir den Umgang mit ihr?", fragte Flint fassungslos. "Ich würde es nur begrüßen, wenn sie ihn bis Ende des Schuljahres stark einschränken. Noch mal so eine Aufregung wie es bei Alicia und Oliver der Fall war, können wir im Moment nicht gebrauchen." "Und wenn ich ihr auf dem Gang begegne? Wie soll das funktionieren, soll ich dann in die entgegengesetzte Richtung rennen?" "Theoretisch ja, aber praktisch natürlich nicht." "Bei allem Respekt, Professor, aber sie sehen da etwas, was nicht ist. Susan ist eine Schülerin, nicht mehr und nicht weniger.", sagte Flint entschieden, stand auf und ging. Dumbledore sank hinter seinen Schreibtisch. Nachdenklich strich er sich über den Bart. Marcus mag ihn ja für paranoid halten, aber er wusste, was er sah. Sein Kollege war auf dem besten Weg sein Herz zu verlieren und er wusste, es würde sanft aufgefangen werden. Trotz der Sorge darüber, was die Affäre auslösen würde, musste Dumbledore lächeln. Susan war genau die Richtige für Flint. *** Phoebe setzte sich hinter das Mikrophon. Sie blickte hinunter zu den Tribünen und grinste. Da betraten die Mannschaften das Feld und sie begann. "Guten Morgen. Wir haben ausgezeichnetes Wetter. Das Spiel verspricht heute spannend zu werden, denn beide Mannschaften wurden vom selben Trainer trainiert. An dieser Stelle begrüße ich Professor Flint wieder zurück..." Draco sah ungläubig zum Turm hinauf. Saß da seine Schwester und kommentierte das Spiel? "...Madame Hooch gibt das Startsignal und das Spiel beginnt. Schon schießt Hermione Granger mit den Quaffel auf das gegnerische Tor zu. Der Torhüter von Hufflepuff hat nichts zu lachen..." Mitfühlend nickte Millicent. "Wisst ihr noch letztes Jahr beim Finale? Sie muss auf irgendjemand eine stink Wut gehabt haben. Man, denjenigen hätte ich zu gerne die Meinung gegeigt." "Wieso? Hattest du um dein Leben gefürchtet?", fragte Goyle. "Irgendwie schon.", gestand die Hüterin von Slytherin. Draco grinste nur. "... Tor für Gryffindor. Herm ist unglaublich und bald gehört sie zu meiner Familie." "Phoebe, bitte, das hat doch nichts mit dem Spiel zu tun.", meckerte Professor Sprout. Draco schickte einen funkelnden Blick zu seiner Schwester, die ihn jedoch nicht sah, weil ... viel zu weit weg. Die Umstehenden Slytherin machten eindeutige Gesten und lachten. Immer wieder sorgten die Kommentare besonders bei den Slytherins für Erheiterung. Dracos Miene verfinsterte immer mehr und mehr. "... Nun geht das Spiel schon fast eine Stunde und noch immer ist der Schnatz nicht aufgetaucht. Die Sucher haben es schwer, denn die Sonne scheint hell. Doch...Moment, es scheint, dass Harry den golden Ball entdeckt hat. Er rast förmlich auf die Erde zu, nur um den Schnatz zu fangen. Unglaublich, was für ein Sucher, kein Wunder, dass er von allen vergöttert wird..." Da wieherte man im Slytherinturm laut los. "Pass auf, Draco. Es wird eine Doppelhochzeit geben.", keuchte Theodor, der vor Lachen Seitenstechen bekommen hatte. "Und Potter wird dein Schwager. Dann musste du aber aufpassen, das du die richtige Braut enthüllst, nicht...nicht das du..." Weiter kam Theodor nicht, denn er war stumm. Ob vor Lachen, oder von dem Fluch, der ihn versehentlich traf, konnte man nicht sagen. Gryffindor gewann haushoch. 10. November, Montag Susan knabberte an ihrem Rührlöffel. Sie bemerkte weder dass Professor Snape sie streng musterte, noch dass er sie mehrmals aufrief. Erst als Hannah ihr in die Seite stieß, blickte sie auf. "Darf man fragen, wo sie mit ihren Gedanken waren, Miss Bones?", fragte Severus. Die aufsteigende Röte in ihrem Gesicht zeigte deutlich, das er das nicht durfte. "Arbeiten sie an ihren Trank weiter.", befahl er knapp. "Was ist nur mit ihr los?", fragte Herm Draco, der neben ihr stand. Der zuckte unwissend die Schultern. Überhaupt war er die ganze Zeit schon still und grummelte vor sich hin. "Was mit ihr los ist?", grinste Padma "Das gleiche hätten wir dich letztes Schuljahr fragen können, als du beharrlich darauf bestanden hast nicht in unseren allseits beliebten Draco verschossen gewesen zu sein." "Was soll das heißen, beharrlich geweigert. Wir sind erst Ende der Ferien zusammen gekommen.", verteidigte sich Herm. "Miss Granger, wollen sie meinen Unterricht schon wieder stören, so wie sie es letztes Schuljahr ständig getan haben?", fragte Snape und Herm schüttelte schnell den Kopf. "Schön, dann sehen sie zu, dass sie fertig werden." *** "Ich weiß gar nicht was sie alle haben. Ihr geht es doch gut.", sagte Lisa und sah zu Susan hinüber, die gerade gegen einen Pfeiler knallte und alle schmerzvoll zusammen zuckten ließ. "Oder vielleicht doch nicht?", setzte Lisa noch nach. Sie gingen zu Essen in die große Halle. Susan war nach wie vor nicht ansprechbar. *** "Was soll das heißen, meine Schwester schwärmte für Potter? DER Potter?!" Dracos Augen waren dunkel vor Zorn. "Jetzt beruhige dich doch. Was ist daran so schlimm? Harry hat eine Freundin und Phoebes Schwärmerei ist doch eher eine Faszination. Das legt sich wieder.", beruhigend strich Herm Draco über den Arm. "Bist du sicher?" Natürlich war sich Herm sicher. Schließlich hatte sie Phoebe in letzte Zeit oft bei Neville gesehen. Doch das würde sie ihm gewiss nicht sagen. "Potter, wieso ausgerechnet Potter?", rief er und raufte sich die Haare. Seine Frisur war hoffnungslos ruiniert. "Jetzt gib aber wieder Ruhe. Du bist ja genauso schlimm wie Ron, als er die Sache mit Ginny und Terence herausgefunden hatte.", sagte sie genervt. "Eigentlich noch schlimmer. Ron hatte wenigstens Grund sich Sorgen zu machen." Draco schnappte hörbar nach Luft. "Du vergleichst mich mit Weasley? Diesem rothaarigen Wiesel, von Blutsverrätern? Die eine Schande für jede Familie wäre?" "Täusche ich mich, oder bist du nicht sogar mit ihm verwandt?", sagte Herm trocken. "Eben, das ist ja noch schlimmer.", schimpfte Draco. "Weißt du was?" Herm war näher gekommen und ihr Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von seinem entfernt. "Du bist schlimmer als Ron. Wie ein unreifes Kleinkind.", setzte sie noch nach. "Sag das noch mal.", knurrte er und Herm ließ sich nicht zweimal bitten. "Wie ein unreifes Kleinkind, dem man die Rassel geklaut hat und das jetzt schreiend auf dem Boden sitzt." "Weißt du was, Hermione Granger? Das war ein Fehler.", sagte er fast flüsternd. Sämtliche Farbe wich aus ihrem Gesicht, als er sie stehen ließ. "Was war ein Fehler?", murmelte sie und sah in seine Richtung. "WAS WAR EIN FEHLER?", schrie sie quer über den Schulhof und alle Schüler drehten sich neugierig zu ihr um. "DAS MIT UNS!", schrie er zurück und verschwand im Schulhaus. Hermione stand wie vom Donner gerührt da. Hatte er gerade mit ihr Schluss gemacht?! "FEIN", fauchte Herm den nicht mehr vorhanden Draco hinterher. "Dann eben nicht!" Sie würde zu ihm kein einziges Wort mehr sagen, wenn er sich wegen einer solchen Kleinigkeit schon dermaßen aufregte. Es sei denn, er entschuldigte sich bei ihr. Außer, setzte sie in Gedanken noch hinzu, um ihn zu beschimpfen oder einen Fluch auf den Hals zu hetzen. Und daran hielt sie sich genauso wie er auch. 11. November, Dienstag Im Raum von 'Alte Runen' herrschte ein summendes Gemurmel, als Professor Sinistra hereinkam. "Guten Morgen." Zufrieden sah sich um. "Wir bilden jeweils Zweiergruppen." Ein Raunen ging durch die Klasse und Herm sah mit Schrecken das nur Draco übrig blieb. Zaghaft hob sie die Hand und Sinistra nickte ihr aufmunternd zu. "Könnte ich die Arbeit bitte alleine machen?", bat sie. "Aber wieso denn. Mister Malfoy ist doch auch noch da. Sie machen das schon.", lächelte die Professorin und Herm zog eine Grimasse. Finster sah sie zur Seite und bemerkte, das Draco sie genauso genervt musterte. "Fein.", sagte sie und zog ruckartig das Pergament zu sich, auf dem das Thema der Gruppenarbeit stand. Es war ein zwanzigseitiger Text, den sie sich teilen sollten, übersetzen und dem Partner wiedergeben, so dass dieser ihn auch verstand. "Heißt das ich muss mich mit IHM unterhalten?", fragte Herm verständnislos und deutete mit dem Daumen neben sich. "Nun ja, das wäre durchaus hilfreich, Miss Granger.", erwiderte Sinistra verständnislos. "Fein.", sagte Herm noch einmal düster und knallte die Pergamente so laut auf den Tisch, das alle zusammen zuckten. *** "Das ist doch nicht dein Ernst?", entsetzt schaute Parvati Lavender an. "Doch, ließ doch mal." Sie hielt dem Zwilling Deans Brief unter die Nase und diese las. "Unsere Herm? Warum sollte der Neue so was tun? Es gibt doch keinen Grund." Da kam Padma auf die beiden zu geschlendert. "Einen wütenden Snape gesehen oder warum schaut ihr so entsetzt?", fragte sie gutgelaunt und biss in den Apfel. "Das musst du lesen, Padma.", flüsterte Parvati aufgebracht und ihr Zwilling beugte sich über das Pergament. Nach einer Weile sah sie auf. "Wisst ihr eigentlich, WAS da steht?", fragte sie verständnislos. "Ja, und es ist war, ich habe mich mit Terry und Lisa unterhalten, die haben alles bestätigt. Wir sind uns darin einig, das dieser Kevin mehr zu verbergen hat, als er zugibt." "Also immer ein Auge auf Herm.", beschloss Padma. "Aber was wenn sie nicht da ist?", fragte Lavender. "Dann ist sie bei Draco und der wird sie sicher im Auge behalten.", beruhigte Padma. "Nein, wird er nicht, sie haben sich gestern auf dem Schulhof vor versammelter Mannschaft gestritten und reden zur Zeit kein Wort miteinander. Ist also eher unwahrscheinlich, dass sie in nächster Zeit oft zusammen sein werden.", klärte ihre Schwester sie auf. "Ernsthaft? Davon habe ich gar nichts mitbekommen. Deshalb haben sie sich heute in 'Alte Runen' so angegiftet." Sie war völlig überrascht. "Wie du weißt nichts davon? Wo warst du denn gestern Nachmittag?" "Ich habe mit Ron gelernt." "Ron Weasley? Wie kommst du denn dazu?", fraget noch Parvati, doch Padma hörte schon gar nicht mehr zu, denn soeben kam Kevin in den Raum und sie unterzog ihn einer kritischen Musterung. "War nicht Susan in Pfützensee? Sie müsste ihn doch eigentlich kennen.", überlegte Padma und sofort sahen sich auch die anderen beiden nach Susan um, doch die war natürlich nicht in der Bibliothek. 14. November, Freitag Hermione saß im Gemeinschaftsraum und schrieb gerade den letzten Satz von der Übersetzung, als Ginny zu ihrem Tisch kam. "Herm? Draußen wartet Besuch auf dich.", sagte sie. "Wer denn?" "Draco." Hermione verzog ihr Gesicht. Draco also. Sie raffte ihre Pergamente zusammen und erhob sich seufzend. Innerlich versuchte sie sich zu sammeln, denn so egal, wie sie es vorgab, war ihr Draco ganz und gar nicht. Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen, war sie davon überzeugt, dass es bei ihm nicht anders war, doch sie würde nicht nachgeben. Diesmal nicht! Sie erwartete mindestens einen Kniefall als Entschuldigung. Draco stand mit verschränkten Armen gegen die Wand gelehnt und starrte finster vor sich hin. Ein Blick genügte und Herm wusste auf die Entschuldigung konnte sie lange warten. Schön, dachte sie trotzig. Er auch. "Wann hast du Zeit?", fragte er knapp. "Wie wäre es mit jetzt?" "Geht nicht, ich habe gleich Training. Morgen zwischen zwei und drei?" "Ich schau mal in meinen Terminplaner ob ich dich noch dazwischen schieben kann.", entfuhr es ihr sarkastisch. "Ein einfaches Ja oder Nein, tut es auch." "Ist gut, morgen um zwei in der großen Halle." 15. November, Samstag Ungeduldig trommelte Hermione mit den Fingern auf dem Tisch. Draco war zu spät. "Das macht er absichtlich.", fluchte sie leise und sah wieder zur Tür. "Was macht wer absichtlich?", fragte Draco, ließ sich auf den Platz ihr gegenüber nieder und rollte die Pergamente aus. "Vergiss es. Können wir?" "Aber immer doch, Schatz.", lächelte er gespielt freundlich, doch sofort versteinerte sich seine Miene wieder. "Ich habe dir schon tausendmal gesagt, dass ich diesen Namen nicht ausstehen kann.", zischte Herm ungehalten." "Mudblood, kann ich ja jetzt nicht mehr sagen." Er beugte sich etwas nach vorne. "Denn das bist du ja nicht, oder?" Hermione kniff die Lippen zusammen und rollte kommentarlos ihre Pergamente auseinander. "Ich schlage vor, du liest es dir durch.", sagte sie und lächelt ihn zuckersüß an. "Das kannst du doch, oder?" Draco sah sie an. "Sehr witzig.", sagte er gedehnt gelangweilt. "Du warst auch mal besser in Beleidigen." "Ich werde mir das nächste Mal mehr Mühe geben.", versprach sie, griff nach seiner Übersetzung und ging davon. Draco sah ihr nachdenklich nach. Er würde sich gerne bei ihr Entschuldigen, aber im Moment war er einfach zu wütend. *** Es klopfte leise und Celina sah fragend auf. Sie wusste schon, wer da vor der Tür stand. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es fünf Uhr war. Zeit für Severus und seinen Tee. Die Tür schwang auf und der Zaubertranklehrer trat ein. "Wie geht es dir, Celina?", fragte er betont höflich. "Bestens und dir?", entgegnete sie mit der selbem Höflichkeit. Snape schloss sorgsam die Tür und setzte sich in den freien Stuhl. Vorsichtig setzte er die Tasse ab und begann in ihr zu rühren. Er mochte Tee nicht besonders, aber als er festgestellt hatte, dass seine Kollegin, das Rühren nervös machte, brachte er jedes Mal eine Tasse mit. "Stell dir vor, man hat herausgefunden, dass die Muggel, die am 3. November ermordet worden sind, von Death Eatern in den Tod geschickt wurden." "Und?" "Ich dachte, es interessiert dich. Immerhin bist du eine Aurorin.", sagte er bedächtig und rührte in aller Seelenruhe weiter. Celinas Blick fixierte die Tasse "Wer war denn dein Opfer?", fragte sie und zwang sich zu Ruhe. "Wenn ich es sagen würde, hättest du doch nichts mehr zu tun, oder? Schließlich ist es doch die Aufgabe eines Spitzels Geheimnis aufzudecken." "Geheimnis? Ich werde einfach Bella oder Rodolphus fragen.", lächelte sie. "Aber ich kenne die Antwort schon. Vermutlich hast du dich wegen Schnupfen entschuldigt." Einen kurzen Moment hielt Snape im Rühren inne, bevor er unermüdlich weiter machte und leicht nickte. "Es war ein verknackster Knöchel. Du bist wirklich gut." "Vielen Dank." Ein paar Minuten war nichts weiter zu hören, als das Schaben des Löffels auf dem Porzellangrund der Tasse. Celina war kurz davor durch zudrehen. "Was willst du wirklich hier?", fragte sie schließlich sehr ungehalten. Severus klopfte bedächtig den Löffel am Rand ab und nahm einen kleinen Schluck vom Tee. Dann lächelte er und stand auf. "Ich wollte dich nur sehen.", sagte er spöttisch und verließ das Büro wieder. 18. November, Dienstag Der dunkle Lord saß verstimmt im Sessel, er hatte schlechte Laune. Der Kuchen war alle. Bellatrix saß vergnügt in einem anderen Sesseln und putzte gerade die Krümel vom Umhang. "Wenn du weiter so viel isst, wirst du noch dick und rund.", schimpfte Rodolphus, dem der Blick des dunklen Lords nicht entgangen war. "Willst du etwa damit sagen ich bin FETT?!", schrie sie hysterisch. "Nein, Liebes. Keines weg's.", wandte er ein. "Lügner. Meine Mutter hatte Recht, was dich angeht.", rief sie aufgebracht. Voldemort massierte sich genervt die Stirn. "Celina und Tassilo sind spät.", sagte Rodolphus mit einem Blick auf die Uhr. "Pure Ablenkung.", zischte Bella und ihr Mann hob entschuldigend die Schultern. "Sie werden schon eintreffen, wenn es an der Zeit ist.", murmelte Lord Voldemort. Da hörte man auch schon Schritte im Flur und zwei Gestallten betraten den Raum. Celina beugte sich zu ihrem Onkel und begrüßte ihn. Tassilo verneigte sich wie immer nur kurz. Bellas Blick huschte von Tassilo zu Voldemort und zurück. Ein leises Lächeln schlich sich auf ihrem Mund, während sie kaum hörbar anfing zu summen. Ein Hauself trug Tee herein, dann schloss sich die Tür. *** "Wo warst du?", fragte Severus, der an einem Fenster stand und hinaussah, als Celina an ihm vorbei ging. Abrupt blieb sie stehen, drehte sich um und trat neben ihn. "Ich glaube nicht, dass dich das etwas angeht, Verräter.", säuselte sie ihm ins Ohr und ging mit einem Lächeln weiter. Snape wandte den Kopf und sah ihr mit zusammengekniffenen Augen nach. Irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl. 22. November, Samstag Snape stand in seinem Labor vor seinem Kessel und braute vor sich hin, als ihm jemand auf die Schulter tippte. Erschrocken fuhr er herum. Vor ihm stand Fortuna mit einer Tasse Tee. "Ich wollte die Gewohnheit nicht unterbrechen. Es ist fünf und du bist nicht gekommen um mich zu bedrohen, da dachte ich mir, ich übernehme das mal. Tee?", fragte sie und hielt im die Tasse entgegen. "Ich habe jetzt keine Zeit, wie du siehst." Celina beugte sich über das Rezept. "Das ist ein starkes Gift. Das ist doch nicht etwa für mich bestimmt?" Gespielt entsetzt sah sie ihn an. "Nein, sicher nicht. Dich könnte ich auch anders töten, wenn ich wollen würde.", lächelte er. "Im Drohen warst du schon immer gut, mein lieber Severus." Da Snape offensichtlich den Tee nicht wollte, stellte sie ihn ab. "Warum bist du hier?", fragte er nun. "Ich dachte es würde dich interessieren, das Tassilo mir die Entscheidung für deine Ermordung übertragen hat." Severus horchte auf. Sofort spannten sich alle Muskeln, sein Herz raste und seine Gedanken suchten fieberhaft nach seinem Zauberstab. Doch von all dem bekam Celina nichts mit. Vor ihr sah sie nur einen kühlen Kollegen, den die angekündigte Ermordung vollkommen kalt ließ. Gegen ihren Willen war sie beeindruckt. Doch was hatte sie auch anderes erwartet? Snape war ein Verräter unter den Death Eatern und dabei so gut, das nur sie es wirklich wusste. Die anderen ahnten es nur, selbst Bella und Narzissa hatten keine Beweise, auch wenn sie ihn immer Verräter nannten, da was sich Celina sicher. Warum sie nie mit ihrem Onkel über den Verrat gesprochen hatte, wusste sie selber nicht. Vielleicht, weil er genau da stand wo sie war, nur auf der anderen Seite und dort konnte es sehr einsam sein. Selbst ihr Bruder konnte sie nicht verstehen, denn das Ministerium hatte ihm nie getraut. Nur ihr, der Stiefschwester, die sie wegen ihrer Verwandtschaft, die nur wenige kannten und einige des Wissens darum sterben mussten, erst recht fürchten sollten. Nun also Snape. Es machte ihr nicht wirklich was aus, denn unter den Schwarzmagiern hieß es oft, du oder die anderen. Anders diesmal? Warum blieb er so verdammt ruhig? Hatte er wirklich keine Angst oder verstellte er sich nur? "Ich wollte es dir nur sagen.", riss sie sich selber aus ihren Gedanken. "Bin ich es denn sowenig wert, das ich noch nicht mal eine rote Cala bekomme?", fragte er nur schlicht und Celina war sprachlos. Sie konnte ihm nichts tun. Ihm nicht. Celina griff nach der Tasse und ging wieder hinaus. Kurz vor der Tür verschüttete sie ein paar Tropfen. Das Schloss fiel zu und Snape ging neugierig zu der Stelle, wo der Tee verschüttet war. Die Tropfen hatten schwarze Flecken hinterlassen, die ihn an den Trank, den er gerade selber braute, erinnerte. *** Narzissa saß im Kaminzimmer und musste unwillkürlich lächeln. Das war doch mal eine schöne Wendung des Schicksals. Lucius, der zu ihr hinüber sah, fragte: "Vertragen sich mein törichter Sohn und Herm wieder?" "Nein, aber der Verräter und Celina.", grinste sie. "Ach so." Lucius beugte sich wieder über die Zeitung, als er erneut fragend aufsah. "Welcher Verräter?" Doch Narzissa grinste nur und begann Wolle für Babyschuhe herauszusuchen. 25. November, Dienstag Im Raum von 'Alte Runen' herrschte absolute Stille. Hermione und Draco standen vor der Klasse. "Der Text, den wir übersetzt sollten, handelt von der Eroberung von Kalomes ísland.", begann Herm. Sie schielt auf ihren Stichpunktezettel und begann mit dem Teil, den Draco übersetzt hatte. Anschließend erzählte er von der Übersetzung, die Herm ausgearbeitet hatte. "Danke schön, Miss Granger und Mister Malfoy.", sagte Sinistra, als sie geendet hatten. "Aber es sind euch ein paar Fehler unterlaufen. Die Insel war eine Stadt und nicht die Grogieaner sind eingefallen sondern die Lantianer." Hermione drehte sich wütend zu Draco um. "Du hast mir eine falsche Übersetzung gegeben?", fauchte sie. "Aber Miss Granger, das hätte ihnen doch auffallen müssen. Dazu war die Übung gedacht, dass sie in ein Gespräch kommen und mit ihrem eigenen Wissen erfahren, ob ihr Partner richtig mit der Deutung der Runenschrift lag." Draco grinst sie spöttisch an. Hermione hatte Mühe sich unter Kontrolle zu halten, als die Stunde für beendet erklärt wurde. Sich selbst zur Ruhe zwingend, packte sie ihre Bücher zusammen und verließ den Raum. Auf dem Gang kam Draco an ihr vorbei und sagte: "Ach mach dir nichts draus, das nächste Mal gebe ich mir mehr Mühe." "Du hast mir absichtlich eine falsche Übersetzung gegeben, Malfoy.", rief sie wütend. "Und wenn schon.", sagte er genauso zornig. Hermione sah rot. Sie zog ihren Zauberstab und hielt ihn ihm unter die Nase. "Wünsch dir was.", forderte sie ihn auf. In beider Augen loderte der Zorn. "Jeden Wunsch? Dann weiß ich schon was." "Ja? Dann raus mit der Sprache." Draco kniff die Lippen zusammen. "Sprachlos? Dann denke ich mir was aus. Irgendein Fluch wird mir schon einfallen.", rief sie. Eine Gruppe von Mitschülern hatte sich neugierig um sie rum versammelt. "Warum sagst du nichts? Ist dir immer noch nichts eingefallen?" Sie schüttelte ihre langen Haare aus dem Gesicht. "Vergiss es. Den Wunsch den ich habe, würdest du mir sowieso nicht erfüllen.", zischte er nur und drehte sich um. Hermione stand irritiert da. Nicht weil er sie einfach stehen ließ, sondern wegen dem Blick, den nur sie gesehen hatte. 26. November, Mittwoch Professor Dumbledore saß hinter seinem Schreibtisch und sah aus dem Fenster. Es hatte angefangen zu schneien. Kaum hörbar tickte eine Uhr, sonst war es still, was erstaunlich war, denn außer ihm und Fawkes, waren noch auch alle anderen Professoren anwesend. Nur Fortuna fehlte noch, doch in dem Augenblick öffnete sich die Tür und eine völlig zerzauste Celina trat ein. "Entschuldigen sie bitte die Verspätung.", sagte sie und setzte sich auf den letzten freien Stuhl. "Es ist ganz schön windig draußen." Lächelnd sah sie in die Runde, doch augenblicklich erstarrte sie. "Ist irgendwas passiert? Sie sehen alle so ernst aus?", fragte sie. Ihr Blick blieb an Dumbledore hängen. "Meine liebe Celina, es ist in der Tat etwas passiert.", begann der Direktor. "Lord Voldemort hat seine Machtposition gefestigt und es deutet alles darauf hin, dass es einen Verräter unter den Gegnern von Voldemort gibt." Celina hob er staunt die Augenbrauen. "Wirklich? Gibt es schon einen Verdacht?" "Ja, den gibt es." Celinas Herz raste. Hatte man sie enttarnt? Hatte sie irgendwann nicht aufgepasst? Sie zwang sich zur Ruhe und es gelang ihr sogar erstaunlich gut. "Wer ist es denn?", fragte sie erneut. "Das möchte ich im Moment nicht sagen. Ich habe sie nur zusammenrufen lassen um sie um äußerste Vorsicht zu bitten. Die Sicherheit der Schüler hat jetzt oberste Priorität. Wir können den Verräter nur gemeinsam stellen." Dumbledores Blick streifte über seine Kollegen und blieb beim letzten Satz an Celina hängen, die mit ernster Miene nickte. In Gedanken setzte sie bereits einen Brief an ihren Bruder auf. Sie war sich jetzt sicher, dass sie aufgeflogen war. Sie wusste nicht wie, aber Dumbledore wusste, wer sie wirklich war. "Ich danke ihnen.", beendete Albus die Sitzung. Es waren bereits alle aus der Tür, als der Direktor Celina zurück hielt. Sorgsam schloss er die Tür und sah sie ernst an. "Was ich ihnen jetzt sage, wird ihnen nicht gefallen. Alles deutete darauf hin, das sie den Verräter sehr gut kennen." Fortuna runzelte die Stirn. "Wir, das heißt, die wenigen die vom Ministerium fliehen konnten und ich, glauben, dass es ihr Bruder Tassilo ist." "Tassilo?", rief sie erschrocken. "Aber wie...? Ich meine, wie kommen sie darauf?" "Wir haben unsere Informationen, dass er des Öfteren beim dunklen Lord gesehen wurde." "Wer hat ihn gesehen?" "Das kann ich ihnen nicht sagen, tut mir Leid. Ich bitte sie nur vorsichtig zu sein. Er darf keinen Verdacht schöpfen, denn er ist skrupellos. Aber das werden sie wohl am Besten wissen." Celina nickte abwesend. Ihre Gedanken rasten. Wenn man Tassilo gesehen hatte, dann hatte man auch sie gesehen. Leise schloss sich die Tür zu dem Büro und sie stand auf dem Gang. Sie war immer nur mit ihm zusammen zu ihrem Onkel gegangen. Niemals würde er alleine zu ihm gehen, dazu fürchtete er sich zu sehr vor dem dunklen Lord. Ihre Schritte halten auf den harten Stein und sie blieb nachdenklich am Fenster stehen. Und selbst wenn ihr Bruder allein zu ihm gehen würde, der dunkle Lord hätte ihn niemals empfangen. Er mochte ihn nicht, schätzte nur seine Fähigkeiten. Tassilo war ein zweiter Pettigrew, nur kaltherziger, aber im Grunde ein Feigling. Immer hatte er sich beschwert, dass die roten Callas zu gefährlich waren, weil die Opfer dadurch gewarnt werden würden. Das führte sie zu der Ausgangsfrage zurück. Wer hat sie gesehen und angegeben es wäre Tassilo? "Und Celina, wie geht es?", fragte das Snape neben ihr. 28. November, Freitag Die Zwillinge waren auf dem Weg zur Bibliothek, als sie Susan auf dem Gang begegneten. Sie blieben kurz stehen und unterhielten sich über die letzte Woche, als Kevin an ihnen vorbei ging. Augenblicklich verstummten alle drei und warteten, bis er an ihnen vorbei war. "McPherson.", murmele Padma, "Er ist irgendwie unheimlich." "Das war er schon immer. Ich hatte allerdings nicht viel mit ihm in Pfützensee zu tun.", sagte Susan und hatte sofort die volle Aufmerksamkeit der Zwillinge. "Das musst du uns genauer erklären.", beschlossen sie und zogen Susan mit sich in die Bibliothek in der sie auf Lavender trafen, die sich sofort zu ihnen gesellte. "Also, was weißt über ihn?", fragte Parvati. "Wieso interessiert es euch?" Lavender zog kommentarlos einen Brief hervor und reichte ihn Susan. "Das heißt ja, das es kein Zufall ist, das er und Herm auf einer Schule sind.", flüsterte Susan fassungslos. "Aber der Grund. Warum Herm? Hier steht, dass seine Mitschüler sagen, dass er weg gegangen ist um sich an den Mörder seiner Eltern zu rächen, indem er das Kind tötet. Hermione hat doch aber bestimmt nichts damit zu tun." "Wie kommt ihr überhaupt darauf, dass es unsere Herm ist. Es gibt genügend Kinder hier, deren Eltern Death Eater oder Schwarzmagier sind." "Vielleicht ein Irrtum?" Lavender sah auf. "Oder ..." Susan lehnte sich nachdenklich zurück. "Herm wurde doch adoptiert und sie meinte mal zu mir, das McGonagall angedeutet hätte ihre Eltern wären Schwarzmagier." Die Zwillinge und Lavender starrten Susan an. "Doch nicht wirklich? Was sollen wir tun?" "Wir können nur ein Auge auf beide haben. Ich meine, wir haben keine Beweise." Susan faltete den Brief wieder zusammen und gab ihn Lavender zurück. *** Nachdenklich ging Susan den Gang entlang. Als sie gerade an dem Büro von Flint vorbeikam, blieb sie kurz stehen. Ein fataler Fehler, wie sich herausstellte, denn die Tür flog auf und Susan gegen den Kopf. "Miss Bones.", rief Marcus erschrocken. "Haben sie sich was getan? Ich bringe sie zum Krankenflügel." "Nein, nein, schon gut.", wehrte diese ab. "Das wird doch nur 'ne kleine Beule. Aber wenn sie schon mal da sind, ich hätte eine Frage." Eigentlich hatte Marcus keine Zeit und die Warnung von Dumbledore klang immer noch in seinen Ohren. Doch er hatte auch ein schlechtes Gewissen und so bat er sie ins Büro. "Wie findet man am schnellsten die Eltern von einem adoptierten Kind?" Flint runzelte die Stirn. War das jetzt eine Fangfrage? "Eine Freundin wurde adoptiert und wir wissen nicht wer ihre Eltern sind. Ihre richtigen meine ich. Jetzt ist es aber so, das sie wegen ihnen vielleicht in Schwierigkeiten steckt." "Um das ganze mal abzukürzen. Reden wir hier von ihnen oder Miss Granger?" "Wie kommen sie darauf, dass ich Herm meine?" "Also Hermione. Ganze einfach. Letztes Jahr gab es schon die wildesten Gerüchte über ihre Familie und ich dachte, wenn jemand wegen den Eltern in Schwierigkeiten ist, dann wohl sie." "Ich bin beeindruckt.", sagte Susan, konzentrierte sich dann aber wieder auf ihre Frage. "Die Sache ist die, wir glauben, dass dieser Neue Kevin McPherson es irgendwie auf Herm abgesehen hat. Dean, der jetzt in Pfützensee ist, wo Kevin vorher war, hat so was raus gefunden, nachdem Cho ihn darum gebeten hat, die von Harry gefragte wurde, der es von Terry weiß, der eine Voodopuppe von Herm in den Sachen von Kevin gefunden hat, nachdem ihm das Verhalten von McPherson so komisch vorkam. Es heißt wohl, das er auf der Suche nach dem Kind der Mörder seiner Eltern ist und sich rächen will, in dem er sie oder ihn umbringt." Flint musste sich anstrengen der Aufzählung zu folgen. "Wer ist denn noch darin verwickelt?" "Padma, Parvati, Ron, Harry, Ginny, Terence, Cho, Dean, Adrian, Lisa, Mandy, Terry, Lavender und ich.", zählte sie auf "Und sie jetzt natürlich auch.", setzte Susan mit einem Grinsen noch hinzu. "Gut. Es ist sehr schwierig die wirklichen Eltern herauszufinden, aber davon mal angesehen ist die Behauptung er will Herm töten sehr gewagt." "Na ja vielleicht nicht gleich umbringen, aber er hat bestimmt nichts Gutes vor, das sieht man ihm an.", beschloss Susan. "Habt ihr mit Professor Flitwick schon gesprochen?" Susan schüttelte den Kopf. "Dann findet erst einmal heraus, ob an eurer Befürchtung überhaupt was dran ist." Susan nickte enttäuscht. Flint glaubte ihr nicht. 29. November, Samstag "Was soll ich sagen. Wir haben Samstag und die Spieler sind bereit. Das Spiel wird spannend, denn beide Mannschaften haben denselben Trainer. Es spielt Slytherin gegen Rawenclaw. Bevor wir anfangen noch eins in eigener Sache. Draco- Bruderherz. Mom sagt, du sollst dich wieder mit Herm vertragen, sie möchte ein harmonisches Weihnachten." "Darf sie das?", rief Draco wütend und zeigte zu seiner Schwester hinauf. Flint sah eher amüsiert zu dem Teamkapitän der Slytherin. "Ob sie das darf, weiß ich nicht, aber mit Sicherheit hat sie Recht." Draco sah zu Phoebe hinauf und knirschte mit den Zähnen. Erst die Sache mit Potter und dann das hier. Sie war oberpeinlich. Hermione hatte sich verschluckt, als sie den Kommentar hörte. Slytherin gewann das Spiel mit 170 zu 160. 30. November, Sonntag Die Sonne stand hell am Himmel, doch die Luft war eisig und der Boden mit einer dicken Schneeschicht bedeckt. Theodor Nott kam aus dem Schloss und kniff die Augen zusammen, weil ihn das Licht blendete. Crabbe winkte kurz hinüber und Theodor machte sich auf den Weg zu der kleinen Gruppe Slytherins. "Hey Theodor." rief da jemand neben ihm er drehte sich um und einen Augenblick später fühlte er etwas Kaltes in seinem Gesicht. Er wischte sich den Schnee ab und murmelte etwas von so was kindisches, hatte aber keine zwei Sekunden später ebenfalls einen Schneeball geformt und zu der Angreiferin zurück geworfen. Parvati konnte ihm knapp ausweichen und lachte schadenfroh, als sie der nächste Ball voll erwischte. Nun lachte Theodor. "Wie unfair, ich habe dich wenigstens vorher gewarnt!", schimpfte sie. "Tja, Slytherin.", grinste Theodor und deutete auf das Symbol seines Hauses. Padma hatte das Gefühl ihre Schwester verteidigen zu müssen und warf einen Schneeball in Richtung des Angreifers, der sich duckte und so traf der Schneeball Dracos Schulter. "Ey, sag mal spinnst du? Das ist nass.", beschwerte sich dieser. "Was denn, bist du aus Zucker?", spottete da Mandy und warf, weil es so schön war gleich noch einen Schneeball in seine Richtung. Das konnte und wollte er sich nicht bieten lassen. Nur wenige Minuten später war der gesamte siebente Jahrgang in einer Schneeballschlacht verwickelt. Nur Hermione war nicht dabei. Sie kam gerade die Treppe hinunter und blieb am Rand stehen. "Was ist denn hier los?", fragte sie erstaunt Ginny, die ebenfalls am Rand stand und amüsiert zusah. "Anhänger gegen Gegner von du weißt schon wem. Interessante Schlacht. Die Gegner sind am verlieren, obwohl sie Zahlen mäßig weit überlegen sind." "Und Lisa und Susan?" Hermione blickte zu den beiden hinüber, die etwas abseits standen und mal die eine, mal die andere Seite anfeuerten. "Halten sich raus, sind neutral.", erklärte Ginny knapp. "Parvati, ihr solltet eure Strategie ändern.", rief gerade Theodor und schickte ihr einen Schneeball hinüber. "Strategie ändern?", gab sie zurück. "Haben wir denn so was?", fragte sie leise Ron, dieser schüttelte den Kopf. "Nö, immer drauf.", kam als Antwort von Neville. Da schien es als überlegte Parvati kurz, dann stapfte sie bewaffnet zu Theodor hinüber. "Gute Idee.", sagte sie, als sie kurz vor ihm stand. Im ersten Moment war er überrascht, hatte dann aber keine Zeit sich neue Bälle zu formen und so war er ihren hilflos ausgeliefert, während Ron und Hannah ihr immer Neue als Nachschub zuwarfen. "Okay, ich gebe auf.", sagte er. "Von wegen aufgeben.", mischte sich Pancy nun ein und überschüttet mit Hilfe von Crabbe und Goyle Parvati mit einem ganzen Berg von Schnee, der ihr unter den Umhang, bis auf die Unterwäsche rieselte. Sie schrie kurz auf und schüttelte sich. "Wie konntet ihr nur?", rief sie und fiel dann lachend zu Boden. Auch der Rest bekam vor lauter Lachen kaum noch Luft und die Schlacht wurde wegen mangelnder Ernsthaftigkeit abgebrochen. "Jetzt sehen wir alle aus wie Schneemänner.", grinste Ernie. "Wir müssen uns umbenennen. Wir sind jetzt nicht mehr der Abschlussjahrgang, wir sind jetzt der Schneemannjahrgang." "Nicht ganz!", erhob Mandy den Einwand und anklagend den Finger auf Lisa und Susan. "Das könnt ihr nicht tun! Wir haben mit der ganzen Sache nichts zu tun.", beschwerten sich diese. Doch aller Protest half ihnen nicht. Kurzerhand wurden sie mit Schnee überschüttet und man erkannte sie jetzt genauso wenig, wie die anderen. "Fein, jetzt sind wir komplett.", nickte Theodor und sah sich zufrieden um. "Stimmt nicht. Kevin ist nicht da.", wandte Mandy ein. "Und Herm auch nicht.", rief da Ginny und deutete auf die Gestalt neben sich, die sich wütend umdrehte. "Vielen Dank.", zischte sie. Als sie wieder aufsah, erblickte sie zu ihrem Schrecken ihre gesamte Klasse auf sich zu kommen, angeführt von Ron und Lisa. "Oh nein, wagt es ja nicht.", warnte sie und suchte nach ihrem Zauberstab. Drohend hielt sie ihn vor sich, als er ihr plötzlich abgenommen wurde. Neben ihr stand Draco und grinste sie an. "Gezaubert wird nicht, das wäre doch unfair.", sagte er. "Aber alle gegen einen ist fair?", rief sie. Egal wie sehr sie sich auch wehrte, binnen weniger Minuten machte sie allen anderen Konkurrenz in weiß sein. Großzügig reichte Draco ihr den Zauberstab zurück. "Dir wäre doch sowieso kein Fluch eingefallen.", sagte er. Die Anderen zogen scharf die Luft ein und sahen gebannt zu Hermione, die sich auch schon umdrehte: "Impedimenta.", rief und Draco riss es von den Füßen. "So, ich kenne also keinen Fluch, Malfoy?!", fauchte sie. "Stupor.", rief er und Herm versteinerte und fiel um. Draco rappelte sich auf und grinste ihr ins Gesicht. "Ist doch interessant, was ich alles von dir gelernt habe." Er drehte sich um und ließ sie wo sie war. Ginny sprach den Gegenfluch und half ihrer Freundin auf, die weiß vor Zorn war. "Niemand würde uns glauben, dass die beiden noch vor kurzen nicht voneinander lassen konnten.", murmelte Lisa. Sie war erschrocken. "Na ja, in gewisser Weise können sie es ja immer noch nicht.", erwiderte Susan. *** Hermione tigerte im Gemeinschaftsraum auf und ab. Sie überlegte, wie sie sich rächen könnte. Die anderen Gryffindor waren nicht sonderlich überrascht, denn dieses Verhalten kannten sie schon vom letzten Schuljahr Mai. "Ich möchte zu gerne wissen, was da war.", fluchte Ron leise. "Es muss ähnlich schlimm wie der Fluch gewesen sein.", murmelte Harry und der andere nickte. Sie hatten inzwischen eine Herm-ist-sauer-auf-Draco-Skala entwickelt. Diesmal war Alarmstufe rot für Draco, doch kein Gryffindor sah sich dazu genötigt, das Opfer von Herm zu warnen. Da schien dem Mädchen etwas eingefallen zu sein. "Ron, wann haben deine Brüder den Laden geöffnet?", fragte sie. Dieser sah auf die Uhr. "Im Moment zum Beispiel nicht.", gab er bereitwillig Auskunft und Herm schwang kurz darauf die Feder. "Egal.", murmelte sie. "Nein, es ist schlimmer als im Mai. Wenn sie schon Fred und George kontaktiert.", gab Ginny zu bedenken. Schon flog die Eule auf und davon. *** Im Fuchsbau war gerade Abendbrotzeit, als eine Eule auf dem Tisch schlidderte und im Brotkorb zu stehen kam. Molly knüpfte den Brief ab und setzte die Eule auf das Fensterbrett. "Ist für euch.", sagte sie und reichte ihn Fred. Stirnrunzelnd öffnete er ihn und sah erstaunt auf. "Der ist von Herm. Ein Sondereilauftrag, Mensch George, dass musst du lesen." Der Zwilling beugte sich über die Schulter des anderen. "Wem will sie das denn antun?", wunderte er sich und Fred zeigte auf einen Namen. "Malfoy? Ich dachte die wären zusammen?" "Also wenn ich mir das so durchlese, offenbar nicht." Da zog Mrs Weasley den Brief aus den Händen und überflog ihn. "Das könnt ihr nicht tun.", bestimmt sie. "Das ist selbst für einen Malfoy zu heftig." "Aber Mom, das wird ein riesiger Knüller, zu schade, das wir nicht mehr in Hogwarts sind und es miterleben können.", rief Fred und studierte noch einmal die Liste Molly sah ein, dass sich ihre Söhne um nichts davon abhalten ließen und beschloss Narzissa zu warnen. *** Die Weasleyzwillinge waren schon in ihr Lager abgedüst um Herms Bestellung zusammen zu stellen und gaben noch ein Gratisgeschenk dazu, mit der Empfehlung es als Letztes auszuprobieren. Molly war nun alleine zu Hause und überlegte, ob sie Narzissa wirklich warnen sollte. Immerhin gehörten die Malfoys zu den Schwarzmagiern, die dafür verantwortlich waren, dass Arthur in Askaban saß. Andererseits würde sie mit ihrem Schweigen mindestens teilweise auf deren Stufe herabsinken und das wollte sie noch viel weniger. Also vergewisserte sie sich, dass ihre Söhne noch in ihrem Geschäft waren und ging zum Kamin. Die Hand voll Flohpulver nahm ihr kurzzeitig die Sicht, dann sah sie auch schon den Kamin in Malfoy Manor. Wie Arthur es voll Begeisterung erzählt hatte, bestand tatsächlich so was wie ein Anklopfsystem. Kurze Zeit später öffnete sich der Blick und sie sah die Malfoys, die sie erst erstaunt und dann misstrauisch beobachteten. "Abend, ich will gar nicht lange stören. Ich wollte euch nur sagen, das Herm mit eurem Sohn irgendwas Übles vorhat. Was hat der Junge nur angestellt, das sie durchdreht? Nie im Leben hätte sie eine Bestellung bei Fred und George aufgegeben." "Was hat sie denn bestellt?", fragte nun Narzissa. "Dassssss, will ich euch lieber nicht sagen.", erwiderte sie entschuldigend. "Ich bin auch nur hier, weil ich nicht will, das Herm wegen eurem missratenen Sohn in irgendwas hineingezogen wird. Also dann..." Und sie verschwand. "Missratener Sohn?", knurrte Lucius. "Was hat er nur getan?", grübelte Narzissa. "Sie hat gerade unseren Sohn beleidigt und uns damit auch.", ereiferte sich der Zauberer. "Kann schon sein, aber was um alles in der Welt hat Draco angestellt, das Herm sogar bei den Weasleys einkauft? Das macht mir Sorgen. Du wirst morgen nach Hogwarts gehen.", bestimmte sie. "Ich werde was?" Entgeistert starrte er sie an. "Entschuldige mal, Liebes. Dafür habe ich überhaupt keine Zeit." "Das interessiert mich nicht. Du wirst verhindern, das Herm tut, was immer sie auch tun will. Wir können schlecht Diana oder David schicken." "Ist sie mein Kind, oder was?", beschwerte sich Lucius. "Entweder du gehst oder ich verpfeife dich beim dunklen Lord wegen dem letzten Sommer." "Da fällt mir doch glatt ein, dass ich sowieso dringend mit Dumbledore sprechen muss.", sagte er und blätterte eifrig in seinem Terminplaner. *** "Ich weiß es wird die Frage kommen. Was war denn letzten Sommer? Keine Ahnung, ich war ja nicht dabei." "Was war denn letzten Sommer?" "..." Kapitel 11: ------------ Kapitel 11 1. Dezember, Montag Fieberhaft knüpfte Hermione das Paket von den Krallen des Steinadlers. Sie hätte nicht gedacht, dass Rons Brüder ihr die Bestellung so schnell zuschicken würden. Ein Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht und sie sah zum Slytherintisch hinüber. "Das hast du doch nicht wirklich vor?", fragte Parvati besorgt. "Doch, ich dachte, dass ich genau das vorhabe.", sagte Hermione langsam und erhob sich um zu gehen. "Ich weiß, niemand hier kann Malfoy wirklich leiden, aber wir sollten ihn warnen, um Herms Willen. Ich habe so das Gefühl, das sie mächtigen Ärger bekommen wird, wenn sie das durchzieht.", redete Parvati auf die anderen ein. "Herm ist gut, niemand wird ihr was nachweisen können.", erwiderter Ron ungerührt. "Und du musst zugeben, das der Stuporfluch wirklich übel war.", gab Neville zu bedenken. "Sie riskiert zu fliegen.", warnte der Zwilling noch einmal. "Fliegen, wohin?" "Raus aus der Schule." "Wieso bist du dir da so sicher?", fragte da nun Harry. "Ich habe die Bestellung gesehen." Parvati sah viel sagend auf und ihr Finger fuhr einmal quer über ihren Hals. "Das meinest du doch nicht ernst.", rief Neville schockiert. "Oh doch, sein Ruf wird bis zu seinen Enkeln ruiniert sein.", bestätigte Parvati. "Und wenn man mal bedenkt, dass seine Enkel auch Herms sein könnten..." Ginny sah sich um. "Es gibt überhaupt keinen Grund das anzunehmen. Seit gestern sind die beiden offiziell getrennt.", meckerte Ron. "Was glaubst du für wie lange. Sobald Hermione sich gerächt hat, wird es ihr Leid tun.", prophezeite Parvati. "Und woher willst du das wissen? Bist du eine verdammte Hellseherin?" "Weiblich Intuition." Würdevoll streckte sie ihren Kopf in die Höhe. "Ach du meine Güte.", seufzte da Ron und sank wieder in sich zusammen. "Also, wer warnt Draco jetzt?" "Da er dir ja so am Herzen liegt, übernimmst du das am Besten.", schlug Harry vor. *** Lucius stand vor dem Tor der Schule und sah angewidert zum Schloss. Als erstes würde er sich bei Dumbledore anmelden müssen. Das war schnelle erledigt und er begab sich auf die Suche nach Hermione oder seinen Sohn. Er würde nehmen wer ihm zu erst über den Weg lief und dann sehen, dass er von hier wieder verschwand. "Mister Malfoy, kann ich ihnen helfen?", fragte da jemand hinter ihm und er drehte sich um. "Professor McGonagall.", entfuhr es ihm. Düster erinnerte er sich noch an sie, als seine Professorin in Verwandlung. Er konnte sie immer noch nicht leiden. "Ich suche meinen Sohn. Wissen sie zufällig wo er steckt?" "Ich kann ihm etwas ausrichten lassen.", erbot sie sich. "Nein, das tu ich doch lieber selber.", winkte er ab. Die vorbeigehenden Schüler sahne sie neugierig an. Ihre gegenseitige Abneigung war Meilen weit zu spüren. Nur Celina schien kein der negativen Wellen zu empfangen, denn sie erkannte Lucius erst, als sie unmittelbar vor ihm stand. "Professor Fortuna.", rief da auch schon McGonagall und Celina wandte ihre Aufmerksamkeit von Snape, der in einem Gespräch mit ihr neben ihr lief, ihrer Kollegin zu. "Ich möchte sie jemanden vorstellen." Celinas Augen weiteten sich für einen Bruchteil einer Sekunde, dann hatte sie sich auch schon wieder gefasst. "Das ist Lucius Malfoy.", stellte McGonagall den Besucher vor. "Der Vater von Draco nehme ich an.", schätzte Celina vollkommen richtig. "Ich bin Fortuna, Professorin für Verteidigung gegen die dunklen Künste, jedenfalls war es das noch letztes Jahr. Die Zeiten ändern sich schnell, nicht wahr? Sie kennen Professor Snape bereits?" "Ja, in der Tat wir sind uns schon einmal begegnet. Sie sind noch nicht lange hier, oder?" "Nein, erst seit letzten Jahr.", sagte Celina und musste ich das Lachen verbeißen. Es war doch zu komisch. McGonagall verabschiedete sich und ließ Snape und Fortuna mit dem ihr ungebeteten Gast alleine. In den Händen einer Aurorin wird er bestens aufgehoben sein, dachte sie. "Und wie gefällt es ihnen in Hogwarts?", führte Lucius die Konversation höflich fort, bis die Gryffindorhauslehrerin außer hörweite war. "Es ist sehr schön hier, ich..." Celina schielte nach hinten. Ihre Kollegin war weg und der Gang wie leer gefegt. Der Unterricht hatte wieder begonnen. "Was machst du hier?", fragte sie nun. "Ich suche Draco oder Hermione." "Warum? Haben sie was angestellt? Schickt dich Narzissa?" "Noch nicht. Aber die gute Miss Granger wird.", sagte Lucius düster. "Sag mal, Severus, hast du nichts zu tun?", fragte er nun fast feindselig den Zaubertrankprofessor. "Nein, nicht wirklich.", erwiderte er wahrheitsgemäß. "Ich könnte deinem Sohn etwas ausrichten. Er hat nachher bei mir Unterricht." Lucius überlegte kurz, schüttelte dann aber den Kopf. "Nein, ich rede besser selber mit ihm.", entschied er. "Gut, warte draußen auf ihn, ich werde ihn nachher rausschicken." "Besser wäre noch Hermione." "Das geht nicht, du bist nicht ihr Erziehungsberechtigter.", sagte Snape. "Severus?", Celina sah ihren Kollegen scharf an. "Er wird einen Grund haben, dass er Herm sprechen will." Ein paar Sekunden herrschte eisiges Schweigen, dann willigte Snape zum Erstaunen von Lucius ein. Er drehte sich um und ging. "Er hat sich also an dich erinnert?", fragte Lucius Celina. Diese nickte. *** Lucius lief über den Hof und sah zum Himmel, als er hinter sich Schnee knirschen hörte. Er drehte sich um und sah mit Erstaunen, wie Herm und Draco sich gegenseitig feindselig anstarrend auf ihn zukamen. "Musst du hier her kommen? Das ist ja peinlich.", meckerte Draco. "Guten Tag Mister Malfoy.", begrüßte Herm ihn höflicher. "Was hast du getan, das Hermione eine ellenlange Liste bei den Weasleyzwillingen bestellt?", bellte Lucius und ging über die unmögliche Begrüßung seines Sohnes hinweg. "Das war also in dem Packet. Was hattest du denn vor? Brauchst du jetzt schon Hilfe von anderen?", fauchte Draco Hermione an, die sofort zurück gab. "Ich brauche keine Hilfe, aber mit ein paar Utensilien ist die Wirkung effektiver." "Schluss jetzt.", rief Lucius. "Das ist ja wie im Kindergarten. Hermione, du wirst dieses Zeug sofort zurück schicken." Herm zog trotzig eine Schnute. "Bei allem Respekt Mister Malfoy, aber sie könne sie gar nichts befehlen." "Nein, ich nicht, aber deine Eltern. Irgendwann wirst du nach Hause kommen und bei dem was du vorhast, schneller als du glaubst.", gab er freundlich zurück und Hermione dachte über seine Worte eingehen nach. Vermutlich hatte er Recht, damit, dachte sie schließlich. Lucius hatte sich bereits seinem Sohn zugewandt, der Herm spöttisch angrinste. "Grins nicht so! Du wirst dich bei Hermione entschuldigen." "Ich habe gar nichts getan!", verteidigte dieser sich. "Hast du nicht? Warum dann das hier?" Er ließ ein Pergament aufrollen, das sowohl Herm, als auch Draco überflogen. Es war eine Abschrift von Hermiones Bestellung. "Was hattest du vor?", flüsterte Draco nun voller Zorn. "Rache.", zischte sie genauso leise zurück. "Nur wegen einen kleinen Stuporfluch?", rief er nun. "Klein? Du hast ihn noch nicht mal aufgehoben.", schrie Herm nun zurück. "Die anderen waren doch da, außerdem hast du mir den Impedimentafluch verpasst.", giftete er. "Das war nur gerecht." "Gerecht, wofür? Ich habe dir nichts getan." "Doch, dass hast du." Sie stach nun mit dem Finger auf ihn ein. "Was denn?", rief er zornig. "Wenn du es selber nicht weißt, hast du vermutlich vor drei Wochen recht gehabt. Es War ein Fehler." Sie drehte sich um und wollte gehen, als sie von Lucius zurückgehalten wurde. "Hermione, die Sachen.", sagte er nur schlicht. "Ich schicke sie zurück.", fauchte sie und sah zu das sie wieder ins Schloss kam. Draco starrte finster vor sich hin. "Ich fasse es nicht.", murmelte er. "Bring das wieder in Ordnung.", befahl Lucius knapp und ging. 2. Dezember, Dienstag Die siebente Klasse saß müde im Geschichtsunterricht und hatte große Mühe nicht einzuschlafen. Professor Binns schwebte gemächlich durch den Raum. Harry gähnte und sah sich um. So war es immer in dieser Stunde. Niemand hörte zu und alle beschäftigten sich mit etwas anderen. Sein Blick fiel auf Kevin, der in Gedanken zu sein schien und unentwegt vor sich hin krickelte. Doch als der Professor an ihm vorbeikam, schlug er hastig das Heft zu. Susan starrte Löcher in die Luft und lächelte versonnen vor sich hin. Ron schien neben ihn eingeschlafen zu sein. Hermione tippte sich nachdenklich an die Nase, bewegte ab und zu die Lippen und schüttelte leicht den Kopf. Hin und wieder, wenn sie zu Draco hinüberschielte, nickte sie. Dieser starrte finster vor sich hin. Parvati und Padma führten fast tonlos eine hitzige Diskussion. Harry fragte sie, ob es bei Zwillingen oft der Fall war, das sie sich ohne Worte verstanden und beschloss bei Gelegenheit mal nachzufragen Da rief Goyle "Gewonnen!" und zog die Aufmerksamkeit der ganzen Klasse auf sich. "Mister Goyle?" Fragend hielt Binns inne. "Ich meine... er hat doch gewonnen, der Zauberer von Oz.", stotterte der Junge. "Ich weiß nicht wo sie sind, aber wir befinden uns im Mittelalter." Missbilligend sah der Professor auf das Minischachbrett auf dem Tisch, auf dem der schwarze König matt stand. "Interessanter Spielzug.", gab er schließlich zu und fuhr mit seinem Unterricht fort. "Crabbe und Goyle spielen Schach?", fragte Ron verwundert, der von dem Aufruf wach geworden war. "Scheint als würden sie mehr drauf haben, als die Lakaien für den Obertrottel zu spielen.", flüsterte Herm böse und laut genug, das Draco es hören konnte. Er drehte sich auch sofort um und durchbohrte sie förmlich "Obertrottel?", gab er zurück. "Ach nein, Obertrottel war ja schon jemand anderes. Du bist ja das Oberhörnchen, nicht Ron?", lächelte sie zuckersüß. "Wir können ja gleich mal vor die Tür gehen und dann wird sich zeigen, wer hier irgendwas ist.", knurrte Draco zurück. "Jetzt habe ich aber Angst.", sagte sie spöttisch. "Das solltest du auch." "Noch habe ich die Lieferung.", erwiderte sie und Draco verstummte. 5. Dezember, Freitag Professor Marcus Flint war gerade auf dem Weg zu seinem Büro, als er fast umgerannt wurde. "Entschuldigung.", rief Kevin noch kurz und war dann auch schon um die Ecke verschwunden. Flint runzelte die Stirn. Ein Benehmen war das? "Aus welchem Haus war er?", fragte er Professor Oliver Wood, der ihm entgegen kam. "Wer?" "Der Junge, der eben um die Ecke ist." "Oh, dieser McPherson aus Pfützensee, der ist in Rawenclaw." "Gut. Fünf Punke Abzug für renne auf dem Gang.", sagte Flint zufrieden. "Für das Anrempeln gar nichts?", fragte Wood spöttisch. "Nein, er hat sich ja entschuldigt.", beschloss Marcus. "Du bist komisch in letzter Zeit, weißt du das, Flint." "Komisch in wie fern?" Flint war stehen geblieben und sah seinen Kollegen an. "Ich weiß nicht, anders, irgendwie... menschlicher. Du machst mir Angst." Wood grinste. "Sehr witzig.", erwiderte Flint. Unter seinem Fuß raschelte etwas und verwundert beugte er sich hinunter. "Das muss dieser McPherson verloren haben.", murmelte er und faltete es auseinander. Ungläubig starrte er auf das Gekritzel. Es war eine Sauklaue, doch eins las man deutlich heraus. Kevin hatte etwas gegen Hermione Granger. Die Kreuze und Totenköpfe um ihren Namen, sprachen für sich. "Was soll das denn?", fragte Oliver und nahm ihm das Papier aus der Hand. "Komm mit.", sagte Flint knapp und öffnete die Tür zu seinem Büro. Als Marcus geendet hatte sah Oliver ihn verwirrt an. "Und woher hast du das?" "Das spielt doch keine Rolle, fest steht, dass sie offensichtlich doch Recht hatte." Flint wedelte mit dem Pergament. "Wir sollten es Dumbledore erzählen.", schlug Wood vor. "Ich denke wir sollten noch warten." "Hermione ist womöglich in Gefahr.", warnte Oliver. "Oder das ganze ist nur ein Streich. Was für einen Grund sollte dieser Kevin haben. Hermiones Eltern sind keine Schwarzmagier, jedenfalls nicht soweit wir wissen." "Gut, dann lass uns herausfinden, wer ihr wirklichen Eltern sind und dann gehen wir zu Dumbledore.", lenkte Wood ein, doch glücklich war er mit der Entscheidung nicht. Insgeheim beschloss er Fortuna zu fragen, schließlich war sie eine Aurorin, sie würde am besten wissen, was zu tun sei. 7. Dezember, Sonntag Im Gemeinschaftsraum der Slytherin brannte ein Feuer im Kamin und tauchte den Kerker in ein dumpfes Licht. In einer Ecke spielten Crabbe und Goyle Zauberschach. Das taten sie in letzter Zeit öfter und es hieß sogar richtig gut. Etwas abseits las Theodor ein Buch. Millicent schlug sich mit Hausaufgaben rum. Ab und zu hörte man sie fluchen oder Blaise, ein eher unscheinbares Mädchen, bei dem sich jeder fragte, ob der sprechende Hut nicht einen Fehler gemacht hatte, als er sie nach Slytherin steckte, fragen. Draco saß auf der Couch und starrte in die Flammen. In seiner Hand befand sich ein kleines Kästchen, das er immer und immer wieder aufschnappen ließ und es dann mit einem Klacke schloss. Theodor hörte sich das etwa fünfzehn Minuten an. Nachdem er aber einen Satz zum wahrscheinlich tausendsten Male las, fauchte er: "Kannst du nicht mal aufhören?" Draco hielt inne und sah sich zu ihm um. "Meinst du mich?", fragte er verwundert. "Natürlich meine ich dich, wenn denn sonst? Den Weihnachtsmann? Was hast du da eigentlich?" "Geht dich nichts an.", erwiderte Draco knapp. "Schön, dann nerv auch nicht damit." Dann herrschte wieder Ruhe, für fünf Minuten. Da war wieder das Klacken des Kästchens zu hören. Theodor sprang auf und warf sein Buch auf den Boden. "Also, was ist das?", fragte er, setzte sich auf die Rücklehne der Couch, schwang die Beine herum und ließ sich die Rücklehne herunter rutschend auf dem weichen Polster neben Draco nieder. Kurzerhand nahm er das Kästchen aus dessen Hand und öffnete es. Er stieß einen anerkennenden Pfiff aus. "Wer wen war der denn?", fragte er überflüssigerweise. Draco blieb stumm. "Hermione, vielleicht?", grinste Theodore. Draco riss das Kästchen wieder an sich, klappte es zu und warf es in einem hohen Bogen in den Papierkorb, der neben dem Kamin stand. Er hätte auch einen guten Jäger abgegeben. Draco erhob sich und ging davon. Der Rest sah ihm nach. Dann stand auch Theodor auf und fischte die winzige Schachtel heraus und verstaunte sie in seinem Umhang. "Vielleicht, will er es irgendwann wieder haben.", erklärte er kurz und die anderen nickten zustimmend. Ganz bestimmt, da waren sich alle einig. Die Wetten liefen seit gut einer Woche. Die Mehrheit tippte auf Silvester. 9. Dezember, Dienstag Ron ging mit Padma den Gang entlang und diskutieren über Quidditch. Sie hielt im am Ärmel fest um ihren Standpunkt deutlich zu machen, doch Ron schüttelte entschieden den Kopf. Er war ebenfalls stehen geblieben und hatte sich ihr zugewandt. Lisa und Parvati, die die Szene beobachteten, grinsten sich viel sagend an. "Ist dir auch aufgefallen, dass deine liebe Schwester in letzter Zeit mit Ron zusammen hängt?", fragte Lisa. "Komisch nicht? Sie hat auch schon gefragte, ob es mir was ausmachen würde, wenn er das nächste Mal nach Hogsmead mitkommt." "Jetzt schon? Da sind doch noch fast zwei Wochen hin." Lisa sah spielerisch irritiert aus, musste sich dann aber ein Lachen verbeißen. Fröhlich gingen die Beiden auf Padma und Ron zu. "Hört mal ihr Zwei, es ist Essenszeit, flirten könnt ihr auch noch nach her." Padma sah verwirrt auf. "Flirten? Wie kommt ihr denn darauf?" "Ihr hängt in letzter Zeit sehr oft zusammen.", begann Parvati. "Eigentlich immer.", warf Lisa ein. "Das sieht doch ein Blinder mit Krückstock, dass ihr biiiiiiiis über beide Ohren ineinander verknallt seid.", nickte Parvati. "Geht's euch noch gut? Nur weil um uns herum, alle verrück werden, müssen wir uns doch nicht anschließen." "Ja, ja.", winkte Lisa ab und zog Parvati mit sich fort. "Die spinnen doch." Ron tippte sich mit dem Finger gegen die Stirn. "Wir sollten gehen." Padma zeigte auf ihr Uhr und sie nahmen ihre Diskussion wieder auf. Ron hatte großen Hunger und häufte sich einen riesen Berg auf seinen Teller. "Und was sagt Padma so?", fragte seine Schwester neugierig. "Nichts besonderes, wieso?" "Ich dachte nur, weil du doch in letzter Zeit so oft mit ihr zusammen bist.", gab Ginny zurück. Ron hielt mitten in der Bewegung seine Gabel in den weit geöffneten Mund zu schieben inne und sah auf. "Lass den Quatsch.", grummelt er. "Wirst du sie zum Weihnachtsball einladen?", fragte nun Neville als er sich setzte Ron. "Padma? Keine Ahnung, ich habe mir darüber keine Gedanken gemacht.", gab Ron ehrlich zu, wieder mit schwebender Gabel. "Ach so, ich dachte nur, weil ihr doch..." Er zeigte zwischen Ron und Padma hin und her. "Weil wir was?" Misstrauisch ließ er seine Essen sinken. "Seid ihr nicht?", murmelte Neville etwas leiser. "Sind wir was nicht?", verlangte Ron erneut zu wissen. "Gar nichts. War wohl nur eine Sinnestäuschung.", erklärte der andere schnell und begann mit seinem Essen. Ron sah ihn noch einmal mit hochgezogner Augenbraue an und machte einen dritten Anlauf endlich mit dem Essen zu beginnen, als Terry zu seinem Tisch kam und Ron auf die Schulter klopfte. "Mensch, Weasley, das hätte ich dir ja nie zugetraut. Du und Padma." Dann war er auch schon weg. Ron ließ kurz genervt den Kopf hängen und sah verzweifelt auf. "Wovon reden die alle nur?", fragte er hilflos Harry, der bis dahin still zugehört hatte. "Na von dir und Padma.", half dieser ihm auf die Sprünge. "Was soll mit uns sein? Es gibt ja noch nicht mal ein UNS.", jammerte Ron. "Nicht?", riss nun Hermione die Augen erstaunt auf. Da warf der Junge seine Gabel auf den Teller und stand auf. Mühsam rang er um Fassung. *** Der Mond stand hell am Himmel, als Celina die Kapuze tiefer in das Gesicht zog und auf das Haus zueilte. Sie war früh. Ihr Onkel erwartete sie erst in einer halben Stunde. Wieder kam sie alleine zu ihm. Voldemort hatte darauf bestanden, Tassilo außen vor zu lassen. Sie hatte die Nachreicht erst kurz vorher bekommen. Eine Vorsichtsmassnahme um den Hellseher nicht misstrauisch zu machen. Eine zuverlässige Vorhersage braucht vor allem eins. Zeit. Spontane Entschlüsse beherbergen immer ein gewisses Maß an Risiko. Das wusste Celina besser als jeder andere. Hellseher waren hier ausgeschlossen. Nichts desto trotz betrat sie das Haus. Leise schloss sie die Tür und stand abwartend im Flur. Sie richtete ihren Blick nach oben. Langsam erklomm sie die Stufen. Ein schmaler Lichtstreifen war unter der Tür zu sehen, dahinter gedämpfte Stimmen. Einige kannte sie, einige waren ihr neu. Deutlich hörte sie Lucius, Rodolphus und Francis Stimmen heraus. Der dunkle Rat hatte sich zusammen gefunden, ohne Zweifel. Aber was sollte sie dann hier? Erschrocken sprang sie einen Schritt zurück, hatte sich aber sofort wieder gefangen. Mit Verwunderung erkannte sie Severus Snape, der ihr die Tür aufhielt. "Er erwartet dich.", sagte er tonlos. Celina trat ein. "Noch mehr Frauen im dunkeln Rat, Herr?", fragte da ein ihr noch unbekannter Death Eater, der sich später als Walden McNair vorstellte. "Das ist meine Nichte. Ich will dass ihr sie kennen lernt. Sie wird in Zukunft eng mit dem dunkeln Rat zusammen arbeiten." Würde sie? Celina sah ihren Onkel an. Sie fühlte sich leicht übergangen, wenn auch geschmeichelt. Im Hintergrund erkannte sie Bellatrix, die sie anlächelte. "Bella.", winkte der dunkle Lord die Hexe zu sich. "Sorge dafür, das Celina einen Stuhl erhält." Die Frau nickte kaum merklich und aus ihrem Zauberstab zischte ein farbiger Nebel, aus dem sich ein Stuhl formte. "Wir sind fast an unserem Ziel. Die Auroren sind gefangen genommen, genauso wie die größten Zweifler an meiner Herrschaft. Übrig sind nur noch wenige und die finden wir in Hogwarts." Voldemorts Hand ballte sich zu einer Faust. "Doch das sollte uns nicht weiter kümmern, denn wir haben zwei ausgezeichnete Magier in dieser Schule. Severus und Celina wir verlassen und auf euch." Wie auf Stichwort neigten die beiden ihre Köpfe um anzudeuten, dass sie verstanden hatten. Während Snapes Gesicht versteinerte, schien Celina zu lächeln. 10. Dezember, Mittwoch Ron Weasley kam gähnend den Gang entlang. Er war ungewöhnlich früh dran, weil er seinen Mitschülern entgehen wollte. Die Anschuldigungen vom vergangenen Abend lagen ihm immer noch schwer auf dem Gemüt. Ihm kam eine ebenso gähnende Gestallt entgegen und zu seinem Schrecken erkannte er in ihr Padma Patil, seine angebliche Freundin. "Nicht böse sein, aber geh weg.", sagte sie gleichzeitig. "Setzten sie dir also auch zu?", fragte Padma verstehend. Sie war ebenfalls vor ihrem Haus geflüchtet. "Lisa und Terry sind die Schlimmsten.", murmelte Padma. "Ginny und Neville.", kommentierte Ron. "Möchte mal zu gerne wissen, woher sie das haben? Nichts gegen dich, du bist ganz toll, aber ..." Padma nickte. "Dito, aber wir sind nun mal nicht zusammen." "Genauso war es doch bei Herm und Draco auch. Da gaben sie erst Ruhe, als sie sich endlich getrennt haben.", sagte Ron "Noch nicht mal dann.", wandte Padma ein. "Du müsstest Hermione mal erleben. Sie ist unausstehlich geworden, seid dem sie sich mit Malfoy nur noch zankt." "Ist doch klar, sie liebt ihn ja auch noch." "Ich wusste es.", rief da jemand hinter ihnen und beide starrten Parvati erschrocken an. "Schleichst dich heimlich raus um Ron zu treffen." "Das war nur Zufall.", verteidigte sich ihr Zwilling. "Oh, nein, das nennt man Liebe. Eure Herzen haben sich gerufen und ihr seid dem Ruf gefolgt." Parvati schlug entzückt die Hände zusammen und schwebte davon. "Was hat die den gegessen?", fragte Ron verwirrt. "Keine Ahnung.", erwiderte Padma kopfschüttelnd. "Wir sollten uns trennen, Ron." Dieser nickte "Okay, bis gleich." "Nein, du verstehst mich nicht, ich meine richtig." Ron hob den Finger und wollte etwas sagen, doch es war ihm offensichtlich wieder entfallen, also fragt er nur: "Was?" "Wenn wir uns trennen, sind wir nicht mehr zusammen und keiner dichtet uns eine Beziehung an." "Aber wir sind doch gar nicht zusammen." "Das wissen wir. Nun mach das denen klar. Sie deutete hinter sich. Ron verstand. "Gut, ich schlage Sonntag vor, dann wird es theatralischer und glaubhafter.", sagte er und hielt ihr seine Hand hin. "Abgemacht.", Padma schlug ein, dann schlang sie ihr Finger um seine und gemeinsam gingen sie zum Unterricht. *** Lisa und Parvati grinsten sich an und deuten zu Ron und Padma hinüber, die einträchtig nebeneinander saßen und zufrieden vor sich hinlächelten. Alle haben sie Hand in Hand ankommen gesehen und fühlten sich in ihrer Beobachtung bestätigt. Ihnen konnte man nichts vormachen. Padma sah sich unauffällig um und musste sich ein Lachen verkneifen. Sie hätte nie geglaubt, dass Ron so ein guter Schauspieler war, doch während des Unterrichts war es ja auch nicht besonders schwer, die Pause würde zeigen, wie gut sie wirklich im Theater spielen waren. *** Es war bereits nach zehn, als Celina leise bei Snape an die Bürotür klopfte. Der Zaubertranklehrer sah kurz auf, als sie eintrat und bedeutete ihr Platz zu nehmen. "Was hast du jetzt vor?", fragte er schließlich und sie wusste, dass er auf die Ratsversammlung anspielte. "Ich erfülle meine Aufgabe.", sagte sie schlicht. "Deine Aufgabe, so, so.", nickte Snape und schrieb weiter. "Deswegen bin ich hier. Oliver Wood ist übrings gestern zu mir gekommen und hat mir eine höchst beunruhigende Mittelung gemacht." "Was? Schläft er schlecht?", sagte Snape in einem Anflug witzig zu sein. "Nein. Dir sind die Grangers doch sicher ein Begriff." "Wie sollten sie nicht. Sie waren doch auch damals auf der Verlobungsfeier der Malfoys. Ein ganz unterhaltsamer Auftritt, den die beiden da abgeliefert haben. Leider habe ich das Ende nicht mehr mitbekommne. Jemand hatte mir Punsch über den Umhang geschüttet.", überlegte er laut. "Das Kind eines ihre Opfer ist nun hinter Herm her.", erwiderte Celina. "Ach wirklich wer denn? Potter vielleicht?", fragte Snape spöttisch. "Natürlich nicht, das weißt du ganz genau. Nein, der Neue. McPherson aus Pfützensee.", kam es von ihr trocken. Severus hielt im Schreiben inne und sah nachdenklich auf. "Jetzt wo du es erwähnst. Er kam mir in der Tat etwas seltsam vor. Hast du Dumbledore davon schon unterrichtet." "Nein, er hat im Moment genug zu tun." "Zum Beispiel? Soviel ich weiß haben wir beide den Auftrag ihn und McGonagall zu beseitigen." "Richtig.", nickte Celina. Sie beugte sich vor und sah ihn in die Augen. "Und? Wenn willst du übernehmen? Den mächtigen Zauberer oder die Hexe?" "Mich reizt es ja McGonagall zu wählen, aber es wäre dir gegenüber nicht fair. Dumbledore ist der beste. Nach dem dunklen Lord natürlich.", grinste er. "Keine Sorge, ich bin nicht um sonst eine Aurorin. Ich werde mit den finstersten Schwarzmagiern genauso fertig wie mit den besten der weißen Magier." "Das würde ich zu gerne sehen." "Eine Kostprobe, Sev?" Sie stand auf und zog ihren Zauberstab. "Ich kann es nicht ausstehen, wenn du meinen Namen so misshandelst.", gab er als Antwort und blieb sitzen. "Ich weiß, das hast du mir schon einmal gesagt, vor fast 20 Jahren." Sie drehte sich um und ging. 11. Dezember, Donnerstag Hannah stand in der großen Halle und wartete auf ihren Freund, der sich mal wieder verspätete. Hermione kam für ihr derzeitiges Verhältnis recht fröhlich die Treppe hinunter und gesellte sich zu Hannah. "Hallo, Hermione. Wie geht es dir? Hast ja neulich in der Geschichtsstunde ein menge Aufsehen erregt." "Neulich? Das ist doch schon über eine Woche wieder her?", fragte Herm erstaunt. "Echt, kam mir gar nicht so lange vor? Hast du dich inzwischen wieder mit Draco vertragen?" Hermione schüttelte den Kopf. "Und deine Rachepläne? Aufgegeben?" Wieder kam ein Kopfschütteln als Antwort. "Nie im Leben, es dauert jetzt zwar etwas länger, weil man darauf bestand, das ich die Bestellung wieder zurück schicken sollte, aber ich werde sie nicht aufgeben. Das habe ich damals nicht getan und tue es auch heute nicht.", sagte sie grimmig. "Meinst du mit damals, im Mai? Was hat er dir eigentlich damals getan?" "Das ist doch egal." "Und wie hast du dich gerächt?" Auf Hermiones Gesicht spiegelt sich der Ausdruck von erinnernden Entzückendes, als sie es erzählte. Hannah brach in schallendes Gelächter aus. "Ehrlich war. So simpel, aber genial. Das Gesicht hätte ich zu gerne gesehen." "Ich auch, aber leider war der Eimer im Weg.", grinste Herm. "Redet ihr über mich?", fragte da jemand finster hinter ihnen. Hannah wirbelte herum. "Draco, ich habe dich gar nicht kommen hören." "Das ist ja der Sinn und Zweck des Anschleichens.", knurrte er böse. "Sind wir jetzt unter die Spitzel gegangen, oder versuchst du Krummbein nach zumachen. Glaub mir, das gelingt dir nicht, du bist nicht halb so knuffig.", spottete Herm und ging in die große Halle. Draco starrte ihr düster nach. "Ihr sollet euch wirklich vertragen.", schlug Hannah vor und erntete dafür nur einen bösen Blick, dann ließ er sie stehen. Sie blickte wieder die Treppe hinauf und entdeckte dort Kevin, der zum Eingang der Halle sah, in der Herm gerade verschwand. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Jemand tippte ihr auf die Schulter und sie zuckte erschrocken zusammen. "Keine Angst, ich tu dir nichts.", grinste Ernie. Susan und die Zwillinge standen daneben. "Es ist nur, dieser Kevin..." Sie zeigte nach oben, doch die Stelle, wo er eben noch stand war leer. Er war weg, wie vom Erdboden verschluckt. Sie schüttelte leicht den Kopf. "Ich weiß was du meinst.", flüsterte da Susan. Hannah und Ernie sahen sie interessiert an, umso mehr, als sie bemerkten, Dass die Zwillinge ihr beipflichteten. Sie verschoben das Abendessen um eine halbe Stunde. Susan berichtete, was sie herausgefunden hatte. "Wir müssen es einem Lehrer sagen." Hannah sah sich besorgt um. "Wood, Flint, Fortuna und ich glaube auch Snape wissen es schon. Sie haben gesagt, sie kümmern sich darum." "Und Dumbledore?" "Er hat im Moment anderes zu tun. Außerdem was könnte er schon unternehmen. Er kann McPherson nicht einfach so rauswerfen." "Sollen wir etwa warten, bis er Herm was antut? Was ist das denn für eine Logik?", ereiferte sich Ernie. "Natürlich nicht. Aber es wissen jetzt fast alle Schüler aus unserer Klasse und die Professoren. Er wird es nicht wagen, hier in Hogwarts." "Und Hogsmead?" "Da wird sie nicht aus den Augen gelassen.", bestimmte Susan. "Wir sollten es wenigstens ihr sagen." "Nein, lieber nicht.", erwiderte Padma. "Wie würdest du darauf reagieren, wenn man dir sagen würde, dass jemand in der Klasse ist, der es auf dich abgesehen hat. Außerdem ist sie zurzeit in so einer komischen Stimmung. Am Ende bringt sie sich noch selber in Schwierigkeiten" "Die Logik verstehe ich nicht so ganz, aber gut. Weiß es Malfoy schon?" Wieder kam ein Kopfschütteln als Antwort. "Nicht so weit wir wüssten." "Jemand sollte es ihm sagen.", beschloss Hannah. "Meinst du er wird Herm zur Rettung eilen?" "Wer weiß? So egal kann sie ihm nicht sein, hast du gesehen, wie er sie beobachtet?" "Ja, wie eine Schlage seine Beute.", murmelte Ernie finster. Hannah stieß ihm entrüstet in die Seite. "Es sollte jemand aus Slytherin übernehmen. Uns glaubt er doch sowieso nicht.", sagte Susan. Padma wiegte nachdenklich mit dem Kopf. "Welcher Slytherin glaubt uns schon?" "Ich wüsste jemand." Parvati grinste. 12. Dezember, Freitag Theodor lief unruhig im Gemeinschaftsraum der Slytherins auf und ab, als die ewig ruhige Blaise entrat. Sie sah ihm eine Weil zu. "Was tut er da?", fragte schließlich Millicent Blaise, die mit den Schultern zuckte. "Hey, Theodor, was soll das?", rief sie hinüber. "Ich denke nach.", kam die knappe Antwort. "Und über was?" Theodor hielt inne und kam ein paar Schritte auf sie zu. Es schien, als wollte er etwas sagen, doch dann entschied er sich offensichtlich anders und blieb stumm. "Ja?" Aufmunternd sah Millicent ihn an. Er schüttelte den Kopf und sank in einem Sessel, den Arm auf die Lehne gestützt und die Hand halb das Gesicht bedeckend. Er verfiel eindeutig wieder in erneutes Nachdenken. Crabbe und Goyle traten lärmend ein. "Hey, Theodor, wo warst du denn?", krähte einer der beiden, doch dieser winkte nur abwehrend mit der Hand. "Is'n mit dem?" Verständnislos sah Goyle zu Millicent und Blaise, die genauso ahnungslos waren. "Nu erzähl schon. Noch so'n miesepetriges Gesicht kann ich nicht vertagen.", meckerte Crabbe. Ergeben hob Theodor die Hände und winkte sie heran. "Parvati hat mir etwas Unglaubliches erzählt und je länger ich darüber nachdenke umso klarer wird mir, dass sie Recht hat." "Parvati? Etwa dieser Zwilling aus Gryffindor?", fragte Goyle zweifelnd. "Ja, und? Was dagegen?", bellte Theodore und der andere schüttelte schnell mit dem Kopf Der Junge hatte die Geschichte rasch erzählt und die anderen hörten ihm ungläubig zu. "Und jetzt?", fragte schließlich Millicent in die eingetretene Stille. "Wir sollen es Draco erzählen.", erwiderte Theodor. "Nein.", entschied da Blaise. Die anderen sahen sie erstaunt an. "Warum nicht?", fragte Crabbe. "Aus dem selben Grund, warum niemand es Herm erzählt. Er würde nur in Schwierigkeiten geraten." "Oder diesen McPherson noch helfen.", überlegte Goyle ernsthaft. "Du spinnst doch. Blaise hat vollkommen Recht. Wir können es ihm immer noch erzählen. Fürs erste behalten wir beide im Auge.", beschloss Theodor, doch einig waren sie sich nicht. Sie gingen das eine und andere Detail der Geschichte noch mal durch und überlegten, als sie abrupt verstummten. Draco kam gerade zur Tür herein und wurde von seinen Mitschülern angestarrt. "Was ist denn?", fragte dieser wütend und verschwand im Schlafsaal. "Wir verschieben die Beichte auf später." Darüber waren sie sich auf einmal einig. 14. Dezember, Sonntag Padma und Ron kamen die Treppe hinunter und zwinkerten sich verschwörerisch zu. Niemand sonst war zu sehen. Alle waren beim Abendbrot. Das war von den Beiden beabsichtigt, denn jetzt kam der große Showdown. Die Trennung. "Hals und Beinbruch.", wünschte Padma Ron und dieser schlug ihre dargebotene Hand ab. "Dir auch.", grinste er und blieb stehen, während Padma die große Halle betrat, ihren Gesichtsausdruck dramatisch verändert. Mit verbissener Miene setzte sie sich an den Tisch der Rawenclaws und wartete pflichtbewusst, bis Ron die Halle betrat. Wie abgemacht fing sie an zu fluchen. "Der schon wieder, da wird mir ja schlecht." Ron mit scheinbaren Erstaunen starrte in ihre Richtung und grummelte irgendwas, was keiner Verstand, dann setzte er sich so, das er seine 'Ex' gut im Blickfeld hatte, schließlich wollte er ihre schauspielerische Darstellung nicht verpassen. Sofort ging Mandy, wie erwartet auf Padma ein. "Habt ihr euch gestritten?", fragte sie besorgt. "Gestritten?", rief Padma aufgebracht und warf den Löffel auf den Teller, das dieser laut schepperte und sie sich jetzt sicher war die gesamte Aufmerksamkeit zu haben. "Nein, wir haben uns nicht gestritten. Es ist vorbei." Sie beugte sich finster über ihren Teller und begann hastig zu essen, um sich abzulenken, denn eine Welle ungezügelten Lachens drohte sich ihren Hals hinaufzubahnen. "Was? Aber wieso denn?", fragte nun Parvati Ron. "Es gab einen triftigen Grund. Du glaubst gar nicht was sie getan hat.", rief nun Ron theatralisch und Padma beobachtete ihn aus dem Augenwinkel. "Was denn nur?", wollte nun auch Herm wissen. "Es war furchtbar, ich kann darüber nicht sprechen." "Ihr wart doch so glücklich, so schlimm kann es doch gar nicht sein.", warf nun Ginny ein und sah Hilfe suchend zu Parvati. "Ihr wollt euch bestimmt wieder vertagen.", sagte diese. "NEIN!", sagten da Padma und Ron gleichzeitig, das sie selber ganz erstaunt waren. Dann verstummten sie und konzentrierten sich auf ihr Essen. *** Bleich stand der Mond am Himmel und die Eulen schuhuten, als Padma vorsichtig die Tür zur Eulerei öffnete. Da stand schon Ron erwartete sie mit einem breiten Grinsen. "Du warst echt klasse.", sagte er. "Vor allem das dramatische 'Gestritten?'", er kicherte. "Dein 'Es war furchtbar, ich kann darüber nicht sprechen' war aber auch nicht schlecht, selbst ich hätte dir fast geglaubt." "Die Hauptsache, ist das die anderen uns glauben. Irgendwelche blöden Kommentare?" Padma schüttelte den Kopf. "Versöhnungsversuche?" Wieder kam Kopfschütteln. "Beileidsbekundigungen." "Ein paar. Und bei dir?", fragte nun Padma. "Genauso." Sie drehten sich zum Fenster und sahen in die sternenklare Nacht. "Gut, dann müssen wir nur aufpassen, das wir uns in nächster Zeit nicht so oft über den Weg laufen.", sagte Padma nach einer Weile. Ron nickte nur abwesend. Die Stelle gefiel ihm eigentlich ganz und gar nicht. "Also, ich danke dir für die hervorragende Zusammenarbeit." Feierlich streckte Padma ihre Hand aus. Ron ergriff sie und in einem Anflug von Übermütigkeit hob er sie zu seinen Lippen und hauchte einen Kuss darauf. "Jeder Zeit wider Miss Padma Patil.", grinste er. Sie war einen Augenblick verwirrt, fing dann aber an zu lachen und stieg die Treppe hinab. Ron blieb noch ein paar Minuten und starrte zum Himmel. Es war Vollmond. 