Die Lüge ihres Lebens von Malin-Saturn (DracoXHerm) ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Kapitel 8 1. September, Montag Der Hogwartsexpress wartete auf Gleis 9 ¾. Phoebe hüpfte aufgeregt. Ihr Eisfuchs stolziert mit hoch erhobenem Kopf neben ihr her. Draco sah sich suchend um. Er wusste, das Hermione hier irgendwo sein musste. Ihr Vormund hatte sie zum Bahnhof gefahren. Sie haben Neil gesehen, als dieser mit dem Wagen kämpfte und schließlich davonfuhr. Da entdeckte er Herm und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Sie gab den Blick zurück. Und auch sie musste lächeln. "Hermione, was machst du denn hier?", fragte da Ron hinter ihr und sie drehte sich um. "Ich fahre nach Hogwarts.", gab sie zurück. "Aber wie? Du bist doch..." "Ja ich weiß, offensichtlich ist im Ministerium ein Fehler passiert, oder was weiß ich. Jedenfalls habe ich den jährlichen Brief bekommen und da bin ich. Rausschmeißen können sie mich doch immer noch.", sagte sie leichthin und stieg in den Zug. Harry und Ron folgten ihr verwirrt. Sie suchten sich ein leeres Abteil und setzten sich. "Wenn ich mal ganz offen sein darf, hat doch bestimmt Malfoys Vater was damit zu tun, das du hier bist, oder?", fragte Harry. "Wie kommst du darauf?" "Du bist doch mit ihm zusammen.", stellte Ron sachlich fest. "Endlich mal eine gute Seite an der Beziehung." "Du warst doch den ganzen Sommer bei den Malfoys, oder?" Hermione nickte. Warum jetzt noch leugnen? Die Lüge ihres Lebens lastete so schon genug auf ihren Gewissen. Harry sah aus dem Fenster. Sein Gesicht verfinsterte sich. "Ist schon komisch, wenn man daran denkt, das jetzt wieder die gefährlichsten Schwarzmagier da draußen rumlaufen und dafür die Auroren nach Askaban gebracht worden sind und wir fahren wie jedes Jahr nach Hogwarts, als wäre nichts passiert." "Wenn man davon mal absieht, das wir nicht mehr vollständig sind.", bemerkte Ron. "Wie, alle Auroren wurden gefangen genommen? Die Schwarzmagier sind frei? Wann? Wie? Wo?", Hermione setzte sich im Sitz auf. "Hast du das gar nicht gehört? Ist doch schon ewig. Seit...warte mal. Juni?" Fragend sah Ron zu Harry. "Das war gleich am ersten Ferientag.", nickte dieser. "Das hat mir gar keiner gesagt.", murmelte sie und sank nachdenklich zurück. In dem Moment huschte weißer Fuchs ins Abteil. Er musterte erst Ron und Harry und ließ sich dann zu Herms Füßen nieder. Krummbein fauchte nur kurz und verzog sich in die Gepäckablage. "Sziero" Schon tauchte Dracos Schwester auf. "Ist er nicht super?" Fröhlich strich sie dem Eisfuchs durchs Fell. "Hallo Ron, hallo Harry.", sagte sie fröhlich und setzte sich unaufgefordert hin. "Draco sucht dich." "Ach ja?" "Er hat es zwar nicht gesagt, aber ich weiß es." Bestimmt nickte sie mit dem Kopf. Hermione überlegte kurz, ob sie zu ihm gehen sollte. Andererseits würden alle wieder darüber reden. Ach was soll's, dachte sie. Das werden sie sowieso, weil sie die einzige 'Muggelgeborene' war, die zurückkam. Entschlossen stand sie auf und ging auf die Suche nach Dracos Abteil. Ihr Kater folgte ihr auf dem Fuße. Ähnlich wie Sziero sie gefunden hatte, steuerte Krummbein Dracos Abteil an. Dieser überlegte, ob er Pancy, die gerade versuchte ihn in ein Gespräch zu verwickeln, lieber aus dem Fenster warf oder mit einem Fluch belegen sollte. Crabbe und Goyle sahen der Szene mit gemischten Gefühlen zu. Millicent schüttelte über Pancys Leichtsinn den Kopf. Hat sie denn die letzte Stunde Kräuterkunde schon wieder vergessen?, fuhr es ihr durch den Hirnkasten, als sie Abteiltür krachend aufflog. Krummbein fauchte Pancy an, die scheinbar gelangweilt zu Herm aufsah. "Parkinson, du hier? Tut deine Hand noch weh?", fragte Herm mit einem zuckersüßem Lächeln und Draco musste grinsen. Augenblicklich sprang Pancy auf und zog Millicent mit sich hinaus auf den Gang zurück zu ihrem eigentlichen Abteil. "Freu dich nicht zu früh, Mudblood.", zischte sie im Vorbeigehen. Hermiones Augen verengten sich zu Schlitzen. Crabbe und Goyle hatten auch mit einem Mal das dringende Bedürfnis das Abteil zu verlassen und erhoben sich, samt ihrer Sachen. Draco sah zufrieden zur Tür. "Ich danke dir. Die gingen mir gehörig auf den Wecker." "Hat wohl nicht viel gebracht, sich das letzte Abteil auszusuchen." Hermione setzte sich neben ihn und kuschelte sich in seinen Arm. Beide versanken in ihre Gedanken und sahen aus dem Fenster. Wie sehr wird Hogwarts verändert haben, wenn so viele Schüler fehlten? Hermione überlegte, das es ein drittel sein musste. Genau wie damals zu Halloween. *** Phoebe sprang aus dem Zug. Ihr Fuchs wurde mit den anderen Tieren und dem Gepäck nach Hogwarts gebracht. Hermione hatte sich wieder zu Harry und Ron gesellt. Die Decke der großen Halle war verzaubert wie eh und je. Am Kopfende des Saals saßen die Professoren, in der Mitte Dumbledore. Doch die Tische der Häuser waren leer. Beklommen setzte Herm sich zwischen Ron und Ginny. Sie spürte die Blicke der anderen. Die Erstklässler wurden auf die Häuser verteilt. Es waren merklich weniger als sonst. Die elfjährigen setzten sich munter schwatzend an die Tische. Sie konnten die unterschwellige Wut auf Voldemort, nicht verstehen. Da wurde Phoebes Name aufgerufen. Draco schenkte ihr nur einen gelangweilten Blick. Für alle war doch von Anfang an klar in welches Haus die kleine Malfoy kommen würde. "So. Eine Malfoy.", flüsterte der Hut. "Du trägst dieselbe Arroganz wie dein Bruder in dir. Du bist tückisch und listig. Dein Platz wäre in Slytherin, aber ich sehe da noch etwas anderes. Wenn du in dein Herz schließt, wird in dir immer einen Freund finden. Ich schicke dich nach... RAWENCAW.", verkündete der sprechende Hut und ein Raunen ging durch den Saal. Draco richtete sich erstaunt auf. Seine Schwester kam nicht nach Slytherin? "Das wird Dad umhauen.", murmelte er Phoebe ging fröhlich zum Tisch der Raben und setzte sich neben Lisa, die einzige, die sie aus dem Haus kannte. Nach ihr kam nur noch ein siebzehn jähriger Junge nach Rawenclaw. 2. September, Dienstag Draco unterdrückte ein Gähnen. Es war einfach zu früh für 'Alte Runen'. Er sah sich suchend um. Alle Plätze waren besetzt und genau wie das Jahr zuvor kam Hermione als letzte in den Raum gestürmt. "Ich sehe schon, du bist beliebt, wie eh und je.", sagte Hermione zwinkernd. "Ich liebe dich auch, Schatz.", grinste Draco und gähnte herzhaft. Hermione ließ die Tasche auf den Tisch fallen. "Ich kann es nicht ausstehen, wenn du mich so nennst.", grummelte sie. "Schon klar...", setzte Draco an und wurde von Herm drohend unterbrochen. "Wag es nicht." "...Schatz." "Mmmpf" Das Mädchen setzte sich und Professor Sinistra schritt zur Tafel. *** Der Unterricht war zu Ende. Herm ging gelangweilt den Gang zu ihrem Haus entlang, als sie von Susan Bones angesprochen wurde. Das Mädchen aus Hufflepuff war das vergangene Jahr auf Schloss Pfützensee gewesen. "Hey, Herm.", rief sie und die Gryffindor blieb stehen und drehte sich um. "Susan.", sagte sie überrascht. "Seit wann bist du denn wieder zu Hause?" "Gestern früh, habe gerade so den Zug erwischt. Ich wollte dich fragen, ob du mir deine Aufzeichnungen von alte Runen vom letzten Jahr und heute geben kannst. Ich musste zu Dumbledore irgendwas mit meinen Noten von Pfützensee, was weiß ich." "Ja natürlich, aber wieso fragst du nicht Hannah?" Susans Gesicht färbte sich leicht rot, bevor sie stockend mit der Wahrheit herausrückte. "Hannah und ich hatten einen leichten Streit im Zug auf der Herfahrt." Hermione zog erstaunt die Augenbrauen hoch. "Es war nichts wichtiges.", sagte Susan entschuldigend. "Aber das wird schon. Ich will nur so schnell wie möglich alles aufholen und da neben Hannah die beste bist, dachte ich, ich frage dich." "Nein, seit letzten Jahr nicht mehr neben Hannah, sondern nach Hannah, die Beste.", sagte Herm, jedoch ohne Bedauern. "Jetzt bin ich aber erstaunt. Wie das?" "Ist ne längere Geschichte." "Ja, hab schon gehört, dass du für ganz schön Wirbel gesorgt hast." Sie gingen weiter und waren kurz darauf vor dem Gryffindorturm angekommen. Die fette Dame verlangte das Passwort und ließ Herm dann ein. Susan stand der Weil auf dem Gang und sah sich die Gemälde an. