Die Lüge ihres Lebens von Malin-Saturn (DracoXHerm) ================================================================================ Kapitel 10: ------------ Kapitel 10 1. November, Samstag Es war noch früh am Morgen, als Susan zum Quidditchfeld ging. Der Tau hing noch in den Gräsern. Sie überlegte nicht lange. Kurz entschlossen stieg sie auf den Slytherinturm. Hier konnte sie sich sicher sein, nicht gestört zu werden. Niemand aus Slytherin kam hier her und schon gar nicht so früh. Außer Herm und Draco, räumte sie eine, doch ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es noch viel zu früh war. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, las sie an die beiden dachte. Sie waren süß. Ungewöhnlich zwar, aber süß. Vor allem wenn sie versuchten, für die anderen möglichst unauffällig sich Blick zu zuwerfen, oder die Hand des anderen griffen oder, wenn sie sich besonders unbeobachtete fühlten Küsse auszutauschen. Das war genauso unauffällig, als würde Dumbledore im rosa Bienchenkostüm Stepptanz tanzen. Sie hoffte dass ihre Schwärmerei, nicht jeden ins Auge stach. Deshalb kam sie her. Der gestrige Abend war nur verwirrend für sie gewesen. Immer und immer wider ertappte sie Professor Flint dabei, wie er sie beobachtete und damit nicht genug, ihr Herz schlug bis zum Hals, sofern sie seinen Blick spürte, sie würde verlegen und ihre Hände wurden feucht. Was um alles in der Welt war nur los? Das war Flint!, rief eine Stimme in ihr. Flint, der dich verflucht hat, weil du in Hufflepuff bist. Doch die andere sagte, na und? Deshalb kann er doch faszinierend sein. Da war sie gestolpert und der Länge nach hingefallen. Ausgerechnet Flint vor die Füße. Wie peinlich!! Susan blickte auf das Feld hinunter, während sie so mit sich selber sprach, als sie plötzlich Schritte hinter sich hörte. Das wird wohl Herm sein, dachte sie. "Entschuldige, wollest du alleine sein?", fragte jemand und Susan wirbelte herum. Vor ihr stand nicht Herm! Das war ganz bestimmt nicht das Gryffindormädchen. Die Person sah eher wie jemand aus, der mal in Slytherin war und sie grundlos verflucht hatte. Marcus Flint! "Ich geh besser wieder. Tut mir Leid, ich wollte nicht stören. Du scheinst gerade in wichtigen Gedanken zu sein.", sagte er und wollte sich wieder umdrehen, da musste Susan unwillkürlich lächeln. "Habe ich was Komisches gesagt?", fragte Marcus, kam zurück und stellte sich neben sie. "Nein, ich hatte nur...", begann sie. "Entschuldigen sie, das war jetzt respektlos." "Es ist ungewöhnlich, das du auf dem Slytherinturm bist.", sagte Marcus in die entstanden Stille. "Herm hat mir den Tipp gegeben, das hier keiner ist. Außer sie ist mit Draco hier, natürlich. Ihr Slytherins habt es nicht so mit heimlichen Dates, schätze ich." Susan lehnte sich auf das Geländer und sah auf den Rasen. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass sie Professor Flint gerade geduzt hatte. "Und ihr wollt auch nicht oft alleine sein und nachdenken. Ich meine bist auf sie, Professor." Sie richtete sich auf und drehte sich zu ihm um. Ihr Kopf hob sich langsam und sie sahen sich an. "Genau genommen bin ich auch das erste Mal hier ohne ein Quidditchspiel zuzusehen." "Ich kann gehen, wenn sie alleine sein wollen. Es wird für mich Zeit, die anderen werden sich bestimmt schon fragen, wo ich bleibe." Marcus nickte, wandte aber nicht den Blick von ihr. "Das wäre eigentlich schade, weil ich extra hergekommen bin, weil ich gehofft habe eine ganz bestimmte Schülerin zu sehen." Susan stockte der Atem. Hatte sie sich da gerade verhört? Marcus begann verlegen zu lächeln. "Nein, entschuldige, das war ganz ... unangebracht." "Ich werde dann mal gehen." Susan zeigte mit dem Daumen hinter sich, doch noch immer hingen ihre Augen an seinen, bis sie sich gewaltsam losriss und die Treppe zum Ausgang hoch stolperte. Marcus sah ihr nach und hörte ihre Schritte verhallen. Innerlich fluchte er über sich. War er denn von allen guten Geistern verlassen? Und von allen bösen auch? Was tat er hier überhaupt und wie um alles in der Welt kam er dazu ausgerechnet Susan Bones zu sagen er hätte gehofft sie hier zu treffen?! Wütend kniff er die Lippen aufeinander und stapfte missmutig die Treppe hinunter. Auf dem Feld sah er in den Himmel. Er war wolkenlos und pechschwarz. Er kniff die Augen zusammen. Der Mond war nicht zu sehen, ebenso keine Sterne. Ein unwillkürlicher Schauer durchzuckte ihn. Hinter sich erahnte er mehr, als das er sah einen Schatten, dann versank er in Dunkelheit. *** Die Dunkelheit hielt ihn noch fest. Leises Stimmengewirr drang an sein Ohr. Hastige Schritte eilten über den Steinfußboden. Marcus Flint verspürte einen dumpfen Schmerz, doch konnte er nicht ausmachen, wo er herkam. Irgendwie tat ihm alles weh, als wäre er von einer Herde Hypogreifs zertrampelt worden. Licht drang in seine mühsam geöffneten Augen und er erkannte Oliver, der ihn besorgt ansah. Hinter ihm erschien Dumbledore und Snape. Schließlich bahnte sich Madame Pomfrey einen Weg zu ihm. Er registrierte noch, dass er im Krankenflügel lag, dann schlief er wieder ein. Oliver kaute nervös an seinem Fingernagel und Snape schüttelte missbilligend den Kopf. "Was war es denn?", fragte Oliver den Direktor. "Moriturus Vulneris.", sagte Dumbledore. "Es war ein Glück für ihn, das sie ihn so schnell gefunden haben, Oliver." "Aber warum? Welchen Grund sollte es geben ihm umbringen zu wollen?", bohrte Wood weiter. "Ich weiß es nicht." Madame Pomfrey eilte wieder davon. Snape sah nachdenklich auf die Schnittwunden von Flint. So etwas hatte er noch nie zuvor gesehen. "Schwarzmagier können wir wohl ausschließen.", sagte Fortuna, die unerwartet aufgetaucht war. "Das denke ich auch.", stimmte Dumbledore ihr zu. "Vor allem weil die Flints Schwarzmagier sind. Seit je her." Er sah Fortuna an. "Aber das weißt du natürlich längst." Diese nickte. "Auroren waren es aber auch nicht. Jedenfalls kenne ich niemanden, der so feige und hinterrücks agiert.", setzte sie an und sah besorgt zu den Bewusstlosen hinunter. "Woher wollen sie das wissen? Kennen sie etwa aller persönlich?", giftete Oliver aufgebracht. Snape sah Fortuna spöttisch neugierig an und Dumbledore neigte leicht den Kopf. "Es wird sowieso bald jeder wissen, Oliver. Ich bin eine Aurorin. Inkognito. Ich weiß nicht ob ihnen der Name Crawford etwas sagt.", lächelte sie. Einen winzigen Moment sah sie zu Snape hinüber, der fast beleidigt aussah. Seine schöne Erpressung war dahin. Na ja, jedenfalls fast. Noch weiß niemand, dass sie eine Verräterin unter den Auroren war. "Doch nicht die Geschwister Crawford?", flüsterte Oliver ungläubig. "Doch, Celina Crawford und ich wäre ihnen dankbar, wenn sie es für sich behalten würden. Ich habe einen Grund für meine Namensverschleierung." Oliver nickte. Madame Pomfrey kam hereingerauscht und betupfte Flints Wunden mit einer merkwürdigen Tinktur, bevor sie Lage um Lage seine Arme verband. "Ich denke wir sollten jetzt gehen.", sagte Dumbledore und die Gruppe entfernte sich. Oliver verschwand in seinem Büro und auch Celina verabschiedete sich. "Seit wann wissen sie es Severus?", fragte Dumbledore. "Seit dem ersten Tag.", sagte er schlicht. "Sie kannten sich von früher. Das dachte ich mir. Gute Nacht." Der Direktor verschwand und Snape sah nachdenklich aus dem Fenster. Warum hatte Celina ihre Identität frei gegeben? Er musste zugeben, dass das ihm ernsthafte Sorgen bereitete, vor allem im Bezug auf sein Leben. *** Susan war einigermaßen schockiert, als Hannah hereingestürmt kam und aufgeregt berichtete, dass Professor Flint von einem Unbekannten hinterrücks angegriffen worden war und nun tot im Krankenflügel lag. "Tot?", fragte Zacharias. "Dann wäre er kaum im Krankenflügel, als viel mehr im Leichenschauhaus." Da wurde Susan bleich und sie rang nach Atem. Niemand achtete auf sie. Alles redete durcheinander. Susan schwankte und sie suchte Halt am Treppengeländer, das zu den Schlafsäalen führte. "Überleg doch mal. Jetzt machen sie noch nicht mal vor sich selber halt.", rief ein Fünfklässler aufgebracht und wedelte mit den Armen. "Was soll das heißen vor sich selber?" "Das waren doch eindeutig Schwarzmagier und Flints Familie gehört doch zu denen. "Das glaube ich nicht.", zweifelte Ernie und der Großteil stimmte ihm zu. "Wann ist es denn passiert?", fragte nun Ernie. "Vor einer Stunde, man hat ihn vor dem Slytherinturm auf dem Quidditchfeld gefunden. Weiß der Himmel was e da um die Zeit alleine gemacht hat.", sagte Hannah und Susan stöhnte tonlos auf. Langsam legte sich die Aufregung wieder. Nur Susan stand immer noch wie gelähmt am Geländer und starrte vor sich hin. "Alles in Ordnung?", fragte Hannah besorgt. Susan versuchte eine nicken, aber es war wohl eher ein Zucken. Sie starrte auf die Uhr und sah, dass sie erst in einer halben Stunde im Haus sein musste. Hastig rannte sie zur Tür und stürzte davon. Niemand kümmerte sich darum, nur Hannah sah etwas verwirrt drein. Auf dem Gang begegnete sie Professor Wood, der die