16. Dezember, Dienstag Marcus Flint stand auf dem Gang und wartete auf Susan. Vorsichtig sah er sich um, ob Dumbledore womöglich um die Ecke kam, doch der Direktor war weit und breit nicht zu sehen. Er sah auf die Uhr. Sie müsste jeden Moment aus dem Arithmantikkurs kommen. Vielleicht doch keine gute Idee hier zu warten, dachte er gerade, als Fortuna ihn ansprach. "Marcus, was machen sie denn so verloren auf dem Gang?" "Och, gar nichts. Ich genieße nur die Aussicht.", sagte er ausweichend und deutete aus dem Fenster vor dem dichter Nebel lagerte und dem Auge keine zehn Meter in die Landschaft gewehrte. "Nun, sie sollten sich dafür besseres Wetter aussuchen.", kommentierte Celina und ging weiter. Flint sah ihr nach und beschloss dann selber zu gehen. Er könnte Susan auch wo anders abfangen. Verärgert hörte er hinter sich, wie sich die Tür öffnete. Er hätte also nur noch drei Sekunden warten müssen. Möglicherweis hätte er nicht mit ihr gesprochen, aber er hätte einen Blick auf sie werfen können. Da vernahm er hinter sich Schritte, die sich ihm rasch näherten. "Professor Flint.", wurde er schließlich angesprochen und ein leises Lächeln schlich sich auf seine Lippen. "Ja, Miss Bones?", wandte er sich der Schülerin zu. "Haben sie nachgedacht?" Er nickte. "Um zwei in meinem Büro.", sagte er knapp. *** "Du hattest Recht.", kam Marcus ohne umschweifen zur Sache, als Susan die Tür zu seinem Büro hinter sich geschlossen hatte. "Ich habe es Wood erzählt und er hat mit Fortuna geredet, die uns bestätigt hatte, dass es tatsächlich einen Mord auf eine Familie McPherson gegeben hatte. Ein Kind blieb zurück." "Kevin.", vervollständigte Susan Flint nickte. "Sie kommen ursprünglich aus England. Der Junge hat sich in die verschiedensten Schulen versetzen lassen. Pfützensee war nur eine. Dort hatte er offenbar den entscheiden Hinweis erhalten. Wie er auf Hermione kommt weiß ich nicht. Über ihre richtigen Eltern ist nichts bekannt. Fortuna meinte auch, das wäre so gut wie ausgeschlossen, erst recht, wenn ihr Eltern tatsächlich unter den Schwarzmagiern zu suchen sind." "Da spielt im Grunde auch keine Rolle. Fakt ist, das er es auf Herm abgesehen hat.", winkte Susan ab. "Ja.", bestätigte Flint. Sie sah ihn fragend an. "Was machen wir jetzt, Marcus?" "So schwer es auch ist. Fortuna meint, wir müssen abwarten." Susan starrte finster auf den Boden. Genau wie Ernie empfand sie eine große Unzufriedenheit. "Hermione hat doch viele Freunde. Sie wird nie alleine sein und mit Kevin hat sie nicht viel zu tun. Aber man sollte es ihr sagen." "Du lieber Himmel nein. Weißt du wie sie im Moment drauf ist, seid sie sich von Draco getrennt hat? Das würde sie aus der Bahn werfen.", rief Susan entsetzt. "So schlimm?", fragte Flint. "Unerfüllte Liebe kann sehr auf einen lasten, Professor.", murmelte Susan und ging hinaus. Flint sah ihr nach. Erst viel später fiel ihm auf, das sie ihn diesmal nicht nur geduzt, sonder auch beim Vornamen genannt hatte. Er lächelte. 19. Dezember, Freitag Draco sah verärgert auf die Insektenstiche auf seiner Hand. Die hatte er Hermione zu verdanken, als sie ungeschickter Weise das Glas mit Billywegs fallen gelassen hatte und die Viecher nichts eiligeres zu tun hatten, als sich auf ihn zu stürzen. Es irritierte ihn nur, dass die anderen verschont geblieben waren. Er hatte endlich wieder den Boden unter den Füssen, nachdem er fast die ganze Stunde durch den Raum geschwebt war. Professor Fortuna hatte angeordnet ihn auf dem Stuhl festzubinden, was zur Folge hatte, das er mit samt dem Stuhl abhob. Die Stunde war sehr amüsant, jedenfalls für die anderen. "Man Draco, du hast es aber auch nicht leicht, in dieser Woche.", grinste Theodor. Der andere sah nur noch finsterer drein. "Das kannst du laut sagen." Sie saßen im Gemeinschaftsraum. Die anderen waren alle ausnahmslos beim Abendessen. Nur Theodor schien keinen Hunger zu haben und so leistete er Draco Gesellschaft. "Das hat sie alles mit Absicht gemacht.", knurrte dieser. "Meinst du? Das kann ich mir nicht vorstellen.", zweifelte Theodor. "Sie konnte doch nicht wissen, das McGonagall sie für die Demonstration heraussucht." "Aber sie wird ja wohl in der Lage sein, ihren Zauberstab auf den Pokal zurichten, anstatt auf mich, währen sie den Zauberspruch zur Umwandlung in einen Frosch spricht.", giftete Draco. "Ja, das war ein lustiger Montag.", sinnierte Theodor und fing dann an zu lachen. "Am Mittwoch, als die Teufelschlinge dich angegriffen hat, konnte sie aber nichts dafür. Du hast Glück, das Professor Sprout so schnell reagiert hat." "So, sie konnte also nichts dafür? Hermione stand genau neben diesem Monster. Aber wahrscheinlich war das nur Zufall, genauso wie am Dienstag, als ich die ganze Stunde meine Feder gesucht habe und dann, als sie wieder da war, mein Tintenfass, das sich auf wundersamer Weise in ihrer Tasche wieder fand.", fauchte Draco und Theodor verstummte. "Oder gestern, als mein Kessel explodierte, als ich statt Ahorntinktur, Birntinktur hinein gab, weil sie sie ausgetauscht hat? Oder heute, als dieses verdammte Vieh sich auf mich stürzte." Anklagend hielt er seine Hand hoch. "Komm schon, jetzt wirst du unfair. Für die Explosion gibt es keine Beweise und heute war es wirklich Zufall. Sie konnte nicht wissen, das dieser Billyweg sich auf dich stürzt.", verteidigte Theodor Herm. "Doch, das hat sie alles geplant. Doch jetzt ist Schluss, ich werde sie zu Rede stellen. Noch so eine Woche überlebe ich nicht." Er stand auf und ging zur Tür. Am Eingang zur großen Halle fing er Hermione ab, die ihn erstaunt ansah. Als sie alleine war, starrte er sie finster an. "Nun sag schon was du willst, ich habe nicht ewig Zeit.", sagte Herm schließlich genervt. "Wann hattest du vor mit deinem Rachefeldzug gegen mich aufzuhören?", giftete er. "Rachefeldzug? Ich wusste gar nicht, das ich überhaupt auf einem Rachefeldzug bin.", erwiderte sie scheinbar erstaunt. "Halt mich nicht für blöd.", flüsterte er bedrohlich und presste sie gegen die Wand. "Hör auf. Du hast was du wollest." "So, habe ich das?" Hermione streckte sich angriffslustig. "Noch irgendeine Aktion gegen mich und ich werde zurückschlagen. Aber dann bleibt es nicht bei einen Tinkturen vertauschen oder einer Verwandlung in einen Frosch.", zischte er. "Das weiß ich.", gab sie nun genauso bedrohlich zurück. "Du lässt einen lieber erstarren und löst den Fluch noch nicht mal." Draco ließ sie los und trat einen Schritt zurück. "Deshalb das ganze Theater." "Theater?", kreischte Herm fast hysterisch. "Ich zeige dir was ein Theater ist." Sie hob ihren Zauberstab. Draco tat es ihr gleich. Ihr Mund öffnet sich bereits, die Worte wollten gerade heraus, als sie inne hielt. Fieberhaft sah sie sich um und ließ den Stab wieder sinken. "Was ist los?", fragte Draco, der sich von ihrer Unruhe anstecken ließ. "Ich weiß nicht, irgendwas ist komisch.", murmelte Herm. Beide schoben ihre Zauberstäbe wieder in die Ärmel und gingen zu ihren Gemeinschaftsräumen. Ohne dass irgendjemand noch etwas gesagt hatte, waren sie zu einer Art Waffenstillstand übereingekommen. Sie bemerkten nicht Kevin, der hinter einer Säule hervor kam. Er sah verärgert aus, hatte er doch gerade seine Chance gesehen, Herm zu verfluchen und noch nicht mal die Schuld dafür zu bekommen. Jeder hätte geglaubte es war dieser Malfoy gewesen, dachte er verbitterte, denn niemand hat ihn hier gesehen und der Fluch wäre aus derselben Richtung gekommen. Es hätte funktioniert. Alles nur eine Sache des richtigen Timings 20. Dezember, Samstag Die Siebentklässler kamen gutgelaunt von Hogsmead zurück. Viele hatten noch schnell noch ein paar letzte Weihnachtgeschenke gekauft. Inzwischen stand fest, dass alle in Hogwarts bleiben würden. Lisa, die Zwillinge und Susan kicherten in einem fort. "Was ist denn mit euch los?", schmunzelte Hermion, die sich von dem Gekicher anstecken ließ. "Die habe zufiel von 'Auroras Pralinés' gegessen.", erklärte Ginny, die sich den Schnee von dem Mantel klopfte. "Ach du meine Güte.", Herm sah sie erschrocken an. "Weißt du wie viel Zucker da drin ist? Kein Wunder, das sie so abdrehen, die sind vollkommen ÜBERzuckert." "Die Zwillinge und Lisa nicht so sehr wie Susan. Sie hat zwei Schachteln alleine gegessen." "Wir sollten sie zu ihrem Haus bringen.", schlug Herm vor. Die vier Zuckerstücken lauschten Herm kichernd. "Nicht nötig, mein Haus liegt ja gleich hier unten. DA!" Susan stach mit dem Finger in die Luft und zeigte auf einen Wandteppich. Die Zwillinge und Lisa begannen daraufhin wieder unkontrolliert zu kichern. "Also, bis zum Abendessen.", winkte Susan ihnen zu und ging immer noch lachend zum Eingang ihres Hauses." Die anderen begannen mit dem Aufstieg zu ihren Häusern. Sie bemerkten nicht mehr, wie Susan auf Ernie und Hannah traf und sie mit dem Besuch in Hogsmead zutextete. Wenn man nicht wüsste, dass sie nur Zuckerpralinen gegessen hatte, könnte man glauben sie sei betrunken oder auf sonst einer komischen Droge, die sie völlig überdreht werden ließ. "Ich werde dann mal gehen.", quatschte Susan auf die beiden ein und sah auf die Uhr. "Bis gleich, Susan.", sagte Hannah. "Ja, bis gleich.", entgegnete die anderer und drehte sich noch einmal im gehen um, um ihnen zuzuwinken, als sie mit den Rücken gegen jemanden stieß. Mit einem Grinsen sah sie hoch. "Professor Flint, wie schön, waren sie heute auch im Dorf? Es ist herrliches Wetter draußen." "Nein, Susan war ich nicht." "Na macht ja nichts. Ich habe übrings ein sehr gutes Buch gesehen, das ihnen sehr gut gefallen würde. Ich habe es gesehen und musste sofort an sie denken. Ich meine nicht das ich immer an sie denken muss, es ist nur, es wäre so passend." "Ist gut Susan.", sagte Flint beschwichtigend und sah sich sorgevoll um. Wenn das jemand hörte, könnte der jenige auf komische Gedanken kommen. Er versuchte unauffällig zu seinem Büro zu kommen, doch Susan dachte gar nicht daran ihn jetzt gehen zu lassen, schließlich hatte sie noch längst nicht alles erzählt. "Nein, nein, hören sie doch. Es hätte ihnen bestimmt gefallen." Sie standen inzwischen vor der Tür und Flint öffnete sie. Wie selbstverständlich trat Susan mit ein und redete weiter. Marcus sah sie irritiert an. Er verstand nur die Hälfte. Es war als hätte sie einen Plappertrank genommen. Immer und immer wieder versuchte er sie zu unterbrechen, doch Susan ließ sich nicht stören. "Und wissen sie was?" Sie beugte sich nach vorne. "Pfützensee liegt auf dem ersten Platz. Das habe ich in der Zeitung im 'drei Besen' gelesen. Ist doch unglaublich nicht..."? Er merkte wie er nervös wurde. Diese Vertrautheit, die sie ihm entgegenbrachte verwirrte ihn zunehmend. Außerdem konnte er, da sie die ganze Zeit mit Reden beschäftigt war, sie eingehend mustern und stellte fest, das er mehr wollte als nur zuzuhören, was sie in Hogsmead gemacht hatte. "Susan, meinst du nicht, das du langsam wieder zu deinem Haus gehen solltest.", unterbrach Flint das Mädchen vorsichtig. "Ja.", rief sie. "Die anderen werden bestimmt schon warten." Da horchte Flint auf. Vor seiner Tür war jemand. Er bedeutete Susan zu schweigen, die auch tatsächlich mal für einen Augenblick den Mund hielt und ihn fragend ansah. "Was?", flüsterte sie. "Irgendwelche Lauscher, Spanner oder Einbrecher.", brach es dann wieder kichernd aus ihr heraus, so das Flint sich nicht besser zu helfen wusste, als ihr den Mund zuzuhalten. Gedämpft hörte er so was wie Protest durch seine Finger. Wer immer auch vor der Tür gewesen war, war wieder verschwunden. Susan hatte zwar nichts Geheimnisvolles zu erzählen, aber Marcus wollte auch nicht, dass überhaupt jemand erfuhr, dass sie hier war. Denn wie hätte er das Dumbledore erklären sollen, an einem Samstagabend? Vorsichtig nahm er seine Hand wieder weg und Susan lächelte. "Und, haben wir ihn erwischt?", grinste sie und holte schon wieder Luft für einen neuen Bericht, als Marcus sich vorbeugte und sie küsste. Susan verschlug es nicht nur die Sprache, sie war auch nicht mehr im Stand einen klaren Gedanken zu fassen. Kurz war sie verblüfft, erwiderte aber den Kuss, dann plagten sie leichte Zweifel, denn schließlich war er ihr Professor, das dauerte ganze 2 Sekunden, dann hatte sie den Satz in Gedanken ausgesprochen und mit einem Scheißegal abgetan. Sie schlang ihre Arme um seine Hals und zog ihn näher zu sich, als Marcus sich abrupt von ihr löste. Fast erschrocken sah er sie an und Susan öffnete langsam und fragend die Augen. "Susan... Miss Bones, es tut mir wirklich Leid, das hätte nie passieren dürfen." Das Mädchen sah ihn irritiert an. "Genauso wenig, wie das auf den Slytherinturm?", fragte sie verständnislos. "Noch viel weniger. Sehen sie, seit sie mich offensichtlich jede Nacht im Krankenflügel besucht haben, scheint Professor Dumbledore auf die verrückte Idee gekommen zu sein, das wir beide..." Er brach ab. Susan spürte wie Wut in ihr hochstieg. Erst Hü und dann hott? Was sollten diese Spielchen? Sie sah ihn an und schlagartig war die Wut wie weggeblasen. Natürlich ging das nicht. Es war nur vernünftig von Marcus abzubrechen, bevor es zu weit ging. "Bis dann.", sagte sie also nur schlicht und ging hinaus. Marcus sank hinter seinen Schreibtisch zusammen und stützte seinen Kopf in die Hände. Er hörte gar nicht, wie Oliver ins Büro trat. "Hey, alles in Ordnung?", fragte dieser und Flint sah erschrocken auf. "Sicher, wieso? Was gibt's?" "Hast du die Inhaltsangaben von deinen Schülern mal da? Ich muss was nachschauen!" "Jetzt am Samstagabend?", rief Flint gereizt, zog aber einen Stapel Pergamente hervor und reichte sie ihm. "Vielen Dank. Was wollte eigentlich Susan von dir, sie sah so enttäuscht aus." "Das geht dich nichts an.", zischte Flint. "Ich denke du solltest dich endlich für den Fluch von damals entschuldigen.", begann Oliver von neuen. "Hab ich schon längst." "Wirklich? Dann... bis später.", sagte Oliver, rührte sich aber keine Schritt. "Was denn noch?", fragte Flint gereizt. "Lädst du irgendjemand zu Silvester ein? Wir feiern doch alle hier und Dumbledore sagt, das wir alle jemanden her einladen dürfen?" "Kommt also Alicia.", stellet Marcus sachlich fest und Oliver nickte. "Nein, wieso? Hat sie Angst vor mir?" "Nein, sicher nicht, Flint. Es geht nur darum, das jemand die Aufsicht bei dem Fest machen muss." "Schon klar, ich übernehme das.", winkte Flint ab. "Wie geht es Alicia und dem Baby?" "Sehr gut, aber ich bin froh, wenn der Kleine auf der Welt ist. Und ja, sie war meine Schülerin.", setzte Oliver noch nach. "Wie kommst du denn jetzt darauf?" "Das hältst du mir doch ständig vor." Flint schnaubte nur verächtlich. "Wenn du selbst verliebt sein würdest, hättest du nicht so einen Aufstand gemacht." Flint zuckte zusammen und Oliver wurde aufmerksam. Deshalb war Flint so schlecht drauf. Seine Freundin und er hatten sich gestritten. "Also bis dann.", sagte Wood und ging. Im Gang blieb er noch einmal stehen. Hatte Flint überhaupt eine Freundin? 24. Dezember, Mittwoch "Was soll das denn?", fragte Ron misstrauisch und betrachtete die grünen Zweige über dem Eingang der großen Halle. "Du solltest weitergehen, das sind Mistelzweige.", grinste Padma, die neben ihm zu stehen kam. "Sieh mal Ron und Padma stehen unter dem Mistelzweig.", rief irgendjemand und mehrere Augenpaare richteten sich auf die Beiden. "Und das heißt?" Immer noch sah Ron ahnungslos drein. "Das heißt ihr müsst euch küssen.", sagte Ginny, die vor der Halle stehen geblieben war und abwartete. "Ach so." Rons Gesicht leuchtete auf. Er beugte sich zu Padma und küsste sie wie selbstverständlich kurz, freundschaftlich und unspektakulär. Die Allgemeinheit war etwas enttäuscht. "Das wäre doch ein guter Anfang für eine Versöhnung.", schlug Ginny vor, als sie sich neben Ron setzte. Kurz überlegte er, was sie damit meinen könnte, bis ihm wieder einfiel, das er und Padma ja erst kürzlich eine innige Beziehung 'hatten' und so leidvoll beendeten. "Nein, ich glaube nicht.", winkte er ab. "Dabei sieht man es euch auf zwei Meilen Entfernung an, dass ihr in einander verliebt seid.", versicherte nun Lavender. Ron glaubte nicht so recht daran, schließlich war die so genannte Beziehung doch nur ein Schauspiel für die Mitschüler gewesen. "Heute ist der Weihnachtsball. Ich bin mal gespannt wie der wird. Mit wem gehst du denn hin, Harry?", fragte Parvati. "Mit Ginny und du?", erwiderte er mit vollem Mund und kaute genüsslich weiter. "Keine Ahnung." "Wie keine Ahnung? Hat dich denn niemand gefragt, oder hast du keinen gefragt?", rief Lavender entsetzt aus. "Mit wem gehst du denn hin?" "Zacharias. Er spinnt zwar ein bisschen, aber sonst ist er schon in Ordnung." "Na ja...oh, sieh mal da ist ja Herm.", rief Ron und winkte ihr zu. Sie blieb suchend stehen und nickte kaum merklich, als plötzlich wieder jemand ausrief: "Hermione und Draco stehen unter dem Mistelzweig." Hermione zuckte zusammen und sah verstohlen nach oben, dann zur Seite. Sie wollte weiter gehen, als Lisa rief: "Das geht aber nicht, Tradition ist Tradition." Sie hatte ihre Arme in die Seite gestemmt und sah sie missbilligend an. "Arschloch.", zischte Herm, bevor sie sich zu Draco beugte und ihn flüchtig küsste. Dann rauschte sie mit erhoben Kopf zu Gryffindortisch und setzte sich. Draco funkelte ihr böse nach, machte sich dann aber auch auf den Weg zu seinem Tisch, schließlich wollte er nicht unnötig unter dem verheerenden Gestrüpp stehen. Wer weiß wer noch alles so durch die Tür kam. Kurz hinter ihm schritt auch schon Professor McGonagall herein. Sonst traf es niemanden mehr an diesem Morgen. Alle passten höllisch auf, alleine durch die Tür zu laufen. Außer natürlich denen, die es wollten. Doch die Paare küssten sich auch ohne Mistelzweig und somit war es für die Mitschüler nur halb so interessant. *** "Ist doch klasse, dass wir heute keine Unterricht haben, oder?", sagte Ron, als er mit den anderen aus seinem Haus zum Gemeinschaftsraum ging. Unterwegs trafen sie auf Lisa, Padma und Susan. Sie unterhielten sich über den bevor stehenden Ball. Parvati nickte nur abwesend. Offensichtlich war sie mit den Gedanken beim Abend. Es störte sie ein wenig, dass sie die einzige zu sein schien, die ohne Partner war. Und auch Herm war stumm. Da alle annahmen sie ginge mit Draco dorthin, hatte auch sie niemand gefragt. Sie trafen auf eine Gruppe Slytherin. "Da ist sie ja, Draco. Dann kannst du sie ja auch gleich fragen.", munterte Theodor seinen Mitschüler auf, doch der funkelte ihn nur böse an. "Du willst doch mit Hermione dahin gehen.", redete nun auch Millicent auf ihn ein. "Und wenn schon. Ich will aber nicht.", giftete Herm, der die ganze Sache nur unangenehme war. Die anderen sahen sie erstaunt an, dann sagten Lisa und Susan einstimmig: "Das meint sie nicht so." "Doch genau so meine ich es.", rief Herm. "Was ist denn daran so schwer?", ereiferte sich nun Theodor. "Du gehst einfach hin, siehst du so." Er stellte sich vor Parvati, die erstaunt aufsah. "Und fragst sie, willst du mit mir heute Abend zu dem Weihnachtsball gehen? Und sie sagt dann..." "Ja, sehr gerne.", antwortete Parvati textrichtig und Theodor sah triumphierend zu Draco, der nur sein Gesicht verzog und davon ging. "Was denn jetzt schon wieder?", fragte Theodor gereizt. "Euern Einsatz in allen Ehren, aber ihr vergesst, dass wir uns diesmal nicht nur gestritten haben. Es ist vorbei.", sagte Herm bedauernd und ging ebenfalls. "Glaubt ihr das?", fragte Padma zweifelnd. "Nein, glauben wir nicht.", erwiderten Ginny, Lisa und Susan einstimmig, schließlich hatten sie den letzten Wutausbruch von Herm noch gut im Gedächtnis und da schien ihr Draco ganz und gar nicht egal zu sein. Ich hoffe nicht, dachte Fortuna, die etwas abseits stand und die Szene beobachtete hatte, bevor sie sich umdrehte und davon ging. "Wie auch immer. Wir sehen uns ja dann heute Abend.", sagte schließlich Harry und wandte sich zum gehen. Ebenso taten es ihm die anderen gleich, nur Parvati und Theodor standen noch da. "Also bis heute Abend. Treffen wir uns vor der großen Halle?", fragte er. Parvati sah ihn verblüfft an. "Du hast doch zugesagt, oder nicht?", hackte er nach. "Ach so, ja um sieben, vor der großen Halle.", versprach sie. *** Harry und Ginny waren spät, weil sie noch jeweils Briefe an ihre Herzallerliebsten verschickt hatten. Kurz vor dem Eingang bleiben sie abrupt stehen und beäugten misstrauisch den Mistelzweig, der immer noch drohend im Türrahmen hing. "Ich lasse dir gerne den Vortritt.", sagte Harry schließlich und Ginny nickte, schritt in die große Halle und Harry folgte ihr. Hinter ihnen kamen Padma und Ron, die nicht so vorsichtig waren, oder es nicht sein wollten. Dann trudelten auch die anderen ein. Es war nicht zu übersehen, wer mit wem was im Sinn hatte. Das Buffet war eröffnet und die Tanzfläche füllte sich nach und nach. "Sieh mal, Hermione kommt tatsächlich allein.", sagte Lisa und deutete zur Tür. Wieder beging das Mädchen den Fehler im Türrahmen stehen zu bleiben, denn schon grinste Terry "Draco auch." "Kannst du mir mal sagen warum du immer ausgerechnet hier stehen bleibst?", zischte Draco Hermione zu, die sich unwirsch umdrehte und einen Schritt in die Halle tat. "Besser so?", fauchte sie zurück. "Ja, tausendmal.", erwiderte er und ging zu den anderen aus Slytherin, die, wie er zerknirscht feststellen musste bei den Gryffindor, Hufflepuffs und Rawenclaws standen. Hermione folgte ihm im Abstand, der deutlich sagte. 'Es ist nur Zufall, dass wir die gleiche Richtung haben.' Nur Pancy stand etwas abseits. Kurzzeitig erwog sie sogar zu ihr zu gehen, doch das ging selbst Herm dann zu weit. Sie begnügte sich damit am anderen Ende der Gruppe zu stehen und Draco mit Missachtung zu strafen. Fröhliches Lachen ertönte und Padma sah zur Tür. Sie winkte ihrer Schwester zu und bedeutete ihr zu ihnen zukommen, als sie jäh inne hielt. Neben Parvati stand Theodor unter dem Mistelzweig. "Das kann doch nicht ihr ernst sein.", murmelte sie. Die anderen wurden aufmerksam und ein unterdrücktes Jubeln war zu hören, als sich Theodor zu Parvati, oder umgekehrt, das konnte niemand so genau feststellen, beugte und sie sich laut schmatzend küssten. "Du kommst mit Theodor?", fragte Padma entgeistert. "Ja, und? Du warst doch dabei, als er mich gefragt hat." "Ich dachte nicht, dass es ernst gemeint war. Und was ist mit du-weißt-schon-wer-Anhänger sind alle Idioten?" Padma sah ihren Zwilling durchdringend an. Schlagartig war es in der Runde still. "Heute Abend sehen wir mal darüber hinweg.", erwiderte Theodor schlicht und Parvati nickte grinsend: "Ich konnte mir doch nicht so einen Kuss entgehen lassen." "Wo ist eigentlich Susan?", fragte da Ginny und sah sich suchend um. "Da kommt sie." Lisa deutete mit dem Kopf Richtung Eingang. Tief in Gedanken kramte Susan in der Tasche ihres Umhanges, als ihr ein paar Münzen hinunterfielen. Sie begann sie wieder aufzuklauben. Noch kniend zählte sie das Geld und stellte fest, dass ihr ein Stück fehlte. Suchend sah sich um und entdeckte es direkt im Türrahmen. "Komme gleich.", rief sie zu der Gruppe und ging um dieses Stück aufzuheben. Ihre Hand streckte sich gerade nach dem Geld aus, als zwei Beine genau neben ihr zum Stehen kamen. Den Saum des Umhanges erkannte sie sofort. Langsam erhob sie sich und versuchte zu lächeln. "Haben sie alles gefunden, Miss Bones?", fragte Flint höflich und Susan nickte. Es war nur eine halbe Sekunde, in der sie einfach nur dastanden und sich ansahen, doch die reichte aus um die Schüler darauf aufmerksam zu machen, wo die beiden standen. "Professor Flint und Susan. Das ist doch mal eine interessante Kombination.", grinste Terry. Hinter ihnen räusperte sich McGonagall kaum merklich, was Terry leicht zusammenzucken ließ und er wandte sich schnell ab, als er den stechenden Blick sah. Marcus schielte derweil zu den Lehrern unter denen sich auch Dumbledore befand, der ihm einen Lassen-sie-es-Blick zuwarf und zu Susan die ihn verwirrt ansah. Schon wollte er einen Schritt in den Raum machen, als laute Pfiffe und Buh-Rufe von der Schülerschaft zu vernehmen waren. "Sind sie etwa feige, Professor?!" brüllte Theodor einmal quer durch die Halle. "Kommen sie schon, wir mussten doch schließlich auch!" feixten Ron und Padma. "Gleiche Qual für alle!" rief Parvati. Marcus sah mit einem Ist-nicht-meine-Schuld-Blick zu Dumbledore, dessen Miene sich verfinsterte, beugte sich zu seiner Schülerin hinunter und küsste sie, kurz und schmerzlos. Einige Schüler machten enttäuschte Gesichter und Flint konnte nun, ohne Gefahr zu laufen gelyncht zu werden, den Raum betreten und sich schleunigst aus Dumbledores Blickfeld verkrümeln. Susan ging leicht verlegen zu ihren Freunden, die ausnahmslos alle grinsten. Sekunden später warfen sich Herm und Draco allerdings wieder giftige Blicke zu. "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, unsere liebe Susan hat ein Auge auf den Professor geworfen.", grinste Lisa. "Aber doch nicht Susan und Flint. Weißt du nicht mehr, wie sehr er sich aufgeregt hatte, als das mit Alicia und Wood raus kam?" "Das ist ja auch der Grund, warum ich sage, wenn ich es nicht besser wüsste." Terry wollte noch eine bissige Bemerkung machen, als alle um ihn herum verstummten und zur Tür starrten. Im Türrahmen erschien Professor Fortuna, die sich, der Gefahr des Mistelzweiges nicht bewusst, neben Professor Snape stellte und sich, ebenso wie er suchend umsah. Ein erheiterndes Lachen machte sich breit und die beiden Professoren sahen Stirn runzelnd auf. Was konnte die Schüler nur so amüsieren? Mit einem leisen Räuspern deutete Dumbledore auf den Zweig über ihnen und sie hoben gleichzeitig die Köpfe. "Nicht persönlich nehmen, Severus.", sagte sie noch und ging dann in die Halle, die Mistelzweig vollkommen ignorierend. Snape tat es ihr gleich und holte sie in der Mitte der Halle, etwa auf Höhe der Siebendklässler ein. "Ich nehme es nicht persönlich.", versicherte er ihr gerade kalt lächelnd, als ein weiterer Kommentar an sein Ohr drang. Rasch hatte er die Person ausfindig gemacht, die da gezischte hatte. "Selbst Flint war nicht so ein Feigling." "Interessant, Mister Weasley. Wenn mögen sie wohl mit Feigling meinen?", schnitt da Snapes Stimme durch die Luft und Ron versuchte sich hinter Padma zu verstecken. Ein sicherer Zeichen dafür, dass er Snape damit gemeint hatte. "Fünf Punkte Abzug für Gryffindor.", lächelte Severus höchst zufrieden und ging. 26. Dezember, Freitag Marcus Flint stand unschlüssig in seinem Büro. Langsam drehte er das klein Päckchen in seinen Händen. Es klopfte und er drehte sich um. Susan stand in der Tür und lächelte vorsichtig, dann schloss sie die Tür wieder und trat näher. "Ich hoffe ich bringe dich nicht in Verlegenheit, aber ich habe eine Geschenk für dich. Als Dankeschön." Zögernd nahm Marcus die kleine Schachtel entgegen. "Als Dankeschön?", echote er fragend. "Das du mir geholfen hast, mit Kevin und Herm und so.", versuchte sie erklären. "Ach so, ja gut." Er räusperte sich und nickte geistesabwesend. "Willst du es nicht aufmachen?" "Ja, doch, natürlich." Umständlich wickelte er das Band ab und öffnete vorsichtig die Schachtel. Darin lag eine lange schlanke Feder, mit eingravierten Initialen. M.F. "Du bist ja verrückt.", murmelte er und hob sie heraus. Susans Wangen röteten sich leicht. Sie drehte sich um und wollte gerade gehen, als er sie zurückhielt. "Ich habe auch etwas für dich." Er hielt ihm das kleine Päckchen entgegen. "Für mich?" Fast ehrfürchtig nahm sie es entgegen. Auf dem Schild stand einfach nur ihr Name. 'Susan', doch der Schriftzug ließ ihr Herz höher schlagen. Sie klappte sie auf und entnahm ihr eine feine, silberne Kette. "Ich... ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Vielen Dank, Marcus." "Fröhliche Weihnachten." Sie nickte und versuchte sich das Schmuckstück umzulegen. Flint musste sich stark zurück halten ihr nicht zu helfen, denn sonst hätte er für nichts mehr garantieren können. Schließlich schloss sie sie und sah glücklich auf. "Versteck sie lieber unter deinem..." Er deute auf ihren Kragen und sie beeilte sich dem Wunsch nach zu kommen. "Bis dann.", hauchte sie noch und schwebte von dannen. 27. Dezember, Samstag Theodor saß im Gemeinschaftsraum und sah unschlüssig zum Kalender. Verstimmt nahm er zur Kenntnis, dass es nur noch fünf Tage bis Silvester waren und sein Wetteinsatz lag bei 5 Galeonen, das Herm und Draco bis dahin wieder zusammen waren. Er beschloss den beiden ein Bisschen auf die Sprünge zu helfen. Er kramte in seinen Sachen auf der Suche nach einem kleinen Kästchen, das erst vor kurzen so lieblos im Papierkorb gelandet war. Triumphierend zog er es heraus. Von Parvati hat er gehört, dass sich Herm genauso unglücklich fühlte, wie der Quidditchkapitän der Slytherin, auch wenn sie es nicht zugeben wollten, sie gehörten zusammen. "Oder sollte das ganze Theater letztes Jahr umsonst gewesen sein?", fragte er grimmig und Millicent sah ihn fragend an. Sie erkannte die Schachtel in seiner Hand und grinste. "Hast du auf Silvester getippt?" Theodor nickte. "Und dann willst es ihm jetzt schon geben?" "Er braucht mindestens drei tage, bis er sich dazu durchringt es Herm zu geben und noch mal zwei um ihr seine ewige Liebe zu gestehen." Er schlug die Hände zusammen und klimperte die decke an. "Das sieht selten dämlich aus, Nott.", bemerkte da Draco, der gerade den Raum betreten hatte. Den letzten Satz hatte er nicht mitbekommne, sonst wäre es bei dem Kommentar wahrscheinlich nicht geblieben. Theodor zuckte zusammen und sah zu Millicent hinüber, die die Schultern hob und ihn mit einer aufmunternden Geste zu Draco zeigte, denn sie hatte auch auf Silvester getippt und wollte nur ungern verlieren. "Sag einmal, Draco, wie geht es dir?", begann Theodor umständlich und stellte sich neben ihn. Misstrauisch sah dieser auf. "Wieso interessiert dich das?" "Nun, wir gehen doch auf Silvester zu. Jetzt wo das Fest der Liebe und des Verzeihens hinter uns liegt, kommt der nächste Schritt. Es wird Zeit, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Es ist Zeit für einen Neuanfang. Zum Beispiel eine neue Saison oder ein neues Jahr oder..." "... eine neue Liebe.", brüllte Millicent von weiter hinten und erntete von Theodor einen bösen Blick. "Oder eine neue, alte Liebe. Verstehst du? Wir sind alle der Meinung, das du dich mit Hermione wieder vertragen solltest.", redete Theodor auf ihn ein. "Wer wir alle?", fragte Draco, doch wirklich interessieren tat es ihm eigentlich nicht. Dazu war er viel zu sehr damit beschäftigt, nicht auszuflippen. Was bildeten sie sich eigentlich ein? "Denk einfach mal darüber nach.", empfahl Theodor, drückte ihm eine Schachtel in die Hand und ließ ihn stehen. Draco sah auf die Schachtel und steckte sie schließlich in seinen Umhang. "Na wenigstens etwas.", murmelte Millicent. 31. Dezember, Mittwoch Hermione Granger stand auf dem Agronomieturm und sah hinunter. Sie erinnerte sich an das vergangene Jahr. Als sie zu Sivester überraschend nach Hause kam und dort einen Malfoy mit ihren Eltern beim Teetrinken sah. Malfoy, dachte sie bitter. Was hatte diese Sippe ihr dieses Jahr für Ärger gebracht? Außer Phoebe, räumte sie ein und Narzissa und Lucius war eigentlich auch ganz sympathisch, aber dieser Draco. Sie ballte ihre Hand zu einer Faust und sank dann seufzend auf ihre Arme. Was hatten wir für einen Spaß, fuhr es ihr durch den Kopf und sie musste lächeln. Hinter sich hörte sie Schritte, doch sie drehte sich nicht um, denn sie ging davon aus, dass es Harry, Ginny oder Ron war, die andren wussten nicht wo sie hinging, als sie sich von der Feier davon stahl. Umso überraschter war sie, als sie Draco erkannte, der neben ihr stehen blieb. "Du verkriechst dich also immer noch auf irgendwelche Türme.", sagte er nur, sah sie aber nicht an, sonder, wie auch Herm aus dem Fenster. "Ich wollte etwas nachdenken, bevor das Jahr endgültig vorbei ist." "Du hattest wirklich ein interessantes Jahr. Erst findest du herzu, dass deine Eltern Death Eater sind, dann sterben sie, dann erstehen sie wieder auf, dann musst du den Sommer bei uns verbringen und wirst mit einer kleinen Schwester geschlagen, dann...", erbrach ab. "Ja war sehr turbulent, das kannst du laut sagen." Wieder entstand ein Schweigen. Hermione fühlte sich immer unwohler, denn ihr war klar, dass er nicht einfach mal eben so hier herauf kam. Sie waren in der dreizehnten Etage. "Also, was willst du?", fragte sie eine Spur feindseliger, als sie beabsichtigt hatte. Keine Sorge, ich werde Ihro Majestät nicht mehr lange belästigen.", erwiderte er tonlos und wandte sich ihr zu. "Ich wollte dir nur das geben, ich kann es nicht mehr gebrauchen und da es sowieso für dich bestimmt war, dachte ich, ich gebe es dir." Er hielt ihr das Päckchen entgegen und sie nahm es zögernd. Ihr Stolz schrie, tu es nicht. Doch die Neugier siegte. Draco war etwas überrascht, er hätte nicht gedacht, dass sie es tatsächlich annehmen würde. Sie packte es nicht aus, damit wollte sie warten, bis er weg war. Es schien als wollte er grade gehen, als Draco noch einmal innehielt. Er sah sie durchdringend an. "Ich weiß es bedeutet dir jetzt nichts mehr, aber ich liebe dich, Herm." Dann drehte er sich endgültig um und ging. Hermione starrte ihm nach. Hatte sie sich gerade verhört? Plötzlich schien es als wollten sie ihre Beine nicht mehr tragen und sie sank auf einen Stuhl. Ihre Finger umschlossen immer noch die Schachtel, die sie schließlich öffnete. Ein kleines, glänzendes Schmuckstück lag darin. Vorsichtig zwischen zwei Fingern hob sie es heraus und betrachtete es sich. Es war ein silbernes, rundes Medaillon. Sie erkante es wieder. Sie hatten es in der Winkelgasse gesehen, damals waren sie noch nicht mal zusammen gewesen. Sie wusste nicht warum, aber plötzlich rollten ihr Tränen über die Wangen und sie öffnete es. Sie erblickte sich selber. In einer Seite war en Bild von ihr, die andere war noch leer. "Warum tust du das?", fragte sie flüsternd in die Stille. Kapitel 12: ------------ Kapitel 12 1. Januar, Donnerstag Die Sonne stand noch tief am Himmel, als Celina Crawford, die Aurorin unter den Schwarzmagiern, auch bekannt als Professor Fortuna, sich auf dem Weg zu Professor Severus Snapes Büro machte. Sie fühlte sich unwohl in ihrer Haut, denn heute würden sie unausweichlich auf die bevorstehende Eliminierung des Direktors, seiner Stellvertreterin zu sprechen kommen. Sie konnte sich Snapes Reaktion lebhaft vorstellen. Celina straffte sich kurz und trat dann in den schummerigen Raum. "Morgen, Sev.", sagte sie kalt und ein unmissverständliches Grummeln, gab an, dass ihm mal wieder die Abkürzung seines Namens sehr missfiel. "Guten Morgen. Setzt dich doch. Tee?" Sie nickte und nahm ihm gegenüber Platz. "Ein ungünstiger Ort für eine solche Besprechung, findest du nicht?", fragte er, während er zwei Tassen auf den Tisch stellte und eingoss. "Oder gerade nicht. Wer vermutete schon die Attentäter direkt vor der Nase?", gab sie zu bedenken. "Du willst es also tatsächlich durchziehen?" "Ich dachte nicht, das es jemals außer Frage stand, Sev...erus." Sie sah ihn an und lächelte. Der Zauberer stand bedächtig auf und verschränkte seine Hände im Rücken. "Dann werde ich dich daran hindern." "Damit schaufelst du dir dein eigenes Grab. Das weißt du.", sagte Celina finster. Alles Lächeln war aus ihrem Gesicht verschwunden. Die Zeit der Spielchen war vorbei. Das wusste sie. Ruckartig wandte er sich um und sah sie scharf an. "Soviel ich weiß, ist mein Tod doch sowieso schon beschlossene Sache. Ich frage mich, wie lange du die Lüge über mich gegenüber deinen Onkel noch aufrechterhalten willst." Suchend fuhren seine Augen über ihr Gesicht, doch er sah keine Regung. Nichts. Sie war die perfekte Spionin. Sie war leise, unauffällig und vor allem konnte sie sich verstellen, wie keine andere. Außer ihm selber vielleicht. Darum verstand er sie so gut und musste, sehr zu seiner eigenen Bestürzung feststellen, dass er anfing sie zu mögen. Celina war aufgestanden und hatte ihre Hände auf den Tisch gestützt. "Ich werde dich nicht verraten, solange du mir nützlich bist, Snape. Das solltest du doch wissen. Nichts anderes hast du getan. Es ist ein Risiko, aber eine erträgliches." Er stützte sich ebenso wie sie auf der gegenüberlegenen Seite des Tisches auf. Bedrohlich sah er sie an. "Das werde ich nicht zu lassen.", flüsterte er. Celina beugte sich noch ein bisschen weiter vor. "Ich wusste gar nicht, das McGonagall dir so sehr am Herzen liegt.", spottete sie. "Sei still.", befahl er so heftig, das sie ihn erstaunt ansah, doch sie wich nicht zurück. "Das hat damit überhaupt nichts zu tun." "Dann erkläre es mir, Severus.", zischte sie. "Du siehst nicht, dass die Welt, die dein Onkel sich so sehr wünscht nicht mehr existiert. Wir leben jetzt und heute und nicht vor fast zwanzig Jahren. Die Gegner sind in der Überzahl, Celina. Kämpfst du auf der anderen Seite, wirst du mit untergehen.", sagte er. "Das ist nicht wahr." Sie stellte sich wieder aufrecht hin. "Doch und du weißt das auch." "Das ist nicht wahr!", schrie sie und schnellte nach vorne. Severus wich nicht zurück. "Das sagst du nur, weil du ein Verräter bist." "Das bist du genauso, Celina.", rief er nun gleichermaßen aufgebracht. "Oder eigentlich noch schlimmer. Du verrätst nicht nur die eine Seite, sondern auch die anderen gleich mit. Du weißt doch selber nicht was du willst, aber das ist bei dir schon immer ein Problem gewesen. Allen wollest du es Recht machen. Deinem Onkel, deinem Bruder, deinen Freunden, dem Ministerium und, und, und... Aber so geht das nicht, Celina, irgendwann musst du dich entscheiden." "Gut. Ich entscheide mich für meine Familie. Ich rate dir alles zu tun, was du noch in dieser Welt erledigen musst, Severus Snape.", rief sie und ging. Snape sah auf die Uhr und überlegte gleich zu Dumbledore zu gehen. Er hoffte, dass es noch nicht zu spät war. Doch schließlich entschied er sich doch, erst einmal abzuwarten. Im Falle eines Falles würde er mit ihr schon fertig werden. Hoffte er. 2. Januar, Freitag Theodor sah prüfend zu Draco. Er legte leicht seinen Kopf schief und riskierte einen Blick zu Hermione, die am Gryffindortisch saß und genauso, wie Draco in ihrem Müsli rührte. Vorsichtig beugte sich Theodor zu Millicent hinüber, die die beiden genauso kritisch betrachtete. "Und, was denkst du? Sind sie oder sind sie nicht." Millicent wiegte unentschlossen den Kopf. "Ich bin mir nicht sicher. Auf jeden Fall ist irgendwas passiert.", flüsterte sie zurück und Theodor nickte zustimmend. "Es ist grausam, Mill, aber ich glaube, wir sehen unseren Wetteinsatz nie wieder. Der Trottel hat mal wieder alles vermasselt." "Vielleicht lag es aber auch an ihr.", wagte sie den Einspruch. "Meinst du?" Theodor sah nun schärfer zu Hermione hinüber, die sich plötzlich beobachtet fühlte und sich suchend umsah. "Ist irgendwas, Herm?", fragte da Harry zwischen zwei Bissen. "Ich weiß nicht, ich fühle mich beobachtet.", gab sie zurück. Harry und Ginny sahen auf und ihr Blick fiel in den Raum, wo nicht nur Theodor und Millicent sowohl Herm, als auch Draco kritisch musterten, sondern auch alle anderen, die gewettet haben und das war so ziemlich der gesamte Jahrgang. Nur Susan und Lisa schien das Ganze nicht zu interessieren. "Ist doch klar, sie wollen wissen, ob sie gewonnen haben.", erklärte Ron gleichmütig und aß weiter. "Wie, was, wo gewonnen?" Hermione sah sich verständnislos um. "Die Wette. Die meisten haben gewettet, dass du und Draco bis Silvester wieder zusammen seid.", setzte Harry hinzu. "Ihr habt WAS?", kreischte Herm und sprang auf. Sie hatte die ungeteilte Aufmerksamkeit der gesamten großen Halle. "Ich hoffe ihr habt einen hohen Betrag gesetzt, den ihr jetzt verloren habt." Wütend lief sie aus dem Saal. "Klasse Harry. Taktvoller ging es wohl nicht.", meckerte Lavender. "Was heißt hier taktvoller? Irgendwann ist Schluss. Seit fast zwei Monaten reden wir uns alle den Mund fusselig, dass diese Trennung ein Fehler war, dabei, war von Anfang an niemand von euch überhaupt davon begeistert und jetzt muss ich mir so was vorwerfen lassen?", giftete Harry zurück und aß missmutig weiter. Draco hat von all dem gar nichts mitbekommen. Er saß immer noch, am Löffel kauend vor seinem vollen Teller, und starrte finster vor sich hin. 4. Januar, Sonntag Im Rawenclawgemeinschaftsraum herrschte eine ungewöhnliche Stille. Die meisten Schüler waren draußen. "Heute ist schon Sonntag.", murmelte Phoebe und sah aus dem Fenster. "Und? Das bedeutet, dass morgen Montag ist und die grausame Schule wieder anfängt.", lächelte Lisa leicht spöttisch und konzentrierte sich wieder auf den Schal, den sie mit Mühe für Adrian strickte. Sie hoffte bis Weihnachten damit fertig zu werden. "Nein, das meine ich gar nicht. Mom, hat mir schon lange nicht mehr geschrieben, das ist Recht ungewöhnlich, sonst wurde ich fast jede Woche mit Maßregelungen und Warnungen zugetextet. Wenn ich in Slytherin wäre, würde sie das nicht tun." "Wieso bist du dir da so sicher?" "Draco hat nie so viele Briefe bekommen." "Vielleicht liegt es aber auch daran, dass du die Tochter des Hauses bist.", wandte Lisa ein und strickte mühsam eine weitere Masche. "Meinst du? Möglich. Aber das ist es gar nicht. Ich habe nur ewig nichts mehr von ihr gehört." "Sie wird eingesehen haben, das du ein gehorsames Kind bist und keinen Unfug anstellst.", schloss Lisa. "Ich stelle NIE Unfug an.", begehrte Phoebe auf. "Ich bin eine Rawenclaw." Die ältere lächelte ihr milde mütterlich zu und mühte sich die zweite Mache der Reihe zu stricken. Bis Weihnachten würde sie es schaffen. 6. Januar, Dienstag Severus Snape sah auf die Uhr und runzelte die Stirn. Er war spät dran. In der Winkelgasse war viel Betrieb und er hatte Mühe sich bis zur Nokturngasse vorzuarbeiten. Suchend sah er durch die Scheiben von 'Borgin und Burkes'. Der Besitzer war nicht zu sehen, doch das war er meistens nicht. Er trat ein und wartete ungeduldig. "Mr Snape, welch ungewöhnlicher Besuch.", sagte da Mr Borgin und strich sich mit seinen langen, dürren Fingern durch die spärlichen Haare. "Ich bin in Eile.", begann Severus. "Ich suche etwas." Er schob einen Zettel hinüber und Borgin linste darauf. "In der Tat, das ist nicht leicht zu beschaffen, selbst in der heutigen Zeit nicht.", murmelte Borgin, ging aber in den hinteren Teil seines Ladens. "Aber ich glaube, ich kann ihnen da behilflich sein." Ein eigentümliches Grinsen flog über das Gesicht des Ladenbesitzers, als er eine kleine Schachtel auf den Tisch abstellte. Er klappte den Deckel auf und wartete auf Severus Reaktion. Innerlich jubelte dieser, doch gab er sich äußerlich skeptisch, wohl wissend, dass jedes Zeichen der Freude das Stück umso teurer werden ließ, als es tatsächlich wert war. Er nahm es heraus und besah es sich von allen Seiten. "Wie viel?", fragte er schließlich und legte es zurück, klappte den Deckel zu und sah seinen gegenüber durchdringend an. "Fünfzig Galeonen.", erwiderte Borgin. "Fünfzig? Das Ding ist älter als ich." Snape sah verächtlich auf und zupfte an seinen Ärmeln, als wollte er sich jeden Moment aufmachen zu gehen. "Vierzig, weil sie es sind.", lenkte Borgin ein. "Dreißig.", schlug Snape vor. Borgin verzog seine Gesicht "Ihr ruiniert mich.", jammerte er. "Mr Borgin, wir wissen doch beide, das es noch nicht einmal zwanzig wert ist." Snape blickte ihn mit hochgezogen Augenbrauen an. "Gut dreißig." Der Verkäufer hielt ihm seine Hand entgegen, die Severus nur widerwillig ergriff. Dann schob er das Geld hinüber und steckte die Schatulle in seinen Umhang. Snape trat wieder auf die Straße und sah sich um, als sein Blick eine ihm wohlbekannte Gestallt streifte. "Celina, was tust du hier?", sprach er diese an und sie drehte sich erstaunt um. "Das ist ja mal 'ne Überraschung, dich hätte ich hier gar nicht erwartet.", flötete sie und Severus wurde misstrauisch. "Aber wenn du schon mal da bis, kannst du mir auch gleich mal helfen.", schwatzte sie weiter und zog ihn tiefer in die Gasse hinein. Severus Misstrauen wuchs mit jedem Schritt. "Was gibt es denn?", fragte er schließlich. "Erinnerst du dich noch an unser Gespräch neulich, als du sagtest, ich müsse mich für eine Seite entscheiden? Ich habe gesagt, dass ich mich für meine Familie entscheide. Und das werde ich jetzt auch beweisen." Sie zog eine rote Calla hervor und hielt sie ihm entgegen. "Für dich Sev.", lächelte sie kalt. In ihrer andren Hand hielt sie bereits den Zauberstab. Sie war etwas überrascht, denn auch Snape, der so was hat kommen sehen, stand ihr mit gezücktem Zauberstab gegenüber. Schlagartig war die Nokturngasse leer. "Du willst dich verteidigen? Schön! Das wird dir aber nichts nutzen.", rief sie höhnisch. "Avada Kedavra." Der grüne Lichtstrahl schoss auf Severus zu und...verfehlt ihn. Sie starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. "Wieso, ...wieso hast du dich nicht verteidigt?", stotterte sie. "Wollest du, dass ich mich verteidige?", fragte er. Ihr Blick huschte über ihn hinweg zurück zu seinem Gesicht, das unverändert schien. Unerschütterlich und vollkommen ruhig. Sie wusste nicht, dass sein Herz bis zum Hals schlug und er Mühe hatte zu Atmen. "Warum hast du dich nicht verteidigt?", stellet sie ihm noch einmal die Frage. "Ich wusste, dass du mich nicht treffen wolltest, Celina.", sagte er ungerührt und ließ seinen Zauberstab sinken. Lügner, schollt es da in seinem Kopf, das wusstest du gar nicht, du hast es nur gehofft. "Du hast es gewusst? Woher?" Celina war fassungslos. "Weil ich dich inzwischen sehr gut kenne, meine liebe Kollegin. Es war mir vollkommen klar, dass du, selbst wenn du den Todesfluch auf mich richtest, ihn doch noch im letzten Moment ablenken würdest. Und das hast du auch getan, nicht?" Severus erlaubte sich ein Lächeln und brachte Celina damit endgültig aus dem Gleichgewicht. Sie schüttelte den Kopf und steckte den Zauberstab weg. Snape atmete auf und schob auch seinen wieder in den Ärmel. "Lass uns zurück nach Hogwarts gehen.", sagte er und reichte ihr eine Hand, die sie, in Gedanken ergriff. Wie konnte er es wissen, sie hatte es ja selber erst gewusst, als es eigentlich zu spät sein sollte. *** Die Schüler machten sich gegenseitig auf Celina, die bleich neben Snape durch das Tor von Hogwarts schritt, aufmerksam. Sie trennten sich in der Eingangshalle. Severus schloss sorgfältig und leise seine Bürotür und sank keine zwei Sekunden später, halb ohnmächtig in seinen Stuhl. Die rote Calla, die er halb in seinem Ärmel verborgen hatte, fiel zu Boden und verbrannte. 8. Januar, Donnerstag Die Uhr schlug zwei. Vor dem Fenster war eine klirrend kalte Nacht. Narzissa saß am Schreibtisch von ihrem Mann und kritzelte fieberhaft einen Brief an ihren Sohn. "Was tust du da, Liebes?", fragte Lucius, der verschlafen die Treppe hinunter kam. "Ich schreibe.", sagte sie knapp. "Das sehe ich, aber muss es mitten in der Nacht sein?" "Ja, muss es.", zischte sie und Lucius setzte sich abwartend in einen Sessel. Schließlich versiegelte sie den Brief und ging zum Fenster, wo bereits eine Eule wartete. "Das ist jetzt schon die dritte, die wir gekauft haben. Die Kinder könnten ruhig mal zurück schreiben.", meckerte Lucius verstimmt, als er dem Wiesenkauz nachsah. "Es gibt Wichtigeres.", fuhr Narzissa ihren Mann an. "Fang am besten damit an, warum du mitten in der Nacht einen Brief an unseren Sohn schreibst. Hat er mal wieder was ausgefressen oder schlimmer noch, war er mal anständig?" Mit gespielten Entsetzten sah Lucius auf. "Das ist nicht komisch. Ich habe Hermiones Tot gesehen. In neun Tagen, wird sie sterben, wenn wir nichts unternehmen." Lucius wurde bleich und sank zurück in die Sessel zurück. "Dann schreib nicht Draco, sondern Dumbledore.", sagte er. "Nein. Das funktioniert nicht.", schüttelte Narzissa den Kopf. Ihr Mann sah sie verständnislos an. "Du willst doch nicht etwa damit sagen, dass Draco mehr ausrichten kann als dieser Direktor?" "Aber genauso ist es. Dumbledore würde zu spät kommen. Der erste, der eintrifft ist dein Sohn. Selbst Celina kommt zu spät. Aber dazu muss er erst einmal davon erfahren. Aus einem mir unerfindlichen Grund scheint die ganze Klasse über diesen Kevin bescheid zu wissen, nur Draco und Herm nicht." "Das ist nicht gut.", murmelte Lucius. "Natürlich ist es nicht gut.", zischte Narzissa. Nachdenklich ging sie wieder nach oben. Lucius saß weiter da und starrte ins Feuer. Er überlegte, ob er nicht noch einmal nach Hogwarts fahren sollte. "Nein, wirst du nicht.", rief seine Frau. "Und jetzt komm, ich will schlafen." 10. Januar, Samstag Phoebe, hinter dem Mikro, strahlte in die Runde und hielt nach ihrem Bruder Ausschau, der gerade mit seiner Mannschaft das Quidditchfeld betrat. "Morgen Potter.", sagte Draco als er Harry die Hand reichte. "Ich habe dir schon mal einen Platz bei Madam Pomfrey reserviert." "Den Platz wirst du brauchen.", entgegnete Harry und quetschte Dracos Hand genauso, wie dieser seine Finger zum Absterben bringen wollte. Madame Hooch sah sie an und pfiff. Die Bälle schossen in die Luft. Das Spiel begann. Nach etwa zwanzig Minuten, hatte Gryffindor einen leichten Vorsprung ergattert, als Hermione im Quaffelbesitz war. Sie schoss auf das gegnerische Tor zu, als plötzlich Draco vor ihr auftauchte. "Hör mal Granger", giftete er. "Das finde ich jetzt aber nicht in Ordnung." "Bitte was?" Verblüfft bremste sie ab. "Du hast unseren Jäger gefoult.", klagte er an. "Gefoult? Moi?" Sie klimperte mit den Augen und zeigte auf sich. "Ja, du." Hermione ließ den Quaffel los, den Lavender an sich riss. Phoebes Blick huschte über das Spielfeld und blieb interessiert an ihrem Bruder und Herm hängen, die inzwischen in einer handfesten Diskussion verwickelt waren. "Was sehe ich da? Der Sucher von Slytherin und eine der Jägerinnen Gryffindors scheinen sich nicht einig zu sein.", kommentierte sie lautstark und alle Zuschauer richteten ihren Blick auf die beiden. "Jetzt hör mir mal zu, Malfoy.", zischte Herm gerade aufgebracht. "Du kannst mir ja alles vorwerfen, aber bestimmt nicht unfaires Spielverhalten, klar?" Sie ballte ihre Faust. Mit einem anzüglichen Grinsen näherte sich der Slytherinsucher und hauchte: "Stimmt, du bist in ganz anderen Sachen unfair." Hermiones Augen verengten sich zu Schlitzen, das ging jetzt unter die Gürtellinie und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Ihre Hand schnellte nach vorne und krallte sich in Dracos Kragen. Langsam drehte sie den Stoff und schnürte damit die Luftzufuhr des Jungen ab. "Sag das noch mal.", verlangte sie mit einem zuckersüßen Lächeln. "Herm, lass das?", rief da plötzlich Harry neben ihr. "Halt die Klappe, Potter.", riefen beide gleich zeitig und Harry sah verwirrt auf. Ein Raunen ging durch die Zuschauer. Hatte Herm ihren besten Freund gerade, 'Potter' genannt?! "Hermione." Harrys Stimme war nun mehr ein bedrohliches Flüstern. Das Mädchen verdrehte die Augen. Dieser verdammte Kapitän gönnte einem aber auch keinen Spaß. Langsam lösten sich ihre Finger aus dem fremden Stoff. "Was soll das werden? Hackt es bei euch, oder was? Wir spielen hier Quidditch.", rief Harry aufgebracht. "Das geht dich nicht an.", zischte sie. "Wenn wir deinetwegen verlieren, schon." "Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, Harry, ich halte gerade den gegnerischen Sucher in Schach, als fang den verdammten Schnatz.", knurrte Hermione. Dracos Gesicht verzog sich leicht, dann kicherte und schließlich lachte er aus vollem Hals. "Du ...hältst... mich... in ...Schach? Na das will ich mal sehen. Ich denke es ist eher umgekehrt.", wies er sie zurecht. "Ach so? Wann denn? Jetzt zum Beispiel nicht.", höhnte Herm. Harry schüttelte den Kopf. Die Lautsprecher kommentierten: "Es scheint, dass selbst der Kapitän der Gryffindors nichts ausrichten kann. Was haben die beiden nur so wichtiges zu besprechen?" Phoebe reckte ihren Hals, verstand deshalb aber trotzdem nicht mehr. "Jetzt reicht's.", knurrte Marcus und griff nach einem Besen. Oliver war ganz seiner Meinung und flog seinen Kollegen hinterher. Flint und Wood schwebten nun neben Harry, der eher fassungslos war und versuchten irgendeinen Sinn in der Unterhaltung zu finden. "...nein, nein, nein", rief Herm gerade. "Das war meiner. Deine Mom, hatte ihn extra für mich gemacht." "Extra für dich? Solche Wünsche erfüllt sie ja noch nicht mal mir, dabei bin ich ihr eigenes Kind. Du bist doch bestenfalls auf Zeit adoptier gewesen." Inzwischen fauchten sich Draco und Herm gegenseitig an, wer damals in Malfoy Manor im Sommer, wem am meisten den Nachtisch weg gesessen hatte. "Adoptiert? Du bist geschmacklos.", zischte Herm. "Das war ich wohl, als wir im Sommer...", er brach ab. Hermiones Gesicht war inzwischen dunkelrot vor Zorn. "Du gemeiner, hinterhältiger...", sie zog ihren Zauberstab. "Oh nein, Hermione, das geht zu weit, das ist ein Regelverstoß.", schritt Flint nun ein und Wood nickte, während er ihr den Zauberstab abnahm. "Und jetzt ist Schluss, ihr könnt nach dem Spiel weiter diskutieren.", bestimmten die Professoren und schwebten wieder auf den Boden und auch Harry beschloss lieber den Schnatz zu suchen. Draco und Herm knurrten sich immer noch an. "Du wollest also doch foulen.", schimpfte er. "Wie niederträchtig." Er machte eine ausgreifende Armbewegung, als er in seiner Hand etwas Kühles fühlte. Reflexartig griff er zu, schimpfte aber weiter. Mit der Faust, in der sich etwas Goldenes befand drohte er Herm: "Wenn ich erst mal den Schnatz gefangen habe, reden wir weiter und dann ist keine Professor da, der dich rettet." "Ich wollte dich verfluchen, ergo haben sie DICH gerettet.", gab sie zurück. Phoebe starrte durch ihr Fernglas. "Es sieht so aus, als wäre das Spiel beendet. Der Sucher von Slytherin hat den Schnatz gefangen. Was für eine Spiel, Nerven waren zum zerreißen gesp....", der Rest ging im Jubelschrei unter. Das riss auch Herm und Draco aus ihrer Diskussion, da oben am Himmel und sie sahen sich um. "Was denn jetzt?", fragte er verwundert. "Hundertfünfzig Punkte dem Volltrottel, du hast den Schnatz gefangen und so mit habt ihr gewonnen.", sagte sie bitter und fuhr dicht über seinen Kopf hinweg, dass er sich unwillkürlich duckte. Seine Frisur war mal wieder hoffnungslos ruiniert. "Blöde Ziege.", knurrte er und strich sich seine Harre wieder zurück. 11. Januar, Sonntag In der großen Halle war eine Diskussion über die aktuelle Stärke der Voldemortgegener und Voledemortanhänger im Gange. Wie immer führten Parvati bei den Gegnern und Theodor bei den Anhängern das Wort. "Ihr werdet schon sehen.", drohte Theodor. "Der dunkle Lord wird über euch alle triumphieren." "Ach ja? Wo denn? Er mag ja das Ministerium gestürzt haben, aber das war im Mai! Wir haben jetzt Januar und in Hogwarts ist immer noch Dumbledore Direktor. Der größte Feind eueres so beliebten Lords. Ist doch komisch, nicht?" Parvati verschränkte triumphierend die Arme. "Wenn man das so sieht, glaubt man kaum was sich zu Weihnachten zwischen den beiden abgespielt hat.", murmelte Ron und schüttelte den Kopf. "Sie sagte es war so eine Art One night stand, nur ohne 'one stand'.", erwiderte Padma. "Tut mir Leid, wenn ich es sage, aber deine Schwester ist irgendwie... grotesk." "Ach ja, Nott.", rief Parvati. Theodor sah sie fragend an. "Herzlichen Glückwunsch zum Sieg.", sagte sie und grinste. "Genieß es, es wird nicht so bald wieder einen geben." "Wie meinst du dass?" "Ich meine damit, dass wir am Ende über euch lachen werden. Haha, nur mal so als Kostprobe." "Sehr witzig, Patil. Nur schade, das es nur eine Scherz bleibt, ihr werdet nie gewinnen." "Wetten?" Parvati hielt ihm die Hand entgegen. Theodor sah einen Moment auf die Hand und dann wieder zu Parvati. "Um was?" "Mir wird schon was einfallen.", zwinkerte sie. "Das wäre unlogisch, warum sollte ich darauf eingehen?" Abschätzend sah er sie an. Das Mädchen strich bedächtig eine Strähne aus dem Gesicht. "Das spielt doch eigentlich keine Rolle, um was, wo du dir doch so sicher bist, zu gewinnen. Aber falls doch ich, wider erwarten den Sieg davon tragen sollte, werde ich mir schon was Hübsches einfallen lassen.", versprach sie und Theodor schlug ein. 14. Januar, Mittwoch Hermione saß im Gemeinschaftsraum von Gryffindor und strich in Gedanken durch das Fell ihres Katers, der behaglich schnurrte. Parvati setzte sich neben sie. "Na, Herm? An was denkst du?", fragte sie aufmunternd. "Wenn dir jemand sagen würde..., weißt du? Meinst du es ist eine Lüge?", antwortete Herm völlig unzusammenhängend. Parvati runzelte die Stirn. "Was?" "Ich erzähle dir eine Geschichte. Also, da ist dieser Junge...", begann Herm. Draco, setzte Parvati in Gedanken hinzu und nickte ernsthaft. "Der schein sie, also das Mädchen, nicht zu mögen, bis er etwas Unglaubliches herausfindet und schlagartig ändert sich seine Meinung und verhält sich ihr komisch gegenüber." Um die beiden Mädchen haben sich inzwischen auch noch andere Gryffindor eingefunden. "Und dann kommen sie zusammen und er..." Draco. "...macht mit ihr aus einem völlig sinnlosen Grund Schluss." "Entschuldige Herm, aber hast du nicht die Beziehung beendet, nachdem er dich verflucht hat?", mischte sich nun Ron ein. "Wer?" "Ähmmm, der Junge.", berichtigte Harry. "Richtig, aber dann macht er ihr so ein Geschenk." Sie zog ein Medallion hervor. "Wow, ich bin beeindruckt. Wann?", Parvati klappte es auf und blickte auf zwei kleine Bildchen. "Silvester.", seufzte Herm und steckte den Anhänger wieder unter den Pullover. "Eigentlich ist das doch so was wie eine Entschuldigung, oder?" Hoffnungsvoll sah sie zu Parvati. Es musste eine Entschuldigung sein. "Ja, doch, könnte man so sehen." Herm lächelte zu frieden. "Damals im Mai hatte er sich nicht entschuldigt.", überlegte sie weiter. Ihre Mitschüler wurden hellhörig. Herm war in einer so komischen Stimmung, vielleicht würden sie jetzt endlich erfahren, was damals war. "Das war auch nicht ganz so schlimm, wie ... nein, eigentlich war es schlimmer als der Fluch...oder?" "Erzähle es doch einfach und wir können dir bei der Entscheidung helfen.", schlug Lavender vor. "Er hatte mich damals ohne Vorwarnung geküsst. Vor den Augen von Flint und Wood. Direkt vor dem Finalspiel.", plauderte sie aus. "Deshalb warst du so durch den Wind." Nun verstanden Parvati und Lavender sie. "Aber war es für Draco nicht noch schlimmer?", fragte Neville fataler weise. Hermione nickte geistesabwesend, als sie plötzlich aufsprang. "Was?", knurrte sie leise und Neville sah auf die Uhr. "So spät schon? Muss weg," Und schon war er aus der Tür. Herm hinterher, ebenso wie die anderen. "Bleib stehen, Longbottom.", brüllte Herm aufgebracht und jagte ihm nach. Auf dem Gang trafen sie auf einige Mitschüler aus den anderen Häusern, unter anderen auch auf Theodor und Millicent. "Sieh dir das an Mill. Jetzt vermöbeln die sich schon gegenseitig.", lachte der Slytherinjunge. Sofort hatte er die ganze Aufmerksamkeit der anderen und Parvatis Zauberstab unter der Nase. "Irgendwelche Kommentare, Nott?", fragt sie. "Eigentlich nicht, Parvati. Ich wollte gerade in die Bibliothek, wegen dem Aufsatz für Astronomie.", wich er aus. Parvati überlegte kurz und nickte. "Ja, den muss ich auch noch schreiben. Was dagegen, wenn ich mitkomme?", fragte sie. Niemand hatte etwas dagegen und so gingen sie davon. "Da kenn sich mal einer aus.", murmelte Padma. 16. Januar, Freitag Narzissa saß beim Frühstück, als eine Eule zu ihr herein geflattert kam. Fahrig riss sie den Brief auf und überflog die Zeilen. Erleichtert lehnte sie sich zurück. "Irgendwas Neues?", fragte Lucius neugierig. "Er weiß es. Jetzt wird alles gut." Sie hielt ihm den Brief entgegen und Lucius nahm ihn an sich. Er war mit Draco unterschrieben und sagte, dass er Kevin im Auge behalten würde. Hermione würde nichts geschehen, dafür würde er schon sorgen. Celina weiß Bescheid. "... schöne Grüße von Phoebe?" Lucius sah auf. "Seit wann das denn?" "Der Junge wird erwachsen.", lächelte Narzissa und sah auf die Uhr. Es war spät und sie war müde. Endlich würde sie schlafen können, nach sieben Nächten Unruhe. 17. Januar, Samstag Lisa trat in die große Halle und klopfte sich den Schnee vom Umhang. "Nicht zu glauben, was für ein Wetter da draußen ist, nicht?", grinste sie zu Phoebe, die nicht minder zugescheint hereinkam. "Susan ist sogar ausgerutscht.", lachte die Jüngere und deutete hinter sich. Susan kicherte und schüttelte den Kopf, als sie sich daran erinnerte. "Dann fehlt ja nur noch Herm." Lisa sah suchend nach draußen. "Herm, wieso? Ich dachte sie wäre bei euch?", sagte Susan verständnislos und blickte von Lisa zu den Zwillingen und zurück. "Bei uns, nein, wie kommst du darauf? Sie ist doch bei euch gewesen.", sagte nun Padma. Plötzlich stieg Panik in der kleinen Gruppe auf. "Sie wird bestimmt gleich hier sein.", beruhigte sie Phoebe. "Ich habe sie doch noch im Dorf gesehen. Hat sich mit diesem, diesem...wie heißt der Neue, doch gleich?" Sie sah sich fragend um. "Kevin McPherson.", keuchte Parvati. "Ja, genau." Phoebe schnippte erfreut mit dem Finger. "Phoebe? Bist du ganz sicher?" Eindringlich sah Susan die Jüngere an. Nun bleiben auch die anderen der Klasse stehen und sahen neugierig hinüber. "Bist du sicher, das Herm sich mit Kevin unterhalten hat?", fragte Susan erneut und Phoebe nickte nun verunsichert. "Warum? Ist das schlimm?" Vorsichtig sah sie sich in der Runde um und nahm überall besorgt Gesichter war. Nur Neville und ihr Bruder, die auch stehen geblieben waren, sahen ebenso verständnislos aus. "Verdammt, er will ihr was antun.", rief Terry aufgebracht und rannte auf das erst beste Lehrerbüro zu. Die Tür war verschlossen. "Professor Fortuna, sie weiß Bescheid.", befahl Susan und war auch schon auf den Weg dorthin, der Rest hinterher. Draco hielt Lisa am Arm fest und fragte sie: "Wovon redet ihr?" "Dieser Kevin will Herm töten, weil angeblich ihre Eltern seine ermordet haben, als Rache, verstehst du?" Natürlich verstand er. Er kannte Hermiones Eltern. "Wo, Phoebe?", fraget er nur und sie gab die Stelle an, wo sie Hermione das letzte Mal gesehen hatte, dann war Draco auch schon davon gerannt. Lisa stand unschlüssig da und überlegte, ob sie hinterher sollte, entschied sich aber dann doch zu den anderen zu gehen. Phoebe stand verloren in der großen Halle. Ihr war zu Heulen. Warum hatte man ihr nichts gesagt, sie hätte Herm aufhalten können. Neville legte unbeholfen einen Arm um sie, als ihr die ersten Tränen über die Wangen rollten. Er verstand gar nicht was los war. *** Susan donnerte ihre Faust gegen die Bürotür. Sie wartete gar nicht erst ein Herein ab, sondern stützte in den Raum. Nur am Rande nahmen die Schüler Professor Snape war. Der teils verärgert, teils verwundert aufsah. "Professor, schnell. Herm und Kevin sind alleine im Dorf, er wird versuchen...", weiter brauchte Susan nicht zu sprechen, Fortuna griff nach einem Besen, der in einer Ecke stand und öffnete mit einem Zauberspruch das Fenster und war schon auf und davon. Snape seinerseits, war aufgesprungen und ordnete seinen Schülern an, sich ruhig zu verhalten, dann war auch er auf dem Weg zu Dumbledores Büro verschwunden. Unterwegs traf er auf Wood, von dem er wusste, das auch er in die McPherson-Granger-Geschichte eingeweiht war und erklärte knapp, während des Laufens was passiert war. Wood gabelte Flint auf und zusammen versuchten sie die Schüler zu beruhigen. "Wo ist Malfoy?", fragte plötzlich Wood und sah sich um. "Der ist ins Dorf.", erwiderte Lisa vorsichtig. Besorgt sahen sich Marcus und Oliver an. Das war nicht gut. *** Kevin blickte sich unauffällig um und zog Hermione in eine Seitengasse. "Hör mal.", begann er und sah sich noch einmal um. "Kevin, um Himmels Willen nun rede doch schon.", erwiderte Herm ungeduldig. Es war schon spät und sie hätte längst zu den anderen gehen sollen. "Kennst du Diana und David Granger?", fragte er und musterte sie. Hermione trat erschrocken einen Schritt zurück. Hinter sich spürte sie die kalte Wand einer Mauer. Ihre Hände tasteten an dem rauen Stein nach Halt, als sie keuchte: "Wieso fragst du?" "Du kennst sie also?" "Sie sind... sie waren meine Eltern.", sagte sie leise. "Ich rede nicht von deinen Adoptiveltern, die es nie gegeben hat, sondern von den Schwarzmagiern, deinen richtigen Eltern, die sich mit Hilfe von den Malfoys und dieser Crawford versteckt gehalten haben. Sie leben noch." "Woher...?" Hermiones Augen sahen überrascht auf. Woher wusste dieser Kevin das alles? "Sehr geschickt eingefädelt, das muss man ihnen lassen. Haben sogar einen Spion in die Schule gesetzt. Ich habe diese Fortuna gleich durch schaut. Unglaublich das Dumbledore ihr noch nicht auf die Schliche gekommen ist.", sagte er geringschätzig und schnaubte verächtlich. "Vielleicht wären meine Eltern dann noch am Leben. Weißt du wer sie waren?", fragte er leise und schrie dann regelrecht. "WIESST DU WER SIE WAREN; GRANGER? Du hast an ihrem Grab gestanden und beweint. Hast sie beweit, weil du dachtest, sie wären DEINE Eltern, dabei, waren es ihre Opfer. Sie haben Urlaub gemacht. Es war ihr Hochzeitstag. Sie kamen nie zurück. Nie mehr." Über Kevins Wange rollte eine Träne. Hermione stand da wie vom Donner gerührt. Wovon redete er da? Sie ahnte es nur und wusste doch, dass Kevin durchdrehte. Argwöhnisch sah sie auf den Zauberstab, der auf sie gerichtet war. Sie tastete nach ihrem eigenen. "Lass das!", fuhr Kevin sie an. "Also sind sie deine Eltern. Du brauchst es nicht zuzugeben, ich weiß es. Und du wirst für ihre Tat bezahlen. Bei euch Schwarzmagiern geht die Familie doch über alles, oder? Dann kannst du auch für ihren Mord an meinen büßen. Gleiches mit gleichen. Sie sollen um dich trauern, wie ich um meine getrauert habe." Bitter sah er sie an. Es waren Kevins Eltern. Die bis dahin nur namenslosen, wurden nun Menschen, um die jemand trauerte. Wut flammte in ihr auf. Zorn auf ihre Eltern kroch von ihrem Herzen in ihr Gehirn. Sie wagte es kaum zu denken, doch dafür hasste sie sie. An dem Tag im April, hatten sie nicht nur ihre eigene Tochter angelogen, sie haben ein Kind zur Waise gemacht. Sie verstand die Wut von Kevin, vielleicht hätte sie genauso gehandelt, und dennoch... Warum sollte sie dafür büßen? "Du willst mich töten?" Hermione war fassungslos. "Ich habe dir doch gar nichts getan? Dann bist du auch nicht besser als sie." Einen Augenblick schien Kevin zu schwanken und Herms Gedanken rasten. Wenn sie doch nur an ihren Zauberstab kommen würde. Sie könnte ihn leicht entwaffnen. "Nein", zischte er da. "Darauf falle ich nicht rein. Ich habe zu lange gebraucht um dich zu finden. Zu viel schon liegt auf meinem Gewissen, da macht es diese Rache auch nicht mehr." "Du bist verrückt. Glaubst du wirklich du kommst damit durch? Sie werden dich finden." "Die Auroren sind alle in ... Askaban, heißt es bei euch, oder? Euer dunkle Lord hat ganze Arbeit geleistet." "Dafür, dass du Schwarzmagier verachtest, redest du über den dunkeln Lord aber ziemlich gut." "Ich erkenne gut Arbeit an, das ist alles." "Ich sage es dir noch einmal, du wirst damit nicht durchkommen. Susan kennt dich. Sie wird wissen, dass du es warst." "Oh, davon gehe ich aus. Ich habe mir schließlich nicht umsonst die Mühe gemacht, ihren Verehrer zu verfluchen.", grinste Kevin selbstgefällig. "Ihren Verehrer? Wovon redest du da?" Hermione sah fragend auf. Susan war in irgendjemand verliebt, das sah man ihrer Freundin an, doch es gab niemand, der die Gefühle erwiderte, jedenfalls nicht das sie wüsste. Und in letzter Zeit wurde nur einer angriffen und das war... Hermiones Augen weiteten sich. "Doch nicht Professor Marcus Flint?" "Hast du das nicht gewusst? Natürlich nicht, zu viele eigene Probleme, wie?" "Du hast Flint angegriffen und ihn schwer verletzt? Wieso? Was hat er dir getan?" Kevin sah sie nachdenklich an "Getan? Bis jetzt noch nichts, aber ich konnte es nicht riskieren, das die kleine Schlampe zu viel erzählt. Flint ist gefährlich." "Susan ist keine Schlampe!", knurrte Herm und sie suchte immer noch nach ihrem Zauberstab. "Nimm das sofort wieder zurück." "Nein, denn es ist die Wahrheit. Sie lässt sich mit einen Professor ein." Hermiones Hände suchten vergebens, sie konnte den rettenden Stab nicht finden, also stürzte sie sich kurzerhand selbst auf ihn. Kevin sah es voraus und wich aus. Herm fiel ins Freie und stürzte. Am Boden liegen, hob sie den Blick. "Niemand wird dir zu Hilfe eilen, Granger. Ich habe alles geplant. Habe sogar die nichts nutziegen Eulen von dieser Hellseherin abgefangen. Habe ihr einen Brief im Namen von deinem Schatz geschrieben." Das Wort Schatz spie er gerade zu verächtlich aus. "Niemand wird deine Schreie hören, du wirst tot sein, noch ehe sie über deine Lippen kommen. Ich habe den Fluch geübt. Die Eulen der Malfoys haben es nicht lange überlegt. Ich weiß was ich tue." "Das wirst du nicht überleben.", prophezeite Herm. Sie rappelte sich wieder auf. Wieder spürte sie sich gegen eine Wand gedrängt. Sie wollte nicht sterben. Nicht jetzt. "Ich sehe deine Angst, in deinen Augen." Kalt beobachtete Kevin sie. "So müssen meine Eltern zu ihren Henkern aufgeschaut haben und niemand war da sie zu retten, so wie auch jetzt niemand da ist, dich zu retten. Noch nicht einmal, dieser gottverdammte Malfoy. Wie praktisch für mich, das ihr euch zerstritten habt." Herm hörte den Glockenschlag der Uhr. Sie zuckte zusammen und gleichzeitig machte sie sich Hoffnung. Ihr Mitschüler müssten längst in Hogwarts sein. Ihnen müsste aufgefallen sein, dass sie fehlte. Und weiter?, fragte eine innere Stimme. Sie werdend denken du trödelst. Niemand weiß von Kevins Plänen, du hast doch selber erst davon erfahren. "Mach dich bereit für dein Ende, Hermione Granger. Avada Kedavra.", schrie er voller Zorn und ein grüner Lichtstrahl schoss auf Herm zu. Sie starrte auf den grünen Glanz, der anschwoll und immer näher kam. Sie wusste nicht was sie denken sollte. "Draco.", flüsterte sie. Sie wollte sich entschuldigen für alles was sie getan hatte. Sie musste wirklich am Sterben sein, sie hörte den Todesfluch doppelt. Wie ein Echo hallte er in ihrem Kopf nach. *** Celina beugte sich weit nach vorne und hoffte so, schneller zu fliegen. Sie war einmal eine gute Quiddichjägerin gewesen, da war sie sechzehn. "Flieg schneller.", spornte sie sich selber an. Ihre Augen flogen über den Boden, als sie über Hogsmead kreiste. Wo war Hermione? Sie musste sie finden, bevor Kevin ihr was antun konnte. Narzissa hat herausgefunden, wer Kevin wirklich war. Sein Zorn nur allzu verständlich, doch auf keinen Fall durfte Herm deswegen ihr Leben verlieren. Außerdem machte sie sich Sorgen um Draco. Sie kannte seinen Vater und er schlug in jeder Hinsicht nach Lucius. Er liebte Herm, auch wenn er es nicht zugeben wollte. Er durfte auf keinen Fall unüberlegt handeln. Dann könnte nicht mal sie ihm mehr helfen. Erschrocken sah sie auf, als sie einen giftgrünen Lichtstrahl in einer Seitengasse sah. "Bitte nicht.", flehte sie und schoss darauf zu. *** "Kommen sie schnell.", rief Severus, als er in Dumbledores Büro stürzte. Der alte Zauberer sah auf. Sofort erkannte er, dass er keine Zeit für irgendwelche Erklärungen war, also fragte er schlicht. "Wohin?" "Hogsmead." Dumbledore nickte, griff nach Fawkes und sagte: "Wir treffen uns in 'drei Besen'." Dann war er auch schon verschwunden. Snape folgte ihm durch den Kamin. *** Hermiones Atem ging schwer. Sie spürte den Wind in ihren Haaren. Die raue Wand unter ihren Fingerspitzen. Die Luft war frisch und klar. Ihr Blick erfasste den Jungen vor sich, der sie mit erstarrten, kalten Augen ansah. Kevin McPherson, das Kind eines der Opfer ihrer Eltern. Sie hasste ihre Eltern und Kevin gleichermaßen, doch vor allem war sie darüber traurig, das sie keine Zeit mehr haben würden sich mit ihren Eltern auszusprechen und, das war bald noch schlimmer, sich mit Draco zu versöhnen könnte. Genau in dem Moment wurde es ihr klar. Sie liebte ihn mehr, als irgendjemand sonst. Zu spät. Ihre Beine gaben nach und sie rutschte an der Mauer hinab. Ihre Haare verfingen sich im Gestein und dem Efeu, der sich zum Himmel empor rankten. Es ziepte leicht und der Schmerz zeigte ihr, dass sie noch lebte. Da stutzte sie das erste Mal. Wieso lebte sie noch? Der Todesfluch wirkte schnell. Normalerweise starben seine Opfer noch während sie zu Boden fielen, so wie... Sie sah nach vorne. ...so wie dieser Junge. In Kevins Gesicht spiegelte sich nicht nur Verachtung und Kälte, sondern auch Überraschung und... unendliche Leere. Wie in Zeitlupe sank er vor ihr zu Boden und blieb dort liegen. In der Hand immer noch der Zauberstab, der sie ins Vergessen stürzen sollte. Langsam, wie in Zeitlupe drehte sie den Kopf und erblickte Draco Malfoy. Er starrte auf den leblosen Körper. Sein Atem ging stoßweise, sein Herz raste. Er war den ganzen Weg gerannt und eher intuitiv, als wirklich wissend in die Gasse abgebogen, frei nach dem Motto, wo würde er in Hogsmead einen Mord begehen? Hermione rappelte sich auf und ging mit wackeligen Knien zu ihm hinüber. "Draco.", flüsterte sie. "Wie kommst du hier her?" Sie wollte ihn gerade umarmen, als Celina hinter ihm auftauchte. Ihr Blick erfasste den toten Kevin, dann die Beiden. Ihre Miene war versteinert. Sie tippte mit ihrem Zauberstab leicht auf den von Draco und murmelte: "Prior Incantado." Giftgrüner Rauch schoss aus seinem Zauberstab. Celina sah auf und Draco an. "Der Todesfluch, Mister Malfoy? Wo haben sie denn so was gelernt?" Hermione wich erschrocken zurück. Dracos Augen wanderten nervös hin und her. Was würde jetzt passieren? Celina mag eine gute Freundin seiner Eltern sein, aber den Todesfluch setzt man nicht leichtfertig ein. Die Professorin nahm ihm seinen Zauberstab aus der Hand. Immer noch war ihre Miene ausdruckslos. "Diffindo.", sagte sie und schwang den Stab und schließlich ihren eigenen. Ein Lichtstrahl schoss hervor, dann gab sie Draco seinen zurück. "Ihr sagt kein Wort.", raunte sie noch, als auch schon Professor Dumbledore und Professor Snape um die Ecke kamen und wie angewurzelt stehen bleiben. "Was ist passiert?", fragte der Direktor und kam langsam auf Fortuna zu. "Es scheint, als habe es einen Angriff gegeben. McPherson kam offenbar in den Schusswinkel des Todesfluches." "Wer hat ihn abgegeben?" Dumbledores Augen richteten sich auf Draco. "Das wissen wir nicht, als Mister Malfoy und ich hier ankamen, lag Kevin bereits leblos am Boden." Albus nickte leicht. "Wie geht es dir Hermione?" Das Mädchen sah erschrocken auf. "Du musst jetzt nicht antworten. Es muss ein Schock gewesen sein, wenn das stimmt, was Professor Snape erzählt hat." Gütig legte er eine Hand auf Hermiones Schulter. Snape war zum Leichnam hinüber gegangen und sah zu ihm hinab, während er ihn umrundete. Celina hatte Recht, es war der Todesfluch, aber wer sollte das gewesen sein? Er tippte entweder auf Fortuna, oder Draco. Fast schreckte er selber vor der Möglichkeit zurück, doch es würde erklären, warum der junge Malfoy so durch den Wind war. Dieser Kevin lag ihm bestimmt nicht am Herzen, erst Recht nicht, wenn er wusste, was er mit Hermione vorhatte und er glaubte auch nicht, dass der Anblick eines Toten ihn so aus der Fassung bringen ließ. "Wenn sie erlauben, würde ich die Kinder erst einmal mitnehmen. Ich denke die Schule ist ein besserer Ort für eine weitere Unterhaltung. Sie finden uns in meinem Büro.", sagte Celina. "Das wird wohl das Beste sein." Dumbledore nickte. Celina drehte sich um, als der Direktor sie zurückhielt. "Die Zauberstäbe. Wir müssen sehen, was der letzte Zauber war.", lächelte der Direktor. Zögernd zogen Celina und Draco ihre aus den Ärmeln, während Herm ihren erst einmal suchen musste. Sie konnte ihn nicht finden. "Ich habe ihn verloren.", murmelte sie und Tränen stiegen in ihr auf. Warum sie plötzlich anfangen musste zu weinen, wusste sie selber nicht. Wahrscheinlich weil ihr bewusst wurde, dass es vorbei war. "Ich finde ihn nicht." Ihre Stimme war halb erstickt. "Schon gut, Miss Granger. Hier ist er.", rief da Snape, der den Sterbliche Hülle von Kevin umgedreht hatte. Aus dem Ärmel zog er einen hellen Stab hervor. "Er hat ihn mir gestohlen? Aber wann?" Hermione schüttelte ungläubig den Kopf. "Kommt jetzt.", mahnte Celina und schob sie vor sich her. Hermione ging stumm voran. Ihre Gedanken rasten. So nahe dem Tod wurde sie sich ihrer Gefühle gegenüber Draco bewusste, doch da war noch kein Mörder gewesen. "Herm?" Fragend sah er sie an. "Lass mich in Ruhe.", murmelte sie. "Ich wollte doch nur wissen, was er dir getan hat." "Gar nichts. Er hat nichts getan.", zischte sie, "Nicht so wie du." "Was?" Dracos Kopf fuhr hoch. "Was soll das denn jetzt heißen?" "Du hast ihn umgebracht." Sie schnippte mit dem Finger. "Einfach so, zack." "Er hätte dich getötet, wenn ich nicht gewesen wäre." Hermione sah wieder auf den Fußweg. "Ich weiß, aber es hätte doch ein anderer Fluch sein können.", gab sie zurück. Draco sah irritiert aus. Er rettet ihr das Leben, nahm das Risiko auf sich eine Menge Ärger zu kassieren, denn das ausgerechnet Celina als erste auftauchen würde, konnte ja keiner ahnen und sie machte ihm Vorwürfe? "Mir ist auf die Schnelle kein andere eingefallen.", verteidigte sich Draco und Celina, die bis dahin in ihren eigenen Gedanken war, hob den Kopf und sah zu den beiden hinüber. Hermione hielt nicht in ihrem Gehen inne, sah aber zur Seite. "Na dann kann ich mich ja nur glücklich schätzen, das dir damals 'Stupor' und nicht der Todesfluch eingefallen war.", rief sie aufgebracht. Seine Hand fuhr zur Seite und hielt sie am Arm fest. Hermione blieb ruckartig stehen und wandte sich ihm um zu. Die Professorin wartete in einem angemessenen Abstand. "Das ist Unsinn, Herm." Seine eisblauen Augen starrten in ihre braunen. "Das weißt du doch.", sagte er noch einmal eindringlich. Hermiones Hand fuhr unwillkürlich zum Hals, wo sie das Medallion auf ihrer Haut spürte. Er sah die Kette und zog das Medallion hervor. Ungläubig drehte er es und öffnet schließlich das Schmuckstück. "Ich hätte nicht gedacht, dass du es wirklich trägst, geschweige, dass du sogar ein Bild von mir mit hineinklebst.", sagte er leise. Hermiones Augen schwammen in Tränen, doch erlaubte sie keiner sich auch nur einen Millimeter aus dem Lid zu wagen. Sie würde nicht vor ihm heulen. Vorsicht zog sie das Metall aus seinen Händen, klappte es zu und ging weiter. "Mach dir keine Hoffnung, Draco, es ist vorbei. Ich kann keinen Mörder lieben.", flüsterte sie kaum hörbar, doch die Worte prallten gegen Draco und er blieb versteinert stehen. Celina packte ihn an der Schulter und zog ihn mit sich. In Hogwarts steuerten sie sofort das Büro der Professorin an. Sie schüttelte leicht den Kopf, als Hannah und Harry vortraten, offenbar um zu fragen, was passiert war. Sie nahmen es erst einmal hin und ihre Sorge wuchs. "Es muss was Schreckliches passiert sein.", flüsterten die Zwillinge und selbst die Slytherin schienen besorgt, nachdem sie einen Blick auf ihren Sucher geworfen hatten. "Aber Herm lebt.", stellte Ginny schließlich fest. Fortuna schob die Tür auf. Und schloss sie wieder sorgfältig. Sie hatte sich noch nicht umgesehen, gebot aber Herm und Draco sich zu setzten. Schließlich wandte sie sich doch dem Raum zu und hielt erschrocken den Atem an. Die beiden Schüler waren verunsichert. Im Kamin brannte ein Feuer und davor saß ihr Bruder und schien auf sie gewartet zu haben. "Ihr seid spät. Gab es irgendwelche Probleme?", fragte er tonlos und eigentlich desinteressiert. "Was machst du hier?" Man sah ihr Unwohlsein deutlich an. Tassilo war der Letzte, den sie sehen wollte. In letzter Zeit fühlte sie sich in seiner Gegenwart unwohl, wie eine Maus in Gegenwart einer Schlange. "Ich dachte ihr könntet Hilfe gebrauchen." "Dumbledore wird jeden Augenblick hier sein und er hält dich für einen Verräter.", zischte Celina. "Hast du ihm so was erzählt?" Tassilo war aufgestanden und musterte seine Stiefschwester eingehend. "Nein und das weißt du auch.", knurrte sie. "Ja, natürlich. Ich weiß wer es war. Und es wäre nie soweit gekommen, wenn du getan hättest, was ich dir gesagt habe.", gab Tassilo genauso giftig zurück. Hermione sah erstaunt zwischen den Geschwistern hin und her. Wovon redeten sie da? "Er hätte längst begraben sein sollen.", knurrte Tassilo. "Wer?", fragten Draco und Herm gleichzeitig. Celinas Bruder sah zur Tür und streckte seinen Finger aus. "ER.", sagte er und die Schüler folgten seinem Blick und sahen Professor Snape, der mit versteinerter Miene im Türrahmen stand. "Wenn du es nicht fertig bringst, werde ich es tun, Schwesterchen.", giftete er noch, dann verschwand er im Kamin. Celinas Augen hatten sich geweitet, doch das sah nur Severus. Draco und Herm starrten immer noch ihren Zaubertranklehrer an. "Dumbledore erwartet euch in seinem Büro. Hier sind eure Zauberstäbe.", sagte dieser ungerührt und gab die drei Stäbe zurück. *** Dumbledore sah schweigend auf Herm und Draco, die abwartend da saßen. Celina und Severus hielten sich im Hintergrund. "Also.", begann der Direktor schließlich und lehnte sich vor. "Euer Mitschüler ist durch den Todesfluch gestorben. Aber das wisst ihr sicher schon. Es sieht so aus, als wollte er selbst jemanden damit umbringen. Jedenfalls ist es der letzte Spruch, der aus seinem Zauberstab kam. Er hat sein Opfer verfehlt und wir gehen davon aus, das du es warst Hermione." Das Mädchen sah erschrocken auf und nickte schließlich. "Kannst du dir vorstellen warum?" Sie sah auf die Bilder, die hinter Dumbledore hingen, als sie anfangs stockend, dann immer flüssiger erzählte, was Kevin ihr erzählt hatte. "Er sagt, dass seine Eltern von meinen ermordet worden waren. In dem Grab, auf dem die Namen meiner Eltern stehen, sollen seine liegen. Ich weiß nicht wie er darauf kommt. Ich meine... wie kann er so was behaupten?" Mit Tränen in den Augen sah sie zu Dumbledore, der nickte gütig. "Ich weiß nicht mein Kind.", sagte er schlicht und Herm fuhr fort. "Er sagte, er hätte die Warnungen, die Dracos Mom geschickt hat, abgefangen und an den Eulen den Todesfluch geübt." Sie wandte ihren Kopf zu ihrem Mitschüler, der erst irritiert, dann wütend aufschaute. "Und er hätte einen Brief an Mrs Malfoy geschrieben, in dem er sich als Draco ausgab." "WAS?" Dieser war aufgesprungen, doch Celinas Hand drückte ihn erbarmungslos in den Stuhl zurück und hielt ihn dort fest. "Ich verstehe. Mrs Malfoy scheint dich sehr zu mögen, Hermione.", lächelte Dumbledore. "Nur allzu verständlich. Du hast dort deinen ganzen Sommer verbracht, oder?" Hermione nickte und sah zu ihren Schuhspitzen. Ja, dass hatte sie. "Hat er sonst noch etwas gesagt?" Hermione runzelte die Stirn, ja, irgendwas war da noch. Dann fiel es ihr wieder ein. "Er hat Professor Flint angegriffen. Auf dem Quidditchfeld im November." Snape ließ verwundert die Arme sinken. "Warum hätte er es tun sollen?" "Ich weiß nicht. Offenbar glaubte Kevin, dass er etwas weiß und seine Pläne durchkreuzen würde.", versuchte sie sich herauszureden und sah zu Dumbledore, der sie nachdenklich betrachtete. "Woher sollte Marcus irgendwelche Informationen haben?", hackte Snape weiter nach. "Den Grund werden wir wohl nie erfahren, Severus.", schritt der Direktor ein und sowohl Fortuna als auch Snape sahen erstaunt auf. Herm sah es Dumbledore an, das er den Grund kannte. "Kannst du dich an sonst noch etwas erinnern. Hast du gesehen, wer Kevin schließlich getötet hat?" Herm schüttelte den Kopf und das war noch nicht mal gelogen, denn sie hatte ja wirklich nichts gesehen. Das einzige woran sie sich erinnern konnte, war, dass sie den Todesfluch wie ein Echo gehörte hatte, dabei war sie sich noch nicht einmal sicher, ob die zweite Stimme wirklich Dracos und nicht Einbildung war. "Und sie Mister Malfoy?" Draco schüttelte einfach nur den Kopf. "Fortuna?" "Nein, tut mir leid. Es war schon alles vorbei, als ich mit Mister Malfoy eintraf.", entschuldigte sie sich. "Was wird jetzt passieren, Professor?", fragte Herm schließlich. "Kevin wird in seinem Land zurückgeschickt und beerdigt und eine Fahndung auf einen unbekannten Täter ausgeschrieben." 