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Ein Jahr war eine lange Zeit. Sie spähte den Gang entlang und sah Oliver Wood auf sich zu kommen. "Susan.", sagte er ehrlich erfreut. "Hat es dich also doch wieder in das kalte Schottland verschlagen." "Dich ja offensichtlich auch, Oliver. Mein Teamkapitän war ganz hingerissen, von deiner Spieltaktik im Team Pfützensee." "Vielen Dank." Würdevoll regte er seinen Kopf. Da öffnete sich die Tür zum Haus Gryffindor und Hermione kletterte heraus. Noch ganz in die Pergamente vertieft fing sie schon an zu erklären. "Also, das müssten alle sein. Die Arbeiten sind hinten dran geheftet. Ich weiß nicht..." Sie stockte, als sie aufsah und Oliver entdeckte. "Guten Tag Professor-Trainer Wood.", sagte sie du Susan sah ihn erstaunt an. "Du bist Professor? Und ich habe mich schon gewundert warum du hier bist." "Nicht nur Professor, sondern auch Trainer für Gryffindor und Hufflepuff." "Oh Schock. Dann bist du ja Trainer von meinem Team!" mit gespielten Entsetzten presste Susan ihre Hand gegen die Brust. "Hast du gar nicht erzählt, als du in Deutschland warst." Hermione traute ihren Ohren kaum. Wie redete Susan denn mit Wood? Sie eine Hufflepuffschülerin?! "Rawenclaw und Slytherin werden wohl ihrem eigenen Schicksal überlassen.", sagte sie sarkastisch. "Oh, nein. Für die ist Professor Flint zuständig." "Flint." Langsam wälzte Susan den Namen in ihrem Gedanken hin und her. "Doch nicht Marcus Flint aus Slytherin. Der ist Professor? Du lieber Himmel ganz Hogwarts steht auf den Kopf." Ungläubig schüttelte sie den Kopf. "Hast du einen Moment Zeit Herm?" "Ja, wieso?" "Dann musst du mir genau erzählen, was hier vorgefallen ist. Scheint als hätte ich ein interessantes Jahr verpasst.", lächelte sie vergnügt. "Wo sind eigentlich alle die anderen? Ich dachte immer wir wären mehr." "Dann weißt es also noch gar nicht? Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf hat im Mai das Ministerium gestürzt. Alle Muggelgeborenen dürfen nicht mehr nach Hogwarts." Schlagartig war die gute Laune aus Susan verschwunden. Mit weißem Gesicht starrte sie Herm ungläubig an. Unsicher blickte sie zu Oliver, der bestätigend nickte. "Flints und mein Fach Flug- und Luftsicherheit wurde deshalb auch ersatzlos gestrichen. Du-weißt-schon-wer hat anscheinend Angst, wir könnten den Schülern zu viel Verteidigung beibringen. Dabei ist Professor Fortuna viel besser darin." "Ist das die mysteriöse Frau, die sich vorhin mit Snape unterhalten hat. Sie sah sehr schlecht gelaunt aus." "Sie hat sich mit Snape unterhalten. Ist also kein Wunder.", schnaubte Wood, der ganz vergessen hatte, das er kein Schüler, sondern Professor war und somit nicht über einen Lehrer, sondern Kollegen herzog. "Etwas unhöflich, Herr Kollege.", erklang es auch prompt hinter ihm. Oliver wandte missmutig den Blick "Morgen Marcus. Was treibt dich denn so früh aus den Federn?" "Morgen? Es ist zwei Uhr nachmittags." Dann richtete er seinen Blick auf die beiden Mädchen. "Hermione und .... Wer bist du? Du kommst mir bekannt vor." Nachdenklich zog Flint seine Stirn in Falten. "Susan Bones aus Hufflepuff, Professor Flint. Das war ich auch schon, als sie noch Schüler waren und mich aus Langeweile verflucht haben.", sagte sie kühl. "Wir müssen dann los." Sie nickte Oliver kurz zu und zog Herm mit sich. "Hufflepuff? Sicher?" Marcus sah seinen Kollegen fragend an. "Ich habe das Gefühl, das sie noch Ärger machen wird." "Sie war eine Jahr auf Schloss Pfützensee. Ist dort eine außerordentliche Quidditschspielerin geworden. Treiber, habe ich gehört.", erklärte Oliver. "Verstehe, deshalb." "Deshalb was?" "Ach nichts.", winkte Marcus ab. *** Hermione und Susan liefen in Richtung Bibliothek. Plötzlich stutzte Susan. "Sag mal, wieso du bist eigentlich in Hogwarts, wenn keine Muggelgeborene mehr herdürfen?" "Du warst ganz schön schnippisch zu Flint, oder kam es mir nur so vor?", lenkte Herm ab. "Nein, das war ich tatsächlich. Nicht meine Absicht, war wohl Angewohnheit." Susan stieg sofort ein und deutlich spürte man die Verstimmung in Susan. "Angewohnheit? Die Seite ist ganz neu an dir. Kein Hufflepuff ist schnippisch." Susan seufzte. "Ja ich weiß. Dieses Jahr in Deutschland hat mich glaube ich irgendwie verändert. Ich meine, ich bin jetzt erst einen Tag wieder in Hogwarts und habe mich schon mit der Hälfte meines Hauses verkracht und die andere finde ich nur nervtötend. Dabei will ich es gar nicht." Fast flehend sah sie Herm an. "Kennst du das Gefühl irgendwie nicht zu wissen, wo d hin gehörst?" Oh, ja, das kannte Herm genau. "Hey Herm, gut das ich dich treffe. Ich brauche dringend deinen Rat.", rief Phoebe und blieb vor den beiden stehen. Da erst bemerkte sie Susan. Nach einer kurzen, aber kritischen Musterung wurde sie als sympathisch eingestuft, immerhin schien sie mit Herm gut befreundet zu sein. "Hi, ich bin Phoebe Malfoy." Sie streckte ihr ihre Hand entgegen. Susan war etwas verwirrt. Hatte sie da gerade Malfoy verstanden. "Susan Bones aus Hufflepuff.", sagte sie nur knapp. "Echt? Hufflepuff?" Überrascht ließ Phoebe ihren Blick an dem Mantel lang fahren und sah das deutliche Zeichen vom Dachs, das ihr vorher entgangen sein musste, wahrscheinlich, weil es so gar nicht passte. Die anderen aus Hufflepuff machten eher einen freundlich, hilfsbereiten, aber leicht naiven Eindruck. Nicht so das Mädchen, das erschien ihr sehr selbstbewusst und bestimmt nicht auf den Mund gefallen. Sie hatte die letzten Worte gehört. "Ich war letztes Jahr auf Schloss Pfützensee.", sagte Susan, als wenn das alles erklären würde. "Aha.", entgegnete Phoebe nur kurz, dann zog sie Herm zur Seite, die Susan andeutete, dass sie gleich wieder da war. Das jüngere Mädchen redete aufgeregt auf die ältere ein und Susan sah deutlich eine Gewisse Vertrautheit. Hermione Granger und eine Malfoy? Was zum Teufel ist letztes Jahr nur passiert, grübelte Susan, doch ihr Atem stockte vor Überraschung, als Draco zu den ihnen stieß und Phoebe unwirsch mit den Worten: "Belästigst du Herm schon wieder?", zur Seite schob. "Gar nicht wahr?", beschwerte sich seine Schwester. "Ich wollte sie doch nur..." "Egal was es ist, es ist bestimmt nicht wichtig.", bestimmte er und Phoebe wandte sich ab. Auf dem Weg zu ihrem Haus drehte sie sich noch einmal um und streckte ihrem Bruder die Zunge raus, der es aber nicht sah, weil er mit dem Rücken zu ihr stand. "Mom hat mir geschrieben. Den soll ich dir geben.", sagte dieser gerade zu Herm und reichte ihr einen Brief. "Oh, danke. Das ging aber schnell." Draco erlaubte sich in flüchtiges Lächeln. Da erblickte er Susan, die immer noch etwas abseits stand. Nachdenklich kniff er seine Augen zusammen. Er schüttelte leicht den Kopf und wandte sich wieder Hermione zu. "Wir sehen uns dann später?" Sie nicke leicht und wie auf ein Zeichen hin schlich sich ein erwartendes Lächeln auf beider Lippen. Dann drehte er sich um und ging. Hermione stand noch eine Weile da und sah ihm nach. "Sag mal du und Malfoy, seit ihr..." Bedeutungsvoll ließ sie den Satz unvollständig. Ergeben zuckte Herm mit den Schultern. "Du wirst es eh erfahren. Ja wir sind zusammen. Und außer uns noch Ginny und Terence, man die Reaktion von Ron hättest du sehn sollen. Lisa und Adrian, die beide haben sich ganz kitschig letztes Jahr vor der gesamten Schule verlobt und ..." Sie hob dramatisch ihre Stimme. "Es heißt auch Alicia und Professor Wood. Schon, als sie noch seine Schülerin war." "Wieso habe ich das Gefühl das du von dir ablenken willst?", fragte Susan. "Möglicherweise, weil es so ist.", bekannt Herm und sie mussten lachen. An diesem Tag kam keiner von beiden zu irgendwelchen Hausaufgaben, was Herm und Susan erschreckend gleichgültig war. Hermione erzählte was im letzten Jahr alles in Hogwarts passiert war und Susan berichtete von ihrem Auslandjahr. "Oliver, ich meine Professor Wood war dort einer der Helden. Meine Mitschüler konnten gar nicht fassen, dass ich ihn persönlich kenne. Er war auch einmal da, irgendwas wegen dem Team, ich meine Eintracht Pfützensee, da haben wir uns zufällig getroffen, hat die ganze Zeit von der neuen Hüterin von Gryffindor geschwärmt." Hermione nickte grinsend. "Lass mich raten. Eure Hüterin war Alicia, oder? Na wie auch immer. Jedenfalls wurde ich daraufhin eine Zeitlang selbst wie ein Star behandelt. Jetzt kann ich Harry gut verstehen, dass es ihm auf den Wecker geht, ständig begafft zu werden. Ich war froh, als das nachließ. Wahrscheinlich bin ich jetzt so anders. Ich meine es war ungewohnt, plötzlich im Mittelpunkt des Interesse zu stehen. Da wird man so...wie hast du gesagt? Schnippisch." Seufzend legte Susan ihren Kopf in die Hand. "Ja, das verstehe ich gut. Was glaubst du was los war, als die Angriffe waren und nur ich verschont blieb.", sprudelte es aus Herm heraus. Sie sah Susan an, dass sie gerne weiter gefragt hätte, doch war ihr dann dankbar, als sie es nicht tat, stattdessen lächelte diese nur sarkastisch. "Deshalb nimmt deine Beziehung mit Draco so gelassen. Du kannst sie nicht mehr schocken. Es sein denn..." Dramatisch hielt sie inne und sah Herm mit einem fast fiesen Blick an. "Du bist schwanger." Hermiones Gesicht lief rot an. "Um Gottes Willen.", murmelte sie. "Es tut mir Leid, Herm.", entschuldigte sich Susan sofort, als sie merkte, as sie da gesagt hatte. "Ich wollte nicht so gemein sein." Wieder seufzte sie unglücklich. "Siehst du was ich meine? Ich sage jetzt immer alles was ich denke. Früher habe ich meine Klappe