stolpernde Susan auffing. Besorgt sah er sie an. "Professor Flint, er ist doch nicht wirklich tot, oder?", fragte sie mit erstickender Stimme. "Nein, er ist nur bewusstlos." Susan atmete erleichtert auf. "Nur bewusstlos, nicht tot.", flüsterte sie, machte sich los und rannte weiter zum Krankenflügel. "Susan.", rief Oliver ihr noch nach, doch sie hörte es nicht mehr. Als Susan vor der Tür stand zögerte sie. Erst da schien ihr bewusst zu werden, was sie eigentlich tat. Entschlossen trat sie ein. Der Saal war leer, bis auf ein Bett. Langsam ging sie hinüber und sah auf ihren Professor hinunter. Flint schlief, oder zum mindestens schien es so. Sie sah sich um, suchte sich einen Stuhl und zog ihn zum Bett um sich zu setzten. "Wer hat es nur getan? Es ist meine Schuld nicht? Wenn ich nicht auf dem Slytherinturm gewesen wäre, wären sie auch nicht da gewesen. Oder ich hätte warten sollen. Warum habe ich nicht gewartet?", schluchzte sie nun. Verstohlen wischte sie eine Träne weg und sah zum Bett, doch Flint war nach wie vor bewusstlos. "Ich hätte warten sollen." Die Uhr schlug zehn und Susan zuckte zusammen. Sie musste wieder zurück. Sie stand auf. "Bitte wachen sie wieder auf, Professor.", sagte sie und ging. *** Hogsmead wurde von Hogwartsschülern heimgesucht. Auch wenn drei Besen vom Stimmengewirr erfüllt war, herrschte eine unterschwellige gedrückte Stimmung. Susan saß bekümmert vor ihrem Glas. "Ich kann mir gar nicht vorstellen, wer Flint so was antun kann, und vor allen warum?", sagte Lisa. "Vielleicht war es ja ein Schüler, der sich rächen wollte, oder er hat irgendwas gewusste, was er nicht wissen sollten.", überlegte Ginny. "Aber was?" Harry, Ron und Neville setzten sich zu den Mädchen, die ihnen bereitwillig platz machten. "Ist doch unglaublich, was Flint da passiert ist, oder? Jetzt gibt es schon Anschläge auf dem Schulgelände.", murmelte Ron. "Das war letztes Jahr zu Halloween doch auch, oder erinnere dich an David Miller. Es ist immer noch nicht geklärt, wer es war.", sagte Ginny. "Aber er wird doch wieder. Ich habe Dumbledore zufällig gehört, wie er mir Wood sprach." "Wer übernimmt überhaupt Flints Unterricht? Wood?" "Ich glaube." Dann saßen wieder alle still da und sahen auf den Tisch. Nur Phoebe betrachtete voller Neugier Harry, dem es zu Sehens unangenehmer wurde. "Wie gefällt es dir denn in Hogwarts?", fragte er sie schließlich. "Sehr gut. Es ist genauso wie Draco es immer beschrieben hat. Nur ihr seit viel netter.", sagte sie ehrlich. Ron und Harry grinsten. Sie konnten sich schon denken, was der große Bruder über sie erzählte. "Kannst du dich eigentlich daran erinnern, wie du die Narbe bekommen hast?", plapperte Phoebe weiter. Unwillkürlich fuhr Harry mit der Hand zur Stirn und schüttelte den Kopf. "Ich war noch viel zu klein." "Und du, Neville?" Der Junge, der bis dahin still in der Ecke gesessen hatte, zuckte zusammen. "Tante Bella war sehr grausam zu deiner Familie. Ich weiß, das tröstet dich nicht, aber so ist sie nun mal." "Tante Bella?" Fassungslos starrte Neville das Mädchen an. "Sie und Onkel Rodolphus sind eigentlich sehr nett." "Phoebe, ich denke du solltest aufhören von deiner Familie zu erzählen.", warnte Harry und das Mädchen nickte. "Schon, ich wollte Neville nur sagen, dass es mir sehr Leid tut, was sie ihm angetan haben." Dann stand sie auf und ging zur Tür. Sie hatte noch eine Verabredung. "Jetzt wundert es mich gar nicht mehr, dass sie nicht in Slytherin ist.", murmelte Harry. 3. November, Montag "Findest du nicht auch, dass Professor Fortuna und Professor Snape in letzter Zeit oft zusammenhängen?", fragte Terry und deutete nach vorne, wo Severus Celina mal wieder misstrauisch beobachtete. Mandy nickte. "Dabei passen die gar nicht zusammen. Fortuna ist viel zu intelligente und freundlich. Sie würde uns niemals so unfair behandeln." "Snape ist auch intelligent." "Aber nicht freundlich, sondern eher sadistisch, wie alle Slytherins.", mischte sich nun Hannah ein. "Was soll das heißen, wie ALLE Slytherirns?", regte sich Susan auf. Die drei starrten sie verwirrt an. "Gerade du müsstest mir doch Recht geben. Wer hält mir den seit Anfang des Schuljahres vor, das eine gewisser Professor dich einmal grundlos verflucht hat.", fragte Hannah ungläubig. "Ach, das ist doch Schnee von gestern. Außerdem hat er sich ja entschuldigt.", winkte Susan ab. "Er hat WAS?!", riefen Terry und Mandy wie aus einem Mund. "Gibt es einen Grund, dass sie hier so rumbrüllen?", schnitten da Snapes Worte durch die Luft. Hastig schüttelten die Schüler die Köpfe. "Schön, dann sehen sie zu, dass sie weiter kommen. Sie haben doch sicher Hausaufgaben." "Nicht sehr viel.", murmelte Terry. "Das heißt sie brauchen noch welche? Dann schreiben sie mir einen Aufsatz über Heiltränke bei Verbrennungen, Mister Boot." Terrys Mund klappte auf und wieder zu. Sie sahen zu das sie weg kamen, wer weiß was Snape sonst noch so einfällt Fortuna sah Severus ungläubig an. "Das kannst du doch nicht tun!", ereiferte sie sich, als sie den Gang weiter entlang gingen. "Wieso nicht? Ich bin der Lehrer und sie sind die Schüler. Meine liebe Celina, ich kann alles." Celina sah sich erschrocken um, doch es war niemand in der Nähe, der den wirklichen Namen gehört hatte. "Du spielst mit deinem Leben, Sev.", grummelte sie und verschwand in ihr Büro. Snape lächelte. *** Das Licht im Haus schien hell auf die Straße. Ein älteres Ehepaar, das mit ihrem Hund einen letzten Spaziergang machte, blieb verwundert an der Pforte stehen. Die Haustür stand sperrangelweit offen. Der Herr ging darauf zu und klopfte vorsichtig an die Tür, doch nichts rührte sich. Auch auf sein Rufen hin, hallte nichts als tiefe Stille wieder. Fragend sah er sich zu seiner Frau um, die empfahl die Polizei zu rufen. "Das war der erste Notruf, den der Kommissar in dieser Nacht erhalten hatte. Außer dem Haus, wurden auch in dreiundzwanzig anderen Häusern die Leichen der Hausbewohner gefunden. Gestorben auf eine bis dahin noch ungeklärte Ursache. Das einige was man feststellen konnte, war, dass die Leichen tot waren." Harry ließ die Zeitung sinken. "Hört sich wie der Todesfluch an.", kommentierte Theodor kauend. "Na du musst das ja wissen.", giftete Ron. "Was soll das heißen?" Theodor zog herausfordernd die Augenbraue hoch. "Das soll heißen, dass deine Eltern Death Eater sind." "Und wenn es so ist?" Theodor war aufgestanden und starrte Ron an. "Sie sind Mörder und Marionetten von du-weißt-schon-wen." "Hört auf.", mischte sich Ernie ein. "Nein, noch nicht. Ich will wissen, was Weasley noch zu sagen hat. Ob er genauso dumm ist wie sein Vater." "Was hat Mr Weasley damit zu tun.", stand nun Harry auf. Theodor lächelte nur grimmig: "Ist doch schon bedeutsam, das er jetzt in Askaban sitzt und meine Eltern in ihrer Villa, oder?" "Theodore hör auf.", rief nun Padma. Mandy, Terry und Hannah stellten sich demonstrativ hinter Ron. "Ihr seit Feiglinge.", knurrte Parvati Theodor an. "Feiglinge?", knurrten Crabbe und Goyle und stellen sich hinter Theodor. So standen sie da und starrten sich an, die Lippen fest zusammen gekniffen und die Hände um die Zauberstäbe klammernd. "Ich zeige dir gleich, wer hier ein Feigling ist, Patil.", zischte Theodor. "Ach ja, Nott. Nur zu, dann beweise doch das ihr nichts anderes könnt, als zu morden und zu quälen." Parvati streckte sich herausfordernd. "Was soll das hier werden?", mischten sich nun Oliver und Snape ein. "Gar nichts.", sagte Harry, doch noch immer sprühten die Funken. "Für gar nichts ist die Luft hier aber sehr gespannt.", sagte Oliver und schickte einen durchdringenden Blick zu Ron und Harry. Er und Snape hatten alles mitbekommen. Ron und seine Freunde zwangen sich wieder auf die Plätze und die Slytherin griffen nach ihren Sachen und gingen grimmig davon. *** "Die Situation fängt an zu eskalieren.", bemerkte Snape und rührte andächtig in seinem Tee. Dumbledore hatte eine Sitzung einberufen. Inzwischen hatte sich die ganze Schule in zwei Lager gespalten. Die, die auf der Seite von Voldemort standen und die, die gegen ihn waren. Das Ergebnis war für niemanden überraschend. "Das wird für sie schwierig, Severus. Ich habe gehört, das fast ihr gesamtes Haus hinter dem dunklen Lord steht.", begann Dumbledore. "Was ist mit Ginny, Lisa und Hermione?", fragte nun Celina und sah auf. "Was soll mit ihnen sein?" McGonagall rückte sich zurecht und sah ihre Kollegin an. "Soweit ich das mitbekommen habe, sind diese drei Mädchen mit jemanden zusammen, der ohne Zweifel auf der dunkeln Seite steht, selbst jedoch die Schwarze Magie ablehnen.", erklärte Celina freundlich. "In der Tat, Celina, das wird noch interessant werden." McGonagall sah Albus fragend an. Hatte er Fortuna gerade Celina genannt? *** In der Eingangshalle kam es zu einer hitzigen Diskussion zwischen den Slytherin und den Rest der Schule. "Es stehen mehr Magier hinter den dunklen Lord, als du glaubst.", ereiferte sich gerade Pancy, als Kevin die Treppe hinunter kam und auf halber Höhe stehen