20. Januar, Dienstag. Es war spät abends, als Celina bei den Malfoys ankam. "Da bist du ja, ich habe dich früher erwartete.", wurde sie begrüßt. "Was genau ist passiert?", fragte Lucius und sah sie gespannt an. Celina erzählte alles, was ihr einfiel. "Also hat Dumbledore einen Verdacht?", hackte Narzissa nach. "Einen Verdacht vielleicht, aber den haben wir alle.", grinste sie schließlich. "Er wird nichts mehr passieren. Der Fall wurde geschlossen, dafür habe ich schon gesorgt." "Und was ist mit dem Verräter?" Narzissa sah Celina über den Rand der Teetasse hinweg an. "Welcher Verräter?", fragte Lucius. "Severus Snape, wenn sonst?", erklärte seine Frau. Lucius richtete sich alarmierend auf. "Wieso nennst du ihn einen Verräter?" "Na ja, in gewisser Weise verrät er doch die Gegenseite, so wie ich auch.", beeilte sich Celina und sah Narzissa böse an, die verhalten grinste. Wie interessant, dachte die Hellseherin, sie verteidigt ihn schon. Lucius bekam davon nichts mit. Celina sah gedankenverloren aus dem Fenster, als Narzissa zu dem eigentlichen Grund des Treffens kam. "Hast du in letzter Zeit mit Tassilo gesprochen?" "Nur kurz. Und ich bin auch froh drum.", murmelte sie. "Warum?" "Ich weiß nicht. Er hat irgendwas vor, aber er will mich nicht einweihen. Das ist merkwürdig, wir haben immer alles zusammen geplant, aber neuerdings tut er so geheimnisvoll." "Du darfst im nicht mehr trauen, Celina. Das meine ich ernst. Der Plan richtet sich gegen dich und Snape." Fortuna riss die Augen auf. "Bist du dir sicher?" "Ja, und es wird schwierig sein ihn, wenn es darauf ankommt, zu fassen. Aber das muss ich dir ja nicht erzählen." Celina nickte. Sie wusste wie die Hellseherei funktionierte. "Wie sieht es mit deinen Auftrag aus?", fragte Narzissa. Lucius sah irritiert auf. Woher konnte seine Frau davon wissen? Soweit er wusste bestand der doch darin, die Schulleitung von Hogwarts zu beseitigen. Die Aurorin jedoch ahnte, dass ihre Freundin vom Mord an Severus sprach. "Auf unbestimmte Zeit verschoben.", sagte sie schlicht, doch die Frauen wussten, dass die unbestimmte Zeit gleich niemals hieß. "Beginn mit der Planung, sonst wird Tassilo dir zuvor kommen und das willst doch nicht." "Tassilo will Dumbledore und McGonagall töten?", fragte Lucius zunehmend verwirrter. Die Frauen sahen ihn mit verdutzter Miene an. "Wie kommst du denn darauf?", entgegnete schließlich seine Frau und schüttelte den Kopf. Lucius runzelte die Stirn und beschloss sich etwas anderes zur Beschäftigung zu suchen. Bei den Unterhaltungen seiner Frau kam er nicht mehr mit. 26. Januar, Montag "Du liebst ihn.", redete Ron auf Hermione ein. Diese blieb geschockt stehen. Hatte sie das eben richtig verstanden? RON sagte zu ihr, dass SIE DRACO liebte!! Er, der immer gegen die Beziehung war?! Da fiel es Herm wie Schuppen aus den Augen. Sie musste wirklich unausstehlich sein. Ron würde sich eher die Zunge abbeißen, als zuzugeben, dass sie und Draco ein interessantes Paar abgeben. Wenn wir noch zusammen wären, setzte sie in Gedanken hinzu. "Du solltest dich wirklich wieder mit ihm vertragen.", mischte sich nun auch Padma ein. "So schlimm kann es doch nicht gewesen sein, was er dir zu Silvester gesagt hat." "Er hat gesagt, das er mich liebt.", grummelte Herm. "Na siehst du.", schrie nun Parvati auf. Herm sah sich irritiert um. Wo um alles sind der Welt kamen all die Leute her, die alle der Meinung waren, sie und Draco sollten wieder zusammen kommen? "Komm schon, sag es ihm.", munterte Hannah sie auf. "Nur ein kleines Wort.", mischte sich nun auch noch Terry ein und Mandy nickte aufmunternd. "Willst du auch noch was sagen, Harry?", fragte Herm gereizt. Der dunkelhaarige Junge schob seine Brille zu Recht und sah bedächtig auf. "Um ehrlich zu sein, denke ich auch, dass ihr euch vertragen solltet. Ich meine, uns viel es weiß der Himmel schwer zu akzeptieren das ihr euch...liebt, aber jetzt wo es nun mal ist, wie es ist..." Er machte eine Pause und sah sich um. Die anderen nickten. Nicht nur die, die sowieso schon ihren Senf dazugegeben hatten, sondern auch so ziemlich die Hälfte der Jahrgangsstufe, nebends Ginny und Phoebe. Herm setzte eine entschlossene Miene auf. "Ich werde euch beweisen, das nichts mehr zwischen uns ist und nichts sein wird.", sagte sie. Wie es der Zufall so will, kam Draco auf sie zu. Eigenartiger weise, war auch er von einer kleinen Gruppe umzingelt, die auf ihm einredete. Der Grund war nicht schwer zu erraten, denn Zacharias und Theodor blieben stehen und zeigten aufgeregt zu Herm hinüber. "Na dann beweise mal.", sagte Lisa spöttisch zu dem Gryffindormädchen. "Das werde ich auch. Ich gehe an ihm vorbei, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, wetten?" "Schon verloren.", sagte Padma trocken. "Du starrst ihn schon die ganze Zeit an." Demonstrativ wandte Hermione den Blick ab und spazierte los. Auf Draco zu. Als sie neben ihm war, sah sie ihn flüchtig im Augenwinkel. Schon gratulierte sie sich selbst und hörte ein enttäuschtes Raunen, sowohl hinter, als auch neben sich. Da sah sie es, Dracos Gesicht, das so verschlossen war. Gewonnen, gewonnen, jubelte es schon in Herm, als die nächsten Schritte immer schwerer fielen, denn sie würden ihn aus ihrem Gesichtsfeld tragen. Dracos Miene drückte nur Verschlossenheit aus. Er hatte gehofft, das sie auf ihn zukommen würde, immerhin hatte er ihr nicht nur das Leben gerettet, indem er zum Mörder wurde, auch wenn ihm das zugegebener Massen vollkommen gleichgültig war, er hatte ich auch seine Liebe gestanden. Sie ging doch tatsächlich vorbei, einfach so? Er konnte es kaum fassen. Hermione war schon zwei Schritte weit von ihm weg, als sie sich plötzlich, für alle unerwartet, besonders für sie selbst, umdrehte und um Dracos Hals fiel. Sie hörte Lisa noch "Verloren!" brüllen. Zögernd drückte er sie an sich. Hermione hob den Kopf und sah ihn an. "Und dein Einwand?", fragte er. Sie wusste, dass er von dem 'Ich kann keinen Mörder lieben' sprach. Sie hob ihre Schultern und lächelte. "Das gehört wohl in zu meiner Familie.", sagte sie schlicht. Die Umstehenden konnten damit nichts anfangen, doch Draco verstand. Er beugte sich hinunter und küsste sie. *** "Trallalla, Herm und Draco sind wieder zusammen. Ihr könnt eure Drohbriefe und Anflehungen wieder einstellen". *Seufz* "Ich bin selbst ganz gerührt. Noch ein Wort in eigener Sache, den 26. Januar widme ich meiner Schwester. Ursprünglich sollte da Kevin sterben, aber dann hätte ich die Versöhnung in das nächste Kapitel mitnehmen müssen und womöglich den Seelenfrieden einiger treuer Leser riskiert." "Aber es wäre spannender gewesen, mitten drin abzubrechen." "Möglich, aber auch ungemein sadistisch, schließlich wirkt es ja anfangs so, als würde die gute Herm tatsächlich vom Todesfluch dahingerafft. Und ich bin nicht sadistisch..." "Hahahahahahahahaha" "Hör auf zu lachen!!" *böse knurr* "Hahahahahahahahaha" "Hör auf, sag ich..." "Ich kann nicht." "Mmmmpf. Na gut, wenden wir uns einer neuen Beziehung zu. Wenn kann ich denn sonst noch verkuppeln". *Geht Namensliste durch.* "Oh, da hätten wir doch jemand". *grins* "Wer?" "Wenn du denken könntest, was du ja bekanntlich nicht kannst, wüsstest du es." *lächel* "Du bist fies." Kapitel 13: ------------ Kapitel 13 5. Februar, Donnerstag Susan ging gerade den Flur im siebenten Stock entlang, als sie überraschend auf Flint traf. "Hallo.", lächelte sie zaghaft. "Wie geht es dir, Susan?", fragte er interessiert. Sie wiegte leicht den Kopf. "Ich denke gar nicht mal so schlecht, außer, das ich mal wieder Steine in beiden Schuhen habe. Irgendwas stimmt mit den Dingern nicht." Skeptisch sah sie nach unten. "Dann mach sie doch raus.", schlug er vor. "Gute Idee, aber siehst du hier einen Stuhl?" Sie sah sich suchend um, doch sie entdeckte nichts weiter als einen leeren Gang, Marcus, Fenster und einen Wandteppich von Barnabas den Bekloppten, der gerade Trollen Ballett beibringen wollte, aber keinen Stuhl oder ähnliches. "Ich halte dich fest.", bot Flint an und streckte seinen Arm aus. Susan griff danach und hatte schon eine Hand an einem Schuh, als Marcus zusammen zuckte. "Der Mann hat immer ein spitzen Timing.", zischte er leise. Susan, die seinem Blick folgte, entdeckte Dumbledore, der gerade die Treppe hinaufkam. Noch hatte er sie nicht gesehen. Susan fluchte leise, als sie eine Idee hatte. Hier irgendwo musste der 'Raum der Wünsche' sein. Sie griff mit der Hand hinter sich und tatsächlich umschlossen ihre Finger eine kühle Klinke. Ohne weiter nachzudenken, zog sie Flint mit sich in das Zimmer und verschloss die Tür mit einem Zauberspruch. Sie legten lauschend die Ohren gegen das Holz, doch sie hörten nichts. Der Raum war schalldicht. Es drang weder eine Wort nach draußen noch umgekehrt. "Ein Bett.", rief Susan erfreut und humpelte zu dem riesigen Ungetüm, in dem mindestens fünf Leute bequem Platz hatten. Erleichtert zog sie ihre Schuhe aus und schüttelte die Steinchen hinaus. Flint indessen sah sich um. "Was ist das für ein Zimmer?", fragte er. Ihre Erklärung kam gleichmütig. "Das ist der 'Raum der Wünsche'. Egal was du willst, sobald du die Tür öffnest, wird es da sein." "Und das hast du dir gewünscht?" Seine Geste umfasste das Zimmer. "Na ja." Nun nahm sich auch Susan Zeit sich umzusehen und was sie sah, machte sie so verlegen, dass sie vergaß ihr Schuhe wieder anzuziehen. "Interessant.", grinste Marcus und ging zu der Kommode, die neben der Tür war. Er zog das erste Fach auf und hob ein Spitzenhemdchen heraus. "Deins?", fragte er anzüglich. Susan antwortete darauf nicht. Er ging weiter zu dem Schrank. Die Türen schwanken auf und er erblickte Kleider, Umhänge und Hemden. "Scheint als gehörte dieses Zimmer einer Frau UND einem Mann. Stellst du dir so dein Schlafzimmer vor, wenn du mal verheiratet bist?" Er sah sie wieder an. "Ja, so in etwa, aber ich hätte noch gerne eine Fenster. Das ist das einzige, was der Raum einem nicht erfüllt." "Ach ja? Wo?" "Da." Sie zeigte auf die freie Wand, neben sich. "Wem sollen denn die Hemden gehören?" Flint zog eins heraus und hielt es sich an. Er betrachtete sich im Spiegel, der an der gegenüber liegenden Wand hing. "Schick.", meinte er leicht spöttisch und hänge es wieder zurück. Als nächstes zog er einen Umhang heraus. "Ich wusste gar nicht, dass du sentimental bist, Susan." Er hielt den Umhang hoch, auf dem deutlich das Hufflepuffzeichen zu sehen war. Im Kragen stand ihr Name. "Wollen doch mal sehen, wer noch hier drin wohnen wird." Diebisch grinsend warf er den Umhang von Susan auf die Kommode und griff nach einem anderen, der hinter den Hemden hing. "Es macht dir Spaß dich über mich lustig zumachen, oder?", fragte sie leicht gereizt. Fast fürchtete sie den anderen Umhang zu sehen. Sie wusste genau wem er gehören würde. Flint drehte sich zu ihr um. "Ich will doch nur wissen, mit wem du dir diese Zukunft erträumst." "Und dann? Was hast du davon?" Nervös stand sie auf. Ihr wurde heiß. "Dann kann ich hingehen und ihn verfluchen.", sagte Flint schlicht und grinste, doch irgendwie hatte Susan das Gefühl, dass er das ernst meinte. Rückartig zog er den Umhang heraus, ohne den Blick von ihr zu nehmen. "Und wem gehört er?" Er hielt ihn Susan entgegen. Sie blieb stumm. "Kommt für dich auch überraschen, ich seh schon.", zwinkerte er und dreht das Kleidungsstück um. "Slytherin? Das passt doch gar nicht zu einer Hufflepuff.", wunderte er sich, der Rest blieb ihm im Hals stecken, als er den Namen las. Seine Gedanken rasten. Stand da wirklich Marcus Flint? Aber das würde ja heißen... Er sah sich genauer um. Außer der Kommode und dem Schrank, gab es noch ein kleines Tischen mit Stühlen, ein Spiegel und eine überdimensionales Bett, an dem sein Blick hängen bleib. "Und da sagt man, wir würden immer nur an das eine denken.", murmelte er leicht überrascht hatte sich aber schnell wieder gefasst. Er räumte alles wieder ordentlich weg und schloss den Schrank. Susan setzte sich wieder auf das Bett und angelte nach ihren Schuhen. Die Schürsenkel waren verknotet und sie mühte sich ab, sie zu öffnen. Flint sah ihr eine Weile schweigend zu, schließlich fragte er: "Ist das hier wirklich dein Wunsch, Susan?" Unsicher sah sie auf. Was sollte sie es noch leugnen. Sie war in ihn verschossen, bis über beide Ohren. Also nickte sie. "Schlimm?" "Nein.", wehrte er ab. "Ich fühle mich geehrt.", leicht grinsend verbeugte er sich. "Blödmann.", lachte sie und warf einen der Schuhe nach ihm, dem er geschickt auswich. "Sie riskieren Punktabzug, Miss Bones.", sagte er streng. "Tja, dann riskiere ich es eben." Sie hob bedauernd die Schultern. Er hob den Schuh auf, brachte ihn ihr wieder zurück und hielt ihn ihr entgegen, doch Susan dachte gar nicht daran, danach zu greifen. Schließlich ließ Flint ihn achtlos fallen. Er sah zu ihr hinab. Susan rutschte weiter auf das Bett hinauf und kniete sich hin. Ihre Gesichter waren nun auf selber Höhe, noch immer sagte keiner ein Wort. Fieberhaft suchte Susan ein Thema, über das sie sich jetzt unbefangen unterhalten könnten, das die Situation, die entstanden war, wieder auflösen würde, doch ihr wollt partout nichts einfallen. Auch Flint dachte angestrengt über einen Ausweg nach, doch auch bei ihm schien eine Blockade zu sein. Alles woran er denken konnte, war Susan. Aber es durfte nicht sein. Noch nicht. Im Juni waren Abschlussprüfungen, dann würden sie nicht mehr Professor und Schülerin sein. Andererseits, wenn sie dann sowieso zusammen kommen würden, wieso dann warten? Wegen Dumbledore. Er hat unmissverständlich klar gemacht, dass er eine weitere Affäre zwischen Schüler und Professor nicht dulden würde. So oder ähnlich rasten die Gedanken in ihren Köpfen und obwohl alles dagegen sprach und ihr Verstand laut 'Stopp' schrie, fragten ihre Herzen 'Warum?' Schließlich hob sie eine Hand und griff nach seinem Kragen. Sie zog ihn zu sich heran und dann mit sich hinunter auf das Bett. Sie hatten die weiche Matratze noch nicht berührt, als sie sich schon leidenschaftlich küssten. Über mögliche Folgen, könnten sie auch noch später nachdenken. *** Ungeduldig warteten Terry, Mandy, Padma und Lisa auf die anderen in der Eingangshalle. "Wo bleiben sie denn nur?" Mandy blickte auf ihre Uhr. "So was unpünktliches." Da sahen sie eine kleine Gruppe auf sie zukommen. Es waren die Gryffindor und Ernie. "Wo sind die anderen?", fragte Terry Ernie, der mit den Schultern zuckte. "Ich dachte sie wären schon hier, ich war nur noch mal kurz auf Klo. Hannah hat noch Susan gesucht." "Gesucht? Wieso, ist sie verschwunden?" Hermione sah auf. "Wir haben sie nur nicht mehr gesehen. Das letzte Mal beim Mittag." "Das ist jetzt über drei Stunden her, wo kann sie denn sein?", überlegte Mandy. "Die wird schon wieder auftauchen, da kommen die anderen ja." Terry deutete vor sich. Tatsächlich kamen Hannah und Zacharias angerannt, doch von Susan keine Spur. "Und jetzt? Warten wir noch, oder gehen wir?", fragte Lisa. "Ich würde sagen, wir warten noch fünf Minuten und dann gehen wir. Susan weiß wo der 'Raum der Wünsche' ist, sie wird dann sicher nachkommen.", schlug Harry vor und die anderen waren einverstandnen. "Ich möchte nur zu gerne wissen, was in letzter Zeit mit Susan los ist, ständig läuft sie kopflos durch die Gegend.", schimpfte Lisa, doch Herm hörte unterschwellig Besorgnis heraus. Sie musste leicht grinsen. Sie wusste ja warum, oder zum mindest glaubte sie es zu wissen. Kevin hatte so eine komische Andeutung gemacht gehabt, kurz bevor er starb. Schließlich zuckte sie mit den Schultern. "Sie wird sich schon melden, wenn sie Hilfe braucht.", sagte sie gleichmütig und sah auf die Uhr. "Die fünf Minuten sind um, gehen wir." *** Susan blinzelte. Sie war eingeschlafen. Neben sich hörte sie ein gleichmäßiges Atmen. Sie drehte den Kopf und sah in das Gesicht von Marcus, der schlief. Was um alles in der Welt hatte er in ihrem Bett zu suchen?, dachte sie. Dann stockte sie. War das überhaupt ihr Bett? Das war ja noch nicht mal ihr Zimmer! Sie setzte sich auf und stellte erschrocken fest, dass sie nichts an hatte. Langsam schob sie sich wieder unter die Decke. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, als sie sich erinnerte. Liebevoll strich sie Marcus durch die Haare. Auch er sah erst verwirrt aus, als er aufwachte. Wooooo war er?, schien es in ihm zu schreien. "Ausgeschlafen?", fragte Susan. "Ich denke schon.", murmelte er langsam und die Erinnerung kehrte zurück. "Diesmal können wir uns wohl nicht rausreden?" Grinsend fuhr sein Blick an ihr hinab. Die Decke war verrutscht. Susan zog sie reflexartig unter ihr Kinn. Es war immer wieder erstaunlich, wie hoch man die Dinger ziehen konnte. "Könnte schwierig werden.", gab sie zu. "Ich habe dich noch nie mit offenen Haaren gesehen." Er zupfte eine Strähne aus ihrer Mähne und wickelte sie um seinen Finger, während er sich auf den Rücken drehte. "Na ja.", sagte Susan und beugte sich über ihn. "Das liegt wohl daran, weil ich sie immer hochgesteckt trage." Sie grinsten sich an. *** Im siebten Stock nur zehn Meter vom Wandteppich von Barnabas dem Bekloppten entfernt, traf Harry und seine Truppe auf Professor Wood. "Was habt ihr denn vor?", fragte dieser neugierig und die Schüler bleiben stehen. "Das dürfen wir nicht verraten. Sorry Professor.", entschuldigte Ron. "Eine Überraschung? Aber ihr werdet doch keinen Unfug anstellen." Misstrauisch sah Oliver zu ihnen hinüber. "Wir doch nicht, wie kommen sie darauf?" "Na ja, zum ersten, weil ich keinen einzigen Slytherin unter euch sehe.", begann Wood. Harry hob beschwichtigend die Hände. "Dumbledore hat es abgesegnet. Wir werden den Slytherins nichts tun, so lange sie uns nichts tun, versprochen." "Aber was ist, wenn...", warf Ron ein, brach aber sofort ab, als er Padmas Fuß auf seinen fühlte. "Au, spinnst du?", fauchte er. Wood nickte wissend. "Ich kann es mir fast schon denken. Aber mal was ganz anderes, seit ihr zufällig Professor Flint über den Weg gelaufen?" "Flint? Nein, wieso, ist er weg?" "Ich habe ihn das letzte Mal beim Mittag gesehen, aber das ist ja jetzt schon über drei Stunden her. Na ich werde ihn schon irgendwo auftreiben. Viel Spaß, bei... was immer ihr auch vorhabt.", sagte er und ging davon. Hermione war hellhörig geworden. So, so, dachte sie, Flint war also auch seit geraumer Zeit nicht mehr aufzufinden. Das ist doch mal interessant. Die anderen waren schon vorgegangen, als sie Ron verwundert fragen hörte: "Wieso ist die Tür schon da? Ich denke sie erscheint erst, wenn man sich etwas gewünscht hat?" Hermione drehte sich zu ihm um und sah auf den Eingang zum 'Raum der Wünsche'. "Ob schon jemand da ist?" Probeweise klingte Harry, doch die Tür gab nicht nach. Hermione drängelte sich vor und rief: "Lasst mich mal." Schon schwang sie den Zauberstab. *** Susans Augen weiteten sich und Marcus stand erstarrt da. Beide sahen zur Tür. "Das ist nicht gut.", flüsterte er. Susan sah auf die Uhr. "Das ist gar nicht gut. Das sind Harry und die anderen.", fisperte sie panisch. "WAS?", schrie Flint und Susan presste ihre Hand auf seinem Mund. "Schschscht.", warnte sie. "Der Raum ist schalldicht. Außerdem was soll das heißen, das sind Harry und die anderen?" "Wir wollten hier Verteidigung üben.", flüsterte sie. "Verteidigung gegen wen?" "Gegen Schwarzmagier." "Gegen... Schwarz...magier? Also gegen mich?!", entsetzt sah er auf. "Jetzt sei nicht albern.", wies sie ihn zurecht. "Versteck dich." "Warum?", protestierte er. "Halt die Klappe und versteck dich!", sagte sie noch einmal und warf sich ihren Umhang über, denn sie war noch nicht dazugekommen ihre Bluse anzuziehen. Auch ihre Schuhe schwirrten irgendwo herum, ein Mysterium, das sie im Moment nicht lösen konnte. Marcus war schneller im Anziehen gewesen. Er war lediglich barfuss. Susan hastete zur Tür. Hermione würde jeden Augenblick das Schloss knacken, das wusste sie. Sie riss im gleichen Moment wie Herm die Tür auf. "Hi, was macht ihr denn alle hier.", lächelte Susan so unverbindlich wie möglich. "Du bist ja schon da, wir haben dich schon die ganze Zeit gesucht.", rief Ernie. "Dann können wir ja anfangen." Er wollte gerade an Susan vorbei, als diese die Tür wieder weiter zu zog. "Nein, entschuldige, aber das geht wirklich nicht.", erwiderte sie, entschlossen nicht einen Millimeter zu weichen. Flint fing zum ersten Mal in seinem Leben an zu beten. Er hatte zwar keine Ahnung zu wem, aber irgendjemand würde ihn schon erhören. "Warum nicht?", hörte er da Ron verständnislos fragen und dachte gleichzeitig, Trottel. "Sag mal siehst du das nicht?", fauchte da Padma. "Sie ist doch noch halb nackt." Die Worte trafen hart. Plötzlich fühlte Susan sich beobachtete und ihre Hand schloss sich noch fester um den Kragen ihres Umhangs. Fast hätte sie sich selber erwürgt. "Oh, okay... wir... ähmmmmm... du findest und in der großen Halle.", sagte Harry und wies mit dem Daumen hinter sich. Susan war sich nicht sicher, ob in der Richtung wirklich die große Halle lag, aber nickte. Die meisten waren schon weg, als Hannah sie besorgt fragte: "Warst du sehr müde? Hast du geschlafen?" Susan nickte. Hermione war nicht so taktvoll. "Allein?", grinste sie hinterhältig. Hinter der Tür schnappte Flint nach Luft. "Genauso allein, wie du in letzter Zeit, meine Liebe.", gab sie lächelnd zurück und schloss die Tür. "Wir haben fünf Minuten.", sagte Susan zu Marcus, der sofort anfing die Schuhe zu suchen. Schließlich öffnete sie die Tür und spähte auf den Gang. Sie schlich hinaus und winkte Marcus zu ihr zu folgen. Er zwinkerte vergnügt, dann ging jeder in verschieden Richtungen davon. Susan zur großen Halle und Marcus in sein Büro. *** "Versteht ihr das?" Langsam gingen Harry und die anderen die Treppe hinunter. In der Eingangshalle hatten Hermione und Hannah sie wieder eingeholt. "Warum war sie in dem Raum?", fragte Mandy. "Sie war müde und wollte sich etwas ausruhen.", erklärte Hannah. "Ausruhen? Das hätte sie auch im Schlafsaal gekonnt.", murmelte Lavender. Sie blieben in der Eingangshalle stehen und überlegten. "Warum war Susan alleine im 'Raum der Wünsche'?", wisperte Parvati, als sie vollkommen in Gedanken gegen Theodor stieß. "Was gibt es denn hier besonderes zu sehen, dass ihr alle hier rum steht?", fragte Millicent. "Wir denken nach.", murmelte Parvati, da ertönte ein schallendes Gelächter. "Nicht wirklich, oder Patil? DU kannst denken?" "Halt die Klappe, Nott.", giftete das Gryffindormädchen und stellte sich angriffslustig vor ihm. Theodor grinste nur und das brachte Parvati noch mehr auf die Palme. Sie wandten sich schließlich der großen Halle zu und setzten sich dort alle an den Rawenclawtisch, der einzige, wo noch genügend Platz war. Die Slytherins waren nun auch vollständig versammelt. Draco nahm neben Herm Platz. Theodor gegenüber von Parvati, damit sie ihre 'Unterhaltung' fortführen konnten. Grabbe und Goyle schlossen sich der Mehrheit an, denn Millicent und Blaise waren neugierig, ob es eine Fortsetzung von Susan im 'Raum der Wünsche' geben würde. Nur Pancy schien darüber weniger erfreut, doch sie wollte nicht allein irgendwo rumhocken und setzte sich an das äußerste Ende und tat so, als würde sie das alles überhaupt nicht interessieren. "Aber überleg doch mal, Lavender hat vollkommen Recht.", griff Ginny das ursprüngliche Thema wieder auf. "Ich meine, sie wirkte auch irgendwie gehetzt." "Das wäre ich auch, wenn ich plötzlich vor einer Gruppe Leute stände, mit nichts außer einem Umhang an.", verteidigte Hannah Susan. "Warum hat sie überhaupt ihre Bluse ausgezogen?", bohrte Mandy weiter. Alle Slytherins horchten interessiert auf. Susan hatte keine Bluse an? "Vermutlich wollte sie nicht, dass sie zerknittert. Ihr wisst doch wie ordentlich sie ist.", erwiderte Ginny. Hannah hob vorsichtig die Hand und alle sahen zu ihr. "Ordentlich ist sie eigentlich nicht gerade." "Ach so, na gut, dann... vielleicht...." Ginny stockte, die Überlegungen gingen irgendwie ins Leere. "Habt ihr sie jemals mit offenen Haaren gesehen?", warf nun Terry fasziniert ein und erntete dafür von Mandy einen Fußtritt gegen das Schienbein. Schmerzlich getroffen, zuckte er zusammen und die anderen grinsten. "Ist doch klar, sie wollte sich die Frisur nicht ruinieren, außerdem kann so eine Haarknoten echt wehtun, wenn man drauf liegt.", kommentierte Lisa. "Na gut, das kann man gelten lassen, aber wieso, war das Bett im Hintergrund, so unglaublich zerwühlt?" Viel sagend sah Zacharias sich um. "Im Raum stand ein Bett?" Neville sah erstaunt auf, das war ihm gar nicht aufgefallen. Lisa schüttelte den Kopf. "Muss ja wohl, wenn sie sich hinlegt, weil sie, müde war und die Laken waren so knautschig, weil sie... Alpträume hat.", schloss sie, mit der Erklärung sehr zufrieden. "Alpträume? Wie furchtbar müssen die sein?" "Und die Herrenschuhe unter dem Bett? Was für eine Erklärung hast du dafür, Lisa?" Herausfordert sah Zacharias das Mädchen an. "Tja, die Herrenschuhe... Moment, woher willst du das wissen, bist du Detektiv, oder was?" "Noch nicht, aber ich werde mal einer." Die anderen grinsten abermals. "Und der Knutschfleck an ihrem Hals? Ist sie da irgendwo gegen gelaufen?", bohrte Zacharias weiter. "Sag mal, wo um alles in der Welt hast du überall deine Augen?", schimpfte nun Lisa. "Aber da hat Zacharias Recht.", mischte sich nun Herm ein. Hannah sah sie verwundert an und schien zu verstehen. "Deshalb deine Frage, ob sie allein geschlafen hat.", nickte sie. "Und, was hat sie geantwortet?" Sofort hingen alle Augen an den Lippen von Herm und Hannah. Hannah legte nachdenklich einen Finger gegen die Nase. "Sie hat was Komisches zu Herm gesagt, irgendwie, '...genauso allein wie du in letzter Zeit.', oder so." "Aha." Triumphierend sahen sie zu Hermione und Draco, die versuchten so unscheinbar wie möglich auszusehen. Es gelang ihnen nicht. "Also, wenn man euch so zuhört kann man glatt glauben, ihr vermutet, das Susan eine Affäre hat.", sagte da Millicent und die eintretende Stille gab ihr Recht. "Mit wem?" Neugierig beugten sie und Blaise sich vor. "Jedenfalls mit niemanden von uns." Ron deutete in die Runde. Augenblicklich herrschte Stille. Susan Bones betrat den Raum und kam fröhlich auf ihre Mitschüler. Sie setzte sich und sah sich um. Noch immer hat keiner etwas gesagt. "Ist irgendwas?" Sie sah an sich hinunter und strich sich eine Strähne aus der Stirn. Sie versuchten einen Blick auf Susans Hals zu erhaschen, doch sie konnten dort kein Anzeichen von einem Knutschfleck sehen. Wie auch? Marcus hatte ihn in weiser Voraussicht weg gezaubert, bevor sie den Raum verlassen hatten. Einen Zauberspruch, den Oliver ihm einmal gezeigt hatte. "Über was unterhaltet ihr euch denn?", fragte sie schließlich in die Stille. "Oh, gar nichts..., nein, nichts besonderes,... belanglos, ...völlig öde... langweilig.", kam es da von allen Seiten. "Sie haben sich über dich und deine angebliche Affäre das Maul zerrissen.", lächelte Pancy zuckersüß. "Besonders Hermiones Bemerkung war äußerst interessant.", setzte sie noch hinzu. Herm durchbohrte Pancy mit einem Blick. Diese tat ungerührt und stand auf um zu gehen. Susan sah zu ihrer Freundin. "Was hast du denn so interessantes gesagt?" Lisa hob beschwichtigten die Hände "Ach weißt du, das war eigentlich nicht weiter wichtig. Sie hat nur erzählt, was du auf ihre Frage geantwortet hat." "Was wolltet ihr eigentlich im 'Raum der Wünsche'?", lenkte da Theodor geschickt ab. "Den Krankenhausaufenthalt von Pancy vorbereiten.", knurrte Herm. "Wieso? Ist sie krank?", fragte Neville und sah dem Slytherinmädchen besorgt hinterher. Auf den Gesichtern, der anderen erschien ein fieses Grinsen. "Noch nicht." *** Es stellte sich heraus, das Oliver Marcus gesucht hatte, weil er für eine Woche nach Haus gehen würde. Alicia war bereits im Krankenhaus. Ihr Kind würde in den nächsten Stunden geboren werden. Dumbledore hat eingewilligt, dem werdenden Vater eine Woche Sonderurlaub zu geben. Oliver konnte Marcus jedoch nicht mehr rechtzeitig finden und so reiste er, ohne eine weitere Besprechung mit seinem Kollegen über den Stoff, den er mit seiner Klasse durchnahm, ab. Er hinterließ Marcus eine Notiz auf dem Schreibtisch, die dieser, als Folge seiner Zeitweisen Unzurechungsfähigkeit, als Kaminfutter verwendete. 11. Februar, Mittwoch Hannah kam aufgeregt zu ihren Mitschülern gerannt. Sie standen vor dem verschlossenen Raum für Literatur. Fast alle waren anwesend, nur Susan fehlte noch, sie hatte in ihrem Chaos ihr Buch nicht finden können. "Ich weiß jetzt, mit wem Susan eine Affäre hat.", wisperte sie aufgeregt zu Lisa und den Zwillingen. Sofort klebten alle Ohren an ihr. "Wer?... Erzähl schon!... Woher weißt du das?", wurde sie von mehreren Seiten bestürmt. "Sie hat im Schlaf geredet.", sagte sie und nickte viel sagend. "Und? Wer ist der Glückliche?" Die Augen ihre Mitschüler waren rund vor Neugier. Nur Herm stand da und grinste vor sich hin. "Professor..." "Nein.", rief Mandy fassungslos. "Lass sie doch mal ausreden.", fauchte Terry seine Freundin an. "...Marcus Flint.", beendete Hannah den Satz. Darauf hin sagt niemand was. Draco drehte sich zu Herm um, die immer noch grinste. "Du hast es gewusst, oder?" "Ja, habe ich." "Ist ja mal wieder typisch, es zu wissen und nichts zu erzählen, Granger." Pancy verzog verächtlich das Gesicht. Sofort versteinerte Hermiones Miene, als sie zischte: "Ich hätte darauf verzichten können. Kevin hat es erzählt, kurz bevor er mich ermorden wollte." Sie war einen Schritt auf Pancy zugegangen, doch Draco hielt sie zurück, nicht, weil er Angst um Pancy hatte, sondern, weil die geplante Aktion dann nur halb so lustig werden würde. "Gott sei dank, er hat noch nicht angefangen.", keuchte Susan, die vom Rennen kaum Luft bekam. "Ihr seid ja schon alle da.", ertönte da die Stimme vom Professor und er öffnete die Tür. Mehrer Blicke huschten von Marcus zu Susan und zurück. "Die beiden sind Profis.", flüsterte Parvati ihrem Nachbarn zu, als sie durch die Tür ging. "Muss wohl.", sagte er und Parvati drehte sich erschrocken um. Sie dachte ihre Schwester würde neben ihr laufen, nicht Theodor. "Hab ich dich erschreckt? Das tut mir aber... gar nicht Leid.", grinste er fröhlich. Sie funkelte ihn böse an. "Natürlich nicht. Du bist ja auch ein Slytherin.", fauchte sie. "Ey, was soll das denn heißen?", fragten da Lisa und Herm gleichzeitig. Vorsichtig sah sich Parvati sich um und sah zu, dass sie weg kam. "Gut, dann wollen wir anfangen.", begann Flint und sah sich zufrieden um. Er hatte wieder eine ganze Klasse vor sich, die er mit Hausaufgaben zuschütten konnte und, das war wohl das Beste an der ganzen Sache, er konnte Susan sehen. "Nun, es wird jetzt etwas schwierig werden, da wir zwei Romane lesen, aber das kriegen wir schon hin. Meine Klasse sollte mit 'Schwarze Nixe' fertig sein. Gibt es dazu irgendwelche Fragen?" Vorsichtig hob Hannah die Hand. Flint nickte ihr zu. "Wie ist es eigentlich beim der Abschlussarbeit, ich meine theoretisch haben wir doch alle beide Bücher durchgenommen, wir hatten doch im November getauscht und dann hatte wir alle mal bei Professor Wood und jetzt zusammen bei ihnen. Das ist alles etwas verwirrend." "Ach so, ich verstehe. Nun, die Arbeit wird sich auf den Roman beziehen, den ihr zum Schluss durchgenommen habt. Das heißt für alle Rawenclaw und Slytherin 'Schwarze Nixe' und für die anderen 'Only a Story'.", sagte Flint. Wieder hob sich eine Hand, diesmal war es Theodor. "Warum wurde im November eigentlich getauscht?" "Anordnung von Dumbledore.", wich Marcus aus. "Er muss doch einen Grund gehabt haben.", sagte nun Millicent. "Sicher hatte er den, aber es steht uns eigentlich nicht zu, danach zu fragen.", wies Flint sie zurecht. "Und jetzt kommen wir wieder auf das Buch zu sprechen. Gibt es darüber irgendwelche Fragen? Die Klasse blieb still und sowohl Susan als auch Marcus atmeten innerlich auf. Da schlich sich ein Funkeln in die Augen von dem einem und dem anderen. Alle kannten das erste Kapitel von dem Roman 'Schwarze Nixe', denn soweit sind selbst die gekommen, die nur wenige Stunden bei Flint hatten. "Ich hätte allerdings eine Frage.", meldete sich Mandy "Und zwar steht hier, wenn der Bruder zu seiner Schwester sagt, als diese den komischen Rat betritt... »Außerdem sollst du doch nicht hierher kommen. Du weißt doch ganz genau, dass es euch Frauen verboten ist«,... ... Ist das nicht unglaublich frauenfeindlich?" [Anmk. der Autorin: Rachel überrascht ihren Bruder Serverus im dunklen Rat, wo eigentlich keine Frauen zugelassen sind] "Nun, so war die Gesellschaft einmal. Das Gesetzt besagte, das keine Frauen zugelassen sind...", begann Flint. "Schon.", wurde er da von Lavender unterbrochen, "Aber wenn der Oberboss von diesem Verein es ändern würde, könnten, doch auch Frauen zugelassen werden, nicht?" Flint war anfangs irritiert, Lavender war doch gar nicht in seiner Klasse. "Sicher.", begann er. "Wenn er es bestimmt, würde man es sicher ändern können, aber warum hätte er es tun sollen? Es gab ja keine Grund dafür." "Da bin ich aber anderer Meinung.", meldete sich nun Millicent. "Hier steht... 'Leise schrie sie [Rachel] auf, als sich wie aus dem Nichts zwei Hände über ihre Augen legten und sie nach hinten gezogen wurde. Die junge Frau konnte den im Vergleich zu ihr wesentlich breiteren Brustkorb hinter sich spüren, den flachen Atem in ihrem Nacken fühlen. Ein angenehmer Schauer lief ihr über den Rücken. Instinktiv tasteten ihre Hände nach den anderen. »Serverus, lass den Blödsinn...«, schimpfte sie mit gespieltem Entsetzen, während sie über die fremde Haut strich, sich zu befreien versuchte um ihr Sehvermögen zurück zu erlangen. Rachel erstarrte kurzzeitig. Ganz gewiss waren das nicht die Hände ihres vierundzwanzigjährigen Bruders. »Hat unserer kleinen Lady denn keiner gesagt, dass Frauen sich hier gar nicht aufhalten dürfen?«... ...Ich meine, das ist doch der Vorsitzende, der dieses Gesetzt ändern könnte. Und der Grund dafür, ist doch ganz einfach. Wenn an weiter liest..." Millicent ließ einige Blätter durch ihre Finger fahren, "Da stellt sich dann nämlich heraus, dass diese Rachel eine wahnsinnig gute Hexe ist. So jemand in dem Rat und alle Probleme wären gelöst." "Ja, schon, aber ließ mal weiter. ... 'Der leicht freundschaftliche Unterton in der eisigen Stimme verschwand sofort, als er sie losließ. Die Geste ebenfalls. So als ob sie nie existiert hätte, im Raum verpufft.' ... ...Der Mann kann sie nicht leiden.", warf Goyle ein. "Du hast nicht zu Ende gelesen. Der Hammer kommt nämlich noch.", rief Millicent. "Hier!" Sie stach förmlich mit dem Finger auf die Seite und Goyle lehnte sich nach hinten. Seine Augen erfassten einen Absatz... 'Und sie [Rachel] von ihren Qualen zu erlösen, daran dachte er noch nicht einmal im Traum. Sie war nicht die Einzige, die jemanden mit ihrem begehrenswerten Körper quälen konnte. Zärtlich verbiss er sich in ihrem Nacken, ehe er sanft an ihrem Brustbein hinab küsste.'... "Was ist das für ein Buch?", fragte er und riss es an sich um weiter zu lesen. Millicent ließ ihn. "Auf was Mill hinaus will, ist, das der Vorsitzende des Rates zwar mit der blutjungen, gerade mal siebzehn jährigen Rachel schläft, aber nicht ihr Fähigkeit im Zaubern anerkennt.", erhob nun Herm ihre Stimme, während sie das Wort 'siebzehn' besonders betonte und dabei wie zufällig zu Susan schaute. Flint, der ihrem Blick folgte, schluckte. "Wie hätte er den ihre Fähigkeit anerkennen sollen?", fragte er vorsichtig. "Er hätte sie in den Rat aufnehmen können.", schloss Hannah bestimmt. "Aber das hätte Schwierigkeiten gegeben.", sagte nun Susan und alle Augen richteten sich auf sie. "Ach was.", schob Padma die bedenken bei Seite. "Wenn es dir wahr Liebe ist, und davon kann man ja ausgehen, sonst hätte sie nie diese Qualen auf sich genommen, dann hätte sich das alles geklärt." "Vielleicht im Roman, aber nicht im wirklichen Leben.", murmelte Susan. "Na ja, das ist doch eine Roman. Oder wovon redest du jetzt Susan?" Die Klasse setzte sich etwas aufrechter und sah interessiert zu ihrer Mitschülerin hinüber. "Von dem Roman?", fragte sie unsicher. Da schoss die Hand von Theodor in die Luft und Flint gab ihm zögernd das Wort, er hatte das ungute Gefühl, das die folgende Frage wieder unangenehm werden könnte. "Sehe ich das richtig, das dieser Vorsitzende... wie heißt der Typ überhaupt?" Er begann im Buch nach einem Namen zu blättern. "Ist doch egal, wir wissen doch wen du meinst.", grummelte Zacharias. "Ja gut, also das sie wissen schon wer eine heimliche Affäre mit dieser Rachel hat. Nun ist sie ja gewisser maßen, da er, dieser Typ, doch der Oberboss ist... also ist er doch theoretisch, wenn man davon ausgeht, das immer der ältere und weiser der Meister von den jüngeren und weniger..." "Herrgott, Theodor, nun komm schon zum Punkt.", fluchte Parvati, "Das kann man sich ja nicht anhören." "Ist das nicht so eine Schüler-Lehrer-Affäre und eigentlich nicht erlaubt? Dieser Bruder von dieser Rachel ist doch einigermassen schockiert, als er von dem Verhältnis erfährt." Parvati nickte ihm anerkennend zu und wandte dann, wie auch die anderen ihren Blick zu Flint. "Jeder wäre schockiert, wenn man erfährt, das die kleine Schwester mit dem mächtigsten Herrscher schläft.", sagte er schlicht. "Mit dem Mentor, also Meister oder Professor.", warf Draco ein. Wieder herrschte Stille. "Er ist ja nicht ihr Mentor." Flint legte nachdenklich das Buch, das er bis dahin in den Händen gehalten hatte, auf den Tisch. Wie um alles in der Welt sind sie von frauenfeindlich auf Schüler-Lehrer-Affäre gekommen? Und warum ausgerechnet in seinem Unterricht? Zufall? Irgendwie wollte er daran nicht glauben. Er fühlte sich unwohl und versuchte sich zu konzentrieren, während in seinem Kopf unaufhörlich eine Frage rauf und runter raste. Was wussten sie? "Er gibt es ja nicht öffentlich zu.", sagte Blaise gerade und erntete von der Klasse einen lobenden Blick. "Diese Beziehung war heimlich. Was hätte er tun können? Was tut man in solch einer Situation?" Thoedor richtete seine Frage an Flint. "Was würden sie an seiner Stelle tun? Sagen wir mal, man sieht sie mit..." Der Blick von Theodor schweifte durch den Raum und blieb fast zufällig, so schien es, an Susan hängen. "... jemanden, den sie eigentlich nicht näher stehen sollten. Ich meine, die Erklärung wäre doch schwierig." Flint sah Theodor nachdenklich an. "Auf was wollen sie eigentlich hinaus, Mister Nott?" Theodor blickte sich im Raum um und die Klasse nickte zustimmend. Da wurde Flint misstrauisch und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. Auch Susan wurde hellhörig und setzte sich alarmiert auf. Goyle ging, auf ein Zeichen von Draco hin, zur Tür und spähte auf den Gang. "Niemand zu sehen.", sagte er und schloss sie wieder. Theodor nickte und wandte sich seinem Professor zu. "Wir würden gerne wissen, was sie zu ihrer Beziehung zu Susan sagen und jetzt tun werden?" Flint wäre fast vom Stuhl gekippt und Susan wurde kalkweiß. Es herrschte angespannte Stille. Schließlich sammelte sich der Professor wieder und sah lächelnd auf. "Ich weiß zwar nicht, wie sie darauf kommen, aber was ich in einem solchen Fall tun würde, wenn er denn eintreten sollte, ist doch klar. Wenn es wirklich so weit kommen sollte, dass ich alle Regeln über Bord werfe und mich auf eine Schülerin einlasse, dann würde ich sie bitten mich zu heiraten, denn dann ist sie die richtige. Zurück zum Buch." Er schlug den Roman auf und konzentrierte sich auf die Wörter. Die Klasse sah zu Susan hinüber, die mit hochrotem Kopf und weit aufgerissenen Augen dasaß. Sie waren sprachlos, das hatte keiner erwartete. Flint brachte den Unterricht mit Mühe zum Ende und hoffte, dass Oliver so schnell wie möglich wieder da sein würde. *** Die Stunde war beendet und sowohl Marcus als auch Susan atmeten auf. Während er sich eilends verabschiedete, versuchte sie, so unauffällig wie möglich ihre Sachen zusammen zu räumen und leise aus dem rau zu schleichen. Ihre Mitschüler sahen sie grinsend an, doch sie sagten nichts. Erst als sie den Raum verlassen hatte, begannen sie wildesten Diskussionen. Man spekulierte über das wann und wo, doch am meisten überraschte alle der Heiratsantrag. "Hättest du Flint so was zugetraut?", fragte Theodor Blaise. Diese schüttelte den Kopf. "Alles, aber nicht so'ne Aktion.", murmelte sie. "Hast du gesehen, wie rot Susan wurde?" "Das wäre ich aber auch, wie peinlich vor allen Leuten.", sagte Herm. "Wieso peinlich? Ich finde es süß." Lisa sah entzückt auf und dachte an ihren Heiratsantrag. Hermione verdrehte die Augen. Ihr Blick traf Draco, der sie ein hinterhältiges Grinsen schenkte. "Wag es ja nicht." Warnend hob sie den Finger. "Aber wieso nicht?", fragte er mit einer Unschuldsmiene. "Weil du dann garantiert mit einem Nein rechnen kannst.", knurrte sie. Erschrocken sah er auf. "Das würdest du mir antun?" "Ja." Sie hob den Kopf. "Da bin ich ganz herzlos." "Na das wissen wir auch so.", lächelte Ginny. "Glaubst du, sie müssen heiraten?", brachte Lavender das Gespräch wieder auf Susan und Marcus zurück, wären alle den Raum verließen. Ein allgemeines Gemurmel war zu vernehmen, als wie auf Kommando die Gruppe zum stehen kam. Die Augen der meisten weiteten sich. "Meinst du?" "Ich weiß nicht, ich frage nur." Sie setzten sich wieder in Bewegung. "Das kann ich mir nicht vorstellen.", schüttelte Hermione den Kopf. "Ich meine, wenn es das ist, was ihr glaubt, dass sie nur heiraten, weil Susan schwanger ist, dann irrt ihr euch. Sie sind höchstens erst seit einer Woche zusammen." "Woher willst du das wissen?" Neugierig sahen die anderen sie an. "Ich weiß es. Und dem nach, kann es nicht der Grund sein, denn so schnell weiß man es nicht." Die anderen wiegten den Kopf, als würden sie darüber nachdenken und gaben ihr schlussendlich Recht. Es waren bereits alle weg, nur Herm und Draco standen noch auf dem Gang, als er ihr seinen Arm auf ihre Schulter legte. "Weißt du mein Schatz.", begann er und überhört das leise Knurren für 'Schatz'. "So unmöglich ist es nicht. Meine Mutter würde er vorher wissen und sie würde ganz schnell dafür sorgen, dass wir heiraten. Wahrscheinlich kennt sie heute schon den Termin." "Soll das heißen, sie würde dir sagen, wann du mich um meine Hand bittest?" "Ja, so ungefähr.", nickte er bestätigend. Hermione dachte kurz darüber nach, als erschrocken auf sah. "Sie hat dir doch nicht schon etwa gesagt, dass du mich fragen sollst?" "Das hört sich an, als wäre es eine Strafe mit mir verheiratet zu sein?" "Nicht unbedingt eine Strafe, nur der Grund gefällt mir nicht.", lenkte sie ein. "Keine Sorge, sie hat nichts der gleichen geschrieben." Hermione atmete auf. *** Pancy saß in der Bibliothek und las, als Millicent auf sie zukam. "Was machst du?", fragte diese Pancy. "Das siehst du doch.", entgegnete sie unfreundlich, doch Mill achtete gar nicht darauf, sondern setzte sich kurzerhand daneben. "Schon ein Ding, das mit Susan und Flint nicht?", sagte Pancy laut, sah aber nicht von ihrem Buch auf. Millicent schaute sich erschrocken um, bevor sie warnend den Zeigefinger auf ihren Mund hielt. "Nicht so laut, wir haben doch gesagt, dass wir nicht darüber zu anderen sprechen, sonst wird Dumbledore bestimmt etwas dagegen unternehmen." "Na und zu Recht.", erwiderte Pancy und hob ihren Blick. Sie sprach nun leiser, doch nicht leise genug, wie Millicent fand. "Soll das heißen, du willst sie verraten?" Ungläubig starte Mill sie an. "Was heißt hier verraten. Es ist Unrecht." "Seit wann kümmert dich das? Ist es dir egal, was für Ärger sie bekommen. Flint gehört zu unserem Haus." "Es gibt viel, die zu Slytherin gehören und sich trotzdem mit Abschaum abgegeben.", zischte Pancy. "Wovon redest du da?" "Wenn man von oben anfängt. Adrian und diese Lisa. Gut, damit kann man leben, sie ist wenigstens eine Rawenclaw, dann Terence und die kleine Weasley, deren Vater immer noch in Askaban sitzt. Jetzt Flint und Susan und obendrauf Draco und dieses Mudblood Granger." Ihre Stimme war nur mehr ein knurren, doch Mill verstand. Es war nicht die Tatsache, das Flint ein Verhältnis mit einer Schülerin hatte, Pancy störte die Beziehung Hermione und Draco. "Hör endlich auf und finde dich damit ab.", empfahl sie und stand auf. "Was verstehst du denn schon davon. Gar nichts. Du bist doch zu allem zu blöde.", entfuhr es Pancy und Mill blieb abrupt stehen. "Wie bitte?", fragte sie irritiert. Hatte sie sich da verhört? "Hältst auch noch zu ihr, siehst du denn nicht was sie vorhat?" "Offensichtlich nicht.", bemerkte Mill nur trocken und ging. Sie verstand Pancy nicht. Manchmal hatte sie das Gefühl, das ihre ehemalige Freundin nicht mehr richtig tickte. "So, ich bin also blöde.", knurrte sie leise, als sie Crabbe, Goyle und Blaise im Gemeinschaftsraum traf. Gregory und Vincent spielten, wie ständig in letzter Zeit Schach und Blaise sah interessiert zu. "Ist irgendwas passiert?", fragte Gregory. Millicent sah auf. In ihren Augen schimmerten Zornestränen. "Bin ich blöd?" "Nein, wie kommst du darauf?" "Pancy sagt ich wäre es." Blaise schüttelte den Kopf. "Wieso gibst etwas darauf, was sie sagt? Sie weiß vor lauter Eifersucht doch gar nicht mehr was sie tut." "Kann ja sein, aber ist doch aber noch lange kein Grund mich zu beleidigen." "Mich hat sie neulich als Gehirnamputiert bezeichnet.", erwiderte Gregory achselzuckend und setzte Vincent Schach matt. "Das zahle ich ihr heim." Entschlossen stand Mill auf. Blaise sah ihr besorgt nach, während die Jungs die Figuren erneut aufstellten. 12. Februar, Donnerstag Susan saß wie ein Häufchen Elend im Astronomieturm. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Als Herm sie aufstöberte, kaute sie gerade nervös an ihren letzten Nagel, der nicht bis zum Nagelbett abgeknabbert war. "Hier bist du. Ich glaube Marcus sucht dich überall.", grinste Herm. "Was ist denn los?" Besorgt sah sie Susan an, als sie den nervlichen Zustand ihrer Freundin bemerkte. "Was los ist? Er hat mir gestern vor der ganzen Klasse einen Heiratsantrag gemacht." Fast hysterisch schrie sie auf. "Und du willst ihn nicht heiraten, weil...?" Herm sah sie fragend an. "Ich bin erst siebzehn." "Und? Glaubst du, du wirst dich wieder von ihm trennen?" "Nein." Entsetzte hob Susan den Kopf. "Warum dann diese Panik?" "Er ist mein Professor." Hermione musste sich ein sarkastisches Grinsen verkneifen, aber ihre Stimme schwang trotzdem spöttisch, als sie sagte: "Das fällt euch aber früh ein." Susan seufzte. "Ich weiß. Oh, verdammt es war ein Fehler. Ein sündhafter, phantastischer Fehler." Ihr Gesicht verklärte sich und schien in rosa Wolken zu schweben. Herm kannte diesen Zustand nur zu gut und deshalb verstand sie Susan erst recht nicht. "Aber warum verkriechst du dich dann hier?" "Ich weiß nicht was ich tun soll?" "Willst du Marcus behalten?" Es war nur ein Hauch, der über Susans Lippen drang und Herm meinte so was wie 'Ja' darin zu hören. "Dann geh hin und nehme den Antrag an." Entschlossen zog sie Susan hoch und schob sie vor sich her zur Tür. "Nur weil du verlobt bist, musst du doch nicht sofort heiraten." Als sie diese Öffnete, sah sie das erschrockene Gesicht von Marcus. "Miss Granger, ich wusste nicht...", begann er stockend. "Schon gut, Professor. Ich habe sehr eilig und nichts gesehen. Bis dann." Herm ließ Susan los und verschwand. Unschlüssig stand Flint da und sah Susan an. "Du hast nichts gesagt, seit gestern." Susan nickte stumm. Ihr Blick richtete sich auf den Boden. "Es war nicht richtig, oder? Ich hätte das nicht sagen sollen. Wenn du jetzt nichts mehr mit zu tun haben willst..." Die restlichen Worte gingen unter, denn Susan begann ihn Wort wörtlich zu Boden zu knutschen. So viel dazu, scheint als gäbe es bald eine Hochzeit, grinste Herm, als sie durch einen Türspalt schielte. Langsam ließ sie die Tür ins Schloss fallen, als sie sich erschrocken umdrehte. Jemand hatte ihr auf die Schulter getippt. "Draco, du Blödmann.", zischte sie flüsternd und zog ihn mit sich fort. "Was machst du hier?", fragte er ebenso leise. "Ich fädle eine Hochzeit ein." "Unsere?" "Hat dir deine Mutter geschrieben?", fragte sie. "Nein, sollte sie?" Hermione schüttelte lachend den Kopf und zog ihn zu sich herunter. 14. Februar, Samstag Fröhlich blinzelte Hermione zum Fenster, als sie fertig angezogen im Schlafsaal stand. Lavender grummelte und steckte ihren Kopf unter das Kopfkissen, als Herm beherzt aufsprang und laut "Guten Morgen!", schrie. Selbst ihre Mitschüler im Gemeinschaftsraum hörten sie. "Klappe.", zischte Lavender. Parvati grinste. "So gut gelaunt? Wie kommt es denn? Letztes Jahr hast du noch verkündet du kannst diesen Valentinstag nicht ausstehen." "Das war letztes Jahr. Heute ist dieses Jahr.", erklärte Herm und ging fröhlich pfeifend hinaus. "Ich hasse sie dafür.", knurrte Lavender. "Sei keine Spielverderberin, nur weil Dean nicht hier ist.", lachte Parvati und zog der anderen das Kissen weg. "Das hat mit Dean gar nichts zu tun.", fauchte Lavender und stand missmutig auf. "Das dachte ich mir.", nuschelte Parvati aus dem Bad. "Warum bist du so fröhlich drauf?", fragte Lavender. Parvati grinste. "Heute muss meine Schwester zugeben, das sie was mit Ron hat. Bis jetzt streitet sie es ab, aber ich weiß es." "Sie haben sich praktisch vor unseren Augen getrennt." "Alles nur Show." *** Hermione wartete hinter einer Säule nahe dem Gemeinschaftsraum der Slytherins. Wie erwartet kam Draco als einer der letzter heraus. Fröhlich umarmte sie ihn. Er war einigermaßen überrascht, wenn auch angenehm. "Happy Valentin.", flüsterte sie und küsste ihn. Theodor ging an ihnen vorbei und konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen. "Nicht auf dem Gang, es gibt Minderjährige unter uns." Sie schlossen sich Theodor an und gingen zum Frühstück. "Für wen ist das?", fragte Herm neugierig und deutete auf das Päckchen Schokolade in Theodors Händen. "Ein Geschenk. Ich habe vor jemanden zu schockieren.", grinste er. Draco und Herm sahen sich fragend an. "Wen?" "Parvati.", rief Theodor und das Mädchen, das gerade um die Ecke kam sah auf. "Ich habe etwas für dich. Meine geliebte Gegnerin." Feierlich reichte er ihr die Schachtel. In seiner Stimme schwang ein leichter Sarkasmus mit. Zögernd nahm sie es an und sah irritiert zu Herm und Draco, die es vorzogen die beiden alleine zu lassen. "Was soll das, Theodor?" "Weißt du." Er legte seinen Arm um Parvatis Schulter und schob sie mit sich zur Tür zur großen Halle. "Ich dachte mir um unserer guten Feindschaft wegen. Außerdem weiß ich, dass du sonst leer ausgehen würdest, weil du doch keine Verehrer hast und möglicherweise in tiefe Depressionen stürzt. Und mit wem soll ich mich dann so herrlich streiten?" Parvati blieb stehen. "Ich seh' schon, das ist purer Egoismus." "Nur und ausschließlich." Parvati nickte, als sie sich umdrehte und ihm auf die Wange küsste. "Auch purer Egoismus. Jetzt wirst du verwirrt sein und ich bin im Vorteil.", grinste sie und ging. Theodor war in der tat verwirrt. Ungläubig fuhr seine Hand zu der Wange, auf der Parvati einen Kuss hingehaucht hatte. "Alles in Ordnung, Mister Nott?", fragte da Professor Fortuna hinter ihm. "Ja, könnte nicht besser sein.", murmelte er. "Ich wusste gar nicht, dass Miss Patil ihre Freundin ist." Sie hatte von der Treppe das Geschehen eher zufällig beobachtete können und überrascht aufgesehen. Sie kannte die Eltern beider. Frances Nott, sein Vater würde ausflippen, wenn er davon erfahren würde. "Ich auch nicht,", sagte Theodor. *** Ginny lief mit traurigem Gesicht zum Tisch. Sie seufzte unentwegt, während sie einen Brief an sich presste. Harry war mit den Gedanken weit weg. Auch Lisa starrte Löcher in die Luft. Hermione pfiff fröhlich vor sich hin, als Parvati sich setzte. Sie schob die Pralinenschachtel auf den Tisch. "Mag jemand?", fragte sie. "Von wem?" Hermione suchte sich einen Toffee heraus. "Theodor ist der edle Wohltäter. Hat geglaubt er könnte schockieren, aber ich war besser." Ein fieses Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht. "Was hast du getan?", fragte Ron neugierig. "Ich habe mir ein Beispiel an Draco genommen." "Wie?" Herm wurde aufmerksam. "Ich habe ihn unvorbereitet geküsst. Die Reaktion war ähnlich wie deine damals im Mai.", grinste Parvati zufrieden und ließ die Schokolade auf der Zunge schmelzen. Sie richtete ihren Blick auf Ron. "Hast du meiner Schwester ihre Schokolade schon geschenkt?" "Schon vor dem Frühstück.", nickte er zufrieden. *** Es war spät abends, als Susan über den Gang schlich. Unterwegs war sie Draco begegnet, der in den siebten Stock lief. Sie hatte ihm noch einen Geheimgang gezeigt und war dann selbst hinter einer Statur verschwunden. Mit klopfenden Herzen stand sie vor der Tür zu Marcus Flints Büro. Sie legte ihre Hand auf die Türklinke, da sprang sie auf und sie wurde herein gezogen. "Komm mit.", sagte Marcus leise, griff ihre Hand und zog sie hinter eine Tür, die von seinem Büro abging. Dahinter befanden sich die privaten Räume von ihm. Sie war noch nie hier gewesen und sah sich um. "Möchtest du was trinken oder essen?", fragte er. "Ja, dich.", kam es als Antwort. *** In der Mitte des Raumes standen ein Tisch und fünfzehn Stühle. In einer halben Stunde würde der dunkle Rat zusammen kommen. Als erstes trafen Lucius Malfoy und David Granger ein. Kurz darauf die Familie Lestrange, bestehend aus, Bellatrix, Rodolphus und dessen Vater Istave. Dann kamen Walther Crabbe und Antony Goyle. Sie setzten sich und sahen sich um. "Es sind schon fast alle da.", sagte Duane Avery, als er in die Tür trat. Hinter ihm erschienen Wieland Trevers und Antonin Dolohov. Schließlich trafen Walden McNair und Francis Nott ein. Sie lehnten die Tür an. "Wir haben noch etwas Zeit.", sagte Celina und sah auf die Uhr. Sie schielte zur Tür, hinter der der dunkle Rat wartete. "Wer weiß wie lange die Besprechung dauern wird, also gebe ich dir die Schokolade jetzt." Sie reichte Severus eine Schachtel. "Wo für das?", fragte er verwirrt und nahm sie an. Celina grinste und sagte: "Der Feindschaft wegen. Das habe ich heute bei unseren Schülern gesehen." In dem Moment ging die Tür auf und Francis Nott stand in der Tür und hörte wie Severus fragte: "Welche Schüler?" "Theodor Nott aus deinem Haus und Parvati Patil aus Gryffindor.", sagte sie zufrieden. Neben sich hörte sie ein entsetztes Keuchen. France schwankte leicht. Er hielt sich am Türrahmen fest, wären der mit der anderen an sein Herz griff. "Was ist passiert, Francis?", zischte es da, von der Treppe aus. Voldemort war erschienen. "Nichts von Belang. Eine Familiensache." Voldemort sah prüfend auf den Death Eater, der sich langsam wieder fing, dann auf seine Nichte, die eine Hand auf Severus Arm gelegt hatte. Dann auf die Schachtel Pralinen, die Snape in der Hand hielt. Er kniff die Augen zusammen und ging dann an ihnen vorbei, in den Raum, wo die anderen Death Eater bereits warteten. Severus ließ Celina den Vortritt. Diese nahm neben ihrem Onkel, der an der Stirnseite thronte platz. Ihr gegenüber saß Istave, daneben sein Sohn und dessen Frau Bella. Daneben saßen Francis, Wieland, Antony und Walther. Neben Celina nahm Lucius platz, dann David, Severus, Duane, Antonin und Walden McNair. Der dunkle Lord sah sich zufrieden um. Wie seine Nichte befürchtet hatte, dauerte sie Besprechung weit über Mitternacht hinaus. Der dunkle Lord erhob sich und beendete die Besprechung. Er befahl Severus noch zu bleiben. Snape schreckte innerlich zusammen, ließ sich jedoch nichts anmerken, sondern neigte nur leicht den Kopf, als Zeichen das er verstanden hatte. Die anderen waren kaum aus dem Raum, als Voldemort auf Snape zukam und kurz vor ihm stehen blieb. "Was ist zwischen dir und meiner Nichte?", fragte er. Celina blieb stehen und drehte sich um. Die anderen Death Eater wurden neugierig und blieben ebenfalls stehen. "Ich weiß nicht wovon sie sprechen, my Lord.", entgegnete Severus. Celina stellte sich neben ihn und schüttelte ungläubig den Kopf. "Was soll das Onkel Tom?", fragte sie. Doch dieser hörte gar nicht zu, stattdessen hob er warnend die Hand. Dann ließ er verschieden Belehrungen los, die an einen besorgten Vater erinnerten, der seine fünfzehn jährige Tochter das erste Mal mit einem siebzehn jährigen Jungen ausgehen ließ. "Onkel, bitte.", warf Celina immer mal wieder ein, wenn Voldemort dann doch mal Luft holte. Severus wusste nicht, ob er amüsiert oder genervt sein sollte. Er entschied sich für ersteres. "Onkel Tom, ich bin alt genug um auf mich selber aufzupassen. Außerdem regst du dich umsonst auf, da ist nichts.", schimpfte Celina schließlich. "Du weißt genau, dass ich es nicht ausstehen kann, wenn du mich Onkel Tom nennst. Lass das bitte.", wies er sie zurecht. "Als wenn es was nutzt es ihr zu sagen.", murmelte Severus. "Wie bitte?" Sofort richteten sich Voldemorts Augen wieder auf Snape. Celina sprang ein. "Ich nenne ihn manchmal Sev, das mag er nicht.", erklärte sie. "Sev?", fragten die Death Eater verwundert und grinsten. "So da ist also nichts? Und wieso diese lächerliche Abkürzung?", bohrte Voldemort weiter. "Das weiß ich auch nicht, my Lord.", erwiderte Snape. "Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, dann kannst du dich gleich von der Welt verabschieden.", knurrte der dunkle Herrscher. "Noch eine Morddrohung.", entfuhr es Celina. Da blickten die Augen des dunklen Lords zu seiner Nichte. "Was heißt hier noch eine? Wer will deinen Freund denn noch umbringen?" "Also erstmal ist Severus nicht mein Freund. Wir sind Kollegen. Der andere ist mein Stiefbruder. Er hat mir den Auftrag gegeben, Severus umzubringen." "Tassilo? Und das erzählst du mir erst jetzt?" "Ich habe alles unter Kontrolle. Das hatte ich nie vor.", beschwichtigte sie. Snape hob erstaunt die Augenbrauen. Offensichtlich schien ihr der letzte Versuch entfallen zu sein. "Er ist ein Hellseher, Celina. So leicht kann man ihn nicht hinter das Licht führen.", warnte Voldemort. "Ich stehe in engen Briefkontakt mit Narzissa Malfoy. Sie weiß auch um die Zukunft." "Ach ja richtig." Voldemort hob den Blick und sah zu Lucius hinüber, der bestätigend nickte. "Ich hoffe du weißt was du tust.", murmelte er. "Keine Sorge, ich werde deine Death Eater nicht unnötiger Gefahr aussetzten." "Warum, will er überhaupt Severus Tod?", fragte nun Lucius. "Das weiß ich noch nicht, aber ich werde es herausbekommen. Er vertraut mir." Als Celina und Severus das Haus verließen, hörten sie hinter sich ein amüsierte "Gute Nacht, Sev." Es war fast halb acht, als Celina und Severus wieder in Hogwarts eintrafen. Die Sonne ging gerade auf. 15. Februar, Sonntag Pancy Parkinson blinzelte in die Sonne. Es war kurz nach zehn und Millicent hatte sie gebeten sie draußen zu treffen. "Was gibt es denn so wichtiges, dass du es mir nicht drin erzählen kannst?", fragte sie Mill gereizt. Seit vergangenem Mittwoch hatte sie das unbestimmte Gefühl, das irgendwas gegen sie im Gange war. Sie wartete regelrecht darauf, das Herm oder einer ihrer, wie sie fand, verkommenden Freunde hinter einer Säule hervorgesprungen kam und sie verfluchte. Wie Draco sich auf dieses Mudblood einlassen konnte, war ihr ein Rätsel. "Ich wollte dir unbedingt was zeigen.", winkte Millicent und sah sich vorsichtig um. "Was?" Abschätzend stand Pancy da. "Es wird dir gefallen? Du suchst doch die ganze Zeit einen Grund Hermione zu verfluchen." "Du meinst außer dem Grund, dass sie ein elendiges Mudblood ist?", spottete Pancy. Millicent blieb stehen und setzte ihr dümmlichstes Gesicht auf, das sie kannte. "Aber ich dachte, sie war nur adoptiert? Ihre richtigen Eltern sind doch Schwarzmagier." Millicent kratzte sich nachdenklich hinter dem Ohr und Pancy verdrehte genervt die Augen. "Genau deshalb bist du auch nicht zum denken da. Das hat sie doch nur erzählt, um eine brauchbare Erklärung zu haben, warum sie auf der Schule ist." "Und wie meinst du, ist sie dann hier her zurück gekommen? Der dunkle Lord hätte das nie zugelassen?" Millicent sah Pancy mit großen Augen an. "Sie hat Draco verhext und sich über seinen Vater eingeschlichen." "Dann ist sie wirklich klug und würde es doch verdienen hier zu studieren, oder?" Millicent ging nachdenklich um das Gewächshaus herum und Pancy folgte ihr. "Nein auf keinen Fall. Also, was gibt es jetzt?" Pancy sah sich ungeduldig um. "Was es gibt?" Wieder sah Mill auf und lächelte verschlagen. "Du hast mich als dumm bezeichnet. Findest du das in Ordnung?" Die andere blickte überrascht auf. "Ich meinte nicht...", doch weiter kam sie nicht. "Du hast Herm als Lügnerin dargestellt.", zischte Ron. "Du hast behauptet sie ist auf unehrliche Weis zurückgekommen.", knurrt Lavender. Das sie das selbst einmal gesagt hatte, ließen alle mal so eben unter den Tisch fallen. "Außerdem hast du uns alle vor Susan lächerlich gemacht.", lächelte Lisa und tippte mit den Zauberstab auf Pancys Nase, die augenblicklich anschwoll. Pancy schrie entsetzt auf. "Was soll das? Was habe ich getan?" "Du hast unsere Freundin beleidigt und das nicht nur einmal.", erklärte Harry. Pancy wäre fast in Ohnmacht gefallen als Millicent zustimmend nickte. "Seht ihr denn nicht, was diese Hexe vorhat?", kreischte sie und ihr Finger schnellt nach vorne und zeigte auf Herm, die abwartend da stand. "Offensichtlich sind wir zu dumm dazu, es zu sehne, also sag es uns doch.", schlug Mill vor. "Das eins klar ist, Pancy." Nun stellte sich Draco vor sie "Wenn du noch einmal meine Freundin beleidigst, wird dir mehr passieren, als eine zu große Nase." Pancy schluckte und unwillkürlich tastete sie ihr Gesicht ab. "Das meint er ernst.", setzte Herm noch nach. Dann gingen sie an Pancy vorbei, als wäre sie gar nicht anwesend. Sie starrte ihnen nach. Das werden sie bereuen, dachte sie bitter. Susan hob entschuldigend die Schultern, aber ihr Gesicht zeigte ein mitleidiges Lächeln. Pancy tat ihr Leid. Sie machte sich das Leben nur selber schwer. Das Slytherinmädchen jedoch fast die Geste falsch auf und schwor sich zu rächen. Wage hatte sie schon eine Idee. Sie würde mit Hermiones bester Freundin anfangen, Susan Bones. 