gehalten und alles war in bester Ordnung." "Ach was.", winkte Herm ab. "Sieh es mal positiv. Früher warst du bei allen beliebt aber, bitte nicht böse sein ...unscheinbar, ich meine keiner scheint sich an dich zu erinnern." "Du wolltest langweilig sagen.", verbesserte Susan sie. Herm nickte entschuldigend und setzte hinzu: "Jetzt bist du ... interessant." "Oder vorlaut.", korrigierte Susan erneut. "Na ja, du hättest Flint vorhin vielleicht nicht so angehen sollen. Ich meine er verzeiht es dir, aber wenn ich da an McGonagall oder Snape denke." Herm wiegte mit hochgezogenen Augenbrauen den Kopf und Susan lächelte. Zum einen weil die Vorstellung sich mit Snape anzulegen so komisch wie selbstmörderisch war, zum anderen weil sie an ihre Antwort auf Flints Frage erinnert wurde und ihr diese unheimlich gut getan hatte. Der überraschte Gesichtsausdruck wiegte den Ärger von damals doppelt wieder auf. Die beiden Mädchen gingen Richtung große Halle zum Abendessen. "Wirst du auch hier ins Hufflepuffteam gehen?", fragte Herm. "Wenn sie mich lassen, klar. Auf jeden Fall werde ich mich um die Stelle vom Treiber bewerben." "Dann stehen wir uns vielleicht als Gegner gegenüber." Ein zufriedenes Lächeln trat auf Susans Gesicht als sie grinste: "Schon möglich." Dann ging sie zu ihrem Tisch und setzte sich neben Hannah. Herm hörte noch wie Susan sich bei ihr entschuldigte. Die alte Susan gab es also auch noch. 4. September, Donnerstag Im Kerker herrschte geschäftige Unruhe. Professor Snape betrat den Raum und erteilte ohne große Einleitung, die Aufgabe für die beiden Stunden. Er selbst setzte sich hinter sein Pult und fing an zu schreiben. Harry schüttelte ungläubig den Kopf. "Ist dir aufgefallen, das alle Professoren während der Stunde nur noch am Schreiben sind.", flüsterte er Ron zu, der kurz aufsah und nickte. "Ich kann dir auch sagen warum.", gab er zurück und sah zu den Slytherin hinüber. "Aber nicht hier." Harry verstand. Hinter sich hörten sie Neville fluchen. Harry vermutete, dass dessen Kessel mal wieder zu Schmelzen angefangen hatte. Lavender sah zu ihm hinüber und musste unwillkürlich lächeln. "Seamus Kessel wäre jetzt bestimmt schon explodiert.", sagte Padma, die neben Ron saß und ein erinnerndes Kichern drang durch die Reihen. "Und Dean hätte bestimmt wieder einen seiner klugen Kommentare abgegeben.", sagte Parvati, die schräg hinter ihrem Zwilling saß. Lavenders Gesicht verdüsterte sich. "Tja, so ist das. Die einen dürfen zurück und die anderen eben nicht." Kevin, der neue aus Rawenclaw sah fragend auf. "Wie meinst du das?" "Hermione Granger, das ist das Mädchen mit den dunklen Locken zwischen Draco Malfoy und Harry Potter ist eine Muggelgeborene. Die einzige, die dieses Jahr zurückkam.", erklärte Parvati. "Ist ja klar, wenn man sich nach oben schläft.", sagte Lavender finster und schlagartig herrschte im Kerker eine beängstigende Stille. Verwirrt sah Snape auf. Die Schüler zogen unwillkürlich die Köpfe ein, nur Hermione saß aufgerichtet da und starrte gerade aus. Mit einer unnatürlichen Ruhe legte sie den Rührlöffel aus der Hand und stellte die Flasche mit der kostbaren Essenz vorsichtig auf ihren Tisch. Dann drehte sie sich um und starrte Lavender an. "Hast du mich gerade eben damit gemeint?", fragte sie sachlich. Lavenders Gesicht war immer noch verschlossen. "Ja.", sagte sie und streckte ihr Kinn. Hermiones Faust schoss nach vorne und traf die andere genau im Gesicht. Lavender taumelte nach hinten. Tränen stiegen ihr in die Augen. Aus ihrer Nase tropfte Blut und ein pochender Schmerz zeigte ihr, dass diese gebrochen war. "Du elendige Schlampe.", fluchte Lavender. Hermiones Gesicht wurde weiß vor Zorn. Sie hatte bereits ein Knie auf dem Tisch der anderen um ihr an die Gurgel zu springen. Fast schon berührten ihre Fingerspitzen deren Hals, als Herm von zwei Händen bei den Armen gepackt und zurückgezogen wurde. An der einen Seite gruben sich die Finger von Harry in ihren Arm, an der anderen Seite krallten sich Dracos Finger fest. "Hör auf Herm.", zischten beide gleichzeitig und funkelten sich dann gegenseitig an. "Lass sie los, Malfoy.", verlangte Harry. "Nein. Lass DU sie los. Wenn dann geht es wohl eher mich was an.", gab Draco zurück. "Schluss jetzt.", ertönte da Snapes Stimme. "Miss Partil, sie bringen Miss Brown in den Krankenflügel.", ordnete er an. Die Zwillinge waren verwirrt. Wenn meinte Snape? Sie wollten nicht nachfragen, denn der Zaubertranklehrer sah sehr verstimmt aus. Also gingen sie beide. "Lassen sie Miss Granger los. Und dann wird hier weiter gekocht. Miss Granger, Mister Malfoy, sie bleiben nach der Stunde da." Damit drehte er sich wieder um und die Schüler arbeiteten weiter. "Ach ja, 20 Punkte Abzug für Störung meines Unterrichts für Gryffindor.", kam es noch vom Pult, dann herrschte Schweigen für den Rest der Stunde. *** Der Kerker war leer. Nur Hermione und Draco saßen noch auf ihren Plätzen. "Nun, Miss Granger. Ich kann mir schon denken, warum Miss Brown jetzt eine gebrochene Nase hat. Es muss jeden aufgefallen sein, dass sie die einzige sind. Die einzige, deren Eltern Muggel waren. Ich kann ihnen versichern, ich kenne den waren Grund. Schon seit Oktober weiß ich wer sie wirklich sind. Ihre Eltern haben sich gut versteckt. Ich vermute mal, dass sie auch noch leben. Wenn sie wollen, das es weiterhin ein Geheimnis bleibt, halten sie sich zurück." Dann richtete er seinen Blick auf Draco. "Das gleiche gilt für sie. In Zukunft klären sie ihr Privatleben außerhalb dieser Wände und meiner Gegenwart. Ich habe wenig Lust noch einmal eine Aussprache zwischen ihnen beiden zu erzwingen. Habe ich mich klar ausgedrückt?" Die letzten Worte waren nur noch ein Zischen. Hermione und Draco nickten. "Schön, sie dürfen gehen." *** "Wenn Snape davon weiß, wer noch?", fragte Herm und kaute nervös auf ihrer Unterlippe. "Snape war eine Death Eater. Er muss deine Eltern kennen." "Ja, du hast Recht.", nickte Hermione Da kam McGonagall auf sie zugeschossen. "Miss Granger", rief sie schon von Weiten. "Sie haben Miss Brown die Nase gebrochen." Hermione sah sie mit großen Augen an. "Sie hat mich beleidigt.", erklärte sie nur knapp. "Verstehe, aber ist das ein Grund ihr gleich die Nase zu brechen?" Hermione antwortete nicht, sondern sah nur düster vor sich hin. McGonagall schüttelte missbilligend den Kopf. Hermione senkte scheinbar schuldbewusst den Kopf. In Wirklichkeit wollte sie nur nicht, dass ihre Hauslehrerein ihr wütendes Funkeln in den Augen sah. "Miss Granger ich möchte sie in meinem Büro sprechen. Jetzt gleich." Damit wandte sich die Professorin um und schritt voran Richtung Büro. Hermione sah sich kurz zu Draco um, der ahnungsvoll die Schultern hob, dann beeilte sie sich McGonagall wieder einzuholen. Leise schloss sie die Tür zum Büro. "Es wird ihnen nicht entgangen sein, das sie scheinbar die einzige Schülerin sind, die dieses Jahr zurückgekommen ist und deren Eltern Muggel sind. Hermione..." Bedeutungsvoll sah McGonagall sie an. "Ich weiß es könnte ein Schock für sie sein. Möglicherweise haben sie so etwas aber auch schon geahnt, Kinder haben ein untrügliches Gespür..." Wieder entstand eine Pause und Hermione runzelte die Stirn. Warum sprach McGonagall so umständlich. Da durchzuckte sie es. Erschrocken richtete sie ihren Blick auf die Professorin, die wissend nickte. Sie weiß es! Siedendheiß schoss ihr Blut in die Wangen. Sie weiß, dass meine Eltern nicht tot sind, dass sie Death Eater sind, das sie den dunklen Lord persönlich kennen. Sie weiß alles. Panik breitete sich in ihr aus. Was sollte sie jetzt tun? Mit einmal verspürte sie den Drang nach draußen zu laufen, doch ihr Körper schien wie gelähmt. "Nun Hermione. Wir wissen, dass sie von Muggel adoptiert worden sind. Wie ich ihren Gesicht ansehe, ist ihnen schon derselbe Gedanke gekommen." "Von Muggel adoptiert? Meine Eltern?" "Dumbledore vermutet, das sie deshalb sterben mussten. Ihre wirklichen Eltern sind mit Sicherheit Magier. Deshalb sind sie noch auf dieser Schule." Hermione senkte den Kopf. Die Neuigkeit musste sie erst mal verdauen. Sie war erleichtert. Fast schlich sich ein spöttisches Lächeln auf ihre Lippen. Dumbledore wusste gar nichts. Er hatte sich nur etwas zu Recht gelegt, was der Wahrheit nicht mal annähernd gerecht wurde. Unwillkürlich schüttelte sie den Kopf und McGonagall interpretierte die Geste wieder falsch. "Hermione ich bin sicher, das deine Adoptiveltern dich geleibt haben, wie ihr eigenes Kind." Noch einmal erlaubte Herm sich ein Lächeln, dann richtete sie ihren Blick wieder auf McGonagall und nickte mit betrübter Miene. "Ich danke ihnen.", hauchte sie. "Ich bin sicher das haben sie. Wissen sie etwas über meine richtigen Eltern?" "Nein, wir wissen nichts." Herm war erleichtert, doch ließ sie sich nichts anmerken. Sie stand auf und wandte sich