blieb. "Ja, natürlich. Es wurden ja alle Mörder aus Askaban entlassen.", giftete Ron zurück. "Fällt dir nichts Besseres ein als uns ständig als Mörder zu bezeichnen?", zischte Theodor. "Nein, weil ihr genau das seid.", fauchte Parvati. Hinter ihr und Ron hatten sich die meisten Schüler versammelt, eben die die gegen Voldemort standen. Ihnen gegenüber waren die anderen, die für Voldemort. Nur eine kleine Gruppe stand etwas abseits. "Das erzähl mal deiner Schwester, Weasley, oder Hermione, deiner besten Freundin.", höhnte Millicent. "Was haben Ginny oder Herm damit zu tun?" "Sie lieben deine so genannten Mörder." Ron war wie vor dem Kopf geschlagen. Millicent hatte Recht. Er starrte zu Ginny, die die Augen zusammen gekniffen hatte. Die Slytherin lachten spöttisch. Ginny hatte ihre Arme verschränkt und starrte zu ihrem Bruder. "Nimm das zurück.", sagte sie ruhig. Ron hob verblüfft die Augenbrauen. "Terence ist keine Mörder.", setzte sie nach. "Aber seine Familie.", knurrte Ron. "Hör auf, Ron.", mischte sich nun Lisa ein, die neben ihr stand. Beschützend legte sie eine Hand auf die Schulter der jüngeren. "Auf wessen Seite steht ihr eigentlich?", fragte Hannah gereizt. "Auf gar keiner.", erwiderte Hermione, die bis dahin mit verschränkten Armen schweigend zugehört hatte. Die kleine Gruppe abseits, bestand aus Lisa, Hermione, Ginny und zur Verwunderung aller auch aus Phoebe und Susan. "Was soll das heißen, auf gar keiner?", fragte nun Harry. "Das soll heißen, das wir unsere Gründe haben, warum wir hier in der Mitte und nicht bei euch oder den andern stehen.", kommentierte Susan. "Lisa, Ginny und Herm, na von mir aus, aber warum die Kleine und du?" Hannah sah sie verwirrt an. "Die Kleine heißt Phoebe Malfoy. Und unsere Gründe können dir doch sonst wo vorbei gehen. Wir sind dir keine Rechenschaft schuldig.", sagte Susan vollkommen ruhig. "Die Professoren kommen gleich runter.", mischte sich nun Kevin ein, der bis dahin still gelauscht hatte. Die Unterhaltung war sehr aufschlussreich, doch nun brachte sie nicht mehr wirklich was. 5. November, Mittwoch "Also, da Professor Flint noch eine Weile ausfallen wird, werde ich den Unterricht so lange vertreten.", sagte Oliver und sah auf seine Klasse hinunter. Es waren jetzt doppelt so viele, da die Klassenstufe nicht mehr geteilt war. "Wir haben mit dem Roman angefangen und ich hoffe ihr habt ihn alle gelesen." Da meldete sich Hermine zaghaft. "Ja?" Fragend sah Wood auf. "Wir haben ein anderes Buch gelesen.", sagte sie. "Wie, sie haben ein anderes Buch gelesen. Wir lesen doch Only a story." "Nein, wir lesen Schwarze Nixe." Woods Miene verfinsterte sich. "Hat er es also doch durch gesetzt.", grummelte er. Ein paar Sekunden herrschte tiefes Schweigen, in der sich der Professor erst einmal sammeln musste. "Gut, dann wird meine Klasse eine kurze Inhaltsangabe geben und dann sehen wir weiter. Mister Malfoy, wie wäre es denn mit ihnen." Draco sah erschrocken auf. Inhaltsangabe? "Nun wissen sie Professor, ich bin noch nicht ganz durch.", sagte er nervös. "Sie hatten doch eine Woche Zeit?", erwiderte Oliver verständnislos. "Wenn ich zu seiner Verteidigung sagen darf, das ich ihn davon abgehalten habe.", gestand Herm. Wood sah sie verblüfft an. Abgehalten? Wie denn? Sein Blick huschte von Herm zu Draco und zurück. "Okay, gut, dann Mister Potter." "Aber ich kenne das Buch doch gar nicht.", gab Harry zu bedenken. "Mister Nott?" "Bis Kapitel 1 gelesen?", gestand dieser. "Was um alles in der Welt habt ihr denn die ganze Zeit gemacht?" Wood sah sie verständnislos an. "Der Anschlag auf Professor Flint war sehr traumatisierend." Lisas Miene drückte ernste Bestürztheit aus und der Rest der Klasse nickte. "Was genau ist denn passiert?", fragte nun Hannah. Oliver ging nachdenklich zu seinem Schreibtisch zurück und legte das Buch andächtig auf das Pult. "Es scheint, dass Professor Flint mit einem Fluch belegt worden war, als er sich auf dem Quidditchfeld befand. Vermutlich in den frühen Morgenstunden." "Warum sollte er so früh draußen sein?", bemerkte nun Pancy. Sie wusste das Flint ein notorischer Langschläfer war, nicht um sonst hatte er das ganze Haus des Öfteren in helle Aufregung versetzt, nur weil er seine Hausaufgaben nicht fand, die er bei McGonagall abgeben musste, nur weil er nicht mal mehr Zeit hatte sie zu suchen. Oliver nickte. "Ja, das ist eine gute Frage." Sein Blick schweifte nachdenklich durch den Raum. Er sah nicht, wie Susan tiefer in den Stuhl rückte und gebannt auf ihre Hände starrte. "Vermutlich wollte er sehen, ob für das erste Spiel, diesen Sonntag alles in Ordnung ist." "Aber er wird doch wieder gesund?" "Sicher, natürlich.", versichere Wood. "Ich hätte ja gedacht er hatte ein heimliches Date.", raunte Hermione Lisa zu, die neben ihr saß. "Flint ein Date?" Lisa sah Herm an, als wäre sie nicht ganz richtig im Kopf. Susan rutschte noch tiefer. *** Cho Chang öffnete den Brief. Ein Lächeln flog über ihr Gesicht. Er war von Harry. Der Wind rüttelte heftig an den Fensterläden. Hedwigs Federn standen in allen Richtungen und der Vogel hatte mächtig zu tun sie alle wieder in die richtige Lage zu zupfen. Cho kippelte leicht mit den Stuhl nach hinten und kicherte mal hier mal da auf, bis sie voller Erstaunen sich nach vorne beugte und der Stuhl wieder auf seine vier Füße zum Stehen kam. Hatte sie das gerade richtig gelesen? Hermione wurde bedroht? Noch einmal begann sie bei dem Absatz von vorne. Kevin McPherson aus Pfützensee. Pfützensee? War Dean da nicht gerade? Nachdenklich strich sie mit der Feder über den Mund. Dann kramte sie ein frisches Pergament heraus und schrieb an Dean Thomas, der weil er nicht nach Hogwarts konnte, nach Pfützensee gegangen war, um dort seinen Abschluss zu machen. Er sollte sich mal unter den ehemaligen Mitschülern nach diesem ominösen Kevin erkundigen. 7. November, Freitag Susans Augenlider wurden schwerer. Nur mit Mühe konnte sie sie aufhalten. Ihr Verstand sagt, dass sie ins Bett gehen sollte, doch ihre Beine hatten nicht wirklich Lust dazu. Sie saß an Flints Krankenbett, wie eigentlich jede Nacht, seit einer Woche. Zu Beginn hatte sie den bewusstlosen Körper noch respektvoll mit Professor Flint angesprochen, dass schnell in ein vertrauliches Marcus überging. Sie saß jetzt auch nicht mehr auf einen Stuhl, sondern auf der Bettkante. Ihre Hand strich beruhigend über seine, doch er hatte sich immer noch nicht gerührt. Langsam sank ihr Kopf auf seine Brust und sie schloss die Augen. Ihr Atem ging gleichmäßig als sie ins Land der Träume entschwand. Die Uhr schlug zwei. Madame Pomfrey war in ihrem Büro eingeschlafen. Susan träumte da von, wie sie auf das Tor zuraste und den Quaffel unter dem Arm hatte. Gleich würde sie da sein. Der Hüter der Gegnermannschaft nahm immer deutlichere Konturen an. Da erkannte sie ihn. Es war Lisa, die sie angrinste und lachte: "Hermione und Draco haben sich auch immer die ganze Zeit angegiftet." Verwirrt sah sie Lisa an. Sie war doch gar nicht die Hüterin von Rawenclaw. "Susan, Susan!", winkte ihr Alicia zu. Sie stand in der Tribüne, neben ihr Oliver Wood mit einem Baby auf dem Arm. Was soll das?, dachte sie. Da legte sich eine Hand auf ihre Schulter. Vor Schreck ließ sie den Quaffel fallen. "So was ungeschicktes und du willst Jägerin sein?", schrie sie Flint an, der plötzlich neben ihr war. Sie sah sich um. Sie schwebte nicht mehr in der Luft. Es war mit einem Mal Nacht. Ein unterdrücktes Stöhnen war zu hören. Wie unter Schmerzen. Wieder spürte sie die Hand auf ihrer Schulter. Sie schlug die Augen auf. Sie war hell wach. Wo war sie und warum hörte dieses Geräusch nicht auf? Sie hob den Kopf und starrte in die Augen von Marcus, der sie seinerseits verwirrt an sah. "Du bist wach.", murmelte sie. "Ich meine Professor Flint." "Wo bin ich?", flüsterte er. "Im Krankenflügel, Marcus. Sie lagen fast eine Woche in tiefer Bewusstlosigkeit.", erklang da die Stimme von Dumbledore und Susan sprang erschrocken auf. "Direktor Dumbledore, ich...", stotterte sie. "Gehen sie jetzt in ihr Bett, Miss Bones. Wir reden morgen darüber.", sagte er schlicht. Susan dachte nicht lange nach. Ihr war elend und so rannte sie davon. 8. November, Samstag Verlegen stand Susan am Krankenbett von Flint. Neugierig sah er sie an. "Entschuldigen sie Professor, dass ich sie letzte Nacht belästigt habe. Es war nicht meine Absicht ihrer Genesung im Wege zu stehen." Unsicher sah sie auf. Flint nickte nachdenklich, sagte aber nichts. Das Mädchen wurde zusehends nervöser. Sie erinnerte sich, dass sie mal gelesen hatte, das Komapatienten alles um sich herum mitbekamen. Hatte er auch alles mitbekommen. Sie wurde rot, als ihr einfiel, was sie ihm alles erzählt hatte. Ob er ihr dafür nachträglich Punkte abzog, oder... Oh Gott, was muss er von mir halten?, fragte sie sich verzweifelt. Sie drehte sich um und wollte gerade weg, als sie von ihm zurück gehalten wurde. "Miss Bones?" Sie drehte sich um. Sie versuchte die Stimme zu interpretieren. Sie klang nicht verärgert. Auch nicht spöttisch oder anklagend, eher neutral. "Ja, Professor?" "Stimmt es, dass sie jede Nacht hier gesessen haben?" Susans Augen huschten nervös durch den Raum. Was sollte sie darauf antworten? "Ja, Professor.", drang es schließlich dünn über ihre Lippen, dann war sie weg. Marcus lächelte zufrieden vor sich hin, als Oliver, sein geschätzter Kollege herein kam. "Du bist also tatsächlich wieder wach. Dann kannst du dich ja wieder bald mit Begeisterung in den Unterricht stürzen. Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich. Zuerst die schlechte. Ich muss wieder zu Alicia. Und jetzt die gute. Du kannst wieder deine Predigt halten, von wegen Schülerin und Professor.", grinste er. "Wie geht es Alicia denn? Ich wusste gar nicht, das ihr geheiratet habt.", fragte Flint. "Ja weißt du...hä? geht's dir gut?", besorgt sah Oliver zu Marcus hinunter. "Kein Jammern, kein Klagen und vor allem keine Vorwürfe?" Anklagend sah er aus dem Fenster. "Was habt ihr mit Flint getan?" Theatralisch warf er die Arme in die Luft. "Wann fährst du?" "In zwei Wochen." "Ist gut. Bestell deiner Frau Grüße von mir." Oliver nickte stumm und erhob sich. Nachdenklich sah er Marcus an. "Ich bin froh, das es dir wieder besser geht, Kollege. Snape lässt sich nicht so gut in sinnlose Diskussionen verwickeln.", grinste er. "Wahrscheinlich genauso wenig wie McGonagall.", gab Flint zurück. Oliver musste lachen, dann ging er. *** "Die Post kommt heute aber spät.", murmelte Ron und sah zur Decke, wo gerade ein Schwarm von Eulen einflog. Hermione bekam wie immer den Abendpropheten und sie traute ihren Augen kaum, auch einen Brief von ihrem Vormund und Narzissa. Den von Neil riss sie als Erstes auf. Sie verzog ihre Miene. Er teilte ihr mit, dass sie zu Weihnachten nicht nach Hause zu kommen brauchte. "Wie letztes Jahr auch.", meckerte sie und knüllte ihn zusammen. Der würde sich im Kaminfeuer ausgezeichnet machen. Der von Narzissa beunruhigte sie ein wenig. Sonst ließ sie immer alles über Draco oder Phoebe ausrichten. Sie steckte schnell in ihren Ärmel, es musste ja nicht gleich jeder wissen, von wem der war. Dann öffnete sie in aller Ruhe die Zeitung. Padma und Pavarti hatten ein kleines Päckchen von ihren Eltern bekommen. Phoebe winkte mit einem Brief, offensichtlich auch von ihrer Mutter zu Herm hinüber. Lisa errötete mal wieder leicht, was nur bedeuten konnte, dass ihr Verlobter ihr geschrieben hatte und Ginny seufzte hingebungsvoll, so dass Ron wie immer die Nase rümpfte. Nur Lavender blieb eigenartig still. Sonst zitierte sie aus ihren Briefen oft besonders witzige oder besonders traurige Stellen, ob ihre Mitschüler nun wollten oder nicht. Diesmal jedoch schüttelte sie leicht ungläubig den Kopf. Vorsichtig lugte sie über den Rand zu Rawenclaw hinüber und zog erschrocken die Luft ein. Kevin schien wirklich Hermione zu beobachten. Hatte Dean mit seiner Warnung Recht? Wieder und wieder las sie was er schrieb. *** Hermione saß in einem Sessel vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum und zog den Brief von Dracos Mom hervor. Sie drehte ihn eine Weile in den Händen, dann riss sie ihn auf. Es stellte sich heraus, dass er von ihrer eigenen Mutter war. Das Übliche, pass gut in der Schule auf, putz dir die Zähne und ärgere deine Mitschüler nicht. Herm grinste leicht vor sich hin. Der letzte Satz war dann doch von Narzissa. Sie verstand nicht wirklich was sie ihr sagen wollte. Dort stand nur, 'Egal was er sagt, er meint es nicht so.' Wovon redete sie nur, fragte sich noch Herm, dann warf sie den Brief in die Flammen, wie es ihr von ihren Eltern empfohlen worden war und vergaß ihn auch schon. 9. November, Sonntag Dumbledore saß ernst hinter seinem Schreibtisch und sah zu Marcus Flint hinüber, der sich irgendwie unwohl unter dem Blick des Direktoren fühlte. Die ganze Zeit schon überlegte er fieberhaft, was er angestellt haben könnte, denn das war nicht nur ein einfaches Gespräch. Er saß alleine im Büro. "Marcus.", begann Dumbledore umständlich. "Mir ist nicht entgangen, dass eine Schülerin von ihnen Interesse an ihnen zu hegen scheint." Marcus Augen blickten fragend. "Susan?" War das alles? "Ja, ich rede von Miss Bones. Was denken sie über sie?" "Sie ist eine sehr gute Schülerin und Quidditchspielerin. Muss sie ja auch, schließlich ist sie ja auch Kapitän von Hufflepuff." "Sonst noch etwas?", bohrte Dumbledore weiter. "Na ja, sie..." Marcus stoppte. Um wen ging es hier eigentlich? Warum wollte der Direktor wissen, was er von Susan hielt? "Sie fragen sich sicher, was das Ganze soll." "Ja, allerdings." "Dieses Interesse scheint nicht nur einseitig zu sein." Marcus riss erstaunt die Augen auf. Nicht? Davon wusste er ja noch gar nichts. Und sollte er es nicht wenigstens vor Dumbledore erfahren? "Sie ist eine Schülerin, Professor.", ereiferte sich Marcus. "Gut, wenn es so ist. Dennoch habe ich Oliver gebeten mit ihnen den Unterricht zu tauschen und ich wäre ihnen auch sehr verbunden, wenn sie Miss Bones nicht als zu nahe kommen. Jetzt besteht ja auch nicht kein Grund dazu, es sei denn, sie kommt mit einem fachlichem Problem zu ihnen, das ist dann natürlich etwas anderes." "Verbieten sie mir den Umgang mit ihr?", fragte Flint fassungslos. "Ich würde es nur begrüßen, wenn sie ihn bis Ende des Schuljahres stark einschränken. Noch mal so eine Aufregung wie es bei Alicia und Oliver der Fall war, können wir im Moment nicht gebrauchen." "Und wenn ich ihr auf dem Gang begegne? Wie soll das funktionieren, soll ich dann in die entgegengesetzte Richtung rennen?" "Theoretisch ja, aber praktisch natürlich nicht." "Bei allem Respekt, Professor, aber sie sehen da etwas, was nicht ist. Susan ist eine Schülerin, nicht mehr und nicht weniger.", sagte Flint entschieden, stand auf und ging. Dumbledore sank hinter seinen Schreibtisch. Nachdenklich strich er sich über den Bart. Marcus mag ihn ja für paranoid halten, aber er wusste, was er sah. Sein Kollege war auf dem besten Weg sein Herz zu verlieren und er wusste, es würde sanft aufgefangen werden. Trotz der Sorge darüber, was die Affäre auslösen würde, musste Dumbledore lächeln. Susan war genau die Richtige für Flint. *** Phoebe setzte sich hinter das Mikrophon. Sie blickte hinunter zu den Tribünen und grinste. Da betraten die Mannschaften das Feld und sie begann. "Guten Morgen. Wir haben ausgezeichnetes Wetter. Das Spiel verspricht heute spannend zu werden, denn beide Mannschaften wurden vom selben Trainer trainiert. An dieser Stelle begrüße ich Professor Flint wieder zurück..." Draco sah ungläubig zum Turm hinauf. Saß da seine Schwester und kommentierte das Spiel? "...Madame Hooch gibt das Startsignal und das Spiel beginnt. Schon schießt Hermione Granger mit den Quaffel auf das gegnerische Tor zu. Der Torhüter von Hufflepuff hat nichts zu lachen..." Mitfühlend nickte Millicent. "Wisst ihr noch letztes Jahr beim Finale? Sie muss auf irgendjemand eine stink Wut gehabt haben. Man, denjenigen hätte ich zu gerne die Meinung gegeigt." "Wieso? Hattest du um dein Leben gefürchtet?", fragte Goyle. "Irgendwie schon.", gestand die Hüterin von Slytherin. Draco grinste nur. "... Tor für Gryffindor. Herm ist unglaublich und bald gehört sie zu meiner Familie." "Phoebe, bitte, das hat doch nichts mit dem Spiel zu tun.", meckerte Professor Sprout. Draco schickte einen funkelnden Blick zu seiner Schwester, die ihn jedoch nicht sah, weil ... viel zu weit weg. Die Umstehenden Slytherin machten eindeutige Gesten und lachten. Immer wieder sorgten die Kommentare besonders bei den Slytherins für Erheiterung. Dracos Miene verfinsterte immer mehr und mehr. "... Nun geht das Spiel schon fast eine Stunde und noch immer ist der Schnatz nicht aufgetaucht. Die Sucher haben es schwer, denn die Sonne scheint hell. Doch...Moment, es scheint, dass Harry den golden Ball entdeckt hat. Er rast förmlich auf die Erde zu, nur um den Schnatz zu fangen. Unglaublich, was für ein Sucher, kein Wunder, dass er von allen vergöttert wird..." Da wieherte man im Slytherinturm laut los. "Pass auf, Draco. Es wird eine Doppelhochzeit geben.", keuchte Theodor, der vor Lachen Seitenstechen bekommen hatte. "Und Potter wird dein Schwager. Dann musste du aber aufpassen, das du die richtige Braut enthüllst, nicht...nicht das du..." Weiter kam Theodor nicht, denn er war stumm. Ob vor Lachen, oder von dem Fluch, der ihn versehentlich traf, konnte man nicht sagen. Gryffindor gewann haushoch. 