19. Februar, Mittwoch "So, da bin ich wieder.", vergnügt kam Oliver ohne anzuklopfen in Marcus Büro geschneit. Erschrocken sah dieser auf. "Seit wann, bist du wieder zurück?" "Seit ein paar Minuten. Ich kann den Unterricht wieder übernehmen, oder willst du." "Nein, nein.", währte Flint ab. "Es sind deine Schüler." "Haben sie dich so sehr geärgert? Oder traust du dich nicht mehr zu ihnen, weil du Angst hast, sie könnten Rache an dir nehmen?", grinste Oliver. "Sehr witzig." Flint lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Was ist es denn?" "Ich dachte schon du fragst nie. Es ist ein Junge." Voller Stolz strahlte das Gesicht des frisch gebackenen Vaters. "Ich nehme mal an, er heißt Oliver junior?", scherze Flint. Wood sah überrascht auf. "Woher weißt du dass? Alicia und ich haben es doch gar keinem erzählt. "Hellseherei.", grinste Flint. "Ja, natürlich.", nickte Wood genervt und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Er blickte aus dem Fenster und Flint sah ihn aufmerksam an. Er hätte nie gedacht, dass er ausgerechnet mit Wood mal eine halbwegs vernünftige Unterhaltung führen würde und doch war es so. Nicht nur jetzt, auch schon vorher. "Wie geht es Alicia?" Oliver wiegte den Kopf. "Ganz gut so weit. Sie ist nur nicht gerne allein. Und jetzt wo das Baby da ist..." "Willst du aufhören?" Flint richtete sich interessiert auf. "Ja. Ich werde zum Ende des Schuljahres aufhören. Ich war gerade auf dem Weg zu Dumbledore, als ich bei dir rein kam." "Sag bloß der große Wood hat Angst. Noch nicht einmal die Quidditchmannschaft von Slytherin konnte dir Angst machen.", spottete Flint gutmütig. "Nein, nicht Angst. Es ist nur so endgültig. Ich bin eigentlich ganz gerne Professor.", sagte Oliver mehr zu sich selber. "Ich weiß was du meinst." Flint verschränkte seine Hände hinter dem Kopf und lehnte sich zurück. Sein Blick wandere aus dem Fenster. "Irgendwie siehst du aber auch so aus, als würdest du eine wichtige Entscheidung treffen.", bemerkte Oliver und Flint nickte. "Ich werde auch aufhören." "Echt? Warum?" "Das erzähle ich dir. Aber nicht jetzt. Noch nicht." Flint sah weiter aus dem Fenster und Wood wusste, dass er es erfahren würde. "Also, ich geh dann mal zum Direktor. Bis später." Oliver erhob sich und ging. *** Dumbledore nickte verstehend, als Oliver Wood seine Kündigung zum Ende des Schuljahres einreichte. So was hatte er schon erwartet. Wood wollte gerade gehen, als Dumbledore ihn noch zurückhielt. "Ist ihnen an Marcus irgendwas aufgefallen?" "Nicht das ich wüsste. Er scheint mit in letzter Zeit etwas abwesend, aber sonst." Der Direktor nickte. "So, so abwesend. Wenn sie ihn sehen, richten sie ihm doch bitte aus, das ich ihn sprechen möchte." Oliver nickte und ging. Auf dem Flur begegnete er Flint und überbrachte ihn die Mitteilung. Dieser machte sich sofort auf den Weg zu Dumbledore *** Susan sah sich nervös um. Ihr Hauslehrer hat ihr gesagt, sie solle zu Dumbledore ins Büro. Nachdenklich stand sie auf der Treppe, die sie in dorthin brachte und grübelte über den Grund nach. Doch sie kam zu keinem Ergebnis. Als sie in den Raum trat, entdeckte sie den Direktor hinter seinem großen Schreibtisch. Sie lächelte unsicher. "Miss Bones, kommen sie rein." Dumbledore winkte ihr zu. Verstohlen sah sie sich um und zuckte zusammen. Auf einem Stuhl neben ihr erblickte sie Marcus Flint. Mit einem Schlag wusste sie, warum sie hier war. Warum sie beide hier waren. "Ich denke ich brauche nicht lange drum herum zu reden. Sie wissen warum ich sie hab rufen lassen?" Susan sah zu Marcus, der ihr zuzulächeln schien. "Ja?", sagte sie ausweichend. "Ist es wahr, dass Professor Flint sie gebeten hat sie zu heiraten und sie den Antrag angenommen haben?" Erneute wandte Susan den Kopf. Marcus nickte kaum merklich. "Ja. Ist es verboten?" "Das sie heiraten wollen an sich sicher nicht, nur das sie im Moment noch seine Schülerin sind.", erwiderte Dumbledore und richtete seinen Blick auf Flint. "Es tut mir Leid, Marcus, aber ich muss sie fristlos entlassen." Susan starrte den Direktor ungläubig an. "Was? Aber wieso? Wieso werfen sie mich nicht raus?" "Warum sollte ich das tun, Susan?" "Weil ich an allem Schuld bin. Ich habe angefangen, immer und immer wieder." Marcus war aufgestanden und griff nach ihrem Arm. "Nicht, Susan.", warnte er. "Es ist nicht schlimm, ich wollte sowieso zum Ende des Schuljahres kündigen." "Warum? Ich dachte du bist gerne Professor." "Das bin ich auch, aber wenn ich hier bleibe, wo wirst du sein?" Susan wollte etwas sagen, doch sie wusste nicht was. Sie sah ihn immer noch ungläubig an. "Du hast Recht. Wo wirst du sein, wenn ich hier bin?", fragte sie zurück. Sie drehte sich zu Dumbledore "Wenn er gehen muss, dann werde ich auch gehen.", sagte sie entschlossen. "Nein, tu das nicht Susan.", bat Flint, doch sie hörte gar nicht zu. Sie drehte sich um und marschierte zum Ausgang. Hilflos sah Flint ihr nach. "Und was jetzt?" "Sie wird sich schon wieder beruhigen.", erwiderte Dumbledore, doch Marcus glaubte ihm nicht. Inzwischen kannte er das Hufflepuffmädchen zu gut. *** Der Literaturunterricht hatte bereits begonnen, als es an der Tür klopfte. Oliver sah fragend auf. Im Türrahmen erschienen die Slytherins und Rawenclaws. "Was gibt es denn?", fragte Wood verwirrt. "Wir sollen hier her kommen.", erklärte Draco und nahm wie selbst verständlich neben Hermione Platz. Dass Ron, der gerade an der Tafel stand, dadurch platzlos wurde, störte ihm nicht im Geringsten. Auch die anderen setzten sich und sahen interessiert nach vorne, als wäre es das normalste der Welt, das mal eben so eine komplette Klasse in den Raum spazierte. "Wo ist denn Susan?", fragte Padma, die hinter Herm und Draco platz nahm flüsternd. "Keine Ahnung.", murmelte Hermione zurück. "Sie packt.", mischte Hannah sich nun ein. Sie saß schräg hinter Padma. "Wie, sie packt?" Nun drehten sich auch Mandy und Parvati zu Hannah um. Der Unterricht kam ins stocken und Oliver bedeutete Ron sich zu setzten. Dieser ging zu seinem ehemaligen Platz, griff nach seinen sieben Sachen und setzte sich auf den einzigen freien Platz, neben Padma. "Wieso packt Miss Bones ihre Sachen und warum ist Professor Flint nicht da?", fragte nun Wood. "Wussten sie das noch gar nicht?" Ernie sah auf. Ein allgemeines Kopfnicken erlaubte ihn die Gesicht zu erzählen. "Professor Flint wurde fristlos gekündigt, weil er ein Verhältnis mit Susan hat. Und diese packt jetzt ihre Sachen, weil sie zu Dumbledore gesagt hat, entweder Flint bleibt, oder sie geht auch." "Verstehe und jetzt geht sie auch.", nickte Wood, als er jäh stockte. "Moment mal, was soll das heißen, Flint hat eine Affäre mit Susan? Mit unserer Susan Bones aus Hufflepuff?" "Mit eben dieser.", wurde ihm betätigt. Er schien kurz zu überlegen, dann sagte er: "Ihr lest das 21. Kapitel.", dann war er aus dem Raum. Parvati schlug das Buch auf. "Das gibt es gar nicht.", stellte sie fest. *** Auf dem Gang traf er auf Severus Snape, der ebenfalls zu Dumbledore wollte. Sie traten gleichzeitig in das Büro. "Das können sie nicht tun.", rief Oliver aufgebracht. Der Direktor sah fragen auf. "Was kann ich nicht tun?" "Sie könne Flint doch nicht so einfach raus werfen." Snape sah verwundert auf. "Sie haben ihn rausgeworfen? Warum?" "Er hat eine Affäre mit einer Schülerin.", erwiderte Dumbledore knapp und beugte sich wieder über die begonnene Kündigung. "Mit wem?" "Susan Bones." "Aus Hufflepuff?" Severus starrte ungläubig zum Schreibtisch. "Ja, aus Hufflepuff." "Ja und?", mischte sich nun Oliver wieder ein. "Er hat nie Unterricht bei ihr und sie ist im Juni raus aus der Schule. Außerdem wollte Flint sowieso zu Jahresende kündigen." Oliver hatte sich in Fahrt geredet. Er stockte und warf die Stirn in Falten. "Jetzt weiß ich auch wieso?" Dumbledore legte sie Feder zur Seite und sah auf. "Das ist alles richtig, Oliver. Und ich hatte auch nicht vor, einzugreifen, aber wenn eine Schülerin zu mir kommt und mich darauf aufmerksam macht, muss ich etwas unternehmen." "Und Alicia und ich?" "Davon wusste offiziell niemand." Snape trat nun vor. "Das ist unfaire.", sagte er. Dumbledore sah ihn erstaunt an. Severus redete von Fairness? Seit wann das denn? "Professor Snape hat Recht. Wenn sie Flint rauswerfen, hätten sie auch mich damals entlassen müssen. Susan packt übrigens ihre Sachen." Oliver drehte sich um und ging. "Habe ich das jetzt richtig verstanden?", begann Snape. "Marcus hat ein Verhältnis mit Susan, nachdem er sich letztes Jahr so fürchterlich über Wood aufgeregt hat?" Dumbledore musste unwillkürlich lächeln. "Scheint so." Bedächtig ließ er das Pergament, das er so sorgfältig geschrieben hat in den Kamin fallen. Snape hatte vollkommen Recht. Wo war da die Fairness? 21. Februar, Samstag "Und wer war es?" Hermione sah Phoebe fragend an. "Pancy Parkinson.", sagte diese. "Bist du sicher?" Phoebe schickte ihrem Bruder, der dies fragte einen finsteren Blick. "Willst du meine Fähigkeiten anzweifeln?" "Nein, ganz sicher nicht. Ich versteh nur nicht, warum sie dies tun sollte? Sie hat doch gar keine Grund Susan und Marcus an Dumbledore zu verpfeifen. "Doch, den hat sie.", mischte sich nun Millicent ein. Terry, Lisa, Hannah und Parvati sahen neugierig auf. "Susan ist eine gute Freundin von Hermione und das reicht ihr schon, um ihren Hass auf Herm auszuleben, indem sie sie verrät." "Was?" Hermione richtete sich auf. "Wieso sollte sie mich hassen?" "Du bist mit Draco zusammen, das ist schon Grund genug.", sagte Mill gleichmütig. "Das ist doch unfassbar. Damit ist sie zu weit gegangen. Wenn sie gegen mich ist, schön, aber warum andere mit hineinziehen?" "Was willst du machen?", fragte Lisa. "Ich denke mir schon was aus.", sagte sie finster. *** Im Kamin prasselte ein Feuer. Es war tiefste Nacht, doch in dem Raum war an Schlaf nicht zu denken. Hermione saß nachdenklich in einem Sessel und starrte in die Flammen. "Willst du nicht langsam mal schlafen gehen, Herm?", gähnte Ginny, als sie auf der Treppe erschien. "Noch nicht." Sie wartete bis Ginny weg war, dann stand sie auf und verließ lautlos den Gemeinschaftsraum. 22. Februar, Sonntag Draco saß schlafend auf einer Couch. Es war früh morgens, als er die Augen aufschlug. Seine Hand lag in weichen Locken. Er beugte sich zu Herm, die auf seiner Schulter ruhte hinunter und küsste sie sacht. Sie öffnet ihre Augen und lächelte. "Wie spät ist es?" Draco sah auf seine Uhr. "Fast halb acht. Wir sollten gehen." "Schade, es ist gerade so gemütlich." Sie kuschelte sich noch enger an ihn. "Kann ja sein, aber unsere lieben Mitschüler stehen in einer halben Stunde auf." Sie grummelte unwillig, erhob sie dann aber doch. Sie zog Draco mit sich hoch. "Wann haben wir unser eigenes Haus?", maulte sie. "Sobald wir Hogwarts verlassen." "Versprochen?" "Ja." "Und wer bezahlt es?" "Du. Du bist doch eine reiche Erbin.", grinste er. "Du bist geschmacklos." Sie näherte sich ihm. Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern. "Sicher?" Sie legte ihre Lippen auf seine. "Nein, nicht wirklich.", murmelte sie und zog ihn näher. "Das schmeckt nach mehr." *** "Wo ist Herm?", fragte Lavender und sah zu Parvati. "Keine Ahnung." Harry kam gerade aus dem Schlafsaal. Ron versuchte sich die Krawatte zu binden. Ginny sah auf. "Wie, keine Ahnung?", fragte sie. "Es ist halb neun?" "Vielleicht macht sie einen Morgenspaziergang?", überlegte Ron. Ginny sah aus dem Fenster. Es goss in Strömen. "Sie wird schon wieder auftauchen." Harry ging zur Tür vom Gemeinschaftsraum und öffnete die Tür. Sie gingen zusammen zum Frühstück. *** Hermione löschte das Feuer im Kamin. "Es ist schon fast halb neun.", murmelte sie. Draco sah aus dem Fenster. "Es regnet.", stellte er fest. Herm richtete auch einen Blick zum Fenster und nickte. "Das Frühstück hat längst angefangen. Wir sollten auch gehen." "Dein Plan ist wirklich gut, aber glaubst du die andren werden mitmachen?", begann Draco. "Ich denke schon. Immerhin wäre Susan fast gegangen, nur weil sie verraten wurde. Du hast doch Wood gehört. Dumbledore wusste davon. Er hätte nichts unternommen, wenn diese dumme Pute nicht gewesen wäre." "Schon, aber diese Aktion kann sie locker für ein, zwei Wochen in den Krankenflügel befördern." "Und wenn schon. Das hat sie verdient. Oder machst du jetzt einen Rückzieher?" "Ich doch nicht." Er hob abwehrend die Hände. "Sie hat es verdient. Irgendwann ist genug." "Sag ich doch." Sie gingen zur Tür und öffneten sie. Der Gang war leer. Sie schlossen sorgfällig die Tür und eine Sekunde später war sie verschwunden. Hand in Hand gingen sie die Treppe vom siebenten Stock zur großen Halle hinunter. "Guten Morgen, Pancy.", grüsste Herm fröhlich, drehte sich zu Draco und gab ihm einen Kuss, bevor sie sich gut gelaunt an den Gryffindortisch setzte. Pancy knirschte mit den Zähnen. Draco ging grinsend zu den Slytherins. "Wo warst du?", fragte Parvati Herm vorwurfsvoll. "Ich hatte zu tun." "Zu tun? Was denn?" Hermione drehte sich vorsichtig um, dann senkte sie die Stimme. "Ich habe einen Plan. Ich erzähle es euch nachher im Gemeinschaftsraum." *** "Was sagt ihr dazu?" Vorsichtig sah Herm in die Runde. "Das könnte klappen.", überlegte Parvati. Harry schüttelte den Kopf. "Das könnt ihr nicht machen." "Sie hat einen Denkzettel verdient.", konterte Ginny. "Susan so hinterrücks zu verraten." "Wann hast dir das ganze denn ausgedacht?" "Gestern Nacht. Und es wird funktionieren. Draco meint das Millicent, Vincent, Gregory und Blaise uns helfen werden. Offensichtlich macht sich Pancy nicht nur außerhalb ihres Hauses unbeliebt." "Wann hast du Draco davon erzählt?" Hermione sah auf die Uhr und grinste. "Vor sieben Stunden." "Das war drei Uhr nachts." *** Im Gemeinschaftsraum der Slytherins saßen Millicent, Vincent und Gregory um Draco und hörten ihm interessiert zu. "Will Herm das wirklich durchziehen?", fragte Millicent ungläubig. "Das glaubt man gar nicht. Aber Pancy muss mal einen Denkzettel verpasst bekommen." "Das meine ich auch.", nickte Draco. "Sie hat Flint verraten." "Das wird sie nie wieder tun. Was steht auf Verrat?", fragte Vincent. "Das kommt darauf an, wen man verrät.", überlegte Blaise. "Verbannung oder Todesstrafe." "Das passt." *** Tassilo Crawford saß zufrieden in einem Sessel. Er wartete im Büro seiner Stiefschwester. Die Tür öffnete sich. Er drehte sich zu ihr um und lächelte sie an. "Celina, wie schön, das du kommst." "Warum tauchst du immer so unangekündigt hier auf. Das ist gefährlich, nicht nur für mich, auch für dich. Dumbledore hält dich immer noch für den Spion." Sie sah ihn verständnislos an. "Es wird nichts passieren. Ich habe es voraus gesehen. Aber deswegen bin ich nicht hier." Er stand auf und ging zu Celina hinüber. "Wie ich sehe, steht dein Plan für das Problem Snape, das freut mich. Sehr geschmackvoll, wenn auch etwas untypisch für dich." Celina versuchte zu lächeln und nickte. Wie Narzissa es ihr geraten hatte, fing sie mit der Planung von Severus Ermordung an. Sie verbot sich auch nur ansatzweise daran zu denken, dass sie ihn nicht ausführen würde, denn ihr Bruder würde es durchschauen. "Was willst du, Tassilo?" "Dich besuchen. Seit wann stört dich meine Anwesenheit?" Celina kicherte leise und schüttelte den Kopf. "Wie kommst du darauf?" Sie kam auf ihn zu und legte ihre Hände auf seine Arme. "Ich mache mir nur Sorgen um dich, kleiner Bruder, das ist alles. Ich bin schließlich für dich verantwortlich." Tassilo überlegte kurz und lächelte dann. "Ja, natürlich, dabei habe ich doch versprochen auf dich aufzupassen. Celina, ich habe einen großen Plan und dafür ist es wichtig, das du dich an deinen hältst." "Was ist das für ein Plan?" "Das kann ich dir noch nicht sagen, aber du wirst begeistert sein. Du wirst sehen." Celina nickte und drückte Tassilo kurz an sich, dann verschwand er. Schlagartig veränderte sich ihr Gesicht. Sie musste zu Narzissa. *** Dumbledore saß in seinem Büro. McGonagall kam gerade herein, als er mit Fawkes redete. "Was ist passiert, Albus?", fragte sie besorgt. "Es wird etwas passieren, Minerva, bald. Ich möchte, dass du einen Botengang für mich tust. Ich würde selber gehen, aber ich kann hier nicht weg und ich traue der Eulenpost nicht. Bring die Briefe zu Lupin und Sirius." Minerva nickte und verschwand. Dumbledore sah aus dem Fenster und sah Celina über den Rasen eilen. Über ihr kreiste ihr Kuckuck. Seine Unruhe wuchs, auch wenn man sie ihm nicht ansah. Outtake: Harry und Truppe, (das Chaos) Im 'Raum der Wünsche' herrschte ein Gemurmel. Harry sah sich zu frieden um, als er irritiert zu einer Gruppe ihm unbekannter Mitschüler fiel. "Wer seid ihr denn?", fragte er. "Wir sind Austauschschüler.", krächzte da eines der Mädchen. Ihre blonden Haare fielen in weichen Locken auf die Schultern und umrahmten ihr Gesicht, das Harry irgendwie bekannt vorkam, aber in dem Moment konnte er es noch nicht einordnen. "Ach so." Harry war etwas verwirrt, aber was konnte es schon schaden. Er nahm kurz seine Brille ab und legte sie auf den Tisch um sich zu sammeln. Als er wieder nach ihr greifen wollte, war sie verschwunden. Suchend tastete er den Tisch ab. Und ließ sich schließlich auf den Boden nieder. Die anderen Mitschüler traten neugierig zu der Gruppe Austauschschüler heran. Hermione grinste und ging zu dem blond gelockten Mädchen hinüber. "Sag mal, Schatz, bleibt es heute Abend dabei?" Sie zupfte an einer Strähne heraus und drehte sie zwischen den Fingern. "Wie hast du mich erkannt?", fragte da das Mädchen mit der Stimme von Draco. "Wer würde dich nicht erkennen?", grinste sie. "POTTER!", sagten alle 'Austauschschüler' gleichzeitig und zeigten zu dem Jungen hinüber, der immer noch seine Brille suchte. "Mal ehrlich, Malfoy, die Perücke steht dir beschissen.", grinste Ron. Einige Sekunden herrschte ein verwirrender Tumult, dann blickte Crabbe, der sich unter einer schwarzen Perücke verbarg, anerkennend zu Ron hinunter, der eigenartig stumm geworden war. "Wow, Draco, ich hätte nie gedacht, das du es schaffst, ihm die ganze Perücke in den Mund zu stopfen." Draco grinste und richtet seine Frisur. Harry hatte inzwischen mitbekommen, dass sich Slytherins eingeschlichen haben. Demonstrativ stellte er sich vor ihnen. "So, du also auch Pancy.", zischte er und starrte kurzsichtig Goyle an, der tödlich beleidigt eine Schnute zog. Millicent klopfte ihm mitfühlend auf die Schulter. "Aber eine geile Verkleidung. Wer hat euch die Röcke geliehen, Jungs.", spottete Parvati und zupfte an dem von Theodor, der ihr wütend den Rockzipfel aus der Hand riss. "Sind das Schottenröcke?", rief sie und lachte. Schon hatte sie Theodor an der Gurgel, der sie zu Boden riss. "Das ist aber nicht besonders Ladylike.", grinste Hermione und schlug mit der flachen Hand, der als Junge verkleideten Pancy auf den Rücken, das sie vornüber fiel. Crabbe und Goyle hoben stolz ihre Köpfe und rückten ihre Röcke zu Recht. Es fielen noch so einige Worte, am Ende verteidigte sich jeder gegen jeden. Lisa prügelte sich mit Blaise, weil diese über den Ring von Arian gelästert hatte. Millicent hatte behauptete, das Dean schiefe Zähne hatte und sofort stürzte sich Lavender auf sie. Terry und Mandy hatten anscheinend eine Art Ehekrieg und Hannah und Susan diskutieren darüber, ob Susan ihre Sachen im ganzen Gemeinschaftsraum verteilte, oder nicht. Ron, der sich mit Draco prügelte und Hermione, die Pancy gerade die Finger zu brechen drohte, hatten keinen wirklich triftigen Grund, für den Streit, sie taten es der Unterhaltung wegen. Nur Theodor und Parvati stritten sich, wie es sich für einen Kurs in Verteidigung gehört mit Zauberstäben um die Kernfrage. Ist Lord Voldemort ein angemessener Herrscher oder nicht? Später flogen auch ihre Zauberstäbe irgendwo hin und sie ließen ihre Fäuste sprechen wie die anderen auch. Crabbe und Goyle verteidigten sich tapfer gegen Ernie, Padma, Zacharias und Neville. Harry suchte immer noch seine Brille und Ginny stand mit Phoebe am Rand und kommentierten das geschehen, wären sie eine Chipstüte teilten. Schließlich gab Harry auf und blinzelte in den Raum. Theodor befand sich im Schwitzkasten von Parvati und sie schrie ihn an: "Gibst du auf?" Dieser röchelte nach Luft. Mandy schwang gerade eine Bratpfanne über Terrys Kopf. Weiß der Kuckuck, wo sie die gefunden hatte. Hermione saß auf den Rücken von Pancy und hatte deren Arme nach hinten gedreht, das ihr die Tränen in die Augen trieb. Rons Finger umklammerten gerade Dracos Kragen und seine den Kragen von Ron, was schon deshalb lächerlich aussah, weil der Rock von Draco verrutscht war und man deutlich ein paar Shorts hervorschauend sah. Susan schüttelte Hannah und brüllte: "Wo? Wo bitte schön liegen den MEINE Sachen rum? Hä? HÄ?!" "Überall, ich habe neulich deinen Schal im Kamin gefunden." Lavender lag auf den Boden und Millicent stand mit einem Fuß auf ihrem Rücken in Siegerpose. Lisa saß rittlings auf einem Stuhl und beugte sich über die Lehne hinunter. Zwischen den Stuhlbeinen lag Blaise, unfähig sich zu bewegen und wüste Beschimpfungen ausrufend. Crabbe und Goyle standen da wie eine Wand und alle Fäuste prallten an ihren ab, wie eine leichte Briese gegen die chinesische Mauer abprallen würde. "Schluss jetzt.", rief Harry und sofort erstarrte jeder in seiner Bewegung, nur Draco verpasste Ron noch einen Kinnhacken. Alle kamen mit irgendwelchen Beulen davon. Ernie, Zacharias, Neville und Padma waren völlig außer Atem. Susan funkelte Hannah böse an, nur wieder willig musste sie zu geben, das ihre Vertrauensschülerin Recht hatte, aber das würde sie Marcus erzählen, dachte sie bitter und befühlte sich ihre Beule. Lisa half Blaise fairer Weise auf und Mill entschuldigte sich bei Lavender, auch wenn sie es nicht so meinte. Parvati sah wütend zu Theodor, der sich den Kragen richtete. "Wirklich Patil, ich hätte nicht gedacht, dass du mir mal an die Wäsche gehst." Parvati wollte sich schon wieder auf ihn stürzen, doch Hermione hielt sie zurück. Sie hatte Pancy nicht die Finger gebrochen, so wie Draco auch Ron die Nase heil gelassen hatte, der sich kritisch im Spiegel betrachtete. "So sollten die Leute im dunklen Rat und ihre Gegner auch ihre Probleme lösen.", murmelte Ginny. Phoebe zerkaute gerade geräuschvoll eine Hand voll Chips. Ron sah zu seiner Schwester. "Da hast du verdammt noch mal Recht, Schwesterchen." Und tupfte sich das Blut aus dem Gesicht. Verwirrt sah Lucius auf. Eine Eule war in den Suppentopf gefallen. In den Krallen hielt sie einen Gegenstand, den Lucius eingehend betrachtete. "Was um alles in der Welt soll ich mit POTTERs Brille?", rief er. Professor Flint kam den Gang entlang, als Hannah aufgeregt aus dem Klassenzimmer stürmte. Sie erkannte Flint und stoppte sofort, um ordentlich weiter zu gehen. "Miss Abbott, sie schreiben einen fünfseitigen Aufsatz über das Thema, Wie verhalte ich mich richtig auf dem Gang.", sagte Marcus mit einem zufriedenen Lächeln und ließ die verwirrt Hannah stehen. Severus, der das Ganze gesehen hatte, nickte stolz. "Er war in meinem Haus, Celina." Diese rührte entsetzt in ihrer Teetasse. *** Herm die Einbrecherin Teil 1 Hermione Granger schlich durch das dunkle Haus. Nur spärlich beleuchtete ihr Zauberstab, die Umgebung, doch das war auch beabsichtigt. Sie hatte schon viele Schlösser geknackt. Einige Türen verbargen gutes, doch die meisten eher schreckliches. Mit Schaudern dachte sie an die Tür, hinter der Fluffy, der dreiköpfige Hund wachte, zurück. Sie wollte in Übung bleiben und schlich dann hier und dort in Häusern umher. Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen. Der weiche Teppich verschluckte ihre Schritte, als sie hinter sich ein Geräusch hört. Erschrocken registrierte sie, dass es der Hausherr höchst persönlich sein musste. Sie sprang hinter dem niedrigen Tisch und spähte über die Kante. Ihr Vermutung war richtig, schon brüllte er die Treppe hinauf: "Draco! Warum, um alles in der Welt schleicht deine Freundin mitten in der Nacht im Kaminzimmer herum?" Verschlafen kam dieser aus seinem Zimmer und sah hinunter. "Ich habe keine Ahnung.", murmelte er. Das erst beste was Herm einfiel, war sich schlafend zu stellen und so lege sie sich mit geschlossenen Augen in einen Sessel. "Das ist schon die dritte Nacht, in der sie Gespenst oder weiß der Kuckuck was spielt. Findet sie das lustig?" "Offenbar.", erwiderte Draco und sah zu Herm hinunter, die nun wirklich eingeschlafen war. "Gib ihr am Tag eine vernünftige Beschäftigung, Holzhacken oder eine Garage bauen.", schimpfte Lucius weiter. "Dad, wozu brauchen wir eine Garage?" "Ist doch egal, Hauptsache sie ist abends zu müde um hier rum zu schleichen." Er fuchtelte mit den Armen in der Luft. "Ich hätte da eine andere Idee." Ein anzügliches Grinsen machte sich auf Dracos Gesicht breit, als er zu Herm hinunter sah. "Vergiss es, Sohn.", ließ Narzissa die Seifenblase von Draco platzen. "Und jetzt bring sie wieder ins Bett." Draco überlegte, ob er Herm wecken sollte, nur würde sie dann, eben wach sein und alle im Haus waren froh, das sie mal schlief. Also würde er sie nicht wecken und so nach oben befördern müssen. Zu spät bemerkte er, dass er seinen Zauberstab in seinem Zimmer hat liegen lassen. Dann würde er sie wohl tragen müssen. "In ihr Zimmer.", rief Narzissa ihm noch nach, bevor sie verschwand. Seufzend drehte er sich von seiner Tür weg und machte sich in Richtung Gästezimmer auf. Ein diebisches Grinsen schlich auf sein Gesicht. Oh ja, Herm würde in IHREM Zimmer sein. Kapitel 14: ------------ Kapitel 14 1. März, Montag Celina klopfte heftig an die Tür zu Severus privaten Räumen. Sie war in das Büro gegangen, ohne zu klopfen, doch vor der Tür zu seinem eigentlichen Zimmer blieb sie lieber abwartend stehen, immerhin war es erst sechs Uhr morgens. "Was gibt es denn?", hörte sie von drinnen eine ungehaltene Stimme. Kurz darauf wurde die Tür aufgerissen. Celina blickte in ein genervtes Gesicht. Snapes Haare standen in alle Richtungen, er war eindeutig erst aufgestanden. Er hatte seinen Morgenmantel fest um sich geschnürt. "Was um alles und der Welt ist passiert, dass du mich so früh störst?", fragte er. Sie drängte sich an ihm vorbei ins Zimmer. "Ich komme gerade von Narzissa. Wir glauben, wir wissen jetzt, was mein nichtsnutziger Bruder vorhat." "Und deshalb störst du mich so früh?" "Jetzt hör mir doch mal zu! Tassilo will den Platz von meinem Onkel einnehmen." "Das schafft er nicht, es sei denn er tötet den dunkel Lord und das schafft er erst recht nicht.", sagte Severus trocken. "Ich weiß nicht wie er es anstellen wird, aber es gelingt ihm." "Und du wirst nichts unternehmen?" "Offensichtlich nicht. Narzissa meint, das ich zu dem Zeitpunkt bei einem Psychiater bin, komisch, oder?" "Du willst doch nicht, wirklich, das ich darauf jetzt antworte?", fragte Severus skeptisch und Celina schickte ihm dafür einen ihrer besonders bösen Blicke. "Er will an das Geld von den Malfoys und den Grangers. Ich weiß nur noch nicht wie." Severus schlürfte an seinem Kaffee und dachte nach. "Na ist doch ganz klar, er wartet bis Miss Granger und Mr Malfoy junior heiraten, beseitigt dann sowohl die gesamte Familie Malfoy als auch die Grangers. Das Testament ist natürlich zu seinen Gunsten aufgesetzt und schon hat er das Vermögen, beider Familien.", sagte Severus mit der Idee höchst zufrieden. Celina schüttelte den Kopf. "Testamente sind magisch versiegelt, die kann man nicht fälschen und freiwillig werden die Familien es bestimmt nicht aufsetzten." "Es gibt Zaubertränke um Menschen gefügig zu machen.", wies Snape sie wie eine Schülerin zu Recht. "Meinst du?" Celina blickte zweifelnd nach oben. Na ja, wenn sie es recht bedachte, fing das Ganze an zusammen zu passen. So oder so, Tassilo war hinter dem Geld der Familie und der Macht ihres Onkels her und würde beides auch bekommen, wenn sie nichts unternahmen, da war sie sicher. "Aber warum dann der Mord an mir?", holte Severus sie aus den Gedanken. "Werde ich ihm beim Versuch den dunklem Lord aus dem Weg zu räumen, dazwischen funken?" "Ich weiß es nicht." Celina setzte sich auf das ungemachte Bett und starrte vor sich hin. "Nur mal so interessehalber, du hast mal gesagt, du kannst deinen Bruder austrickse, in dem du an dem Plan arbeitest. Wie willst du mich überhaupt umbringen? Wieder mit dem Todesfluch in einer dunklen Gasse?" "Du hast einen abartigen Humor, weißt du das, Sev?" Sie stand auf und ging zur Tür. "War ja nur eine Frage.", sagte er gleichmütig. "Nein, ich plane ohne Magie.", lächelte sie. "Ich werde mich in ein sündhaft teures Kleid werfen, dich zu einem Abendessen aus- und anschließend VERführen. Und wenn du dann schlafend und in süßen Erinnerungen an unsere gemeinsame Nacht neben mir im Bett liegst, werde ich dich erdolchen." Ein diabolisches Leuchten trat in ihre Augen. "Oder vergiften.", setzte sie noch gleichmütig hinzu. Dann klappte die Tür zu und sie war verschwunden. Er wusste, dass sie ihn nicht töten würde, sondern im letzten Moment abbrechen. Severus nickte, anerkennend. Das hatte wenigstens Stil. Er begann sich auf den Tag vorzubereiten. *** "In fünf Tagen spielen wir gegen Hufflepuff.", überlegte Draco, als er auf den Kalender sah. "Das ist noch nicht mal eine Herausforderung." "Sag das nicht, die Gryffindors haben am 21. Februar auch gegen die Rawenclaws verloren.", sagte Theodor. "Komisch, nicht?", nickte Millicent. "Ja, stimmt. Hermione war den Tag unausstehlich.", überlegte Draco. "Hat sich erst abends wieder beruhigt." "Es ist Zeit wir müssen langsam mal zum Frühstück.", mahnte Blaise und ging zusammen mit Vincent und Gregory zur Tür. In der großen Halle herrschte die übliche Unruhe. Teller klapperten genauso laut wie die Gespräche zwischen den Schülern. Professor Fortuna setzte sich auf ihren Platz, als sie ein Gespräch zwischen zwei Zweitklässlern auffing. "Warum ist heute nur schon wieder Montag?", jammerte die eine. "Hatten wir gestern nicht erst Sonntag?" "Wohl kaum, dann wäre heute erst Sonntag und heute ist aber nicht Sonntag, sondern Montag." "Aber gestern war doch der 28. Februar und das war Samstag. Das weiß ich deshalb so genau, weil da meine Mom Geburtstag hatte. Und da dieses Jahr kein Schaltjahr ist, müsste heute Sonntag sein.", belehrte die erst weiter. "Wenn heute Sonntag wäre, dann würden wir jetzt noch in süßen Träumen liegen." "Und dennoch sage ich, heute ist erst Sonntag. Der 1 März in diesem Jahr fällt auf einen Sonntag und trotzdem ist heute Montag." Das Mädchen seufzte theatralisch. "Ich bin total verwirrt." "Sagen wir mal du hast Recht, das würde ja bedeuten, das jemand einen Tag dazugetan und dann wieder geklaut hat, oder so ähnlich." "Ja, das wäre einen Möglichkeit.", nickte ihre Mitschülerin. "Wäre es nicht. Niemand kann so etwas, noch nicht einmal Dumbledore." Celina sah zum Direktor hinüber. Da wäre sie sich nicht so sicher. Der Mann mit dem weißen Rauschebart kann mehr als man denken mag. Einen Tag dazugehext und wieder geklaut, das klingt so absurd, das könnte wirklich sein, denn auch sie selber hatte das Gefühl in der falschen Zeit zu leben, aber wer und warum sollte jemand so etwas tun? Hermione kam gähnend an den Tisch und sah sich um. "Warum so müde?", fragte Ron mit winzig kleinen Augen. "Gestern war ein anstrengender Tag.", erwiderte sie und sah sich um. Sie stellte fest, dass keiner der siebenten Klasse wirklich munter aussah. Sie waren ebenso müde wie Ginny und Phoebe, die lustlos im Frühstück herumstocherten und fast darüber einschliefen. Herm sah zu Mandy und Terry hinüber, die kurz nickten. Sie gab das Zeichen zurück und schlagartig waren alle noch eben müden Mitschüler putzmunter. *** Im Zaubertrankunterricht herrschte die übliche Anspannung. Professor Snape ließ seine Schüler einen mörderisch schweren Tank brauen, in dem vor allem die Zeit einen Rolle spielte. Dennoch schien er nicht bei der Sache zu sein. Immer wieder wanderten seine Gedanken weg, er wusste selber nicht wohin. Irgendwas, beschäftigte ihn, doch es entwischte ihm, bevor er es fassen konnte. Er grübelte, doch kam nicht drauf. Bis es sich formte. Es hatte mit dem zu tun, was Celina gesagt hatte. Aber was? Fast konnte er es greifen, als es hinter ihm explodierte. Erschrocken drehte er sich um und starrte auf Pancy, deren Kessel nun mehr ein Haufen Rauch war. "Miss Parkinson.", wetterte er. "Was soll das werden? Wollen Sie uns alle umbringen?" "Ich weiß auch nicht Professor.", begann sie hilflos und starrte auf ihren Platz. Hermione beugte sich weiter über ihren Kessel und grinste. Ausnahmsweise hatte sie damit nichts zu tun, doch lustig fand sie es trotzdem. "Unfähig.", zischte Snape in seinem üblichen Ton. "Die anderen füllen ihre Tränke ab und stellen sie mir vorne auf das Pult. Die Stunde ist beendet." *** Severus Snape, der Zaubertranklehrer besah sich prüfend die verschiedenen Phiolen seiner Schüler, als er plötzlich innehielt. Der Gedanke, der ihn schon den ganzen Tag beschäftigte, schoss ihn in durch den Kopf. Hatte Celina nicht auch gesagt, das man Hellseher austrickste, in dem man im letzten Moment anders handelte, als geplant? Wie kurz war, im letzten Moment? Er schob den Gedanken wieder zur Seite und konzentrierte sich auf die Arbeit, doch am Ende holte er ihn wieder ein. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und ging zu Celina. Leise klopfte er und wartete ihr herein ab. "Ich habe nur eine kurze Frage. Wie lange ist ein Moment in der Hellseherei?" Celina legte ihre Stirn in Falten. "Ein Moment? So zwischen einer und einer halben Minute." "Und, sagen wir mal, man ändert einen Plan ein, zwei Stunden vorher, würde der Hellseher es mitbekommen." "Ja. Die Zeitlinie ändert sich sofort." "Ich danke dir.", sagte er schlich und ging wieder. Er war so in seinen Gedanken vertieft, das er noch nicht einmal bemerkte, wie Hermione an ihm vorbei schlich, dabei war es weit nach elf Uhr abends. Irgendwie machte ihm die Sache mit dem sündhaft teuren Kleid zu schaffen. 2. März, Dienstag Sirius Black, der Patenonkel von Harry Potter saß nachdenklich am Tisch seines Elternhauses, in dem außer ihm niemand mehr wohnte. Vor sich hatte er das Pergament ausgebreitet, das Minerva McGonagall ihm eine Woche zuvor gebracht hatte. "Zweiter März.", murmelte er und stand auf. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es noch früh am Morgen war. Remus Lupin würde erst in zwei Stunden eintreffen. Genau wie die anderen. Er hörte Schritte im Gang und drehte sich erstaunt um. Lupin stand in der Tür und grinste. "Konntest also auch nicht schlafen, wie?" "Eine Sache macht mich nervös.", gestand Sirius. "Nur eine?" "Ja, nur eine, aber die reicht." "Lass macht raten, es ist der Abschnitt, in dem steht, das wir den dunklen Herrscher beseitigen sollen?" Sirius sah verwirrt auf. "Das steht hier doch gar nicht. Nein, ich meine die Tatsache, dass ich meine Cousine und ihren Mann wieder sehe. Weißt du wann wir uns das letzte Mal getroffen haben?" "In Askaban, vor vier Jahren?" "Stimmt. Was um alles in der Welt soll ich ihr sagen?" "Wie wäre es mit Crucio? Ich habe gehört, der Fluch gefällt ihr.", spottete Lupin und setzte sich. "Dumbledore weiß gar nicht, was er da verlangt. Wie können doch einfach mal ebenso beim dunklem Rat aufkreuzen und sagen, 'hallihallo, da sind wir.'" Missmutig verschränkte Sirius seine Arme. "Ich habe das Gefühl, das er das auch gar nicht will." "Ein Ablenkungsmanöver?" Lupin nickte. "Woher willst du das wissen?" "Sieh dir mal das Datum an. Es ist Sonntagnacht. Da ist Vollmond." Sirius nickte verstehend. "Alles klar. Also war das für den Fall, das jemand die Brief in die Hände bekommt und glaubt, das wir dann zuschlagen?" "Nein, McGonagall hat sie extra persönlich abgegeben." "Warum dann?" Lupin sah kurz verzweifelt auf. Sirius war doch sonst nicht so begriffsstutzig. "Wenn ich mich recht erinnere ist deine andere Cousine Hellseherin und mit Lucius verheiratet. Außerdem ist der andere, der Verräter, Tassilo Crawford auch Hellseher. Klingelt es jetzt?" "Klingeln? In meinem Kopf dudelt ein ganzes Orchester. Ich würde sagen wir beginnen mit der Planung, sobald die anderen da sind." *** Pancy sah sich vorsichtig um. Irgendwas war im Gange, sie wusste nur nicht was. Mit Unbehagen dachte sie an den vergangenen Tag, als der Kessel explodierte, das war ihr noch nie passiert. Heute hatte sie Geschichte und Arithmantik mit Hermione zusammen, da konnte nicht allzu viel passieren. Auf dem Gang traf sie auf Theodor, der sich mal wieder mit Parvati stritt. Pancy verdrehte die Augen. "Du aufgeblasener Wichtigtuer von Slytherin.", rief Parvati, "Du bist nicht nur widerlich wie ein Frosch, du Quarks auch die ganze Zeit wie einer." "Tu ich nicht!" Pancy war gerade an den beiden vorbei, als Parvati zischte: "Und ob, wetten? Sonus Ranaus." Schon schoss ein Lichtstrahl auf Theodor zu, der sich jedoch rechtzeitig duckte, so dass der Fluch an ihn vorbei zischte und Pancy im Rücken traf. Doch es schien, als hätte niemand es bemerkt. "Vorbei. Du kannst ja noch nicht mal zielen, Parvati.", lästerte Theodor, woraufhin Parvati auf ihn zu kam und ihre Faust ballte. "Siehst du das? Sie heißt 'knockt out' und sie zielen immer genau." Pancy warf einen Blick über ihre Schulter und schüttelte den Kopf. Kindergarten, dachte sie bitter und bog um die Ecke in den Klassenraum. Kaum war sie weg, ließ Parvati die Faust sinken und grinste. Lächelnd nickten sie sich zu und folgten Pancy. Der Geschichtsunterricht begann. "Na, da bin ich ja mal gespannt.", wisperte Ron zu Harry. Dieser richtete seinen Blick auf Parvati, die sich immer noch ein Grinsen verkniff und nickte. "Denen traue ich alles zu. Wenn Gryffindor und Slytherin zusammen arbeiten, kann es nur ein Knüller werden.", gab er zurück. Herm sah ihn warnend an und sofort drehte Harry sich wieder um. Professor Bims schwafelte wie üblich über den Lehrstoff und die meisten Schüler dämmerten vor sich hin, jedenfalls schien es. Innerlich wartete die ganze Klasse darauf, dass etwas passieren würde, doch es geschah nichts. Die Stunde war beendet und das allgemeine Gemurmel nahm an Lautstärke zu. Pancy stopfte verbissen ihre Bücher in die Tasche und sah sich vorsichtig nach Herm um. Sie war peinlichst darauf bedacht, dem Gryffindormädchen nicht den Rücken zu zuwenden. Millicent drehte sich zu Theodor und sah ihn fragend an. Der deutete auf seinen Kehlkopf. Mill überlegte kurz und nickte dann. Sie rief quer durch den Raum: "Hey Pancy, warte auf ich." Sofort waren alle still. Pancy war überrascht, warum sahen sie sie alle so an? Unsicher blickte sie an sich hinunter. Nein, es war kein Fleck oder Loch zu sehn. Sie öffnete den Mund und giftete: "Warum starrt ihr mich so an?" Na jedenfalls wollte sie das, doch aus ihrem Mund drang nichts weiter als ein "Quark." Erschrocken schlug sie die Hände vor den Mund. Die gesamte Klasse lachte, dann gingen sie ohne Pancy auch nur eines Blickes zu würdigen hinaus. Dem Mädchen standen die Tränen in den Augen. Sie klemmte ihre Bücher unter den Arm und rannte zum Krankenflügel. *** Narzissa pfiff fröhlich vor sich hin, während sie emsig Masche für Masche strickte. Prüfend hielt sie den Babyschuh in die Luft und verglich ihn mit den bereits fertigen. Diana, die ihr gegenüber saß, sah auf. "Für wen sind die?", fragte sie. "Das will ich noch nicht verraten, sonst ist die Überraschung weg.", wich Narzissa aus und suchte nach einer anderen Farbe. "Jemand den ich kenne?" "Mit Sicherheit. Du kennst sie wahrscheinlich von uns allen am besten.", versicherte Narzissa. Dianas Augen weiteten sich. "Doch nicht Hermione!", rief sie entsetzt. "Natürlich nicht. Sie sind doch selber fast noch Kinder. Nein, nein, da wirst du dich noch vier, fünf Jahre gedulden. Die sind für jemanden besonderes." Sie holte eine kleine Schachtel heraus, wo bereits vier Paar in doppelter Ausführung lagen. "Für jeden Wochentag ein Paar. Ein Glück das ich Hellseherin bin, ich hätte es sonst nicht mehr rechtzeitig geschafft." "Also, für wen?", bohrte Diana weiter. Narzissa grinste. "Das ist im Moment noch geheim und zwar so geheim, dass die werdenden Eltern selber noch nichts von ihrem gemeinsamen Glück auch nur erahnen." Lucius kam in das Zimmer und suchte nach etwas. Hastig zog er die verschiedenen Schubladen auf, doch offensichtlich enthielten sie nicht das Gewünschte. "Suchst du was bestimmtes?", fragte Narzissa ohne von ihrer Arbeit aufzusehen. "Meine Feder, ich bin mir sicher, das ich es hier her gelegt habe." Narzissa schielte kurz zum Tisch. "Da liegt sie doch." "Nein, ich meine die andere. Die blaue." "Oh, verstehe. Die habe ich nicht gesehen." "Verdammt." Lucius runzelte angestrengt nachdenkend die Stirn und ging dann ins Nachbarzimmer. Von dort aus hörten sie undefinierbare Geräusche, die nur auf eins schließen ließen. Lucius wurde immer ungeduldiger. Narzissa lachte spöttisch vor sich hin, als sie plötzlich erstarrte. Langsam ließ sie die Stricknadeln sinken und sah in das Feuer, das im Kamin prasselte. Diana blickte sie aufmerksam an. Sie kannte diesen Gesichtsausdruck. Lucius kam wieder in den Raum "Hör mal Narzissa, ich muss weg..." und blieb anwurzelt stehen, als sein Blick auf seinen Frau fiel. Langsam kam er auf sie zu, ohne die Augen von ihr zu nehmen. Narzissa grinste plötzlich und sah Lucius an. "Ihr bekommt Besuch." "Besuch? Von wem?" "Meinem lieben Cousin, Lupin, Moody und noch drei andere?", zählte Narzissa auf auf. "Wovon redest du da, Liebes?" Lucius sah auf die Uhr, beschloss aber, dass die anderen warten konnten und setzte sich. "Am Sonntag, plant die Phoenix Order, oder das was davon noch übrig ist, einen Angriff auf den dunklen Rat. Dumbledore hat einen Auftrag gegeben, der besagt, das sie bei euch auftauchen werden." "Sonntag. Sie haben keinen Chance." Lucius zog eine überhebliche Miene. "Natürlich nicht, und das wissen sie auch. Ich glaube auch nicht, das es wirklich so passieren wird, es scheint nur so. Ich vermute eher, das es einen Botschaft an euch ist." "Einen Botschaft für...?" "Einen vorübergehende Zusammenarbeit gegen Tassilo.", klärte Narzissa ihn auf. "Du ziehst voreilige Schlüsse.", winkte Lucius ab und stand auf um zu gehen. Er war schon an der Tür als Narzissa wie beiläufig sagte: "Am Sonntag ist Vollmond." Lucius blieb stehen und drehte sich langsam um. "Weiß Tassilo, was Lupin wirklich ist?" Narzissa sah auf ihre Stricknadeln, doch schüttelte lächelnd den Kopf. 3. März, Mittwoch "Wenn die Eulen tief fliegen, gibt es Regen.", murmelte Ron und duckte sich vor einem landenden Steinkauz, der dann auf Herm zu watschelte. Artig streckt er sein Bein aus und warteten geduldig, bis diese den Brief abgeknüpft hatte. Sie warf überflog das Pergament. Er war von ihrem Vormund. Wahrscheinlich der gleich Mist wie jeden Monat, dachte sie, um den Anschein zu wahren. Benimm dich... blablabla... lerne fleißig... dann verschluckte sie sich und kicherte. Da stand, sie solle sich nicht zu hübsch machen, sonst käme Draco noch auf dumme Gedanken. So was hat Neil doch noch nie gekümmert. "Was denkt der nur von uns.", fragte sie halb entsetzt halb amüsiert und schüttelte den Kopf. An der Stelle beschloss sie aufzuhören zu lesen. Das war doch bescheuert. Auf dem Weg nach draußen, wurde sie von Draco eingeholt, der lässig einen Arm auf ihre Schultern legte. "Und, steht was interessantes in dem Brief?", fragte er. "Er ist von Neil.", antwortete sie im geringschätzigen Tonfall. Draco blieb abrupt stehen. "Der kann schreiben?", fragte er entsetzt und grinste dabei, einen Kombination, die nur er fertig bekam und Hermione immer wieder zum Lachen brachte. Sie beugte sich vor und küsste ihn. "Willst du ihn lesen?", fraget sie. "Ich weiß nicht.", überlegte Draco. "Will ich?" "Diesmal hat er wirklich den Vogel abgeschossen." Sie faltete das Pergament auseinander und wie sie erwartet hatte, sah er sie kurz darauf ungläubig an. "Das ist doch nicht sein ernst." "Scheint wohl doch." Sie drehte sich einmal um ihre eigene Achse. "Und, bin ich zu hübsch?" Draco sah sie verwirrt an. "Was?" Hermione stockte. "Wie, was?" "Ach so, nein, das meine ich gar nicht.", winkte er ab. "Ich rede davon." Er deutete auf den letzten Abschnitt, den Herm gar nicht mehr gelesen hatte. Das Mädchen nahm den Brief an sich und las. Ihre Augen weiteten sich. Schließlich sah sie auf die Uhr. "Ich habe noch zehn Minuten. Ich muss zu Professor Fortuna." Dann war sie auch schon weg. Draco hatte mühe sie einzuholen. Sie klopfte an die Bürotür der Professorin, doch es schiene niemand da zu sein. "Und jetzt?" "Warte bis heute Nachmittag, wir müssen jetzt zum Unterricht. Komm schon." Draco griff ihre Hand und zog sie mit sich fort. *** Pancy stand in der letzten Reihe, als Hagrid der Klasse die verschieden Arten, die sie für die Abschlussprüfung kennen mussten noch einmal erläuterte und an Beispielen zeigte. "Die knallrümpfigen Kröter kennt ihr sicher noch alle.", sagte er gerade, als ein markerschütternder Schrei ertönte. Die Klasse wirbelte herum und da stand Pancy und hielt sich ihre Nase, die verdächtigt anschwoll. Ein schillerndes Insekt flatterte in den Himmel davon. "Wow, das war ein ganz seltner Regenbogen Stachelmoskito, die haben ein ganz besonderes Gift.", sagte Hannah ehrfürchtig. Hagrid kratzte sich am Kopf. "Richtig.", murmelte er, als er plötzlich erschrocken zu Pancy sah. "Um Himmels willen Miss Parkinson, Sie müssen sofort zu Madame Pomfrey." Schon schob er das Mädchen vor sich her Richtung Schulhaus. Hermione drehte sich zu Hannah um und fragte grinsend: "Wie konntest du das erkennen?" Hannah zwinkerte lächelnd: "Gute Augen." Ernie schob gerade ein Glas in seinen Umhang und nickte. *** Hermione klopfte an die Bürotür von Professor Fortuna, die sie herein bat. "Miss Granger, was gibt es denn?", fragte sie. "Das hier." Herm streckte den Brief hervor. Celina nahm und las ihn. "Warum sollten dein Eltern so was tun?", fragte sie verwundert. "Genau deshalb bin ich hier. Warum? So wie es da steht, haben sie mich komplett enterbt und alles Neil vermacht, was vollkommen absurd ist, denn offiziell leben sie doch noch nicht mal mehr." Ihre Stimme wurde immer lauter und Celina legt warnend den Finger auf den Mund. "Ich sehe was ich herausbekommen kann. Keine Sorge, das ist nur eine Fälschung, die Frage ist nur von wem und warum." "Das kann ich ihnen sagen. Von diesem Schleimer Neil und weil er hinter meinem Geld her ist." "Ich wünschte es wäre so einfach, aber ich befürchte es ist mehr. Darf ich den behalten?" "Von mir aus." "Komm morgen nach dem Unterricht zu mir, dann werde ich dir mehr sagen können." "Okay, danke.", sagte Herm nun merklich ruhiger. "Ach und Hermione. Zu keinem ein Wort, auch nicht zu Draco." Warnend sah Celina sie an. Herm versuchte zu lächeln. "Upsi.", sagte sie leise und Celina schüttelte den Kopf. "Ich hoffe er wird die Klappe halten.", sagte die Professorin. "Oh, keine Sorge, ich habe da schon Mittel und Wege.", versicherte Herm und war verschwunden. Celina wusste nicht, ob die schockiert oder amüsiert sein sollte. Kurz darauf verschwand sie in Richtung Severus Büro. *** "Kann ich dich stören?", fragte Celina Snape, als sie unaufgefordert in das Büro trat. "Das tust du doch schon, warum also die Frage?", entgegnete er mürrisch. "Der Höflichkeit halber.", lächelte sie. "Es wird Zeit, dass wir Dumbledore einweihen." Sie schob Severus den Brief von Hermione hinüber und setzte sich abwarteten auf einen Stuhl. Snape sah kurz genervt auf und griff sich das Pergament. Er fing an zu lesen und hielt nach dem ersten Ansatz inne. "Das kann doch nicht dein Ernst sein.", zweifelte er. "Lies weiter.", forderte Celina ihn auf und Severus tat es. Als er geendet hatte legte er es auf den Tisch und sah seine Kollegin schweigend an. "Und?" "Wer hat das geschrieben?", fragte er. "Ganz sicher nicht Neil." "Das weiß ich auch. Also, wer? Du musst doch ein Vermutung haben, sonst wärst du nicht hier." "Ich tippe auf meinen Stiefbruder.", sagte sie. "Und warum?" Snape lehnte sich zurück. "Hörst du mir eigentlich nie zu? Das habe ich dir schon alles erklärt.", fragte sie gereizt. "Wann?" "Vorgestern Morgen." Severus dachte nach. Richtig, da hatte sie was erzählt von Narzissa und Macht, Mord und Geld. Das ganze klang eher nach einem schlechten Krimi. "Wir wussten doch nicht wie, jetzt wissen wir es. Über Neil. Das wird aber nur funktionieren, wenn die Grangers sterben." "Sie sind schon tot.", korrigierte Severus und grinste. "Ich meinen wirklich sterben." "Ja, ja schon gut. Ich versteh nur nicht, warum ich dir helfen soll. Wie du weißt, ist es nur in meinem Sinn, wenn der dunkle Rat und damit der dunkle Lord geschwächt werden." "Diana ist meine beste Freundin, ich kann nicht zulassen, dass ihr oder ihrer Familie etwas passiert. Außerdem geht es hier darum, Tassilo aufzuhalten und das ist sehr wohl in deinem Sinn, denn er ist genau wie mein Onkel." Severus stand auf und ging zu Tür. "Was jetzt?", fragte Celina verwirrt. "Wir gehen zu Dumbledore.", kam die knappe Antwort. *** Pancy blieb bis zum nächsten Tag auf der Krankenstation. "Wie geht es ihr?", fragte Hagrid Madame Pomfrey. "Gut, das du sofort wusste, was es für ein Tier war, so konnte ich schlimmeres verhindern. Die Ärmste wird noch ein paar Stunden Krämpfe haben, aber sie wird es überstehen. Regenbogen Stachelmoskito. Die kommen doch nur in den Subtropischen Regenwald vor, so weit ich weiß." "Vielleicht ist es einem Züchter entwischt.", überlegte Hagrid Das Gift, dieser besonders seltenen Spezies verlor seine Wirkung gegen Mitternacht und das Mädchen fand endlich Schlaf. *** Celina und Severus saß in zwei hohen Stühlen und warteten auf einen Reaktion des Direktors. "Schon erstaunlich, das eine Aurorin mit Schwarzmagiern befreundet ist.", sagte er schließlich. "Das wussten Sie nicht?", fragte Celina ungläubig. "Nicht, das Sie immer noch mit ihr befreundet sind, aber das kann uns jetzt von nutzten sein. Der Plan hört sich vernünftig an. Sie gehen am besten noch heute zu Mrs Malfoy und bereiten alles vor. Das Ablenkungsmanöver läuft bereits, hält aber nur bis zum Sonntag." "Ich habe schon gehört.", nickte Celina und stand auf. "Darf ich Ihren Kamin benutzen?" "Sicher. Du auch Severus?" "Ich glaube nicht, das das einen gute Idee ist.", wandte dieser ein. "Ich glaube Lucius hat einen Verdacht." "Nein, Albus hat Recht. Du solltest mitkommen." Celina streckte ihre Hand aus. Snape überlegte kurz und ging zu ihr hinüber. Kurz darauf waren beide im Flohnetzwerk verschwunden. "Hältst du es für einen gute Idee, Albus?", fragte da Minerva leise. Sie hatte bis dahin im Hintergrund gestanden. "Wie sehr können wir ihr vertrauen? Was enthält sie uns noch vor?" "Zum Beispiel, das Lord Voldemort ihr Onkel ist. Ihr letzter lebender Verwandter." Dumbledore sah sie über seine Brille hinweg an. McGonagall zog scharf die Luft ein. "Dann erst recht die Frage." Albus hob beschwichtigend die Hand. "Keinen Sorge. Sie wird für uns arbeiten und weißt du auch wie so? Sie will ihre Familie beschützen." "Tassilo ist ihr Bruder." "Stiefbruder, der sie verraten hat und von ihr verlangt, dass sie Severus Snape umbringen soll. Voldemort ist ihre Familie." "Und?" "Verrat wird in der Familie Riddle im Allgemeinen mit dem Tod bestraft." Dumbledore hat sich wieder hingesetzt und beugte sich verschwörerisch vor. "Du wartest also darauf, dass sie ihren Bruder tötet?" McGonagall war entsetzt. "Nein, ich warte darauf, dass der dunkle Rat einmal etwas Vernünftiges tut. Einen zweiten Voldemort können wir nicht brauchen. Einer ist schon schwierig genug." "Du weißt, wenn ihr Onkel stirbt, wird sie sich an den Mörder rächen.", sagte Minerva. "Ich weiß, deshalb ist es doch so günstig, das der Mörder und der Verräter ein und dieselbe Person sind." "Tassilo." McGonagall sah auf und fröstelte. "Woher diese Skrupellosigkeit, Albus?" "Er ist ein gemeiner Mörder. Er will das gleiche Leben wie Voldemort, also warum dann nicht auch das gleiche Ende.", sagte er leise und lächelte. "Und wir sitzen hier und warten?" "Fast! Wir werden dafür sorgen, dass unsere Leute heil aus der Sache wieder herauskommen. Der Stein ist am rollen, wir können ihn nicht mehr anhalten, nur noch umlenken." *** Argwöhnisch sah Lucius zu Severus hinüber, der mit undefinierbare Miene und verschränkten Armen dastand. "Ist ja mal was ganz Neues. Dumbledore gibt den Segen für einen Mord?", fragte Diana ungläubig. "Nicht unbedingt für einen Mord, aber das wir ihn aufhalten, mit allem Mitteln. Der Plan ist der...", begann Celina. "Verstehe und ich überwache alles, bis seine hellseherischen Fähigkeiten getrübt sind.", nickte Narzissa, als ihre Freundin geendet hat. "Ich wusste gar nicht, das man das kann.", warf Lucius skeptisch ein. "Man kann alles mit Zaubertränken erreichen, Lucius.", wies Severus ihn zurecht. Dieser sah genervt zu seiner Frau. "Severus bekommt das schon hin, Schatz.", sagte diese und tätschelte abwesend seine Hand. Snape grinste und Lucius kniff die Augen zusammen und sah ihn finster an. "Sag Dumbledore das alles nach Plan laufen wird und er sich nicht einmischen soll. Außerdem möchte ich wissen, was genau es mit Sonntag auf sich hat.", sagte Lucius. "Sonntag? Was soll da sein außer der Ratsversammlung?", fragte David. "Wir sollen Besuch von einer Gruppe Irrer bekommen." "Und einem Werwolf.", setzte Narzissa hinzu. "Lupin auch, warum?", fragte David erneut. "Ablenkung für meinen Stiefbruder, damit er was zum grübeln hat. Also, bis dann." Celina stand auf und ging zum Kamin. "Zu mir oder zu dir?", fragte sie Severus. "Gleich zu mir.", entschied er und sie nickte. Severus hatte schon das Flohpulver in der Hand, als Narzissa ihn fragte. "Was ist eigentlich deine Lieblingsfarbe? Schwarz?" Irritiert nickte Snape und verschwant. "Wieso fragst du?", wollte Celina wissen und griff ebenfalls nach einer Hand voll Flohpulver. "Nur so. Deine ist doch immer noch rot, oder?" Sie nickte und Narzissa war höchst zu frieden. Als die Gäste verschwunden waren, wandte sich Lucius sich seiner Frau zu. "Was sollte das denn jetzt?" Auch David war eher verständnislos, nur Diana grinste, als Narzissa bedächtig ihr Strickzeug hervorholte und am letzten Schuh aus roter und schwarzer Wolle strickte. Sie verstand. 4. März, Donnerstag Hermione kaute nervös an ihren Nägeln, während sie immer wieder auf ihre Uhr sah. "Jetzt sei nicht so zappelig.", mahnte Susan, die in Verwandlung neben ihr saß. "Ich versuch es ja.", gab sie zurück. "Miss Granger, würden sie bitte nach vorne kommen.", sagte da McGonagall und Herm stand auf. "Bitte demonstrieren sie die so eben gezeigte Übung." Hermione nickte und versuchte sich zu konzentrieren, doch es gelang ihr nicht die Vase in ein Tier zu verwandeln. "Nun, sie scheinen mir etwas nervös.", begann die Professorin. "Ist alles in Ordnung?" Hermione nickte und versuchte zu lächeln. McGonagall sah erst sie und dann Draco an. "Na gut, setze sie sich, Miss Granger. Miss Bones, wenn sie es einmal versuchen würden." Als der Unterricht beendet war, hielt McGonagall Herm noch zurück. "Wenn sie irgendwelche Probleme haben, egal welcher Art, dann können sie jederzeit zu mir kommen.", sagte sie leise. "Ja, danke Professor." "Egal was es ist." Wieder nickte Hermione. "Und?" McGonagall sah sie lauernd an. "Es ist nichts, nur das übliche.", wich Herm aus. McGonagall sah sie nachdenklich an und nickte dann. "Ist gut." Hermione rannte aus dem Zimmer. Vor der Tür warteten Draco, Harry, Ron und Susan. "Was wollte sie denn?", fragte Susan. "Nur das ich jederzeit zu ihr kommen kann, wenn ich irgendwelche Probleme habe." "Und hast du?", bohrte Ron und schielte zu Draco hinüber. "Warum siehst du mich an? Ich habe ihr nichts getan.", fauchte dieser sofort. "Das hat doch auch keiner gesagt.", versuchte Harry ihn zu beschwichtigen. "Aber gedacht. McGonagall hat auch so komisch geguckt.", knurrte Draco. "Und stimmt das?", wandte Harry sich an Herm. "Was?" Nun war Hermione verwirrt. "Das Malfoy nichts mit deinen Problemen zu tun hat.", erklärte er weiter. Dracos Augen verengten sich zu Schlitzen und er funkelte Harry böse an. "Halts Maul, Potter.", zischte er. "Nein, hat er nicht.", fauchte nun auch Herm und zog Draco mit sich fort. *** Pancy blieb erschrocken hinter einer Säule stehen, als Hermione und Draco an ihr vorbei rauschten. Ihr Herz schlug bis zu Hals. Heute war ihr noch nichts geschehen, aber sie hatte das dumpfe Gefühl, das es nicht so bleiben würde. Und als hätte sie es geahnt, da flog auch schon Klatscher auf sie zu. Dumpf krachte er gegen die Wand, nur zwei Millimeter neben ihrem Kopf. Ein paar Splitter prasselten gegen ihre Haare und das Gesicht, dann war es wieder still. Langsam richtete sich Pancy wieder auf und sah sich um. Sie hörte die aufgebrachte Stimme von Terry. "Paß doch auf, du hättest noch jemanden damit treffen können." "Hab ich aber nicht. Es ist niemand auf dem Gang. Siehst du?", sagte da Mandy vergnügt. "Verwandle es zurück.", empfahl er. Pancy sah die beiden Mitschüler an ihr vorbeigehen. Mandy hatte unter ihrem Arm eine Art Schaumstoffball. Offensichtlich haben sie sie nicht gesehen. Immer noch ging ihr Atem stoßweise. Hatte sie sich getäuscht? Sie drehte den Kopf und sah auf die Mauer, wo der Putz abgebröckelt war. Wimmernd schlich sie davon. Sie würde Professor Snape holen. *** "Also, Miss Parkinson.", begann der Hauslehrer von Slytherin. "Wo genau hat der Klatscher die Wand zertrümmert?" Pancy zeigte wortlos neben die Säule, wo sie vor knapp zehn Minuten noch gestanden hatte. Die Wand war tadellos. "Sie müssen sie wieder repariert haben.", sagte sie. "Repariert, aha, und wer?" "Die beiden Rawenclaws. Brocklehurst und Boot." Snape sah sie zweifelnd an und dann aus dem Fenster. "Doch nicht etwa die beiden, die da draußen beim Quidditchtraining sind?" Pancy folgte seinem Blick und erschrak, doch sie nickte. "Fein, dann gehen wir hin und fragen sie.", entschied Snape und schritt davon. Kaum war der Gang leer, als Lavender und Neville kichernd hinter einer Statue hervorkamen, unter ihrem Arm trugen sie Quidditchumhänge der Rawenclaws und einen Schaumstoffball. *** Severus winkte Professor Flint zu, der sofort zum Boden flog. "Was gibt es denn?", fragte er und blinzelte. Die Sonne blendete ihn. "Miss Parkinson hat behauptet, das zwei deiner Spieler sie angegriffen haben." "Aha und wann?", fragte Flint. "Vor zehn, fünfzehn Minuten.", fiepte Pancy. "Zehn, fünfzehn Minuten, so.", überlegte Flint. "Das kann nicht sein, sie sind gleich nach dem Unterricht hier her und das war vor gut einer halben Stunde." "Aber ich habe sie gesehen. Wirklich Professor.", verzweifelt wandte sie sich zu Snape. "Schon gut, wir werden es im Auge behalten. Ihnen passiert in letzter Zeit dauernd etwas." Pancy nickte. "Ich will Miss Brocklehurst und Mr Boot sprechen.", entschied Severus. "Jetzt?" Flint sah ihn ungläubig an. "Ja, jetzt." Marcus pfiff auf zwei Fingern und winkte Mandy und Terry zu sich hinunter. "Wo wart ihr vor fünfzehn Minuten?", fragte er die beiden und ignorierte den entrüsteten Blick seines ehemaligen Hauslehrers. "Ähm, ist die Frage ernst gemeint, Professor?" Ungläubig sah Terry Marcus an. "Offenbar habt ihr Miss Parkinson tätlich angegriffen." "Ach ja? Wie?", fragte nun Mandy. "Mit einem Klatscher, im Treppenhaus.", rief Pancy, da fing Flint an zu lachen. Verständnislos sah Snape ihn an. "Was gibt es da zu lachen, Herr Kollege?", fragte er knurrend. "Entschuldige, aber das wird ja immer besser. Es gibt nur einen Satz Bälle in dieser Schule und die sind alle, wie auch die Angeklagten seit gut einer halben Stunde auf dem Spielfeld. Und wenn ich auch zugeben muss, das Terry ein wirklich guter Treiber ist. So weit." Er deutete mit dem Finger zum Schulhaus. "Kann selbst er ihn nicht schlagen. Dazu noch unbemerkt." Severus dachte kurz darüber nach und nickte. "Mir scheint, Sie sollten sich einen Tag frei nehmen, Miss Parkinson.", sagte eisig. Er fühlte sich veralbert und schritt davon. Flint begab sich wieder zu den anderen und Mandy sah abfällig zu Pancy, bevor auch sie sich auf den Besen schwang. "Du solltest dich eben nicht hinter Säulen verstecken.", grinste Terry und verschwand. Pancy wurde kreidebleich. Woher wusste er, dass sie hinter einer Säule gestanden hatte? *** Celina nickte Herm aufmunternd zu. "Du siehst, alles in bester Ordnung. Wir haben alles unter Kontrolle." "Und meine Eltern?" "Den geht es bestens. Es war sehr vernünftig damit zu uns zu kommen. Wir werden Neil schon von dir fern halten, so lange es möglich ist, aber noch brauchen deine Eltern ihn." "Ich bin bereits volljährig.", sagte sie. "Schon, aber noch ist nicht die Zeit, dass er gehen kann." "Wann ist denn die Zeit?" Hermione sah trotzig auf. "Ich mag ihn nicht, er hat so was Schmieriges an sich." Draco nickte beipflichtend und sah grimmig auf. "Vor erst musst du ihn ja nicht sehen." Celina sah auf die Uhr. "Tut mir Leid, ich habe noch einen wichtige Verabredung.", sagte Celina und die beiden standen auf. An der Tür drehte Hermione sich noch einmal um und sah zu Celina hinüber, die bereits in Gedanken zu sein schien und leise vor sich hinlächelte. Herm blinzelte verwundert, zuckte dann jedoch mit den Schultern und ging raus. "Und zufrieden?", fraget Draco, der draußen auf sie gewartet hatte. "Na ja. Zufrieden bin ich, wenn ich weiß, das dieser Neil ganz weit weg ist." Draco grinste. "Keine Sorge ich pass auf dich auf.", erbot er sich großzügig. Hermione klimperte spielerisch mit den Augen und schlug entzückt die Hände zusammen. "Ich danke dir.", seufzte sie und fing an zu lachen. *** "Du kommst spät.", sagte Severus, als Celina in sein Labor eintrat. "Besser spät, als nie. Hast du schon angefangen?" "Nein, ich habe noch nicht angefangen.", entgegnete er. "Wieso nicht? Wir haben wenig Zeit?", schimpfte sie sofort und schlug, das Buch unter ihrem Arm getragen hatte auf. "Also, ich brauche Myrre, Lavendel, Murmeltierhaare und was soll das sein?", fragte sie und stach auf das Buch ein. Severus beugte sich zu ihr hinüber und griff dann blindlings in das Regal über ihr. Wortlos stelle er ihr eine schwarze Flasche hin. "Wofür ist das? Ich dachte wir wollten ihm die Fähigkeiten nehmen?", fragte er. "Der ist für dich, Sev. Schließlich musst du immer noch sterben. Du hast doch Narzissa gehört. Bis sein Trank wirkt, vergehen ein paar Tage und da bist du theoretisch schon laaaaaaaange tot. Wir hätten früher anfangen sollen." "Du willst mich in einen Todesschlaf versetzten?", fragte er entgeistert. "Nur so lange, bis man dich für tot erklärt hat und wir den Totenschein an Tassilo geschickt haben.", beschwichtigte sie ihn und füllte Wasser in einen kleinen Kessel. "Das kann man doch fälschen. Lucius hat sogar einen Feder dafür. Täuschend echt." "Täuschend echt, du sagst es. Aber nicht echt, echt. Mein Stiefbruder ist nicht blöd, er wird es nachprüfen und das gelingt eben nur, wenn du wirklich tot bist." Severus sah sie immer noch ungläubig an. "Ich meine theoretisch, auf dem Papier.", setzte sie noch hinzu und warf Lavendel in den Topf. "Das klappt schon, keine Sorge." Sie sah ihn an und warf eine Priese Quarz in den Kessel. "Nur so aus Neugier, wie hast du die Prüfung in Zaubertränke abgeschlossen?", fragte Snape. "Ich bin eigentlich durchgefallen und habe nur eine halbwegs passable Abschlussnote bekommen, weil ich den Professor bezierst habe.", sagte sie sarkastisch. "Ich kann das." Severus sah sie zweifelnd an, aber dann sagte er sich, dass sie eine Aurorin war und dafür musste man in der Prüfung gut gewesen sein. Celina griff fröhlich nach der schwarzen Flasche. "Du weißt schon, das ein Tropfen zufiel mich das Leben kosten kann?", fragte da Snape, als Celina fröhlich den Korken herauszog. "Aber natürlich, vertrau mir.", lachte sie fröhlich. Severus nahm sich vor genau mitzuzählen, als es hinter ihm plötzlich schepperte. Erschrocken drehte er sich herum, als es erneut krachte. Auf der Fensterbank war ein Gelbschnabelkuckuck gelandet und... ausgerutscht. "Also wirklich, das du mich so erschrecken musste.", schimpfte Celina und ging zu dem Tier um ihm das Pergament abzunehmen. "Ein Glück, das du die letzte Essenz noch nicht zugetropft hast.", murmelte Snape. "Oh doch, das habe ich schon." "Wann?", fragte er. "Gerade als du dich umgedreht hast.", sagte sie gleichmütig und überflog die Zeilen. "Wie viel?" "Wie in der Rezeptur steht." Severus Augen weiteten sich. "Das ist die doppelte Menge.", sagte entsetzt. "Ja, natürlich ist es die doppelte Menge.", giftete Celina. "Ich habe dir schon mal gesagt, vertrau mir." Snape sah sie zweifelnd an. Celina kam auf ihn zu und legte ihre Arme um seinen Hals. "Keine Sorge, ich vergifte dich schon nicht. Ich brauche dich schließlich noch." Dann stopfte sie den Brief in ihre Tasche und wandte sich wieder ihrem Kessel zu. "Du solltest besser anfangen, sonst wird das bei dir nichts mehr. Meiner ist fast fertig. Welchen Geschmack möchtest du? Karamell oder Erdbeere." "Mir egal.", sagte Severus inzwischen mürrisch wie eh und je und begann mit der Arbeit. Celina sah ihm interessiert zu, während Snape ganz im Brauen vertieft, den Trank für ihren Stiefbruder mischte. Er hob eine Hand und griff nach einer grünen Flasche. Celina legte ihre auf seinen Arm und sah ihn strafend an. "Du sollst ihn nicht vergiften.", mahnte sie. "Er wollte mich umbringen lassen.", verteidigte er sich. "Trotzdem, er würde es merken. Halte dich an den Plan." Missmutig sah Snape zu, wie Celina die Flasche an sich nahm und sie wegstellte. Er nutzte die Chance und schüttete zwei Tropfen einer anderen Flüssigkeit in den Trank. Hastig stellte er sie zurück, als Celina sich ruckartig umdrehte. "Hast du was gemacht, Sev?" Ihr Blick bohrte sich in sein Gewissen. "Nein.", erwiderte er schnell. Zu schnell, wie Celina fand. "Doch das hast du.", korrigierte sie ihn. "Wieso verdächtigst du mich? Hast du Augen im Hinterkopf?", schimpfte er trotzig wie ein Kind. Celina holte wortlos den Brief hervor. Er war von Narzissa. "Da stand, das Tassilo an deinem Trank ersticken würde, deshalb wusste ich sofort, das die grüne Flasche nicht für den Trank nötig war. Jetzt steht hier." Sie drehte den Brief um und starrte ihn ungläubig an. "Er bekommt Bauchschmerzen und ... das ist ja ekelhaft." Snape las den Brief von der anderen Seite kopfüber. Er grinste. "Da ist mir wohl ein Tropfen zu fiel hineingefallen." "Slytherin.", knurrte Celina und musste sich ein Lachen verkneifen. 5. März, Freitag Tassilo saß abwartend in dem Sessel von Celinas Büro. Er schien vergnügt und guter Dinge. Nichts ließ ihn auch nur ahnen, was direkt vor seinen Augen geschah. Wahrscheinlich weil es zu nahe war, wie seinen Schwester einmal sagte. Was direkt vor der Nase passiert, wird leicht ignoriert. "Schwesterchen.", wurde sie begrüßt, als sie dir Tür zumachte. Celina zuckte leicht zusammen, hatte sich aber sofort wieder im Griff. "Was machst du hier?", fragte sie. "Dich besuchen. Wir sehen uns in letzter Zeit so wenig. Setzt dich doch." Sie tat wie ihr geheißen. *** Phoebe Malfoy lief den Gang entlang und blieb vor Fortunas Büro stehen. Sie wollte gerade klopfen, als sie aus einem Instinkt heraus innehielt und horchte. Nein, sie hatte sich nicht getäuscht. Das war die Stimme von Tassilo. Sie war dem Zauberer erst einmal begegnet, aber ihr Spiongedächtnis ordnete ihn sofort richtig zu. Die Neugier siegte und so trat sie in den Schatten der Tür und lauschte. Was sie da zu hören bekam, ließ sie aufschreien. Erschrocken legte sie die Hand auf den Mund und sah sich um, doch es war niemand da, der sie gehört hatte und so versuchte sie sich wieder zu beruhigen. Im Raum scharrte ein Stuhl und Phoebe hielt den Atem an. *** "Jetzt also doch Gift? Der Dolch war dramatischer.", sagte Tassilo gerade, als er ein unterdrückten Schrei von draußen hörte. Celina schien nichts aufgefallen zu sein. Sein Blick richtete sich zur Tür. "Ich will sicher sein, das er sich nicht wehrt, wenn ich zusteche. Wäre mir nicht so lieb. Zauberei würde in diesen Mauern sofort auffallen.", sagte Celina gelassen und lehnte sich scheinbar entspannt zurück. "Du hast Recht." Tassilos Blick richtete sich wieder auf seine Schwester. "Ich muss los. Wir sehn uns sicher bald.", sagte er und stand auf. Bevor er in den Kamin stieg warf er noch einmal einen Blick auf die Tür, dann verschwand er. *** Phoebe war einen Moment fassungslos. Sie musste was tun. Fieberhaft überlegte sie was. Sie erwog es einen ihrer Freundinnen zu erzählen, doch die waren zu unreif, dachte sie. Dann überlegte sie, ob sie es Lisa erzählen sollte, doch sie wusste, dass sie Professor Snape nicht besonders gut leiden konnte. Am Ende würde sie Professor Fortuna noch helfen, den Zaubertranklehrer umzubringen. Da fiel ihr Blick auf ihren Bruder, der nichts Böses ahnend auf dem Weg zur großen Halle war. "Draco, ich muss dir unbedingt was erzählen.", stürzte sie auf ihn zu. "Ach ja, was denn?", entgegnete er eher gelangweilt. "Hast du irgendwelchen Flöhen zugehört." "Ach halt die Klappe, nein, es ist etwas ganz Furchtbares. Ich habe gerade gehört wie..." "Da bist du ja.", wurde sie von Lisa unterbrochen. "Ich habe dich schon überall gesucht. Komm mit, du musst mir helfen." Und schon zog das Rawenclawmädchen die junge Malfoy mit sich. "Phoebe sah ja so aufgewühlt aus, was wollte sie denn?", fragte Herm, die neben Draco trat. "Keine Ahnung, hat mal wieder spioniert und unglaubliches herausgefunden." Dramatisch hob er die Hände, während er seine Schwester nachahmte. "Aha. Und was?" "Kam nicht mehr dazu es zu erzählen, sie wurde gewissermaßen von Lisa verschleppt." Er wies hinter sich. "Na ja, gut Wir werden es schon erfahren. Lange hält sie es nie aus ein Geheimnis für sich zu behalten.", zuckte Herm mit den Schultern und Draco nickte. Dennoch war er besorgt. Er kannte seinen Schwester zu gut um zu wissen, das es diesmal wirklich wichtig war. Er würde sie fragen, sobald er sie wieder traf. *** Narzissa kam zur Tür von Lucius Arbeitszimmer gestürmt und stütze sich auf die Schreibtischplatte auf. "Wir müssen sofort nach Hogwarts.", rief sie. Ihre Haare hatten sich gelöst und fielen wie ein Schleier herab. Ein Anblick, den Lucius schon lange nicht mehr gesehen hatte. Lucius war etwas verwirrt. "Warum?" "Frag nicht zu viel, sondern komm." Schon war seine Frau aus dem Zimmer und warf sich einen Mantel über. Seufzend stand er auf und folgte ihr. "Gut, fahren wir nach Hogwarts. Wenn uns jemand sucht, werden wir sagen, wir gehen wieder in die Schule.", murmelte er trocken. "Beeil dich." Lucius verdrehte die Augen. "Kannst du mir mal sagen, was das soll? Was um alles in der Welt hat dein Sohn schon wieder angestellt, das einen Besuch bei Dumbledore rechtfertigt?" "Nicht Draco. Phoebe." *** Einen Gestallt löste sich aus dem Schatten eines Baumes, als Phoebe auf dem Weg zum Kräuterkunde daran vorbei kam. Sie war allein, denn sie hatte mit Lisa noch nach Wolle für den Schal für Adrian gesucht und sich dabei verspätet. Ihre Gedanken rasten die ganze Zeit um das Gehörte. Um den Mord an Severus Snape. Sie konnte kaum glauben. Das Professor Fortuna, dass wirklich vorhatte. "Sosehr kann sie ihn nicht hassen. So falsch ist sie nicht.", murmelte sie leise, als sie von einer blauen Lichtspirale erfasst wurde. Der Boden schien unter ihren Füßen weggerissen worden zu sein und sie stürzte. Ihr Kopf schlug gegen eine Wurzel und für ein paar Sekunden verlor sie das Bewusstsein. So sah sie nicht, das Lächeln und die eiskalten Augen von Tassilo, der seinen Zauberstab in den Ärmel schob und davon ging. "Phoebe, ist alles in Ordnung?", fragte da einen Mitschülerin aus ihrem Haus hinter ihr und half ihr auf. "Was ist denn passiert?", fragte sie weiter und klaubte die Bücher zusammen. "Ich muss gestolpert sein.", murmelte Phoebe und rieb sich die Beule an ihrem Kopf. Sie war irgendwie müde und fühlte sich leer. "Wirklich alles okay?" Das andere Mädchen sah sie durchdringend an. Wie war doch gleich ihr Name, überlegte Phoebe. "Ja, alles bestens." "Na dann los, dann kommen wir noch rechtzeitig." Sie zog Phoebe am Ärmel mit sich und rannte Richtung Gewächshäuser. *** "Wer ist denn heute dran?", fragte Lisa und sah sich um. Terry nickte zu den Gryffindors hinüber. "Padma und Ron. Verteidigung.", grinste er. "Ach wirklich?" Ihre Augen leuchteten auf. "Und?" Sie sah Padma aufmerksam an. Diese füllte sich in aller Ruhe ihre Cerialien in einen Schüssel und rührte bedächtig die Milch unter. "Wir haben immer noch Insekten, nicht?" "Was wird es denn diesmal?" "Wie reagiert wohl ein Mensch auf Insektenvernichtungszauber?", überlegte Padma und legte ihre Stirn in Falten. "Weiß nicht, aber ich bin sicher, wir werden es bald erfahren.", sagte da Ron, der plötzlich hinter Padma stand und grinste. "Wir sehn uns gleich in Zaubertränke." Padma nickte und schlang ihr sorgsam zusammen gemischtes Frühstück lieblos hinunter, bevor sie aufsprang und Ron hinterher eilte. *** "Heute behandeln wir Insektenvernichtungszauber.", begann Professor Fortuna und erwartete das übliche stöhnen, doch zu ihrer Verwunderung bliebe es aus. "Es ist ein sehr trockenes Gebiet und im Allgemeinen nur für Magier, die eine Gärtnerlaufbahn einschlagen wollen, wirklich interessant." Immer noch hingen alle Blicke an ihren Lippen. Sie war etwas verwirrt. Warum starrten die Schüler sie nur so an? Sie hatte dieses Thema zum sterben langweilig gefunden. "Wie ich sehe interessiert es euch sehr. Dann werdet ihr es bedauern, dass wir darüber, auch wenn es ein großes Gebiet ist, keinen Test schreiben werden." Die Schüler nickten eifrig. "Nun, dann. Ich zeige euch zunächst ein paar einfache." Sie hob ihren Zauberstab und sagte die entsprechenden Sprüche auf. Die wenigen Insekten, die sie zuvor erscheinen ließ, fielen in einen Art Koma. Padma meldete sich. "Ja, Miss Patil?" "Gibt es auch noch andere Sprüche? Welche, die die Insekten nicht nur in Schockzustände versetzten, sondern, vielleicht... auflösen?" "Ja, die gibt es, aber die nehmen wir erst das nächste Mal durch." "Ach, bitte zeigen sie uns einen." "Warum wollen Sie das?" Aufmerksam sah Professor Fortuna sie an. Padma zuckte kurz zusammen. Eine Ausrede, schnell, dachte sie. "Weil ich ihr nicht glaube.", warf da Ron ein. Padma drehte sich erleichtert um und nickte. "Sie hat behauptet, dass es solche Zauber gibt, aber ich glaube ihr nicht.", sagte er weiter. Professor Fortuna lächelte milde. "Ich verstehe. Aber warum glauben Sie, dass es solche Zauber nicht geben soll. Immerhin können wir alles auflösen.", belehrte ihn die Professorin. "Aber um es zu beweisen, werde ich es ihnen zeigen. Der Spruch ist witzigerweise ähnlich dem eines Scherzfluches." Sie sagte den entsprechenden Spruch und beschrieb mit ihrem Zauberstab einen Kreis. Die hummelartige Biene verschwand. "Wow." Ehrfürchtig sah Ron zu dem Glas, wo nun nichts als Luft war. "Wollen Sie es versuchen, Mister Weasley?" "Ja." Er schwang wie Fortuna es vorgemacht hat den Stab und sofort war die violette Fliege im dritten Glas verschwunden. "Das ist klasse, das muss ich meiner Mom zeigen." Dann setzte er sich wieder hin. Die Klasse folgte weiter dem Unterricht mit vollster Aufmerksamkeit. Am Ende verabschiede sich Fortuna und ging. Lisa sah zu Padma, die Ron kaum merklich zunickte. Da schlich auch schon ein Lichtstrahl auf Pancy zu. Sie zuckte kurz zusammen, schüttelte den Kopf und ging dann hinaus. Die anderen unterdrückten ein Kichern, um nicht die Aufmerksamkeit der Mitschülerin auf sich zu ziehen, doch kaum war sie aus dem Raum verschwunden, da brüllten sie vor Lachen. Pancy drehte sich kurz um. Sie kniff die Augen zusammen. Ein Drittklässler sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. Einem zweiten fiel die Kinnlade bis zu den Knien. Da erst bemerkte sie, dass sie froh und als sie ihren Mantel enger um sich ziehen wollte, stellte sie voll Entsetzten fest, dass der weg war. Ebenso ihr Rock, ihre Bluse und ihre Stümpfe. Sie stand in Unterwäsche und Schuhen auf den Gang und starrte entsetzt an sich hinab. Als sie sich umdrehte, sah sie noch wie sich die letzten Kleidungsstücke auflösten. "Miss Parkinson, was soll der Unsinn?", zischte da ihr Hauslehrer hinter ihr und sie presste die Bücher vor ihre Brust. "Professor.", jammerte sie. "Wo ist Ihr Mantel? Ihre Kleidung?" Sie deutete hinter sich. "Aufgelöst." Mit zusammengekniffenen Lippen zog Snape seinen Zauberstab aus dem Ärmel und verpasste Pancy einen Umhang, der am Hals so eng war, das sie befürchtete keine Luft mehr zu bekommen. "Dafür verlange ich eine Erklärung. Nach der letzten Stunde finden Sie sich in meinem Büro ein. Und jetzt sorgen Sie dafür, dass Sie wieder etwas Vernünftiges anbekommen." Pancy nickte mit hoch rotem Kopf und stürmte davon. Snape drehte sich zu den gaffenden Schülern um. Sein Blick fiel auf die Hauswappen. "Gryffindor und Rawenclaw jeweils zehn Punkte Abzug.", sagte er nicht ohne Genugtuung. Dann schritt er davon. Vor dem Klassenraum der siebenten Klasse wurde er kurz langsamer, als er das Gelächter hörte. Schüttelte aber dann den Kopf. *** "Phoebe. Phoebe warte doch mal.", rief Draco und lief zu seiner Schwester, die quer über den Hof ging. Das Mädchen schien ihn nicht zu hören und ging weiter. "Jetzt bleib doch mal stehen.", sagte Draco und fasste sie bei der Schulter. Erschrocken drehte sie sich um. "Bist du taub geworden, oder was?", giftete er. "Ich habe dich die ganze Zeit gerufen. Also, was ist jetzt mit dem, was du mir heute Morgen unbedingt erzählen wollest?" "Heute Morgen?", sie zwinkerte verwirrt mit den Augen. "Ja, heute Morgen, bevor Lisa dich mitgeschleift hat. Du hast irgendwas ausspioniert und wolltest es mir erzählen. Du weißt übrigens, dass du irgendwann, mal mächtig Ärger bekommen wirst?" Immer noch sah Phoebe ihn verständnislos an. "Ich weiß überhaupt nicht, wovon du da redest. Wer bist du überhaupt?" *** "Na ja, das wird doch langsam. Was sagst du dazu Nr 367." "Was ich dazu sage? Es wird wieder durcheinander, wie immer, wenn du versuchst mehrere Erzählstränge nebeneinander laufen zulassen." "Ach halt die Klappe, wer fragte dich denn?" "Du? Egal,... wie geht es weiter?" "Sei nicht so neugierig. Das wirst du schon sehen. Jetzt haben wir erst einmal einen dramatischen Höhepunkt. *grins*" "Deine Leser, werden dir wieder an die Gurgel springen. *pfeif*" "Klappe, sag ich." "*singsang* Das wird dir nichts nutzen, ich bin eine inner Stimme, du kannst mich nicht zum schweiffggmmmpfhfgbnml." "*singsang* Und ob ich das kann. Also, ernst jetzt. Wir kommen zu wichtigen Thema. Dem *Trommelwirbel* Outtake. Danke, danke, Blumen und Autogramme später. *sich verbeug*" "Eingebildet bist du wohl gar nicht?" "Wer bist du jetzt?" "Nr 368." "Oh" Outtake: Herm, die Einbrecherin Teil 2 Bleich schimmerte der Mond durch die Scheiben, als eine junge Frau über den dichten Teppich schlich. Ab und zu vernahm man ein leises, triumphierendes Kichern, wenn sie in besonders schönes Stück entdeckt hatte, doch jedes Mal, hielt sie inne und lauschte. Nein, der Hausherr war noch nicht wach. "Gut.", formte sie tonlos mit den Lippen und schlich auf Zehenspitzen weiter. Sie entdeckte einen Spalt und vermutete da hinter den Familienschatz. "Mein Schatz.", flüsterte sie immer wieder. (Anmerk. der Autorin: Sie hat wahrscheinlich zu viel Herr der Ringe gesehen.) "Was um alles in der Welt soll das?", rief da plötzlich eine tiefe Stimme hinter ihr und sie fuhr herum. Es war ihr Ehemann. Den Ring an seiner Hand erkannte sie sofort, als das wertvolle Stück, das sie damals auf seinen Finger geschoben hatte, wieder. Verschwörerisch hielt sie ihren auf den Mund. "Schscht, sie nur was Herm findet." (Eindeutig zu viel HdR!) "Hermione, bitte komm wieder ins Bett. Es ist halb drei Uhr morgens.", sagte Draco. Da nahm sie sich die Zeit ihn anzusehen. Seine Haare standen nach allen Richtungen ab. Der Morgenmantel war halb offen und an seinen Füßen gab es nur einen Schuh. Den linken. Wahrscheinlich war er unsanft aus tiefen Träumen gerissen worden. "Stell dir doch mal vor. Wir sind jetzt verheiratet. Alles was ich hier erbeute, gehört uns beiden." Prüfend legte Draco eine Hand auf ihre Stirn. Nein, Fieber hatte sie keines. "Herm." Eindringlich sah er sie an. "Das Haus gehört uns bereits. Alles was du hier siehst, ist unser Eigentum. Wenn, dann bestiehlst du dich selber und das ergibt wirklich keinen Sinn, dass musst selbst du einsehen." "Dort liegt der Schatz." Sie deutete zu der Spalte. "Nein, Herm, da liegt kein Schatz, da ist der Wintergarten." Draco rang zusehends nach Fassung. "Duuuu, Daddy.", quietschte da einen Stimme neben ihm. "Was macht Mommy da?" Draco beugte sich zu dem dreijährigen Mädchen hinunter. "Glaub mir, das weiß sie nicht mal selber.", sagte er und nahm sie auf den Arm. Müde lehnte sie den Kopf gegen seine Schulter und schielte zu ihrer Mom, die auf den Spalt in der Wand zu schlich. "Ich werde ihn bekommen. Mich kann man nicht an der Nase herum führen.", flüstere Herm. Draco hob misstrauisch den Blick. "Schatz? Du willst doch nicht wirklich da durch, der ist höchstens 30 cm breit.", warnte er. Ruckartig blieb Herm stehen. "Willst du damit sagen, das ich zu FETT BIN?" "Ich will damit sagen, dass es etwas eng werden wird, du bist im 8 Monat schwanger.", erwiderte Draco verzweifelt. "Ach, Käse, das habe ich vergessen.", maulte sie. "Wie kann man so was vergessen?" Herm zuckte mit den Schulten und ließ sich in einen Sessel fallen. Draco kam zu ihr hinüber und sah sie prüfend an. "Du wartest hier. Ich bringe nur schnell Lucy zu Bett. Okay?" Herm nickte und gähnte. Er hatte noch nicht mal das Zimmer verlassen, da war sie auch schon eingeschlafen. Kurz darauf kam er wieder die Treppe hinunter und sah auf seine schlafende Frau. Er schüttelte den Kopf. "Was soll ich bloß mit dir machen?" Er schwang den Zauberstab, den er diesmal in weiser Voraussicht mitgenommen hatte und beförderte sie zurück ins Bett. *** Wood und Flint, Version 1 Flint und Wood überraschen Celina und Severus in ihrem Büro, wo diese sich mal wieder fetzten, jedenfalls scheint es so. Weder Marcus noch Oliver waren sich da wirklich sicher. Vorsichtig schlossen sie die Tür und gingen davon. "Sie geben eine merkwürdiges Paar ab, nicht?", sagte Flint und Wood nickte. Marcus dachte kurz an Susan und was wohl die anderen zu ihnen Beiden sagen würden. Hufflepuff und Slytherin war genauso merkwürdig. Mit einem Lächeln dachte er an den vergangenen Tag, als Susan im 'Raum der Wünsche' über ihn her gefallen war. Oder er über sie? So genau wusste er es gar nicht mehr. Das würde er mit Susan noch einmal ausführlich besprechen müssen, dachte er und grinste noch breiter. Oliver sah ihn von der Seite an. "Ist zwischen dir und deiner Freundin wieder alles im Lot?", fragte er Flint. "Wie kommst du darauf?" "Du bist wieder so ausgeglichen." "Ich habe keine Freundin.", erwiderte Flint schnell. Wenn er es zugeben würde, würde Wood bestimmt wissen wollen, wer es war. "Dann ist es ein Freund?", vermutete Oliver weiter. Sein Kollege blieb ruckartig stehen. Dunkelrot vor Zorn knurrte er: "Einen WAS?!" Oliver hob alarmiert die Augenbrauen und sah zu, dass er Land gewann. Marcus rannte mit gezücktem Zauberstab hinter ihm her. Als sie um eine Ecke kamen, trafen sie auf Dumbledore. "Aber, sie sollen doch ein Vorbild sein.", schüttelte dieser den Kopf. Die Beiden blieben ruckartig stehen. "Er hat gesagt ich hätte einen Freund als Freundin?", beschwerte sich Marcus. "Und haben sie?", fragte der Direktor. "NEIN!" "Warum regen sie sich dann so auf?" Flint überlegt, ob er sich von der Treppe stürzen soll. Würde sich lohnen, fuhr es ihm durch den Kopf, war 7ter Stock. 