zur Tür. "Ach und Miss Granger.", hielt sie die Professorin noch einmal zurück. "Seinen sie vorsichtig gegenüber Mister Malfoy." "Ja Professor." Fast hätte sie noch einen Knicks gemacht, hielt aber im letzten Augenblick doch inne. Wahrscheinlich hätte McGonagall ihr das nicht mehr abgenommen. Außerdem würde sie sowieso bald erfahren, dass sie und Draco zusammen waren. Der Rest der Schule hat es längst geschnallt. Leise schloss sie die Tür und richtete ihren Blick auf. Ihre Augen funkelten vergnügt, als sie Draco am Ende des Ganges warten sah. Fröhlich ging sie auf ihn zu, als eine Gestallt sich aus dem Schatten löste. Professor Fortuna kam auf sie zu und sah sie eindringlich an. "Was hat Professor McGonagall gesagt?", fragte sie flüsternd. "Das meine richtigen Eltern Magier sind und meine Muggeleltern, die mich adoptiert haben deshalb sterben mussten. Ich frage mich wirklich, wer ihnen diesen Schwachsinn erzählt hat." Das Lächeln von Celina gab ihr die Antwort und sie nickte wissend. "Ja, ja, so weit ich weiß haben das ein paar tüchtige Auroren herausgefunden, die deine wahren Eltern gerade jagen, aber die Namen von ihnen nicht verraten können.", fast spöttisch drangen die Worte über ihre Lippen. Fortuna hatte sich aber sofort wieder im Griff, als sie Schritte hinter sich hörte, die sie sofort erkannte. Auch Herm reagierte sofort und setzte eine betrübte Miene auf. Celina legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter. "Machen sie sich nicht allzu viele Gedanken Miss Granger." "Danke Professor.", klimperte Herm eine mühsam hervor gepresste Träne weg und nickte kurz, bevor sie zu Draco ging, der gegen eine Wand gelehnt auf sie wartete. Professor Snape, der inzwischen Fortuna erreicht hatte, sah sie kritisch an. Seine Mine verriet ihr, dass er nicht ein Wort von ihrem Theater glaubte, was Herm aber nicht davon abhielt vernehmlich zu seufzen. *** Hermione betrat die große Halle. Da kam Lavender auf sie zu. Ihre Nase sah aus wie eh und je, was nur mal wieder bewies wie gut Madame Pomfrey in ihrem Job war. "Hermione, es tut mir Leid. Ich habe ja nicht gewusst...." Sie stockte und Herm runzelte fragend die Stirn. "Das mit deinen Eltern. Ich meine dass du adoptiert bist. Wie schrecklich für dich." Einen Moment lang überlegte Herm as die andere da von ihr wollte. "Oh, ja.", entfuhr es Hermione erschrocken und hoffte das ihre Ratlosigkeit nicht aufgefallen war, doch Lavender sah darin die Bestätigung, wie groß der Schock über diese Neuigkeit für Herm gewesen sein musste. "Ja, es ist auch für mich überraschend." Betrübt wiegte Herm den Kopf und Draco, der es zufällig hörte, biss sich auf die Zunge, um nicht laut loszulachen und beeilte sich an seinem Tisch zu kommen. "Wenn ich irgendwas für dich tun kann.", begann Lavender erneut. "Vielen Dank, aber ich komme schon klar, ich meine, irgendwann ...es ist nur, im Moment will ich nicht darüber reden, ich muss es erst Mal verdauen, weißt du?" Theatralisch sah Herm auf. "Ja, natürlich. Ich wollte mich nur entschuldigen.", beeilte sich das andere Mädchen und ging zum Tisch. Unbemerkt stahl sich ein Lächeln auf Herms Lippen, bevor sie mit wieder ernsten Gesichtszügen an den Tisch ging und sich setzte. Sie sah nicht, dass sie vom Rawenclawtisch beobachtet wurde. Nur Terry sah verwundert von Kevin zu Herm. Ihm war schon in Zaubertränke aufgefallen, dass der neue Mitschüler sich auffallend für Hermione Granger Familie interessierte. Nur warum? *** "So, so, es war also ein Schock für dich zu erfahren, du von Muggeln adoptiert warst.", grinste Draco, als sie Hand in Hand über den Rasen zum Quidditchfeld gingen. "Oh nein, nicht das ich adoptiert war, sondern, das meine Eltern von den gnadenlosesten Auroren gejagt werden. Ich meine...", Hermione schluchzte auf. "...heißt das sie sind ... ich wage es gar nicht auszusprechen...Schwarzmagier?" Das letzte Wort flüsterte sie nur noch. Sie standen nun vor dem Zuschauerturm von Slytherin und Draco sah sie prüfend an. War das jetzt Theater? Er grinste, als er das verschlagene Lächeln sah. "Hermione, so hart es jetzt auch klingt, aber ich fürchte sie sind es tatsächlich.", sagte er mit gespielten ernst und rückte ein Stück näher. Seine Hand umschlang ihre Taille und seine Lippen senkten sich auf ihren Mund, als er sie an sich zog. "Mhmm. Warte mal.", rückte Herm ein Stück wieder ab. "Da war doch noch was?" Grübelnd legte sie ihre Stirn in Falten. "Du meinst außer das du von finsteren Schwarzmagiern abstammst, die von den Auroren Crawford gejagt werden." "Ja.", entgegnete sie scheinbar gereizt. "Kannst du das nicht später überlegen?", fragte er ungeduldig und wollte sie schon wieder näher ziehen, als sie entschieden abwehrte. "Jetzt weiß ich es wieder." Triumphierend sah sie auf und Draco machte eine Geste, die wohl so viel wie, gut- aber- mach- schnell bedeuten sollte. "Professor McGonagall sagt ich solle mich von dir fern halten. Wahrscheinlich glaubt sie, du hast etwas mit mir vor." "Und soll ich dir was sagen. Da hat sie Recht." Nun zog er sie endgültig zu sich und küsste sie fordernd. Herm hatte die Warnung schon längst wieder vergessen und dachte nicht im Traum daran sie je wieder auszukramen. 10. September, Mittwoch "Soll dass eine Erpressung sein?" Fassungslos starrte Celina Severus an, der mit ernster Mine vor ihr stand. Sie waren in Fortunas Büro. "Ich würde nicht sagen Erpressung. Du solltest dir nur ganz genau überlegen, was du tust. Nicht jeder ist so dumm und fällt auf die alberne Geschichte von Miss Grangers Eltern herein. Das hat doch dein Bruder ausgeheckt." Celina hatte sich wieder gefasst und funkelte ihn böse an. "Du bist entweder mutig oder unglaublich dumm. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich oder mein Bruder uns erpressen lassen, denn nichts anderes ist das hier. Dafür, das du so unglaublich viel weißt, scheinst du vergessen zu haben, wer wir sind." "Ihr seit die Auroren Crawford, die selbst das Ministerium zum Narren gehalten haben. Ihr habt die sadistische Angewohnheit euren Opfern rote Calas zu schicken, bevor ihr sie beseitigt. Tassilo besitzt zur Tarnung einen Laden. So wohl in Hoagsmead, wie auch in de Winkelgase und wird weiß wo sonst noch. Ihr seid Stiefgeschwister. Deine Mutter hat seinen Vater geheiratet, nachdem sie von einem Muggel sitzen gelassen worden war, genau wie die Mutter vom dunklen Lord, deinem Onkel. Du warst in Durmstrang von woher du mit einer gewisse Diana Moon, auch als Diana Granger bekannt, befreundet warst und noch heute bist. Hermiones Grangers Mutter. Als Professorin verschleierst du deine Pseudoidentität als Celina Crawford und als Aurorin dein wahres Ich als Schwarzmagierin. Genial. Ich hätte dich fast selbst nicht erkannt, dabei sind wir uns schon begegnet. Ich versteh nur nicht warum diese Aurorenmasche?" Gelangweilt sah Snape sie an während er ihr Leben in Kurzfassung herunterspulte. Celina klatschte langsam in die Hände und lächelte spöttisch. "Sehr gut Professor. Hausaufgaben gemacht, wie ich sehe. Doch eins verstehe ich nicht. Warum begibst du dich so freiwillig in die Hände vom Tot?" "Du wirst mich nicht umbringen.", entgegnete Severus. "Ach nein? Und warum nicht?" Herausfordert sah sie ihn an. "Weil Tassilo es nicht vorhergesehen hat. Du tust nur was er sagt. Dieser Kuckuck kam mir gleich komisch vor. Immer wenn du einen Brief bekommen hast, passierte irgendwas. Er gibt dir Anweisungen. Er befielt dir. Du bist doch nur seine Marionette." Celinas Gesicht wurde weiß vor Wut. "Wieso bist du dir nur so sicher. Wenn das stimmt, was du sagst, solltest du jeden weiteren Brief, den er schickt fürchten. In jedem könnte, wenn das stimmen sollte, dein Todesurteil stehen.", zischte sie. "Könnte ja, wird es aber nicht." Immer noch selbstsicher lehnte er sich mit verschränkten Armen gegen den Schreibtisch. Celina funkelte ihn an. "Und ich sage dir auch warum?", begann Snape und stieß sich von Tisch ab. "Wenn es so wäre, wäre ich längst tot. Er hätte nie zugelassen, dass ich es dir sage. Tassilo hat es nicht kommen sehen und jetzt ist es zu spät. Ich sehe Zweifel in deinen Augen. Zweifel, das ich doch Recht habe." Er ließ seine Arme sinken. "Überlege dir gut, ob das was Tassilo dir empfiehlt auch wirklich in deinem Interesse ist." Er ging zur Tür. Celina zitterte vor Wut. Kurz bevor er die Türklinke berührte presste sie noch heraus: "Und was war das jetzt? Severus, der Menschenfreund?" "Nein, ich würde nur gerne weiter leben, und du kannst mich nicht töten", sagte er schlicht und überließ es ihr es zu interpretieren. Die Tür schlug zu und Celina sank auf den Stuhl. Ihr erster Gedanke war Snape umzubringen. Doch anders als Severus vermutete, hatte ihr Bruder das ganze vorhergesehen. Nur über ihre Reaktion schwieg er sich nach wie vor aus. Verärgert schlug sie mit der Hand auf den Tisch. Sie war keine Marionette. Tassilo manipulierte sie nicht. Sie alleine bestimmte was sie tat. Sie versank ins Grübeln. Je mehr sie nachdachte umso erschreckender wurde ihr klar, das nichts in den vergangenen Jahren für Tassilo überraschend kam. So als hätte er nichts anderes erwartet, wenn man mal von den Besuchen, bei ihren Onkel Tom absah. Das war das einzige, wo Tassilo nur widerstrebend einwilligte. Sonst lächelte er immer, als... ja als würde ein guter Plan aufgehen. Konnte es sein, das er nur das zuließ, was für ihn am besten war? Ruckartig stand sie auf. So eben hatte sie beschlossen Snapes Erpressung entsprechend zu beantworten. Eine rote Cala formte sich aus der Spitze ihres Zauberstabes und sie verbarg die Blume unter ihren Umhang, als ihr Kuckuck durch das Fenster flatterte. 