10. November, Montag Susan knabberte an ihrem Rührlöffel. Sie bemerkte weder dass Professor Snape sie streng musterte, noch dass er sie mehrmals aufrief. Erst als Hannah ihr in die Seite stieß, blickte sie auf. "Darf man fragen, wo sie mit ihren Gedanken waren, Miss Bones?", fragte Severus. Die aufsteigende Röte in ihrem Gesicht zeigte deutlich, das er das nicht durfte. "Arbeiten sie an ihren Trank weiter.", befahl er knapp. "Was ist nur mit ihr los?", fragte Herm Draco, der neben ihr stand. Der zuckte unwissend die Schultern. Überhaupt war er die ganze Zeit schon still und grummelte vor sich hin. "Was mit ihr los ist?", grinste Padma "Das gleiche hätten wir dich letztes Schuljahr fragen können, als du beharrlich darauf bestanden hast nicht in unseren allseits beliebten Draco verschossen gewesen zu sein." "Was soll das heißen, beharrlich geweigert. Wir sind erst Ende der Ferien zusammen gekommen.", verteidigte sich Herm. "Miss Granger, wollen sie meinen Unterricht schon wieder stören, so wie sie es letztes Schuljahr ständig getan haben?", fragte Snape und Herm schüttelte schnell den Kopf. "Schön, dann sehen sie zu, dass sie fertig werden." *** "Ich weiß gar nicht was sie alle haben. Ihr geht es doch gut.", sagte Lisa und sah zu Susan hinüber, die gerade gegen einen Pfeiler knallte und alle schmerzvoll zusammen zuckten ließ. "Oder vielleicht doch nicht?", setzte Lisa noch nach. Sie gingen zu Essen in die große Halle. Susan war nach wie vor nicht ansprechbar. *** "Was soll das heißen, meine Schwester schwärmte für Potter? DER Potter?!" Dracos Augen waren dunkel vor Zorn. "Jetzt beruhige dich doch. Was ist daran so schlimm? Harry hat eine Freundin und Phoebes Schwärmerei ist doch eher eine Faszination. Das legt sich wieder.", beruhigend strich Herm Draco über den Arm. "Bist du sicher?" Natürlich war sich Herm sicher. Schließlich hatte sie Phoebe in letzte Zeit oft bei Neville gesehen. Doch das würde sie ihm gewiss nicht sagen. "Potter, wieso ausgerechnet Potter?", rief er und raufte sich die Haare. Seine Frisur war hoffnungslos ruiniert. "Jetzt gib aber wieder Ruhe. Du bist ja genauso schlimm wie Ron, als er die Sache mit Ginny und Terence herausgefunden hatte.", sagte sie genervt. "Eigentlich noch schlimmer. Ron hatte wenigstens Grund sich Sorgen zu machen." Draco schnappte hörbar nach Luft. "Du vergleichst mich mit Weasley? Diesem rothaarigen Wiesel, von Blutsverrätern? Die eine Schande für jede Familie wäre?" "Täusche ich mich, oder bist du nicht sogar mit ihm verwandt?", sagte Herm trocken. "Eben, das ist ja noch schlimmer.", schimpfte Draco. "Weißt du was?" Herm war näher gekommen und ihr Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von seinem entfernt. "Du bist schlimmer als Ron. Wie ein unreifes Kleinkind.", setzte sie noch nach. "Sag das noch mal.", knurrte er und Herm ließ sich nicht zweimal bitten. "Wie ein unreifes Kleinkind, dem man die Rassel geklaut hat und das jetzt schreiend auf dem Boden sitzt." "Weißt du was, Hermione Granger? Das war ein Fehler.", sagte er fast flüsternd. Sämtliche Farbe wich aus ihrem Gesicht, als er sie stehen ließ. "Was war ein Fehler?", murmelte sie und sah in seine Richtung. "WAS WAR EIN FEHLER?", schrie sie quer über den Schulhof und alle Schüler drehten sich neugierig zu ihr um. "DAS MIT UNS!", schrie er zurück und verschwand im Schulhaus. Hermione stand wie vom Donner gerührt da. Hatte er gerade mit ihr Schluss gemacht?! "FEIN", fauchte Herm den nicht mehr vorhanden Draco hinterher. "Dann eben nicht!" Sie würde zu ihm kein einziges Wort mehr sagen, wenn er sich wegen einer solchen Kleinigkeit schon dermaßen aufregte. Es sei denn, er entschuldigte sich bei ihr. Außer, setzte sie in Gedanken noch hinzu, um ihn zu beschimpfen oder einen Fluch auf den Hals zu hetzen. Und daran hielt sie sich genauso wie er auch. 11. November, Dienstag Im Raum von 'Alte Runen' herrschte ein summendes Gemurmel, als Professor Sinistra hereinkam. "Guten Morgen." Zufrieden sah sich um. "Wir bilden jeweils Zweiergruppen." Ein Raunen ging durch die Klasse und Herm sah mit Schrecken das nur Draco übrig blieb. Zaghaft hob sie die Hand und Sinistra nickte ihr aufmunternd zu. "Könnte ich die Arbeit bitte alleine machen?", bat sie. "Aber wieso denn. Mister Malfoy ist doch auch noch da. Sie machen das schon.", lächelte die Professorin und Herm zog eine Grimasse. Finster sah sie zur Seite und bemerkte, das Draco sie genauso genervt musterte. "Fein.", sagte sie und zog ruckartig das Pergament zu sich, auf dem das Thema der Gruppenarbeit stand. Es war ein zwanzigseitiger Text, den sie sich teilen sollten, übersetzen und dem Partner wiedergeben, so dass dieser ihn auch verstand. "Heißt das ich muss mich mit IHM unterhalten?", fragte Herm verständnislos und deutete mit dem Daumen neben sich. "Nun ja, das wäre durchaus hilfreich, Miss Granger.", erwiderte Sinistra verständnislos. "Fein.", sagte Herm noch einmal düster und knallte die Pergamente so laut auf den Tisch, das alle zusammen zuckten. *** "Das ist doch nicht dein Ernst?", entsetzt schaute Parvati Lavender an. "Doch, ließ doch mal." Sie hielt dem Zwilling Deans Brief unter die Nase und diese las. "Unsere Herm? Warum sollte der Neue so was tun? Es gibt doch keinen Grund." Da kam Padma auf die beiden zu geschlendert. "Einen wütenden Snape gesehen oder warum schaut ihr so entsetzt?", fragte sie gutgelaunt und biss in den Apfel. "Das musst du lesen, Padma.", flüsterte Parvati aufgebracht und ihr Zwilling beugte sich über das Pergament. Nach einer Weile sah sie auf. "Wisst ihr eigentlich, WAS da steht?", fragte sie verständnislos. "Ja, und es ist war, ich habe mich mit Terry und Lisa unterhalten, die haben alles bestätigt. Wir sind uns darin einig, das dieser Kevin mehr zu verbergen hat, als er zugibt." "Also immer ein Auge auf Herm.", beschloss Padma. "Aber was wenn sie nicht da ist?", fragte Lavender. "Dann ist sie bei Draco und der wird sie sicher im Auge behalten.", beruhigte Padma. "Nein, wird er nicht, sie haben sich gestern auf dem Schulhof vor versammelter Mannschaft gestritten und reden zur Zeit kein Wort miteinander. Ist also eher unwahrscheinlich, dass sie in nächster Zeit oft zusammen sein werden.", klärte ihre Schwester sie auf. "Ernsthaft? Davon habe ich gar nichts mitbekommen. Deshalb haben sie sich heute in 'Alte Runen' so angegiftet." Sie war völlig überrascht. "Wie du weißt nichts davon? Wo warst du denn gestern Nachmittag?" "Ich habe mit Ron gelernt." "Ron Weasley? Wie kommst du denn dazu?", fraget noch Parvati, doch Padma hörte schon gar nicht mehr zu, denn soeben kam Kevin in den Raum und sie unterzog ihn einer kritischen Musterung. "War nicht Susan in Pfützensee? Sie müsste ihn doch eigentlich kennen.", überlegte Padma und sofort sahen sich auch die anderen beiden nach Susan um, doch die war natürlich nicht in der Bibliothek. 14. November, Freitag Hermione saß im Gemeinschaftsraum und schrieb gerade den letzten Satz von der Übersetzung, als Ginny zu ihrem Tisch kam. "Herm? Draußen wartet Besuch auf dich.", sagte sie. "Wer denn?" "Draco." Hermione verzog ihr Gesicht. Draco also. Sie raffte ihre Pergamente zusammen und erhob sich seufzend. Innerlich versuchte sie sich zu sammeln, denn so egal, wie sie es vorgab, war ihr Draco ganz und gar nicht. Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen, war sie davon überzeugt, dass es bei ihm nicht anders war, doch sie würde nicht nachgeben. Diesmal nicht! Sie erwartete mindestens einen Kniefall als Entschuldigung. Draco stand mit verschränkten Armen gegen die Wand gelehnt und starrte finster vor sich hin. Ein Blick genügte und Herm wusste auf die Entschuldigung konnte sie lange warten. Schön, dachte sie trotzig. Er auch. "Wann hast du Zeit?", fragte er knapp. "Wie wäre es mit jetzt?" "Geht nicht, ich habe gleich Training. Morgen zwischen zwei und drei?" "Ich schau mal in meinen Terminplaner ob ich dich noch dazwischen schieben kann.", entfuhr es ihr sarkastisch. "Ein einfaches Ja oder Nein, tut es auch." "Ist gut, morgen um zwei in der großen Halle." 15. November, Samstag Ungeduldig trommelte Hermione mit den Fingern auf dem Tisch. Draco war zu spät. "Das macht er absichtlich.", fluchte sie leise und sah wieder zur Tür. "Was macht wer absichtlich?", fragte Draco, ließ sich auf den Platz ihr gegenüber nieder und rollte die Pergamente aus. "Vergiss es. Können wir?" "Aber immer doch, Schatz.", lächelte er gespielt freundlich, doch sofort versteinerte sich seine Miene wieder. "Ich habe dir schon tausendmal gesagt, dass ich diesen Namen nicht ausstehen kann.", zischte Herm ungehalten." "Mudblood, kann ich ja jetzt nicht mehr sagen." Er beugte sich etwas nach vorne. "Denn das bist du ja nicht, oder?" Hermione kniff die Lippen zusammen und rollte kommentarlos ihre Pergamente auseinander. "Ich schlage vor, du liest es dir durch.", sagte sie und lächelt ihn zuckersüß an. "Das kannst du doch, oder?" Draco sah sie an. "Sehr witzig.", sagte er gedehnt gelangweilt. "Du warst auch mal besser in Beleidigen." "Ich werde mir das nächste Mal mehr Mühe geben.", versprach sie, griff nach seiner Übersetzung und ging davon. Draco sah ihr nachdenklich nach. Er würde sich gerne bei ihr Entschuldigen, aber im Moment war er einfach zu wütend. *** Es klopfte leise und Celina sah fragend auf. Sie wusste schon, wer da vor der Tür stand. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es fünf Uhr war. Zeit für Severus und seinen Tee. Die Tür schwang auf und der Zaubertranklehrer trat ein. "Wie geht es dir, Celina?", fragte er betont höflich. "Bestens und dir?", entgegnete sie mit der selbem Höflichkeit. Snape schloss sorgsam die Tür und setzte sich in den freien Stuhl. Vorsichtig setzte er die Tasse ab und begann in ihr zu rühren. Er mochte Tee nicht besonders, aber als er festgestellt hatte, dass seine Kollegin, das Rühren nervös machte, brachte er jedes Mal eine Tasse mit. "Stell dir vor, man hat herausgefunden, dass die Muggel, die am 3. November ermordet worden sind, von Death Eatern in den Tod geschickt wurden." "Und?" "Ich dachte, es interessiert dich. Immerhin bist du eine Aurorin.", sagte er bedächtig und rührte in aller Seelenruhe weiter. Celinas Blick fixierte die Tasse "Wer war denn dein Opfer?", fragte sie und zwang sich zu Ruhe. "Wenn ich es sagen würde, hättest du doch nichts mehr zu tun, oder? Schließlich ist es doch die Aufgabe eines Spitzels Geheimnis aufzudecken." "Geheimnis? Ich werde einfach Bella oder Rodolphus fragen.", lächelte sie. "Aber ich kenne die Antwort schon. Vermutlich hast du dich wegen Schnupfen entschuldigt." Einen kurzen Moment hielt Snape im Rühren inne, bevor er unermüdlich weiter machte und leicht nickte. "Es war ein verknackster Knöchel. Du bist wirklich gut." "Vielen Dank." Ein paar Minuten war nichts weiter zu hören, als das Schaben des Löffels auf dem Porzellangrund der Tasse. Celina war kurz davor durch zudrehen. "Was willst du wirklich hier?", fragte sie schließlich sehr ungehalten. Severus klopfte bedächtig den Löffel am Rand ab und nahm einen kleinen Schluck vom Tee. Dann lächelte er und stand auf. "Ich wollte dich nur sehen.", sagte er spöttisch und verließ das Büro wieder. 18. November, Dienstag Der dunkle Lord saß verstimmt im Sessel, er hatte schlechte Laune. Der Kuchen war alle. Bellatrix saß vergnügt in einem anderen Sesseln und putzte gerade die Krümel vom Umhang. "Wenn du weiter so viel isst, wirst du noch dick und rund.", schimpfte Rodolphus, dem der Blick des dunklen Lords nicht entgangen war. "Willst du etwa damit sagen ich bin FETT?!", schrie sie hysterisch. "Nein, Liebes. Keines weg's.", wandte er ein. "Lügner. Meine Mutter hatte Recht, was dich angeht.", rief sie aufgebracht. Voldemort massierte sich genervt die Stirn. "Celina und Tassilo sind spät.", sagte Rodolphus mit einem Blick auf die Uhr. "Pure Ablenkung.", zischte Bella und ihr Mann hob entschuldigend die Schultern. "Sie werden schon eintreffen, wenn es an der Zeit ist.", murmelte Lord Voldemort. Da hörte man auch schon Schritte im Flur und zwei Gestallten betraten den Raum. Celina beugte sich zu ihrem Onkel und begrüßte ihn. Tassilo verneigte sich wie immer nur kurz. Bellas Blick huschte von Tassilo zu Voldemort und zurück. Ein leises Lächeln schlich sich auf ihrem Mund, während sie kaum hörbar anfing zu summen. Ein Hauself trug Tee herein, dann schloss sich die Tür. *** "Wo warst du?", fragte Severus, der an einem Fenster stand und hinaussah, als Celina an ihm vorbei ging. Abrupt blieb sie stehen, drehte sich um und trat neben ihn. "Ich glaube nicht, dass dich das etwas angeht, Verräter.", säuselte sie ihm ins Ohr und ging mit einem Lächeln weiter. Snape wandte den Kopf und sah ihr mit zusammengekniffenen Augen nach. Irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl. 22. November, Samstag Snape stand in seinem Labor vor seinem Kessel und braute vor sich hin, als ihm jemand auf die Schulter tippte. Erschrocken fuhr er herum. Vor ihm stand Fortuna mit einer Tasse Tee. "Ich wollte die Gewohnheit nicht unterbrechen. Es ist fünf und du bist nicht gekommen um mich zu bedrohen, da dachte ich mir, ich übernehme das mal. Tee?", fragte sie und hielt im die Tasse entgegen. "Ich habe jetzt keine Zeit, wie du siehst." Celina beugte sich über das Rezept. "Das ist ein starkes Gift. Das ist doch nicht etwa für mich bestimmt?" Gespielt entsetzt sah sie ihn an. "Nein, sicher nicht. Dich könnte ich auch anders töten, wenn ich wollen würde.", lächelte er. "Im Drohen warst du schon immer gut, mein lieber Severus." Da Snape offensichtlich den Tee nicht wollte, stellte sie ihn ab. "Warum bist du hier?", fragte er nun. "Ich dachte es würde dich interessieren, das Tassilo mir die Entscheidung für deine Ermordung übertragen hat." Severus horchte auf. Sofort spannten sich alle Muskeln, sein Herz raste und seine Gedanken suchten fieberhaft nach seinem Zauberstab. Doch von all dem bekam Celina nichts mit. Vor ihr sah sie nur einen kühlen Kollegen, den die angekündigte Ermordung vollkommen kalt ließ. Gegen ihren Willen war sie beeindruckt. Doch was hatte sie auch anderes erwartet? Snape war ein Verräter unter den Death Eatern und dabei so gut, das nur sie es wirklich wusste. Die anderen ahnten es nur, selbst Bella und Narzissa hatten keine Beweise, auch wenn sie ihn immer Verräter nannten, da was sich Celina sicher. Warum sie nie mit ihrem Onkel über den Verrat gesprochen hatte, wusste sie selber nicht. Vielleicht, weil er genau da stand wo sie war, nur auf der anderen Seite und dort konnte es sehr einsam sein. Selbst ihr Bruder konnte sie nicht verstehen, denn das Ministerium hatte ihm nie getraut. Nur ihr, der Stiefschwester, die sie wegen ihrer Verwandtschaft, die nur wenige kannten und einige des Wissens darum sterben mussten, erst recht fürchten sollten. Nun also Snape. Es machte ihr nicht wirklich was aus, denn unter den Schwarzmagiern hieß es oft, du oder die anderen. Anders diesmal? Warum blieb er so verdammt ruhig? Hatte er wirklich keine Angst oder verstellte er sich nur? "Ich wollte es dir nur sagen.", riss sie sich selber aus ihren Gedanken. "Bin ich es denn sowenig wert, das ich noch nicht mal eine rote Cala bekomme?", fragte er nur schlicht und Celina war sprachlos. Sie konnte ihm nichts tun. Ihm nicht. Celina griff nach der Tasse und ging wieder hinaus. Kurz vor der Tür verschüttete sie ein paar Tropfen. Das Schloss fiel zu und Snape ging neugierig zu der Stelle, wo der Tee verschüttet war. Die Tropfen hatten schwarze Flecken hinterlassen, die ihn an den Trank, den er gerade selber braute, erinnerte. *** Narzissa saß im Kaminzimmer und musste unwillkürlich lächeln. Das war doch mal eine schöne Wendung des Schicksals. Lucius, der zu ihr hinüber sah, fragte: "Vertragen sich mein törichter Sohn und Herm wieder?" "Nein, aber der Verräter und Celina.", grinste sie. "Ach so." Lucius beugte sich wieder über die Zeitung, als er erneut fragend aufsah. "Welcher Verräter?" Doch Narzissa grinste nur und begann Wolle für Babyschuhe herauszusuchen. 25. November, Dienstag Im Raum von 'Alte Runen' herrschte absolute Stille. Hermione und Draco standen vor der Klasse. "Der Text, den wir übersetzt sollten, handelt von der Eroberung von Kalomes ísland.", begann Herm. Sie schielt auf ihren Stichpunktezettel und begann mit dem Teil, den Draco übersetzt hatte. Anschließend erzählte er von der Übersetzung, die Herm ausgearbeitet hatte. "Danke schön, Miss Granger und Mister Malfoy.", sagte Sinistra, als sie geendet hatten. "Aber es sind euch ein paar Fehler unterlaufen. Die Insel war eine Stadt und nicht die Grogieaner sind eingefallen sondern die Lantianer." Hermione drehte sich wütend zu Draco um. "Du hast mir eine falsche Übersetzung gegeben?", fauchte sie. "Aber Miss Granger, das hätte ihnen doch auffallen müssen. Dazu war die Übung gedacht, dass sie in ein Gespräch kommen und mit ihrem eigenen Wissen erfahren, ob ihr Partner richtig mit der Deutung der Runenschrift lag." Draco grinst sie spöttisch an. Hermione hatte Mühe sich unter Kontrolle zu halten, als die Stunde für beendet erklärt wurde. Sich selbst zur Ruhe zwingend, packte sie ihre Bücher zusammen und verließ den Raum. Auf dem Gang kam Draco an ihr vorbei und sagte: "Ach mach dir nichts draus, das nächste Mal gebe ich mir mehr Mühe." "Du hast mir absichtlich eine falsche Übersetzung gegeben, Malfoy.", rief sie wütend. "Und wenn schon.", sagte er genauso zornig. Hermione sah rot. Sie zog ihren Zauberstab und hielt ihn ihm unter die Nase. "Wünsch dir was.", forderte sie ihn auf. In beider Augen loderte der Zorn. "Jeden Wunsch? Dann weiß ich schon was." "Ja? Dann raus mit der Sprache." Draco kniff die Lippen zusammen. "Sprachlos? Dann denke ich mir was aus. Irgendein Fluch wird mir schon einfallen.", rief sie. Eine Gruppe von Mitschülern hatte sich neugierig um sie rum versammelt. "Warum sagst du nichts? Ist dir immer noch nichts eingefallen?" Sie schüttelte ihre langen Haare aus dem Gesicht. "Vergiss es. Den Wunsch den ich habe, würdest du mir sowieso nicht erfüllen.", zischte er nur und drehte sich um. Hermione stand irritiert da. Nicht weil er sie einfach stehen ließ, sondern wegen dem Blick, den nur sie gesehen hatte. 