7ter StOCK!? Flint drehte den Kopf und sofort sah er die schwere, schalldichte Tür. Er öffnet den 'Raum der Wünsche' und schleift Wood mit rein. Die Tür schwang ins Schloss zu, doch es schnappte nicht ein, so dass Dumbledore, der verwirrt stehen geblieben war, markerschütternde, flehen Schreie, und triumphierendes Lachen, hörte. Besorgt schob er die Tür auf und sah hinein. Er sah Wood auf einen Stuhl gefesselt. Die Tränen standen ihm in den Augen, während er sich wandte, um den gebotenen Anblick zu entgehen. Flint, zeigte ihm ein Plakat von Minerva McGonagall in Bikinimode. Wood und Flint, Version 2 ... Flint überlegt, ob er sich von der Treppe stürzen soll. Würde sich lohnen, fuhr es ihm durch den Kopf, war 7ter Stock. 7ter StOCK!? Er riss die Tür auf und stiefelte in den 'Raum der Wünsche'. Die Tür schloss nicht richtig und so hörten Wood und Dumbledore, die draußen wartenden, Scheppern, Fluchen und Lachen. Ab und zu drangen auch wüste Beschimpfungen an ihre Ohren, die sie noch nie gehört haben. "Ist das erlaubt?", fragte Oliver seinen Direktor. "Also, wenn Flint mein Kind währe, würde ich ihm den Mund mit Seife auswaschen.", entgegnete der Direktor und Oliver nickte. Kurz darauf erschien Flint. Seine Haare standen wirr vom Kopf und in seinen Augen hatte sich ein irrer Blick festgesetzt, doch sonst schien er sehr ausgeglichen zu sein. Dumbledore und Wood erhaschten einen Blick auf zertrümmerte Bilder im inneren des Raumes, die in Scherben, Fetzten und verunziert auf dem Boden lagen. "Wer war da drauf?", fragte Wood. "DU!" Kapitel 15: ------------ Kapitel 15 5. März, Freitag "Phoebe, lass die Scherze, ja?", sagte Draco ungeduldig. "Wer ist Phoebe? Bin ich das?" "Natürlich bist du das?" Draco sah sie nun misstrauisch an. Kann es sein, das sie ihn tatsächlich nicht erkannte? "Miss Malfoy.", sagte da jemand hinter ihm und er drehte sich verwundert zu Dumbledore um. Zu seinem noch größeren Erstaunen waren auch seinen Eltern da, was ihm nur bestätigte, das irgendwas ganz und gar nicht mit seiner Schwester stimmte. "Am besten bringen wir sie zu erst einmal auf die Krankenstation.", sagte der Direktor und schob das Mädchen mit sich fort. *** "Ihr fehlt nichts weiter.", beendete Madame Pomfrey ihre Untersuchung an Phoebe. "Sie meinen außer das sie nicht mal mehr weiß, wer sie ist?", fauchte Lucius und schritt gereizt vor Phoebes Bett auf und ab. Aufgebracht kamen Hermione und Lisa in den Raum gestürmt. "Was ist passiert? Wer hat das getan?", fragten sie. "Wer seid ihr?", antwortete Phoebe mit einer Gegenfrage und Lisa und Herm fielen, so schien es die Kinnladen bis zu den Kniekehlen. Ihre Augen waren weit geöffneten und sie stotterten. "Das...das ist doch jetzt ein Scherz, oder?" "Nein. Ein Gedächtniszauber. Da war jemand gründlich und hat alles gelöscht. Sie kann von Glück sagen, das sie ihre Emotionen noch hat.", grummelte Lucius. Da erst nahmen Herm und Lisa die Eltern der Patientin wahr. "Guten Tag Mr und Mrs Malfoy.", sagte Lisa höflich. Hermione war weniger taktvoll, immerhin hat sie einen ganzen Sommer in ihrem Haus verbracht. "Was macht ihr denn hier? Oh, verstehe, du hast es vorhergesehen.", beantwortete sie ihre Frage gleich selber, als sie Narzissa ansah. "Ihr kennt euch?", fragte Phoebe und lächelte unbestimmt zu Herm hinüber. "Ja, natürlich kennen wir uns. Ich habe den letzten Sommer bei euch zu Hause verbracht. Das sind doch deine Eltern.", versuchte Herm zu erklären. "Ach so, deshalb regen sie sich die ganze Zeit so auf, das ich krank bin.", nickte sie. "Und wer ist der da?" Ihr Finger schoss auf Draco, der erstaunt aufsah. "Das ist Draco Malfoy, dein Bruder.", entgegnete Lisa ungläubig. "Aha, und du?" "Ich bin Lisa, wir sind in einem Haus." "Was für ein Haus?", fragte Phoebe weiter. "Und wo bin ich hier?" "Ich sehe schon, wir müssen von ganz von vorne anfangen." Lisa seufzte kurz und setzte sich dann auf die Bettkante. Geduldig begann sie dem Mädchen von Hogwarts zu erzählen. Sie wurde nur einmal unterbrochen, als Phoebe aufgeregt und mit glänzenden Augen fragte. "Ich bin eine Hexe? So richtig? Kann ich auch zaubern?" Lucius war einem Nervenzusammenbruch nahe. Wie konnte einen Malfoy vergessen, das sie magisch war? "Das wird mir der jenige, der es ihr angetan hat büßen.", knurrte er und Narzissa hatte Mühe ihn zu beruhigen. "Wie lange dauert es, bis sie ihre Erinnerungen wieder hat?", fragte Narzissa Dumbledore. "Ein zwei Wochen vielleicht? Es wäre einfacher, wenn wir wüssten was genau das für ein Gedächtniszauber war oder wenn sie sich wenigstens an ETWAS erinnern würde." "Wie soll das gehen, wenn sie sich an gar nichts erinnern kann?", zischte Lucius ungehalten. "Ich nehme sie mit nach Hause. Da hat sie ihre Ruhe. " "Das halte ich für keine so gute Idee, Mister Malfoy. Sie wird sich eher hier erinnern." Dumbledore drehte sich zur Tür und als hätte er es geahnt, trat in dem Moment Celina durch die Tür. "Ich habe schon gehört.", sagte sie und trat an Phoebes Bett. Aufmerksam betrachtet sie das Mädchen, das immer noch Lisas Ausführungen über ihr Leben, an das sie sich nicht erinnern konnte, lauschte. "Was denkst du?", fragte Albus sie. "Alle Erinnerungen weg? Aber die Emotionen sind noch da." Der Direktor nickte. Er war zu dem gleichen Schluss gekommen. "Sie erinnert sich noch nicht mal an Miss Granger, oder ihre Familie? Komisch, ich dachte immer, sie haben ein gutes Verhältnis zu einander. Ich habe so was Ähnliches vor ein paar Jahren gesehen. Die Erinnerungen kommen wieder, es dauert nur.", beruhigte sie Narzissa. "Was hat man denn damals gemacht?" "Die Hexe hatte schlagartig ihr Gedächtnis wieder, als ihr Mann sie besuchen kam. Das meine ich mit Emotionen. Je nach dem wie stark die Gefühle sind, umso schneller erinnert sich das Opfer. Es ist auch einen Sache, des erinnern wollens. Manches lässt sich selbst mit dem stärksten Zauber nicht löschen." Lucius hörte ihr schweigend zu, bis er die Bedeutung begriff. "So das heißen sie WILL sich nicht an uns, ihrer Familie erinnern?", schrie er fast. "Oder der Zauber war zu mächtig. Das Beispiel war schlecht gewählt. Ich kenne bis jetzt niemand, der sich an seine Familie erinnert. Oder Freunde.", setzte sie mit einem Blick zu Herm und Lisa zu. "Dafür sorgt der betreffende Magier schon. Nein, was ich meine ist, das niemand wusste, das diese Hexe verheirate war und deshalb war der Magier damals nicht intensiv genug mit dem Löschen vorgegangen. Das war auch alles Zufall oder zusammentreffen glücklicher Umstände.", beschwichtigte Celina ihn. Hermione sah ihre Professorin genauer an. Woher wusste diese das so genau? Und warum hatte sie das Wort 'glücklich' eher gequält gesagt? Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Es war doch nicht etwa Celina gewesen, die der armen Hexe damals das Gedächtnis gelöscht hatte? Celina sah sie plötzlich an, und als hätte sie die Gedanken erraten, sagte sie: "Der Gedächtniszauber kann manchmal die letzte Rettung sein, um sich selber zu schützen, ohne zu töten. Da entfällt einem schon mal das einen oder andere." Immer noch waren ihre Augen auf sie gerichtet und in Herm machte sich ein unheimlicher Gedanke breit. Ob Celina wusste, das auch sie schon mehrfach Obliviate an gewannt hatte? Sie wurde aus den Gedanken gerissen, als Phoebe mit skeptischen Blick zu ihren Eltern und Draco sah. "Sie sind also mit mir verwandt?", fragte sie. Lisa nickte. "Und wer ist dieses Mädchen? Das behauptet hat bei uns gewohnt zu haben?" "Das ist Hermione Granger, die Freundin von deinen Bruder und einen sehr begabte Hexe." Phoebe legte ihren Kopf leicht schief und sah Herm nachdenklich an. "Dich mag ich.", kam sie zu dem Schluss und nickte. "Und dich auch.", wandte sie sich zu Lisa, die lächelte. "Und ich?", fragte Draco leicht verstimmt. "Du bist mein Bruder.", kam es als Antwort, als wenn das alles erklären würde. "Schluss mit dem Theater, du kommst mit nach Hause.", bestimmte Lucius, doch Phoebe schien da andere Meinung zu sein. "Wer bestimmt das?" "Ich! Und ich bin dein Erziehungsberechtigter.", knurrt er. "Das kann ja jeder behaupten. Erstmal will ich Beweise." Lucius sah sie irritiert an. Die anderen begannen zu lachen. So hat noch keiner gewagt mit ihm zu reden. Er wollte gerade etwas sagen, als er unterbrochen wurde. Harry kam in den Krankenflügel gelaufen "Professor Dumbledore, ich soll sie holen, es ist...", er brach ab, als er die vollständig versammelte Familie Malfoy sah. "Guten Tag", sagte er höflich und bekam ein knappes Nicken von Lucius und einen interessierten Blick von seiner Frau. Draco ignorierte ihn, wie immer und Herm lächelte ihn fröhlich zu. "Was ist denn passiert? Ist Phoebe krank?", fragte er. "Nein, sie liegt nur zum Spaß hier?", entgegnete Draco sarkastisch. Harry drehte genervt die Augen. So einen Antwort hatte er erwartet. Sein Blick streife gerade Phoebe, als diese aufschrie und auf Harry deutete. "Dich kenne ich. Du bist Harry Potter, der Junge der überlebt hat." Draco starrte fassungslos zu seiner Schwester. "Den da erkennst du, aber deinen eigenen Bruder nicht?", rief er. "Wieso? Wie kann man sich an so einen Loser erinnern?" Dann drehte er sich zu Harry und knurrte: "Was hast du mit ihr gemacht?" "Ich? Gar nichts. Hey, was soll die Frage?" Harry richtete sich auf und sah seinen Erzrivalen herausfordernd an. "Es muss ja einen Grund geben, das sie sich ausgerechnet an dich erinnert, nicht?" Dracos Blick wanderte zu Hermione, die mit den Schultern zuckte. "Offensichtlich ist das die Schwachstelle im Zauber gewesen. Der Angreifer hat die Erinnerung an Mister Potter nicht gründlich genug gelöscht. Das ist gut, dann wird die Genesung viel schneller voran gehen.", überlegte Professor Fortuna laut und Lucius starrte sie an. "Und was soll das heißen?", hackte er sofort nach. Ihm schwante Übles. Sofort richtete er seinen Blick auf seine Frau, die den Kopf schüttelte und er atmete erleichtert aus. Obwohl... Misstrauisch betrachtete er Harry. Auch wenn es ihm missfiel, so musste Lucius doch zugeben, das dieser Potter in den Augen eines jungen Mädchens durchaus gut aussah, zudem war er berühmt und auch nicht ganz so dumm. "Phoebe wird die Schule wechseln.", bestimmt er und Narzissa sah ihn verwirrt an. "Warum sollte sie das tun?" "Weil ich das so sage. Hier gibt es zu viele Potters.", knurrte Lucius. "Genau genommen ist das nur einer." "Einer zu viel. Und jetzt Schluss, ich sage sie wechselt, je eher, desto besser." Überhaupt war er zu dem Schluss gekommen, dass sie lange genug in Hogwarts waren. "Sie wird bleiben.", zischte Narzissa. "Hier ist sie in guten Händen und am sichersten. Außerdem hast du Cel... Professor Fortuna doch gehört, das sie hier am schnellsten ihren Erinnerungen zurück kommt." Lucius knirschte kaum hörbar mit den Zähnen, gab aber nach. Sie machten sich für die Abreise bereit. "Also, Kleines, werde wieder gesund und versuche dich an uns zu erinnern." Narzissa umarmte ihre Tochter, die es über sich ergehen ließ. Sie kannte die Frau nicht und wusste auch nicht warum sich alle, die sich als ihre Familie vorgestellt haben, so darüber aufregten, das sie sich an den dunkelhaarigen Jungen erinnerten hatte. Sollten sie doch froh sein. Dann kam der Mann, von dem man sagte, es wäre ihr Vater auf sie zu und sah sie an. "Ich will keinen Klagen hören, Tochter. Du wirst wieder gesund und zwar so schnell wie möglich und du hältst dich von Potter fern. Wahrscheinlich ist er Schuld, das du jetzt hier liegst." Phoebe nickte artig und da sah sie so was wie ein liebevolles Lächeln in seinen Augen. Kurze Zeit später waren ihre Eltern weg. Dann kam das Mädchen, das man als Freundin ihres Bruders vorgestellt hatte und setzte sich auf den Bettrand. "Hör bloß nicht auf deinen Vater.", sagte sie. "Harry ist schon in Ordnung. Außerdem scheint er dir dein Gedächtnis zurückzugeben, das ist doch gut." "Seid ihr schon lange zusammen? Du und mein Bruder?" Herm drehte sich zu Draco um, der am Fußende stand und seinen Finger um den Bettrahmen krallte. "7 Monate und 2 Tage.", sagte Draco und Herm schüttelte den Kopf. "Nicht ganz, wir waren zwischendurch getrennt." "Ach ja, wieso?" Neugierig sah Phoebe auf. "Deine lieber Bruder hat mich verflucht und sich nicht dafür entschuldigt.", sagte Herm. "Hab ich wohl." "Ja, später, nachdem ich dich darauf aufmerksam gemacht habe.", rief nun Herm. "Ich hätte es schon eher getan, wenn du nicht so unglaublich stur gewesen wärst. Weißt du was sie mir angetan hat?" Er sah fragend zu Phoebe, die verwirrt die Augenbrauen hob. Hatte er es schon vergessen, dass sie keine Erinnerungen mehr hatte? "Einen Woche lang war ich ihren Angriffen ausgesetzt. Insektenangriffe, Teufelschlingen, ich wurde in einen Frosch verwandelt und habe einen Stunde auf einen fliegenden Stuhl verbracht.", zählte er auf. Celina hob interessiert die Augenbrauen und dachte unwillkürlich an einen Schülerin, der in letzter Zeit auch ein Unfall nach dem anderen passierte. Richtig, sie erinnerte sich, dass auch Draco einmal so eine grauenvolle Woche hatte. Ob Herm auch diesmal...? "Das war doch alles purer Zufall.", winkte da das Mädchen ab. "Aber lustig.", grinste Harry und Lisa kam nicht umhin zu lächeln. "Zufall, natürlich.", sagte Draco sarkastisch. "Willst du mir irgendwas unterstellen?" Herm war nun aufgestanden und sah ihn ungläubig an. "Natürlich nicht, Schatz.", sagte er schnell. "Doch, das willst du." "Ich habe doch gerade gesagt, das..." Doch er konnte den Satz nicht zu Ende sprechen, denn er wurde von Herm unterbrochen. "Du weißt genau, dass ich es nicht leiden kann, wenn du mich Schatz nennst. Das tust du doch nur, um mich auf die Palme zu bringen." Draco setzte seine Unschuldsmiene auf und zeigte auf sich selber. "Ich?", fragte er ungläubig. Lisa drehte sich zu Phoebe, die die beiden voller Neugierde betrachtet. "Und das kommt dir nicht bekannt vor?" "Doch irgendwie schon.", nickte sie nun und hatte sofort die Aufmerksamkeit aller Anwesenden. *** Lucius und Narzissa waren gerade auf dem Weg zum Haupteingang, als Severus Snape ihnen über den Weg lief. "Guten Tag, Professor Snape.", grüßte Narzissa ihn. Severus nickte kurz und blieb stehen. "Wie macht sich denn unser Sohn?", fragte Lucius. "Er ist fleißig, höflich und rücksichtsvoll, wie eh und je." "Also gar nicht. Schön zu hören." Lucius nickte. "Nicht anderes als auch die anderen Schüler in meinem Haus." "Wir müssen weiter. Celinas Kleid wir dir gefallen, da bin ich sicher.", zwinkerte Narzissa und ging davon. "Kleid?", fragte Severus. "Soviel ich weiß, stirbst du doch bald, viel Spaß und übertreibe es nicht.", sagte nun Lucius trocken und folgte seiner Frau. Snape sah den beiden düster nach. Die hatten gut lachen. Die wurden ja auch nicht in einer Holzkiste liegen und für tot erklärt werden. Er machte sich immer noch Sorgen, wegen des Schlaftrunks, den Celina gemischt hatte. 6. März, Samstag Minerva McGonagall kam in Dumbledores Büro gestürmt. Verwundert sah der Zauberer auf. Ein solches Verhalten war er sonst nicht von seiner Kollegin gewohnt. "Ein Sache stört mich.", kam sie ohne Einleitung zum Punkt. "Wenn Celina einen Riddle ist und die Riddles alle Verräter töten, wie kannst du sicher sein, das sie Severus nichts antut?" "Die einzige Möglichkeit ihn zu töten, ohne das es weiter auffällt, wäre ihn mit dem Schlaftrunk zu vergiften, aber so wie ich Severus kenne, würde er eher Ballett tanzen, als irgendjemand fremden einen Zaubertrank brauen zu lassen, der für ihn bestimmt ist. Und schon gar nicht, wenn es sich um den irgendjemand, um eine so schlechte Zaubertrankschülerin handelt, wie es Celina einst war. Ich habe gehört, sie hätte ihre Professor seinerseits bestochen um überhaupt einen halbwegs passablen Abschluss zu bekommen." "Du hast Recht, wie dumm von mir.", nickte McGonagall. "Es ist Zeit, das Spiel fängt gleich an." *** Im Stadion war die Luft von Rufen der Schüler erfüllt. Hermione beugte sich über den Rand um nach den Slythernspielern Ausschau zu halten. Den Kommentator hatte jemand aus der vierten Klasse übernommen, den Herm nicht kannte, doch der Begrüßung zu folgen, hatte Phoebe ernsthafte Konkurrenz bekommen. Das Mädchen kam aus Rawenclaw. Wie Herm vermutete. "Nachdem das fantastische Haus Rawenclaw im letzten Spiel die Löwen in Grund und Boden gestampft haben, dürfen wir gespannt sein, wie es nach dem heutigen aussieht." Hermione sah missmutig zu der Kommentatorin auf. "Nicht ärgern, Herm.", versuchte Ginny sie zu beruhigen. "Wenn dir noch so'ne Bemerkung macht, fliegt ihr gleich was um die Ohren.", grummelte sie. "Ach, der auch?", grinste Ginny. Ron sah seine Schwester misstrauisch an. "Was hast du denn vor?", fragte er. "Das wirst du schon sehen, Bruderherz. Ein Tipp, achte mal auf den Slytherinturm." Ein allgemeines Leuchten ging durch die Siebentklässler und sofort fassten sie Pancy ins Augen, die am Rand des Turmes saß und sich halb hektisch halb zur Ruhe zwingend umsah. "Wann sieht sie denn endlich ein, das es erst ein Ende, wenn sie sich entschuldigt?", murmelte Herm. "Dazu musst du sie erst einmal mit dem Kopf gegen einen dicke Mauer stoßen, auf der es in leuchtenden Buchstaben steht.", erwiderte Harry. "Von alleine kommt sie da nicht drauf." Hermione nickte. Richtig, dachte sie. "Und da kommen die Spieler.", ertönte es über dem Spielfeld und Hermione richtete ihre Aufmerksamkeit auf Draco. Ohne dass sie es wollte seufzte sie entzückt. Er sah unglaublich gut mit dem Quidditchumhang aus, wie sie fand. Ginny und Harry sahen sich viel sagend an, während Ron die Augen verdrehte. Er konnte immer noch nicht verstehen, was schief gegangen war, das ausgerechnet Herm und Draco zusammen gekommen waren. Das Malfoy sich überhaupt mit Herm eingelassen hat, dachte er bitter. Das sie nur von Muggeln adoptiert worden war, haben sie doch erst im diesem Jahr erfahren. Draco zwinkerte Herm kurz zu und konzentrierte sich dann auf das Spiel. *** Ginny schien gelangweilt über dem Geländer zu lehnen. Sie sah zum Hufflepuffturm hinüber und nickte kaum merklich zu Richtung Slytherin. Dort stand Pancy Parkinson, in einen Ecke gedrängt. Sie hatte kaum Augen für die Vorgänge auf dem Spielfeld. Ihr Kopf fuhr panisch in alle Richtungen. Ihre Augen suchten die Luft ab, als sie plötzlich ohne ersichtlichen Grund fiel. Schmerzhaft stießen ihre Knie auf den Boden. Mühsam rappelte sie sich wieder auf. Als sie sich umsah, schien niemand sie zu beachten, Slytherin hat grade ein Tor gemacht und alle jubelten. Sie putzte sich den Staub von ihren Beinen und versuchte sich auf das Spiel zu konzentrieren. Da viel ein weiteres Tor für Slytherin und abermals knickten Pancys Beine unter ihr weg. Wieder schien niemand sie zu beachten. Was soll das?, dachte sie verzweifelt. Sie tastete nach einer Bank und setzte sich. Doch kaum fühlte sie das rettende Holz unter sich, als sie nach vorne kippte und erneut auf den Knien aufschlug. Tränen standen in ihren Augen. Sie sah sich um, doch wieder jubelten alle den Spielern zu. Slytherin hatte erneut ein Tor erzielt. Egal wie sehr Pancy sich auch am Geländer festklammerte, immer und immer wieder kniete sie sobald ihr Haus ein Tor schoss. Und während alle um sie herum vor Freude schrieen und ihre Spieler anfeuerten, wünschte Pancy, das sie verlieren mögen, nur damit sie nicht ständig stürzte. Slytherin gewann. Die Treiber hatten sich gerade zu selbst übertroffen und erzielten 21 Tore. Pancys Knie waren blau und verschrammt. Sie schmerzten, doch noch mehr brannte die Wut ihr, dass man sie verflucht hatte und niemand es zu kümmern schien. "Pancy, was machst du denn für ein Gesicht?", fragte da Millicent. "Wir haben gewonnen, ist das nicht ein Grund zu feiern? Neunzehn Tore, Wow." "Einundzwanzig.", korrigierte Pancy sie düster. "Wirklich so viele? Das sie so gut sind, das nächste Mal werden es dreißig." Millicent schlug Pancy auf die Schulter, das diese ein wenig zusammen sackte. Da kam Blaise auf die Beiden zu. Erstaunt sah sie zu Pancys Knien. "Was hast du denn da gemacht? Damit solltest du zu Madame Pomfrey gehen.", empfahl sie ihr und erntete einen giftigen Blick. "Halt die Klappe.", zischte sie und stieß einige andere Klassenkameraden beiseite. "So ein unmögliches Verhalten.", schüttelte Blaise den Kopf. "Warum sind die Knie von Miss Parkinson grün und blau?", fragte da Professor Snape hinter ihnen. Die Schüler zuckten mit den Schultern. "Vielleicht hat sie ja Käfer gesucht und ist mit den Knien auf dem Boden rumgerutscht?", vermutete Ginny und die siebente Klasse lachte. "Oder sie hat versucht um Vergebung zu bitten.", sagte Zacharias in einem bitteren leisen Ton, doch alle hörten, was er flüsterte und sahen stumm Richtung Krankenflügel, wo Pancy gerade um die Ecke verschwand. Snape hob alarmiert die Augenbrauen. 7. März, Sonntag Pancy fuhr erschrocken aus dem Schlaf. Sie zitterte. Mit klammen Fingern zog sie die Bettdecke höher. Da erst merkte sie, dass etwas nicht stimmt. Die Decke war schwer und kalt. Ihre Augen weiteten sich, als sie an sich hinab sah. "Wasser!", rief sie mit erstickender Stimme. "Ja, Wasser.", kam ein trockener Kommentar aus der Zimmerecke. Dort stand Blaise und betrachtete sich eingehend ihre Fingernägel. Pancy saß in einem Schwimmbecken. Ihre Kissen, wie auch ihre sonstige Bettwäsche trieften. Zitternd hievte sie sich aus dem nassen Lager. "Warum hast du das getan? Ich dachte, wir wären Freundinnen?", kreischte sie nun. "Ich war das doch nicht.", erwiderte Blaise. "Als ich hier rein kam, da lagst du dort. Ich habe mich zwar gewundert, aber wer weiß, dachte ich bei mir. Vielleicht ist es so 'ne neue Yogatechnik." "Du hattest wirklich Recht. Ein Schwimmbecken und so solide gebaut, Respekt.", sagte da jemand hinter Pancy, die erschrocken herumwirbelte. Vincent hockte vor dem, was einst Pancys Bett war und klopfte fachmännisch gegen die Wand. "Gusseisern?", fragte er nun Pancy, die ihn ungläubig anstarrte. Ihre Lippen bewegten sich leicht, doch sie hatte Mühe einen Ton heraus zu bekommen. Schließlich sagte sie, leise, aber doch gut hörbar. "Raus." "Ich wollte doch nur..." "Raus, habe ich gesagt. Dies ist ein Mädchenschlafsaal." Vincent hob beschwichtigend die Hände. "Schon gut, bin ja schon weg." Auf dem Weg nach draußen zwinkerte er Blaise zu, dann klappte die Tür zu. *** Antonin Dolohov kam außer Atem die Treppe zum Saal, wo sich der dunkle Rat seinen Sitzungen abhielt, gerannt. "Noch nicht zu spät, dem Lord sei dank.", keuchte er und ließ sich in seinen Stuhl fallen. "Du kommst in letzter Zeit öfter zu spät, Antonin.", wies Lucius ihn zurecht. "Ja, ich weiß. Sagt mal, kennt einer von euch einen gute Babysitterin?" Augenblicklich verstummten sämtliche Gespräche und jeder hielt in seiner Geste inne, während sie ihren Kollegen anstarrten. Bellatrix war die erste, die ihre Sprache wieder fand. "Wozu? Bist du unverhofft Vater geworden?", spottete sie. "Wieso unverhofft? Gleda ist schon bald sieben Monate alt.", fragte er verständnislos. Sofort setzten sich alle weiter auf und beugten sich vor. "Wie, Gleda? Du hast eine Tochter? Mit wem? Seit wann?", bohrte nun Bella weiter. "Das ist eigentlich ganz witzig, sie ist genau ein Jahr nachdem meinen Frau und ich uns das erste Mal begegnet sind, geboren." "Du bist auch noch verHEIRATET? Und hast uns nicht eingeladen?" Bella war aufgesprungen. "Entschuldige, aber du und deine Familie saßt noch in Askaban.", wich er aus. "Das hast du also getrieben, als du geflohen bist. Ich fasse es nicht." Rodolphus schüttelte den Kopf. "Aber wir saßen nicht in Askaban und wussten auch nichts davon." Lucius sah ihn durchdringend an. "Es war nur eine kleine Zeremonie, es waren praktisch niemand außer mir und ...." "Wer ist sie? Kennen wir sie?", unterbrach Bellatrix ihn. "Oh, ja. Sie ist ganz reizend. Sie..." "Schluss mit den Privatgesprächen, wir haben heute viel vor.", wurde Antonin erneut unterbrochen, diesmal vom dunklen Lord persönlich. *** Voldemort saß abwartend in seinem hohen Stuhl. Die Sitzung des dunklen Rats war beendet und der Herrscher sehr zufrieden mit der Entwicklung seiner Pläne und dennoch war seinen Stimmung mies. "Celina, ich möchte dich sprechen.", sagte er plötzlich und stand auf. Die Hexe war überrascht, nickte aber und folgte ihrem Onkel in den angrenzenden Raum. Dies war für die anderen das Zeichen zu gehen, nur Severus Snape saß unschlüssig da. Sollte er auf seine Kollegin warten? Voldemort ging zum Kamin und entfachte ein Feuer. Dann setzte er sich mit dem Rücken zu den Flammen in einen Sessel. Seine Gesichtszüge verschwanden im Schatten. Celina stand abwartend da. "Wie ich merke, haben Severus und du euren Auftrag noch nicht ausgeführt.", begann er. Sie nickte, sagte aber nach wie vor nichts. "Warum nicht? Ich bin ein solches Verhalten nicht gewohnt." Seine Stimme war leise, aber drohend, fast als wartete er auf eine Ausrede. "My Lord.", sagte Celina und kniete sich hin. Voldemort war von dieser Geste überrascht. Das hatte er nun nicht erwartet, ebenso wenig die förmliche Anrede. "Ich habe einen anderen Weg eingeschlagen.", sagte sie ebenso leise, aber bestimmt. "Ich weiß, ich hätte Euch zuvor unterrichten müssen, doch ich versichere Euch, dass es zu Eurem Wohl ist." Sie sah ihn an, blickte in den Schatten, wo sie glaubte die Augen finden zu müssen. Er beugte sich etwas nach vorne und sofort blitzte es rot auf. "Du überrascht mich, meine liebe Nichte. Warum so förmlich? Ist es das schlechte Gewissen über meinen Kopf hinweg Entscheidungen zu treffen, oder die Angst ich könnte einen Verrat an mich aufdecken?" Celina erhob sich und kam zu ihm hinüber. Langsam setzte sie sich zu seinen Füssen und sah ihn an. "Ein Verrat ist es. Aber nicht von meiner Seite." "Wer dann?" "Mein Stiefbruder trachtet nach deiner Macht." "So, Tassilo, wagt es also an mir zu zweifeln.", stellte der dunkle Lord fast amüsiert fest und nickte. Es schien, als wäre dies nichts Neues für ihn. "Das wird ihm nicht gelingen." "Doch, er ist Hellseher. Narzissa hat mich gewarnt. Deshalb handelte ich eigenmächtig." "Ich würde dir gerne glauben, Celina." "Warum kannst du es dann nicht? Habe ich dir nicht immer treu gedient? Ich wurde eine Aurorin um auch die weiße Magie bis zu Perfektion zu erlernen. Du hast mich zu einer mächtigen Schwarzmagierin erzogen. Ich unterschied nicht die Fähigkeiten, sondern nur, ob sie gegen oder für dich waren. Für mich gab es nur ein Ziel, dich zu schützen." Ihre Stimme war nur mehr ein Flüstern. "Meine Familie zu schützen, als du nicht in der Lage warst. Das habe ich mir selber versprochen und das werde ich halten. Und trotzdem zweifelst du an mir? Onkel, tu das nicht, bitte." Voldemort war erschüttert, auch wenn man es ihm nicht ansah. Er hatte erwartet, das sie die Anschuldigen zurückschleudert, so wie er es von ihr kannte, nicht dass sie zusammen brach. Er hatte nicht gewusst, dass sie Aurorin wurde um ihn zu beschützen. Fast fühlte er sich gekränkt, schließlich war er der größte und mächtigste Zauberer. "Aber meine Zauberkraft allein reicht nicht aus um gegen Tassilo vorzugehen.", sagte sie nun weiter. "Hör zu Celina. Ich danke dir und ich entbinde dich von deinem Versprechen. Ab jetzt komme ich alleine klar." "Du schickst mich weg? Warum?" Fassungslos sah sie ihn an. "Es mag am Anfang der Grund gewesen sein. Aber jetzt? Ich kann mich allein verteidigen." "Nein.", entschied Celina entschlossen. "Du hast mich nicht verstanden, als ich sagte, ich will dich beschützen. Vor den anderen Magiern, sicher, da kann dir niemand das Wasser reichen. Ich meine aber vor dir selbst. Du hast ein neues Leben geschenkt bekommen, warum dann immer noch der Krieg gegen die Muggel. Du hast doch erreicht, was du wolltest, lass es dabei." "Du glaubst also auch nicht an mich?" "An dich als Zauberer, ja. An dich als Herrscher, nicht. Jemand sagte mir, dass die Zeiten sich geändert haben. Eine Herrschaft wie vor fast zwanzig Jahren ist nicht mehr möglich." Ihre Hände umklammerten seinen Arm. Flehend sah sie ihn an. "Hör auf.", flüsterte sie. "Hör auf, solange es noch nicht zu spät ist." "Ich soll also mit Demut und Spott aufgebe, was ich mir erkämpft habe?" "Nein, du sollst dich zurückziehen und in aller Gedächtnis als der größte Zauberer, dessen Name niemand wagte auszusprechen, bleiben." "Dafür ist es zu spät. Ich sage es noch einmal, Celina. Ich entbinde dich von deinem Versprechen." "Was ist mit McGonagall und Dumbledore?" Sie war aufgestanden und stand nun entschlossen vor ihm. Ihr Blick huschte zur Seite. Zwei gelbliche Reptilienaugen starrten sie an. Nagini, die Diamantklapperschlange, zischelte spielerisch und Celinas Onkel fuhr ihr beruhigend über den Kopf. "Du machst ihr Angst.", murmelte er und war darüber relativ erstaunt. Doch er schob diese Überlegung zur Seite und konzentrierte sich wieder auf die Frage, die seine Nichte gestellt hatte. Er schien zu überlegen oder vielleicht wollte er auch nur sehen wie stark die Nerven seiner Nichte waren. "Wenn ich sie am Leben lasse, bist du mir was schuldig.", sagte er schließlich. "Einverstanden." "Es gibt einen Verräter im dunklen Rat. Ich ahne schon langer wer es ist, doch ich brauche Gewissheit. Trotz allem, ich vertraue dir und ich möchte, dass du ihn findest und mir den Namen gibst. Mehr nicht. Den Rest erledigen die anderen." Celina blieb stumm. "Ich sehe du weißt, wer es ist." Lauernd lehnte Voldemort sich vor. "Ich weiß es, ja. Erlaube mir mich selbst darum zu kümmern, Onkel." "Gut. Tu das. Dann sehe ich deine Schuld bei mir als getilgt an.", willigte er ein. Celina drehte sich zur Tür. Sie bliebe stehen und legte die Hand auf die kühle Klinke. Da drehte sie sich noch einmal um und sah ihn in die roten Augen, die deutlich hervorstachen. Sie steckte eine Hand in die Tasche und zog einen Penny hervor. Sie sah ihn kurz an und schnippte ihn ihm hinüber. "Einen Beweis meiner Treue werde ich dir noch geben." Dann war sie weg. Voldemort betrachtete sich den Penny. Fast meinte man ein Lächeln auf seinem Gesicht zu sehen. "Gewonnen.", sagte er in die Stille des Raumes. *** Voldemort zog es vor sich zurück zuziehen. Nagini schlängelte sich zu seinen Füßen zusammen. Nachdenklich betrachtete er das Tier. "Wieso hattest du Angst vor meiner Nichte?", fragt er sie. "Sie ist gefährlich, mächtig und tückisch wie eine Schlange." Nagini hasste die Menschen und fürchtete nur ihn. Doch sie war beherrschbar, wenn man ein Pasel war. *** Severus hatte auf seinen Kollegin gewartet und half ihr in den Umhang. "Dann mal zurück nach Hogwarts.", sagte sie. "Was wollte er von dir?" Celina sah ihn kurz an. "Das geht dich eigentlich nichts an. Aber zu deiner Beruhigung, Dumbledore und McGonagall sind nicht länger mein Ziel." "Und was verlangt er dafür?" "Deinen Kopf." Snape war stehen geblieben und sah auf die Gestallt, die sich immer weiter von ihm entfernte. Langsam kamen ihm wieder Zweifel, ob er das richtige tat. *** "Schwesterchen, du kommst spät. Die anderen sind schon alle weg.", wurde Celina begrüßt, als sie auf die Strasse trat. "Waren wir verabredet?" Scheinbar nervös schaute sie auf die Uhr. "Nein, nein, ich wollte dich nur sehen, das ist alles, du machst dich in letzter Zeit so rar." "Ach so, und ich dachte schon, es ist etwas passiert?", begann sie. "Nein, passiert ist nichts." Sein Blick fiel auf Snape "Noch nicht. Ich bin eigentlich nur gekommen, um euch zu warnen." "Zu warnen?", fragte nun Severus. "Ja, die Phoenix Order wird hier bald auftauchen und zwar genau... jetzt." Sein Finger zeigte gen Osten, wo sich nach und nach die Straßenlaternen löschten. Die Straße lag nun im Dunkeln. "Beeindruckend.", kam da einen Stimme von Celinas Seite, die ohne Zweifel Lucius zuzuordnen war. "Nicht wahr, hat Dumbledore mir beigebracht.", entgegnete Sirius. "Mein lieber Cousin. Wir haben uns ja schon ewig nicht mehr gesehen.", flötete Bellatrix und schlug verzückt, so schien es, die Hände zusammen. "Wir sollten uns unbedingt auf eine Tasse Tee treffe.", schlug Rodolphus vor. "Gut, aber nicht hier. Etwa einen Meile von hier ist ein Wald." "Bei dem alten Friedhof?" "Exakt, liebe Cousine.", lächelte Sirius. "Hat dir deinen Mom nicht verboten, dort zu spielen?", fragte sie weiter. "Nur, wenn ich in schlechter Gesellschaft bin, aber wenn ich mich euch so ansehe, wäre sie gerade zu entzückt." Keine Sekunde später fanden sie sich auf einer Lichtung wieder. Lucius, Istave, Bellatrix, Antonin, Severus, Tassilo und Rodolphus waren schneller, als Sirius, der Animagus, Moody, Trixi und Dolloris, die letzten Auroren. Celina hielt sich im Schatten. Sie hatte wenig Lust zu erklären, warum sie beim dunklen Rat zu finden war. Tassilo war nicht so vorsichtig. Zu arrogant und selbstsicher, dachte sie bitter. "Sieh an, sieh an, der dunkle Rat ist fast versammelt. Und Severus mittendrin. Du gibst dich also immer noch mit dem Abschaum ab.", spottet Sirius. "Was wollt ihr?", fragte nun Antonin Dolohov "Wir wollten nur mal höflich vorbeischauen. Das tut man unter Kollegen. Wie ich sehe nehmt ihr neuerdings auch Frauen bei euch auf. Und Sie?" Moody starrte zu Tassilo. "Sind Sie nicht der Auror Crawford?" Tassilo blieb stumm. "Dann stimmt es also tatsächlich. Sie sind der Verräter unter den Auroren. Haben sich bei uns eingeschlichen und morden wahllos." "Nein, nein, nicht wahllos.", schränkte er ein. Irgendwas ging hier schief. Eigentlich hätte er Moody gar nicht gegenüber stehen sollen. "Wollt ihr nicht irgendwas unternehmen?", zischte er den Death Eatern zu, "Im Moment tun sie uns ja nichts.", Istave Lestrange. "Richtig. Bellende Hunde beißen nicht. Heißt es für gewöhnlich.", stimmte Antonin zu. "Sieh nur der Mond. Heute ist Vollmond.", flüsterte Bellatrix und das war das Zeichen für die Death Eater, Lucius, Antonin, Istave, Bella, Severus und Celina zu disapperieren. Auch Moody, Dolloris und Trixi waren plötzlich verschwunden. Sirius verwandelte sich in einen Hund und Remus Lupin, der bis dahin im Hintergrund stand mutierte vor den entsetzten Augen von Tassilo zu einem Wehrwolf. Gelb leuchteten seinen Augen und er fletschte die Zähne, als er auf Tassilo zusprang. Im letzten Moment disapperierte auch dieser. *** "Ein Wehrwolf?", keuchte Tassilo, als er sich vor seiner Wohnung wieder fand. Zu seiner Überraschung wartete Celina dort auf ihn und fragte ihn ungläubig: "Wusstest du das nicht?" "Hast du es gewusst?" "Ja, natürlich, was meinst du, warum ich rechtzeitig gegangen war." "Und die anderen? Wussten sie davon?" "Jeder kennt Remus Lupin. Er war mal Lehrer in Hogwarts. Hat meine jetzige Stelle gehabt. Ist doch witzig, oder?" "Witzig?", schrie ihr Bruder außer sich. "Findest du es witzig, dass ich fast gebissen wurde?" "Jetzt beruhige dich wieder und werde nicht panisch. Du wirst immer panisch, wenn irgendwas nicht nach Plan läuft.", wies sie ihn zurecht. "Verschwinde.", sagte er nur und sie hob die Schultern. "Ich wollte dir nur sagen, dass es in vier Tagen so weit ist." Sie drehte sich zu ihm um. "Aber das weißt du sicher längst." Er griente zurück. "Natürlich weiß ich es. Dein Onkel hat dir jetzt den gleichen Auftrag gegeben." 8. März, Montag Zaubertränke war immer wieder ein spannendes und aufregendes Fach. Snape saß an seinem Pult und schrieb emsig. Hin und wieder warf er einen Blick zu seinen Schülern, die sich verzweifelt mit der gestellten Aufgabe herumschlugen. Ron fluchte leise. "Verdammtes Teufelskraut." "Irgendwelche Probleme, Mister Weasley?" Wie aus dem Boden gewachsen, stand der Professor plötzlich neben ihm und Ron zuckte kaum merklich zusammen. "Nein, keine.", sagte er schnell. Snape beugte sich ein wenig über den Kessel und sah mit nur einem Blick, das es einen Lüge war. "Sie haben zu viel Teufelskraut hineingeworfen und die Graphitspäne sind zu früh hinzu gegeben worden. Was glauben Sie was wir hier machen? Ein Kaffeekränzchen?" "Nein, Professor.", stotterte Ron und ehe er sich versah war sein Gebräu auch schon weg gezaubert. Harry sah empört auf, direkt in das Gesicht von Snape, was ein Fehler war, denn sofort richtete sich die gesamte Aufmerksamkeit des Professors auf den dunkelhaarigen Jungen. "Und Sie Mister Potter? Sie fangen auch von vorne an." Ehe Harry sich versah, herrschte auch in seinen Kessel gähnende Leere. Snape drehte sich zufrieden um und ging zu seinem Pult zurück. Verdrossen begannen Ron und Harry erneut mit der Aufgabe, auch wenn beiden klar war, dass sie es nicht mehr schaffen würden. Einige Slytherins sahen gehässig zu den beiden hinüber. Auch Pancy blickte triumphierend auf, bevor sie sich wieder über ihren Kessel beugte. Sie konzentrierte sich wieder auf die Rezeptur und kratzte sich nachdenklich am linken Ohr, dann am rechten Ohr, dann an beiden gleichzeitig. Ihre Finger fuhren weiter runter zu ihrem linken Arm. Verwirrt sah sie an sich herab und kreischte entsetzt auf. Erschrocken zuckten alle zusammen, einschließlich Severus, auf dessen Pergament sich jetzt ein schwarzer Strich vom rechten unteren zum linken oberen Rand zog. "Was soll das Miss Parkinson.", zischte Snape bedrohlich leise, wobei er jedes Wort betonte. "Einen Spinne.", flüsterte sie und Ron verzog angewidert das Gesicht. Ungehalten stand Snape auf und kam zu ihr hinüber. "Wo?" "D...d...da.", hauchte sie und zeigte auf ihre Hand, ohne hinzusehen. "Da ist nichts. Noch nicht einmal ein Geist einer Spinne.", zischte er, doch kaum hatte er sich umgedreht, als Pancy erneut anfing zu schreien. Snape wirbelte herum. "Wieder einen Spinne?" Pancy nickte, doch als sie zu ihrem Arm zeigte, wo gerade noch ein dickes, beharrtes Untier saß, gab es dort nichts. Abermals wandte Snape sich zum gehen, als er hörte, wie Pancy Luft holte um erneut aufzuschreien. "WO?", schrie er fast. Pancy sah ihn erschrocken an. Wieder war nichts zu sehen und die Klasse feixte bereits. "Hören Sie mit dem Unsinn auf, Miss Parkinson, sonst verbringen Sie diese Stunde draußen und holen sie heute Abend nach, wenn ich auch nur einen Atmen von Ihnen höre." Wirbelnd drehte er sich um. Hinter sich hörte er Pancys Wimmern. Seinen Augen verengten sich zu Schlitzen. "Um acht heute Abend und jetzt raus.", zischte er. Das Mädchen jagte davon. Vor der Tür hörte man ein ungehaltenes Kreischen. Snape verdrehte die Augen. "Wer immer Miss Parkinson verflucht hat, möge in Gottes Namen den Fluch von ihr nehmen." Nichts passierte. Nur die schrille Stimme von Pancy war zu hören. "Sofort.", befahl Snape und zwei Lichtstrahlen bahnten sich ihren Weg zur Tür und darunter hinweg. Dann war Stille und Snape begab sich zu seinem Schreibtisch zurück. Ohne weiter darauf einzugehen, nahm er seine Schreibarbeit wieder auf. Möglicherweise lag es daran, dass es Millicent und Gregory waren, die den Fluch wieder aufgehoben hatten. 9. März, Dienstag "Pancy sieht echt fertig aus.", sagte Hermione und deutete zur Tür der großen Halle, wo das Slytherinmädchen stand und sich vorsichtig umsah. Dann schlich es zu ihrem Tisch und setzte sich an der äußersten Ecke. "Pech.", sagte Ron ungerührt und mampfte fröhlich vor sich hin. "Ob wir morgen früh frei bekommen?", gähnte Lavender "Wie lange wird es heute Abend gehen?" "Bis zwei Uhr nachts. Eher sind die Monde nicht zu sehen.", sagte Harry und sah auf die Uhr. "Zwei Uhr.", stöhnte Lavender. "Ich brauche meinen Schönheitsschlaf." "Das hilft auch nicht.", sagte Ron und Lavenders Kopf wirbelte herum. "Was soll das denn heißen.", giftete sie. "Das du schön genug bist?", versuchte er, doch es schien die falsche Antwort zu sein. Kühler Kürbissaft ergoss sich über Rons Kopf. "Lavender ist manchmal so impulsiv.", sagte Ginny und trocknete mit einem Spruch die Haare ihres Bruders. Ron warf Lavender einen giftigen Blick zu und aß verdrossen weiter. *** Schwarz spannte sich der Himmel über die siebente Klasse. Die Sterne glitzerten und der Mond schien hell. Die Teleskope standen bereit. Die Schüler saßen gespannte davor und warteten darauf, dass Professor Sinistra ihre Stunde beginnen würde. Pancy sah misstrauisch zu der Klasse und rückte etwas von ihr weg. Padma beugte sich zu ihrer rechten Seite. "Was ist das für ein Shampoo?", fragte sie und schnüffelte in Richtung Rons Haare. "Das richt gut." "Kürbissaft.", erwiderte Ron. "Du wäscht deinen Haare mit Kürbissaft?" "Nein, Lavender hat den heute Morgen über meinen Kopf gekippt." "Warum?" Ron zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, versteh einer die Frauen. Ich habe doch nur gesagt, das Schönheitsschlaf nicht sehr viel bringt." Padma sah ihn entsetzt an. "Das hast du nicht." "Was ist daran falsch?" Verständnislos sah Ron sie an. "Manchmal bist ein unsensibler Idiot.", lächelte Padma und rutschte näher zu ihm heran. "Mein unsensibler Idiot, der nach Kürbissaft duftet.", hauchte sie und ihre Finger verflochten sich mit seinen. "Der Duft steht dir.", murmelte sie in sein Ohr, die knallrot anliefen. Wieder lächelte Padma und richtete ihren Blick nach vorne. Professor Sinistra verteilte die Himmelskarten. Padma zwinkerte Ron zu und ging zu ihrem Teleskop. *** Hermione spähte in den Nachthimmel. Ab und zu kritzelte sie ein paar Zahlen auf ihre Karte. Irritiert sah sie auf und in zwei eisblaue Augen. Draco sah sie verträumt an, oder vielmehr er starrte. "Was?", fragte Herm verwirrt. "Du siehst wunderschön im Mondlicht aus.", murmelte er. Hermines Kinn klappte bis zum Boden, bevor sie die Fassung wieder gewann. Vorsichtig streckte sie ihre Hand und befühlte seine Stirn. Fieber konnte sie ausschließen. Hinter ihnen räusperte sich Sinistra "Mister Malfoy, wollen Sie sich nicht auf die Aufgabe konzentrieren?", fragte sie freundlich. Wortlos reichte Draco ihr das Blatt ohne den Blick von Herm zu nehmen. Fasziniert starrte Herm zu Draco und malte weiter auf ihrer Karte. "Miss Granger, wollen sie nicht erst ins Teleskop sehen, bevor sie die Sterne einzeichnen?" "Bin fertig.", hauchte sie und reichte ihr Blatt auch der Professorin. Verwundert sah diese von Herm zu Draco und zurück, wie auch die anderen der Klasse. "Was ist denn in die gefahren?", fragte Parvati Theodor verständnislos. "Die Liebe.", sagte er versonnen und klimperte mit den Augen. "Blödmann.", zischte Parvati. "Glaubst du mir nicht?" Er beugte sich zu ihr hinüber. "Ganz bestimmt ist es die Liebe. Der Nachhimmel, die Grillen zirpen ihre Lieder und die Eulen schuhuen die Begleitung..." "... und Mister Nott bekommt einen Dachschaden.", sagte Parvati trocken. "Du bist soooo unromantisch.", beschwerte sich Theodor und lachte. "Und du bist ein Idiot.", zischte sie. Padma sah erstaunt auf. "Ach, der auch?", fragte sie. "Wieso, der auch?" "Ron ist auch ein Idiot.", erklärte Harry und spähte wieder in sein Teleskop. "Das Weasley ein Idiot ist, wissen wir alle, aber wieso bin ich ein Idiot?" Entrüstete sich Theodor. "Das werde ich nicht beantworten", sagte Parvati. "Dann werde ich das tun.", mischte Ron sich ein. "Klappe, Weasley. Ein Gryffindor hat jetzt gar nichts zu sagen." "Was? Ich bin auch in Gryffindor.", rief Parvati. "Du hast schon darauf verzichtet einen Kommentar abzugeben.", sagte Theodor ungerührt und konzentrierte sich wieder auf die Sterne. Den Bleistift, der gegen seinen Kopf flog, ignorierte er. Ebenso den zweiten Bleistift. Das Tintenfass fing er rechtzeitig ab. "Du hast was verloren.", sagte er und gab es Parvati zurück. "Oh, danke. Ich habe es schon gesucht. Hast du auch zufällig meine beiden Bleistifte gesehen?", grinste sie und sah wieder in ihr Teleskop. Es kehrte Stille ein. Sogar Herm und Draco wandten sich wieder den Sternen zu, als ein erstickender Schrei ertönte. Verwundert drehte sich Professor Sinistra um und die Klasse streckte neugierig ihre Köpfe. "Miss Parkinson.", sagte die Professorin und ging zu dem Mädchen. Dann erhellte ein Lichtstrahl das Dunkel. Sinistra war zu der Schülerin hinübergeeilt, während sie mehrere Zaubersprüche rief. "Miss Parkinson. Können sie mich hören?" Sie drehte den Kopf des Mädchens. Pancy war auf dem Boden zusammen gesunken. Ihr Atem ging schwer. Ihre Augenlider flackerten. "Sind sie weg?", fragte sie mühsam. "Sie dürfen nicht einschlafen, Miss Parkinson. Miss Parkinson!" Sinistra klopfte leicht die Wange des Mädchens, doch diese reagierte nicht mehr. Sinistra drehte sich um. "Mister Potter holt sofort Hagrid, die anderen gehen ins Haus. Die Stunde ist beendet.", ordnete sie an. Verwirrt stand Harry auf rannten zu Hagrids Hütte, die nicht weit weg stand. "Was ist denn passiert.", fragte Blaise. "Ins Haus, habe ich gesagt.", schimpfte Sinistra. Die Klasse stürmte davon. Auf dem Gang begegneten sie Dumbledore, der an ihnen vorbei nach draußen eilte. *** Neugierig drehte Phoebe den Kopf. "Wer ist das, was ist mit ihr?", fragte sie. Doch niemand achtete auf sie. Pancy wurde auf ein Bett gelegt. "Wie viele waren es?", fragte Dumbledore Sinistra. "Ich habe vier gesehen, aber wenn ich mir die Bissstellen so ansehe, vermute ich, dass es mehr waren." Der Direktor nickte. Vampirfledermäuse hatten das Slytherinmädchen angegriffen und niemand hatte es gemerkt, bis sie umfiel. Pancy war mit den Nerven so nahe an einem Zusammenbruch, dass sie für die Fledermäuse das perfekte Opfer war. Aus Angst wieder als Verrückte dargestellt zu werden, hatte sie nicht geschrieen. Verächtlich hatte sie zu Herm und Draco hinüber gesehen. Ihr Teleskop stand etwas abseits. Sie hatte sich demonstrativ von der Klasse abgeseilt. Theodor flogen gerade Bleistifte um die Ohren, als sie einen ledrigen Flügel an ihrer Wange spürte. Sie achtete nicht darauf, zuckte aber dennoch zusammen, als sie ein leichtes Ziepen fühlte. Erst an ihrem Knöcheln, dann an ihren Armen und schließlich an ihrem Hals. Da erst merkte sie, dass es keine Einbildung war. In ihrem Kopf drehte es sich. Nur undeutlich merkte sie wie die Professorin auf sie zukam. Sie hatte nicht gemerkt, dass sie aufschrie bevor sie fiel. Sie fühlte auch nicht das nasse Gras, das einzige woran sie dachte war Schlaf. Sie wollte den Alptraum der letzen Tage entfliehen. Eine kühle Hand legte sich auf ihre Stirn und sie würde in den Krankenflügel gebracht, wo sich jetzt Dumbledore, Madame Pomfrey, Professor Sinistra und Professor Snape versammelt hatten. "Wie konnte das nur geschehen? So was ist doch noch nie vorgekommen?", wunderte sich die aufgeregte Astronomieprofessorin. "Sie muss mit den Nerven wirklich am Ende sein. Was ist nur geschehen?", fragte der Direktor und Snape berichtete von den Vorkommnissen der letzten Tage. "Und wer steckt dahinter?" Snape wusste nur von zweien, aber die waren in seinem Haus und er wollte sie nicht verraten, also zuckte er mit den Schultern. "Sie wird wohl eine Weile schlafen. Morgen wissen wir mehr." Dumbledore nickte Madame Pomfrey zu. Auf dem Weg nach draußen sah sie kurz zu Phoebe. "Und, wie geht es dir?", fragte er sie. "Gut, auch wenn ich noch nicht alles weiß. Wann kann ich hier raus?" "Wir sehen mal, vielleicht morgen." "Ist gut.", nickte das Mädchen. Dann runzelte sie kurz die Stirn und sah den Direktor an. "Wer sind Sie eigentlich?" "Ich bin der Direktor dieser Schule.", antwortete Dumbledore lächelnd. "Okay. Gute Nacht." Damit kuschelte Phoebe sich wieder in die Decke. 10. März, Mittwoch Phoebe strich gerade die Bettdecke zu Recht, als Lisa, Herm und Draco in den Krankenflügel kam. "Bereit, wieder zurück zukommen? Dumbledore meint, dass du ins Haus zurück zukommen kannst.", sagte Lisa. Phoebe nickte. Und spähte zur Tür. Draco folgte ihrem Blick. "Wartest du noch auf jemanden?" "Ich dachte Harry würde auch kommen.", sagte sie leichtsinnig. "Warum sollte er?", fragte Draco sofort misstrauisch. "Weil er versprochen hat mir zusammen mit Lisa die Schule zu zeigen." "Nichts da. Das werde ich tun. Schließlich bin ich dein Bruder.", bestimmte Draco und zog sie mit sich. "Draco warte.", riefen Lisa und Hermione ihm nach, doch dieser hörte nicht auf sie. Er schleifte seine Schwester durch die ganze Schule. Immer wenn sie etwas sagen wollte, schnitt er ihr das Wort ab. Irgendwann gab sie es auf und trottete ihm nach. Nach und nach schlossen sich die verschiedensten Schüler an. Sie musterten Phoebe etwas verwirrt und wollten etwas sagen. Doch auch die ließ Draco nicht zu Wort kommen. "Ruhe. Ich führe gerade einen Besichtigungstour für meine Schwester, damit sie sich wieder erinnert und sie nicht mehr auf Potter angewiesen ist. Wenn ihr unbedingt, mitlaufen müsst, bitte, aber dann haltet eure Klappe.", stauchte Draco einen Mitschüler von Phoebe zusammen, der ihn erschrocken ansah. Hermione schüttelte missbilligend den Kopf. "Draco, du solltest erst...", hob Herm an, doch auch sie wurde unterbrochen. "Du bist jetzt auch still. Du und Potter stecken doch unter einer Decke." Hermione runzelte die Stirn. "Bitte.", zischte sie. Phoebe hielt sie jedoch am Arm zurück und schüttelte kaum, merklich den Kopf. Hermione streifte ihren Umhang ab und hing ihn über Phoebes Schultern, dann ging sie davon. "Jetzt ist sie sauer.", grinste ein Erstklässler und Draco hetzte ihm kurzerhand einen Fluch auf den Hals. Die Besichtigungstour ging weiter und wurde schließlich von Professor Snape abgebrochen. "Mister Malfoy?", fragte er und Draco drehte sich fragend um "Irre ich mich oder läuft ihre Schwester in einem Pyjama durch das Haus?" Da erst richtete er einen Blick auf seinen Schwester und tatsächlich trug sie nur ihren Pyjama, der über und über mit Häschen bedruckt war und ihre Plüschschuhe. "Das wollten wir dir die ganze Zeit sagen.", sagte Lisa und lächelte. "Oh.", erwiderte Draco nur. 11. März, Donnerstag "Und? Wie gefällt dir der Abend bis her?", fragte Celina und sah aus dem Fenster. Severus hatte seinen Kopf in eine Hand gestützt und sah sich um. "Ja, ganz nett.", erwiderte er. "Ganz nett? Ist das alles?", fragte Celina entgeistert und sah ihn an. "Weißt du was es für einen Mühe war, das alles zu organisieren?" Ihre Geste umfasste den Raum. Die Tischdecke reichte bis zum Boden und schimmerte perlmundfarben. Das Geschirr schien fast durchsichtig, so dünn war das Porzellan. In großen, bauchigen Gläsern war schwerer, dunkler Wein. Die Fenster waren mit mitternachtsblauen Tüchern verhangen. Und mehrer Kerzen tauchten den Raum in gedämpftes, warmes Licht. Celinas Gestallt stand groß und schlank in einem dunklen, violetten Kleid gehüllt vor ihm. Die schwarzen, mit roten und violetten Strähnen durchsetzte Mähne fiel ihr glatt den Rücken hinab und einzelte Strähnen umrahmten ihr Gesicht. Ihre Augen sahen ihn herausfordernd an. "Das ganze hat dich doch nicht mehr als ein müdes Lächeln gekostet.", sagte Severus trocken. "Das mag ja sein, aber die Planung, war dafür anstrengend.", schmollte sie. "Na gut, wenn du nicht magst?" Mit einer Handbewegung verwandelte sich de Raum in seine ursprüngliche Gestalt zurück und Severus saß nun nicht mehr an einen runden Esstisch, sondern seinem Schreibtisch. Im Kamin flackerte ein Feuer und die Weingläser standen nun auf dem Fensterbrett. "Ist es dir so angenehmer?" "Ein wenig, ja.", gab er zu. Celina grinste. "Warst du also doch ein wenig nervös?" "Das wärst du auch, wenn du wüsstest, dass du gleich sterben sollst. Ich verstehe immer noch nicht den Grund." "Wenn ich es nicht tue, dann wird dich Tassilo heimsuchen und da hättest du keinen Chance.", erwiderte sie und setzte sich auf die Schreibtischplatte. Sie schlug ihre Beine übereinander, wobei das Kleid, sich vorne teilte und zwei Stoffbahnen zu beiden Seiten hinab hing. Darunter kam ein kurzer Rock zum Vorschein, jedenfalls glaubte Snape das es einer war. Irritiert sah er auf ihre Beine. Ist das erlaubt, fuhr es ihm durch den Kopf und plötzlich wurde er aus einem ganz anderen Grund nervös. "Du solltest dir nicht allzu viele Sorgen machen.", sagte sie abwesend und sah aus dem Fenster. Ein leichter Wind erhob sich. "Das klappt schon.", sagte sie nun leise eher zu sich selber, als zu Snape. Dieser nickte abwesend und zwang sich seinen Augen von ihren Beinen zu nehmen, die nur wenige Zentimeter von ihm entfernt waren. "Du hast gesagt, das Narzissa uns ein Päckchen geschickt hat?", versuchte er sich abzulenken und holte sie aus ihren Gedanken. "Ja, richtig, das hätte ich fast vergessen. Accio Päckchen.", sagte sie und eine kleine Schachtel kam auf sie zu. "Was ist denn drin?", fragt er und drehte misstrauisch den Karton. "Keine Ahnung." Sie zuckte mit den Schultern. "Hier wird doch keine Stickbombe oder so was drin sein?" Langsam zog er das Band auf. Celina lachte "Nein, dazu ist sie viel zu erwachsen." Dann hielt sie inne. "Obwohl. Nein, DAS würde ich ihr noch zutrauen.", sagte sie mit ernster Stimme und nippte an ihrem Wein. "Gleich wissen wir es." Severus hob den Deckel kam jedoch nicht mehr hineinzusehen. Im Hintergrund schlug die Uhr zwölf und das war das Zeichen. Er stellte den Karton ab. Sie sah auf die Uhr. "Es ist Zeit." Sie schüttete den Inhalt einer Phiole in seinen Wein und reichte ihm das Glas. "Hier, trink.", forderte sie ihn auf. Widerstrebend nahm er ihr das Glas ab. Ihre Augen glänzten, als sie ihn erwartungsvoll ansah. "Ich denke du kannst dann gehen.", sagte er knapp, doch sie schüttelte den Kopf. "Nein, ich bleibe. Ich will sicher sein, das es dir gut geht." Severus setzte das Glas an und trank es in einem Zug aus. Dann wartete er. Die Wirkung würde bald eintreten. Ein Lichtstrahl schien in seinem Gehirn aufzublitzen und er schloss unwillkürlich die Augen. Celina war aufgestanden und wartete. Wartete darauf, das sein Puls langsamer wurde und sein Atme abflachte, bis kein Sauerstoff mehr in die Gefäße gepumpt werden würde und sein Herz zum Stillstand kam. "Sev?", flüsterte sie, doch sie erhielt keine Antwort. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und sie beugte sich über den leblosen Körper. Sie legte eine Hand auf seine Brust, die sich nicht mehr hob. Sie fühlte nach seinem Puls, der nicht zu spüren war. Jeder Arzt und jeder schlechte Heiler würde ihn für tot erklären. "Was für einen Ironie. Der Professor für Zaubertränke vergiftet sich selber. Das ist das Beste an dem Plan.", sagte eine Stimme in die Schwärze der Nacht, dann war es still. Noch nicht einmal das Rascheln der roten Cala, die auf den Tisch, vor Severus fiel, war zu hören. *** Dumbledore sah Stirn runzelt auf die Uhr. Celina sollte längst da sein. Auch Minerva wurde unruhig. "Ob etwas passiert ist?", fragte sie. "Wie? Außer das Severus soeben ermordet wurde?", fragte Albus mit leichtem Sarkasmus, den Minerva sonst nicht an ihm kannte. Der Direktor stand auf und ging zur Tür. "Wir werden nachsehen.", beschloss er und machte sich auf den Weg. *** "Lass uns auf den Sieg anstoßen, Schwesterchen." Tassilo hob sein Glas und prostete Celina zu, die ihm gegenüber in einem hohen Sessel, in seinem Haus saß. "Auf den Erfolg." "Auf uns. Die Geschwister Crawford sind wieder da." Tassilo setzte das Glas an seinen Lippen und trank. Celina sah ihm über dem Gasrand hinweg zu. Ihre Augen blitzten. Auf mich, sagte sie sich in Gedanken. "Warum trinkst du nicht, Schwesterchen? Schmeckt dir der Wein nicht?" "Ausgezeichnet sogar. Ich genieße ihn nur.", flötete sie und dachte, das wirst du mir büßen. Mir so etwas anzutun. Immer noch verfolgte sie aufmerksam jede Bewegung ihres Bruders. Severus hatte ihr gesagt, auf was sie achten musste und tatsächlich zuckte es kurz in seinem Gesicht. Nur ein Bruchteil einer Sekunde. Kurz schien er verwirrt zu sein, hatte sich aber sofort wieder gefasst und vergessen, dass er, wenn auch nur für einen Millisekunde, sogar sein Namen vergessen hatte. Der Trank begann seine Wirkung zu entfalten und Celina konnte nun in aller Ruhe den Wein genießen. 12. März, Freitag "Sagen wir es den Schüler?", fragte McGonagall. "Ich denke wir sollten noch etwas warten. Die Sache würde nur Hysterie und Gerüchte verbreiten.", entgegnete Dumbledore. *** Verwundert registrierte Hermione das weder Professor Snape, noch Professor Fortuna am Mittagstisch anwesend waren. "Sie haben doch auch schon früh gefehlt.", sagte sie zu Ginny und deutete auf die leeren Plätze. "Vielleicht einen geheime Mission.", vermutete sie. "Geheime Mission?" Hermione bezweifelte es. Irgendwas stimmte da nicht. Da war sie sich. 13. März, Samstag "Hoagsmead? Was ist das?", fragte Phoebe und sah Hermione, von der sie inzwischen wusste, das sie die Freundin von ihrem Bruder, dessen Name ihr immer noch entfiel, war. "Das ist das Dorf hier in de Nähe. Es wird dir gefallen. Wir gehen zusammen, hm?" "Kommt Harry auch mit?", fragte Phoebe. "Ich weiß nicht. Wir können ihn ja mal fragen." "Auf gar keinen Fall.", zischte da Draco hinter ihr. "Ich werde nicht mit diesem Potter ins Dorf gehen. Das ist ja Ruf schädigend." "Jetzt hab dich nicht so.", wies Herm ich zurecht. "Phoebes Gedächtnis ist zwar fast wieder hergestellt, aber wenn es ihr lieber ist, das Harry dabei ist, werde ich ihn fragen. Es ist schließlich ihre Gesundheit." Draco verzog angewidert das Gesicht, als Harry und Ron gerade auf sie zukamen. "Harry.", rief Phoebe und der Junge blieb fragend stehen. "Gehst du mit mir ins Dorf?" Dieser zuckte mit den Schultern. "Klar wieso nicht. Wir wollten eh gleich los." "Klasse. Ich geh nur schnell Lisa bescheid sagen.", rief Phoebe und war weg. Kurze Zeit später waren alle bereit. Inzwischen war fast die gesamte siebente Klasse versammelt. Nur Susan, Pancy und die Zwillinge fehlten. Phoebe hatte sich zwischen Harry und Ron gedrängt und plapperte fröhlich auf sie ein. Draco, der mit Herm hinter den dreien lief, durchbohrte Harry mit seinen Blick, oder zum mindestens versuchte er das. "Wenn du ihn weiter so finster anstarrst, wird er in einer Rauchwolke verschwinden.", murmelte Herm. "Wenn es doch nur wahr wäre.", gab Draco zurück. "Sieht aus, als hätte Harry einen eine neue Verehrerin.", grinste Lisa, als sie Draco und Herm einholte. "Sie ist nicht seine Verehrerin.", bellte Draco und Lisa zuckte erschrocken zusammen. "Das sollte doch nur ein Witz sein." "Sehr witzig, haha.", knurrte er und starrte weiter finster vor sich hin. *** "Adrian!", schrie Lisa plötzlich auf und rannte einem jungen Mann entgegen. Dieser schloss sie in seine Arme und küsste sie völlig ungeniert. "Was machst du denn hier?", fragte Lisa außer Atem. "Dich besuchen. Ich hatte gerade ein paar Tage frei und da dachte ich mir ich komme und kontrolliere ob du auch schön fleißig lernst." "Das tu ich doch immer." "Das dachte ich mir." Spielerisch knuffte sie ihn in die Seite und zog ihn dann mit sich fort. Ron verdrehte er die Augen. "Wie peinlich, in aller Öffentlichkeit." "Sie sind verlobt.", erwiderte Ginny. "Und? Ist doch kein Grund." Missbilligend schüttelte Ginny den Kopf. Dann leuchteten ihre Augen auf. "Terence. Was machst du denn hier?", fragte sie ungläubig. "Ich dachte ich komme dich besuchen.", erwiderte er und nahm Ginny in den Arm. Ron beobachtete sie misstrauisch und wurde von Harry mitgezogen. *** "Was soll das sein?" Hermione stand mit schief gelegten Kopf vor dem Schaufester eines Kramladens und betrachtete einen merkwürdiges Objekt in rosa-blau. "Sieht nach... oder... vielleicht... es ist bunt.", erwiderte Draco und versank wie Herm in die Betrachtung des Dings, was immer es auch war. "Was macht ihr hier?", fragte Phoebe und starrte in das Fenster. "Was meinst du, was das ist?", fragte Herm. "Das nennt man Kunst.", sagte da einen Stimme hinter ihnen. "Mom, was machst du denn hier?", fragte Draco entsetzt. "Ich wollte sehen, wie es meiner Kleinen geht.", sagte sie und nahm Phoebes Kopf in beide Hände. Aufmerksam betrachtete sie ihr Gesicht. "Du erinnerst dich wieder?" "Ähm, ja?", sagte diese vorsichtig. "Das ist schön. Haben dir Hermione und Draco geholfen dich zu erinnern?" Phoebe sah unsicher auf. Ihr Blick huschte zu der kleinen Gruppe. "Ähm, ja?", erwiderte sie erneut. Narzissa folgte dem Blick ihrer Tochter und sah Harry. "Verstehe.", nickte sie. *** "Und, wie geht es Phoebe?", fragte Lucius seine Frau, als diese ins Arbeitszimmer von Malfoy Manor trat. "Ihr geht es bestens. Sie hat ihr Gedächtnis zurück. Ich weiß jetzt übrigens wer es ihr angetan hat." "Mhmmm? Und?" "Tassilo." "Ich weiß.", sagte Lucius ruhig. "Du weißt es? Seit wann? Wie?" Lucius legte die Feder bei Seite und betrachtete kritisch sein Werk. "Durch das was Celina gesagt hat." "Warum hast du mir nichts gesagt?" Narzissa beugte sich über den Schreibtisch und musterte ihren Mann. "Weil du dich aufgeregt und womöglich etwas Dummes getan hättest." "Etwas Dummes? ICH?" Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an. "Ja, du. Wenn es um deine Kinder geht, reagierst du unrationell. So ... wie einen Löwin, auf Leben und Tod und nur aus Instinkt und nicht mit Überlegung." Narzissa sah ihn sprachlos an. Meinte er das ernst? Wütend kniff sie die Lippen zusammen und richtete sich auf. "Auch egal. Wenn ich so unrationell reagiere, wird es dich ja jetzt auch nicht wundern, wenn ich jetzt losgehen und dem Kerl den Hals umdrehe." Sie lief mit großen Schritten zur Tür. Lucius holte sie kurz vorher ein. "Nein, Liebes, dass wirst du nicht tun.", hielt er sie zurück. "Wieso? Er kann nicht mehr in die Zukunft sehen. Severus Trank wirkt hervorragend. Er würde es erst merken, wenn es zu spät ist." "Nein, du wirst nicht gehen.", bestimmt er. "Warum nicht? Weißt du eigentlich was der Kerl uns angetan hat?" "Natürlich weiß ich das. Und du wirst nichts tun, weil ich bereits plane. Das ist mein Recht, als Vater. Niemand löscht ungestraft das Gedächtnis meiner Tochter." Er sah entschlossen auf. Narzissa musste lächeln. Aus einem Impuls heraus beugte sie sich vor und küsste ihren überraschten Ehemann. 18. März, Donnerstag Celina ging hinab in die Kerker. Langsam öffnete sie die Tür, von der sie wusste, dass dahinter Severus lag und schlief. Sie trat zu ihm heran und sah zu ihm hinunter. "Möchtest du einen Tasse Tee?", fragte da eine Stimme hinter ihr und sie drehte sich erschrocken um. Minerva McGonagall saß dort am Kamin und las in einem Buch. "Und?", wurde sie erneut gefragt. "Ja, bitte." Celina ließ sich auf der breite Couch nieder. Ein Hauself kam herbeigeeilt und stellte vorsichtig die Tasse ab. Dann war es wieder still. Celina hob ihren Löffel und häufte sich einen voll Zucker in den Tee. Dann noch einen und noch einen und noch einen... Minerva sah dem etwa einen Minute zu, bis sie fragte: "Was soll das werden? Zucker mit Teegeschmack?" Da schrak die andere auf und sah in ihre Tasse. "Oh je.", entfuhr es ihr und sie begann zu kichern, das in ein Lachen überging und schließlich flossen Tränen. Sie schlug die Hände vor das Gesicht und schluchzte. "Entschuldige.", gluckste sie zwischen den Fingern. "Ich wollte nicht heulen, aber ich kann nicht aufhören." Krampfhaft versuchte sie die Tränen zurück zuhalten. Sie biss sich auf die Unterlippe, bis sie blutete, doch nichts konnte den Tränenfluss stoppen. "Ich wollte nicht...", begann sie erneut. "Schon gut.", winkte Minerva ab und legte das Buch, das auf ihrem Schoss lag auf den Tisch. Sie kam zu der anderen hinüber und strich ihr beruhigend über den Rücken. "Ich wollte nicht, dass es soweit kommt." "Das wird schon. Ich gebe es ja nur ungern zu, doch von Zaubertränken versteht er was." "Den habe ich gebraut.", bemerkte Celina und McGonagall war sprachlos. Dann sprang die Hauslehrerin von Gryffindor panisch auf und rannte zum Bett hinüber. Ihre Finger tasteten nach dem Puls. Ihr Gesicht entspannte sich als sie ihn fühlte. Schwach zwar, aber er war da, was bedeutete, dass der völligen Widerherstellung nichts mehr im Wege stand. Sie erhob sich und ging zu Tisch hinüber. Langsam griff sie nach dem Buch und sah dann zu Celina hinüber. "Kann ich Sie alleine lassen?", fragte sie besorgt und diese nickte. "Ja, es geht schon wieder. Ich weiß auch nicht warum ich plötzlich die Fassung verloren habe." "Das ist eine ganz natürliche Reaktion, wenn man bemerkt, dass man einen geleibten Menschen tatsächlich verlieren könnte.", sagte Minerva. "Professor Snape wird in spätestens fünf Stunden genauso arrogant und wichtigtuerisch wie eh und jäh sein.", setzte McGonagall trocken hinzu und ging. Celina sah ihr irritiert nach. Dann stand sie auf und ging zu dem Bett hinüber. Sie setzte auf den Rand. Eine natürliche Reaktion? Sie hatte noch nie die Fassung verloren, noch nicht einmal, als ihre Mutter gestorben war. In Zukunft würde sie solche Schwächen nicht zu lassen. Sie streckte die Hand aus und strich Snape über das Gesicht. Sein Puls wurde regelmäßiger und sein Atem tiefer. Kurz schlug er die Augen auf und sah Celina an. Dann verfiel er wieder in einen Schlaf und sie ging. 19. März, Freitag "Professor Snape und Fortuna sind wieder da.", sagte Herm und deutete zum Tisch der Professoren hinüber. Ron nickte, sah aber nicht auf. "Und wenn schon. Wen interessiert das?", murmelte er. "Ich würde ja zu gerne wissen, wo sie in den letzten Tagen waren." Ihr Blick fiel auf Phoebe, die sich wieder an alles erinnern konnte. Ob sie vielleicht? "Frag sie lieber nicht. Das letzte Mal, als sie spioniert hat, ist es ihr nicht gut bekommen.", warnte Harry, als hätte er ihre Gedanken gelesen. "Ja, du hast Recht. Weiß man inzwischen, wer es war?" "Irgendjemand aus dem Bekanntenkreis der Malfoys." "Ist ja typisch.", spottete Ron. "Ein anständiger Zauberer würde sich auch nicht an dem Gedächtnis aufrechter Mitbürger vergreifen." "Halt die Klappe, Ron.", zischte Herm. *** Susan saß auf dem Astronomieturm und starrte in den Himmel. Hinter sich hörte sie die Tür knarren. "Entschuldige, wolltest du allein sein?", fragte da Blaise. "Nein, schon gut. Wir können auch zusammen in den Himmel starren.", grinste Susan und Blaise setzte sich neben sie. "Hier kann man prima nachdenken, wenn man Sorgen hat.", murmelte Blaise und Susan sah sie fragend an. "Hast du Sorgen?" "Die Üblichen. Es ist dieses Jahr alles so schwierig geworden." "Ja, das stimmt. Du warst letztes Jahr auch auf einer anderen Schule, habe ich gehört." Blaise lachte kurz auf. "Einen andere Schule, ja, das könnte man sagen." "Auf welcher?" "Kennst du nicht." "War es schön?" "Wie ein Traum.", seufzte Blaise. "Ja, das kann ich verstehen. Pfützensee, war auch eine ganz andere Welt. Als ich hier zurückkam, kam ich mir Anfangs fremd vor. Bis..." Susan brach grinsend ab. "Bis du Flint begegnet bist.", vollendete Blaise. "Na ja, begegnet sind wir uns schon vorher.", räumte Susan ein und die andere nickte. "Wäre einfacher gewesen, wenn du da schon mit ihm zusammengekommen wärst." "Das hätte nicht funktioniert. Er war viel zu arrogant." "Ist er das nicht immer noch?" Blaise richtete sich etwas auf. "Aber anderes. Viel aufmerksamer. Frag mal Hermione, Ginny oder Lisa. Die wissen wovon ich spreche." "Dieser Typ-Slytherin hat anscheinend eine magische Anziehungskraft, ne?" Blaise lehnte sich wieder in den Liegstuhl zurück und diesmal richtete sich Susan auf. "Wie meinst du das? Dein Grinsen spricht ja Bände. Sag bloß du bist auch in einen verknallt. Wer ist es? Kenn ich ihn?" "Nicht persönlich, glaube ich. Ich bin ihm letztes Jahr ihm Sommer das erste Mal begegnet und war sofort hin und weg. Was für ein Mann." Blaise Stimme war einen Hauch tiefer geworden. Sehnsucht und Verlangen mischten sich in ihr. "Wie sieht er aus? Wie heißt er?" Susan war nun neugierig. Blaise schenkte ihr ein Lächeln und wollte gerade zu erzählen anfangen, als die Tür geöffnet wurde und Lisa ihren Kopf hereinstreckte. "Hier seid ihr.", rief sie. "Schscht. Blaise will gerade von ihrem Freund erzählen.", warnte Susan und Lisa war sofort hellhörig. Sie zog sich eine Liege heran und sah Blaise aufmerksam an. "Echt, wer ist es? Kenn ich ihn?" "Adrian müsste ihn..." "Hast du Susan gefunden?", fragte da Ginny von der Tür aus. "Ah, da seid ihr ja. "Schscht.", ertönte es erneut, diesmal jedoch von Lisa. "Blaise erzählt gerade von ihrem Freund." "Echt kenne ich ihn?", fragte Ginny und setzte sich neben Lisa. Sie stützte ihren Kopf in die Hände und sah Blaise gespannt an. "Also...", begann diese erneut und wurde ebenso erneut unterbrochen. Diesmal riss Hermione die Tür auf. Hinter ihr taucht der Kopf von Phoebe auf. "Hey, hier versteckt ihr euch.", rief sie. "Schscht.", machte Ginny. "Blaise erzählt gerade von ihren neuen Freund." "Du hast einen Freund? Erzähl. Kenn ich ihn?" "Niemand scheint ihn zu kennen.", sagte Susan ungeduldig und rückte ein Stück zur Seite, um Hermione und Phoebe platz zu machen. Blaise holte erneut Luft, als sie zum vierten Mal unterbrochen wurde. Diesmal war es Harry. "Ich wollte....", begann er, zuckte aber zusammen, als die ungeduldigen Blicke sich auf ihn richteten. "...nicht stören.", beendete er den Satz, doch alle wussten, dass es nicht das war, was er sagen wollte. "Was ist denn?", fragte Herm schnell, bevor er wieder verschwinden konnte. "Nicht so wichtig.", winkte er ab, doch sein Gesicht strafte den Worten Lüge. Hermione stand auf und kam zu ihm hinüber. "Also was? Für ein 'nicht so wichtig', kletterst du doch nicht bis hier rauf.", bohrte sie nach und Harry holte nach einigen Zögern einen Brief hervor und reichte ihn Herm. Diese trat damit zu einer Lampe und knipste sie an. Ihre Lippen bewegten sich im Takt der Worte. Plötzlich erstarrte sie und sah auf. "Das ist ja schrecklich." "Na ja, schön ist es nicht.", milderte Harry es ab. "Wie kann sie nur?", regte Herm sich auf. Harry sah unsicher zu den anderen Mädchen hinüber, die nun neugierig die Köpfe hoben. "Vielleicht hast du später etwas Zeit?", fragte er und wollte gerade den Brief zusammen falten, als Phoebe ihn ihm aus der Hand nahm. Sie hatte, ganz dem Ehrenkodex des Spions befolgend, ergattere so viele Geheimnis, wie du kriegen kannst, den ersten Teil des Briefes gelesen. "Wer ist diese Cho eigentlich, das sie sich so was erlauben kann?", fragte sie. Den Namen hatte sie schon mal gehört. "Das ist Harrys Freundin, sie ist ein Jahr älter und jetzt in Skandinavien.", klärte Lisa sie auf. "Exfreundin würde ich sagen.", korrigierte Ginny, die sich über Phoebe Schulter gebeugte hatte und gerade den letzten Satz las. "Wegen eines anderen? Spinnt die denn? Wie kann man Harry nur so fies abservieren?", rief Ginny entrüstet. Anscheinend hatte sie völlig vergessen, dass besagter Harry genau neben ihr stand. "Ja, das verstehe ich auch nicht.", sagte Phoebe und alle sahen sie erstaunt an. Nun griff Herm endgültig nach dem Brief und gab ihn Harry zurück. "Es tut mir Leid. Was willst du jetzt machen?", fragte sie. "Gar nichts. Was soll ich schon tun? Es ist nur schade, das es so zu Ende geht. Ich wäre euch übrigens dankbar, wenn ihr es nicht gleich jedem erzählt.", sagte er und ging dann. Irgendwie war es ihm unheimlich peinlich, dass sie es wussten und noch mehr, das Ginny sich über Cho so aufgeregt hatte und Phoebe ihr auch noch Recht gab. Keine halbe Stunde später wusste die ganze Schule von der Trennung. 