Der Lauf der Dinge von Kyo_aka_Ne-chan (Veränderungen in uns) ================================================================================ Kapitel 5: Vincent und Yuffie - so voller Narben ------------------------------------------------ Vincents Herz war in Aufruhr, als er den Gefühlen in seinem Inneren nachgab und Yuffie dadurch endlich wieder küsste. Er hielt sich zwar im Zaum, aber da sie ihm so nahe gekommen war, als sie sich ihren Zettel hatte zurückholen wollen, war es sehr schwer. Der vertraute Geruch nach Wildblumen verführte seine Sinne und als seine Lippen sanft über die ihren glitten, schien dieser Duft noch mehr zuzunehmen. Ihre Hände lagen plötzlich auf seinen Schultern und sie erholte sich langsam von ihrer Überraschung. Nun küsste Yuffie Vincent auch von sich aus, was Vincent aufrüttelte. Er wollte sich gerade aus dem Kuss lösen, als er ihr Zunge spürte, die sanft seine Unterlippe neckte. Innerlich schwappte eine Welle aus Erregung durch Vincents gesamten Körper und er atmete tiefer ein, ehe er den Kuss wieder an sich riss. Seine Hände griffen nach ihr, zogen ihren herangereiften Körper an sich und wieder trafen weiche Kurven auf nahezu stählerne Härte. Ein leises Keuchen entrang sich ihren Lippen, als sie einander kontaktierten und mischte sich in den nächsten Kuss, der kurz darauf in einen weiteren wechselte. Vincent verlor nahezu den Verstand, während er Yuffie so nah an sich gepresst spüren konnte und seine Hände glitten von ihrem Rücken nach oben, bis sie ihre langen, dunklen Haare erreichten. Seine Finger vergruben sich darin, spürten die weichen Strähnen und der Wunsch, Yuffie noch mehr zu besitzen formte sich in seinen Gedanken. Vincents Kuss wurde ungestümer und als Yuffie dieses Mal ihre Zunge einsetzte, erwiderte er dies. Begehren schoss durch seinen Körper, schmerzte ihn und doch konnte er nicht aufhören, obwohl es ihm sein Verstand zurief. Er war nahe daran, die Kontrolle zu verlieren, als Yuffie in den Kuss seufzte und ihn damit wieder zu klaren Gedanken verleitete. Herrgott, das war Yuffie, die er hier zu verführen gedachte! Schnell schob er sie von sich, löste den Kuss und sorgte damit für eine Atempause, die er recht nötig hatte. Er atmete tief und kontrolliert ein und aus, doch das Feuer in ihm ließ sich nicht so einfach löschen. Zumal Yuffie ihm immer noch nahe war... viel zu nahe. Sie war nur wenige Zentimeter von ihm weg und verströmte ihren verführerischen Duft. Ihr Blick wirkte verwundert, als wäre sie gerade aus einem Traum erwacht, ihre Lippen glänzten von seinem Kuss und auch sonst wirkte sie ganz anders. Vincent wusste nicht genau, was dieses Etwas war, dass sie so anders machte, aber er merkte ziemlich deutlich, dass dieses Etwas ihn nicht in Ruhe ließ und ihn weiter dazu drängte, sie wieder in seine Arme zu schließen. Instinkte sagten ihm, dass sie auch genau dahin gehörte... und noch dazu in sein Bett. Vincent gab ein überfordertes Geräusch von sich, als er mit Erschrecken feststellen musste, dass er nicht immun gegen Yuffie war. Aber war er das überhaupt je gewesen oder hatte er sich nur all die Zeit erfolgreich etwas vorgemacht? Fragen, die er lieber nicht beantworten wollte... „Wir... wir sollten schlafen“, sagte er leise, doch da trat dieses Mal Yuffie an ihn heran, umfing sein Gesicht mit beiden Händen und schaute ihm mit festem Blick direkt in die Augen. „Nein“, sagte sie und schüttelte den Kopf. „Yuffie...“ „Ich sagte Nein.“ Vincent seufzte überfordert. „Du weißt nicht, worauf das hinausläuft, Yuffie.“ „Und ob ich das weiß“, flüsterte sie und küsste ihn von selbst. Ihr Duft überwältigte ihn, wieder erlag er ihrem Zauber und er küsste sie verlangend, bis sie an seinen Lippen keuchte. „Wir dürfen... das nicht“, brachte er zwischen mehreren Küssen hervor, aber sein Körper strafte ihn Lügen und er küsste sie wieder, konnte nicht aufhören. Noch dazu griff er nach ihr, um sie nun so eng an sich zu ziehen, als wolle er sie sich einverleiben. Ihre Kurven schmiegten sich erneut an ihn und die Hitze seines Körpers wurde noch mehr angefacht. Vincent fluchte unterdrückt, doch er stürzte sich erneut auf ihre vollen Lippen, von denen er nicht genug bekommen konnte. Yuffie strich zuerst Vincents Gesicht, doch sie wollte ihn zudem noch an vielen weiteren Stellen berühren, weil die Neugier sie gepackt hatte. Ihre Finger glitten zu dem Reißverschluss an seinem Hals, zupften zittrig daran, ehe er ein Stück weit nachgab. Kräftige Hände hielten sie auf, der Kuss zwischen ihnen stoppte und sein roter Blick stach förmlich in ihre haselnussbraunen Augen. Er sah sie einfach nur eindringlich an und sie wusste schon, was er sagen