13. September, Samstag "Also wenn ich das jetzt richtig verstehe, glauben Dumbledore und die anderen deine Eltern sind nicht deine Eltern, oder wie?" Fragend sah Phoebe Herm an. "Ja so in etwa.", entgegnete diese nach einigen Überlegungen. Die beiden Mädchen standen in der großen Halle und warteten auf Lisa. Sie wollten nach Hogsmead. Überraschend kam Susan auf sie zu. "Na ihr? Auf den Weg ins Dorf?", fragte diese obwohl es eher eine Feststellung war, denn warum sollten sie sonst dort rum stehen. "Wir warten noch auf Lisa.", flötete Phoebe. "Aha. Und Draco?" "Phoebe war dagegen. Sie sagte sie wolle einmal ohne ihren großen Bruder irgendwo hingehen.", erklärte Herm. "Da ist ja Lisa.", rief Phoebe aufgeregt und lief der älteren entgegen. "Las mich raten. Eigentlich hatte er keine Lust seine Zeit mit seiner Schwester zu verplempern.", flüsterte Susan und Herm neigte nur kurz den Kopf, das sie als nicken auffasste. "Ich habe ihr versprochen dieses Wochenende mit ihr ins Dorf zu gehen, aber ich treffe ihn dann später dort." "Können wir?" Lisa stand nun neben ihnen. "Hi Susan, du kommst auch mit, wie schön." "Eigentlich wollte ich gar nicht, aber wenn ihr so fragt, sag ich mal spontan zu." "Wir haben dich gar nicht gefragt.", stellte Herm fest. "Egal." Susan zuckte mit den Schultern und ging zu Filch um sich abzumelden. Wer weiß wie lange sie noch das Privileg ins Dorf zu gehen genießen konnten. Der Einfluss Voldemorts stieg stündlich. Lange würde Dumbledore Hogwarts nicht mehr von der Außenwelt abschirmen können. *** In drei Besen war es brechend voll. Fast die gesamte Schülerschaft Hogwarts war im Dorf. "Da hinten ist noch ein Tisch frei." Susan zeigte in eine dunkle Ecke. Die Vier drängelten sich durch die Massen und setzten sich aufatmend. "Ich frage mich was die alle hier wollen. Gibt es irgendwas umsonst?" Lisa sah sich um, dann stützte sie seufzend ihren Kopf in ihre Hand. "Hier haben Adrian und ich uns zum ersten Mal verabredet. Genau an diesem Tisch." Dann grinste sie. "Weißt du noch, Herm? Damals hattest du Draco beschimpft. Warum eigentlich?" "Ach nicht so wichtig.", winkte sie ab. "Da ist Ginny." Sie sahen alle zu dem rothaarigen Mädchen, das sich zu Tresen vorkämpfte. "Hey Ginny!", rief Phoebe und winkte ihr zu. Diese lächelte kurz und machte eine Zeichen, dass sie gleich zu ihnen kommen würde. "Puh.", seufzte und stellte mit einem Krachen das Glas ab, bevor sie sich setzte. "Was wollen die alle hier?" "Das haben wir uns auch schon gefragt.", sagte Susan. "Susan, richtig? Du warst letztes Jahr auf Schloss Pfützensee?", fragte Ginny und setzte ihr Glas Butterbier an die Lippen. "Ja stimmt. Ich habe gehört du bist der neue Hüter von Gryffindor." Ginny nickte. "Das wird klasse. Wir spielen am 8. November gegeneinander. Bin ja mal gespannt wie du dich als Jägerin so schlägst. Professor Wood lobt dich in höchsten Tönen." "Du bist Jägerin von Hufflepuff? Hast du ja gar nicht erzählt." Verwundert sah Herm auf. "Ach na ja." Bescheiden sah Susan sie an. "Und nicht nur das! Sie ist auch Teamkapitän.", setzte Ginny noch hinzu. "Na das muss gefeiert werden. Ich gebe eine Runde aus.", beschloss Herm und winkte die Bedienung heran. 14. September, Sonntag Gähnend saß Ginny im Gemeinschaftsraum und kraulte abwesend Krummbein, der auf ihren Schoß gehopst war. Die Flammen im Kamin spielten mit den Holzscheiden und warfen unruhige Schatten an die Wände. Es war noch früh am Morgen. Die Sonne stieg gerade am Horizont hervor und der Nebel war noch in den Gräsern gefangen. Obwohl Ginny müde war, konnte sie nicht mehr schlafen. Deshalb war sie aus ihrem Schlafsaal geschlichen. Nur am Rande bemerkte sie das Hermiones Bett verwaist war. In ihrem Kopf spuckte der letzte Brief von Terence. Die Gefangenen von Askaban waren geflohen. Sie legte ihren Kopf gegen die Lehne und schloss ihre Augen. Unermüdlich fuhren ihre Finger durch das Fell des Katers. Ihre Gedanken schwebten davon. Raus aus Hogwarts zu ihrem Freund. Sie fragte sich was er jetzt tat. Das leise Knarren vom Eingang ließ sie die Augen wieder aufschlagen. Nur ein Schatten flog über die Wand, dann wurde das Loch wieder verschlossen und er verschwand. "Ein bisschen früh, für einen Morgenspaziergang.", sagte Ginny und drehte sich halb grinsend, halb ernst zu Hermione um, die sie erschrocken ansah. "Musst du mich so erschrecken?", beschwerte sie sich. "Was machst du schon so früh auf?" "Nachdenken." Ginny drehte sich wieder zum Kamin um und starrte weiter in die Flammen. "Kannst ja froh sein, dass unsere Vertrauensschüler noch in tiefen Schlummer liegen.", grinste sie erneut. "Hoffentlich hat Draco auch so viel glück." "Das wird er schon.", entgegnete Hermione und setzte sich in den anderen Sessel. "Ich frage einfach mal nicht, woher du das schon wieder weißt.", sagte sie resigniert. "Ich sag es dir trotzdem. Terence und ich haben uns auch meistens früh getroffen. Irgendwie sind die Kontrollen auf den Gängen nicht so scharf." "Sie sind zu müde.", überlegte Herm. "Oder sie können sich einfach nicht vorstellen, dass Teenager eher als acht Uhr aufstehen." "Ja, vielleicht." Herm gähnte und blinzelte zur Uhr. "Es ist zu spät um noch mal ins Bett zu gehen." Sie fuhr mit den Fingern durch ihre Haare. "Irgendwas passiert?", fragte sie die Jüngere. "Wie kommst du darauf?" "Du siehst so aus." "Askaban ist leer." "Wie leer?" "Alle Gefangenen geflohen.", sagte Ginny immer noch in einem eigentümlich gleichgültigen Ton. Hermione nickte, als wäre ihr die Nachricht gar nicht zu ihr durchgedrungen, dann sprang sie auf. "Alle geflohen?" "Jepp." "Seit wann? Woher weißt du das?" "Terence hat mir einen Brief geschrieben. Deshalb bin ich schon wach. Der Vogel ist auf meinem Kopf gelandet. Seit gestern Nacht, soweit ich weiß." "Ich muss noch mal weg." Hermione war aufgesprungen und rannte fast zur Tür. Ginny saß nur da und nickte vor sich hin. Was war nur mit ihr los?, dachte Herm noch, dann eilte sie auch schon den Gang entlang. Ihr Herz raste, als sie an der Tür klopfte. Wie erhofft wurde sie aufgefordert ein zutreten. "Guten Morgen, Hermione?", fragend sah Professor Fortuna sie an. Das Mädchen schloss sorgfältig die Tür und ging zum Schreibtisch hinüber. "Wissen sie es schon?" "Was?" "Alle Gefangenen sind aus Askaban geflohen. Haben sie und ihr Bruder nicht welche dahin verfrachtet?" Ein kurzer Schrecken fuhr über das Gesicht der Lehrerin, Hermione war sich nicht sicher, ob sie es sich vielleicht eingebildet hatte. Dann lächelte sie Hermione an. "Du übertrittst eine Schulregel um mich zu warnen.", stellte sie mit einem Blick auf die Uhr fest. "Es ist doch nur noch eine halbe Stunde.", verteidigte sich Herm. "Keine Sorge, ich habe nicht vor dir irgendwelche Punkte abzuziehen. Ich weiß von dem Ausbruch. Eine sehr unglückliche Angelegenheit." Sie stand auf und kam um den Tisch herum. "Mein Bruder hat mich gewarnt, wir wissen was zu tun ist." "Meine Eltern." "Ihnen wird nichts passieren." "Und ihnen und ihrem Bruder?" "Auch nicht." Hermione nickte. "Ich wollte sie nicht stören." Sie drehte sich um und wollte gerade gehen. "Das hast du nicht. Ich danke dir, dass du an mich gedacht hast und zu mir gekommen bist. Ach noch etwas?", hielt Celina sie zurück. Hermione sah auf. "Woher weißt du davon?" "Nun ja. Sagen wir mal eine Freundin hat es mir gesagt." Celina nickte. Sie schien sich mit der Antwort zufrieden zu geben. *** Celina war im Kaminzimmer von Malfoy Manor und lief unruhig auf und ab. "Kannst du dich nicht hinsetzten?", fragte Narzissa und rührte mit ihrem Strohhalm in ihrem Glas. Die rot schimmernde Flüssigkeit kühlte ihre erhitzen Wangen, gegen die sie ihr Glas presste. "Was trinkst du da eigentlich die ganze Zeit?" Celina riss ihr das Getränk aus der Hand und schnüffelte daran. "Richt nach Rum. Bist du unter die Piraten gegangen?" Angewidert gab sie es zurück. "Das ist der neueste Mix von unserem Gast. Nennt sich Zombie." "Gast? Welchen Gast?" Celina sah fragend auf, doch kurz darauf weiteten sich ihre Augen. "Du hast doch nicht... Bellatrix hat doch dieses Taufelszeug immer gemixt." "Und? Hast du irgendwas dagegen?", ertönte es von der Tür. Eine schlanke Frau sah mit eiskalten, aber amüsierten Augen zu Celina hinüber. "Guten Tag, ich hätte nicht erwartet dich hier anzutreffen." Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. "Bist du wahnsinnig? Da draußen schwirren jetzt wieder eine Millionen Auroren, die nur auf der Suche nach ihr sind." Fortuna war zu Narzissa herumgewirbelt und sah sie mit schockierten Augen an. "Hier werden sie als erstes suchen. Immerhin ist sie deine Schwester. Was sagt Lucius dazu?" "Er weiß es noch nicht.", sagte sie gleichmütig. "Nein, wird er nicht. Bellatrix ist längst weg, wenn er kommt." Celina schüttelte über soviel Leichtsinn den Kopf. "Jetzt beruhige dich doch. Ich bin schließlich nicht umsonst Hellseherin." Genervt sah Narzissa auf. "Deine Vorraussagen sind nur nicht immer zutreffend, nicht?" Missgelaunt nahm Celina ihren Spaziergang durch das Zimmer wieder auf. "Warum bist du so aufgeregt, meine Liebe.", flötete Bellatrix und setzte sich auch mit einem Glas der roten Flüssigkeit in der Hand neben ihrer Schwester. Celina biss sich auf die Lippen. "Ich werde erpresst.", brach es aus ihr heraus. "Dann bring ihn oder sie um.", empfahl ihr Bellatrix. Dann schlich sich ein fast fiebriges Funkeln in die Augen, "Oder belege ihn mit einem Fluch. Ich kenne da einen sehr schönen." "Ich bin nicht du Bella. Ich mag es nicht Laute zu foltern.", schnitt Celina ihr ins Wort. Enttäuscht lehnte diese sich wieder zurück. "Das glaubt's du doch wohl selber nicht. Eine rote Cala zu schicken ist wohl keine Folter?" "Jedenfalls keine, die man nachweißen kann. Den letzten Gedanken kann bis jetzt noch kein Magier zurückholen. Außerdem ist das nur eine Sache von Sekunden. Schließlich sollen sie wissen, wer es war." "Du kannst es drehen und wenden wie du willst. Du und Tassilo seid nicht besser.", grinste Bellatrix. Celina gab sich geschlagen. "Wer ist es denn und warum?" "Der Verräter. Er weiß wer ich bin." "Bring ihn um.", empfahl Bellatrix erneut. "Bitte? Wir sind da in Hogwarts. Dumbledore ist Direktor und... wir sind in Hogwarts." Gestenreich ruderte sie mit den Armen. "Das würde dich doch nicht abhalten?", überlegte Narzissa. "Bring ihn um.", schlug deren Schwester zum dritten Mal vor. "Nein, das kommt nicht in Frage.", bestimmte Celina. Sie griff nach dem Glas in Bellatrix Hand, das bis dahin unberührt war und nahm einen großen Schluck. "Teufel noch eins, was hast du da reingemischt?", fragte sie. "Ich habe das Rezept ein wenig verbessert." "Das ist gut." "Das löst aber nicht dein Problem. Was genau hat dieser Verräter gesagt?", ermahnte Narzissa zum ernst der Lage zurück zu kommen. Celina legte ihre Stirn nachdenklich in Falten und wiederholte fast wortwörtlich das Gespräch. "Du sollst lassen, was immer du vorhattest? Was hattest du denn vor?", verständnislos sah Bellatrix auf. Celina kniff die Lippen aufeinander und sah Narzissa an. Diese schüttelte nachdenklich den Kopf. "Das verstehe ich nicht. Was soll das. Ich meine wir wissen warum du in Hogwarts warst. Das du jetzt da bist ist doch nur, weil sie einen Ersatz gefunden hast." "Warum war sie denn da?", fragte Bellatrix erneut, diesmal ihre Schwester. "Sie sollte verhindern, dass Hermione Granger und mein Sohn zusammen kommen." "Ist nicht geglückt, was? Hättet ihr mich mal gefragt. Aber was meint dieser Verräter dann?" "Wahrscheinlich spekuliert er ins Blaue.", überlegte Celina. Sie hatte nichts vor. Narzissa hatte vollkommen Recht, sie war nur in Hogwarts, weil kein Ersatz gefunden war und die Tarnung war gerade zu perfekt. "Ich meine." Sie stellte ihr Glas auf den Tisch und nahm ihr Auf- und Abgelaufe wieder auf. "Ich habe ja selbst bis vor ein paar Tagen nicht gewusst, dass ich wieder als Lehrerin arbeiten werde. Den Brief von Dumbledore habe ich hinausgeschoben, bis in die letzte Woche. Ich habe nichts vor. Es erschien mir viel zu gefährlich. Im Gegensatz zu dem Verräter habe ich ihn gleich erkannt." Grimmig vor sich hinblickend starrte sie auf den Boden. Bellatrix und Narzissa sahen sich mit hochgezogenen Augenbrauen an und nickten kaum merklich. "Bring ihn um.", drang es erneut über Bellatrix Lippen. "Könntest du wohl endlich damit aufhören.", giftete Celina. "Nur so fürs Protokoll, ich hatte tatsächlich vor ihn zu töten. Eine Crawford lässt sich nicht erpressen." Sie hob ihren Kopf und die anderen Beiden nickten. "Und schon gar nicht von so einem Möchtegernerpresser von Verräter." Wieder nickten die anderen diesmal mit Nachdruck. Dann sanken Celinas Schultern. "Ich hatte sogar schon die Cala." Sie griff in ihrem Umhang und zog die Blume hervor. Sie strahlte genauso frisch, als hätte man sie gerade erst gepflückt. "Die war für ihn bestimmt." Wieder zog sich eine steile Falte zwischen ihre Augen. "Aber mein lieber Bruder hat mich davon abgehalten. Wäre zu auffällig, meinte er. Ich würde Ärger bekommen. PAHH, er hat doch gesagt, ich soll wieder nach Hogwarts und dann lässt er mir noch nicht mal meinen Spaß." Wie ein trotziges Kind stampfte sie mit den Fuß auf. Ihre Hand zerquetschte die zarte Blüte und Bellatrix stand grinsend auf, während sie ein Lied summte. Narzissa wusste gleich was es war. Es war ein Kinderleid, das ihre Mutter so oft gesungen hatte. Es handelte von drei kleinen Mäusen, denen die Augen ausgestochen wurden. Sie selbst mochte es nie besonders, doch Bellatrix hatte es geliebt. Sie konnte dem ewig zuhören. "Was ist das für ein Lied?", fragte Celina. Ihr kam es bekannt vor, doch sie erkannte es nicht sofort. "Unsere Mutter hatte es gesummt, wenn sie mal wieder jemanden umgebracht hatte." "Ich werde den Verräter nicht töten.", sagte Celina. Narzissa nickte und sah sie nachdenklich an. "Ich weiß. Ich frage mich nur warum. Weil du es nicht willst oder weil Tassilo es dir verboten hat? Ist es erstens mache ich mir ernsthafte Sorgen um dich. Doch ist es das andere noch viel mehr. Du weißt, als Hellseher halte ich sehr viel von ihm, aber als Mensch erscheint er mir manchmal ... fragwürdig." "Das hat er auch gesagt." "Wer, Tassilo? "Nein, Severus." Narzissa hob eine Augenbraue. Severus? *** "Ah Fortuna, schon zurück? Wie geht es ihrer kranken Freundin?" Dumbledore wandte sich Celina zu und lächelte sie freundlich über seine Brille hinweg an. "Besser, danke." Sie wandte den Kopf und erblickte Snape, der sie mit versteinerter Miene ansah. Mühsam zwang sie sich wieder auf ihrem Teller zu konzentrieren. Sie war eine Stunde vorher zurück appariert und dabei einem ahnungslosen Passanten direkt auf den Fuß. Mit einem verzagten Lächeln dachte sie an den Besuch zurück. Lucius war eher nach Hause gekommne und hatte seine verehrte Schwägerin im Kaminzimmer vorgefunden. Dann ist die Hölle losgebrochen und Celina hatte es vorgezogen zu gehen. Das Abendessen war beendet und die Schüler standen lärmend und wild diskutieren auf. Dumbledore hatte die Gerüchte über den Ausbruch aus Askaban bestätigt. "Ich glaube das einfach nicht. Wisst ihr was das bedeutet?" Aufgeregt sah Ron auf. "Was soll das schon bedeuten. Jeder hat gewusst, das es früher oder später so kommen wird.", sagte Hermione genervt. Den ganzen Abend schon hörte sie sich die Diskussion über die möglichen Folgen an. "Was heißt hier das hat man kommen sehen?" Ron war abrupt in der Eingangshalle stehen geblieben. "Falls es dir entgangen ist. Der dunkle Lord hat das Ministerium bereits im Mai gestürzt. Es wundert mich, das erst so spät die Dementoren die Gefangenen freigeben.", schrie Herm fast. Um sie herum waren noch einige andere Schüler zu stehen "So spät? Das hört sich ja an, als hättest du es mit Sehnsucht erwartet.", giftete Ron. "Nein, nur ich habe es erwartet. Jeder halbwegs normale Magier weiß, das sie die Dementoren auf der Seite von seiner Lordschaft stehen." "Seine Lordschaft? So nennen du -weißt -schon -wen doch nur seine Anhänger.", sagte da einer der Schüler aus der hinteren Reihe. Einige Mitschüler drehten sich um und gaben so Hermione den Blick frei, doch sie konnte nicht erkennen, wer es gesagt hatte. "Das stimmt." Ron drehte sich zu Hermione um und sah sie an, als erwartete er eine Antwort. "Du willst doch nicht etwa behaupten ich würde auf..." Sie stockte. Das konnte Ron nicht wirklich denken. Es war ihr rausgerutscht, immerhin hatte sie über einen Monat in Malfoy Manor verbracht. "Es ist nur merkwürdig.", gab nun auch Harry zu und sah sie unsicher an. Hermiones Blick in die Gesichter der anderen verriet ihr, dass viele so dachten. "Aber..." Sie sah zu Phoebe, die sie verständnisvoll aber hilflos zulächelte. "Das ist doch Blödsinn.", rief da Draco und sprang seiner Freundin zur Seite. "Sie würde nie auf der Seite vom dunklen Lord stehen, das solltet gerade ihr wissen." Wütend giftet er