20. März, Samstag Schweißgebadet fuhr auf der Krankenstation ein Mädchen aus Slytherin in die Höhe. "Das könnt ihr nicht tun.", murmelte sie. "Das könnt ihr nicht tun!" Sie sah sich um und erleichtert erkannte sie, das sie nicht in dem furcht erregenden Gerichtssaal war. Man hatte sie nicht verurteilen lassen. Sie war auf der Krankenstation. Beruhigt sank sie in die Kissen zurück und schloss die Augen, die sie jäh wieder aufriss. Aber war nicht genau das passiert? Hatte man sie nicht tagtäglich verflucht? Langsam kehrten die Erinnerungen von dem Traum in ihr hoch. Nein, es war ein Traum, nichts weiter. Diese Verhandlung ist nie passiert. Und doch, es fiel ihr wieder ein. Der erste März war ein Montag gewesen. Sie hatte sich damals nichts gedacht, aber jetzt! Es war kein Traum. Das war Realität gewesen. Die täglichen Unfälle, waren Teil ihrer Bestrafung. Tränen liefen ihr über die Wangen und man konnte fast Mitleid mit ihr bekommen, doch dann verzog sich ihr Gesicht zu einer Maske des Zorns. "Damit wird Granger nicht durchkommen. Ich weiß wieder alles. Der Obliviatezauber wirkt nicht länger. Ich erinnere mich an alles." Entschlossen schlug sie die Bettdecke weg und stand auf. Es war gerade Mittagszeit und alle würden in der großen Halle sein. Unvorbereitet und ihr ausgeliefert. *** Mit beiden Händen stieß sie die Flügel der großen Halle auf. "Du miese Intrigantin.", rief Pancy und zeigte mit ausgestreckten Finger auf Hermione, die erstaunt von ihrem Teller aufsah. "Ich weiß alles. Ich habe meine Erinnerung zurück. Dein Zauber wirkt nicht mehr.", schrie Pancy außer sich vor Wut weiter. "Ich weiß nicht, wovon sie spricht.", sagte Herm und sah zum Lehrertisch hinüber. "Nicht? Sagt dir Sonntag vor dem ersten März etwas? Sagt dir das Wort Gericht, oder Anklage etwas? Du wolltest meinen Tot." Hermione sah sie erst ungläubig an und brach dann in schallendes Gelächter aus. Dumbledore war aufgestanden und Snape winkte Millicent und Blaise zu, das diese Pancy in den Krankenflügel zurückbringen sollten, zu. "Sie stecken alle dahinter. Die gesamte siebente Klasse und Phoebe und Ginny auch.", ertönte noch Pancy Stimme. "Lasst mich los, ihr Verräter.", kreischte es noch, dann brach tiefe Stille herein. Hermione sah unsicher auf. Alle Augen waren auf sie gerichtet. Die Lehrer, selbst Fortuna und McGonagall zweifelnd. Die Schüler bedrückt. "Die siebente Klasse, sowie Miss Malfoy und Miss Weasley warten im Klassenzimmer im ersten Stock auf mich.", sagte Dumbledore und mehrere Schüler erhoben sich. Der Direktor nickte den Hauslehrern zu, ihm zu folgen. *** Hermione sah unsicher zu Draco. "Bin ich zu weit gegangen? Ob sie jetzt einen psychischen Knacks hat?", fragte sie. "Eher dann ich. Immerhin war die ganze Aktion, die Pancy gestartet hat, gegen mich und Marcus gerichtet.", sagte Susan kleinlaut. "Wenn, dann hängen wir alle mit drin.", entgegnete Harry und Draco gab ihm, wenn auch widerwillig Recht. "Hey, sie kann uns gar nichts. Der Tag den sie meint, existiert doch noch nicht mal. Vollkommen plemplem die Frau.", beruhigte sie Lisa. Sie sahen kurz auf, als Blaise und Mill eintraten. "Und?" "Sie erzählt einen wahre Schauergeschichte, nach der Herm Anklägerin war und ich ihre Verteidigung.", berichtete Millicent und setzte sich. "Ich und die verteidigen. Na hallo." Sie tippte gegen ihre Stirn. *** "Also, noch einmal von vorn. Du sagst, das Hermione dich angeklagt hat Susan und Professor Flint an den Direktor verraten zu haben und dafür haben sie dich vor Gericht gestellt und verurteilt. Und das die ganzen Unfälle, die dir passiert sind Teil der Strafe waren.", fasste Professor Snape ungläubig zusammen. Pancy nickte. "Warum bist du nicht früher zu uns gekommen?", fragte Celina, die sich kurzerhand angeschlossen hatte. "Sie hat mich mit einem Gedächtniszauber belegt." Anklagend sah sie auf. "Gedächtniszauber? Hermione? Wann denn?" "Nach der Verhandlung. Nachdem sie mir gesagt hat, dass sie einen ganzen Tag neu erschaffen und wieder beseitigt hat." Pancys Stimme überschlug sich fast. "Das ist schwarze Magie.", kommentierte der Celina. Sie kannte diesen Zauber. Sie hatte ihn selber in einem ihrer Bücher ausführlich beschrieben. In einem der Bücher, die sie im vergangenen Jahr an Hermione ausgeliehen hatte. "Richtig, schwarze Magie. Das traue ich Miss Granger nicht zu. Sie mag eine hervorragende Hexe sein, doch sie weiß wie gefährlich der Umgang mit schwarzer Magie ist. Ihre Eltern sind schließlich durch Schwarzmagier zu Tode gekommen.", sagte McGonagall. "Der Blutverlust durch die Fledermäuse muss beträchtlich gewesen sein.", stelle Dumbledore fest. "Ich gehe in die Klasse. Und Sie Miss Parkinson schlafen sich aus." "Aber es ist wahr.", kreischte sie. "Es ist wahr. Fragen sie sie nach den Beweisstücken. Fragen sie wer die Richterin war. Es war Blaise. Die Geschworenen, das waren..." "Ja, ja, ganz ruhig.", beschwichtigte Madame Pomfrey sie und flösste ihr einen Schlaftrunk ein. *** "Ihre Mitschülerin hat offensichtlich einen vorübergehenden Verlust für den Sinn zwischen Traum und Realität zu unterscheiden verloren.", begann der Direktor. "Aber sie wird doch wieder?", fragte Gregory. "Sicher. Aber ich hätte an euch ein paar Fragen. Ist es wahr, das ihr hinter den Unfällen steckt, die Miss Parkinson ereilten haben?" "Nein. Es waren Unfälle. Wie sie schon sagten.", erwiderte Hermione und die anderen nickten. "Dachte ich mir doch.", sagte der Direktor und ging. Eine Weile starten sie auf die Tür. Dann drehte sich Draco zur Klasse um. "Ich schlage vor, hiermit beenden wir die Aktion 'Strafe für Pancy'. Sie wird sich nie entschuldigen. Eher kommen wir in Teufels Küche." Die anderen nickten. "Und was war das nun für einen Geschichte?", wandte sich Ginny Millicent zu. "Was war ich denn?" "Zeugin der Verteidigung.", sagte Blaise. "Echt? Schade, ich dachte ich wäre Richterin gewesen.", Enttäuscht setzte sich Ginny wieder hin. "Nein, Richterin war ich. Ron und Susan Gerichtsdiener. Harry und Phoebe waren Herms Zeugen. Neville auch der, der Verteidigung.", schloss Blaise. "Und wir?", fragte Lavender. "Die anderen waren alle Geschworene und Theodor der Vorsitzende.", erklärte Millicent weiter und wurde dann aufgefordert alles von Anfang an zu erzählen. Kapitel 16: ------------ Kapitel 16 Pancys Traum: "Ich muss ins Gericht, sie warten schon auf mich.", sagte Blaise zu dem Kopf von dem Mann, der im Kamin schwebte. "Ist gut. Moment, Gericht? Was hast du denn angestellt, Schatz?", fragte er da. "Keine Sorge, ich gar nichts. Also, wir sehen uns morgen, okay?", lachte Blaise und warf ihm eine Kusshand zu. "Bis bald, bye, bye." Da erlosch die Flamme und sie stand auf und knöpfte sich die Robe zu. Dann betrachtete sie sich kurz im Spiegel. Sie war mit ihrem Aussehen sehr zufrieden. Würdevoll und autoritär. Genau passend für einen Richterin. Schwungvoll öffnete sie die Tür und trat in den Raum, wo bereits alle anderen versammelt waren. Sie erhoben sich und warteten, bis sie sich gesetzt hatten. Schwer wog der Holzhammer in ihrer Hand, als sie ihn schwungvoll auf das kleine Holzbrettchen niedersausen ließ. Nachdem sie von Ronald Weasley als Richterin Blaise Zabini vorgestellt worden war und sich auf seinen Wink hin alle wieder Platz genommen hatten. "Die Verhandlung ist eröffnet.", klang ihre Stimme durch den Raum. Dies war das Stichwort für Ron die anderen Beteiligten vorzustellen. "Die Angeklagte ist Miss Pancy Parkinson. Die Anklage wird durch Miss Hermione Granger vertreten. Die Verteidigung übernimmt Miss Millicent Bulstrode. Mister Theodor Nott, ist der Sprecher der Geschworenen, in alphabetischer Reihenfolge, Mister Terry Boot, Miss Mandy Brocklehurst, Miss Lavender Brown, Mister Vincent Crabbe, Mister Gregory Goyle, Mister Draco Malfoy, Mister Ernie MacMillan, Miss Parvati Patil, ihrer Zwillingsschwester Miss Padma Patil, Mister Zacharias Smith und Miss Lisa Turpin. Miss Hannah Abbott wird das Protokoll führen. Miss Susan Bones und ich werden das hohe Gericht in der Ausübung seiner Tätigkeit unterstützen." Damit setzte Ron sich an die Seite neben Susan, die etwas irritiert aussah. "Ich danke dem Gerichtsdiener Weasley. Sind die Geschworenen bereit sich das folgende anzuhören und einen gerechtes Urteil zu fällen?" Theodor stand auf und sagt: "Ja, Euer Ehren." "Gut, dann werden wir beginnen. Wir haben ja nur ein Tag zeit. Miss Granger?" "Gern Euer Ehren. Miss Pancy Parkinson wird angeklagt des Verrates und Hetzerei aus Rache und Egoismus. Ich verlange die Höchststrafe für Verrat, wie es unter Schwarzmagiern, und einen solche möchte sie ja sein, üblich ist. Jemand unter den geschworenen pfiff leise durch die Zähne. Eine andere schrie entsetzt auf, alles in allem sah man sehr erstaunt aus, nur Herm blieb gelassen und ordnete ihre Papier, bevor sie aufstand und sagte: "Dazu komme ich umgehend zur Beweisaufnahme und rufe dafür meinen ersten Zeugen auf. Mister Harry Potter." Alle Augen richteten sich zum Eingang, durch den Harry hereinkam und auf dem Zeugenstuhl platz nahm. Ron eilte mit einem Dicken Buch auf ihn zu. Es war 'Geschichte Hogwarts'. "Sind sie Harry Potter?", fragte Ron und Harry nickte. Ein Raunen ging durch die Reihen der Geschworenen. "Doch nicht der Harry Potter... der Junge, der Überlebt hat... Der den dunklen Lord einst besieg hat... Nicht zu glauben...", hörte Pancy und sie sah ungläubig zu ihnen hinüber. Was sollte das denn jetzt? Sie kannten ihn doch alle. "Schwören Sie die Wahrheit zu sagen, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit, so wahr dir der große Zauberer helfe?", fragte Ron und Harry antwortete: "Ich schwöre." Und setzte sich. Herm rückte ihre Brille zurecht. Das war nicht das erste Mal das Pancy stutzte. Seit wann trug Herm eine Brille? Und wo um alles in der Welt war sie hier? Was sollte dieses Theater? Sie fühlte sich heiß an. Sie musste Fieber haben. Ihr Blick wanderte zu Millicent, die neben ihr saß und aufmerksam ihm Stuhl zurückgelehnt war. "Wo bin ich?", fragte Pancy. "Im Gericht auf der Anklagebank, wo sonst." Sie schüttelte den Kopf und richtete ihre Aufmerksamkeit nach vorne, wo Hermione gerade Harry nach dem Vorfall an einem 11. Februar fragte. "Was genau ist an jenem Tag geschehen?", fragte Herm gerade und sah Harry gespannt an. "Am besagten Tag hatte die gesamte Klasse sieben der Hogwartsschule Literaturunterricht bei Professor Flint." Ein erneutes Raunen ging durch die Bank der Geschworenen und Pancy sah abermals verwirrt auf. Wieso waren sie so erstaunt darüber? Sie waren doch alle selber dort anwesend gewesen. "Was passiert in dieser Stunde?" "Es stellte sich heraus, dass Professor Flint eine Affäre mit einer Schülerin hat." "Eine Affäre? So, mit wem?", fragte Herm "Einspruch.", rief Mill und erhob sich. "Das steht nicht zur Debatte. Die Opfer könnten dadurch belastet werden." "Ich möchte verdeutlichen, das die Angeklagte einen Grund hatte, die Opfer zu verraten, indem ich auf die allgemeine Abneigung von ihr und eines der Opfer hinweise. Dazu brauchen wir aber den Namen.", verteidigte Herm ihre Frage und Blaise dachte kurz nach, bevor sie nickte und sagte: "Die Geschworenen haben nur auf die Tatsache, das Opfer und Angeklagte sich nicht mochten, Rücksicht zunehmen und den Namen wieder zu vergessen." Theodor nickte. "Einspruch abgewiesen.", sagte Blaise und gab Hem ein Zeichen Fortzufahren. "Also, Mister Potter. Wie ist der Name der Schülerin?" "Miss Susan Bones." "Ist sie anwesend?" "Ja.", sagte Harry. "Bitte zeigen sie nicht auf sie, um ihre Anonymität zu wahren.", bat Herm und Pancy schüttelte ungläubig den Kopf. Mittlerweile war sie zu dem Schluss gekommen, dass das alles nur ein Traum sein konnte. Die ganze Fragerei war einen einzige Farce. Jeder der Geschworene kannte Susan. Sie gingen mit ihr in einen Klasse. Also was soll das Gefasel über Anonymität? Sie sah zu Susan hinüber, die mit gesenktem Blick da saß. "Wie haben sie die Affäre herausgefunden?", fragte nun Herm. "Über Umwegen. Dazu müsste ich weiter ausholen?" Fragend sah er zu Blaise, die zustimmend nickte. "Also, wir nehmen in Literatur gerade einen Roman durch." "Wie heißt das Buch?", fragte nun Millicent und erntete dafür einen strafenden Blick von Blaise. "Entschuldigen sie Euer Ehren, ich wollte lediglich vergleichen, ob wir von demselben sprechen." Pancy sprang nun auf und sah zu Mill hinunter. "Natürlich sprechen wir von demselben, du warst doch dabei. Du hast doch sogar daraus vorgelesen.", rief sie. "Miss Bulstode bringen sie ihre Mandantin wieder zur Ruhe.", ordnete Blaise an und klopfte mit dem Hammer auf den Tisch. "Setzt dich.", zischte Mill. "Aber.", begann Pancy, doch ihre Verteidigerin zog sie erbarmungslos in den Stuhl zurück. Herm drehte sich wieder zu Harry um. "Ich greife die Frage meiner Kollegin auf. Wie heißt das Buch?" "Schwarze Nixe." "Um was geht es?" "Einspruch. Der Inhalt des Buches wird uns wohl kaum weiterhelfen, schließlich sind wir hier nicht bei einer Buchmesse.", warf Millicent ein und Herm wandte sich an Blaise: "Der Inhalt ist sehr wohl wichtig. Zur Darstellung, wie die Mitschüler ihren Professor in die Enge getrieben haben." "Ich hoffe wir kommen von dort ganz schnell auf unseren Fall zurück. Einspruch abgewiesen." Mill nickte, schien aber nicht besonders darüber getroffen, dass man sie ein weiteres Mal ihren Einspruch ablehnte. "Der Roman handelt von einem siebzehn jährigen Mädchen, das eine heimliche Affäre mit einem mächtigen Magier hat. Einige meiner Mitschüler haben das ganze so interpretiert, das es nach einer illegalen Schüler-Lehrer-Affäre aussah und so den Professor zur Antwort gezwungen.", sagte Harry. "Wer?" "Wer, was?", Harry sah verwirrt auf. "Wer hat die Geschichte interpretiert?" "Einspruch. Ich weiß nicht, was das mit dem Fall zu tun hat." Millicent hatte sich erhoben. Blaise nickte und sah zu Hermione. "Ich ziehe die Frage zurück." Sie ging zu ihren Tisch und nahm ein Buch in die Hand mit dem sie zum Zeugenstand zurückkam. "Ist dies das fragliche Buch?" Harry warf einen Blick darauf und nickte. "Wir müssen den Zeugen bitten zu antworten. Für das Protokoll.", warf da Ron ein und Harry sagte laut und deutlich: "Ja." Hannah nickte zufrieden. "Ich lege das Buch als Beweisstück A vor.", fuhr Herm fort und reichte Susan zwei weitere Exemplare, die einmal auf den Tisch der Verteidigung und den Tisch der Richterin gelegt wurden. "Was geschah dann, nachdem sie von der Affäre wussten?" "Wir einigten uns darauf Stillschweigen zu bewahren." "Warum?" "Weil wir nicht wollten, das einer der Beiden von der Schule verwiesen wurde." "Wer sind 'Wir'?", fragte Herm weiter. "Die gesamte Klasse sieben." Hermione drehte sich zu Pancy um. "Gehört auch die Angeklagte dazu?" "Ja." "Und sie hat sich als einzige." Herm hob dramatisch den Finger und machte eine Pause. "Nicht daran gehalten, sondern ist zu Direktor gegangen und hat das glückliche Paar verraten." "Einspruch, das ist keine Frage. Außerdem bitte ich die Kollegin ausschmückende Adjektive wie glücklich zu streichen. Sie beeinflussen den Zeugen." "Einspruch statt gegeben. Formulieren sie eine Frage, Miss Granger." Herm nickte und wandte sich wieder zu Harry. "War Miss Parkinson die einzige die sich nicht daran hielt?" "Einspruch. Noch ist nicht bewiesen, das meine Mandantin irgendwas getan hat." "Statt gegeben. Die Anklage sollte in Zukunft besser auf die Fragen achten." Herm seufzte kurz und nickte. "Gut. Hat Miss Parkinson sich an die Vereinbarung gehalten?" "Nein.", sagte Harry. "Danke. Keine weiteren Fragen." Erschöpft setzte Herm sich in den Stuhl und sah zu Pancy hinüber, die sie mit zusammen gekniffenen Augen ansah. Nun stand Millicent auf und kam zu Harry hinüber. "Wie geht es Ihnen?", fragte sie. "Danke, gut.", antwortete Harry und setzte sich zurecht. "Sie sagen, dass meine Mandantin sich als einzige nicht an die Abmachung des Stillschweigens gehalten hat, ist das richtig?" "Ja, das stimmt." "Schön. Woher wissen Sie das? Waren Sie dabei, als Miss Parkinson beim Direktor war?" "Nein." "Sie können also nicht sicher sein, das sie die Verräterin ist?" "Man kann sich nie sicher sein.", warf Harry ein. "Aber..." "Oh, oh. Ein aber hören wir hier nicht gern." Millicent lächelte ihn an und Pancy lehnte sich ruhiger zurück. Ob Traum oder nicht. Sie war froh, dass Mill sie verteidigte. "Woher wissen sie, dass Miss Parkinson die so genannte Verräterin ist?" "Wir haben es aus zuverlässiger Quelle erfahren." "Wer ist es?" "Miss Phoebe Malfoy.", sagte Harry und sah trotzig auf. Millicent schien einen Augenblick zu überlegen. Offensichtlich hatte sie damit nicht gerechnet. "Wer ist diese Phoebe Malfoy?", fragte sie nun und Pancys Verwirrtheit nahm zu. Was sollte das denn jetzt? Jeder kannte Phoebe. Jeder wusste, dass sie Dracos Schwester war. Sie drehte den Kopf zu den Geschworenen, wo auch Draco darunter war. Sie traute ihren Augen kaum, als auch dieser gebannt zu Harry sah, als habe er den Namen das erste Mal gehört hatte. "Euer Ehren.", erhob sich nun Hermione und Blaise erteilte ihr mit Erlaubnis von; Millicent das Wort. "Miss Phoebe Malfoy wir meinen zweite Zeugin sein." Blaise sah zu der Verteidigerin hinüber, die nickte. "Dann beende ich meine Beweisaufnahme." "Sie dürfen gehen.", sagte Ron zu Harry, der aufstand und am Rand Platz nahm. "Die Anklage ruft Miss Phoebe Malfoy in den Zeugenstand." Die Tür schwang ein weiteres Mal auf und herein kam ein junges Mädchen. Verächtlich sah diese zu Pancy und schwor, wie auch schon Harry auf das Buch. "Was genau haben Sie gehört?", kam Herm ohne Umschweifen zum Punkt. "Ich hörte wie Professor Snape sich mit dem Direktor unterhielt." Millicent meldete sich zu Wort. "Professor Snape?" Hermione ging wieder zu ihrem Platz und holte ein gerahmtes Bild hervor. "Professor Severus Snape, Professor in Zaubertränke und Hauslehrer von Slytherin. Ist dies der fragliche Professor?" "Ja." "Dieses Bild ist Beweisstück B.", sagte Herm Wieder eilte Susan vor und verteilte je ein Bild an die Verteidigung und an den Richtertisch. "Wollen sie jetzt von jedem ein Bild bringen?", fragte Pancy verächtlich und Mill sah sie strafend an. "Was genau haben Sie gehört, Miss Malfoy?" "Ich hörte wie der Direktor..." "Direktor?", wurde das Mädchen erneut von Mill unterbrochen und nachdem auch ein Bild von Dumbledore als Beweisstück C aufgenommen wurde fuhr es fort. "Also ich hörte wie der Direktor zu Professor Snape sagte, das er Professor Flint nicht von der Schule verwiesen hätte, wenn nicht einen Schülerin die Affäre zwischen ihm, also Professor Flint und der Schülerin Susan Bones..." "...Der Name, der Schülerin und des Professors sind, aus anonymitätstechnischen Gründen sowohl aus dem Gedächtnis als auch aus dem Protokoll zu streichen, wie auch in Zukunft.", warf Blaise ein und Hannah nickte. "...durch einen weitere Schülerin bekannt gemacht worden wäre. Der Direktor betonte, dass er davon bereits wusste, es aber, Angesichts des baldigen Abschlusses, der Schülerin und der Tatsache, dass der Professor nicht bei ihr Unterricht hatte, nicht für Nötig gehalten hat, irgendwelche Schritte gegen die Beziehung zu unternehmen.", beendete Phoebe den Bericht. Es klang wie auswendig gelernt. "Hat Direktor Dumbledore auch den Namen, der Schülerin genannt, die zu ihm kam um von der Affäre zu erzählen?" "Ja, es war Pancy Parkinson." "Kennen Sie sie?" "Ja." "Befindet sie sich hier im Raum?" "Ja.", erwiderte Phoebe erneut und zeigte auf Pancy. "Fürs Protokoll, die Zeugin erkennt die Angeklagte als die Verräterin wieder. Keine weiteren Fragen.", sagte Herm und setzte sich. Millicent stand auf und kam zu dem Tisch der Zeugin. "Sie spionieren gern?", fragte sie Phoebe. "Ich bin gut, falls Sie das wissen wollen." "Ja, das wollte ich in der Tat. Wie hoch liegt ihre Quote in der Richtigkeit ihrer Informationen?" "Höher als bei anderen?", sagte Phoebe. "Ich meinen einen Zahl, zwischen null und hundert Prozent." "Neunundneunzig Komma neun." "Also null Komma ein Prozent Unsicherheit? Ist es nicht möglich, dass Sie sich verhört haben? Das Sie einen anderen Namen gehört haben? Die Türen sind dick und sie durften nicht dort sein. Mögen sie die Freundin Ihres Bruders?" "Einspruch. Ich sehe nicht, was die frage mit dem Fall zu tun hat?", warf Herm ein. "Die Frage ist ausschlaggebend für das folgende, Euer Ehren." "Dann aber schnell. Einspruch abgewiesen. Bitte beantworten Sie die Frage, Miss Malfoy." "Ja, ich mag die Freundin meines Bruders gern. Wie sollte ich nicht. Jeder mag Hermione. Sie ist wie einen große Schwester, die ich nie hatte." Sie lächelte Herm zu, die verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel wischte. "Rührend.", sagte Millicent trocken. "Miss Malfoy, war es vielleicht Ihr Wunsch den Namen, der Angeklagten zu hören, weil Sie wussten, das meinen Mandantin eifersüchtig auf die Freundin Ihres Bruders war und das Opfer eine gute Freundin von dieser ist." "Einspruch. Die Verteidigung versucht die Frage bereits selber zu beantworten.", rief Herm. "Stattgegeben. Formulieren Sie die Frage anders." "Ich ziehe die Frage zurück. Wann haben Sie Ihren letzten Gehörtest gemacht?", fragte Millicent nun. "Am 23. Februar." Millicent ging zu ihrem Tisch und zog ein Pergament hervor. "Dies ist der Arztbericht, der besagt, das Miss Malfoy infolge von Überanstrengung der Ohren, nicht mehr so gut hört, wie zuvor." Sie kam zur Zeugenbank zurück. "Ist dies die Unterschrift von Ihrem Arzt?" Phoebe sah auf das Papier und nickte, bevor sie für das Protokoll ein Ja hinterher rief. Ein Raunen ging durch die Reihen der Geschworenen. "Beweisstück D. Dann ist es also möglich, das sie sich verhört haben?", bohrte Millicent weiter. "Möglich, ja, aber Unwahrscheinlich.", gab Phoebe zu. "Keine weiteren Fragen." "Aber ich hätte eine.", erhob sich nun Herm. "Warum waren ihre Ohren überanstrengt, Miss Malfoy?" "Zwei Tage zuvor war ein Quidditchspiel und ich war Kommentator. Die Schwäche legt sich innerhalb von zwei drei Tagen wieder." "Also haben sie am 11. Februar noch sehr gut gehört?" "Ja." "Danke, keine weiteren Fragen. Die Anklage hat auch keinen weiteren Zeugen mehr." Millicent stand auf. "Die Verteidigung ruft Mister Neville Longebotton in den Zeugenstand." Neville setzte sich und sah sich unsicher um. Nachdem auch er vereidigt wurde fragte Millicent: "Was können Sie uns zu dem Vorfall am 11. Februar sagen?" "Gar nichts." "Warum nicht?" "Ich kann mich nicht erinnern." Millicent nickte. "Ich bitte das ins Protokoll aufzunehmen, das ist sehr wichtig. Keinen weiteren Fragen.", sagte sie und setzte sich. "Warum rufst du ihn in den Zeugenstand, wenn er mir nicht helfen kann?", zischte Pancy. "Willst du meinen Strategie in Zweifel ziehen?", fragte Millicent? "Ich finde die Aktion nur dumm.", erwiderte Pancy verständnislos und lehnte sich zurück. Mills Gesicht versteinerte. Nachdem auch Herm sagte, das sie keine Fragen hatte, wurde Neville wieder entlassen. "Die Verteidigung ruft Miss Ginny Weasley in den Zeugenstand." "Warum das denn?", fragte Pancy. "Vielleicht weil ich dumm bin?", gab Millicent bitter zurück. Auch Ginny wurde vereidigt und nach dem 11. Februar befragt. "Ich kann nichts dazu sagen.", gab sie zur Antwort. "Warum nicht?" "Ich bin nicht in der siebenden Jahrgangsstufe." Millicent beendete ihre Beweisaufnahme und auch Herm hatte nichts mehr zuzufügen. Beide verzichteten die Angeklagte zu verhören und so kamen sie zu ihren Schlussplädoyers. "Jeder kennt Phoebe Malfoy als eine zuverlässige Quelle von Informationen, vor allem solchen, die geheim sind. Wenn sie sagt, dass sie den Namen der Angeklagten, als den der Verräterin gehört hat, dann kann man dem Vertrauen schenken." Herm sah den geschworenen in die Augen und nickte kurz. "Miss Pancy Parkinson ist schuldig. Sie hat nicht nur wehrlos Mitmagier verraten, sondern auch die gesamte Klasse. Und das nur aus Rache und Eifersucht. Sie verdient die Strafe für Verrat." Hermione Granger, die Anklage setzte sich zufrieden an ihren Platz und Millicent erhob sich. Langsam kam sie zu den Geschworenen hinüber und dachte kurz nach, bevor sie zu ihrer Mandantin hinüber sah. "Es mag Ihnen jetzt merkwürdig erscheinen, nachdem ich jeden Zeugen der Anklage versucht habe, unglaubwürdig erscheinen zu lassen und dennoch denke ich, das im Sinne der Gerechtigkeit ist, wenn ich sage, Pancy Parkinson ist schuldig. Sie hat es mir gegenüber zugegeben." Da sprang Pancy auf und schrie: "Du lügst, das habe ich nie getan. Ich habe es niemanden erzählt. Niemanden, hörst du? Keiner weiß dass ich bei Dumbledore war." Still legte sich in den Raum und alle Blicke richteten sich auf die Angeklagte, die immer noch nicht begriffen zu haben schien, das sie soeben ein Geständnis abgelegt hatte. Millicent hob ergeben die Hände "Dennoch denke ich, dass die so genannte mildere Variante der Bestrafung ausreichend ist. Nicht weil meinen Mandantin die Höchststrafe nicht verdienen würde, sondern weil es schwierig wäre es auszuführen. Außerdem hat sie von der Alternative mehr. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit." und setzte sich. Blaise sah zu den Geschworenen und sagte: "Die Geschworenen können sich zur Beratung zurückziehen." "Was ist die Höchststrafe, die Granger verlangt?" Panisch sah Pancy zu Millicent hinüber. "Tot. Und sie heißt Miss Granger.", sagte diese ungerührt und packte weiter ihre Blätter zusammen. Pancys Augen weiteten sich. "Das geht nicht. Das ist nicht erlaubt." Blaise schlug den Hammer und erklärte damit die Verhandlung für beendet. Die Geschworenen zogen sich zurück. "Hört auf damit, das ist nicht mehr witzig.", kreischte Pancy und versuchte aufzustehen. Sie wollte weg. Raus aus dem Raum, raus aus diesem Alptraum. Doch so sehr sie sich auch mühte, sie kam nicht weg. Und alle ignorierten sie. Schienen sie nicht wahr zu nehmen. Halb ohnmächtig sah sie, wie sie Geschworenen wieder hereinkamen. "Sind Sie zu einem Urteil gekommen?", fragte Blaise und Theodor erhob sich. "Ja, sind wir, Euer Ehren. Wir, die Geschworenen befinden die Angeklagte für schuldig und setzten die Strafe auf Verbannung aus der Klassengemeinschaft aus." Er reichte einen Zettel an Susan, die ihn an Blaise weiter trug Diese nickte. "Damit ist das Urteil rechtskräftig. Im Namen der siebten Klasse der Hogwartsschule wird die Angeklagte Pancy Parkinson so lange bloß gestellt, bis sie ihre Tat bereut und sich bei den Opfern Professor Marcus Flint und Susan Bones - die Namen bitte aus dem Protokoll streichen - öffentlich entschuldigt. Bis dahin, wird sie keine Hilfe in der Gemeinschaft finden. Die Vollstreckung erfolgt umgehend ab den morgigen Tag, dem ersten März, Montag. Damit wünsche ich noch allen einen angenehmen Sonntag. Die Sitzung ist geschlossen." "Was soll das heißen?", rief Pancy. "Das heißt, dass du für alle Flüche und Streiche zum Abschuss freigegeben bist. Ich wollte dir ja helfen, aber offensichtlich war ich mal wieder zu dumm.", sagte Millicent und ließ Pancy stehen. Auch Blaise, Hannah, Ron, Susan, die Zeugen und die Geschworenen waren verschwunden. Nur Herm war noch da und packte ihre Brille weg. "Morgen ist Montag? Das kann nicht sein, der erste März ist ein Sonntag.", rief Pancy und war plötzlich erleichtert. Das war der Beweis, dass es alles nur ein Traum war. Das ganze war Hermiones Werk, das war ihr klar, aber selbst diese konnte nicht einen ganzen Tag erschaffen. Das konnte noch nicht einmal Dumbledore. "Doch das ist aber so. Morgen wird sich niemand daran erinnern, dass heute ein Tag in die Zeit eingebastelt worden war. Ein Geniestreich von mir. Und das Beste, niemand weiß davon. Dieser Tag hat nie existiert, außer für mich. Denn auch alle anderen haben ihn vergessen. Nur deinen Strafe, die nicht." "Das kannst du nicht tun.", hauchte Pancy verzweifelt. Herm grinste sie an. "Das hab ich schon." "Die Bestrafung. Das könnt ihr nicht tun?", stammelte Pancy weiter. "Wir werden uns dazu zwingen. Und damit es lustiger wird, vergisst du am besten alles. Obliviate.", sagte Herm und ein Lichtstrahl aus ihrem Zauberstab nahm Pancy sämtliche Erinnerungen an die Gerichtsverhandlung und was auf sie zukommen würde. 21. März, Sonntag Tassilo stand vor dem großen Spiegel in seinem Schlafzimmer und sah sich zufrieden an. "Heute bricht einen ganz neue Ära an.", lächelte er zufrieden. Sein Blick fiel auf die Uhr und er lächelte noch breiter. "Zeit zu gehen." Kurz überprüfte er noch die Zukunft, doch die hatte sich nicht geändert. Sie blieb beständig, wie schon die letzten Tage, doch er hatte auch nichts anderes erwartet. *** Der dunkle Lord saß in seinem Sessel vor dem Kamin. Seine Finger lagen auf der Lehne und er hatte seine Augen halb geschlossen. "Wie kommt dieser Wichtigtuer auf die Idee, mich stürzen zu können?", zischte er leise. "Er wird keinen zehn Meter an Euch heran kommen, my Lord.", erwiderte Lucius. "Ich kann mich selber verteidigen. Geht." "Aber Herr, ich halte..." "Es interessiert mich nicht was ihr davon haltet.", schnarrte Voldemort und funkelte Lucius an. "Geht, habe ich gesagt." Lucius verneigte sich kurz und drehte sich zu den anderen um. Diese taten es ihm nach, verneigten sich und gingen. "Ach, Lucius?", hielt der dunkle Lord ihn zurück. "Wo ist eigentlich meine Nichte? Ich habe sie seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen?" "Ihr habt sie doch aus dem dunklen Rat verband?", sagte er ausweichend. "Ja, richtig.", nickte er. Eine müde Handbewegung entließ Lucius. Der Raum lag nun still da. Die bleiche Hand strich über den Kopf der Klapperschlage, die sich an seiner Seite aufrichtete. "Was meinst du Nagini? Kommst du mit Celina klar?" Es zischelte leise, dann war wieder Stille. *** Tassilo stand abwartend hinter der Tür. Die Death Eater waren alle an ihm vorbei, ohne dass sie ihn gesehen haben. Er grinste. Tatsächlich, dachte er, er ist allein. "Komm rein, wenn du was von mir willst.", wurde er da aufgefordert und Tassilo war einen Moment überrascht. Er trat in den Raum, den Zauberstab fest an sich gepresst. "Woher wusstest du dass ich da bin?", fragte er "Man hat mich dich angekündigt.", kam es als Antwort. "Ach wirklich? Wer?" "Spielt es eine Rolle? Ich weiß auch warum du hier bist. Du willst mich stürzen, du willst meine Macht." Die Stimme war leise und dennoch konnte man sie gut hören. Fast schien es, als tönte sie in seinem Kopf wieder und Tassilo beschlichen Zweifel um sein Vorhaben, doch dann erinnerte er sich wieder an seinen Vision, die ihm die Macht die er so sehnlichste suchte, habe würde und er trat mutig vor. "Nagini mag dich nicht.", kommentierte der Lord das Zischen seiner Schlange. "Das tun die wenigsten.", wischte Tassilo diesen Einwand weg. "Wenn du weißt, was ich will, warum dann diese Ruhe?" "Ganz einfach. Man kann keinen Herrscher so einfach besiegen. Der Lord stirbt nie." Selbstsicher stand Voldemort auf und sah ihn herausfordernd an. "Du bist allein. Und ich kann die Zukunft vorhersehen.", bemerkte Tassilo. "Wer sagt, dass ich allein bin?" Der Hellseher sah geringschätzig auf die Schlange. "Nagini ist keine Gefahr. Stupor." Augenblicklich versteinerte die Schlange und kippte um. Voldemort beobachtete das Geschehen scheinbar ungerührt, doch innerlich schrie er vor Zorn. "Du törichter Narr. Wie kannst du mich nur so hintergehen? Hab ich dir nicht alles beigebracht, was man als Schwarzmagier wissen muss? Habe ich dir nicht alles geboten und so dankst du es mir?" "Mir hast du gar nichts gegeben. Immer nur meiner Stiefschwester. Sie war doch die einzige von uns, die deinen Erwartungen gerecht wurde. Es ist Zeit für dich zu gehen. Ich bin jetzt an der Reihe.", schrie er. Die Stille, die eintrat war geradezu zum zerreißen. "Du wirst das hier nicht überleben.", prophezeite der dunkle Lord. "Doch das wird er.", kam es da von der Tür. Neil stand mit gezücktem Zauberstab und zielte auf den dunklen Lord. *** Celina schreckte auf. Ihre Augen suchten fieberhaft nach der Uhr. "So spät schon, so spät?", fragte sie entsetzt. Sie hatte zu lange geschlafen. Wie konnte sie nur? Gerade heute! Fahrig sprang sie auf und fuhr in ihre Kleider. Hastig stürzte zum Fenster. Schwang sich auf den Besen und brauste in die Nacht. *** "Was macht ihr hier?", fragte sie entsetzt David und Lucius, die vor dem Haus des dunklen Lords standen, wo normalerweise die Ratsversammlungen abgehalten wurden. "Wir sollten gehen, aber wir dachten wir warten und fange deinen Stiefbruder selber.", erklärte Bella. "Er ist doch schon längst da.", zischte Celina und stürzte zum Haus, doch kurz bevor sie die Tür erreicht, wurde sie zurück geschleudert. Keuchend kam sie auf den Boden zum liegen. "Ich komme nicht rein.", sagte sie benommen, während Severus ihr aufhalf. "Ein Bann? Von wem? Wann?" "Hoffen wir von meinem Onkel.", erwiderte Celina, doch sie bezweifelte es, denn der Zauber kam ihr verdammt bekannt vor. Sie schwang ihren Stab und beschwor das Haus. Dann schritt sie noch einmal mutig darauf zu und diesmal kam sie bis zur Tür. Sie stieß sie auf und die anderen folgten ihr. Am Ende der Treppe stand die Tür halb auf und ein diffuses Licht verbreitete sich im Korridor. Celina war nur noch wenige Schritte entfernt, als ein grüner Lichtstrahl erschien. "Onkel Tom.", flüsterte sie und riss die Tür auf. Das Bild was sie vor sich sah, entsprach genau der Vorhersage von Narzissa. Ihr letzter Verwandter lag am Boden und war tot. Sie stürzte auf den leblosen Körper zu und fuhr entsetzt mit der Hand über das Gesicht. Die hereinstürmenden Death Eater zogen ihre Zauberstäbe, doch noch ehe sie einen Spruch aussprechen konnten, stellte Celina sich vor ihren Bruder. Neil war längst getürmt, als er sie hat kommen hören. "Er gehört mir.", sagte sie mit der gleichen kalten und gebieterischen Stimme, wie einst Voldemort. Tassilo grinste. "Was willst du denn tun? Mich vergessen lassen, oder in Askaban einsperren? Schwesterchen, du hast doch noch nie jemanden getötet außer Snape, dass weißt du doch." Celina schloss die Tür und somit den dunklen Rat aus. Sie lächelte. "Du hast Recht, du warst der Mörder in unserem Duo, aber du übersiehst etwas Entschiedenes. ICH habe geplant. Glaubst du wirklich ich habe nichts gewusst?" Tassilo wurde nun misstrauisch. "Wieso bist du eigentlich hier? Solltest du nicht in deiner Selbstverzweiflung ersticken?" "Wegen Severus? Nein, er ist ja nicht tot, denn in dem Punkt hast du Recht, ich habe noch nie gemordet und ich werde wegen dir nicht damit anfangen. Enervate.", Ihr Zauberstab richtete auf die versteinerte Nagini, die sich erstaunlich schnell erholte und auf Tassilo zuschoss. Ein Biss und der Zauberer sank mit einem Schrei zu Boden. "Sie hat mich gebissen.", fluchte er. Sein Blick fuhr zu seiner Schwester. "Du musst mir helfen. Du musst dieses Mistvieh töten." "Warum sollte ich sie bestrafen, wenn sie genau das getan hat um was ich sie bat?" "Du hast was?" Ungläubig starrte er sie an. "Ja, ich bin auch ein Pasel. Habe ich es nie erwähnt?" "Aber... Nagini hört doch nur auf Voldemort." "Oder einem gleich starken Pasel. Du vergisst, dass wir verwand waren. Tom und ich. In mir fließt ein Teil seines Blutes." "Der Lord stirbt nie.", flüsterte Tassilo, sich an die Worte von seinem letzten Opfer erinnernd. Auf seiner Stirn waren Schweißperlen und er zuckte, ehe er endgültig die Augen schloss. In dem Moment wurde die Tür aufgesprengt und die Death Eater kamen herein gestürmt. "Schluss jetzt, mit dieser...", begann Istave, brach aber ab, als er den leblosen Körper von Tassilo am Boden sah. "Ist er...?" "Nagini, meine Hübsche, komm her.", zischelte Celina und die Schlange kroch unter den erstaunten Blicken der anderen auf die Hexe zu und schlängelte sich an ihrem Bein, über ihren Arm, bis zu ihrer Schulter hoch. "Gehen wir.", sagte sie kurz und verließ das Haus. Im Garten blieb sie noch einmal stehen und drehte sich um. Ihrem Zauberstab entwich eine grell leuchtende Spirale, dann brannte das Haus mit allem was in ihm war, bis auf die Grundmauern in Sekunden schnelle nieder. "Die Herrschaft des dunkle Lordes ist vorbei?", fragte Bellatrix. "Ja. Es ist Zeit für euch zu verschwinden.", sagte Celina und ging in die schwarze Nacht. Sie überlegte, wo sie hin sollte. Ihr Blick fiel Richtung Norden. Hogwarts. Sie nahm ihren Besen und disapperierte. Snape folgte ihr. *** Der Gelbschnabelkuckuck, wartete geduldig auf der Fensterbank vor Dumbledores Büro. Der Direktor öffnete das Fenster und ließ ihn verwundert ein. "Du hattest es wohl sehr eilig, was?", fragte er das Tier und stellte ihm einen Schale mit Körnern hin. Fawkes beobachtete den Gast mit schief gelegtem Kopf. "Wird deine Herrin auch gleich eintreffen?" Wie auf Stichwort, klopfte es und Celina trat zusammen mit Severus ein. "Ich hatte nicht erwartet dass du noch wach bist, Albus, aber ich hatte es gehofft.", begann sie. Nagini kroch von ihrer Schulter und ließ sich zu ihren Füßen nieder. "Ist das nicht die Diamantklapperschlange von deinem Onkel?" "Ja, das ist sie." Dumbledore zog interessiert die Augenbrauen hoch. "Ein Pasel bist du also auch?" "Liegt in der Familie.", gab sie zurück. "Wie fühlst du dich?" Celina strich Gedanken verloren durch das Gefieder des Kuckucks. "Willst du sie behalten?", fragte Dumbledore und deutete auf das Reptil, das sich müde erhob. "Bis zu ihrem Tod, ja." "Was ist mit deinem Stiefbruder?" "Vergiftet. Er kam einer Schlange in die Quere, würde ich mal sagen." Dann ging sie zur Tür und schloss sie leise hinter sich. Sorgevoll strich Dumbledore durch den Bart. Celina hatte keine Trauer gezeigt, obwohl sie soeben die letzten beiden Angehörigen ihrer Familie verloren hatte. War das der Schock, oder Verdrängung? Severus zuckte mit den Schultern. 22. März, Montag Narzissa Malfoy schlug mit einem fast amüsierten Lächeln die Augen auf. Die Sonne schickte ihre ersten Strahlen über den Himmel. Sie drehte ihren Kopf zur Seite und sah in das schlafende Gesicht ihres Mannes. Lucius sieht so friedlich und unschuldig aus, dachte sie und strich mit einem Finger eine Strähne aus seinem Gesicht, die sofort wieder zurückfiel. Sie beugte sich weit zu ihm hinüber und raunte in sein Ohr: "Zeit aufzustehen." Als Antwort erhielt sie nur ein unzusammenhängendes Knurren, dann drehte er sich um und zog die Decke bis über seinen Ohren. "Komm schon. Es wird sonst zu spät." "Zu spät für was?", nuschelte er. "Wir müssen deinen Verhandlung ausarbeiten, die Gedenkfeier für den dunklen Lord vorbereiten.", zählte Narzissa auf. Sie war inzwischen aufgestanden Ihre langen, hellen Haare fielen den Rücken hinab. Der dunkelrote Morgenmantel schmiegte sich anmutig an ihre schlanke Gestallt, doch Lucius interessierte das nicht im Geringsten. Auch nicht die Gedenkfeier, des dunklen Rates und schon gar nicht seinen Verhandlung. Wenn irgendwas schief gehen würde, hätte Narzissa längst etwas gesagt, das wusste er. Er dachte nur an eines. SCHLAF. "Komm schon, Lucius. Familienzuwachs bekommen wir auch bald.", sagte sie nun mit strenger Stimme. An sein Ohr drang nur. "Familienzuwachs." Und er schlug die Augen auf, doch rührte sich sonst nicht. "Noch ein Kind?", fragte er nur entsetzt. Narzissa zuckte unwillkürlich zusammen. "Nein, du meine Güte.", rief sie, doch ihr Gesicht legte sich dann in nachdenkliche Falten. "Was wird Draco denn diesmal anstellen?", gähnte er und rutschte tiefer in die Decken und Kissen. Narzissa betrachtete sich kritisch im Spiegel und musterte einen Haarsträhne, ob sich dort bereits das erste Grau zeigte. "Wieso Draco?", fragte sie wie nebenbei, währen sie sich der nächsten Strähne zuwandte. Da kam Bewegung im Bett hinter ihr. Ruckartig setzte sich Lucius hellwach auf und starrt ihr Gesicht im Spiegel an. "Etwa Phoebe? Sie ist doch erst elf! Wer ist das Schwein? Ich werde ihn eigenhändig erwürgen." Mit grimmiger Miene stand er auf und stapfte auf sie zu. Im ersten Moment war sie verwirrt. Doch sie ließ sich nichts anmerken. Erst einmal hatte sie was sie wollte. Lucius war wach und würde nun endlich aufstehen. Sie konnte ihn ja später noch darüber aufklären, dass der Familiennachwuchs keine Enkel sein werden, sondern Patenkinder. *** Dumbledore sah sich zufrieden um. Die Schüler waren aufgekratzter den je. Er lächelte. Heute wird ein schöner Tag, dachte er und erhob sich. Nachdem Ruhe eingekehrt war, erhob er seine Stimme. "Wir wollen heute auf ihre Mitschüler anstoßen, die wir seit Beginn des Schuljahres vermisst haben. Einigen wird das Gerücht schon zu Ohren gekommen sein und ich kann versichern, dass es die Wahrheit ist. Lord Voldemort ist gestürzt. Letzte Nacht." Er machte eine Pause und sah sich im Saal um. Wie zu erwarten starrte man ihn ungläubig an. Die meisten vor Freude, doch einige auch vor Entsetzen. "Trinken wir auf einen Zeit in Frieden." Die Gläser erhoben sich und ein aufgeregtes Gemurmel machte sich breit gefolgt vom Klang aneinander stoßender Gläser. Hermione sah zu Draco hinüber, der die Sache eher gelassen zu nehmen schien. Wahrscheinlich hatte er es schon gewusst, vermutete sie richtig. Dann verschaffte Dumbledore sich noch einmal Gehör. "Ich war noch nicht ganz fertig.", schmunzelte er. "Zur Feier, werden die Osterferien verlängert. Ich wünsche euch einen schöne Zeit bei euren Familien." Dann setzte er sich und das Frühstück nahm seinen üblichen Verlauf. Die Eulen flogen ihre üblichen Kreise und eine landete vor den Weasleykindern. Umständlich knüpfte Ginny den Brief ab und faltete ihn, kauend auseinander. Ihre Augen flogen über die Zeilen als sie inne hielt zu essen. "Das glaube ich ja nicht.", nuschelte sie mit vollen Mund und reichte den Brief zu Ron weiter, der erst eine flüchtigen Blick darauf warf und schließlich, fast hektisch an sich zog. "Was ist denn passiert?", fragten Harry und Herm besorgt. "Dad ist wieder zu Hause. Es schein das es ihm gut geht.", sagte Ron ungläubig und in Ginnys Augen standen Tränen, als sie sagte: "Er ist wieder zu Hause." *** Severus Snape öffnete die Schublade von seinem Schreibtisch um nach den letzten Arbeiten der fünften Klasse zu suchen, als seine Hand ein Päckchen ertastete. Verwundert zog er es heraus. Er drehte es kurz in seinen Händen, als es ihm wieder einfiel. Narzissa Malfoy hatte es ihnen geschickt, als er 'starb'. Celina und er waren allerdings nicht mehr dazu gekommen, es sich genauer anzusehen. Er beschloss es jetzt nach zu holen. Severus schob den Deckel hinunter und sah hinein. Fast ungläubig hob er ein Stück Wollstrick heraus. "Was ist das?", fragt er und starte auf das rot schwarz geringelte Gebilde. "Ist das ein Babyschuh?" Er runzelte die Stirn, schob dann entschlossen den Stuhl ab und ging festen Schrittest zu Celinas Büro. *** Hermione und Draco saßen auf den hohen Stühlen im Büro von Professor Fortuna. "... und deshalb sollst du auch in den Osterferien zu den Malfoys.", sagte Celina gerade und rührte in ihrer Teetasse, als ihr Tür aufgerissen wurde und ein verwirrter Severus Snape hineinstürmte. Ohne die Schüler zu bemerkten warf er den Karton auf ihren Tisch und hielt ihr den schwarz-rot geringelten Babyschuh unter die Nase. "Ist das ein Scherz?", fragte er. Celina lehnte sich zurück. Hinter sich hörte Snape Füßescharen und er drehte sich um. Als er die beiden Schüler erkannte, warf er den Schuh zurück und schob hastig den Deckel darüber. Doch es war schon zu spät. Hermione hatte alles gesehen und ihr Gehirn arbeitete bereits auf Hochtouren. Eilig sprang sie auf und zog Draco mit sich ohne ein weiteres Wort zusagen. Die Tür klappte in Schloss. Severus Miene war verschlossen, als er sich zu Celina umwandte. "Also?", fragte er. "Also was? Du kommst hier rein gestürmt und stellst unsinnige Fragen, was soll das, Sev?" Sie lehnte sich gelassen zurück und schlürfte an ihrem Tee. "Nenn mich nicht Sev.", zischte er und er hob erneut den Deckel. "Das ist das Päckchen von Narzissa. Ich habe es gerade in meinem Schreibtisch gefunden." Celina verschluckte sich an ihrem Tee und hustete. Sie stand auf und ging zum Fenster um Luft zu bekommen. Severus ging zu ihr und klopfte ihr auf den Rücken "Geht es wieder?", fragte er und sie nickte. "Narzissa hat einen eigenartigen Humor. Was sollen wir mit Babyschuhen?" Celina starte ihn an. Konnte er sich das nicht denken? Narzissa war Hellseherin. "Das heißt wohl, dass wir bald Nachwuchs bekommt.", versuchte sie zu scherzen, doch Severus sah sie verwirrt an. "Nachwuchs? Wir beide? Das kann doch nur ein Scherz sein." Celina versuchte zu grinsen und ging an ihm vorbei zu dem Päckchen. Sie hob einen Schuh nach dem anderen heraus. "Sieben Paar in doppelter Ausführung. Sieht nach Zwillingen aus." "Das ist doch ein Scherz?", fragt er wieder. "Ja, wahrscheinlich.", winkte sie ab und machte sich einen geistige Notiz Narzissa dafür zu verfluchen. Zufrieden nickte sie und hielt kurz inne. Wenn Lucius nicht da ist, setzte sie in Gedanken noch hinzu und war dann wieder konzentriert. "Eine Gallione für deinen Gedanken eben.", murmelte Severus, der sie beobachtete hatte, doch Celina grinste nur erneut. Das musst er nicht wissen, womöglich kam er auf die Idee mehr über das merkwürdige Geschenk nachzudenken. "Nimm es nicht so wichtig." Sie schob den Karton von ihrem Tisch in den Papierkorb. Severus nickte zufrieden und ging wieder. In der Eingangshalle traf er auf Herm und Draco und noch einen ganze Menge andere Siebentklässler, die augenblicklich verstummten. Die Augen des Professors verengten sich misstrauisch zu Schlitzen, doch er sagte nichts. Im Zimmer fischte Celina den Karton wieder heraus und öffnete ihn. Liebvoll nahm sie einen Schuh nach dem anderen heraus und verstaute sie in einem Schubfach ihrer Kommode. *** "Warum hast du mich so brutal herausgezerrt?", zischte Draco und fühlte seinen Arm. Das gibt bestimmt einen blauen Fleck. Warnend legte Herm einen Finger auf ihren Mund und zog ihn weiter mit sich fort. "Ist es dir nicht aufgefallen?" "Was?" "Snape hatte einen Babyschuh in der Hand und die Schrift auf dem Karton war von deiner Mutter. Es war an Snape UND Fortuna adressiert." Viel sagend sah sie ihn an, doch dieser verstand immer noch nicht. "Mir ist nur aufgefallen, das Snape ohne anzuklopfen in das Büro gestürmt war. Das ist sehr unhöflich. Ich würde es nie tun." "Bei MIR klopfst du nie an.", stellte Herm sachlich fest. "Natürlich nicht, du bist ja auch... Moment mal, soll das heißen, dass... Nein." Draco starrte Richtung Bürotür, während sein Kinn zu Boden klappte. "Gott sei dank sind wir bald aus der Schule raus... Ich meine stell dir mal vor... Er ist dann bestimmt noch übler gelaunt.", bemerkte Herm stockend. "Ganz sicher.", pflichtete Draco ihr bei. "Was'n mit euch los?", fragte Millicent, die mit Gregory auf den Weg zur großen Halle war, an ihnen vorbei kam. "Snape und Fortuna werden Eltern?", rief Mill fassungslos, als sie dem stockenden Bericht von Herm und Draco dechiffriert hatte. "Wer wird Eltern?", gähnte Blaise. Millicent setzte sie ins Bild. "Was? Das glaube ich nicht.", schüttelte sie ungläubig den Kopf. "Hey, gibt es was Neues?", fragte Terry, der zusammen mit den restlichen Rawenclaws und Slytherins aufgetaucht war. Noch einmal erzählte Herm, was sie gesehen hatte und auch die anderen stimmten ihr zu, das es nur eins bedeuten konnte. "Könnt ihr euch das vorstellen? Snape junior. Gruselig." Ron sah entsetzt in die Runde, nachdem er davon erfuhr. Auch die anderen Gryffindors und Hufflepuffs, die nun auch zu der kleinen Gruppe gestoßen waren, stiege ein Bild vor die Augen, die sie erschauern ließ. In dieser Vision hüpfte ein Kind durch die Gegend, das aussah wie Snape nur viel kleiner und alle möglichen Mitschüler mit Flüchen belegte und sich tierisch freute. "Wir haben es bald geschafft, das erleben wir hier nicht mehr.", beruhigte Harry seinen Mitschüler. "Schon", wandte Herm ein. "Aber so einen Geburt kann sehr stressig sein, nicht nur für die Mutter." "Musst du uns solch eine Angst machen?", meckerte Ron und fing an nachzurechnen, wann sie Hogwarts verlassen würden. "Warum steht die siebte Klasse hier rum und hält ein Schwätzchen?", schnarrte da jemand, Snape sehr ähnlich, hinter ihnen und die Schüler drehten sich erschrocken um. "Mensch, Marcus, musst du uns so erschrecken?", sagte Susan und sah ihn missbilligend an. Dieser grinste nur und ging davon. "Zeit fürs Abendbrot.", scheuchte Oliver die Gruppe in die große Halle. *** Severus betrat in Gedanken die große Halle. Er überlegte gerade was er der vierten Klasse grausames in der nächsten Prüfung fragen konnte, als McGonagall auf ihn zukam. Verwirrt richtete er sich wieder auf, denn er war gerade im Begriff sich zu setzten. "Meinen aller herzlichsten Glückwunsch.", sagte sie und lächelte ihn gütig an, dann ging sie wieder zu ihrem Platz. Snape runzelte die Stirn. Hatte er Geburtstag und es vergessen? Nein, schüttelte er innerlich den Kopf. Wahrscheinlich wurde McGonagall einfach nur senil. Celina schob den Stuhl vom Tisch ab, als Dumbledore sich zu ihr hinüber beugte und ihre Hand ergriff. "Ich wünsche alles Gute und das sie gesund sind.", sagte er und Celina ergriff verwirrt die Hand des Direktors und nickte. Fragend sah sie zu Snape, als auch ihm alles Gute gewünscht wurde. Dieser zuckte hinter dem Rücken von Dumbledore mit den Schultern und setzte sich endgültig hin. Senil, alle beide, dachte er, als ihm jemand in die Seite stieß. "Also wirklich Severus, in Ihrem Alter. Meinen Glückwunsch." Flint nickte ihm anerkennend zu und schien gar nicht zu merken, das Snape sich bei dem Worten 'Ihrem Alter' verschluckte. Er schielte zur Seite und dabei kam Celina in ihr Blickfeld, der gerade von Oliver gratuliert wurde. McGonagall lächelte ihr gutmütig zu. Senil und verrückt, dachte Severus und begann zu essen, oder zum mindestens versuchte er es. Denn Madame Hooch stand plötzlich neben ihm. "Alle Achtung, Kollege. Habe gar nichts davon gemerkt. Meine besten Wünsche für die Kleinen." Kleinen? Welche Kleinen? Was um alles in der Welt ging hier vor? Er sah den Lehrertisch hinunter und alle Kollegen nickten entweder ihm oder Celina fröhlich zu. Sein Blick war genauso verwirrt wie ihrer. Sie sahen zu den Schülern, die sie auch neugierig musterten und da dämmerte es ihnen. Sofort durchbohrte Celina Herm und Severus Draco, die sich hinter ihren Mitschülern duckten. "Aber das muss Ihnen doch nicht peinlich sein. Das ist doch ein freudiges Erlebnis.", lächelte McGonagall Celina zu und erntete einen finsteren Blick. *** "Möchte mal wissen, wie sie auf diese absurde Idee kommen." Aufgebracht wanderte Severus in seinem Büro auf und ab. Er hatte noch nie Selbstgespräche geführt, bis jetzt. "Das werden sie bereuen.", knurrte er und ließ seine Faust auf die Tischplatte sausen. "Slytherin hin oder her. Diesmal ist Malfoy auch dran." Es klopfte. "Wer stört?", rief Severus und Celina, die vor der Tür stand deutete es als ein 'Ja, bitte?' und trat ein. Vorsichtig schloss sie die Tür wieder. "Bitte tu nichts Unüberlegtes.", sagte sie. "Wie kommst du darauf, dass ich etwas Unüberlegtes tun werde?" "Du siehst so aus.", sagte sie und musterte ihn eingehend. "Unsinn. Und sieh mich nicht so an.", knurrt er. "Wie sehe ich dich denn an?" "Als wenn ich verrückt wäre." Celina musste grinsen. "Entschuldige, dass war nicht meine Absicht." Sie trat nun dichter zu ihm heran. "Nimm es ihnen nicht übel. Sie konnten doch nicht wissen, dass es ein Scherz ist. Hermione hat wahrscheinlich nur eins und eins zusammengezählt." "Miss Granger, also." Grimmig nickte Snape vor sich hin. Celina zog es vor ihn allein zu lassen und ging wieder. *** Lisa saß in einem Sessel, nahe am Kamin und kämpfte mit dem Schal. Sie war sehr stolz auf ihr Werk. Immerhin hatte sie bereits dreißig Reihen. Phoebe sah ihr träge dabei zu. Eine Mitschülerin von ihr saß in dem dritten Sessel und blätterte in einem Buch. "Ich habe es gefunden, Phoebe.", sagte sie plötzlich und beugte sich zu der anderen hinüber. Ihre Finger fuhren über die Zeilen. "Dein Gedächtnis wird wieder das alte werden. Irgendwann kannst du dich wieder an alles erinnern. Sogar an Sachen, die du lieber vergessen hättest." "Aber wann werde ich mich unmittelbar an den Fluh selber erinnern. Ich will endlich wissen, wer mir das angetan hat." "Haben deinen Eltern nicht gesagt, sie wissen, wer es war?", warf Lisa ein. "Schon, aber sie wollen es mir nicht sagen. Ich wäre noch zu klein, haben sie gesagt. Blabla, man manchmal können sie ja so nerven." "Sprich nicht in diesen Ton von deinen Eltern.", wies Lisa sie zu Recht. Schmollend sank Phoebe in ihre Kissen zurück. "Ja, ja. Vielleicht kann Hermione mir ja helfen. Wozu haben ich einen der intelligentesten Hexen als Schwägerin?" "Ich wusste nicht das Herm und Draco bereits verheiratet wären.", warf Lisa erneut ein. "Aber sie werden es irgendwann sein. Zeit ist doch nur relativ und daher unwichtig. Wichtig ist doch nur, was am Ende ist.", belehrte sie Phoebe. Die Ältere runzelte nachdenklich die Stirn. "Ich finde zwar nicht, dass die Zeit unwichtig ist, aber einer Verrückten soll man ja bekanntlich nicht widersprechen.", sagte sie schließlich gleichmütig. "Du nennst mich verrückt?" Entrüstete stellte sich Phoebe vor Lisa auf. "Ein wenig. Wen ich da an deinen ersten Tag nach dem Gedächtnisverlust denke? Legst dich mit Malfoy senior an." "Er ist mein Vater." "Das wusstest du da ja nicht wirklich." Phoebes Mund öffnete sich kurz, doch sie sagte nichts. Sie ließ sich wieder in die Kissen sinken. "Ich verstehe sowieso nicht warum sie sich alle so aufgeregt haben, als ich mein Gedächtnis wieder bekommen habe. Ich meine, sollten sie doch froh sein.", beschwerte sich Phoebe. "Ich glaube vielmehr, es ist nicht die Tatsache, dass du es wieder bekommen hast, sondern wie.", wandte Lisa ein. "Dracos Gesicht war zu herrlich.", lachte sie bei der Erinnerung auf. An jenem Tag, bevor sie entlassen worden war, saß Phoebe angestrengt grübelnd auf dem Bett. Lisa war sie besuchen gekommen. "Na, Phoebe, hatte sie gefragt, "Irgendwelche neuen Erinnerungen?" "Ich erinnere mich, das ich Kommentator bei einem Spiel war.", hatte das Mädchen gesagt. "Voll merkwürdig. Da sind Leute auf Stöckern..." "Besen.", korrigierte Lisa. "...Oder Besen geflogen und haben irgendwelche Kugeln gefangen und geworfen.", beendete Phoebe die neueste Erkenntnis. "Das ist Quidditch. Schon erstaunlich, das du dich gerade daran erinnerst.", meinte Lisa. "Wieso erstaunlich?", hatte da Draco gesagt. "Immerhin spielt ihr talentierter Bruder mit." Doch Phoebe hatte den Kopf geschüttelt. "Nein, ich erinnere mich daran, dass Harry vorbei geflogen war." "Potter!", hatte Draco geknurrt, das immer bösartiger wurde, je länger Phoebe von ihrem neu erlangten Gedächtnis erzählte, denn immer, war der Auslöser Harry, sonst niemand. "Was hat Daddy eigentlich gegen Harry?", fragte Phoebe schließlich und riss Lisa damit aus der Erinnerung. Diese ließ sich mit der Antwort Zeit. "Also mal sehn. Harry triumphierte ständig über den dunklen Lord. Er wird einmal einer, der mächtigste Zauberer werden. Er hat sie einige Male lächerlich gemacht. Er ist nicht reinblütig. Hat sich seinen einzigen Sohn zum Feind gemacht und seiner einzigen Tochter den Kopf verdreht. Kurz die Malfoys verachten die Potters." Lisa grinste Phoebe geradewegs ins Gesicht, die den vorletzten Satz noch gar nicht geschnallt hatte. "Wie engstirnig.", murmelte diese nur. Ihre Mitschülerin riss die Augen auf und auch Lisa sah sie erstaunt an. Phoebe stand auf und ging zur Tür und verschwand. "Habe ich das gerade richtig gehört?", vergewisserte sich Lisa bei dem anderen Mädchen, die immer noch stumm war, aber nickte. Sie sahen beide ins Feuer, als hinter ihr die Tür wieder aufflog. "Was hast du damit gemeint, Lisa?", rief Phoebe. Diese wusste genau, worauf sie anspielte, doch sie stellte sich absolut begriffsstutzig. "Womit?", fragte sie unschuldig. "Das Harry mir den Kopf verdreht hat, das ist doch totaler Blödsinn. Wie kannst du es nur wagen, so einen Behauptung aufzustellen?" "Wenn es so ein Blödsinn ist, warum regst du dich dann so auf?" "Mhmmpf." *** Es war fast Mitternacht, als Professor Fortuna leise summend die Tür zu ihren privaten Räumen schloss. Sie ging zu dem Kamin hinüber und entfachte mit einem kurzen Wink ihres Zauberstabes das Feuer. "Und wie geht es Nagini heute?", fragte sie und beugte sich zu dem Reptil hinunter. Die Schlage hob nur ein wenig den Kopf und ließ sich dann wieder entkräftet auf den zusammen gerollten Körper fallen. Celina ging besorgt in die Hocke und strich mit dem Zeigefinger vorsichtig über ihren Kopf. Sie vertiefte sich in ein Gespräch mit dem Tier, das sie das leise Klopfen überhörte. Sie schrak zusammen, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. "Ich glaube nicht, dass sie dich immer noch hören kann.", sagte Dumbledore, der hinter ihr stand. Verwirrt sah sie auf den kleinen Schlangenkopf der in ihre Hand lag hinunter. Er war vollkommen reglos, wie auch der Rest des Körpers. Sie nickte und stand auf. "Dann werde ich sie mal beerdigen.", sagte sie tonlos und suchte nach einer Schachtel. Sie griff nach der, in der das Geschenk von Narzissa drin gewesen war und polsterte sie etwas aus. Dann hob sie den leblosen Körper hinein und schloss den Karton. "Wo willst du sie denn beerdigen?", fragte Albus. "Im verbotenen Wald." Sie sah aus dem Fenster. Der Mond stand als helle Scheibe am tiefblauen Himmel. "Es ist die perfekte Zeit." "Soll ich dich begleiten?" "Nein, danke, ich bin lieber allein.", winkte sie ab. "Celina.", hielt er auf dem Weg zur Tür inne. "Wenn du Hilfe brauchst." "Danke.", nickte sie. *** Severus Snape stand abwartend unter einem Baum. Celina hatte ihn noch nicht bemerkt. Er sah sie mit dem Dunkel der Umgebung verschmelzen, nur ihr helles Gesicht blitzte ab und zu im Mondlicht, das sich durch die Bäume stahl auf. Sie hatte die Kapuze ihres samten, schwarzen Umhanges tief ins Gesicht gezogen. Ihre Hände waren in ebensolche Handschuhe gehüllt und schwangen gerade den Zauberstab, worauf hin sich das kleinen Loch im Boden schloss und Nagini damit ins Erdreich aufnahm. Kurze Zeit verharrte sie fast reglos. Den Kopf gesenkt und die Hände gefaltet, wie zu einem Gebet, dann wandte sie sich ruckartig um und kam auf Severus zu. Sie bemerkte ihn erst, als er seine Hand nach ihr ausstreckte. Erschrocken sah sie auf. "Was machst du denn hier?", fragte sie mit versteinerter Miene. Doch er antwortete nicht, sondern fasst nur ihre Hand fester. "Sie war alt.", sagte sie und deute hinter sich. "Sie war alt." "Ich weiß. Wie geht es dir?" Aufmerksam musterte er ihr Gesicht. "Mir geht es gut. Wieso auch nicht. Sie war nur einen Schlange. Ein Tier. Tiere leben nun einmal nicht so lange wie Menschen." Immer noch waren sie keinen Schritt gegangen. "Das meine ich nicht." Er zog sie näher zu sich und sah ihr eindringlicher in die Augen. "Du hast gestern zwei Menschen verloren, die dir wichtig waren und es scheint, als würde es dich überhaupt nicht interessieren." "Tassilo war ein Verräter." "Aber auch dein Bruder." "Ich wusste, das Onkel Tom bald sterben würde. Schon als er mir zu verstehen gab, das ich nicht länger im dunklem Rat bin." "Er war deine Familie." "Jetzt werde nicht sentimental, Severus.", sagte sie ärgerlich und machte sich von ihm los. Entschlossen schritt sie davon, dabei rutschte ihr die Kapuze vom Kopf. Nun brach sich das Mondlicht auch in den roten und violetten Strähnen. Kurze zuckte sie zusammen, als sie über einen Wurzel stieg, aber Severus konnte sich das auch eingebildet haben. Er holte sie ein und sah sie von der Seite an. Ihr Gesicht war mit einem Mal Tränen überströmt. "Warum hast du sie erwähnt?", klagte sie. "Ich habe nicht mehr an sie gedacht." Sie stürmte weiter. Ins Schulhaus, über den Gang. Vor seiner Bürotür blieb sie stehen und drehte sich zu ihm um. Ihr Gesicht war wutverzerrt, während sie gleichzeitig versuchte die Tränen zurückzuhalten. "Warum?", presste sie heraus. Einlenkend hob Severus die Hand, doch sie schlug sie weg. Neugierig schob Peeves seinen Kopf aus der Wand. Severus zog sie in sein Büro. "Ich wollte nicht...", begann er. "Spar dir deine Wort.", zischte sie, während sie ärgerlich die Tränen wegwischte, die unaufhörlich die Wangen hinabkullerten. "Ich habe dich nicht darum gebeten, bei Naginis Beerdigung dabei zu sein. Es hatte einen Sinn, dass ich alleine gehen wollte! Warum bist du nur soo....", doch weiter kam sie nicht. Hilflos machte sie eine weitgreifende Bewegung mit den Armen, die alles bedeuten konnte. Es schien als wollte sie zusammenbrechen, doch Severus fing sie rechtzeitig auf. Er presste sie an sich und da war es mit aller Selbstbeherrschung von Celina vorbei. Haltlos weinte sie und krallte sich an ihm fest. Unsicher strich er ihr über das Haar. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie in einem Weinkrampf zusammenbrechen würde. Nach einer Weile beruhigte sie sich etwas. Sie sah auf und versucht zu lächeln. "Das glaubt dir keiner.", winkte Snape den Versuch ab. "Na fein." Celina schniefte und sank auf die Couch im Nachbarraum. Seufzend tauchte sie tiefer in die Kissen. "Morgen wird es eine Gedenkfeier für den dunklen Lord.". sagte Severus und setzte sich neben sie. Träge nickte Celina und schloss die Augen, was Severus als ungeteilte Aufmerksam interpretierte. Also begann er auf sie einzureden und war so darin vertieft, das ihm nicht auffiel, wie Celina immer weiter zu ihm sank und ihn mit ihrem schlafenden Körper in der Couch festnagelte. Ihre Arme hatten sich um seine Hüfte gewickelt. Ihr Kopf ruhte auf seiner Brust, als würden sie seinem Herzschlag lauschen. Das gleichmäßige Atmen, ein untrügliches Zeichen, das sie fest schlief, zauberte ein friedliches Lächeln auf ihr Gesicht. Verwirrt sah Severus zu ihr hinunter, als es plötzlich klopfte. Erschrocken wirbelte er herum. "Der Mann hat immer ein spitzen Timing.", fluchte Severus leise, der, richtiger Weise, Dumbledore hinter der Tür vermutete. Celina murmelte etwas Unverständliches, drehte ihren Kopf, zog ihre Beinen an und klammerte sich fester an Snape. Schon senkte sich die Klinke. Severus erhaschte einen Blick in dem Spiegel neben ihm und das Bild bestätigte ihm seinen Befürchtungen. Man konnte es ganz falsch verstehen. Er versuchte sich aus Celinas Umarmung zu befreien, vergeblich. Erbarmungslos hielt sie ihn fest. Schon schien sich die Tür einen Spalt zu öffnen, als plötzlich die Stimme von McGonagall zu hören war. "Albus, ich habe dich schon...", mehr verstand Severus nicht mehr, denn die Tür schloss sich wieder geräuschlos. Severus wusste, das der Direktor auf jeden Fall noch einmal herein kommen würde. Wahrscheinlich eher früher als später. Vorsichtig löste er Celinas Finger aus seinem Umhang und schob sie zur Seite. Ihren Kopf bettete er auf ein Kissen und trat zur angelehnten Tür zwischen Büro und Privaträumen. Zu auffällig. Sie musste in eines der hinteren Zimmer. Er versuchte sie zu wecken, doch es schlug fehl. So hob er sie auf den Arm und trug sie in den angrenzenden Raum. Es bleiben nicht viele Möglichkeiten, also legte er sie auf sein Bett und deckte sie zu. Sofort ergriffen ihre Finger das Kissen und hielten es fest. Das erneute Klopfen an der Bürotür, riss ihn von dem Anblick der schlafenden Kollegin los. Leise schloss er die Tür und ging ins Büro, wo Dumbledore bereits wartete. "Severus, entschuldige wenn ich dich noch so spät störe. Ich mache mir nur Sorgen um Celina. Sie wollte diese Schlange beerdigen, doch es scheint, als wäre sie noch nicht zurück." Albus Blick glitt in den hinteren Raum und erfasste die Couch, die leer war. "Du hast sie nicht zufällig gesehen?", fragte er, während seine Augen sich an der Tür vom Schlafzimmer hafteten. "Doch, sie ist wohlbehalten ins Haus zurückgekehrt.", versicherte Severus. Aus irgendeinem Grund wollte er nicht, das Dumbledore erfuhr, das Celina bei ihm war. Und schon gar nicht, dass sie in seinem Bett lag und schlief. Nicht, nach dem merkwürdigen Abendessen. "Ich war schon bei ihr. Aber sie schien nicht da zu sein." Severus nickte nachdenklich und setzte sich. "Aha, nun sie kann doch überall sein. Vielleicht hatte sie Hunger und ist noch mal in die Küche?" "Da war ich schon. Dobby meint, er hätte sie nicht gesehen." "Astronomieturm?" "Nein." "Bibliothek?" Wieder kam ein Kopfschütteln vom Direktor. "Gewächshäuser?" "Das wäre ja nicht mehr im Haus." Langsam verließen Severus die Ideen und es ging ihm gehörig gegen den Strich, das der Direktor darauf zu lauern schien, das er zu gab, dass sie bei ihm war. Zum Teufel, und wenn es so war, was ging es Albus an, dachte er verärgert. "Wenn sie aufwacht, sage ihr doch bitte, dass ich sie gesucht habe und ich jederzeit da bin, wenn sie Hilfe braucht." Severus nickte erleichtert, da Dumbledore offensichtlich aufgegeben hatte weiter zu bohren. Zu spät registrierte er das amüsierte Lächeln. Er war in die augenscheinlichste Falle getappt, die es gab. "Einen schönen Abend, Severus.", grinste Dumbledore. Hatte Snape richtig gesehen? Der Direktor grinste!? Schon glitt die Tür lautlos ins Schloss. Severus war verärgert. Er ging wieder nach hinten um Celina zu wecken. Sie konnte wirklich woanders ihr Nickerchen machen. Doch kaum sah er ihre verschlafenen Augen, die ihn zwinkernd musterten, hatte er sein Vorhaben bereits über Bord geworfen. Wie ein Schuljunge, schollt er sich selber und setzte sich auf den Bettrand. "Geht es wieder besser?", fragte er und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. "Ich habe gar nicht gemerkt, wie ich eingeschlafen bin. Außerdem...?", misstrauisch sah sie auf. "Wie komme ich hier her?" "Dumbledore war der Meinung mich nach dir zu fragen. Ich soll dir ausrichten, wenn du Hilfe brauchst, kannst zu jederzeit zu ihm kommen." Celina zog eine Grimasse. "Das weiß ich doch längst." "Dachte ich mir." "Dann wolltest du also nicht, dass er mich bei dir sieht? Bin ich dir peinlich?", bohrte sie weiter. "Ich hatte nur keine Lust auf ewige Erklärungen." "Die wirst du aber irgendwann abgeben müssen, Sev.", raunte Celina und sah ihn in die Augen. "Was hast du vor?", fragte er unsicher. "Ich beende jetzt den Abend." "Den Abend? Welchen Abend?" "Den, an dem du 'gestorben' bist." Celina hatte sich aufgerichtete und seinen Kopf in ihre Hände genommen. Woher sie den Mut nahm, wusste sie selber nicht, aber sie beugte sich vor und küsste ihn. Severus konnte nicht sagen, dass er überrascht war. Auch nicht das es ihm unangenehm war. Ganz im Gegenteil. Seine Hand fuhr wie selbstverständlich in ihre Mähnen, während er die Berührung ihrer Lippen auf seinen genoss. Sie entledigten sich ihrer Umhänge noch bevor sie die Tür verriegelten. Noch einen unliebsamer Besuch wollten sie nicht riskieren. Die ganze Zeit sprachen sie nicht ein Wort. Es genügte ihnen der Anblick. Ab und zu drang ein verhaltenes Lachen oder ein fast gequelltes Stöhnen durch den Raum, doch sonst umgab sie nur der frische Wind, der durch das Fenster drang. Es war ungewöhnlich mild, für März. 24. März, Mittwoch Theodor saß nervös auf der Couch im Gemeinschaftsraum der Slytherins. Sein Bein wippte im unregelmäßigem Takt und der Absatz seines rechten Schuhs schlug im selben Tack mit einem leisen, aber gut hörbaren 'Klack, Klack' auf den Boden. Millicent und Blaise hörten sich das einen Weile an, doch schließlich feuerte Mill ihren Stift auf den Tisch, das dieser in zwei Teile zersprang und schrie zu Theodor hinüber: "Sag mal, kannst du damit mal aufhören? Das ewige geklacke macht einen ja verrückt." "Hä?" Verständnislos drehte Theodor sich um. "Was?" "Halt deinen Fuß still, oder ich hacke ihn dir ab.", drohte sie. "Ja, ja.", erwiderte er unwirsch und legte sie auf die niedrige Tischplatte. Dort schlug er die Sohlen gegen einander. Ohne Vorwarnung sprang Millicent von Stuhl hoch, der in der Wucht nach hinten flog und hart auf dem Boden aufprallte. Eher aus Instinkt, als aus einen willkürlichen Handelns heraus, sprang Theodor hoch und stellt sich in Abwehr auf. "Was? Was habe ich denn getan?", fragte er verwirrt. "Sag mal, merkst du es gar nicht mehr? Du machst uns hier alle wahnsinnig.", schrie Mill außer sich. Neben sich hörte sie ein Räuspern. Vincent und Gregory saßen über ein Schachbrett gebeugt. "Eigentlich bis es nur du, die austickt, Mill.", verbesserte Gregory und setzte den Springer. Hätte er nicht auf das Schachbrett, sondern zu Millicent gesehen, wären ihm die kleinen Rauchwölkchen, die aus ihren Ohren und Nase zu steigen schienen, aufgefallen, doch so war er dem Angriff von Mill hilflos ausgeliefert. Sie stieß das Brett um und fegte so alle Figuren durch den Raum. Vincent beschwerte sich, denn er war am gewinnen gewesen. "Hast du irgendwas zu sagen? Gregory?", fauchte sie. Ihre Hände pressten ihn gegen den Boden und er begann ernsthaft über die Frage nach zu denken. "Ich denke nicht?", murmelte er schließlich. "Das will ich dir auch geraten haben.", zischte sie und ließ ihn los. "Und du!", ihr Zeigefinger schoss auf Theodor, der beklommen schluckte, "Hör auf mir auf die Nerven zu fallen." "Okay.", sagte dieser kleinlaut. Vincent hatte inzwischen alle Figuren wieder aufgehoben und sie neu geordnet. "Die weiße Dame fehlt.", grübelte er. "Die weiße, die grausamere? Warum zaubern wir uns nicht Mill klein und stellen sie auf ihren Platz.", knurrte Gregory leise. Zu seinem Glück hatte sie es nicht gehört. Es kehrte wieder Ruhe ein. Die hielt ganze zehn Minuten, dann ertönte wieder ein 'Klack, Klack'. Erschrocken sahen alle zu Theodor, der wieder in Gedanken war. Vincent, Gregory und Blaise sprangen gleichzeitig auf. Blaise stürzte sich zusammen mit Vincent zwischen Theodor und Millicent, die gegen Gregory ankämpfend, der sie festzuhalten versuchte, auf Theodor zukam. "Ich werde sie dir abhacken, Nott. Gleich hier und ohne Betäubung." "Was ist denn hier los?", rief Draco da hinter ihnen. Sie drehten sich überrascht zu ihm um. "Theodor schein etwas nervös und treibt Mill damit in den Wahnsinn.", erklärte Gregory, seine Hände umklammerten immer noch Millicent, die laut knurrte. "Und deshalb dieser Krach, verdammt? Ich wollte schlafen.", meckerte Draco und kam verstimmt auf die Gruppe zu. "Warum bis du denn nervös?", fragte er nun Theodor, der stotternd antwortete: "Na ja, wie soll ich sagen? Ich habe doch mit Parvati eine Wette geschlossen, welche Seite gewinnt. Nun ist der dunkle Lord besiegt und ich habe die Wette verloren, was heißt, das sie gewonnen hat." "Und weiter? Was war denn der Einsatz?" "Das ist ja das Problem, ich weiß es nicht.", gestand er. Millicent hörte schlagartig auf sich gegen Gregorys Umklammerung zu wehren. Mitleidig sah sie Theodor an. "Das ist schlimm.", sagte sie. "Eine Wette, gegen eine Patil und dann auch noch die aus Gryffindor. Hat sie wenigstens eine Andeutung gemacht?" Sie setzten sich auf die Couch und sahen ihn an. Theodor ging vor ihnen auf und ab. "Nein, keine. Ich hatte schon gehofft sie hätte es vielleicht vergessen, aber heute morgen sagte sie, dass der Wetteinsatz am Wochenende fällig ist. Aber nicht was es ist." Erschrocken sah er auf. "Sie wird mir doch nichts antun." "Nein, das glaube ich nicht." "Was mache ich denn jetzt nur?", verzweifelt hob er die Hände in die Luft. Draco gähnte und stand auf. "Weißt du, du bist doch selber schuld.", sagte er herzlos. "Sich auf eine Wette mit einer Gryffindor einzulassen ist schon bescheuert und ich weiß wovon ich rede, aber dann noch nicht mal den Einsatz zu kennen, ist glatter Selbstmord." Er stieg durch den Eingang und verschwand. Theodor war blass geworden. "Keine Sorge, Draco übertreibt.", beruhigte ihn Vincent, doch irgendwie glaube ihm keiner. *** Theodor sah sich suchend um, als Parvati ihn von hinten auf die Schulter tippte. "Hallo, du Loser.", begrüßte sie ihn grinsend. "Wieso nennst du mich so?", fragte er beleidigt und sie zuckte mit den Schultern. "Na du hast doch die Wette verloren, oder nicht?" "Ich nehme mal an, jetzt forderst du deinen Einsatz?" Theodor sah sie lauernd an. "Ja! ... Angst?" "Ich?... Nein..., wieso? Wie kommst du darauf?", unsicher kratzte er sich am Kopf und versuchte glücklos zu lächeln, bevor er sie intensiv ansah, in der Hoffnung einen Schimmer der Beruhigung in ihren Augen zu sehen, doch Parvati war erbarmungslos. "Sollte ich?", fragte er vorsichtig. "Das kommt darauf an.", erwiderte sie ausweichend und Theodor lockerte sich seinen Schlips, der ihm plötzlich sehr eng erschien. "Nun mal ganz ruhig, Theodor. Ich tu dir schon nichts.", beschwichtigte Parvati ihn und zog seinen Schlips wieder zurecht. Unnötig lange, wie er fand, doch er wagte nichts zu sagen. Parvati lächelte wieder. Sie hatte ihn genau wo sie ihn haben wollte. "Du wirst mit mir am nächsten Hoagsmeadwochende ein Geburtstagsgeschenk für meinen Cousin aussuchen helfen.", erklärte sie und richtete seinen Kragen, der auch verrutscht war. Theodor atmete erleichtert auf und versuchte auf ihre Hände zu schauen. "Was machst du da eigentlich?" "Ich sorge dafür, dass du nicht wie ein Loser herumläufst. Das ist ja peinlich.", erklärte sie und sah ihn an. "Also bis Samstag." Er nickte. 