26. November, Mittwoch Professor Dumbledore saß hinter seinem Schreibtisch und sah aus dem Fenster. Es hatte angefangen zu schneien. Kaum hörbar tickte eine Uhr, sonst war es still, was erstaunlich war, denn außer ihm und Fawkes, waren noch auch alle anderen Professoren anwesend. Nur Fortuna fehlte noch, doch in dem Augenblick öffnete sich die Tür und eine völlig zerzauste Celina trat ein. "Entschuldigen sie bitte die Verspätung.", sagte sie und setzte sich auf den letzten freien Stuhl. "Es ist ganz schön windig draußen." Lächelnd sah sie in die Runde, doch augenblicklich erstarrte sie. "Ist irgendwas passiert? Sie sehen alle so ernst aus?", fragte sie. Ihr Blick blieb an Dumbledore hängen. "Meine liebe Celina, es ist in der Tat etwas passiert.", begann der Direktor. "Lord Voldemort hat seine Machtposition gefestigt und es deutet alles darauf hin, dass es einen Verräter unter den Gegnern von Voldemort gibt." Celina hob er staunt die Augenbrauen. "Wirklich? Gibt es schon einen Verdacht?" "Ja, den gibt es." Celinas Herz raste. Hatte man sie enttarnt? Hatte sie irgendwann nicht aufgepasst? Sie zwang sich zur Ruhe und es gelang ihr sogar erstaunlich gut. "Wer ist es denn?", fragte sie erneut. "Das möchte ich im Moment nicht sagen. Ich habe sie nur zusammenrufen lassen um sie um äußerste Vorsicht zu bitten. Die Sicherheit der Schüler hat jetzt oberste Priorität. Wir können den Verräter nur gemeinsam stellen." Dumbledores Blick streifte über seine Kollegen und blieb beim letzten Satz an Celina hängen, die mit ernster Miene nickte. In Gedanken setzte sie bereits einen Brief an ihren Bruder auf. Sie war sich jetzt sicher, dass sie aufgeflogen war. Sie wusste nicht wie, aber Dumbledore wusste, wer sie wirklich war. "Ich danke ihnen.", beendete Albus die Sitzung. Es waren bereits alle aus der Tür, als der Direktor Celina zurück hielt. Sorgsam schloss er die Tür und sah sie ernst an. "Was ich ihnen jetzt sage, wird ihnen nicht gefallen. Alles deutete darauf hin, das sie den Verräter sehr gut kennen." Fortuna runzelte die Stirn. "Wir, das heißt, die wenigen die vom Ministerium fliehen konnten und ich, glauben, dass es ihr Bruder Tassilo ist." "Tassilo?", rief sie erschrocken. "Aber wie...? Ich meine, wie kommen sie darauf?" "Wir haben unsere Informationen, dass er des Öfteren beim dunklen Lord gesehen wurde." "Wer hat ihn gesehen?" "Das kann ich ihnen nicht sagen, tut mir Leid. Ich bitte sie nur vorsichtig zu sein. Er darf keinen Verdacht schöpfen, denn er ist skrupellos. Aber das werden sie wohl am Besten wissen." Celina nickte abwesend. Ihre Gedanken rasten. Wenn man Tassilo gesehen hatte, dann hatte man auch sie gesehen. Leise schloss sich die Tür zu dem Büro und sie stand auf dem Gang. Sie war immer nur mit ihm zusammen zu ihrem Onkel gegangen. Niemals würde er alleine zu ihm gehen, dazu fürchtete er sich zu sehr vor dem dunklen Lord. Ihre Schritte halten auf den harten Stein und sie blieb nachdenklich am Fenster stehen. Und selbst wenn ihr Bruder allein zu ihm gehen würde, der dunkle Lord hätte ihn niemals empfangen. Er mochte ihn nicht, schätzte nur seine Fähigkeiten. Tassilo war ein zweiter Pettigrew, nur kaltherziger, aber im Grunde ein Feigling. Immer hatte er sich beschwert, dass die roten Callas zu gefährlich waren, weil die Opfer dadurch gewarnt werden würden. Das führte sie zu der Ausgangsfrage zurück. Wer hat sie gesehen und angegeben es wäre Tassilo? "Und Celina, wie geht es?", fragte das Snape neben ihr. 28. November, Freitag Die Zwillinge waren auf dem Weg zur Bibliothek, als sie Susan auf dem Gang begegneten. Sie blieben kurz stehen und unterhielten sich über die letzte Woche, als Kevin an ihnen vorbei ging. Augenblicklich verstummten alle drei und warteten, bis er an ihnen vorbei war. "McPherson.", murmele Padma, "Er ist irgendwie unheimlich." "Das war er schon immer. Ich hatte allerdings nicht viel mit ihm in Pfützensee zu tun.", sagte Susan und hatte sofort die volle Aufmerksamkeit der Zwillinge. "Das musst du uns genauer erklären.", beschlossen sie und zogen Susan mit sich in die Bibliothek in der sie auf Lavender trafen, die sich sofort zu ihnen gesellte. "Also, was weißt über ihn?", fragte Parvati. "Wieso interessiert es euch?" Lavender zog kommentarlos einen Brief hervor und reichte ihn Susan. "Das heißt ja, das es kein Zufall ist, das er und Herm auf einer Schule sind.", flüsterte Susan fassungslos. "Aber der Grund. Warum Herm? Hier steht, dass seine Mitschüler sagen, dass er weg gegangen ist um sich an den Mörder seiner Eltern zu rächen, indem er das Kind tötet. Hermione hat doch aber bestimmt nichts damit zu tun." "Wie kommt ihr überhaupt darauf, dass es unsere Herm ist. Es gibt genügend Kinder hier, deren Eltern Death Eater oder Schwarzmagier sind." "Vielleicht ein Irrtum?" Lavender sah auf. "Oder ..." Susan lehnte sich nachdenklich zurück. "Herm wurde doch adoptiert und sie meinte mal zu mir, das McGonagall angedeutet hätte ihre Eltern wären Schwarzmagier." Die Zwillinge und Lavender starrten Susan an. "Doch nicht wirklich? Was sollen wir tun?" "Wir können nur ein Auge auf beide haben. Ich meine, wir haben keine Beweise." Susan faltete den Brief wieder zusammen und gab ihn Lavender zurück. *** Nachdenklich ging Susan den Gang entlang. Als sie gerade an dem Büro von Flint vorbeikam, blieb sie kurz stehen. Ein fataler Fehler, wie sich herausstellte, denn die Tür flog auf und Susan gegen den Kopf. "Miss Bones.", rief Marcus erschrocken. "Haben sie sich was getan? Ich bringe sie zum Krankenflügel." "Nein, nein, schon gut.", wehrte diese ab. "Das wird doch nur 'ne kleine Beule. Aber wenn sie schon mal da sind, ich hätte eine Frage." Eigentlich hatte Marcus keine Zeit und die Warnung von Dumbledore klang immer noch in seinen Ohren. Doch er hatte auch ein schlechtes Gewissen und so bat er sie ins Büro. "Wie findet man am schnellsten die Eltern von einem adoptierten Kind?" Flint runzelte die Stirn. War das jetzt eine Fangfrage? "Eine Freundin wurde adoptiert und wir wissen nicht wer ihre Eltern sind. Ihre richtigen meine ich. Jetzt ist es aber so, das sie wegen ihnen vielleicht in Schwierigkeiten steckt." "Um das ganze mal abzukürzen. Reden wir hier von ihnen oder Miss Granger?" "Wie kommen sie darauf, dass ich Herm meine?" "Also Hermione. Ganze einfach. Letztes Jahr gab es schon die wildesten Gerüchte über ihre Familie und ich dachte, wenn jemand wegen den Eltern in Schwierigkeiten ist, dann wohl sie." "Ich bin beeindruckt.", sagte Susan, konzentrierte sich dann aber wieder auf ihre Frage. "Die Sache ist die, wir glauben, dass dieser Neue Kevin McPherson es irgendwie auf Herm abgesehen hat. Dean, der jetzt in Pfützensee ist, wo Kevin vorher war, hat so was raus gefunden, nachdem Cho ihn darum gebeten hat, die von Harry gefragte wurde, der es von Terry weiß, der eine Voodopuppe von Herm in den Sachen von Kevin gefunden hat, nachdem ihm das Verhalten von McPherson so komisch vorkam. Es heißt wohl, das er auf der Suche nach dem Kind der Mörder seiner Eltern ist und sich rächen will, in dem er sie oder ihn umbringt." Flint musste sich anstrengen der Aufzählung zu folgen. "Wer ist denn noch darin verwickelt?" "Padma, Parvati, Ron, Harry, Ginny, Terence, Cho, Dean, Adrian, Lisa, Mandy, Terry, Lavender und ich.", zählte sie auf "Und sie jetzt natürlich auch.", setzte Susan mit einem Grinsen noch hinzu. "Gut. Es ist sehr schwierig die wirklichen Eltern herauszufinden, aber davon mal angesehen ist die Behauptung er will Herm töten sehr gewagt." "Na ja vielleicht nicht gleich umbringen, aber er hat bestimmt nichts Gutes vor, das sieht man ihm an.", beschloss Susan. "Habt ihr mit Professor Flitwick schon gesprochen?" Susan schüttelte den Kopf. "Dann findet erst einmal heraus, ob an eurer Befürchtung überhaupt was dran ist." Susan nickte enttäuscht. Flint glaubte ihr nicht. 29. November, Samstag "Was soll ich sagen. Wir haben Samstag und die Spieler sind bereit. Das Spiel wird spannend, denn beide Mannschaften haben denselben Trainer. Es spielt Slytherin gegen Rawenclaw. Bevor wir anfangen noch eins in eigener Sache. Draco- Bruderherz. Mom sagt, du sollst dich wieder mit Herm vertragen, sie möchte ein harmonisches Weihnachten." "Darf sie das?", rief Draco wütend und zeigte zu seiner Schwester hinauf. Flint sah eher amüsiert zu dem Teamkapitän der Slytherin. "Ob sie das darf, weiß ich nicht, aber mit Sicherheit hat sie Recht." Draco sah zu Phoebe hinauf und knirschte mit den Zähnen. Erst die Sache mit Potter und dann das hier. Sie war oberpeinlich. Hermione hatte sich verschluckt, als sie den Kommentar hörte. Slytherin gewann das Spiel mit 170 zu 160. 