Harry und Ron an. "Aber du musst doch zugeben, dass ihre Ausdrucksweise schon merkwürdig ist.", gab Ernie zu bedenken. Draco sagte darauf nichts mehr, sondern zog Hermione mit sich aus der Menschenmasse. "Meinst du sie ist?", fragte Hannah und Ernie zuckte mit den Schultern. Fragend sah er zu Harry, doch weder er noch Ron konnten etwas dazu sagen. "Es fällt mir schon schwer hinzunehmen, das die beiden zusammen sind, aber wenn sie auch noch die Seiten wechselt.", knurrte Ron und sah Draco und Herm finster nach. "Ich weiß was du meinst.", seufzte Harry und drehte sich um. Sie gingen zum Gemeinschaftsraum. *** Fortuna hatte etwas abseits gestanden und dem ganzen stumm zugesehen. Eine tiefe Falte bildete sich zwischen den Augenbrauen, als sie sah, wer Hermione indirekt der Anhängerschaft von Voldemort bezichtigte. Sie wusste, dass dem nicht so war. Das Hermione auf gar keiner Seite stand. "Wie heißt der neue Schüler aus Rawenclaw doch gleich?", fragte sie McGonagall, die neben ihr abwarteten gestanden hatte. "Kevin McPerson. Er war vorher in Pfützensee." Celina nickte bedächtig. "Ist mit ihm irgendwas nicht in Ordnung?", fragte McGonagall. "Durchaus nicht. Mich wundert nur, dass jemand, der das erste Jahr in Schottland ist, so genau über die Namensgebung von dem dunklen Lord bescheidweiß.", überlegte sie laut. McGonagall wollte etwas erwidern, versank dann aber auch in ihr Grübeln. "In der Tat, Fortuna. Ich verstehe auch nicht wirklich, warum er ausgerechnet im Abschlussjahr hierher gewechselt hatte." Einige Minuten herrschte nachdenkliches Schweigen, dann riss sich Celina mit einem Lächeln fort und ging zu ihrem Büro. Es wurde Zeit, dass ihr Kuckuck einen Brief austrug. Sie saß lange Zeit unbeweglich vor dem Pergament, dann schrieb sie nur einen Satz an drei Personen. "Ich weiß wer es ist. F." Lautlos schwang sich der Kuckuck auf das Fenster. Er sah sich noch einmal um und verschwand dann in der dunklen Nacht. Wenige Stunden später erhielt sie Antwort. Der Vogel setzte sich auf dem Schreibtisch, doch Celina war nicht mehr da. 17. September, Mittwoch Düster vor sich hin grübelnd saß der dunkle Lord in seinem Sessel vor dem Kamin. Sein Blick haftete an den kalten Flammen. Eine dunkle Ahnung stieg in ihm auf. Er fürchtete sich, doch wollte er es nicht zu geben. Schon lange hatte ihn seine Nichte nicht mehr besucht. Genau genommen, seit Tassilo den Tod von Pettigrew prophezeit hatte. "My Lord.", sprach ihn da Bellatrix an. Sie war nach dem kurzen Besuch bei ihrer Schwester zum dunklen Lord gezogen. Auch wen das Ministerium gestürzt war und Voldemort an der Macht, war es dennoch nicht gefährlich für die Flüchtlinge, die eigentlich keine waren. Zu viele Aurori und Gegener von Voldemort waren noch frei. Es wurmte ihn, das sogar seine Nichte zu ihnen zählte. Sicher, sie würde ihm nichts tun. Doch ihr Bruder? Er legte seinen Kopf seufzend in die Hand. Bellatrix stand immer noch abwartend da. "Hast du etwas von Celina gehört?", fragte er unvermittelt. Bellatrix kniete sich vor ihm auf den Boden und sah ihn mit einem wissenden Lächeln an. "Wir sind uns in Malfoy Manor begegnet." "Und?" "Es ist nicht viel zu berichten, außer das eure liebe Nichte alles im Griff hat." "Wieso sagst du das? Gab es Schwierigkeiten?" Er neigte sich etwas nach vorne und sah se lauernd an. "Mir scheint sie fängt an ihrem Bruder zu misstrauen." "So? Tut sie das?" Voldemort nickte und lehnte sich wieder zurück. Also doch. Ihr Bruder... *** Harry saß in der großen Halle und schlug den Abendpropheten auf. "Blablabla...", murmelte er und suchte nach dem letzten Ergebnissen von Quidditch, als er plötzlich ungläubig das Papier näher zu seiner Nase zog. "Das gibt s doch nicht.", rief er und Ron sah zu ihm hinüber. "Was denn?", fragte dieser kauend. Harry stach mit seinem Finger auf die Zeitung ein. "Hier steht, das Askaban wieder eröffnet worden ist." "Und wer bitteschön soll da jetzt sitzen? Du weißt schon wer hat doch alle Schwarzmagier frei gelassen." "...Nymphadora Tonks, Kingsley Shackbolt, Didälus Digge, Emmeline Vance... Soll ich weiter lesen?" Harry sah auf, doch Ron schüttelte den Kopf. "Nicht nötig, ich kann mir schon denken, wer da alles aufgeführt worden ist." "Alle Auroren oder die gegen Voldemort sind. Es gibt noch eine Zweite Liste." "Und wer steht da? Die gesuchten?" Gequält sah Ron auf. "So in etwa." Harry legte die Zeitung auf den Tisch. Inzwischen haben sich einige andere Schüler um ihn versammelt und sahne über sein Schulter. Synchron murmelten sie die Namen. Bei Albus Dumbledore und Minerva McGonagall sahen sie erschrocken zu Lehrertisch. "Alistor Moody? War der nicht mal bei uns Professor?", fragte Terry. "Ja, vor zwei Jahren.", erklärte Hermione, die als einzige abseits saß und sich nicht um den Artikel kümmerte. "Was gibt es denn hier so interessantes?", fragte Professor Fortuna und hob neugierig den Blick. "Nichts weiter wichtiges.", beeilte sich Mandy zu versichern. "Ob das Geschwister sind?", fragte Neville, der Fortuna nicht bemerkt hatte und deutete auf zwei Namen. "Crawford, Celina und Tassilo, Auroren.", las er vor. Hermione fuhr mit ihrem Kopf hoch und sah noch, wie Fortuna überrascht die Augen aufriss. Doch außer ihr bemerkte es scheinbar niemand. Sofort war Nevilles Frage auch wieder vergessen, denn sie sahen alle betrübt zu Ron, der kreidebleich geworden auf den Sitz zurück sank. "Ihm wird nichts passieren.", versicherte Padma und legte ihre Hand auf seine. "Mom wird durch drehen, wenn sie das liest.", murmelte er. "Genau das wollen sie doch erreichen. Sie veröffentlichen die Namen, damit die Leute in Panik geraten. Glaubst du sie würden es tun, wenn sie ihn schon hätten?", fragte Hermione und zog die Zeitung zu sich hinüber. Die meisten Namen sagten ihr was. Sie wunderte sich nur, dass die Geschwister auch drauf standen. Warum? Um den Schein zu waren? Immerhin, es war bekannt, dass sie Auroren waren. Und wie merkwürdig, wenn sie als einzige nicht hier auftauchten, doch Fortuna schien ernsthaft überrascht zu sein. Ihr Gesicht verzog sich zu einer verräterischen Mimik, die eigentlich unangebracht war. Immerhin war sie offiziell Professor Fortuna. Sie hätte viel erschrockener bei den Namen von Dumbledore und McGonagall sein sollen. 20. September, Samstag Hermione war auf dem Weg zur Bibliothek. Sie überlegte gerade, welche Bücher sie sich raussuchen müsste, als sie abrupt innehielt. Langsam drehte sie sich um und lauschte den Gang entlang. War da jemand? Sie schüttelte leicht den Kopf. Sie hatte sich wohl geirrt. Langsam ging sie einen Schritt nach dem anderen. Ihre Ohren lauschten immer noch nach Hinten. Da war es wieder. Ganz deutlich klagten Schuhe auf dem kalten Steinboden im Tagt ihrer Schritte. Hielten inne, wenn sie stehen blieb und wurden schneller, wenn sie ihren Schritt beschleunigte. Sie wirbelte herum, doch wieder erstreckte sich nur ein leerer Gang vor ihren Augen. Ihr Herz raste. Sie kniff die Lippen zusammen und drehte sich wieder um. Fast hoffte sie, dass sie sich getäuschte hatte. Das sie sich die Schritte nur eingebildet hatte, doch da erklangen sie wieder hinter ihr. Sie presste, das Buch, das sie im Arm hielt enger an sich und rannte los. Die Schritte folgten ihr, passten sich ihrem Tempo an. Klack, klack... Ohne zu wissen, wohin die Treppe rechts neben ihr führte, stürzte sie auf sie zu. Sie rannte sie hinauf und eine weitere wieder hinunter. Das Mädchen registrierte noch nicht einmal, das die Treppen sich bewegten. Nach Luft ringend blieb sie am Treppenansatz stehen und lauschte wieder, als sich eine Hand auf ihrer Schulter legte. Mit einem Aufschrei wirbelte sie herum und ihre Augen starrten in das Gesicht, das sie verwundert ansah. "Alles klar?", fragte der Rawenclawschüler. "Ja.", nickte sie. "Ich dachte nur...", ratlos deutete sie hinter sich und stellte fest, dass sie wieder in dem Gang stand, von dem sie geflohen war. Sie schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht." "Ich habe gehört du bist die Jahrgangsbeste.", begann der Junge von neuem. "Ich war die Beste. Letztes Jahr bekam Hannah die Auszeichnung. Du bist in diesem Jahr neu hier, nicht? Kevin richtig?" "Ja, das stimmt. Wolltest du zur Bibliothek?" Hermione nickte. "Was dagegen, wenn ich dich begleite?" "Nein, durchaus nicht.", versicherte Hermione. Eigentlich war sie sogar richtig froh, nicht noch einmal alleine über diesen Gang zu laufen. Sie verstand sich auf Anhieb mit Kevin. *** Terry sah nachdenklich zu Kevin und Hermione, die sich am Nachbartisch ausgebreitet hatten und die Hausaufgaben für Kräuterkunde in Angriff nahmen. Kevin hatte Herm gebeten, ihm ein bisschen zu helfen, da sie in Pfützensee, noch nicht soweit im Stoff vorangekommen waren. Hermione half ihm gern. Es machte ihr nichts aus. Ob sie nun Ron oder Kevin Nachhilfe