26. März, Freitag Gähnend sah Hermione sich um. Sie hatten Zaubertränke und sie war noch nie so müde gewesen, wie an diesem Morgen. Verwundert sah Lisa sie an. "Wieso bist du denn so müde?", fragte sie. "Das habe ich ja noch nie bei dir erlebt." "Ich habe gestern noch den Aufsatz für Zaubertränke geschrieben.", sagte Herm und gähnte erneut. "Du hast ihn erst gestern geschrieben?", fragte nun Hannah. "Sonst war keine Zeit.", zuckte das Gryffindormädchen mit den Schultern und die anderen waren sprachlos Was war passiert? Es schien als drehte sich die Welt anders herum. Herm machte Hausaufgaben im letzten Moment? Irgendwas stimmt da doch nicht. Sofort richteten sich alle Blicke, die der Unterhaltung gefolgt waren auf Draco, der gerade den letzten Satz von seinem Aufsatz beendete. Zufrieden las er sich ihn noch einmal durch, als er sich merkwürdig beobachtet fühlte. "Warum starrte ihr mich so an?", fragte er verwundert. "Nichts. Es ist nur erstaunlich, das du deinen Hausaufgaben hier beendest.", bemerkte Terry. "Ich hatte nicht anders Zeit, außerdem ist Snape doch noch gar nicht da." sagte er. "Ja, genau. Wo bleibt er denn? Es ist doch schon bestimmt seit zwei Minuten Unterricht." Ron sah auf seinen Uhr. Nicht, das etwas dagegen gehabt hätte, die Stunde ausfallen zu lassen, doch er hatte die Befürchtung, das Snape etwas aufgehalten haben könnte und das bedeutete nur eins. Die Gryffindors würden wieder mode sein. Und zwar mehr als sonst. Da flog auch schon die Tür auf und der Professor kam mit seiner üblichen düsteren Miene herein. Er wandte sich zu den Schülern um, die ihn verwirrt anstarrten. Snape war irritiert. Misstrauisch kniff er die Augen zusammen. Irgendwas stimmte hier doch nicht. Er verteilte die Aufgaben für die Stunde, doch anstatt der üblichen Hektik blieb die Klasse erstaunlich ruhig, ihren Blick auf sein Gesicht geheftete. "Was gibt es denn zu glotzen?", fragte er schließlich unwirsch und alle senkten den Blick. Sie konnten ihm unmöglich sagen, das er einen Kissenabdruck auf der linken Wange hatte. *** Die sechste Klasse saß im Raum für Verteidigung gegen die dunklen Küste und wartete auf die Professorin. "Wo sie nur bleibt? Sie ist doch sonst immer so pünktlich.", sagte ein Mädchen aus Hufflepuff und sah auf die Uhr. Ginny schien aus ihrem Dämmerzustand aufzuwachen. Sie konnte sich noch nicht entscheiden, ob sie schon wach war, oder noch schlief. "Mhmm? Was?" "Professor Fortuna ist heute spät dran.", sagte ihre Mitschülerin erneut. "Kann ich ihr nicht verdenken noch etwas weiter zu schlafen.", gähnte Ginny. Da öffnete sich die Tür und Fortuna trat ein. Ihre Haare standen etwas wirr vom Kopf und ihr Umhang sah aus, als wäre er in aller eile übergeworfen worden. Mal ganz davon abgesehen, das er linksrum war, doch niemand wagte es sie darauf aufmerksam zu machen. Sie hatte eindeutig verschlafen. Der Kissenabdruck auf ihrer linken Wange sagte das übrige. *** "Ist das zu fassen? Snape hat verschlafen, dass ich das noch einmal erleben darf. Dafür nehme ich sogar die zehn Punkte Abzug in kauf.", lachte Ron, als sie zur großen Halle zum Mittag gingen. "Snape hat auch verschlafen?", fragte Ginny. "Wieso auch?" Die Siebentklässler waren nun stehen geblieben und drehten sich zu dem Mädchen um. "Wir hatten heute morgen bei Professor Fortuna und sie kam fast drei Minuten zu spät. Sie sah aus, als wäre sie aus dem Bett gefallen und sie hatten einen Kissenabdruck..." "Auf der linken Seite.", fiel ihr Bruder ihr ins Wort. Ginny blinzelte erstaunt. "Ja, woher weißt du das?", fragte sie. Hermione kicherte. "Der gute Snape sah ähnlich aus." "Zugfall?" "Da fresse ich einen Besen." 27. März, Samstag Theodor stand, sich zur Ruhe zwingend vor dem Laden. An beiden Armen hingen Pakete und Päckchen. "Woher zu Teufel, hat sie nur das Geld, sich soviel zu kaufen?", meckerte er leise vor sich hin. Schon kam Parvati schwingenden Schrittes aus der Tür. "So, jetzt kommen wir endlich zu dem eigentlichen Wetteinsatz. Dem Geschenk." Theodor starrte sie an. "Soll das ein Witz sein? Und was ist das hier?" Er versuchte seine Arme zu heben, doch das Gewicht der Einkäufe zogen sie erbarmungslos in die Tiefe. "Das sind nur ein paar Kleinigkeiten für meine Familie zu Ostern.", winkte sie ab und ging voran. Hinter sich hörte Theodor unverhaltenes Lachen. "Bist du jetzt ein Packesel?", höhnte Gregory. Vincent, Draco und Terry, die auch dabei standen grinsten. "Halt die Klappe.", zischte Theodor und stapfte Parvati hinter her, die bereits in einem weiteren Laden verschwunden war. Verdrossen stellte er sich vor die Tür und wartete. "Komm schon rein.", sagte da Parvati und winkte ihn hinein. "Du sollst mir doch beim aussuchen helfen." Wackelnd trat er in den Laden. Er erblickte ein Sofa und eilte erleichtert darauf zu. Ohne lange zu Überlegen, ließ er alles fallen und kreiste mit seinen Schultern, um sie zu lockern. "Das ist doch schon viel besser.", murmelte er zu sich selber. "Wenn du sie auch auf Muggelweise trägst?", sagte Padma, die hinter einem Regal hervor kam. "Wie jetzt?" "Noch nie was von Wingardium Leviosa gehört?", fragte Hermione, die sich gerade durch eine Kiste mit Socken wühlte, die je nach Stimmung die Farbe veränderte. So genannte 'Stimmungssocken'. Verärgert kniff Theodor die Augen zusammen. Natürlich, darauf hätte er auch selber kommen können! "Habe ich vergessen.", sagte er verstimmt. "Armer, Theodor.", bemitleidete ihn Parvati. "Dafür hast du was gut bei mir, aber jetzt zu dem Geschenk. Was sagst du dazu?" Sie hielt ihm ein schwarzes Spitzendessous entgegen. "Ähm..., äh..., hast..., hast du nicht gesagt, es wäre ein Cousin?", stotterte Theodor. Da erst bemerkte er, dass er in einem Unterwäscheladen stand. "Habe ich wirklich Cousin gesagt? Da muss ich mich wohl versprochen haben.", klimperte Parvati unschuldig mit den Augen. "Aber was meinst du?" "Ich glaube nicht, das ich da der richtige bin, so was zu entscheiden.", wehrte er ab. "Aber wieso nicht. Du bist doch ein männlicher Teenager. Das bist du doch?", fragte Parvati dann leicht zweifelnd. "Natürlich, bin ich das.", entrüstete sich Theodor. "Na also, dann bist du genau der Richtige. Diese Cousine hat keine Ahnung was Unterwäsche betrifft und da habe ich ihr versprochen, dass ich einen fachmännische Meinung einholen werde.", sagte Parvati und durchwühlte einen weiteren Ständer mit Dessousgarnituren. "Auf welche Farbe steht ihr so? Rot, schwarz oder nachtblau?", hackte sie weiter, doch Theodor blieb stumm. "Nur eine Farbe, das wird doch nicht so schwer sein?", bohrte Parvati weiter. "Rot?", fragte er vorsichtig. "Aha." Schon schoss der Arm von Parvati zielsicher auf ein dunkelrotes Etwas zu, das sich besonders durch sehr viel Nichts auszeichnete. "Und? Geheimnisvoll, verführerisch?" Fragend sah sie ihn an. Auch die anderen schielten sehr auffällig unauffällig zu ihm hinüber. Doch es kam nur ein krampfartiges Nicken. "Also eher nicht.", schloss sie aus der Gestik. "Vielleicht weniger verführerisch und mehr geheimnisvoll." Sie griff nach einem weiteren Modell, das mehr als nur ein paar Bindfäden zu bieten hatte. "Auch nicht?", fragte sie, die Mimik ihres Gegenübers interpretierend. "Du musst doch nur sagen, ob es dir gefällt, oder nicht." "Ich kann doch nicht wissen, was deiner Cousine gefällt.", beschwerte er sich. "Aber ihrem Freund.", schloss Parvati. "Und das?" Sie hielt ein drittes Modell hoch. Kurz hoben sich die Augenbrauen von Theodor. "Aha.", nickte sie. "Wir sind auf dem richtigen Weg. Mehr Spitze also." Eine Weile suchte sie wortlos und er hatte Gelegenheit sich etwas umzusehen, als die unausweichliche Frage erbarmungslos auf ihn zuschoss. "Die ist doch perfekt, oder?" Mit leuchtenden Augen hielt sich Parvati einen BH mit dazu gehörigem Slip an und betrachtete sich im Spiegel. Theodor der ihrem Blick folgte, schluckte. Dann trat sie in die Umkleidekabine. "Was hast du vor?", fragte Theodor Böses ahnend. "Ich werde es anprobieren, ist doch klar, ich kann doch nicht blind kaufen, am Ende passt es nicht.", erklärte das Mädchen aus der Kabine. Theodor sah ihren Kopf in dem kleinen Fenster, in der sonst aus Holz bestehenden Tür. Unter der Tür sah er mit Schrecken, wie Parvati die Schuhe auszog. Klappernd vielen sie zu Boden. Theodors Augen weiten sich. "Das kannst du doch nicht wirklich bringen.", sagte er entsetzt, sich darüber bewusst, dass sie ihm gleich nach seiner Meinung fragen wird. "Wieso nicht?", nuschelte sie. Offenbar zog sie gerade ihr T-Shirt aus. Sie tut es wirklich, dacht er verzweifelt. "Ich bin gleich fertig.", rief sie und ihre Gürtelschalle klapperte. Theodor versank innerlich zu Boden. "Weißt du, ich bin wirklich froh, dass ich mal eine unmittelbar beteiligte Meinung höre.". plapperte sie weiter. Die Tür öffnete sich einen Spalt und Theodor stemmte mit aller Kraft dagegen. "Du kannst nicht jetzt raus kommen.", sagte er verzweifelt und sah zum Fenster. Dort blickten Draco und Terry neugierig hinein. "Aber wieso nicht? Wenn du die Unterwäsche nicht live siehst, wie willst du dann ein eindeutige Meinung dazu abgeben?", fragt sie. "Nimm sie und dann lass uns gehen.", beschwor er sie. "Na gut, dann zieh ich mich eben wieder an." Theodor drehte sich um und starrte die Tür an. Er sah Parvati genau vor sich. Ihre Haare fielen wie fließendes Wasser den Rücken hinab. Ihre seidige Haut würde einen leichten rosa Schimmer haben. Ihr schlanker, geschmeidiger Körper würde nur in einem Hauch von Spitze gehüllt sein. Filigrane Rosenblüten schlängelten sich um ihre Brüste und würden an den entscheiden Stellen verdichtet sein, wie zufällig. Verführerisch und unschuldig zugleich. Er erschrak vor seinen eigenen Gedanken. So konnte er sie unmöglich in die Öffentlichkeit lassen, das musste sie doch selber einsehen. So in Gedanken lehnte er gegen die Tür der Kabine. Auf der anderen Seite lehnte Parvati dagegen und grinste sich im Spiegelbild an, als könnte sie die Gedanken von Theodor lesen. Ihre Haare waren tatsächlich offen und fielen über ihren Rücken. Ihr T-Shirt war etwas verrutscht und sie zog es zurecht, dann krempelte sie die Hosenbeine wieder herunter. Sie hatte das Dessous nie angehabt, geschweige, das sie wirklich heraus gekommen wäre, aber da musste Theodor ja nicht wissen. Sie fand nur schade, dass sie sein Gesicht nicht gesehen hatte. Bedächtig löste sie die Unterwäsche vom Bügel und reichte ihn Theodor durchs Fenster heraus. "Kannst du sie mal wieder ordentlich aufhängen?", fragte sie. Zögernd nahm er den Bügel ab und schielte hinaus auf die Strasse. Draco und Terry grinsten nun. "Großartig.", knurrte er. "Hast du was gesagt?", fragte Parvati. "Nein, nichts." "Erst einmal der BH." Schon streckte sich ein Arm durch das Fenster, an deren Finger besagtes Stück baumelte. Vorsichtig nahm er dass Hauch von Nichts entgegen und begann die Träger umständlich festzuklemmen. "Kommst du zurecht?", zwitscherte Parvati. "Ja, alles klar.", sagte er. Seine Ohren brannten und er wurde zunehmend wütender auf sich selber. "Der Slip.", sagte sie da. Mit spitzen Fingern nahm er ihn ihr ab und schüttelte den Kopf. "Dafür braucht man ja 'ne Bedienungsanleitung.", fluchte er. Draco und Terry kugelten sich bereits vor Lachen und zu allem Überfluss hatten sich auch noch ein paar andere Mitschüler zu den beiden gesellt. "Ich mach das.", erbot sich Parvati, die nun wieder neben ihm stand. "Ja, bitte." Umständlich gab er ihr das Zeug zurück und sie fädelte alles in sekundenschnelle richtig auf. Dann spazierte sie zur Kasse, wo die Verkäuferin, zum Unglauben von Theodor das Dessous wieder vom Bügel abnahm. Er ging zu den Haufen Paketen zurück und sammelte sie ein, während Parvati bezahlte. "Ich kann sie tragen.", sagte sie, als sie aus dem Laden waren. "Nein, schon gut.", winkte Theodor ab. Die Gewichte der Einkäufe lenkten ihn wenigstens noch ab. "Wozu habe ich mir die Arbeit gemacht, das Zeug aufzufädeln?", beschwerte er sich, als sie aus dem Laden waren. "Damit wir was zum Lachen haben.", erklärte Vincent und schon flog eine Faust auf ihn zu. Dann schleppte er die Pakete tapfer bis zur Schule und vor dem Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Oder vielmehr, schwebten sie vor ihnen. "Vielen Dank, du hast was gut bei mir.", sagte Parvati, dann doch leicht verlegen. Sie hatte nicht damit gerechnete, das er ihr die Sachen bis vor das Bild tragen würde. "Heißt das ich darf mir was wünschen?", fragte er. "Ja.", antwortete sie leichtsinnig. Schon blitzte es in seinen Augen auf, wie es öfters bei den Slytherins zu sehen war. "Ich würde dich doch gern mal in der Unterwäsche sehen.", grinste er, war aber schlauerweise schon weg, als sich ein Fluch aus der Spitzte von Parvatis Zauberstab sprühte. *** "Tüddeldü. Das war es so weit. Die Ferien sind da und Kapitel 16 ist beendet." "Und noch mehr Pairings sind aufgetaucht." "Irgendwelche Kritik???!!!" "Nein, wie kommst du darauf?" "Ich weiß auch nicht, wie komme ich nur darauf? Weiter im Text. Also, wir haben ja noch die Ferien. Ostern. Wir versuchen mal herauszubekommen, was es mit Blaise und ihrem geheimnisvollen Freund auf sich hat und... wir schalten natürlich nach Malfoy Manor, schließlich ist die gute Herm nicht umsonst dort wieder zu Gast." "Armer Draco." "Arme Narzissa, armer Lucius, würde ich eher sagen. *kicher*" Kapitel 17: ------------ Kapitel 17 Kommentar: Es wird Zeit so kurz vor dem ende der Geschichte allen Lesern zu danken und das sind einige. *nick, nick* Hier ein paar Fehler, die sich so eingeschlichen haben. Zum einem das Quidditchspiel im Kapitel ??? Es stimmt schon, das Slytherin gewonnen hatte. Dann zu Celinas Alter. Ja, ich habe sie ursprünglich als Mitte vierzig beschrieben und sie dann mal eben um zehn Jahre verjüngt. Sonst hätte sie ja nicht zu Sev gepasst, gell? Nagini musste sterben, weil ich eine heulende Celina brauchte, ist halt so, da bin ich mal ganz gnadenlos. Kann schon sein, das sie etwas zu groß ist um auf die ihre Schulter zu sitzen, aber kam doch gut, oder? Die pairings waren fast alle nicht geplant, so viel zu, die Charas machen sich selbständig, das tun sie wirklich, zBsp. Oliver und Alicia sollten tatsächlich nur ein Spieler-Trainer-Verhältnis haben, bis ein Leser fragte: Sag mal haben die was mit einander? Da fing mein fieses Gehirn an zu rattern und da Slytherin grundsätzlich schlimmer sind als Gryffindor musste Susan herhalten. Die und Blaise habe ich im ersten Jahr schlichtweg vergessen. Ja, Blaise spielt auch noch einen größere Rolle, kommt bald. Ansonsten wünsche ich euch noch viel Spaß beim Finale, Eure Saturn. 28. März, Sonntag Missmutig sah Hermione auf den Bahnsteig. Neil war nicht zu sehen. Er war aber auch immer noch ein 'Muggel'. "So ein Blödsinn. Warum kann ich nicht gleich zu euch mit kommen.", maulte sie und sprang auf den Bahnsteig. Draco pflichtete ihr bei. "Weil unsere Eltern komische Einfälle haben." "Eure Eltern?", fragte da Susan und sah fragend zu Herm. "Aber hast du nicht erzählt, das..." Ihre Augen weiteten sich. "Oh, ich verstehe." Sie drückte Herm an sich und schüttelte dann Dracos die Hand. "Gratuliere." "Wozu?", fragte nun Marcus Flint, der schwer mit Koffern beladen ausgestiegen war und alles mal eben fallen ließ. "Herm und Draco werden heiraten." "Wir werden WAS?", riefen sie wie aus einem Munde "Etwa nicht?" "Wir sind doch noch nicht mal verlobt.", entrüstete sich da Herm und Draco sah sie von der Seite komisch an. Das klang bei ihr, als wäre es eine Strafe. Nicht das er sich darum gerissen hätte, aber so abgewertet zu werden, war auch nicht besonders erbauend. "Nicht jeder heirate so überstürzt wie ihr, Flint.", grinste Oliver im vorbeigehend. "Wer will hier heiraten?", fragte da eine tiefe Stimme und Marcus wirbelte herum. Mit bleicher Mine rief er: "Mom, Dad! Was macht ihr denn hier?" "Wir wollten unseren Sohn abholen, wie, als du noch Schüler warst.", lächelte seine Mutter. "Also, wer wird heiraten?", fragte Mr Flint erneut. "Ich.", erwiderte Marcus ruhig. Die Augen seines Vaters weiteten sich. "Du willst heiraten?" Er baute sich vor seinem Sohn auf "Und warum weiß ich nichts davon?" Bedrohlich beugte er sich über ihn. "Das kommt ja gar nicht in die Tüte.", knurrte er. "Ich erlaube es nicht." "Ich bin volljährig, du kannst mir gar nichts verbieten.", entgegnete Marcus ungerührt. "Stimmt.", nickte nun Mr Flint wieder die Ruhe selbst. "Wann soll denn die Hochzeit sein?" "Im Sommer." "WAS schon im Sommer? Wann soll das alles organisieren werden?" Wieder hatte sich Mr Flint auf die doppelte Größe aufgeblasen und starrte seinen Sohn an. "Wir.", sagte dieser ungerührt. "Ach so ihr.", nickte sein Vater bedächtig. Nun trat Mrs Flint einen Schritt vor. "Marcus, es mag dir ja unwichtig erscheinen, möglicherweise ist das auch nun eine kleine Nebensache, aber wer ist den die Glückliche? Ich wusste gar nicht, dass du überhaupt einen Freundin hast." Nun lächelte Marcus und drehte sich zu Susan um. Er griff ihre Hand und zog sie neben sich. "Mom, Dad, das ist Susan Bones.", stellte er sie vor. "Sie nur wie hübsch sie ist. Einen Bones.", sagte Mrs Flint entzückt. Mr Flint betrachtete misstrauisch das Zeichen auf ihrem Umhang. "Hufflepuff? Wohl auch noch einen Schülerin?!" Doch ehe er sich erneut in Rage reden konnte, blockte Marcus den Redeschwall ab. "Ja, aus Hufflepuff und einen Schülerin und ich werde sie heiraten und sie wird uns auch in den Ferien besuchen kommen und wenn du noch ein Wort gegen Susan sagst, dann werde ich dir verbieten mit meiner Braut auf unserer Hochzeit auch nur einen Tanz zu tanzen." Mr Flint, ein leidenschaftlicher Tänzer wurde blass. "Das würdest du tun? Wie kann mein eigener Sohn so grausam sein?", fragte er fassungslos. "Er kommt ganz nach dir.", sagte Mrs Flint ungerührt. "Wenn das jetzt alles geklärt ist, habe ich noch einen Frage.", kam da einen Frauenstimme hinter Susan. Diese wirbelte erschrocken herum und wurde bleich. "M...Mom!", stotterte sie. 1. April, Donnerstag Hermine stand vor dem Schrank und sah prüfend hinein. Sie war wieder in Malfoy Manor und hatte dasselbe Zimmer wie auch schon im Sommer. "Was ziehe ich nur an?", murmelte sie und zupfte ein blaues Kleid heraus. "Nein, besser nicht." Sie warf es auf das Bett und griff nach einem roten Shirt. "Na ja, vielleicht?" Sie hielt es sich an und zupfte an den Ärmeln. "Nein, lieber nicht.", entschied sie schließlich und warf es zu dem Kleid, das auf der spitze eines Klamottenbergs lag. Sie war nur gut einen Woche hier und hatte ihren gesamten Kleiderschrank dabei, wie es Draco schien. Er hatte sich, ohne das Herm es bemerkte mit verschränkten Armen in den Türrahmen gelehnt und sah nun seiner Freundin beim aussuchen der passenden Kleider für den kommenden Tag zu. Der kurze Morgenmantel war fest zugeschnürt. Darunter war ein kurzer Pyjama, denn obwohl schon längst Frühling war und tagsüber bis zu zwanzig Grad, war es nachts noch sehr kalt. Ihre langen Haare fielen ihr über den Rücken und die Locken wippten leicht, wenn sie den Kopf wiegte, so wie jetzt, als sie überlegte, ob sie das schwarze Shirt anziehen sollte. "Nein, dazu müsste ich schon die schwarze Unterwäsche anhaben.", sagte sie sich selbst und hielt inne. "Wann habe ich die eigentlich zu letzt gesehen?", überlegte sie weiter. Noch immer hatte sie den Zuschauer nicht bemerkt. "14. Juli letzten Jahres.", kam es da von der Tür und Herm drehte sich rum. "Letzten Sommer? Ja, das kann stimmen.", nickte sie, als sie plötzlich stutzte. "Woher...?" Ihre Augen weiteten sich. "Das war als du so plötzlich in meinem Zimmer standest." Draco hob beschwichtigend die Hände. "Du sahst wirklich toll in der schwarzen Unterwäsche aus.", grinste er. "Spanner!", schrie Herm und ließ das Shirt sinken, nur um im nächstem Moment auf ihn loszugehen. Draco zog es vor sich zu verziehen. Er kam gerade die Treppe herunter gesprungen, als die Grangers eintraten. "Guten Morgen, Draco.", begrüßte ihn Diana. Dieser verlangsamte kurz seinen Sprint. "Guten Morgen Mr und Mrs Granger.", sagte er vergnügt und mit einer halb angedeuteten Verbeugung, dann lief er auch schon schneller, denn Hermine sprang gerade die letzten vier Stufen auf einmal herab. "Morgen Mom, Dad.", rief sie nur knapp und wollte schon vorbei, als ihr Vater sie am Arm festhielt und sie unweigerlich anhalten musste. "Was ist denn das für eine Art?", fragte er streng. Herm beugte sich pflichtschuldig zu ihm hinüber und drückte sowohl ihrem Vater als auch ihre Mutter einen Kuss auf die Wange und weil Narzissa und Lucius in der nähe standen auch ihnen noch. Phoebe konnte sich noch rechtzeitig ducken, dann brüllte Herm auch schon. "Beleib stehen, Draco Malfoy oder du kannst was erleben." "Genau deshalb bleibe ich ja nicht stehen. Ich befürchte, das ich dann ach was erleben kann.", kam es lachend aus einem anderen Zimmer. "Was hat dein Sohn angestellt?", fragte Narzissa ihren Mann, der fragend aufsah. "Wieso mein Sohn?" "Er hat Hermione offensichtlich verärgert und dann ist es DEIN Sohn.", gab sie kurz als Erklärung. "Verstehe.", erwiderte er und ging voran ins Esszimmer. Sie nahmen gerade alle Platz, als Draco am Tisch vorbeikam. Er angelte sich ein Brötchen aus dem Korb, dann war er auch schon weg. "Willst du dich nicht setzten?", rief noch Narzissa hinterher. "Keine Zeit, Mom. Ich bin auf der Flucht.", kam die Antwort. "Das wird dir nichts bringen. Irgendwann musst du stehen bleiben.", schrie Herm, als sie gerade am Tisch vorbei kam. Sie warf einen kurzen Blick auf das Frühstück und seufzte, dann ergriffen ihre Augen wieder Draco, der lachend in der Tür stand und schon hatte sie die Köstlichkeiten vergessen und rannte auf ihn zu. "Du Fiesling, du Nichtsnutz, du Laus, du ...du ...du ...", rief sie. "Fällt dir nichts mehr ein, mein Schatz.", grinste er, während er davon rannte. "Ich hasse es wenn du mich so nennst.", knurrte sie. "Ich weiß. Drum tu ich es ja. Du regst dich immer so herrlich darüber auf.", kommentierte er ihren Gesichtsausdruck. Hermines Hände griffen nach einem Kissen, das sie zielsicher gegen Dracos Kopf schleuderte. "Hey, das ist unfair. Du bist Jäger." "Und du Sucher. Du solltest also in der Lage sein, so etwas zu fangen.", schrie sie und fegt auf ihn zu. Draco blieb abrupt stehen und drehte sich um. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, während er seinen Blick einmal über ihren Körper wandern ließ. "Wusste ich es doch.", sagte er. "Wusstest du doch was?" Hermiones Blick fuhr an sich hinunter. Ihr Morgenmantel hatte sich gelöst und darunter war nur ein kurzes Nachthemd. "Du Spanner. Perverser, Lüstling." Wütend knotete Herm ihren Mantel wieder zu und jagte ihm nach. Draco kannte sich besser im Haus aus, drum war er auch schneller. Als er erneut am Tisch, wo seinen und Herms Familie saß vorbeikam, rief ihm Lucius zu: "Du bleibst jetzt stehen." "Keine Zeit, Dad." "Hast du nicht verstanden?", fragte Lucius eindringlich Draco, der schon wieder im Nebenzimmer war, stand augenblicklich still und drehte sich um. Herm, die damit nicht gerechnet hatte, versuchte zum Halten zukommen, doch sie schlidderte und fiel gegen Draco, der daraufhin das Gleichgewicht verlor und Herm mit sich zu Boden zog. "Du mieser...", versuchte Herm es noch einmal, doch ihr fiel nichts mehr ein, also schlug sie mit der Faust in den Boden, dicht neben Dracos Kopf. "Das ist jetzt etwas übertrieben, findest du nicht?", versuchte er vorsichtig einzulenken. "Übertrieben?", rief Herm und richtete sich soweit auf, dass sie ihn ansehen konnte. Draco versuchte sich aufzurichten, doch Herm drückte ihn wieder auf den Boden. "Ich verstehe einfach nicht, warum du dich darüber so aufregst. Das ist doch längst verjährt, außerdem habe ich damals gar nichts gesehen. Ich meine du hast mich doch gar nicht interessiert. Damals noch nicht.", versuchte er erneut einzulenken. "Es geht ums Prinzip.", sagte sie und setzte sich mit verschränkten Armen auf. Draco richtete auch auf und stützte sich auf die Unterarme. "Na fein. Dann entschuldige ich mich hiermit in aller Form. Es war nicht meine Absicht, ich war ja selber ganz überrascht." Hermione sah ihn zweifelnd an, nickte dann aber und stand auf, sodass auch Draco nun aufstehen konnte. "Okay, dir sei verzeihen.", sagte sie hoheitsvoll. "Vielen Dank. Du solltest dir endlich was Vernünftiges anziehen." Herm nickte und verschwand in ihr Zimmer, während Draco zum Frühstück ging. Die Eltern saßen abwartend da, doch weder Draco, noch Herm, die wenige Minuten später erschien, hatten Lust irgendwas zu erzählen, also fragte Diana direkt. "Was hatte das mit Spanner, Perverser und Lüstling auf sich?" Herm wollte gerade von einem Brot abbeißen und hielt inne. Sie schielt zu Draco, der ohne eine Regung zu zeigen weiter aß. Typisch dachte sie. Sie legte ihr Brot wieder ordentlich auf den Teller und sah ihre Mutter an. "Gar nichts weiter, Mom. Nur eine kleine Meinungsverschiedenheit." "Ich habe sie nur zufällig gesehen, wie sie nur mit Unterwäsche bekleidet durchs Haus gehopst war.", erwiderte Draco. "Letzten Sommer.", setzte er noch nach. Hermione warf ihr Brot nach ihm, doch traf nicht. "Man spielt nicht mit Essen.", kommentierte dies ihr Vater. "Und was hast du gesagt, als du sie gesehen hast?", bohrte nun seine Mutter. "Gar nichts, es war mir doch total egal?", gab Draco sofort zurück. Phoebe, die bis dahin stumm dagesessen hatte, sah fragend auf. "War das zufällig der Tag, an dem du grinsend nach Hause gekommen bist und gesagt hast, du hast ein hinreißendes Mädchen gesehen?" Draco setzte seine gelangweiltste Miene auf, die er hatte. "Ich weiß nicht, wovon du sprichst." "Na der Tag, als ich dich dann fragte, warum du so grinst und dann hast du gesagt, das dich Hermione gar nicht interessiert und dann habe ich Dad gefragt..." "Stimmt.", fiel nun Lucius ein, "Phoebe hat mich gefragt, ob man glücklich ist, wenn man einen Menschen sieht, der einen gar nicht interessiert. Ich wusste nicht das du damit gemeint bist, Sohn." Draco durchbohrte seine Schwester mit einem Blick. "So, so, also gar nichts gesehen, ja?", zischte Herm leise. 2. April, Freitag Hermione saß betrübt im Garten. Ihre Eltern hatten sie kurz besucht und waren wieder weg. Ein neues Leben aufbauen. Sollen sie doch, dachte sie bitter. Ich werde nicht mitkommen. Narzissa stand am Fenster und sah hinaus. Lucius saß grübelnd am Schreibtisch. Seine Verhandlung war nahe. "Wir müssen sie irgendwie aufmuntern.", murmelte Narzissa. "Mhmm?" Lucius sah auf. "Hermione ist so trübsinnig, das passt nicht zu ihr." "Und was haben wir damit zu tun? Soll Draco sich darum kümmern, wozu bekommt er sonst sein Geld?" "Einen Überraschungsparty. Und wir laden ihre Freunde aus Hogwarts ein." Lucius Kopf fuhr ruckartig hoch. "Soll das heißen dieser POTTER und WEASLEY auch?" "Ja, natürlich? Und nichts würde dir mehr helfen, als eine Party für eine Muggelgeborene mit Muggelfreunden." "Mir wird schlecht.", grummelte Lucius. "Wir können ja noch mal darüber reden.", lenkte Narzissa ein. Hinter der Tür stand ein elfjähriges Mädchen und grinste. "Nein, werden wir nicht.", flüsterte sie und rannte in ihr Zimmer. Noch am gleichen Tag verließen unzählige Einladungen Malfoy Manor. 3. April, Samstag Ronald Weasley und seine Schwester Ginny kamen gähnend die Treppe hinunter. "Morgen Mooooooooom." "Guten Morgen. Ihr habt Post." Mrs Weasley deutete auf zwei Eulen, die auf dem Fensterbrett saßen. "Von Harry können die nicht sein.", stellte Ron fest. "Ach was?", fragte Ginny sarkastisch und knüpfte die Brief ab. Suchend sah sie nach dem Absender, als sie erstaunt aufblickte. "Malfoy Manor?" Ron riss ihr den Brief aus der Hand. "Tatsächlich, Malfoy Manor. Soll das ein Scherz sein?" "Nein, eine Überraschungsparty für Herm.", sagte George als er über die Schulter seiner Schwester sah. "Eine Überraschungsparty für Herm? Sie hat doch gar nicht Geburtstag?" "Wer weiß was es zu feiern gibt? Vielleicht sollte Herm bei der Feier auf Alkohol verzichten?", überlegte Fred und bekam einen Rippenstoß von Ginny. *** Harry saß gelangweilt in seinem Zimmer im Legustenweg, als eine Eule ungeduldig an die Scheibe pickte. Er öffnete und der Vogel steuerte Hedwigs Käfig an. Gierig sah das Tier auf deren Futternapf. Hedwig plusterte sich entrüstete auf. "Komm schon her.", lockte Harry das Tier mit einer anderen Schüssel mit Körner und augenblicklich humpelte das Tier, von dem Brief behindert auf den Jungen zu. Harry musste grinsen. Dann band er das Papier vom Bein und rollte es auseinander. Wahrscheinlich war er von Ron, der fragte, wann er ihn abholen kommen könnte. Umso erstaunter war er als er das Siegel sah. Erschrocken musste er sich erst einmal setzten. "Malfoy?" Seine Augen wanderten zum Ende des Briefes. Phoebe Malfoy lud zur Überraschungsparty für Herm ein. "Wissen ihre Eltern davon?", zweifelte er leicht. Da fegte eine zweite Eule ins Zimmer. Diesmal kam sie von den Weasleys. "Sie wissen ganz sicher nicht davon.", grinste er, als er diesen las. Es war ein Rundschreiben von sämtlichen Schüler seiner Klasse, die alle offensichtlich einen Einladung bekommen hatte. Er überlegte nicht lang. Den Spaß wollte er sich nicht entgehen lassen. Schwungvoll setzte er seinen Namen auf die Liste, die zugesagt haben, es waren ausnahmslos alle und schickte beide Eulen zurück zu den Malfoys. Harry blinzelte zu Hedwig. Kritzelte ein paar Zeilen auf ein Papier du schickte sie zum Fuchsbau. Er fragte, ob er die Weasleys besuchen kommen könnte. Dann begann er den Koffer zu packen. Er wusste, dass er spätestens heute Abend bei ihnen sein würde. *** Phoebe besah sich zufrieden die Liste. Sie würden alle kommen. Da waren, die Zwillinge Patil, Theodor, Gregory, Vincent, Terence, Adrian und Lisa, Lavender, Terry und Mandy, Hannah und Ernie, Susan, Mill, Neville, Blaise die Weasleys Ron und Ginny und sogar Harry. "Das wird einen Big Party.", kicherte Phoebe, "Dad wird ausflippen." 4. April, Dienstag 'Dad' war einem Tobsuchtsanfall nahe, als Phoebe fröhlich pfeifend von der Party erzählte. "Wie kannst du nur ohne meinen Erlaubnis ein solches Fest organisieren?", rief er aufgebracht. "Mom hat es doch selber vorgeschlagen.", verteidigte sie sich. "So nicht. Phoebe. Du kannst nicht machen, was du willst." "Mom?" Hilfe suchend sah das Mädchen nach Narzissa um, doch diese schüttelte nur den Kopf. "Dein Vater hat Recht. Du hättest zum mindest vorher damit zu uns kommen sollen." "Wir können sie jetzt nicht mehr alle ausladen." "Doch könne wir.", knurrte Lucius. "DAD! MOM!", schrie nun Phoebe. So hatte sie sch das nicht vorgestellt. "Geh auf den Zimmer und komm erst wieder, wenn wir dich rufen.", bedrohlich blickte Lucius seine Tochter an, die nun doch so was wie Angst bekam und stumm nickte. Dann verschwand sie. Narzissa drehte sich zu Lucius um und kam auf ihn zu. "Aber sie hat Recht, wir können sie nicht mehr ausladen." "Natürlich nicht.", knurrte er verärgert "Aber das werde ich doch vor dieser Göre nicht zu geben." "Und vorgeschlagen habe ich es ja tatsächlich." "Willst du das Verhalten von Phoebe auch nicht entschuldigen." Lucius zeigte zur Tür. "Nein. Ich will gar nichts entschuldigen. Nur, du weißt, wie gerne sie spioniert." Lucius verschränkte die Arme. "Ich werde es trotzdem nicht einfach so durchgehen lassen. Und ich habe keine Zeit für so was." "Gut, sie wird das Fest organisieren und Draco wird ihr dabei helfen.", bestimmte Narzissa. "Mach dir keine Sorgen, es wird alles gut." "Wenn es doch nur wahr wäre." Seufzend setzte Lucius sich in den Sessel. Mit Sorge dachte er an den nächsten Tag, wenn er vor Gericht erscheinen musste. *** "Ich soll was? Habe ich nichts Besseres zu tun?", fragte Draco, als er erfuhr, das er mit Phoebe eine Überraschungsparty organisieren sollte. "Und kein Wort zu Herm." "Wie stellt ihr euch das vor? Wir wohnen nicht gerade Meilen von einander entfernt." "Du schaffst das schon." Draco ließ sich zurück auf die Couch fallen. "Dann, müssen wir die Einladungen schreiben.", sagte er düster. "Sind schon.", quietschte Phoebe vergnügt. "Von dir? Na super, das wird also eine Kinderfete." "Nein, wieso? Es kommen fast alle aus deiner Klasse, bis auf Parkinson, die habe ich nicht eingeladen." "Potter und Weasley auch?" "Jepp." "Arg, diese Göre.", knurrte Draco. 5. April, Montag "Was macht ihr denn so früh und einträchtlich nebeneinander so geheimnisvolles?", fragte Herm und schob sich mit einem Finger eine Strähne hinter das Ohr. Phoebe und Draco schoben hastig ein paar Zettel zusammen. "Das erzählen wir dir später." "Eine Überraschung?" Hermiones Augen weiteten sich neugierig. "Jaaaaa, aber nicht jetzt und nicht für kleine neugierige Herms gedacht.", sagte Draco bestimmt und schob seinen Freundin wieder aus dem Zimmer. Gab ihr einen Kuss und schlug die Tür vor ihrer Nase zu. Hermione war einiger maßen verdutzt. Doch dann zuckte sie mit den Schultern und ging Malfoy senior suchen. Mr Malfoy saß vergnügt im Wohnzimmer und las Zeitung. Er hatte die Verhandlung wegen Verdacht auf Anhängerschaft des dunklen Lordes gewonnen. Natürlich war alles völlig haltlos und erfunden gewesen. "Natürlich.", murmelte er vergnügt. "Guten Morgen, Lucius.", sagte Herm und setzte sich ihm gegenüber. "Guten Morgen, Hermione. Was habt ihr heute so vor?" "Draco und Phoebe planen etwas. Und da ich davon ausgeschlossen bin, habe ich nichts Besonderes vor." Lucius ließ die Zeitung sinken und sah sie über den Rand hinweg an. "Höre ich da eine gewisse Verstimmung heraus?" "Natürlich ist sie verstimmt.", entgegnete nun Narzissa. Dann drehte sie sich zu Herm. "Die werden morgen wieder Zeit für dich haben. Was hältst du davon, wen wir beide in die Nokturngasse gehen. Ich muss ein paar Besorgungen machen?" "Hältst du es für eine gute Idee, jetzt wo Lucius endlich frei gesprochen ist, sich gleich wieder unter den Schwarzmagiern zu mischen?" "Wir haben nie bestritten Schwarzmagier zu sein, das würde uns eh keiner abnehmen.", sagte Narzissa gleichmütig und reichte Herm ihren Umhang. Ihr war es egal, außerdem wollte sie schon immer in die Nokturngasse. Was für eine günstige Gelegenheit. *** Hermione war sprachlos, als sie einen Buchladen gingen, der ausschließlich Bücher der verbotenen Abteilung führte. Sofort hatte sie sich in eins vertieft. Narzissa sah ihr mit einem Lächeln zu. Wenn sie noch einen Tochter haben könnte, würde sie genau so einen haben wollen, wie Herm es war. "Wir müssen gehen, Herm.", sagte sie nachdrücklich, als diese zum Wiederholtesten Male abwesend nickte. Ihre Hand legte sich auf Herms Schulter und sie zuckte unwillkürlich zusammen. Nicht schon wieder, dachte sie erschrocken. Erneut umfing das Mädchen schwarze Aura, ein untrügliches Zeichen, das sie dem Tod näher war, als sie sollte. Narzissa sah sich um. Hier war niemand außer dem Besitzer, doch von dem drohte nicht die Gefahr. Dennoch war sie nervös. Sie zog Herm etwas unsanft das Buch aus den Händen, ging zum Tresen und bezahlte, dann zog sie das Mädchen hinter sich her. Auf der Strasse war die Aura verschwunden. Hatte sie sich getäuscht, oder war jemand im Laden gewesen, den sie nicht gesehen hatte. Sie waren einig Schritte entfernt, als einen weitere Gestallt aus dem Buchladen trat. Dieser sah den beiden Frauen hinterher und lächelte ein kaltes Lächeln. "Ich bekomme was ich will, Hermione Granger.", sagte er und drehte sich um. Dabei stieß er gegen ein Pärchen, die ihn misstrauisch ansahen. Dann hastete er weiter. Celina sah ihm nach. "War das nicht der Vormund von Hermione?", fragte sie Severus, der immer noch schützend einen Arm um sie gelegt hatte. Dieser nickte. *** "Es geht mir einfach nicht mehr aus den Kopf, Lucius." Nervös lief Narzissa auf und ab. "Ihr wird nichts passieren. Überleg mal, wie oft du nun ihren Tod schon voraus gesehen hast und sie ist immer noch am Leben." "Durch Glück, durch Zufall.", winkte sie ab. Lucius sah sie eindringlich an. "Ihr wird nichts passieren. Es gibt niemand mehr, der ihr etwas Böses will. Hörst du?" Narzissa nickte. Es klingelte. "Das werden sie sein." Poo eilte zur Tür. Die Grangers kamen besorgt ins Zimmer. "Was gibt es, warum hast du uns so eilig gerufen", fragte Diana. Narzissa bedeutete ihr sich zu setzen und sie erzählte die Begebenheit in die Noturngasse. "Und jetzt? Was sollen wir tun?" "Wir haben gedacht, wir holen Hermione ganz her, wenn ihr einverstanden seid.", schlug Lucius vor. "Wir schicken sie gleich morgen los und lassen ihre Sachen holen." Diana nickte. "Ja, das wird wohl das Beste sein. Wir werden das Haus ganz verkaufen." *** "Wie, ich ziehe ganz hier ein?" Hermione sah zwischen ihren Eltern hin und her. Nicht das sie was dagegen gehabt hätte, aber es kam so plötzlich. "Und Neil?" "Wird entlassen. Wir brauchen ihn nicht mehr." "Schade, ich hätte ihn so gerne mal verflucht.", seufzte Herm und Draco grinste: "Wer sagt denn das du das nicht trotzdem kannst." "Bitte. Ihr verkennt den ernst der Situation.", sagte Lucius streng. "Ja, Dad.", sagten Herm und Draco gleichzeitig und lachten laut los. Natürlich verkannten sie den Ernst der Situation, immerhin bekamen sie endlich was sie wollten. "Das ist ein weiterer Punkt.", begann Narzissa. "Ihr seid nicht verheiratet, also werdet ihr von einander die Finger lassen." Augenblicklich verschwand jede Lachfalte aus den Gesichtern. "Wie... wie meinst du das?", fragte Draco vorsichtig. "Genau so wie ich es gesagt habe. Mehr als ein paar Küsse sind nicht drin. Ich muss dich ja nicht darauf hinweisen, dass ich die Zukunft kenne." Eindringlich sah sie ihren Sohn an, der schmollend die Unterlippe vorschob. Hermeine runzelte die Stirn und verschränkte die Arme. "Wir sind siebzehn, volljährig.", grummelte sie. "Aber nicht verheiratet.", sagte nun David, der bis dahin still in einer Ecke gesessen hatte. "Wenn irgendwas passieren sollte, wird Hermione nach der Schule auf ein Internat geschickt." Erschrocken sahen sich die Jungendlichen an. "Habt ihr versanden?", fragte Lucius eindringlich. "Ja, Sire.", murmelten sie verdrossen. 6. April, Dienstag "Guten Morgen.", rief Hermione und genoss das erschrockene Gesicht von Draco, der kerzengerade aus dem Schlaf fuhr. Genervt verdrehte er die Augen und sank wieder in die Kissen zurück. "Wie spät ist es?", knurrte er und bedeckte seine müden Augen mit einem Arm, vor der ekelhaft hellen Sonne. "Es ist schon fast zehn. Ich darf dich wecken. Ist das nicht großartig?" "Phantastisch.", grummelte er und drehte sich auf den Bauch um sein Gesicht im Kissen zu vergraben. Herm kümmerte es überhaupt nicht, das er noch schlafen wollte. Sie sprang auf sein Bett und setzte sich auf ihn drauf. "Komm schon steh auf.", verlangte sie und ihre Finger wanderten über seinen Rücken. Draco grummelte nur weiter vor sich hin. "Steh aaaaaauf?", sang sie mit schiefem Ton. Dann beugte sie sich zu ihm hinunter. Sie sah es deutlich, er versuchte krampfhaft am Traum fest zu halten. Ihre Lippen waren nun ganz dich neben seinem Ohr. "Weißt du was?", hauchte sie. Er murmelte unverständliches. "Ich habe unter meinem Morgenmantel praktisch nichts an." Augenblicklich hatte sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Er drehte den Kopf und musterte sie. "Wirklich?" "Würde ich lügen?" Draco drehte ich so gut es eben ging wieder um und richtete sich auf. "Beweise.", verlangte er und Herm zog mit einem Finger den Ausschnitt tiefer. Er zog die Augenbrauen hoch. Sie hatte Recht. Immer weiter öffnete sich der Mantel, als es plötzlich klopfte. Frustriert sank Draco zurück und Herm kletterte von ihm herunter um sich sittsam neben ihn zu setzten. Da ging die Tür auch schon auf. "Draco, kommst du...", Narzissa stand in der Tür und musterte erstaunt die engelsgleich lächelnde Herm. Fehlt nur noch ein Heiligenschein. Hermione und ein Engel?! Nie im Leben! "... zum Frühstück?", beendete sie den Satz und schloss die Tür wieder sorgsam. Sie warteten noch die Schritte ab, dann begannen sie zu lachen, das schließlich in einem unendlichen Kuss erstickt wurde. *** "Also, da du mich gestern so sträflich vernachlässigt hast, wirst du mir einen Wunsch gewähren.", sagte Hermione amüsiert und musterte Dracos Gesicht, der nun vorsichtig aufsah. Dunkel erinnerte er sich an Theodor und wie dieser nervös auf und ab lief, weil er eine Wette gegen Parvati verloren hatte. Genauso musste dieser sich gefühlt haben. Irgendwie in die Enge getrieben. "Na?" Herm lauerte und Draco nickte zögernd. "Hast du Angst?" "Ich? Keinen Spur.", entrüstete sich Draco. "Ich würde gerne Billiarde spielen." "Billiarde? Was soll das sein?", fragte er verständnislos. "Es wird dir gefallen. Einen Kuchenschlacht wäre auch nicht schlecht, aber dazu haben wir zum einen nicht genügend Leute und nicht genügend Torten." "Einen Kuchenschlacht?" Nun musste Draco doch grinsen. Die Idee gefiel ihm und er wusste auch schon wem er die erste ins Gesicht feuern würde. *** "Hatschiiii." "Harry, hast du dich erkältet?", besorgt legte Mrs Weasley dem Jungen eine Hand auf die Stirn. Nein, Fieber hatte er keins. *** Hermione sah sich zufrieden um. Der Raum war perfekt zu spielen. Ein Tisch war schnell verwandelt, ebenso die Kugeln und Queues. Hermione erklärte die Spielregeln und Draco sah mit einem leicht verwirrt Blick auf den grünen Tisch und nickte ab und zu. "Du hast nichts verstanden, oder?", fragte sie scheinheilig. "Ich denke ich krieg das hin.", winkte er ab und fixierte die weiße Kugel, während er seinen Queue ausrichtete. Ungeschickt stieß die Spitze in den Bezug und hinterließ ein Loch. Wie er das geschafft hat? Herm zauberte es wieder ganz und legte die Kugel zurecht. "Du darfst noch mal, weil es für dich ja das erste Mal ist.", sagte sie großzügig und stellte sich hinter ihm. Erneut fixierte er das Ziel und... die weiße Kugel flog in einem hohen Bogen vom Tisch. Hermione gewährte ihm eine dritte Chance. Diesmal stellte sie sich hinter ihm und richtete den Queue mit aus. Ihr Gesicht war nahe an seinem und ihr warmer Atem streifte seine Wange. "Siehst du genau so.", sagte sie leise und er konzentrierte sich erneut. Diesmal traf er und es gelang ihm sogar eine der farbigen Kugeln zu versenken. Nach einem Spiel, das Herm gewonnen hatte, war Draco immerhin schon so weit, so schien es, dass er einige Kugeln mit etwas Glück genau dort versenkte, wo er es auch wollte. Hermione ging zur Tür und sah sich um, während Draco die Kugeln neu ordnete. Sie blickte die Treppe hinauf. Lucius und Narzissa waren gerade gegangen und Phoebe war zu einer Freundin aufgebrochen. Sie waren alleine im Haus und würden es auch die nächsten Stunden sein. Sie schloss die Tür und schob den Riegel vor, dann drehte sie sich mit einem verführerischen Lächeln um und sah Draco von unten her an. "Was hältst du von einer kleinen Bedingung?", fragte sie. Draco sah auf, als hätte er nichts mitbekommen. "Bedingung?" "Für jede Kugel, die richtig vorhergesagt versenkt wird, fällt für den Verliere ein Kleidungsstück." "Das ist kindisch.", sagte Draco. "Aber lustig." Draco musterte sie einen Augenblick, grinste dann auch und hielt seine Hand entgegen. "Abgemacht, Gryffindor." Herm schlug ein und hatte den Anstoß. Zehn Minuten später stand sie barfuss mit Unterwäsche und Bluse bekleidet vor dem Tisch und starrte fassungslos auf die Kugel, die gerade in das vorhergesagte Loch verschwand. Draco hatte lediglich seine Schuhe und einen Strumpf verloren. Er drehte sich zur ihr um. "Was sagst du dazu?" "Ich bin fassungslos." "Kann ja sein, aber Wette ist Wette." "Das kannst du nicht machen, dann stehe ich nur noch in Unterwäsche da.", sagte Herm entsetzt. Draco grinste "So sind wir Slytherin eben." Dann wurde sein Gesicht ernst. "Bluse her.", befahl er und streckte seine Hand aus, während er sich mit der anderen auf seinen Queue stützte. Herm musste einsehen, das er im Recht war, immerhin hatte sie es sogar vorgeschlagen, nur lief das ganze in eine andere Richtung als sie wollte. Langsam knöpfte sie sie auf und er verfolgte jeden einzelnen Handgriff mit wachsendem Interesse. "Sieh an, die schwarze.", kommentierte er den Anblick der Unterwäsche. "Extra für dich.", hauchte sie mit einem bitteren Lächeln, dann blitzte es in ihren Augen auf. "Links Mitte.", kündigte sie an und die Kugel rollte in einer naturwissenschaftlich nicht erklärbaren Weise genau dort hin. "Reich mir deinen Hose, Schatz.", sagte sie mit einem bissigem Lächeln. "Das war geschummelt.", protestierte er. "Beweise es." "Wozu, du hast sowieso gleich verloren.", zuckte er mit den Schultern. Dachte er jedenfalls. Für alle unerklärlich rollten sein Kugeln Bögen um die Löcher, die jeder Wissenschaft widersprachen. Während Herms alle einlochten, wie sie es wollte. "Ein Hemd für die liebe Herm.", lachte sie. Sie musterte ihn und nickte zufrieden. Nun war Draco dran. Er fixierte Herm mit einem Blick, der besagt, ich habe dich durchschaut. Dann lächelte er. Er stieß die Kugel an und drehte sich dann zu Herm um. Er ließ sie nicht aus den Augen und so war es ihr unmöglich das Spiel zu manipulieren. Die Kugel rollte mit unendlicher Langsamkeit auf das vorhergesagte Loch zu. Sie stand auf der Kante, wackelte leicht und Herm atmete schon auf, als sie, vielleicht durch einen Windhauch, doch in der Tiefe verschwand. Draco schaute gar nicht hin. Der Gesichtsausdruck seiner Freundin sprach Bände. Er grinste und beugte sich zu ihr hinunter. "Du hast schon wieder verloren, Schatz." 7. April, Mittwoch Hermione war alleine in ihr Elternhaus gegangen. Das Kissen von Draco unter dem Arm stieg sie die Treppe hinauf. Sie hatte darauf bestanden alles allein zu packen. Sie wollte sich verabschieden, wie sie gesagt hatte und das stimmte ja auch irgendwie. In diesem Haus gab es nur noch ihre Sachen in ihrem Zimmer. Sie setzte sich auf dem Boden und begann langsam die Schränke auszuräumen. Viel hatte sie nicht. Sie hatte schon einen Menge in Malfoy Manor und in Hogwarts. Hier war sie am Ende ja doch nur noch wie ein Besuch gewesen. Die Möbel würden hier bleiben. Die Zwei Truhen waren bald gepackt und in das Wohnzimmer gebracht. Am nächsten Morgen, sollte sie via Flohnetzwerk zurück zu den Malfoys. *** Hermione gähnte. Es war spät geworden und Die Truhen im Wohnzimmer musste sie nur noch klein hexen. Ihr Besen stand ordentlich daneben. Sie sah aus dem Fenster. In der Ferne hörte sie eine Turmuhr elf schlagen. "Wenn ich nicht bald einschlafe werde ich morgen nicht aus dem Bett kommen.", mahnte sie sich. Sie drückte ihr Gesicht in das Kopfkissen, das sie Draco entwendet hatte. Ob es ihm aufgefallen war?, dachte sie noch mit einem Grinsen, dann schloss sie die Augen. Wohlig Wärme breitete sich um sie aus. Sie wünschte sie hätte auch einen Kamin, wie Draco in seinem Zimmer, dachte sie. Sie drehte sich unruhig hin und her. Hier konnte sie unmöglich schlafen. Sie griff sich dass Kissen und ging hinunter ins Wohnzimmer. Dort zündete sie das Feuer im Kamin an, bette ihren Kopf auf Dracos Kissen und schloss die Augen. Krummbein machte es sich auf der Decke gemütlich. Fast perfekt, dachte Herm, fast wie in Malfoy Manor. Der Raum erhitzte sich und wurde so heiß wie Feuer, dass sich in ihre Bettdecke fraß, doch Herm war schon im Halbschlaf und registrierte kaum das plötzliche Fauchen von Krummbein. 8. April, Donnerstag Narzissa fuhr ruckartig aus dem Schlaf. Die Uhr schlug halb eins. "Hermione!", rief sie mit weit aufgerissenen Augen. Dann war sie schon aus dem Bett gesprungen. Lucius sah müde auf. "Was ist denn los.", gähnte er. "Das Haus der Grangers brennt.", rief seine Frau und war schon in einen Umhang geschlüpft. Sie hastete ins Kaminzimmer und sprang hinein, noch ehe Lucius den Raum betreten hatte. Sie ließ das Flohpulver aus ihrer Hand rieseln, dann war sie auch schon in grüne Flammen gehüllt und kurz darauf verschwunden. Lucius hastete zu Kamin, doch ehe er die Gedanken ordnen konnte, war Narzissa schon wieder da. Sie hustete und roch stark nach verbrannten Holz und Stoff. Ihre Wangen waren Ruß geschwärzt und ihre sonst so hellen Haare mit einer Ascheschicht bedeckt. "Es brennt.", flüsterte sie und lehnte sich hustend gegen ihren Mann. "Was brennt?", fragte er nun. "Das Haus der Granger. Hermione ist dort und schläft." "Bist du sicher?" "Ich sehe sie deutlich schlafen und wir haben sie doch heute Nachmittag zurück geschickt. Sie wird... sie wird.... Wir können nichts tun, bevor wir da sind, ist es zu spät." "Wir gehen sofort." Entschlossen griff Lucius nach der Hand seiner Frau und schritt zur Eingangstür. Das wollte er doch mal sehen. Durch den Kamin war der Weg versperrt, doch sie konnten ja noch apparieren. "Es ist zu spät, Muggel versuchen es schon zu löschen.", jammerte Narzissa. "Mom, Dad, was ist denn los?", fragte da eine Stimme von der Treppe. Phoebe war von dem Tumult aufgewacht. "Nichts. Geh wieder schlafen. Wir holen nur Herm her.", bestimmte Lucius. "Herm? Aber..." *** "Tjaaaa, würde mal sagen, die Heldin hat die Hüppe gemacht, dann ist die Geschichte hier wohl zu Ende. *besonders fies grins*" *** ... to be continued Kapitel 18: ------------ Kapitel 18 8. April, Donnertag Da sah Narzissa schockiert zu Phoebes Füßen. "Was macht Krummbein hier?", rief sie und stürzte die Treppe hoch. Ihre Finger fuhren in das dichte Fell des Katers. Es war verraucht und rußig. "Er kam so gegen halb zwölf in mein Zimmer getapst.", erklärte Phoebe gähnend. Konnte es ein? Narzissa sah zum Gästezimmer, das in Zukunft das von Herm werden sollte. Schon rannte Lucius an ihr vorbei und stieß die Tür auf, doch das Zimmer war leer und dunkel. "Wo ist sie?", rief er und Phoebe legte warnend einen Finger auf den Mund. "Nicht so laut, sie sind gerade erst eingeschlafen." Sie sah zu Dracos Tür, dann gähnte sie noch einmal herzhaft, winkte ihren Eltern zu und grummelte während sie in ihrem Zimmer verschwand: "Also ehrlich, Draco sollte ganz dringend sein Bett ölen." Dann klappte die Tür zu ihrem Zimmer zu und die Münder der Malfoys auf. Böses ahnend gingen sie zur Tür von ihrem Sohn. Schwer legte sich die Hand von Lucius auf die Klinke. Er wollte es nicht wissen und dennoch stieß er sie Tür auf. Narzissa, die vor ihm stand, prallte zurück. Sie hatten genug gesehen. Aber immerhin, war Herm wohlbehalten und unversehrt, jedenfalls soweit sie es sehen konnten. Ihre nackten Schultern lehnten gegen die von Draco, der seinen Arm um sie geschlungen hatte. Ein seliges, erschöpftes Lächeln war auf beiden Gesichtern zu sehen und sie schliefen tief und fest. *** Hermione kam die Treppe hinuntergetapst. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Narzissa und Lucius würden sicht schlecht gucken, das sie schon da war. Doch umso mehr staunte sie, als sie das Kaminzimmer betrat. Ihre Eltern waren da. "Guten Morgen.", sie beugte sich zu ihnen und gab beiden einen Kuss auf die Wange. "Wo genau warst du letzte Nacht?" Diana zog fragend eine Augenbraue hoch. Hermione sah sie von der Seite an. Warum hatte sie das Gefühl, das ihre Mutter genau wusste wo sie war? "Unser Haus ist angebrannt.", sagte Herm. "Bis auf die Grundmauern. Ich weiß. Aber das beantwortet nicht meinen Frage." "Ich war hier?", versuchte es Herm. Da trat Draco fröhlich pfeifend in den Raum und blieb angewurzelt im Türrahmen stehen. "Stimmt irgendwas nicht?", fragte er. Doch niemand achtete auf ihn. "Nun?" Ihr Vater trat vor uns blickte sie streng an. "Im Gästezimmer warst du jedenfalls nicht." "Woher wollt ihr das wissen?" "Wir haben nach gesehen.", antwortete nun Lucius. Hermione setzte sich in einen Sessel und verschränkte trotzig die Arme. Sie wusste genau worauf sie hinaus wollten. "Und wenn schon, dann habe ich eben in Dracos Bett geschlafen. Und?" "Wir haben es euch untersagt.", sagte Narzissa nun streng und nahm ihren Sohn ins Visier. "Ist das alles?" Draco trat nun ins Zimmer. "Könnt ihr euch nicht freuen, das Herm wohl behalten aus der Flammenhölle entkommen ist?" "Doch. Natürlich sind wir froh drüber. Aber das hat nichts mit der Tatsache zu tun, das ihr die Regeln dieses Hauses missachtete." Lucius sah zu Draco. "Mal ganz nebenbei. Wie kam Herm überhaupt hierher? Appariert ist sie nicht und durch diesen Kamin kam sie auch nicht." Hermione wollte schon sagen, das sie mit dem Besen geflogen war, doch da fiel ihr ein, dass dieser ja verbrannt war. Genau wie all die anderen Sachen. "Sie kam durch meinen Kamin. Fiel mir halb ohnmächtig in die Arme." Nun verschränkte auch Draco seine Arme und setzte seinen Ihr- könnt- mir- gar- nichts- Miene auf. "Seit wann ist dein Kamin am Flohnetztwerk angeschlossen?" "Seit du mir verboten hast zu apparieren." Lucius lachte sarkastisch auf. "Anstatt illegal zu apparieren, schließt er einen illegalen Kamin an." "Es hat Herm das Leben gerettet.", verteidigte Draco sein Handeln. "Ach, bist du jetzt auch unter die Hellseher gegangen?" "Hört auf.", schalltet sich nun Hermione sich ein. "Den Kamin habe ich damals angeschlossen, weil ich, als ich im Sommer hier war öfters mal nach Hause bin, wenn ich meine Ruhe haben wollte. Davon mal abgesehen, weiß ich nicht was ihr für einen Aufstand macht." Sie funkelte ihre Eltern böse an. "Ihr solltet dankbar sein, das ich lebe. Ich hätte sterben können, wenn Krummbein mich nicht in die Hand gebissen hätte." Sie hob ihren Arm und deutlich sah mal Kratz- und Bissspuren. "Der Rauch war schon so erstickend, das ich kaum bei Bewusstsein war. Wie ich herkam, weiß ich gar nicht mehr. Das nächste woran ich mich erinnere, ist, wie Draco mich zu seinem Bett getragen hat. Was hätte er denn tun sollen?" "Dich in Ruhe lassen.", murmelte David. "DAD! Falls ich dich daran erinnern muss, aber es gehören immer noch zwei zum ..." "Schon gut, schon gut.", winkte Diana ab. Sie ging zu ihr und nahm sie in den Arm. "Natürlich sind wir froh, dass es dir gut geht. Was hast du denn gedacht?" Hermione schloss die Augen und dann, sie wusste selbst nicht warum fing sie an zu weinen. "Es tut mir Leid, das ich euch enttäuscht habe.", sie sah auf und in die Augen ihrer Mutter. "Aber es tut mir nicht Leid, das ich mit Draco geschlafen habe." Diana nickte. *** "Was werden sie jetzt austüfteln?", fragte Hermione und lehnte sich zurück. "Entweder werden wir jetzt zwangsverheiratet oder sie stecken dich in ein Kloster.", erwiderte Draco. "Zwangsverheiratet?" Herm richtete sich auch und sah ihn an. "Na das schlimmste wäre es ja nicht.", lenkte er ein. "Oh, vielen Dank." Sie wollte gerade entrüstet aufspringen, als sie ein Grinsen sah, dass er mühsam zu verbergen versuchte. "Du kannst so fies sein." "Du etwa nicht?" "Ich tarne es besser.", sagte sie von sich überzeugt. "Verstehe." Er sah zum Himmel. Er war wolkenlos und blau. "Das Haus. Wie meinst du konnte es anfangen zu brennen? Hast du den Kamin nicht ausgemacht?" "Er war an, aber das Feuer kam nicht von dort. Ich hatte am Abend auch alle Stecker gezogen." "Stecker?" "Von den Elektrogeräten. Kühlschrank, Toaster, Fernseher, Video und so weiter." "Diese komischen Muggelsachen.", nickte Draco. "Und die können ein Feuer entfachen?" "Sicher wenn es einen Kurzschluss gibt, die Kabel durchschmoren. Was meinst du was das für einen Energieentladung ist. Mit etwas Pech kannst du daran auch sterben." "Und dann habt ihr so was im Haus?" Draco schüttelte verständnislos den Kopf. "Das passiert eher weniger oft. Die Technik ist inzwischen so weit." Hermione musste lachen, doch plötzlich verstummte sie wieder. "Nein, das Feuer kam wo anderes her. Aber ich habe geschlafen. Als ich aufgewacht bin, war das Feuer im Kamin längst aus und der einzige Fleck, wo noch keine Rauchschwaden hingen. Ein Glück das ich nicht in meinem Zimmer war. Das Dach krachte zusammen, als ich flüchtete, also nehme ich an, dass es dort zu erst gebrannt hat, aber ich verstehe nicht warum? Dort oben gab es nichts mehr, außer einem Schrank, einem Bett und einem Tisch." "Und dich.", sagte da plötzlich die Stimme von Phoebe hinter ihr. "Wenn ich Mom richtig verstanden habe, war das ein Mordanschlag." "Schon wieder?" Hermione schüttelte den Kopf. "Harry wird der Tod ständig vorhergesagt und mich jagt er die ganze Zeit. Irgendwas stimmt da doch nicht." "Aber wer?" Draco sah zu seiner Schwester. "Neil? Wenn ich Professor Fortuna und Professor Snape richtig verstanden habe." "Die sind doch nicht etwa hier?" Phoebe grinste, was so viel bedeutet: Doch, sind sie! "Noch nicht mal in den Ferien werden wir verschont.", jammerte Herm und stützte ihr Kinn in die Hände. "Ich geh mal sehen, ob ich noch mehr raus finde.", schüttelte Draco den Kopf. "Irgendwann bekommt sie mal mächtig Ärger." "Du meinst außer das man ihr die Erinnerungen raubt?" "Ach ja richtig. Hat sie inzwischen herausgefunden wer es war?" Hermione nickte. "Der Bruder von Celina. Der mir selbst gedroht hatte. Widerlicher Kerl." Draco zuckte ungerührt mit den Schultern "Der ist doch tot, also was soll's." Sie nickte und lehnte sich wieder zurück, gegen ihn. Eine Weile starrten sie in den Himmel. "Und wenn sie mich wirklich in ein Internat stecken?" "Du bist volljährig, das können sie nicht so einfach." Herm seufzte. "Was glaubst du, was sie alles so können. Ich meine sogar diese Situation ist mehr als absurd." Draco richtete sich etwas aus und griff nach ihren Händen. "Okay, ich verspreche dir was. Wenn sie dich wirklich in ein Internat stecken wollen, brennen wir nach der Schule zusammen durch." "Ehrlich?", nun musste sie doch grinsen. "Weißt du dass doch noch kitschiger ist, als die Verlobung von Lisa und Adrian?" Draco sah zum Himmel. "Es regnet immerhin keinen Blüten." "Das kann ich ja ändern." "Bloß nicht." Energisch zog er ihre Hand mit dem ausgestreckten Zauberstab zurück. "Das muss ja nicht sein." Sie lächelte und nickte, beugte sich zu ihm hinüber und küsste ihn. Sie vergaßen die Zeit und warum sie im Garten saßen, als sie hinter sich ein Seufzen hörten. Irritiert sahen sie auf. Da stand Phoebe und strahlte sie an. "Ihr seid süß zusammen. Mom und Dad wollen euch sehen." "Von wem?" "Von euch beiden. Oh und die Professoren sind auch noch da." "Das ist ja wie Spießrutenlaufen und Folterung in einem.", knurrte Draco, stand auf und ging zusammen mit Herm ins Haus. "Guten Morgen Professor.", sagte Herm, als sie in das Zimmer trat. "Wir sind gar nicht da.", lächelte Celina und Severus präsentierte seinen üblichen abweisenden Gesichtsausdruck. Lucius und Narzissa dirigierten die beiden in das Arbeitszimmer, wo bereits die Eltern von Herm warteten. "Also.", begannen sie. "Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder zieht Herm unverzüglich aus oder ihr werdet euch noch heute verloben." Das ganze ging so schnell, das die beiden erste einmal stumm blieben. "Nun?" Draco erwachte als erster aus seiner Trance. "War das eine Frage?" "Ja natürlich war das eine Frage.", bellte Lucius. "Dürfen wir darüber nachdenken?", fragte nun Herm und Draco nickte. "Nein. Ihr müsst doch wissen was ihr wollt." "Na dann verloben wir uns halt.", sagten sie gleichmütig. Die Eltern rissen erstaunt ihre Augen auf und sahen zu Narzissa. Hatte sie nicht vorhergesehen, das sie durchbrenne würden? Diese zuckte mit den Schultern. Draco und Herm beobachteten das Geschehen aus dem Augenwinkel. Sie waren ihnen doch tatsächlich auf den Leim gegangen. "Ja, dann werden wir das heute Abend etwas feiern.", sagte David und ging einigermaßen irritiert aus dem Zimmer. Diana und die anderen folgten ihm. Kaum fiel die Tür ins Schloss, als Herm und Draco anfingen zu lachen und sich um den Hals fielen. Warum sie die Show abgezogen hatten wussten sie selber nicht, es war auch gar nicht abgesprochen gewesen. Wahrscheinlich war es nur eine kleine Rache für die verstockte konservative Haltung der Eltern. 9. April, Freitag Hermione brauchte sämtliche Sachen, die sie für Hogwarts gepackt hatte neu und so machte sie sich zusammen mit Narzissa und Phoebe auf den Weg in die Winkelgasse. Herm steuerte als erstes ein Bettenhaus an. Sorgsam besah sie sich die einzelnen Federkissen. Narzissa und Phoebe standen etwas ratlos daneben. "Wozu brauchst du ein neues Kissen?", fragte schließlich das Mädchen. "Nicht ich, Draco. Seins ist im Haus verbrannt." "Wie kommt sein Kissen zu euch ins Haus?", fragte nun Narzissa. "Hab es mir ausgeliehen." Herm zuckte gleichmütig mit den Schultern. "Und das hat er sich so einfach gefallen lassen? Sieht ihm ja gar nicht ähnlich." Einfach gefallen lassen? Herm grinste. Nein, das hatte er nicht. Schließlich entschied sie sich für ein Federkissen in XXL. Dann zogen sie weiter. Die Bücher waren schnell zusammen gesucht und auch die Federn, Umhänge, Pergamentrollen, ein Kessel und was sie sonst noch so brauchte. Als letztes standen sie vor dem Schaufenster mit Besen. Hermione zog seufzend ihren Geldbeutel heraus. Es würde nicht reichen um ihren alten zu kaufen. Das Kissen war doch mehr als sie gedacht hatte. Narzissa nickte ihr zu. "Lass mich ihn dir kaufen.", zwinkerte sie und trat in den Laden. *** Während dessen in Malfoy Manor. "Wann soll die Party denn steigen?", fragte Lucius. "Am 15. April." "Fünf-zehn-ter.", erwiderte sein Vater bedächtig. "Wieso? Hast du vor irgendwelche Fallen auf dem Grundstück aufzustellen?" Erstaunt sah Lucius auf. "Was denkst du denn von mir? Natürlich nicht. Ich muss mich nur darauf einrichten können." "Ja, ja, schon klar, Vater.", grinste Draco und schoss weiter Fliegen mit dem Zauberstab ab. "Hast du dann bald alle Insekten?" "Noch nicht ganz. Die da, fehlt noch." Eine kleine Feuerspirale entwich der Spitze und rauchend sank das Insekt zu Boden. "Aber jetzt." "Wie sind wieder daaaaaaa!", rief Phoebe von der Tür und Herm ließ diese krachend ins Schloss fallen. "Nicht zu überhören.", murmelte Lucius und stand auf. Draco drehte sich eher träge zu den Neuankömmlingen um. "Und hast du mir was mitgebracht?", fragte er. "Ja, das habe ich tatsächlich." Hermione zog ein überdimensionales Kissen hervor. "Damit kann man sich ja fast mit zudecken." Draco wandte das Ungetüm. "Dein Bett ist ja auch riesig. Passt genau rein." Überzeug nickte Herm mit dem Kopf. "Das geh ich gleich mal ausprobieren." Schon war Draco verschwunden und Herm sah ihm sehnsüchtig nach, doch sie musste auch die anderen Sachen auspacken und in die vielen Regle und Kisten verstauen. Bis sie eine halbwegs passable Unordnung in ihrem Zimmer haben würde, würden wahrscheinlich noch ein paar Tage vergehen. Phoebe half ihr die ganzen Tüten und Schachteln auszupacken. 12. April, Montag Hermione saß zusammen mit den anderen am Frühstückstisch. Vorsichtig legte sie sich einen Scheibe Käse drauf und bestrich das ganze mit Erdbeermarmelade. Narzissa sah ihr verwundert zu. "Schmeckt das denn?", fragte sie leicht zweifelnd. Hermione nickte und biss genüsslich hinein. "Dasch isch wie Camembert mit Preischelbeeren.", nuschelte sie. "Davon habe ich ja noch nie gehört." "Muggelessen. Aber köstlich." Narzissa nickte, doch man sah ihr an, dass sie nichts verstand. "Wir bekommen übrigens Familienzuwachs.", sagte sie. Draco ließ klirrend den Löffel fallen. "Nicht noch eine Schwester, oder?", fragte er. Auch Herm und Phoebe hielten in ihrer Bewegung inne. "Nein, wir doch nicht.", entrüstete sich Lucius. Draco sah Herm fragend an. "Wir werden Pateneltern." "Von wem?", riefen die Kinder wie aus einem Mund, doch langsam dämmerte es ihnen. So viele kamen ja nicht in Frage. "Doch nicht... oh nein. Wir hatten es doch fast hinter uns." "Haben wir nicht kluge Kinder?", fragte Narzissa voller stolz und Lucius nickte. 14. April, Mittwoch Draco zog genüsslich den Duft des frisch gebackenen Kuchens in die Nase. Er hatte sich selber übertroffen. Extra für Herm hatte er persönlich Poo beaufsichtigt, der mit flatternden Nerven den Kuchen zubereitete. Auch seine Freundin wurde magisch angezogen und stand mit geschlossenen Augen und einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen im Türrahmen und genoss den herrlichen Duft. "Das ist phantastisch, genau, das was ich jetzt brauche.", säuselte sie immer noch im Kuchenhimmel. Draco sah auf und grinste. Er ging, den Kuchen in der Hand auf sie zu, drückte ihr einen Kusse auf den Mund und ... spazierte an ihr vorbei. "Hey.", rief sie. "Ich meinte den Kuchen." "Denn gibt es morgen.", bestimmt Draco. Er war schon im Flur. Schon hing Herm an seinem Ärmel. "Nur ein kleines Stück." Sie sah ihn mit großen, hungrigen Hundeaugen an. "Nur ein Krümel. Ich mach auch alles was du willst." Kurz blitzte es in Dracos Gesicht auf. Alles?, dachte er schon, als ihm seine Mutter einen Strich durch die Gedanken machte. "Den Kuchen gibt es morgen.", bestimmt auch sie und nahm ihn Draco kurzer Hand ab. Schon heftete sich Herm an die Fersen von Narzissa. "Oh bitte liebste Narzissa. Nur ein kleines Stück." "Nein." Da griff Herm tief in die Trickkiste. "Wie gehen denn die Hochzeitsvorbereitungen voran?", fragte sie scheinheilig und sah Narzissa herausfordernd an. "Woher?" erstaunt war diese stehen geblieben. Ihr Gesicht war Weiß. "Weiß Draco auch davon?" "Noch nicht.", erwiderte Herm und leckte sich schon die Lippen nach dem Backwerk. "Ich verstehe schon.", nickte Narzissa, doch da kam Lucius und stellte sich zwischen Herm und den Kuchen. "Nix, da. Der Kuchen wird erst morgen angeschnitten." Dann nahm er die Köstlichkeit an sich und schritt weiter. Mit Herm, die keinen Zentimeter von seiner Seite wich. "Lucius, sei nicht so grausam. Bis morgen halte ich das nie im Leben aus. Eher sterbe ich." "Aha. Willst du einen Holz- oder Metallsarg?", fragte dieser sachlich. Hermione blieb wie angewurzelt stehen. "Sei froh, dass du nicht mein Vater bist.", schmollte sie. "Du bist ganz schön respektlos, Miss Granger!" Lucius hatte sich aufgerichtete und sah sie mit ernster Mine an. "Ich bin verzweifelt.", jammerte sie. "Ich brauche was Süßes." "Dann iss Schokofrösche.", empfahl er. "Die sind alle." "Schokokekse?" Hermione schüttelte den Kopf. "Die Bonbons." "Vor dem Frühstück?", sagte Herm kleinlaut. "Erst recht ein Grund, dass du den jetzt nicht bekommst." Er deutete auf den Kuchen. "Wozu ist der überhaupt? Bekommen wir morgen Besuch?" Da strauchelte Lucius leicht. "Nein, wie kommt du denn darauf?", lächelte nun Narzissa. Hermione musterte sie misstrauisch. "Ich würde so gerne was Leckeres essen. Und wenn ich nur ein kleines Stück probiere?" Die gesamte Familie Malfoy schüttelte den Kopf und Herm ließ die Schultern hängen. Da schritt Draco mit einem Gönnergesicht auf Hermione zu, legte lässig seinen Arm auf ihre Schultern und zog sie mit sich fort. "Oh, Draco, du hast noch Schokolade?" Ihre Augen weiteten sich vor Freude. "Nein, aber etwas viel besseres." Narzissa war schon fast daran hinterher zu gehen, doch Lucius hielt sie zurück. "Mir gehen langsam die Argumente aus. Lass Draco mal machen.", warnte er und sie nickte. 