30. November, Sonntag Die Sonne stand hell am Himmel, doch die Luft war eisig und der Boden mit einer dicken Schneeschicht bedeckt. Theodor Nott kam aus dem Schloss und kniff die Augen zusammen, weil ihn das Licht blendete. Crabbe winkte kurz hinüber und Theodor machte sich auf den Weg zu der kleinen Gruppe Slytherins. "Hey Theodor." rief da jemand neben ihm er drehte sich um und einen Augenblick später fühlte er etwas Kaltes in seinem Gesicht. Er wischte sich den Schnee ab und murmelte etwas von so was kindisches, hatte aber keine zwei Sekunden später ebenfalls einen Schneeball geformt und zu der Angreiferin zurück geworfen. Parvati konnte ihm knapp ausweichen und lachte schadenfroh, als sie der nächste Ball voll erwischte. Nun lachte Theodor. "Wie unfair, ich habe dich wenigstens vorher gewarnt!", schimpfte sie. "Tja, Slytherin.", grinste Theodor und deutete auf das Symbol seines Hauses. Padma hatte das Gefühl ihre Schwester verteidigen zu müssen und warf einen Schneeball in Richtung des Angreifers, der sich duckte und so traf der Schneeball Dracos Schulter. "Ey, sag mal spinnst du? Das ist nass.", beschwerte sich dieser. "Was denn, bist du aus Zucker?", spottete da Mandy und warf, weil es so schön war gleich noch einen Schneeball in seine Richtung. Das konnte und wollte er sich nicht bieten lassen. Nur wenige Minuten später war der gesamte siebente Jahrgang in einer Schneeballschlacht verwickelt. Nur Hermione war nicht dabei. Sie kam gerade die Treppe hinunter und blieb am Rand stehen. "Was ist denn hier los?", fragte sie erstaunt Ginny, die ebenfalls am Rand stand und amüsiert zusah. "Anhänger gegen Gegner von du weißt schon wem. Interessante Schlacht. Die Gegner sind am verlieren, obwohl sie Zahlen mäßig weit überlegen sind." "Und Lisa und Susan?" Hermione blickte zu den beiden hinüber, die etwas abseits standen und mal die eine, mal die andere Seite anfeuerten. "Halten sich raus, sind neutral.", erklärte Ginny knapp. "Parvati, ihr solltet eure Strategie ändern.", rief gerade Theodor und schickte ihr einen Schneeball hinüber. "Strategie ändern?", gab sie zurück. "Haben wir denn so was?", fragte sie leise Ron, dieser schüttelte den Kopf. "Nö, immer drauf.", kam als Antwort von Neville. Da schien es als überlegte Parvati kurz, dann stapfte sie bewaffnet zu Theodor hinüber. "Gute Idee.", sagte sie, als sie kurz vor ihm stand. Im ersten Moment war er überrascht, hatte dann aber keine Zeit sich neue Bälle zu formen und so war er ihren hilflos ausgeliefert, während Ron und Hannah ihr immer Neue als Nachschub zuwarfen. "Okay, ich gebe auf.", sagte er. "Von wegen aufgeben.", mischte sich Pancy nun ein und überschüttet mit Hilfe von Crabbe und Goyle Parvati mit einem ganzen Berg von Schnee, der ihr unter den Umhang, bis auf die Unterwäsche rieselte. Sie schrie kurz auf und schüttelte sich. "Wie konntet ihr nur?", rief sie und fiel dann lachend zu Boden. Auch der Rest bekam vor lauter Lachen kaum noch Luft und die Schlacht wurde wegen mangelnder Ernsthaftigkeit abgebrochen. "Jetzt sehen wir alle aus wie Schneemänner.", grinste Ernie. "Wir müssen uns umbenennen. Wir sind jetzt nicht mehr der Abschlussjahrgang, wir sind jetzt der Schneemannjahrgang." "Nicht ganz!", erhob Mandy den Einwand und anklagend den Finger auf Lisa und Susan. "Das könnt ihr nicht tun! Wir haben mit der ganzen Sache nichts zu tun.", beschwerten sich diese. Doch aller Protest half ihnen nicht. Kurzerhand wurden sie mit Schnee überschüttet und man erkannte sie jetzt genauso wenig, wie die anderen. "Fein, jetzt sind wir komplett.", nickte Theodor und sah sich zufrieden um. "Stimmt nicht. Kevin ist nicht da.", wandte Mandy ein. "Und Herm auch nicht.", rief da Ginny und deutete auf die Gestalt neben sich, die sich wütend umdrehte. "Vielen Dank.", zischte sie. Als sie wieder aufsah, erblickte sie zu ihrem Schrecken ihre gesamte Klasse auf sich zu kommen, angeführt von Ron und Lisa. "Oh nein, wagt es ja nicht.", warnte sie und suchte nach ihrem Zauberstab. Drohend hielt sie ihn vor sich, als er ihr plötzlich abgenommen wurde. Neben ihr stand Draco und grinste sie an. "Gezaubert wird nicht, das wäre doch unfair.", sagte er. "Aber alle gegen einen ist fair?", rief sie. Egal wie sehr sie sich auch wehrte, binnen weniger Minuten machte sie allen anderen Konkurrenz in weiß sein. Großzügig reichte Draco ihr den Zauberstab zurück. "Dir wäre doch sowieso kein Fluch eingefallen.", sagte er. Die Anderen zogen scharf die Luft ein und sahen gebannt zu Hermione, die sich auch schon umdrehte: "Impedimenta.", rief und Draco riss es von den Füßen. "So, ich kenne also keinen Fluch, Malfoy?!", fauchte sie. "Stupor.", rief er und Herm versteinerte und fiel um. Draco rappelte sich auf und grinste ihr ins Gesicht. "Ist doch interessant, was ich alles von dir gelernt habe." Er drehte sich um und ließ sie wo sie war. Ginny sprach den Gegenfluch und half ihrer Freundin auf, die weiß vor Zorn war. "Niemand würde uns glauben, dass die beiden noch vor kurzen nicht voneinander lassen konnten.", murmelte Lisa. Sie war erschrocken. "Na ja, in gewisser Weise können sie es ja immer noch nicht.", erwiderte Susan. *** Hermione tigerte im Gemeinschaftsraum auf und ab. Sie überlegte, wie sie sich rächen könnte. Die anderen Gryffindor waren nicht sonderlich überrascht, denn dieses Verhalten kannten sie schon vom letzten Schuljahr Mai. "Ich möchte zu gerne wissen, was da war.", fluchte Ron leise. "Es muss ähnlich schlimm wie der Fluch gewesen sein.", murmelte Harry und der andere nickte. Sie hatten inzwischen eine Herm-ist-sauer-auf-Draco-Skala entwickelt. Diesmal war Alarmstufe rot für Draco, doch kein Gryffindor sah sich dazu genötigt, das Opfer von Herm zu warnen. Da schien dem Mädchen etwas eingefallen zu sein. "Ron, wann haben deine Brüder den Laden geöffnet?", fragte sie. Dieser sah auf die Uhr. "Im Moment zum Beispiel nicht.", gab er bereitwillig Auskunft und Herm schwang kurz darauf die Feder. "Egal.", murmelte sie. "Nein, es ist schlimmer als im Mai. Wenn sie schon Fred und George kontaktiert.", gab Ginny zu bedenken. Schon flog die Eule auf und davon. *** Im Fuchsbau war gerade Abendbrotzeit, als eine Eule auf dem Tisch schlidderte und im Brotkorb zu stehen kam. Molly knüpfte den Brief ab und setzte die Eule auf das Fensterbrett. "Ist für euch.", sagte sie und reichte ihn Fred. Stirnrunzelnd öffnete er ihn und sah erstaunt auf. "Der ist von Herm. Ein Sondereilauftrag, Mensch George, dass musst du lesen." Der Zwilling beugte sich über die Schulter des anderen. "Wem will sie das denn antun?", wunderte er sich und Fred zeigte auf einen Namen. "Malfoy? Ich dachte die wären zusammen?" "Also wenn ich mir das so durchlese, offenbar nicht." Da zog Mrs Weasley den Brief aus den Händen und überflog ihn. "Das könnt ihr nicht tun.", bestimmt sie. "Das ist selbst für einen Malfoy zu heftig." "Aber Mom, das wird ein riesiger Knüller, zu schade, das wir nicht mehr in Hogwarts sind und es miterleben können.", rief Fred und studierte noch einmal die Liste Molly sah ein, dass sich ihre Söhne um nichts davon abhalten ließen und beschloss Narzissa zu warnen. *** Die Weasleyzwillinge waren schon in ihr Lager abgedüst um Herms Bestellung zusammen zu stellen und gaben noch ein Gratisgeschenk dazu, mit der Empfehlung es als Letztes auszuprobieren. Molly war nun alleine zu Hause und überlegte, ob sie Narzissa wirklich warnen sollte. Immerhin gehörten die Malfoys zu den Schwarzmagiern, die dafür verantwortlich waren, dass Arthur in Askaban saß. Andererseits würde sie mit ihrem Schweigen mindestens teilweise auf deren Stufe herabsinken und das wollte sie noch viel weniger. Also vergewisserte sie sich, dass ihre Söhne noch in ihrem Geschäft waren und ging zum Kamin. Die Hand voll Flohpulver nahm ihr kurzzeitig die Sicht, dann sah sie auch schon den Kamin in Malfoy Manor. Wie Arthur es voll Begeisterung erzählt hatte, bestand tatsächlich so was wie ein Anklopfsystem. Kurze Zeit später öffnete sich der Blick und sie sah die Malfoys, die sie erst erstaunt und dann misstrauisch beobachteten. "Abend, ich will gar nicht lange stören. Ich wollte euch nur sagen, das Herm mit eurem Sohn irgendwas Übles vorhat. Was hat der Junge nur angestellt, das sie durchdreht? Nie im Leben hätte sie eine Bestellung bei Fred und George aufgegeben." "Was hat sie denn bestellt?", fragte nun Narzissa. "Dassssss, will ich euch lieber nicht sagen.", erwiderte sie entschuldigend. "Ich bin auch nur hier, weil ich nicht will, das Herm wegen eurem missratenen Sohn in irgendwas hineingezogen wird. Also dann..." Und sie verschwand. "Missratener Sohn?", knurrte Lucius. "Was hat er nur getan?", grübelte Narzissa. "Sie hat gerade unseren Sohn beleidigt und uns damit auch.", ereiferte sich der Zauberer. "Kann schon sein, aber was um alles in der Welt hat Draco angestellt, das Herm sogar bei den Weasleys einkauft? Das macht mir Sorgen. Du wirst morgen nach Hogwarts gehen.", bestimmte sie. "Ich werde was?" Entgeistert starrte er sie an. "Entschuldige mal, Liebes. Dafür habe ich überhaupt keine Zeit." "Das interessiert mich nicht. Du wirst verhindern, das Herm tut, was immer sie auch tun will. Wir können schlecht Diana oder David schicken." "Ist sie mein Kind, oder was?", beschwerte sich Lucius. "Entweder du gehst oder ich verpfeife dich beim dunklen Lord wegen dem letzten Sommer." "Da fällt mir doch glatt ein, dass ich sowieso dringend mit Dumbledore sprechen muss.", sagte er und blätterte eifrig in seinem Terminplaner. *** "Ich weiß es wird die Frage kommen. Was war denn letzten Sommer? Keine Ahnung, ich war ja nicht dabei." "Was war denn letzten Sommer?" "..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)