gab, spielte keine Rolle. "Dann musst du ja auch Susan kennen.", sagte Herm gerade, als sie das Buch zuschlug, in dem sie die ganze Zeit gelesen hatten. "Susan Bones? Ja, sie Treiber in unserem Quidditchteam, so viel ich weiß.", überlegte er. "Aber wir hatten nicht viel miteinander zu tun." Hermione nickte und hievte das schwere Buch hoch. Kevin wollte es ihr abnehmen, doch sie wehrte ab, bevor sie zwischen den Regalen verschwant. Kevin sah ihr nach und sein Blick verfinsterte sich. Terry riss erstaunt die Augen auf. Sah er so was wie tiefe Verachtung in den Augen des Neuen? Und was zog er da aus dem Ärmel hervor? "Was ist denn los?", fragte Mandy, die neben Terry saß. "Der Neue. Er ist irgendwie komisch." "Findest du?" Mandy sah hinüber. Nachdenklich sah sie zu Kevin hinüber, auch sie war über den Blick irritiert, der sofort verschwand, als Hermione aus dem Regal wieder vorkam. "Ich wollte dich fragen...", sagte Kevin gerade, als Mandy du Terry an ihnen vorbei kamen. Spontan bliebe Mandy stehen. Terry, der hinter ihr lief und es zu spät bemerkte prallte gegen sie, doch Mandy ging gar nicht weiter darauf ein. "Und hast du dich schon etwas eingelebt, Kevin?", sprach sie ihn an. Der Junge war verwirrt und nickte nur kurz. "Ja etwas.", sagte er. Aus dem Augenwinkel sah Terry, wie Kevin etwas zurück in seinen Ärmel schob. Kaum merklich nickte er. Hatte er sich also nicht getäuscht. "Kommst du Hermione, ich muss dir unbedingt was zeigen.", plapperte Mandy und zog das irritierte Gryffindormädchen mit sich fort. "Äh, ja. Bis dann Kevin.", sagte Hermione noch und stolperte Terry und Mandy hinterher. Auf dem Gang sah sie neugierig auf. "Also? Was gibt es?" Hermione sah zu Mandy und Mandy zu Terry und Terry zu Hermione. "Das Quidditchfeld...", begann er, als sein Blick aus dem Fenster fiel "Ja? Was ist damit?", Sie drehten sich alle zum Fenster. "Findest du nicht, dass es ganz anders aussieht?" Hermiones Stirn legte sich in Falten. Was sollte das? War heute erster April, oder was? Mandy sah Terry über Herm hinweg böse an. "Quidditchfeld?", formte sie tonlos und machte eine eindeutige Geste, die deutlich zeigte, dass das die blödeste Idee seit langem war. Er zuckte ratlos die Schultern. "Was soll da anders sein?", fragte Herm und drehte sich um. Augenblicklich verschwanden alle Gesten zugunsten eines höflichen Lächelns auf den Gesichtern der Beiden. "Der Rasen ist neu.", erklärte nun Mandy mit einer überzeugenden Geste. Hermione kniff die Augen zusammen und sah sie mit schiefem Kopf misstrauisch an. Dann lächelte sie wissend. "Alles klar.", sagte sie und ging davon. "Der Rasen ist neu?" Fassungslos sah Terry seine Freundin an, als Herm außer Hörweite war. "Was Besseres ist mir nicht eingefallen.", verteidigte sie sich und Terry lachte auf. Sie bemerkten nicht den Blick von Kevin, der den Beiden verstimmt nachsah. 23. September, Dienstag Bellatrix starrte wie hypnotisiert in die Flammen. Ab und zu hörte man ein verschlagnes Kichern, dann verstummte sie wieder. "Bella, was tust du da?", fragte der dunkle Lord. "Ich beschwöre die Zukunft, Meister.", lächelte sie. "Überlas das den Hellsehern.", kommentierte er. "Aber was, wenn sie zweizüngig sprechen?" Sie sah ihn von unten her an und lächelte. "Wer? Narzissa Malfoy?" "Meine liebe Schwester? Nein gewiss nicht Narzissa.", schüttelte Bellatrix den Kopf. "Nicht meine Schwester." Ihre Stimme war nur mehr ein flüstern und ging in eine Summen über. "Immer dieses elende Lied. Kannst du keine anderes?", moserte der dunkle Lord und sank in den Sessel. "Aber Meister. Es ist doch so passend." Bellatrix stand auf und ging in die obere Etage. Dort kramte sie zwei Briefe heraus. Der eine war von Narzissa, der andere von Tassilo. Zu erst las sie den ihrer Schwester. Sie legte den Kopf in ihre Hand, während ihre Augen Zeile für Zeile aufsogen. Dann nahm sie den anderen zur Hand. An der Unterschrift blieb ihr Blick hängen. Ihre Augen weiteten sich und gaben ihr einen fast wahnsinnigen Ausdruck. Ihr Mund verzog sich zu einem genießerischen Lächeln, wären wieder das Kinderlied über ihrer Lippen drang. "Drei kleine Mäuschen..." 28. September, Sonntag "Bist du dir sicher?" Besorgt sah Lucius seine Frau an. "Ja." Narzissa nickte. "Wir müssen es dem dunklen Lord erzählen." "Er wird uns nicht glauben.", sagte Narzissa trocken. "Dann Celina." "Sie wird ihrem Bruder glauben.", kam es erneut niederschmetternd zur Antwort. "Sollen wir also einfach abwarten und zusehen?" Ungläubig sah Lucius seine Frau an. "Erst mal ja. Verdammt ich habe auch schon überlegt, was ich tun könnte, aber wie ich es auch drehe. Es gibt nichts was man dagegen tun kann. Bis jetzt weiß niemand davon. Ich habe Bellatrix geben ein Auge auf den dunklen Lord zu haben. Sie würde für ihn sterben." "Das hilft uns auch nicht weiter. Hast du irgendwelche Beweise? Ich meine außer deiner Vorhersage." "Was heißt hier, außer meiner Vorhersage. Das ist doch wohl Beweis genug." Narzissa war wütend aufgesprungen. "Schon gut." Er hob beschwichtigend die Hände. "Jetzt ergibt es auch einen Sinn, warum er nicht will, das Celina den Verräter tötet." Narzissa setzte sich wieder. "Da ist noch etwas anderes. Hermione ist in Hogwarts nicht sicher." "Celina ist doch da.", winkte Lucius ab. "Sie wird ihr nicht helfen können.", murmelte Narzissa und sah auf. Ihr Mann saß in Gedanken an seinem Schreibtisch. "Hey, hörst du mir überhaupt zu?", rief sie. "Ja, ja.", kam es abwesend als Antwort zurück. *** Am Tisch der Rawenclaws redete Mandy gerade auf Lisa ein. Ungläubig schüttelte diese den Kopf. "Bist du sicher? Ich meine was hätte er für einen Grund?" "Ich weiß nicht. Ich kann nur sagen, was Terry gefunden hat. Ich meine, der Typ ist doch nicht mehr normal. Wer schleppt eine Vodoopuppe mit sich rum?" "Vielleicht ist es gar keine.", überlegte Lisa. "Doch, ganz sicher, ich habe sie auch gesehen." Schlagartig verstummten sie, als Terry und Kevin sich zu ihnen setzten. "Wie geht's?", fragte Kevin freundlich lächelnd. "Gut.", gaben die Mädchen einstimmig zurück. *** Lisa sah nachdenklich in die Flammen. Sie saß im Gemeinschaftsraum und schrieb an Adrian. Die anderen waren längst schlafen. Langsam tauchte sie die Feder in das Tintenfass und begann zu schreiben. Ihre Wangen glühten, fast fiebrig sah sie auf das Pergament, als plötzlich eine tiefe Traurigkeit sie überkam. Sie vermisste ihren Verlobten. Nur Ginny schien sie wirklich zu verstehen. Obwohl die andere jünger war, waren sie in den wenigen Wochen die besten freunde geworden. Phoebe hat sich ihnen angeschlossen. Die kleine Malfoy verstand es sie im richtigen Moment aufzumuntern. Sie mochte sie gerne und konnte fast nicht glauben, dass ihr Bruder mit Hermione zusammen war. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Davon wusste Adrian ja noch gar nichts. So füllte sich Zeile für Zeile, bis sie am ende ihn eher um das Blatt zu füllen, ihn nach Voodozauber fragte. Sie legte die Feder beiseite und las sich noch einmal den Brief durch. Zufrieden nickte und sie und versiegelte ihn. Das Pergament rollte auf den Tisch und Lisa stand auf. Sie war schon fast im Schlafsaal, als sie sich noch einmal umdrehte und zurückging. Sorgsam steckte sie den Brief ein und gähnte genüsslich. Eigentlich gab es keinen Grund dafür. Es lagen oft Briefe im Gemeinschaftsraum, die abends geschrieben worden waren, aber nicht mehr abgeschickt werden konnten. Warum sie den nun mit nahm wusste sie nicht. Das unterdrückte Fluchen konnte Lisa nicht mehr hören. *** "So, so, so, achte Kapitel zu ende und nichts ist geschafft. Wollte eigentlich noch viel mehr schreiben, aber es sind ja schon wieder 20 Seiten. *jammer* das sollte doch nur eine Shortstory werden, jetzt ist es schon wieder ein halber Roman. Irgendwas mache ich falsch. ... Was sagst du unterbewusste Stimme Nr. 569?" "Ich fragte, wird will schon Short Storys lesen, da kommt man gerade rein und Schwupps ist es zu ende. *gähn*" "Na ja kann sein." "Outtakes?" "Nein, gibt es nicht, nicht jugendfrei." "Ausreden. Dir fällt nur nichts ein." "Mist ertappt." *räusper* "Also in Kapitel 9 geht es weiter. Wir müssen ja noch ein paar Pairings zusammen bringen. *kicher* Außerdem kommt Alicia mal aufm Sprung vorbei. *grübel* d.h. springen wird sie in dem Zustand nicht mehr können." "Oliver spielt wieder mit? Fein, fein, fein *Händeklatsch* Marcus auch?" "Ja sicher, sonst wird es ja nicht lustig." "Und welche Pairings gib es?" "Überleg doch mal selber. Ich schreibe seeeeeehr klischeehaft, gell?" "Ron und Padma? "Mal sehn." "Lavender und Dean?" "Dean ist nicht da" "Severus und Celina? "Die wollen sich die ganze Zeit töten. Also bitte." "Marcus und Susan?" "Das ist dann doch sehr abwegig, nicht Nr. 568?" "569!!" "Was?" "569!! Ich bin 569!!" "Was auch immer." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)