15. April, Donnerstag Draco Malfoy lief mit der Torte, die Poo unter seiner Aufsicht gebacken und die, die ganze Familie vor der hungrigen Herm in Sicherheit gebracht hatte in ein abgelegenes Zimmer. Sorgsam schloss er die Tür. Dann zog er den Zauberstab heraus und dachte kurz nach. Er nickte. Ja, dass war der richtige Spruch. Leise murmelnd schwang er den Zauberstab. Dann besah er zufrieden sein Werk. Er nahm die Torte vorsichtig in die Hände und trug sie wieder hinaus. Verschloss die Tür mit einem Bannspruch und spazierte über den Gang, an Herm vorbei, deren Augen sich gierig weiteten in die Speisekammer. "Sagst du mir für was sie ist?", bettelte sie, während sie das Gebäck anstarrte. Draco setzte den Kuchen im Regal ab und drehte sich zu ihr um. "Nein.", sagte er schlicht. Dann ging er davon. Herms Finger streckten sich nach der Torte aus. "Das würde ich nicht versuchen.", empfahl Draco. Schon sprühten leichte Funken und Herm zog schmerzlich die Hände zurück. "Du bist fies.", zischte sie schmollend. "Aber ich liebe dich trotzdem.", sagte er grinsend und ging endgültig davon. Hermione indes blieb in der Kammer stehen. Nachdenklich schlich sie um das Regal und überlegte. Wie kam sie an den Kuchen, ohne das jemand es merken würde. Einen kleine Stimme sagte: Gar nicht, oder... Herm ruckte mit dem Kopf hoch. Ihre Augen blitzen. Oder sie vervielfältigt ihn. Schon hob sie den Zauberstab, als ihn ihr jemand von hinten abnahm. "Das möchtest du jetzt gar nicht tun.", drang da Dracos Stimme an ihr Ohr. Frustriert ließ sie die Hand sinken. "Ach nein? Und was möchte ich tun?", schmollte sie. "Du möchtest jetzt ein Bad nehmen und dich frisieren und dir ein hübsches Kleid anziehen." Herm sah erstaunt an. Ach? Wollte sie? Draco nickte. Ein diebisches Grinsen schlich sich auf ihre Lippen. Sie lehnte sich gegen ihn und spielte mit einem seiner Knöpfe. "Möchtest du auch baden?", fragte sie mit einem gekonnten Wimpernaufschlag. Draco seufzte laut und bekümmert. "Leider kann ich ja einen Menge wollen, aber das heißt noch lange nicht, dass ich es auch bekomme." "Versteh schon. Wie lange habe ich denn Zeit?" Draco sah auf die Uhr. "Bis halb vier." *** "Irgendwie habe ich das Gefühl veralbert zu werden.", sagte Harry und sah zweifelnd zum Haus der Malfoys. "Nicht nur du.", nickte Ron. "Gott sei dank, ihr seit auch hier.", sagte da jemand hinter ihnen. Neville schien leicht außer Atem. "Ich weiß gar nicht, warum ich mir das antue.", jammerte er. "Weil Herm trotz allem unsere Freundin ist.", erwiderte Ron entschlossen. "Richtig. Das werde ich mir immer wieder vor Augen halten." "Vielleicht wird es ja lustig.", versuchte nun Padma die drei aufzumuntern. "Für die Malfoys bestimmt.", sagte Neville düster und dachte an Bellatrix. "Wenn du keine Lust hast, warum bist du dann hier?", fragte nun Gregory. "Weil Herm unsere Freundin ist.", sagte er bestimmt und schritt auf das Tor zu. *** Am Fenster von Malfoy Manor standen fünf Magier und sahen auf die bunte Gesellschaft, die sich da einen Weg zur Haustür bahnten. Inzwischen waren sie bis auf Susan komplett. "Der Junge ganz vorne.", sagte eine der Hexen "Woher kenne ich den?" Celina beugte sich dichter an die Scheibe. "Meinst du Neville Longbotten, Bella?" "Longbotten.", flüsterte diese mit einem Grinsen auf den Lippen. "Vergiss es Bellatrix. Sie sind unsere Gäste und sollen so unversehrt wie sie her kommen auch wieder gehen.", mahnte Lucius und Narzissa nickte. "Ich weiß sowieso nicht warum du hier bist." "Ich wollte mich von euch verabschieden und meinem lieben Schwager bei seinem Sieg vor dem Gericht gratulieren. Ich geh ja schon, will sowieso bei Antonin vorbei. Ich will endlich wissen, wer seine geheimnisvolle Frau ist und wie der Fuchs es angestellt hat, der Justiz zu entkommen. Wurde frei gesprochen, einfach so. Nicht zu fassen." Sehnsüchtig sah sie noch einmal zu Neville hinunter, der inzwischen an der Haustür angekommen war. "Nein.", zischte Celina drohend und Bella trat in den Kamin und verschwand. Es klingelte. *** Neville sah tapfer lächelnd auf und senkte dann, weil dort niemand war, verwirrt den Blick. Vor ihm stand ein kleiner Hauself. "Poo!", rief da Herm aus dem oberen Stock. "Wer ist denn da?" Sie wollte schon die Treppe hinunter springen, als sie von Draco in sein Zimmer geschoben wurde. Verdutzt sah sie ihn an. "Weißt du wer da gekommen ist?" "Gekommen? Hat es geklingelt?", stellte er sich doof. "Ja, hat es. Oder bist du taub geworden." Entschlossen ging sie zur Tür, doch Draco sprintete voran und stellte sich zwischen ihr und dem Ausgang. "Weißt du, Herm, ich wollte dich schon die ganze Zeit etwas fragen.", begann er umständlich und schob sie an den Schultern zurück ins Zimmer. "Ach ja, was?" "Wir sind jetzt verlobt.", begann er von neuem. Herm nickte. "Aber eigentlich hat keiner von uns dem anderen einen Antrag gemacht." "Ja?" Auf was wollte er nur hinaus? "Auf was ich hinaus wollte, ist folgendes." Draco räusperte sich. "Hermione." Er nahm ihre Hand und ihr Herz begann zu schlagen. "Das wir heiraten werden ist zwar schon klar, aber ich denke jemand sollte trotzdem fragen." Er atmete tief durch und Herm musste lächeln. Er bekam doch tatsächlich rote Ohren. Bevor Draco weiter sprechen konnte, fragte sie: "Willst du mich heiraten, Draco Malfoy?" Er sah irritiert auf. "Das war mein Text." "Das ist aber einen komische Antwort.", gab sie grinsend zurück. "Ja, ich will. Und du?" "Natürlich.", nickte Herm. "Gut." Er ließ ihre Hände wieder los. "Dann hätten wir das geklärt. Fehlt nur noch eins, damit wir alle in tiefes Grübeln stürzen." Er zog einen kleinen Samt bezogenen Schachtel hervor und klappte sie auf. Da stockte Herm doch der Atem. "Das... Wo hast du ihn her?", fragte sie, als er ihr den Ring ansteckte. "Dad und ich waren einkaufen, als ihr deinen Sachen für Hogwarts gekauft habt. Dachtest du wirklich ich verlobe mich und habe dann keinen Ring für meinen Braut?" Hermione besah sich den Stein im Sonnenlicht. Da klopfte es und Phoebe steckte ihren Kopf herein. "Herm? Da will dich jemand sprechen.", sagte sie. "Also ist doch jemand gekommen." Schon lief sie die Treppe hinunter und folgte Phoebe in den Salon. An der Tür blieb sie wie angewurzelt stehen. Das erste was sie sah, war Harry, der neben Ron und Neville stand und sie ansah. "Was geht hier ab?", fragte sie verwundert. "Eine Überraschungsparty für dich.", sagte da Draco hinter ihr. "Wissen eure Eltern davon?" "Natürlich, es war ja ihre Idee." "Nicht möglich." Hermione war fassungslos vor Überraschung und Freunde. *** Phoebe stand am Rand zur Terrassentür und sah lächelnd zu Hermione. So fröhlich hatte sie sie noch nie erlebt und da merkte sie, wie sehr sie ihre zukünftige Schwägerin mochte. Seufzend ging sie hinaus und legte sich in einen Decke gehüllt in eine der Liegstühle. *** "Was sehe ich denn da." Aufgeregt zeigte Susan auf den Ringfinger von Hermione. "Das ist ein Verlobungsring. Wann?" Nun drängten sich auch einige andere um sie. Hermione sah auf die Uhr. "Ganz offizielle seit zwei Stunden." "Deshalb also die Party.", rief Lisa. "Und ihr habt uns verspottet. Nicht zu fassen." "Ähm, nein, das ist eher Zufall.", mischte sich nun Draco ein. Hermione wiegte den Kopf. "Ich weiß nicht, bei deiner Mom wäre ich mir da nicht so sicher." "Aber schick ist er.", sagte Blaise und hob die Hand mit dem Ring näher zu sich heran. "Sag mal, Blaise.", begann Herm und musterte irritiert deren Hand. "Ist das ein Ehering?" "Ja, natürlich, ich bin ja auch verheiratet.", nickte diese und lächelte. Um sie herum herrschte fassungslose Stille. "Du bist was?", fand Mill als erste die Sprache wieder. "Aber dein Name. Du heißt doch immer noch Zabini." "Ja, ich wollte dass es so bleibt. Blaise Zabini hört sich in der Schule einfach besser an, als Blaise..." Da wurde sie von Lucius, der in der Tür aufgetaucht war, unterbrochen. "Blaise? Da will dich jemand sprechen." "Oh, danke, Mr. Malfoy.", nickte diese und ging davon. Alle Gäste starrten Lucius böse an. Er war etwas verwirrt, obwohl er es gewöhnt war, böse Blick nachgeworfen zu bekommne, war es doch ungewohnt bei so vielen. "So muss Severus sich fühlen, wenn er unangekündigt einen Arbeit über ein Thema schreiben lässt, das noch nicht behandelt worden war.", schilderte er es seiner Frau. Augenblicklich funkelte besagter Professor dem Hausherren an. "So was würde ich nie tun.", protestierte er. "Ach nein?", grinste Celina, die wusste, das er genau das schon einmal überlebt hat. *** Blaise kam zurück in den Raum. Bevor sie mit Fragen bestürmt werden konnte, entschuldigte sie sich, da sie wieder gehen musste. "Und mit wem bist du nun verheiratet?", fragte Lisa. "Kommt mich doch besuchen.", winkte sie ihnen zu und war verschwunden, noch ehe man sie aufhalten konnte. Harry schüttelte den Kopf. "Wer hätte das gedacht.", murmelte er und schenkte sich ein Glas Punsch ein. Nachdenklich betrachtete er die rote Flüssigkeit. Zu Silvester hatte er das letzte Mal so etwas getrunken. Damals hatte Cho sich schmollend auf den Dachbalken zurückgezogen. "Das ist doch unglaublich, das wir in Malfoy Manor sind und feiern.", rief da Ron neben ihn. Die Musik war inzwischen so laut, dass man in normaler Lautstärke nichts mehr verstand. "Ron hat erzählt, dass du zu Sirius ziehst?", fragte Padma. Harry nickte. "Er sucht gerade eine geeignete Wohnung." "Wurde die Anklage gegen ihn fallen gelassen?" "Hätte ich nie gedacht.", bestätigte nun Ginny, die sich mit Terence zu ihnen gesellt hatte. "Ein Death Eater ist doch auch frei gekommen.", sagte nun Terence. "Ach, noch jemand als Mr. Malfoy?", fragte Ron sarkastisch, war aber klug genug die Stimme soweit zu senken, das nur die Umstehenden es hörten. Die mussten verstohlen grinsen. "Seht sie euch an.", warf Ginny ein und sah zur anderen Seite hinüber. "Wie süß." Die anderen folgten ihrem Blick. Terence und Padma grinsten. Ron zog die Nase kraus und Harry schielte über sein nun zweites Punschglas hinweg. Dort standen Hermione und Draco, die sich selbstvergessen küssten. Ein ungewohnter Anblick, denn in Hogwarts hatten sie steht's peinlichst darauf geachtet nicht beobachtet zu werden. Da stutzte Harry. Irgendwas kam ihm an diesem Bild bekannt vor. Vor seinen geistigen Augen erschien ein abgelegener Gang von Hogwarts. Langsam ließ er das Glas sinken. Das kannte er. Es viel ihm wie Schuppen von den Augen. Das hatte er schon einmal gesehen. Wie konnte er das nur vergessen? Damals, war noch nicht die Rede davon, das Herm und Draco zusammen kommen würde. Er hatte sie überrascht und vor Schreck die Bücher fallen gelassen. Eins davon hatte Cho gehört. Draco lief damals davon und Hermione kam auf ihn zu und dann... Er schluckte. Dann hatte sie ihm das Gedächtnis gelöscht. Mit zitternder Hand stellte er das Glas auf den Tisch und bahnte sich einen Weg nach draußen. Nur am Rand hörte er die besorgte Frage von Ron, ob alles in Ordnung wäre. *** Harry musste sich darauf konzentrieren die Tür zur Terrasse zu schließen. Mit gefurchter Stirn lief er auf und ab. "Was habe ich noch alles vergessen?", murmelte er und blieb stehen, sah zu Himmel und hielt sich an einem Eckposten fest. Verwirrt schüttelte er den Kopf. Langsam ließ er sich auf dem Geländer nieder und lehnte sich gegen den Pfosten. Krummbein kam auf ihn zu spazierte. Schlich erst um seinen Füße und sprang dann neben ihn auf das Geländer. "Na, Kater.", sagte er und kraulte ihm hinter den Ohren. Krummbein schnurrte behaglich. "Was würdest du dazu sagen, wenn deine beste Freundin dich verflucht? Wann ich nur wüsste warum? Wegen diesem Pseudokuss sicher nicht." Krummbein schnurrte erneut. "Ich habe mich bei dir noch gar nicht bedankt, weißt du das?" Er beugte sich tiefer zu dem Tier. "Du hast den Verräter meiner Eltern getötet. Fast bedauere ich es nicht dabei gewesen zu sein. Für dich war es nur eine Ratte. Eine elendige Ratte von Death Eater.", flüsterte er nun und hielt inne. Das war es. Hermiones Eltern. Plötzlich raste das Gespräch zwischen Herm und Draco durch sein Gehirn. Hermiones Eltern lebten noch und waren Death Eater. Hermione hatte ihn darauf hin das Gedächtnis gelöscht. Das erste Mal nicht besonders gut. Dumbeldore hatte es ihm zurückgeholt. Er hatte sie nicht verraten. Trotzdem hatte sie es ihm noch einmal gelöscht, noch ehe er überhaupt eine Chance hatte etwas dagegen zu tun. Sie wurde nie adoptiert, dass war alles nur ein Ablenkungsmanöver. Er konnte sich auch denken woher es kam. Er hatte Professor Fortuna und Snape im Haus gesehen und er war sich ziemlich sicher, dass die Hexe dahinter steckte. Schließlich läuft das Gerücht, das sie eine Aurorin war. Er lehnte sich wieder zurück. Hätte er sie verraten? "Was würdest du tun? Wenn du an meiner Stelle wärst? Ihre Eltern leben und waren Anhänger von Voldemort. Kein Wunder das Malfoy sich mit ihr abgegeben hat. Wäre sie einen Muggelgeborene hätte sie nie im Leben diesen Ring am Finger. Was würdest du tun, Krummbein?", seufzte er erneut und sah in den Himmel. "Ich würde überlegen, wie viel mir die Freundschaft wert ist.", sagte da eine Stimme. Harry starrte den Kater an. Nein, der hatte nicht gesprochen. Sein Kopf drehte sich zur Seite. *** "Wo ist eigentlich Harry?", fragte Hermione Ron. "Der ist raus, Hatte wohl zuviel Punsch getrunken." Hermione sah Richtung Terrasse. "Hat jemand meinen Schwester gesehen?", fragte nun Draco. "Wieso?" "Dad sucht sie. Er sagt es ist spät und sie soll ins Bett." Er grinste. Hermione sah zur großen Uhr. "Es ist gerade erst acht.", erwiderte sie skeptisch. "Ja und? Sie ist erst elf." "Und sie hat Ferien." "Wo ist sie?" "Auf der Terrasse.", sagte nun Lisa, die das Mädchen hat rausgehen sehen. Doch noch ehe Draco losziehen konnte, schob Herm ihn auf die Tanzfläche. Das kam ja gar nicht in die Tüte, dass der herzlose Bruder der lieben, kleinen Schwester das Fest verdarb. Inzwischen hatte sie nämlich herausgefunden, wer die Einladungen geschrieben und den Zorn der Eltern wegen dem Fest auf sich genommen hatte. *** "Wie lange sitzt du schon da?", fragte Harry und sah Phoebe, die sich nach vorne gebeugt hatte und so im Mondlicht zu sehen war, an. "Seit du rausgekommen bist. Wirkt der Zauber also nicht mehr?" "Du hast es gewusst?" "Geahnt. Hermione hat mal etwas angedeutet." "So, hat sie das." Harry kniff verärgert die Lippen aufeinander. Phoebe zog einen weitere Liege neben ihre und deutet einladen darauf. "Setzt dich, Harry." Es klang eher wie ein Befehl als eine Bitte. Was würde Malfoy dazu sagen, schoss es ihm durch den Kopf und sah zum Mond. Was ging ihm das eigentlich an?, fragte er sich darauf und ließ sich neben Phoebe nieder. "Nun? Was hat das Orakel zu sagen?", fragte er leicht spöttisch. "Wieso Orakel? Ich kann nicht hellsehen." Phoebe war leicht verwundert. "Dein Name trug auch einen Orakelgöttin in Delphi, bevor Apollon kam. Er bedeutet Leuchtende." "Was heißt Harry?" "Keine Ahnung." "Hermione? Ronald?" "Ich weiß es nicht. Wieso?" Er drehte sich zu ihr um. "Nichts." Sie lächelte in sich hinein. Eine Weile sagte keiner etwas. Narzissa kam aus dem Gewächshaus und an der Terrasse vorbei. "Es ist kühl, Phoebe.", wies sie ihre Tochter zurecht und nickte Harry zu. "Was würdest du tun?", nahm er schließlich den Faden wieder auf. "Wie wichtig ist es dir, wer Herms Eltern sind? Und was ändert es, dass sie wirklich noch leben?" Harry dachte einen Augenblick darüber nach. "Nichts. Ist es das was du hören willst?" "Ich will gar nichts hören. Nur für mich spielt es keine Rolle. Neville zum Beispiel. Wir verstehen uns wirklich gut und das obwohl meine Tante seinen Eltern in den Wahnsinn getrieben hat. Susan, eine Hufflepuff und absoluter Gegner des dunklen Lords hat sich in einen Schwarzmagier verliebt, genau wie Lisa und Ginny. Haben deren Eltern irgendwas gesagt? Hat Herm dich irgendwie verraten?" "Sie hat mich verflucht.", sagte er bitter. "Um ihre Familie zu schützen. Um sich zu schützen. Ja, vielleicht auch um dich zu schützen. Was glaubst du wäre passiert, wenn jemand erfahren hätte was du weißt? Glaubst wirklich die Granger hätten in Seelenruhe drauf gewartet, dass die Auroren sie festnehmen? Dabei spielt es keine Rolle, ob du je etwas verraten hättest oder nicht. Nein, sie hätten die Gefahr sofort beseitigt." Phoebe sprach nun eindringlich auf ihn ein. "Sie hätten es ruhig versuchen können.", erwiderte er trotzig. "Du hast keine Chance gegen Schwarzmagier, wenn sie sich zusammen tun. Das sollstet selbst du wissen, Harry. Sie haben Verbindungen, von denen noch nicht einmal Dumbledore weiß." Harry drehte sich verwundert zu ihr um. "Also doch Professor Fortuna?" Phoebe lächelte, sagte aber nichts. Ihre Augen funkelten leicht auf. "Warum erzähltst du mir das alles. Hast du keine Angst, das ich etwas verraten könnte?" "Du wirst es nicht verraten. Du wirst auch Herm nicht verraten.", sagte sie mit einem Lächeln. "Wieso bist du dir so sicher?" "Weil ich dir vertraue." Harry sah sie verwundert an. "Du vertraust mir?", fragte er nun leicht irritiert. "Natürlich." Sie nickte. "Freunde vertrauen einander und sie beschützen sich." Harry lächelte. "Eine Malfoy als Freundin? Das ist mal was ganz neues. Dein Bruder wird an die Decke gehen." Phoebe zuckte mit den Schultern. "Nicht so sehr wie mein Dad. Hoffentlich tun die beiden sich nicht zusammen." Harry schluckt. Wenn Schwarzmagier sich zusammen tun, aber andere seits, Phoebe würde ihn ja beschützen, hatte sie selbst gesagt. "Da seid ihr ja.", rief da eine Stimme hinter ihnen. "Nicht zu fassen, sitzen einträglich neben einander und schwatzen." Padma versuchte entrüstet auszusehen. Hinter ihr tauchte Ginny auf und zog verwundert die Augenbrauen hoch. "Wir suchen euch schon die ganze Zeit. Kommt rein." Dann waren die beiden Mädchen auch schon wieder im Haus verschwunden. "Und was wirst du tun?", fragte Phoebe leise. "Du hast recht. Es spielt keine Rolle." *** Draco sah zur Terrassentür. Zufrieden nickte er. Phoebe kam gerade herein. Dann verfinsterte sich seine Miene. Hinter ihr schloss Harry die Tür. Doch er nahm sich vor sich nicht die Stimmung vermiesen zu lassen und so drehte er sich zu Herm um. "Ich habe noch einen Überraschung für dich." Mit einem Schwung mit seinem Zauberstab öffneten sich zwei Flügel einer Tür und dahinter war ein riesiges Buffet aufgebaut, das an die hundert Torten trug. "Wer soll das alles essen?", schluckte sie. "Von essen war doch nie die Rede." Feierlich gab er ihr einen Tort in die Hand und sah sich suchend um. "Neville zum Beispiel hört mir überhaupt nicht zu." Herm grinste verstohlen. Ja, das ist richtig, aber Vincent und Gregory auch nicht und als Gryffindor war es eine Frage der Ehre die Slytherin zu treffen. Schon klatschte das Gebäck gegen den Kopf von Gregory, der erstaunt aufsah. Mit der Zunge fuhr er sich über den Mund und mit einem Finger wischte er sich die Augen frei. "Himbeere?", murmelte er und Vincent kugelt sich vor lachen. Was zur Folge hatte, das er die nahenden Torte von Padma geworfen, nicht sah. Draco wog abschätzend die Torte in seiner Hand, fixierte Harry, der in dem Moment nicht aufpasste und schleuderte sie dem Gryffindor an den Kopf. Wenige Sekunden später war eine Schlacht im Gange, die der Schneeballschlacht im Winter im nichts nachstand. Vom Lärm angezogen, traten Lucius, Severus, Celina und Narzissa in den Türrahmen. Hermione hatte gerade ihren zehnten Treffer gelandet. Sie überlegte wen sie noch nicht getroffen hatte und sah sich um. Theodor und Millicent, doch Theodor hatte genug damit zu tun die Zwillinge abzuwehren, also lenkte sie ihren grinsenden Blick zu Mill. Holte aus und warf die Torte. Diese flog auf das Slytherinmädchen zu, die das Geschoss jedoch rechtzeitig sah und sich duckt. So flog die Torte über sie hinweg auf Lucius zu, der zur Seite trat, dann auf Celina, die von Narzissa hinter den Türrahmen gezogen wurde und landetet mitten in Professor Snapes Gesicht. Augenblicklich herrschte Stille. Jeder hielt in der Bewegung inne und sah zu ihrem Zaubertrankprofessor, dem die Sahne vom Kinn tropfte, bevor sie in unkontrolliertes Lachen ausbrachen. Selbst Narzissa und Lucius grinsten. "Und das von meiner besten Schülerin.", knurrte Severus und drehte sich um. Celina fuhr mit dem Finger seinen Wange entlang und leckte ihn ab. "Hmm. Himbeere.", lächelte sie. *** Missmutig wischte sich Severus die letzten Flecken Sahne von seinem Gesicht, dann reinigte Celina seinem Umhang von den letzten Spuren mit einem Zauberspruch. "Aber sie hat eins A getroffen. Das musst du zugeben." "Kann ja sein, aber trotzdem.", knurrte er, als ein erstickter Schrei zu ihnen hinaufdrang. Lucius trat zu Fenster und sah hinaus. "Wer ist das?", fragte Narzissa. "Die Art kommt mir bekannt vor.", bemerkte Severus, der mit seinem scharfen Adleraugen die Person, die sich an den Grasnarben des Randes eines Grabens am Rade des Grundstückes klammerte, sah. "Wir sollten nachsehen.", schlug Celina vor. "Severus und ich gehen.", bestimmte Lucius und so waren sie auch schon aus dem Zimmer verschwunden. Die Frauen beobachteten das Treiben vom Fenster aus. *** Mit bereitgehaltenen Zauberstäben näherten sie sich dem Graben. Als sie kurz vor dem Rand standen, sahen sie auf die in bedrängnisgeratene Person. "Marcus Flint? Was machst du denn hier?", rief das Severus. Er wusste doch er kam ihn bekannt vor. "Könne ich bitte erst festen Boden unter meine Füße haben?", quälte er mühsam die Worte heraus. Sie halfen ihm wieder auf die Beine und Flint klopfte sich den Dreck vom Umhang. "Was um alles in der Welt lebt da unten? Irgendwas hat mich am Schuh gebissen." Misstrauisch betrachtete er die Sohle, die in der tat Bissspuren aufwiesen. "Das die Säbelzahnlemminge meiner Frau.", erklärte Lucius. *** "Säbelzahnlemminge?" Mit leuchteten Augen sah Celina zu Narzissa. "Ich wusste gar nicht das du welche davon hast." "Ist vielleicht auch besser so gewesen.", murmelte Severus und hatte damit gar nicht mal so unrecht. Denn diese possierlichen Tierchen hatten die Gestallt eines Lemmings, aber das Gebiss eines Säbelzahntigers und war äußerst aggressiv. Der Vorteil war, das sie den Hang hatten sich in Abgründe zu stürzen, so dass man sie ohne Probleme in einem Graben halten konnten, denn wenn sich eines mal an die Oberfläche verwirrte, war man sicher, das es auf jeden Fall sich wieder in die Tiefe stürzen würde. "Stell dir mal vor wir hätten so was im Garten." "Das will ich mir gar nicht vorstellen.", murmelte Severus erneut. "Phantastisch.", schwärmte Celina weiter. "Es gibt einen Grund, warum diese Tier nicht an Familien mit Kindern unter dreizehn abgegeben werden.", belehrtre sie Severus und stutze. "Ist Phoebe nicht erst elf?" "Aber nie hier. Sie ist doch fast immer nur in Hogwarts.", winkte Narzissa ab. "Wenn das Ministerium davon Wind bekommt." "Wenn Flint nicht so dumm gewesen wäre durch den Garten zu spazieren, hätte nie jemand davon erfahren. Warum bist du eigentlich hier?" Alle sahen nun zu Marcus. "Ich haben die Eingangstür nicht gefunden. Ich wollte Susan abholen.", verteidigte dieser sich. "Sie ist unten. Immer dem Lärm nach.", kommentiert Narzissa. "Was feiern sie eigentlich da?" "Ursprünglich war es nur einen Überraschungsparty für Hermione, aber inzwischen ist wohl eine Verlobungsfeier daraus geworden.", überlegte Celina. "Aha, wer hat sich denn verlobt?", wollte Marcus weiter wissen und sah Severus und Celina an. "Wir nicht. Miss Granger und Mister Malfoy." "Also doch." Marcus grinste. "Aber warum sind Sie dann hier? Um ihnen zu gratulieren?" Doch erwartete gar keine Antwort ab und war auf den Flur verschwunden. "Aber das ist mal einen gute Frage.", nahm Lucius den Faden wieder auf. "Warum seid ihr hier?" Severus zuckte mit den Schultern und zeigte auf Celina, die lächelte. *** "Marcus.", rief Susan und ließ die Torte in ihrer Hand wieder sinken. Der Boden war inzwischen mit einer dicken Sahneschicht bedeckt, doch das störte keinen, denn auch die Kleider waren eher weiß, als bunt. Angestrengt musterte Marcus die Person vor sich. Nur mit Mühe erkannte er darunter seine Verlobte. "Kannst du überhaupt was sehen?", fragte er und sah ihr prüfend in die Augen. "Das ist kindisch, weißt du das?", belehrte er sie. Susan zog verärgert die Stirn kraus. "Ach ja?", fragte sie und schon drückte sich die Torte in ihrer Hand in sein Gesicht. "Hmm, Himbeere." 18. April, Sonntag "Wer ist das denn?", fragte Ron schockiert und starrte aus dem Abteilfenster auf den Bahnsteig. Der Hogwartsexpress würde bald abfahren und es waren nur noch wenige Schüler, die in den Zug kletterten. Seine Aufmerksamkeit hatte ein Mann Mitte dreißig, mit einem etwa einjährigem Mädchen auf dem Arm erregt. Auch die anderen hängten sich aus dem Fenster und starrten hinaus. Sie kannten ihn alle, wenn auch nicht so gut genährt und in so schicken Klamotten. "Das ist Antonin Dolohov", murmelte Ginny, die als erste die Sprache wieder gefunden hatte. "Aber was macht er hier? Und wer ist dieses Kind?", fragte Herm aus dem Nebenabteil, das sie sich mit Darco und Millicent teilte. "Er ist vor fast zwei Jahren aus Askaban geflohen und jetzt frei gesprochen worden.", klärte sie Harry, der davon damals nichts mitbekommen hatte auf. "Aber das erklärt immer noch nicht, warum er hier ist." "Oh, sieh mal da ist Blaise.", rief Padma und winkte dem Slytherinmädchen zu. "Ziemlich spät dran." "Da sind auch ihre Eltern mit ihren Sachen. Mr. Zabini sieht richtig nett aus." "Das ist ja gut und schön, aber warum ist Dolohov hier?", rief nun Parvati aus dem Nebenabteil auf der anderen Seite aus dem Fenster Harry, Ginny, Ron und Padma zu. Herm, Draco und Mill wandten sich ihr zu und zuckten mit den Schultern. Dann drehten sie ihre Köpfe wieder auf den Bahnsteig und heilten die Luft an. Blaise beugte sich gerade zu dem Mädchen und drückte es an sich, dann beugte sich Antonin zu ihr und küsste sie. "Das... das ist doch nicht etwa der ominöse...", stotterte Herm, als die Abteiltür aufgerissen wurde und Lisa und Susan keine fünf Sekunden später aus dem Fenster starrten. "Erinnerst du dich noch, als Blaise uns von ihrem Freund erzählen wollte? Damals als Harry von Cho verlassen wurde, Herm?", rief Lisa. "Brülls doch noch lauter.", knurrte es im Nachbarabteil. "Das ist er." Susan streckte ihren Finger aus und deutet auf den Death Eater. Blaise stieg in den Zug und winkte ihrer Familie zu, dann fuhren sie auch schon los. *** "So, ich denke mal damit ist allen verzweifelten Lesern geholfen. Jetzt kurz zu einem Kommi (Nr.60, SchwarzerEngel) Da wurde ich gefragt, ob, als Herm traurig war und Draco 'sein Geld dafür bekommt' sie zu trösten nur ein Scherz war, oder einen anderen Interpretation anzusetzen ist. *Man watn fürn geschwollener Satz, egal weiter* Es war natürlich nur ein Scherz von Lucius. Natürlich lieben die beiden sich in meiner FF. Hey, ich habe Nerven gelassen, als ich die Silvesterszene schreiben musste, ich meine, wie sagt jemand, der nur Verachtung und Hohn für alle hat einem Mädchen, das er sie liebt, ohne das es merkwürdig aussieht? Aber die Idee, ist mal net schlecht, mal sehn, viellciht gibt es ja einen Story, á la 'Pretty woman' oder 'pretty Draco'. *Muahhhhh. Nein, nur ein Scherz, ein kleiner.*" Kapitel 19: ------------ Kapitel 19 Schlusswort am Anfang? Irgendwas ist hier falsch. Na egal. Trotzdem möchte ich mich hier schon von allen verabschieden, auch wenn wir erst am Anfang sind. Für alle, die mein Gelaber nich' hör'n woll'n, mit '18. April' geht es weiter. Ich verneige mich und bedanke mich für eure Aufmerksamkeit. Schaut doch bei Gelegenheit doch mal wieder rein. So, für die anderen drei. Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Aber wieso werde ich sooft gefragt, wie die Hochzeit zwischen Herm und Draco wird? Die soll es doch gar nicht geben. Tut mir Leid. Sie heiraten hier erst drei Jahre nach dem Abschluss und da bin ich hier schon lange fertig. Also, DIESE FF ist dann zu Ende. Dann, wie konnte Blaise schwanger sein und keiner hat es gemerkt? Sie war im sechsten Jahr nicht in der Schule. Somit habe ich so ziemlich alles was ich schreiben wollte hier rein gebracht. Na ja auch etwas mehr. Außer... Pancy lebt immer noch. *grummel* Irgendwie ist sie mir zwischen die Tasten gehuscht. Verfluchte Slytherin!!! (Aber es gibt ja noch mehr Ideen für FF's) Dann noch einen Entschuldigung, dass ich sooooo lange gebraucht habe. Es gibt eine Erklärung und die heißt Praktikum und Prüfungen. (Moment, das sind zwei) Da starre ich so oft auf einen Bildschirm, das ich meinen PC (privatComputer) nicht mehr sehen kann, außer zum Potter quälen (Der stürzt nämlich ständig in irgendwelche Abgründe, ich weiß nicht wie so?) oder um Squall's Team auf den Friedhof zu schicken. (FinalFantasy8, ich hasse Dinos!!!) Aber jetzt ist ja Wochenende, heißt, ich habe eine ganze... na gut ist nur noch ne halbe Tüte Peanuts M&M's und meine aktuellen lieblings- CDs im Player, also, Finger gelockert und los. Und da ich am Ende nichts mehr sage, (hat nicht gepasst, warum? Werdet ihr sehen.) gebe ich hier, da ich glaube, älter als alle bin einen Abschlussrat. (schließlich sll man aus jeder Story eine Moral ziehen.) Seit immer freundlich, außer euch kommt jemand blöde und genießt das Leben. (Das waren jetzt wieder zwei) Viel Spaß bei dem Finale von 'Die Lüge ihres Lebens'. Saturnchan. 18. April, Sonntag Die Schüler der Zaubererschule betraten wie immer lärmend die große Halle. Zufrieden sah Dumbledore sich um. Nun waren sie wieder vollzählig. Alle Muggelgeborene waren wieder gekommen und saßen zwischen ihren Mitschülern an den Tischen ihrer Häuser und schwatzten so laut, dass der Direktor es aufgab sich gehör zu verschaffen. Warum auch? Sie wussten ja alle wo sie waren und was auf sie zukam. Für die siebente Klasse hieß es die Abschlussprüfungen. Doch im Allgemeinen war Blaise DAS Gesprächsthema. Alle interessierte nur eins. Wie um alles in der Welt, kam es, dass die unauffällige Blaise Zabini mit einem einst flüchtigem Death Eater verheiratet war. Der Gegenstand der Diskussion am Slytherintisch indes ließ das alles völlig kalt. Sie aß, ohne sich umzusehen, zufrieden vor sich hin. *** Im Gemeinschaftsraum der Gryffindor herrschte allgemeine Aufregung. "Also, Herm wie kam es dazu?", fragte Lavender. "Woher soll ich das denn wissen?", fragte diese erstaunt. "Du bist mit Draco zusammen.", erklärte Neville, als wäre das ein einleuchtender Grund. "Du bist was?" Seamus schien der Einzige zu sein, dem man noch nicht ins Bild gesetzt hatte. "Erklären wir dir später, also, was ist mit Blaise?" "Am besten fragen wir sie selber.", schlug Hermione vor. Lavender sah auf die Uhr und schüttelte den Kopf. "Geht nicht, schon zu spät." "Blödsinn." Herm schob sich an den anderen vorbei und ging zum Kamin. Es schien als dachte sie nach, dann streute sie ein bisschen Flohpulver hinein und ihren Kopf hinterher. *** Im Slytheringemeinschaftsraum wurde Blaise von Millicent belagert, als einen grüne Flamme im Kamin erschien. "Da kommt jemand.", sagte Blaise. "Oh, hi Herm.", grinste Draco, als er das Gesicht von ihr entdeckte. "Dachte ich es mir doch. Was dagegen wenn wir vorbeikommen?" "Wie vorbeikommen? Hier her? Das geht nicht. Wenigstens unser Gemeinschaftsraum sollte gryffindorfrei sein.", entrüstete sich Pancy. Vincent und Gregory verdrehten die Augen. "Schon gut.", winkte Mill ab. "Welcher Klassenraum ist denn frei?" "Moment, ich frag mal nach." *** Hermione stand auf und sah sich suchend nach Harry um. "Welcher Klassenraum ist frei?" Dieser rannte in den Schlafsaal und kam mit einer Karte zurück. "Ich denke im sechsten Stock." "Ich weiß schon bescheid.", nickte Herm und gab es Millicent durch, dann auch den Rawenclaws und zum Schluss den Hufflepuffs. Keine zehn Minuten später schloss Padma die Tür des Klassenraums sorgsam von innen. "Also erzähl.", forderte Parvati Blaise auf. Padma nickte. "Und wenn du fertig bist... dann hör auf." "Deswegen sind wir hier?", fragte das Mädchen erstaunt. "Ja, natürlich, wir sind neugierig wie nix, was glaubst du denn?", nickte Lavender. Blaise lächelte. "Es gibt nicht viel zu erzählen. Ich habe Antonin zufällig in der .... Winkelgasse getroffen und ihn zu mir nach Hase eingeladen. Na ja und irgendwie ist er geblieben." "Und das Kind? War das seine Nichte?", fragte Hannah und Susan gleichzeitig. "Oh, nein, das ist unsere Tochter Gleda.", lächelte Blaise. Da hörten sie wie es hinter ihr krachte. Lavender war vom Stuhl gekippt und sah nun erstaunt nach oben. "Ist nicht war." Nun musste Blaise doch weiter ausholen. 20. April, Dienstag Die restlichen Schüler waren seit einer Weile schon im Schlafsaal verschwunden, als Harry immer noch in die nun erloschenen Flammen starrte und nachdachte, als diese plötzlich grün aufleuchteten. Sirius grinste ihn an. "Hätte nicht gedacht, das du noch so spät wach bist. Hast du denn keine Schule morgen früh?" "Bist du hier um mich zu kontrollieren, Tatze?" "Nein, ich wollte dich nur fragen, in welcher Farbe du dein Zimmer haben willst." Harry riss die Augen erstaunt auf. "Und deshalb schwierst du so spät noch durch die Kamine?" "Eigentlich wollte ich nur fragen, ob alles okay ist. Du sitzt doch bestimmt schon einen halbe Stunde hier und starrst vor dich hin." "Also kontrollierst du mich doch?" Harry versuchte ärgerlich auszusehen, doch eigentlich war er ganz froh, dass sein Patenonkel da war. "Also? Was bedrückt denn mein Lieblingspatenkind?" "Ich bin dein einziges." "Ist doch egal." Harry dachte nach, wie sollte er es ihm erzählen, ohne das er Herm verriet? "Sagen wir mal so, ich habe festgestellt, das einen gute Freundin nicht das Vertrauen in mich zu setzten scheint, das ich erwartet habe.", sagte er schließlich umständlich und Sirius sah ihn gequält an. "Alles klar, du darfst nichts erzählen. Junge, das kannst du doch gleich sagen, da musst du doch nicht so geschwollen reden." Harry lächelte. "Das nächste mal. Und wie geht es dir?" "Oh, bestens. Ich bin mit der Renovierung voll auf beschäftigt. Wusstest du übrigens, dass eine aus deiner Klasse mit einem ehemaligen flüchtigen Death Eater verheiratet ist?" "Blaise, ja." "Also keine Neuigkeit mehr?" "Wir sind hier in Hogwarts.", sagte Harry als Erklärung. "Wie geht es eigentlich Hermione?" Nun horchte Harry auf. Er wusste doch, es gab einen triftigeren Grund, warum sein Patenonkel vorbeischaute. "Warum?" "Nur so. Ich muss dann mal los. Die Maler warten schon. Als, bis dann." Da war er auch schon wieder verschwunden. Harry sah verwundert auf die Uhr. Maler kurz nach Mitternacht? 21. März, Mittwoch Das Feuer im Kamin des Gryffindorgemeinschaftsraums war fast erloschen, als Ron mit Schwung die Bücher zuschlug. "Schluss für heute. Ich kann nicht mehr. Ich glaube ich habe schon Halluzien." "Das nennt sich Halluzinationen.", belehrte Herm ihn, ohne von ihrem Pergament aufzusehen. "Mir doch egal, wie man das nennt, ich bin jetzt müde und werde schlafen gehen." Dann schritt er auch schon die Treppe hinauf. Harry sah ihm nachdenklich nach, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf Herm richtete, die ihn gar nicht zu bemerken schien. Er stand auf und ging auch in den Schlafsaal. Herm, die nur vorgab in ihren Sachen vertieft zu sein, zog augenblicklich ein taufrisches Pergament hervor und begann einen Brief. Sie merkte nicht, wie ein Schatten hinter ihr hereinkam und sich ihr gegenüber auf den freien Stuhl setzte. Schließlich säuberte auch sie zufrieden ihre Feder, während ihre Augen noch einmal über die letzten Sätze fuhren. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie aufblickte und erschrocken zusammen fuhr. "Harry.", sagte sie. "Ich wusste gar nicht, dass du noch hier sitzt." Mit der einen Hand legte sie die Feder auf den Tisch, während sie mit der anderen ein Pergament zu verdecken versuchte. "Wie geht es denn deinen Eltern?", fragte er unvermittelt. "Ich ..." Sie sah auf ihre Hand, unter der eindeutig ein Mom und Dad zu lesen war. Bitter verzogen sich ihre Lippen zu einem Lächeln. "Ich nehme mal an, dass du den Obliviatezauber jetzt besser kannst, als damals, als ich dich mit Malfoy im Gang überrascht habe." Er stützte den Kopf auf seine Hand und sah sie weiter an. Hermiones Gedanken rasten. Schließlich seufzte sie und blickte ihn kalt an. Harry zuckte innerlich zusammen. "Und was willst du jetzt tun?" Sie nahm ihre Hand von dem Pergament und faltete es ordentlich, versah es mit einem Siegel und verwarte ihn in ihrer Tasche. "Willst du zu Dumbeldore gehen?" Sie versuchte nun zu lächeln und gleichgültig zu erscheinen, doch in ihren Augen sah er so etwas wie Unruhe aufflackern. "Das hatte ich tatsächlich überlegt, ja.", gestand er, "Aber dann habe ich mich mit einer Freundin unterhalten und meine Meinung geändert." Herm horchte auf. Freundin? Er beugte sich vor. "Warum?", fragte er schlicht, doch Herm antwortet nicht. Was immer sie ihm jetzt auch geantwortet hätte, hätte er ihr geglaubt? "Ich mache mir Sorgen, Herm. Phoebe hat mir erzählt, das man auf dich einen Anschlag verübt hatte." "Ist Phoebe diese Freundin?", wich sie aus. Sie schob ihre Pergamente und Bücher zusammen. "Ich danke dir für deine Besorgnis, aber eins musst selbst du zugeben. Die Malfoys greift man nicht ohne Konsequenzen an." "Wisst ihr schon wer es war?" "Wir haben einen Verdacht." "Und warum?" Herm zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung." Dann stand sie auf. Es schien als wollte sie noch etwas sagen und Harry wartete. Doch sie schüttelte nur den Kopf und ging. 24. April, Samstag Nervös betrachtete Herm sich im Spiegel. Sie würde heute gegen Rawenclaw antreten. "So schlimm wird es schon nicht.", lächelte Lavender und kämpfte mit ihren Umhang. "Verdammt der Knopf ist abgerissen.", fluchte Harry leise, als sie in den Gemeinschaftsraum kamen. "Schlechtes Omen.", murmelte Ron. "Jetzt hört aber auf. Es ist doch nur ein Spiel.", rief Ginny verärgert und stapfte durch das Portrait. Dabei blieb ihr Umhang hängen und ein großer Dreiangel riss ein, den sie jedoch nicht beachtete. Sie verloren zehn zu vierhundert. *** "Ich fasse es nicht. Wir liegen auf dem letzten Platz." Sprachlos starrten die anderen zu Oliver, der verwirrt in der Tür stand und den Kopf schüttelte. "Wie konnte das nur passieren?" Die Augen des Professors richteten sich nun auf den Kapitän der Mannschaft. Harry atmete tief ein und wollte schon nach einer Ausrede fischen, als Professor Wood ihm das Wort abschnitt. "Unerträglich. Flint wird mich die ganze Zeit breit angrinsen." Er ballte die Faust, drehte sich um und verschwand. 1. Mai, Samstag Selbstsicher betrachtete Draco sich im Spiegel. Sie würde heute gegen Hufflepuff antreten. "Sind wir dann mal soweit, Mister Malfoy?", fragte Theodor gereizt und schob den Sucher von Slytherin zur Seite. Eingehend prüfte nun der andere den ordentlichen Sitz seiner Kleidung, griff dann nach seinem Besen und ging. *** "Hallo, hallo, alle auf den Zuschauerrängen. Willkommen beim Finale um den Quidditchpokal. Letzte Woche hatten wir ein traumhaftes Finish. Rawenclaw hat die Gryffindors platt gemacht und dass..." Eine bedeutungsvolle Pause wurde eingelegt. "... direkt mal fair, nicht so wie die Slytherins spielen, die genau in dem Moment das Spielfeld betreten." Im Mikro knackte es und man hörte im Hintergrund eine leise Stimme, die mit der Kommentatorin diskutierte. "Meine Name ist Phoebe Malfoy und ich werde euch durch das Spiel begleiten.", tönte da die Stimme von der Rawenclaw über das Feld. "Madam Hooch gibt die Bälle frei und das Spiel hat begonnen." Ein Jubel lief durch die Zuschauerbanden und überall feuerten die Schüler ihre Favoriten an. Bei den Gryffindors starrte Hermione durch ein Fernglas zum Himmel und verfolgte den Flug von Draco, der elegant, wie immer, durch die Luft flog und nach dem goldenen Schnatz Ausschau hielt. Um sie herum sprangen die Schüler auf und wedelten mit Fahnen und schrieen vor Begeisterung, denn Hufflepuff hatte soeben das erste Tor geschossen. "Mill, verdammt. Pass gefälligst auf.", schrie Flint am Rand des Spielfelds, während Wood deren Gegnern zurief: "Macht sie platt. Sie haben nichts Besseres verdient." Marcus sah ihn aus dem Augenwinkel an. "Unparteiisch sind wir wohl gar nicht?", fragte er sarkastisch. "Nö." "Da stürmt Susan Bones auch schon mit dem Quaffel nach vorne.", erklang Phoebes Stimme und Herm verfolgte den Flug der Jägerin. "Doch was ist das? Gregory Goyle und Vincent Crabbe stellen sich ihr in den Weg. Versuchen sie vom Ziel abzudrängen. Und-... seh' ich das richtig? ... nein , das ... das ist ein ... Foul." Da pfiff auch schon Madame Hooch. Am Spielrand brodelte Flint. "Das wird Crabbe bereuen.", knurrte er. Und diesmal grinste Oliver. "Unparteiisch?" "Schnauze. Susan vom Besen stoßen zu wollen, Frechheit." Die restlichen haben dem Ganzen kopfschüttelnd zugesehen. Wie konnte man nur so blöde sein und die Freundin von Flint attackieren? Susan indes nahm es gelassen. Sie zog ihre Handschuhe fester und lächelte Crabbe an. Slytherin gewann knapp. 3. Mai, Montag Wütend starrten Theodor Nott und Parvati Patil sich an. "Gib es schon her.", fauchte sie und ihre Finger krallten sich an das Buch, an dessen anderen Ende der Slytherin hing. "Ich denke ja gar nicht daran. Du hast es das ganze Wochenende gehabt. Jetzt bekomme ich es. Das hast du fest versprochen." "Ich bin aber nicht dazu gekommen Kapitel vierzehn zu lesen." "Ach und warum nicht? Musstest du deine Fingernägel maniküren?" Ein spöttisches Lächeln breitete sich auf sein Gesicht aus. "Ja.", giftete sie, "Damit sie scharf genug sind sich in deine Haut zu graben." Einen Bruchteil einer Sekunde später hatte er das umstrittene Buch losgelassen und hielt ihr nun den Zauberstab unter die Nase. "Versuch es doch.", forderte er sie auf. Parvati war nicht minder reaktionslangsam und auch sie hatte den ihren gezückt. "Gern, aber erst werde ich deine Haut aufquellen lassen, dann tut es mehr weh." Funken sprühten und keiner von beiden bemerkte Professor Wood, der in einem Buch lesend den Gang entlang kam. Ohne aufzusehen, mahnte er in einem Ton, der endlosen Gelassenheit. "Mister Nott, Miss Partil, das zaubern auf den Gängen ist verboten, das wissen Sie doch." Schon war an ihnen vorbei und blätterte auf die nächste Seite. Schon flogen die Stäbe in die Ecken und sie stürzten sich mit bloßen Händen auf einander. "Und das Prügeln auch.", rief Oliver über seine Schulter und die beiden hielten inne. Professor Flint, der gerade aus einem Raum kam, sah Stirn runzelnd zu ihnen hinüber. Parvati hatte einen ihrer Hände in die Haare von Theodor vergraben, während die andere von ihm gegen die Wand gepresst wurde. Ein Fuß von ihr stand auf seinen und seine freie Hand umklammerte ihren Kragen. "Was wird das?", fragte Marcus mehr zu sich selber. "Sie lieben sich wie eh und je.", grinste Oliver. "Aber wo ich dich gerade sehe, ich muss was mit dir besprechen, Professor Kollege." Missmutig sah Flint auf und wurde weggezogen. "Geh von mir runter.", zischte Theodor. "Dann lass mich los.", gab Parvati genauso böse knurrend zurück. "Wenn du deinen Fuß von meinen nimmst." "Lass mich los." "Das hatten wir schon mal.", knurrte er. Parvati versuchte sich aufzurichten. Sie sah über seine Schulter hinweg und ein verschlagenes Lächeln breitete sich aus. Theodor wurde misstrauisch. Ihre Hand löste sich aus seinen Haaren und taste hinter ihren Rücken. Mit einem kurzen Ruck zog sie eine Tür auf. Der Junge war etwas verwirrt. Die war ihm noch gar nicht aufgefallen. Dann schob sie ihn an der Schulter an sich vorbei in Richtung auf dem nun offenen Raum. Mit einem Ruck stieß sie ihn hinein, wurde aber mit gezogen, weil Theodor nicht im Traum daran dachte sie loszulassen. Mitgefangen, mitgehangen, wie man so schön sagt. Die Tür klappte zu und um sie beide breitete sich Dunkelheit aus. *** Minerva McGonagall blickte auf die Klasse hinab. Sie runzelte die Stirn. Zwei Plätze waren nicht besetzt. "Sind Mister Nott und Miss Patil krank?", fragte sie und die anderen sahen auf. "Nein, nicht das ich wüsste.", gab Padma zurück. "Verstehe. Sie sollen sich beide bei mir melden, wenn sie geruhen wieder aufzutauchen." *** "Wo... sind... wir... hier?", sagte Theodor gepresst und versuchte sich aufzurichten, doch sein Kopf traf schmerzhaft ... irgendwas. "Im Raum der Wünsche?", gab Parvati kleinlaut zurück. Sie presste sich gegen die Wand. "Und warum ist es so dunkel und... eng hier drin? Der Raum ist nicht mal einen Meter breit." "Achtzig Zentimeter tief, ein Meter achtzig hoch und ein Meter fünfzig lang.", sagte Parvati. Ihre Stimme kam von etwas tiefer, weshalb Theodor davon ausging, dass sie sich gesetzt hatte. "Woher weißt du das so genau?" "Das sind die Maße von meinem Kleiderschrank." Er sah sie entsetzt an, was sie nicht sehen konnte, denn es war nach wie vor stockdunkel. "Wir sitzen in deinem Kleiderschrank?" Sein Kopf ruckte hoch und traf erneut schmerzvoll die Kleiderstange. Er drehte sich zur Tür, oder zum mindest ging er davon aus, das sie dort sein müsste und begann wie bekloppt dagegen zu hämmern. "Das ist nutzlos, der Raum ist schalldicht und nur von außen zu öffnen.", fauchte Parvati schließlich und sah böse auf, was er nicht sehen konnte. "Wo ist mein Zauberstab." Hektisch wühlte er in seinen Taschen. "Hast du ihn mir gestohlen?" "Nein." Dann hörte sie ein Klatschen gegen die Stirn. "Richtig, die liegen draußen auf dem Flur." "Blitzmerker.", murmelte Parvati und eine Hand klammerte sich um ihren Kragen. Wir er sie so zielsicher finden konnte, war ihr ein Rätsel. Um dem Würgegriff zu entgehen richtete sie sich auf. "Das ist alles deine Schuld.", zischte er. "Hättest du dir nicht einen vernünftigen Raum mit Türgriff an der Tür wünschen können?" "Nein, denn ich wollte ja nicht hier drin sitzen und schon gar nicht mit dir.", gab sie genau so giftig zurück. "Jetzt bist du aber hier." "Das sehe ich selber." "Sehen? Also ich sehe mal gar nichts!" "Vielleicht solltest du dann deine Augen aufmachen, du Blindfisch.", setzte sie nach und spürte wie sie näher herangezogen wurde. "Wenn wir hier wieder raus sind, dann gibt es richtig Ärger, Gryffindor!" Sein Atem streifte ihr Gesicht und sie wusste nicht ob sie darüber verärgert sein sollte oder nicht. "Ich bin müde.", antwortete sie schlicht und entwand ihren Kragen aus seinen Fingern. "Du hast Recht. Wie lange werden wir hier wohl fest sitzen?" Sie hörte wie er einen Schritt nach hinten ging und dann an der Wand hinunterrutschend sich hinsetzte. Sie seufzte. "Keine Ahnung, bis jemand die Zauberstäbe findet und mal auf die Idee kommt die Tür zu öffnen dauert es mindestens, bis die Stunde vorbei ist." Sie kniete sich hin. "Das kann sich ja nur um Stunden handeln. McGonagall wird wieder Punke abziehen." Er streckte einen Fuß aus, das allerdings mit einem "Autsch" quittiert wurde. "Tschuldige ... Moment mal, warum entschuldige ich mich eigentlich, du bist doch daran schuld.", meckerte er. "Jetzt fängt das schon wieder an." Wütend versetzte sie seinem Bein einen Stoss. "Au verdammt, sei gefälligst ein bisschen rücksichtsvoller." Das nun folgende Handgemenge kann wegen mangelnden Lichts nicht beschrieben werden. Schließlich seufzte Parvati genervt auf. "So geht das nicht. Bleib da sitzen.", befahl sie und tastete sich zu ihm hinüber. Ihre Finger wanderten die Beine hoch und fuhren dann suchend über seinen Oberkörper. "Nicht bewegen.", beschwor sie. "Weißt du eigentlich was du da verlangst?", fragte er gequält. "Klappe.", zischte sie, kam schließlich zwischen seinen Beinen zum Sitzen und lehnte sich mit den Rücken erleichtert gegen ihn. Sie hatte es jetzt bequem. Er? Vielleicht weniger, doch das sollte das Gryffindormädchen nicht stören. *** Susan und Herm kamen aus dem Klassenzimmer, als sie Professor Flint auf dem Gang begegneten. "Hallo, Marcus.", strahlte Susan und er gab das Lächeln zurück. "Haben sich Theodor und Parvati wieder beruhigt?", fragte er und Herm riss die Augen auf. "Hast du sie... ich meinen. Haben Sie sie gesehen, Professor?" "Oben im siebenten Stock gegenüber von diesem Wandbehang. Bei den beiden steigt keiner durch, oder?" "Nicht wirklich, aber danke.", rief Herm. Sie und Susan rannten schon zu den Treppen. Flint übersah mal gefließend diesen Regelübertritt und ging weiter. "Denkst du was ich denke?", keuchte Susan neben Herm und sie sprangen die Treppen hoch. "Ich hoffe nicht. Aber zuzutrauen wäre es ihnen schon, mit dem richtigen Wunsch und... aber was erzähle ich dir das?" Herm grinste Susan an, deren Wangen sich leicht rötlich verfärbten. Hinter sich hörten sie eiligen Schritt. "Hey ihr Zwei, wo hin so schnell?", fragte Seamus, der sie eingeholt hatte. "Und warum hatte Susan Professor Flint mit Vornamen angeredet?" "Die beiden sind verlobt.", erklärte Herm. "Mach kein Quatsch." Seamus musterte das Hufflepuffmädchen. "Doch, sind zusammen, seid sie sich im Raum der Wünsche...", weiter kam Herm nicht, denn sie wurde von Susan mit einem Seitenstoß unterbrochen. "Hey, wohin so eilig?", rief nun Padma. "Wir sehen mal nach, ob deine Schwester sich anständig benimmt.", erklärte Susan. "Was, wie, wo?", nun hatte sich auch der gesamte Rawenclawturm der Abschlussklasse an deren Fersen geheftet und sie rannten über die fünfte Etage. "Ob da irgendwas los ist?", fragte Mill Gregory, der auch verwundert zu der dahin hechtenden Klasse hochsah. "Lass uns doch nachsehen.", schlug er vor und mit ihnen rannte auch die anderen Slytherins. In der sechsten Etage waren sie dann alle vollzählig. Vor dem Wandteppich bremsten Herm und Susan scharf, was zur Folge hatte, das es zu einem Massensturz kam, denn die nachrückende Meute hatte damit nicht gerechnet. "Also, was gibt es hier?", drang es aus den Tiefen des Haufens, der sich nun nach und nach aufrappelte. "Das wissen wir auch nicht so genau.", gestand Herm. "WAS?! Und weshalb hetzte ich mich dann so ab.", beschwerte sich Vincent. "Hat ja keiner verlangt, das du mit rennst.", gab Lavender zurück und wandte sich wieder neugierig zu Herm. Diese sah sich um und ein verschlagenes Lächeln zeigte sich, als sie eine Tür erblickte. Mit langen Fingern, griff sie nach dem Türknauf und riss sie auf. Die Augen aller weiteten sich. Allein Neville verzog keine Miene, denn er konnte nichts sehen. *** Theodor blinzelte in das Licht. "Was'n los?", murmelte Parvati und kuschelte sich tiefer in den Arm von... ja von wem eigentlich? Man sah deutlich, wie sie prüfend die Luft einzog und dann verstohlen ein Auge öffnete. Dann schien es ihr schlagartig klar zu sein und sie richtete sich auf. Na ja, jedenfalls versuchte sie es, denn immer noch umklammerten sie zwei Arme, die sich nur langsam von ihr lösten. "Jemand hat die Tür geöffnet." Erfreut sprang sie auf und versetzte mit ihren Kopf einen Schlag gegen Theodors Nase, der schmerzlich getroffen aufheulte. "Pass doch auf, du blöde Kuh.", zischte er. "Alles klar, es ist alles in Ordnung.", atmete Padma auf und trat einen Schritt zurück, dass auch Neville etwas sehen konnte. "Alles in Ordnung?", fragte Theodor verständnislos und hielt sich seine Nase aus der unaufhörlich und beständig Blut tropfte. "Du musst in den Krankenflügel.", bemerkte Parvati. "Ach was?", fragte er gereizt. Dann griff er sich seinen Zauberstab, den Draco ihm grinsend entgegenhielt und stiefelte Richtung Krankenflügel davon. 5. Mai, Mittwoch "Soll das etwa heißen, das ich völlig umsonst die Prüfungsfragen geschrieben habe?", fragte Professor Oliver Wood und starrte seinen Kollegen Marcus Flint an. "Ich weigere mich, dieses Buch als Prüfungsthema zunehme." Wie zur Bekräftigung stellte Flint sich aufrecht, verschränkte die Arme und starrte Wood herausforderst an. "Aber warum?" "Ich habe meine Gründe." Genervt ließ Oliver sich in den Stuhl zurücksinken und bedeckte seine Augen mit der Hand. "Tut mir Leid wenn ich dir das sagen muss, aber das ist kein Argument. Also warum?" Doch er wartete keine Antwort ab, sondern fuhr mit seiner Erklärung fort. "Ist dir eigentlich klar, das die Siebtklässler 'Only a Story' nicht besonders intensiv studiert haben? Ich war lange Zeit nicht da und du hast 'Schwarze Nixe' behandelt. Es ist also nur fair, das wir in der Prüfung uns hauptsächlich auf dieses Werk stützen." "Was genau war dir denn in den Sinn gekommen?" "Häää?" "Ich meine wie ist denn die Frage?" "Interpretation." "Nein.", rief Flint keine Sekunde später und Oliver hob resigniert die Hände. "Und da wären wir wieder beim Anfang. Warum nicht? Was haben sie denn so furchtbares getan?" "Diese Kinder sind Monster, was das Interpretieren angeht." "Hast du irgendeine Phobie was das Buch angeht? Dann möchte ich dich nur daran erinnern, das es dein Vorschlag war." "Man kann seine Meinung ja wohl mal ändern.", meckerte Flint und Olivers Gesicht versteinerte. "Aber nur mit triftigen Grund." "Denn bekommst du nicht." "Gut. Dann bleibt die Prüfung wie sie ist.", erwiderte Wood gefühllos. "Du bist schlimmer als ... als... Snape.", giftet Flint, drehte sich um und ging. Oliver sah ihm geschockt nach. "Schlimmer als... Snape?", formte er tonlos mit den Lippen. Nahm die bereits ausgearbeitet Prüfung in die Hand und warf sie in das Feuer des Kamins. Die siebente Klasse indes las noch einmal eingehend 'Schwarze Nixe'. 7. Mai, Freitag "Oh, mein Koooopf.", jammernd stand Seamus im Gang und beugte sich resigniert über das Geländer. "Ich werde noch an Gehirnverkrampfungen sterben." "Blödsinn. In gut einem Monat ist alles vorbei. Dann feiern wir den Abschluss.", versuchte Dean ihn aufzumunternd, doch es half nicht wirklich. Seamus sah ihn zweifelnd an. "Weißt du eigentlich was wir noch alles aufholen müssen? Das wir die täglichen Aufgaben immer zugeschickt bekommen haben, ist ja schön und gut, aber ich habe meine Zweifel ob das reicht." "Wird schon. Komm jetzt, die andern warten in der Bibliothek auf uns." Dean war schon voraus gegangen. "So eine Verschwendung. Der schöne Freitagnachmittag.", grummelte Seamus, trottet dann aber Dean nach. In der Bibliothek ergab sich ein ungewöhnliches Bild. Alle Tische waren besetzt und überall hörte man jemanden diskutieren. Eins war mal klar. Im Allgemeinen war man sich nicht darüber einig, was man für das wichtigste hielt. "Ich versteh gar nicht die Diskussion.", sagte Herm gerade, als er sich setzte. "Lernt einfach alles, dann kann auch nichts passieren." "Sind wir also mal wieder oberschlau, ja?", fragte Lavender gereizt. "Mach doch euren Scheiß allein.", giftet Herm und ging davon. Anklagend sahen sie zu Lavender. "Ganz toll und wer soll uns jetzt helfen?" *** Hermione lief immer noch sauer durch den Gang. "Da will man ihnen helfen und dann so was.", murmelte sie leise vor sich hin. "Alles klar, Hermione?", fragte da Harry. Sie blieb stehen und sah zu ihm auf. Ihr war bist dahin gar nicht aufgefallen, das er soviel größer war als sie selber. "Wie kommst du mit dem Lernen voran, Harry?" "Geht so. Und selbst?" "Kein Problem. Ich muss nur noch mal ein paar Schlagwörter durchgehen und mal sehen vielleicht lese ich noch das ein oder andere Buch." Er nickte. Sie hatten sich seit dem Abend, als er ihr auf dem Kopf zusagte, dass er seine Erinnerungen wieder hatte, nicht mehr unterhalten. Irgendwie sind sie sich, wenn auch nicht wissendlich, aus dem Weg gegangen. Selbst beim Spiel, so unglaublich das auch klang. "Wie geht es dir so?", fragte Herm, als es ihr bewusst wurde. "Angesichts der bevorstehenden Prüfung?" Er zuckte mit den Schultern, was wohl soviel wie 'geht so' heißen sollte. "Was ich dich die ganze Zeit schon fragen wollten.", begann Herm schließlich und sah sich unauffällig um. "Wer weiß alles davon?" "Wovon?" "Das du es weißt." "Nur du und Phoebe denke ich." "Gut." Hermione nickte. "Was denkst du über Phoebe?" Harry sah sie verwundert an. "Was?" "Es ist nur. Glaubst du sie wird es weiter erzählen, ich meine das du dein Gedächtnis wieder hast und weißt..." "Nein, ich denke nicht, dass sie das tun wird." "Dann ist gut." "Na, Potter? Hast du nichts zu tun?", sagte da jemand neben ihnen und erschrocken drehten sie sich zu Draco um, der sie mit eisgrauen Augen musterte. "Du kannst einen erschrecken.", erwiderte Herm. "Wir sehn uns beim Abendessen." Harry wandte sich um und ging Richtung Bibliothek. Es schien ihm, als würde Draco ihn mit einem Blick erdolchen. Aber das konnte auch Einbildung sein, sagte er sich selber. "Warum starrst du ihn so an?", fragte Herm den Slytherin. Dieser drehte sich um und machte eine wegwerfende Geste. "Weißt du worüber ich mich wirklich freue?" "Nein." "Wenn die Schule vorbei ist, laufe ich nicht ständig diesem Volltrottel über den Weg." "Außer ich lade ihn zu uns ein.", grinste Herm und Draco knurrte leise. Wieso habe ich nur das Gefühl, das es noch schlimmer wird, fragte er sich selber. 31. Mai, Montag Gut gelaunt betrat Susan den Gemeinschaftsraum der Hufflepuff. Das Frühstück war noch nicht bereit, was bedeutete, sie hatte noch Zeit sich umzuziehen. "Du kommst ja reichlich spät.", sagte da eine Stimme von der Treppe zu den Mädchenschlafsälen." "Tja, Hannah, was soll ich sagen, wir haben verschlafen.", gab Susan amüsiert zurück. "Ich will dir doch keine Vorschriften machen, aber meinst du es ist klug, so kurz vor dem Abschluss?" "Oh, ja." Susan grinste sie an. "Glaub mir, das wird uns alle noch nützen." "Ach ja? Wie das?" "Morgen.", gähnte da Ernie und kam in aus dem Schlafsaal. Er kämpfte mit seiner Krawatte, gab es dann aber auf. Er war einfach noch zu müde für so schwierige Geschicklichkeitsübungen. Hannah kam zu ihm hinüber und begann einen Knoten zu schlingen, während sie Susan über Ernies Schulter hinweg weiter ansah. Diese ließ sich mit einem seligen Lächeln in einen Sessel nieder und kicherte leise vor sich hin. "Also?" Nun wurde Hannah doch neugierig. Verschwörerisch beugte Susan sich vor. "Wusstet ihr, dass Marcus im Schlaf redet?" "Und?" "In der Prüfung kommt nicht 'Schwarze Nixe' dran." Susan ließ sich wieder zurück in den Sessel sinken. Hannah zog erstaunt den Knoten von Ernies Krawatte fest. Dieser röchelte leicht. "Das ist zu fest.", beschwerte er sich und lockerte ihn wieder. "Entschuldige." *** "Will ich wissen, woher du das weißt?", fragte Lisa Susan. "Ich denke nicht.", gab diese lächelnd zurück "und es wäre auch schön, wenn du nicht sagst, dass du es von mir hast." "Kein Problem." Das Rawenclaw nickte, dann wandte sie sich wieder ihrem Schal zu. "Wann soll er denn fertig werden?" Susan besah sich das Stück näher. Die letzten zwanzig Zentimeter waren ohne Löcher, die letzten Zehn sogar halbwegs gerade. "Weihnachten, hoffe ich jedenfalls. Meinst du er wird sich darüber freuen?" "Adrian wird begeistert sein.", nickte Susan. *** Hermione saß in der Bibliothek und starrte Löcher in die Luft. "Hey, träumst du?", fragte Mandy schwang sich auf den Nachbarstuhl und grinste sie an. "Nein, ich überlegte nur, welches Buch ich noch mal lesen könnte." "Wie wäre es mit 'Only a story'?" "Warum? Wir haben das Buch doch am Ende kaum noch behandelt?" "Glaub mir." Mandy sah sie bedeutungsvoll an. "Susan?", fragte Herm. "Von mir hast du das nicht." Dann war Mandy auch schon weiter. *** "Wie geht es deiner Nase, Theodore?", fragte Parvati spöttisch. "Bestens. Es sind ja nun schon fast vier Wochen her, seit sie Bekanntschaft mit deinem Holzkopf gemacht hat." "Oh. Ich dachte nur da du sie doch so tief in die Bücher steckst. Aber ich weiß da was, was du nicht weißt." Immer noch breitete sich auf ihrem Gesicht ein breites Lächeln aus. Theodor hob misstrauisch eine Augenbraue. "Was?" "Ich weiß nicht, ob ich es dir sagen sollte, da du mich beleidigt hast." "Dann eben nicht.", zuckte er mit den Schultern. Er würde es so oder so erfahren. Parvati seufzte. "Warte." Sie lief neben ihn und drückte ihm ein Buch in die Hand. "Hier, das ist das letzte aus der Bibliothek." Dann ging sie. Theodor sah auf den Buchrücken. "Only a story?" *** "Ich möchte ja mal zu gerne wissen, was ich dieser Patil getan habe, das sie sich ständig lustig über mich macht?", murmelte Theodor. Er saß in einen der hohen Sessel vor dem Kamin und sah nachdenklich auf das Buch. "Du hast noch eins bekommen.", sagte Millicent als sie auf dieses sah. "Warum? Wir haben es doch kaum behandelt." Mill hob bedeutungsvoll den Finger. "Wir wissen aber aus zuverlässiger Quelle, dass Flints Roman nicht gefragt wird. Er war dagegen." "Er war dagegen?" "Weiß der Kuckuck warum?" Mill zuckte mit den Schultern. Blaise grinste. "Ich kann es mir schon denken." 10. Juni, Donnerstag Rons Finger vergruben sich in seinen Haaren. Mit zunehmender Nervosität starrte er auf die Aufgaben. Er wusste was die Antwort war. Er wusste es genau, aber warum um alles in der Welt, konnte er es nicht ausdrücken? Er sah zur Seite. Hermione hatte ein leises Lächeln auf den Lippen und las sich ihr Blatt noch einmal durch. Auch Harry schien ganz zufrieden zu sein. Er drehte sich wieder zu seinem Pergament um. Was soll's, dachte Ron und schwang seine Feder. 15. Juni, Dienstag "Na also." Lavender setzte sich zufrieden an den Tisch der Gryffindors. "Noch eine Woche und dann ist alles vorbei." Seamus sah sie gequält an. "Aber das schlimmste kommt doch erst noch. Ausgerechnet Zaubertränke als letzte Prüfung und dann auch noch acht Uhr morgens. Möchte mal wissen welcher Sadist sich das ausgedacht hat." "Mit acht Uhr? Lass uns mal alle raten.", warf Ron sarkastisch ein und schielte über seinen Löffel hinweg, Richtung Lehrertisch. "Sieh es mal positiv.", schlug Parvati vor. "Jetzt hast du den Kopf frei." Ein allgemeines Grummeln war zu hören. Offenbar wollte niemand an der Prüfung irgendwas Positives sehen. 21. Juni, Montag Gähnend kam Hermione die Treppe in den Gemeinschaftsraum. Irritiert blieb sie stehen. "Warum seid ihr denn alle schon fertig?" Fast gehetzt sah sie auf die Uhr, entspannte sich dann aber wieder, es war gerade erst sieben. Sie stutzte. "Schon so spät?! Warum hat mich keiner geweckt?" "Das haben wir doch.", gab Parvati zurück "Aber du hast dich umgedreht und irgendwas geflucht." "Na danke schön.", brüllte Herm schon aus dem Schlafsaal. Dann hörte man irgendwas dumpfes, offensichtlich zog sie sich gerade um, dann sprang sie auch die Treppe hinunter. "Alles klar. Wir können.", strahlte sie und die anderen wurden blass. "Du bist auch gar nicht nervös zu kriegen, oder?" "Nicht bei Zaubertränke. Na los, mit ein bisschen Glück bekommen wir noch Frühstück." *** Zweifelnd sah Hermione auf die grüne Flasche. Kannte sie die? Eigentlich nicht. Sie sollte einen Schlaftrank herstellen und denn kannte sie genau, wie auch die Wirkung. Aber das braucht man nicht dafür. Sie nahm den Flakon in die Hand und versuchte das Etikett zu entziffern. Schließlich zuckte sie mit den Schultern. Egal, warum es auf ihrem Platz stand, sie würde es nicht brauchen. Also kam es auch nicht in ihren Kessel. Bei Harry verfärbte sich der Trank vorschriftsmäßig grün. Bei Ron nicht nach der Vorschrift blau. Seamus Kessel knisterte bereits gefährlich, doch blieb er heil. Der von Neville begann am Rand zu schmelzen, doch da hatte er schon eine Probe abgefüllt. "Wer braucht schon einen Kessel.", murmelte er leise und sah fasziniert zu, wie die Schmelze sich ausbreitete. Die Arbeiten von Gregory und Vincent sahen verdächtig orange aus, doch das kümmerte weder den einen noch den anderen. *** "Na ja.", seufzte Parvati. "So schlimm war das doch gar nicht." "Nicht schlimm?" Ron sah sie verständnislos an. "Ach was soll's. Wer braucht schon Zaubertränke?" Lavender gähnte und streckte sich. "Was haltet ihr von ein bisschen frischer Luft? Die Keller sind so muffig und deprimierend." "Ja, nicht?" Parvati nickte. "Wie können das Leute nur den ganzen Tag aushalten." "Immer noch besser als, wie ein Huhn auf dem Dach.", gab Theodor zurück. "Wer hat dich denn gefragt?" Missmutig stapfte sie davon. "In drei Tagen gibt es die Abschlusszeugnisse. Was machen wir bis dahin?", fragte Padma. "Urlaub.", grinste Dean. "Ob wir nach Hogsmead dürfen?" "Warum nicht? Was gibt es denn sonst noch zu tun?" "Lass uns gleich fragen." Fröhlich schwatzend lief die Abschlussklasse nach draußen, wo Parvati bereits auf einer Bank saß und in den Himmel starrte. 26. Juni, Samstag Hermione warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel. "Wie kann man nur so schön sein.", sagte sie halb sarkastisch. Sie kam sich unglaublich verkleidet vor in diesem Ballkleid. "Eingebildet sind wir wohl gar nicht?", fragte Lavender und befestigte ein paar Spangen in ihren Haaren. "Ich wünschte ich wäre es, dann würde ich mir nicht wie ein Idiot vorkommen." Lavender musterte das Kleid ihrer Mitschülerin. "Muss teuer gewesen sein. Aber findest du die goldene Spitze nicht etwas übertrieben?" "Doch, ich sehe ja aus, wie ein Weihnachtsbaum." Entschlossen zog sie ihren Zauberstab hervor. "Geschenk hin oder her. Das werde ich ändern." Kurze Zeit später war sie beim Anblick ihres Spiegelbildes sehr viel zu zufriedener. *** Die offiziellen Feierlichkeiten waren vorüber und die Schüler der Abschlussklasse fanden sich in kleinen Gruppen zusammen. "Ein wirklich erstaunliches Ergebnis das eure Klasse geliefert hat.", nickte Dumbledore anerkennend Oliver und Marcus zu. "Vor allem wenn man bedenkt, wie wenige Stunden sich die Schüler mit dem Buch beschäftigt haben." Als Albus weiter ging drehte Oliver sich zu Marcus um. "Hast du Susan irgendwas gesagt?" "Nein, natürlich nicht!", entrüstete sich dieser. "Aber komisch ist es doch schon." "Gönnst du ihnen nicht den Erfolg?" "Doch natürlich, aber es ist trotzdem merkwürdig. Sicher, das du nichts gesagt hast? Vielleicht im Schlaf gesprochen?" Oliver hob fragend eine Augenbraue. "Unterstellst du mir, das ich und Susan...? Du bist ja abartig. Das wäre gegen die Schulordnung." Wood schnaubte verächtlich: "Als wenn du dich daran je gehalten hättest." "Ach kommen Sie schon, Professor. Wir wissen, das Sie sich auch nicht daran gehalten haben.", stichelte nun Theodor. Die beiden Professoren sahen sich verwundert um. Die gesamte siebente Klasse stand um sie herum. "Habt ihr noch nie was von Privatsphäre gehört?" "Nö.", schüttelten sie einstimmig den Kopf. "Ihr wart doch auch nicht besser.", schimpfte Oliver. "Wir?", gab Herm sich jetzt entrüstet. "Ja, zum Beispiel du und Draco?", gab Marcus ungerührt zurück und Lisa fiel in ein schadenfrohes Lachen. "Adrian und du wart auch nicht viel besser.", giftete Herm und "Du und Terence auch nicht.", teilte sie weiter aus und auch Ginny räusperte sich verlegen. Ron schüttelte verzweifelt den Kopf. "Was wird Mom dazu sagen?" "Sie weiß es.", sagte Ginny trocken. "Terry und Mandy.", zählte Herm weiter auf, diese kramte plötzlich in ihren Manteltaschen. "Ron und Padma." Die beiden liefen rot an. "Alicia und Professor Wood." "Aber wir haben immerhin geheiratet.", verteidigte sich Oliver. "Aber erst nachdem sie ihren Abschuss hatte.", stichelte Marcus. "Und? Sie ist aber nicht wie Susan durch das ganze Haus geschlichen.", giftete Wood. Ernie sah erstaunt auf. "Ach, deshalb ist sie immer erst morgens um sechs ins Haus zurückgekommen." "Das fällt dir erst jetzt auf?", rief Zacharias erstaunt. "Ich war beschäftigt.", sagte er. "Fängt die Beschäftigung zufällig mit H an?", stichelte er weiter. "Nein, ich habe geschlafen." "Ja, davon reden wir ja.", grinste Zacharias. Da bekam er einen Tritt von Hannah vors Schienbein. "Nur Harry war anständig.", schloss Herm und alle Blicke richteten sich auf den Gryffindor, der plötzlich interessiert seinen Teller musterte. "Oh, Goldrand, ist mir ja noch gar nicht aufgefallen.", murmelte dieser. "Du auch!", riefen alle entsetzt. "Was?!", fragte er. "Ihr seit ja wohl auch nicht besser." "Das stimmt.", schloss Susan. "War ein richtiges Hindernislaufen, bei so vielen Mitschülern, die früh durch die Gänge rennen. Einmal habe ich Herm und Draco gesehen. Sein Hemd war komisch geknöpft.", grinste Susan. "Das lag nur daran das drei Knöpfe fehlten.", verteidigte er sich. Ron lachte schadenfroh. "Bei dir sah es nicht besser aus, Weasley.", giftete Draco und Ron verstummte augenblicklich. "Du bist einmal mit einem Rawenclawschlips durch die Gegend gerannt." Padma sah erfreut auf. "Und ich habe ihn schon überall gesucht." Parvati schüttelte verzweifelt den Kopf. "Warum glaubst hast du eine Gryffindorkrawatte in deinen Schrank?" "Ach so, stimmt.", nickte der Zwilling. "Und ihr seid jedes Mal ohne erwischt zu werden zurück gekommen?", fragte nun Terry ungläubig. "Wir sind inzwischen Meister im Hinter-die-Säule-springen.", bestätigte Hermione. "Das ist echt anstrengend, bei der Masse an Professoren, die ständig über den Flur rennen. Flitwick, Sprout, McGonagall und Snape." "Vergiss Filch und Mrs Noris nicht.", warf Padma ein. Die Professoren hoben erstaunt ihre Augenbrauen. Haben sie sich also doch nicht getäuscht. "Oh,", rief Ron mit einmal aus. "Und Dumbledore." "Ja, das war sehr schwer.", bestätigten alle, sogar Lisa, Ginny und Harry. "Das einzige was ich mich gewundert hat ist, das auch Professor Fortuna morgens durch die Gegend schlich.", grübelte Draco. "Jetzt wo du es sagst, sie hatte doch nie Aufsicht. Und schon gar nicht in den Kerkern.", nickte Susan. "Stand plötzlich neben mir. Ich war ganz geschockt. Hat mich aber nicht bemerkt. War viel zu sehr in Gedanken." "Ich hatte etwas Wichtiges zu erledigen!", verteidigte sich die Professorin, fragte sich aber in dem Moment, warum sie den Schülern irgendwelche Rechenschaft schuldig war. "Hatte die Wichtige Sache die Initialen S -Punkt S -Punkt?", rief jemand. Augenblicklich herrschte Stille. Fortunas Augen weiteten sich und Snape knurrte: "Weasley." Ron hob erschrocken den Kopf. "Ich habe nichts gesagt.", sagte er verzweifelt. "Ich meine ja auch MISS Weasley." Ginny zog den Kopf ein. "Wann kommen morgen eigentlich die Kutschen?", fragte nun Professor Fortuna und die anderen begannen über diese Frage ernsthaft nachzudenken. "Um Acht.", sagte Dumbledore schließlich. "Möchte jemand Punsch?" *** "Na ja, ist doch noch eine schöne Feier.", nickte Padma zu Parvati. "Professor Snape sieht irgendwie blass aus.", sagte Theodor in dem Moment und aller Aufmerksamkeit wandte sich dem Professor zu. "Ist mir auch schon aufgefallen. Fortuna muss ihm irgendwas Erschreckendes erzählt haben.", nickte Ron. "Und warum freut sie sich wie blöde?" Ernie legte den Kopf schief. "Who knows? Who cares?", zuckte Herm mit den Schultern und stürzte ihr Glas Punsch hinunter. Draco sah sie misstrauisch an. "Das wievielte ist das?" "Das dritte, vielleicht?", sagte sie gleichmütig und schenkte sich fröhlich nach. Susan und Parvati grinsten auch schon verdächtig. "Das ist das fünfte.", korrigierte Harry. "WAS? Tickst du noch ganz richtig?", schrie Draco entsetzt auf, wurde allerdings abgelenkt, Padma ihn von hinten anstieß. "Schuldigung.", nuschelte sie und prostete Blaise zu. "Habt ihr alle zuviel vom Punsch getrunken?" Gregory sah in die Glasschüssel. "Das würde zum mindest erklären, warum sie leer ist." 27. Juni, Sonntag Der Zug fuhr in London ein. Das letzte mal für die Abschlussklasse. "Sag mir wenn es vorbei ist.", murmelte Lisa und schloss ihre Augen. "Was vorbei?", fragte Lavender leicht entkräftet. "Das Sonnenlicht." Ginny stand schon an der Tür und stürzte hinaus, noch ehe die Räder still standen und flog Terence in die Arme. "Typisch.", murmelte Parvati und ihre Tasche landete auf dem Bahnsteig. "Geh etwas vorsichtiger mit deinen Sachen um.", beschwerte sich Padma. "Schrei mich nicht so an, verdammt.", gab sie zurück und schob sich eine Sonnenbrille auf die Nase. Hermiones Hand umklammerte den Türgriff, während sie vorsichtig einen Fuß vor den anderen stellte. "Was hast du mit Herm gemacht?", zischte Phoebe ihrem Bruder zu. Dieser sah verwirrt auf. "Was? Wieso?" "Sie sieht irgendwie fertig aus. "Das war der Punsch." "Oh, ja der ....Punsch.", nickte sie und fing sich einen Rippenstoß ein. "Wie behandelst du denn deine Schwester, Draco?", ertönte da einen Stimme hinter ihm. "Mom? Warum bist du hier?" Narzissas Nase zog sich leicht nach oben. "Das ist ja einen nette Begrüßung." "Es ist nur gewohnt.", entschuldigte Phoebe und umarmte ihre Mutter. "Was hast du mit Hermione gemacht?", fragte nun Lucius und musterte das Mädchen, das leidend zur Sonne sah. Empört hob er die Arme, sparte sich dann aber ein Erklärung, sollten sie doch denken was sie wollten. Da rief auch schon hinter ihnen jemand: "Blaise, geht es dir gut?" "Ja, ich habe nur ein bisschen Kopfschmerzen.", sagte sie leise und versuchte zu lächeln. "Armer Schatz.", nickte Antonin Dolohov "Haben sie dich sehr gestresst?" "Ähm... ja. Aber jetzt ist es ja vorbei." Mandy wollte auflachen, hielt aber inne, irgendwie ging es ihr zu schlecht dazu. Um den missbilligenden Blick von Terry zu entgehen, schob sie ihren Wagen hinter ihn. 6. Juli, Dienstag "Ich kann das gar nicht glauben, dass wir nie wieder nach Hogwarts fahren." Hermione saß am Fenster in ihrem Zimmer und starrte hinaus. "Ich kann dir ja alles erzählen.", schlug Phoebe fröhlich vor. Die ältere lächelte traurig. "Ich glaube ich werde sie alle vermissen." "Du kannst sie ja einladen." Die Augen von Phoebe leuchteten auf. "Noch ne riesen Party. Dad wird wieder ausflippen." "Lieber nicht." "Lieber nicht?", kam es da von der Tür. "Auf gar keinen Fall." Draco kam ins Zimmer geschlendert. "Was heißt auf gar keinen Fall? Natürlich werde ich sie einladen, wann ich lustig bin?" "Alle?" "Alle. Sogar ... Harry." Draco verzog angewidert sein Gesicht. "Und ich dachte, ich wäre sie los." Dann verließ er wieder den Raum. "Das hat ihn jetzt getroffen." "Pech." Das war Hermione egal. Sie sprang auf und zog noch einmal die Bücherliste für die Uni hervor. Am nächsten Tag würde sie einkaufen gehen. 7. Juli, Mittwoch "Was ist los?" David lief angespannt ins Haus. "Seht zu das ihr Neil loswerdet.", sagte Narzissa düster. *** Besagter Neil stand im Schatten des Hauses. Man sagte er wäre verrückt, aber er wusste, verrück waren nur die anderen. Nicht er. Ganz sicher nicht. Er sah zu den Fenstern hinauf. Ein grimmiges Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Heute würden sie dafür büßen, dass sie Tassilo getötet haben. Er hatte erst überlegt, den dunkeln Rat auszulöschen, aber wahrscheinlich hätte er irgendwann den kürzeren gezogen. "Nein.", flüsterte er tonlos in die Stille. "Das ist viel besser." Wieder blickte er zum Fenster hoch. *** Lucius stand auf und ging schnellen Schrittes zur Tür. "Wo ist er?" "Dolohov.", sagte Narzissa. "Er will das Baby töten?" Diana sah schockiert auf. "Sieht so aus. Gegen uns hätte er keine Chance, aber gegen die Kinder." Phoebe saß auf der obersten Treppenstufe. "Wo geht ihr denn hin?", fragte sie. "Wir besuchen eine Freundin.", lächelte Diana. "Du machst niemanden auf, hörst du? Hermione und Draco sollten bald zurück sein." Phoebe kraulte ihrem Eisfuchs die Ohren und nickte abwesend. "Vielleicht solltest du hier bleiben.", sagte Lucius. "Nein, er ist bei den Dolohovs. Ich will diesen ..." Narzissa brach ab und nickte Phoebe zu. "Hast du gehört?" "Ja, ja.", winkte das Mädchen ab. Dann waren ihre und Herms Eltern auch schon verschwunden. *** Neils Lächeln wurde breiter. "Wie dumm von ihnen. Wenn sie zurück sind, werden sie nur noch den leblosen Körper finden." Seine stimme ging in ein lautloses Lachen über. *** Blaise öffnete verwundert die Tür. "Was gibt es denn?", fragte sie und trat einen Schritt zur Seite. Im Wohnzimmer saßen Celina und Mrs Zabini. "Was ist denn los? Warum seid ihr so aufgeregt?" Mr Zabini kam gerade in den Raum. "Wo ist Gleda?", fragte nun Diana. "Oben, Antonin bringt sie gerade ins Bett. Es ist ja schon bald sieben. Es wird Zeit für..." Doch weiter kam Blaise nicht, denn sowohl Lucius, als auch David stürzten schon die Treppe hinauf. "Würde mir jetzt mal jemand erklären, was los ist? Ihr macht mir Angst." "Neil, ist hinter den Kindern des dunklen Rats her. Weil er es mit den Erwachsenen nicht aufnehmen kann. Auf Hermione hatte er bereits einen Anschlag verübt.", antwortete Narzissa düster. Celina wirbelte herum. "Warum?" "Keine Ahnung. Wer weiß schon was in dem seinem Kopf vorgeht." "Hier ist er nicht." Lucius kam als erster die Treppe hinunter. Es klingelte. "Das wird Severus sein." Celina war aufgesprungen und ging zur Tür. Und tatsächlich betrat dieser den Raum. "Also, ich...", begann er und sah verwirrt auf. "Was machen denn die vielen Leute hier?" "Sie suchen Neil.", sagte Mr Zabini. "Denn habe ich bei euch gesehen." Severus sah zu Lucius und Narzissas Hand krallte sie in seinen Arm. "Phoebe ist alleine zu Hause.", stöhnte sie auf. *** Leise klopfte es an der Tür. Phoebe überlegte, ob sie sich verhört hatte, ging dann aber doch nachsehen. "Was machst du denn hier?", fragte sie, als der Gast ins Licht trat. *** Herm und Draco standen verdutzt an der Gartentür und sahen wie einer nach den anderen neben ihnen aus dem Nichts erschienen. Kalk weiß im Gesicht hetzte Narzissa in das Haus. Dicht gefolgt von ihrem Mann, den Grangers und schließlich den beiden Professoren. "Ist irgendwas passiert?", wunderten sie sich. "Gehen wir nachsehen.", schlug Draco vor. Wie angewurzelt standen ihre Eltern und die Professoren im Türrahmen. "Was ist denn los? Phoebe ist doch nicht etwa..." "Hi Mom, Dad.", tönte da die Stimme der jungen Hexe aus dem Raum. "Was machst du hier?", zischte da Lucius. Herm sah ihn verwundert an. Wer, Phoebe, dachte sie,... ähhh, wohnen? Auch Draco sah irritiert aus. Da machte sich Herm doch die Mühe und blickte über die Schulter hinweg in das Zimmer. Als erstes sah sie den Kamin, daneben stand Phoebe und zu ihren Füßen lag ein missgestalteter Neil auf dem ein Zauberstab gerichtet war, der von Harry gehalten wurde. Alles klar, nickte Herm zufrieden und stoppte. MOMENT! HARRY? HIER?!?! "Ich wollte nur das Buch vorbei bringen.", sagte dieser nun und drehte sich zu ruckartig zu den anderen um. Dabei spannten sich die Seile, auch das, das um Neils Hals lag und ein Knacken kündigte dessen Tod an. Harrys Augen weiteten sich. Er wandte seinen Blick auf die Gestallt am Boden. Er hatte einen Schwarzmagier getötet! Und das auch noch unter den Augen von anderen Schwarzmagiern!! Vorsichtig sah er zu der kleinen Gruppe, die nach wie vor stumm blieb. Die Malfoys sahen irgendwie blass aus. Snape irritiert und Fortuna? Anerkennend?! Harry schüttelte den Kopf. Doch dann stockte ihm der Atem. Da standen auch die Grangers, die eigentlich tot und begraben sein sollten. Und... als wenn das nicht schon genug war, auch noch Hermione mit ihrem von ihm so gehassten Verlobten. Bei dem Wort drehte sich ihm schon wieder der Magen. "Tschuldigung.", sagte er schließlich. *** Missmutig saßen David und Lucius im Arbeitszimmer. "Wir könnten ihn beseitigen.", schlug Herms Vater schließlich vor. "Das ist einen gute Idee.", stimmte Lucius ein, doch wurde von Severus unterbrochen. "Das denke ich nicht. Immerhin redet ihr von Harry Potter. Schon vergessen? Der wohl mit bekannteste Zauberer in unserer Welt." "Mhmm." Eingeschnappt verschränkten Lucius und David die Arme. "Und wenn schon?" "Ach, wer würde Potter schon vermissen.", warf Mr Malfoy ein. "Sein Patenonkel zum Beispiel. Jetzt benehmt euch nicht wie kleine Kinder und gebraucht euren Verstand.", schimpfte Celina. "Schon gut, schon gut...", lenkten die Zauberer ein. "Aber ein bisschen drohen dürfen wir doch." Zwei Türen weiter stand Harry vor dem Kamin und sah auf die Uhr. "Ich muss wirklich gehen.", sagte er. "Sie haben gesagt, du sollst warten.", warf Herm ein. "Aber warum? Was haben sie denn so wichtiges zu besprechen? Und was geht mich das an?" "Das frage ich mich aber auch.", beschwerte sich nun Draco, der mit einem Bein über eine Lehne in einem Sessel saß. "Das werden sie uns schon sagen." Hermione verdrehte die Augen. Das ging nun schon die ganze Zeit. Harry und Draco hatten nichts Besseres zu tun, als sich die ganze Zeit an zu giften. "Aber ich verdanke dir mein Leben." Phoebe sah Harry mit großen, glänzenden Augen an, das diesen irritierte. "Vielleicht wollen sie dir ja danken und überlegen jetzt wie." "Ja, sicher.", spottet Draco "Sie werden gleich mit einer riesigen Torte und Partyhütchen reinkommen." "Warum sollten sie denn nicht?", fragte seine Schwester naiv. "Wenn, dann nur, um sie ihm ins Gesicht zu schleudern. Das war ein Spaß.", schwelgte er plötzlich in Erinnerung. "Na ja, vielleicht nicht eine Party, aber ein Dank, ist wohl angebracht.", sagte da Lucius von der Tür aus. Harry sah misstrauisch auf. Doch, so überlegte er, vor all den Zeugen, würde er ihn kaum um die Ecke bringen. "Auch wenn ich noch nicht verstehe, was du in meinem Haus machst.", wandte sich Lucius an Harry, "scheint es doch einen nutzen gehabt zu haben. Solltest du aber irgendjemand dann erzählen..." Drohend funkelten seine Augen und Harry nickte gelassen. "Dann schätze ich mal, liege ich zehn Meter unter dem Rasen.", vervollständigte er den Satz. "Mit ein bisschen Glück sogar in einem Stück.", grinste David und Herm warf ihm einen bösen Blick zu. "Okay, ich habe verstanden. Darf ich jetzt gehen, Sir?" Fast spöttisch sah er auf. "Sicher." "Wir werden auch gehen. Ihr braucht uns ja jetzt nicht mehr.", sagte Celina und schob ihre Jacke zu Recht. "Was hast du vor?" Severus wurde misstrauisch. "Willst du schon wieder apperieren? Bist du wahnsinnig?", schimpfte er weiter, als er den schuldbewussten Ausdruck auf ihrem Gesicht sah. "Du bist im dritten Monat! Denkst du auch mal an dich?" Severus schloss sorgsam ihre Knöpfe. "Du denkst doch schon die ganze Zeit an mich.", gab sie lächelnd zurück. "Na schön. Und was ist mit mir? Ich bekomme einen halbe Herzinfarkt." Celina hob beschwichtigend die Hände. "Na gut, ich verspreche, das ich nicht mehr appariere bis die Zwillinge geboren sind." Severus sah sie skeptisch an. "Zwillinge?" "Habe ich das noch gar nicht erzählt?" "Nein. Es war nur von einem Kind die Rede.", sagte Severus vorsichtig und ließ seinen Hände sinken. "Na ja, dann weiß du das jetzt. Es werden zwei Kinder. Und ich hoffe zwei Mädchen." Severus wurde bleich. Wahrscheinlich dachte er schon darüber nach, was passieren würde, wenn sie nach ihrer Mutter schlugen. Dann knöpfte er entschlossen den obersten Knopf ihrer Jacke zu. "Dann erst recht. Du trägst die Verantwortung für drei. Und so was will sich Pädagogin nennen.", grummelte er. Er griff nach ihrer Hand und ging entschlossen zur Tür Hinter sich vernahm er plötzlich ein prusten und dann eine Geräusch, das sich anhörte, als würde jemand stolpern. Verwundert drehten sich die werdenden Eltern um. Dort lagen noch halb im angrenzenden Zimmer Herm und Draco und lachten, dass ihnen die Tränen in die Augen traten. Severus musste keine Hellseher sein um zu wissen, wie sie dort hinkamen und warum sie lachten. Wahrscheinlich hatten sie sich hinter dem Türrahmen versteckt um die die Ecke geschaut und alles mit angesehen. "Seid froh, das ihr nicht mehr auf der Schule seid.", knurrte er und drehte sich wieder zur Tür. Celina wandte noch einmal ihren Kopf über die Schulter und grinste schelmisch, als sie ihnen zuzwinkerte. Hermione drehte sich immer noch lachend auf den Rücken, bis sie schließlich zufrieden seufzte und ihren Kopf zu Draco drehte, der neben ihr gegen den Türrahmen gelehnt saß. "Was sagt man dazu. Snape ist nicht wieder zu erkennen." "Wir können wirklich froh sein, dass wir ihn nicht mehr im Unterricht haben.", nickte Draco und er und Herm standen auf. "Ja, aber dafür sind seine Kinder jetzt die Paten von deinen Eltern. Was bist du dann eigentlich? Snapes Neffe?" "Das wär'n Ding." Da räusperte es jemand hinter ihnen. "Dein Buch. Deswegen war ich hier.", sagte Harry und hielt ihr ein riesiges Ungetüm entgegen. "Also, bis dann." Er nickte ihnen beiden zu. An der Tür wurde er von Phoebe zurückgehalten. Herm beobachtete die zwei mit wachsendem Interesse. Sie stand am Fenster und spähte hinaus. Phoebe umarmte Harry, der eher verwirrt war. Sie flüsterte ihm irgendwas ins Ohr und Herm bedauerte es, nicht von den Lippen lesen zu können. Nachdenklich ging Harry über den Rasen davon. "Was hat sie ihm gesagt?", fragte sie sich leise. "Wer?" Draco war hinter sie getreten und legte seine Arme um sie. Grinsend lehnte sie ihren Kopf gegen ihn. "Nichts.", murmelte Herm und lächelte. FIN Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)