wollte, auch ohne, dass er es aussprach. //Lass das//, schien er zu sagen, doch das stachelte Yuffie nur noch mehr an. Sie zog erneut an dem Reißverschluss, welcher wieder nachgeben wollte, doch erneut packten Vincents Finger die ihren und hielten sie auf. „Hör auf“, sagte er rau, sein Blick wies auf eine drohende Gefahr hin und seine Finger zitterten ebenso wie die von Yuffie. Und doch... Yuffie scheuchte seine Finger weg und zog den Reißverschluss des Overalls so weit herunter, dass sie nur noch das schwarze Leder beiseiteschieben musste, ehe sie Vincents Oberkörper ungehindert begutachten konnte. Sie war so damit beschäftigt, den Stoff von ihm herunter zu bugsieren, dass sie Vincents Anspannung nicht bemerkte, die ihn nun ganz verkrampft werden ließ. Yuffie wollte sich gerade freuen, dass sie Vincent nun besser begutachten konnte, als sie die Narben sah. Sie holte erschrocken Luft und ihr Blick flog zu seinem Gesicht, doch der Schütze hatte den Blick von ihr abgewandt, starrte an die beige Wand, als würden dort Chocobos tanzen. Sie konnte trotzdem sehen, wie aufgewühlt er war, denn er presste seine Lippen gerade so fest aufeinander, dass sie blutleer aussahen. Yuffie wandte sich wieder den Narben zu, die sich kreuz und quer über seinen gesamten Körper erstreckten. Es gab kleine schmale oder runde Narben von Einstichen, es gab große, lange Narben von Schnitten... aber das Schlimmste waren die vereinzelten Narben, die verfärbt und flächig waren. Brandnarben... Yuffie keuchte auf, weil das Leid ihr die Luft abschnürte und sie konnte nicht fassen, durch wie viele Höllen Vincent gegangen sein musste. Andererseits war sie aber auch unendlich stolz auf ihn, dass er all das überstanden hatte und nun hier bei ihr war. Niemals würde sie den Tag vergessen, an welchem sie ihn das erste Mal gesehen hatte. Schon damals in Wutai hatte ihr Herz bis zum Hals geklopft, als sie seine hochgewachsene Gestalt inmitten der Wiesen Wutais erblickt hatte. Zugegeben, seine fast stoische Ruhe hatte sie ziemlich aus der Haut fahren lassen und das war auch jetzt noch so... aber mittlerweile wusste sie, dass er einfach so war und das zu ihm gehörte. Sie freute sich natürlich, dass er nun mehr redete als früher, aber die ursprünglichen Sachen an ihm hatten sich kaum verändert und dazu zählten die Gründe dieser Narben. Yuffie streckte die Hand aus und berührte ganz sachte eine lange wulstige Narbe an seinem Oberarm. Vincent zuckte zusammen, weil er die Berührung nicht erwartet hatte und sein Gesicht wandte sich wieder Yuffie zu, welche jedoch abgelenkt von ihrer Tätigkeit war. Sie folgte mit einem Finger dem Verlauf der Narbe, ehe sie eine zweiten Finger hinzunahm, um einer anderen Narbe zu folgen, die eine der flächigen Brandwunden war. Vincent wusste gar nicht mehr, warum er welche Narbe hatte, denn alles, was Hojo mit ihm gemacht hatte, lag hinter einer Wand aus grauem Nebel, den er nie durchdringen konnte. Er erinnerte sich nur manchmal an sengende Schmerzen, Krämpfe, die ihn schüttelten oder das Gefühl, wie etwas in ihm wühlte. Manchmal noch sah er sich in diesem Behälter mit Flüssigkeit gefangen, während Lucretia direkt vor seinem Gefängnis stand und ihn so traurig anschaute... doch jedes Mal hatte er nach kurzer Zeit wieder das Bewusstsein verloren und erneut verschlang der graue Nebel alles außer den Schmerzen und dem tiefen Gefühl des Kontrollverlusts. Auch jetzt fühlte sich Vincent wieder ausgeliefert, auch wenn klar war, dass ihm bei Yuffie nichts passieren würde. Aber die Art, wie sie ganz sanft über seinen Körper strich, eine Narbe nach der anderen erkundete, war zu viel für ihn. Er war total angespannt, er ballte die Hände zu Fäusten, konzentrierte sich auf den Schmerz in seinen Handflächen, als er seine Fingernägel dort hinein krallte, aber trotzdem war dieses unsagbar sanfte Gefühl schier unerträglich für ihn. So als ob er es nicht verdient hätte... „Yuffie, hör auf“, sagte er und etwas in seiner Stimme ließ Yuffie wirklich ihre Berührungen abbrechen. Vincent wandte wieder den Blick von ihr ab, während er kontrolliert durchatmete. Alles in ihm war in Aufruhr, die Narben, die Yuffie berührt hatte, prickelten, als wäre die Haut zu neuem Leben erwacht, aber natürlich war dem nicht so, das wusste Vincent auch ohne Hinsehen. Die Wand wurde gerade wieder richtig interessant, als er Yuffies leise Stimme hörte. „Ich habe auch Narben, weißt du?“ Ein brüchiges Lachen entrang sich Vincent. Es war so typisch für Yuffie, dass sie lieber absurde Vergleiche anstellte, anstatt sich einfach zu entschuldigen. Er hörte das Rascheln von Kleidung und er wollte schon einen Kommentar über eine wahrscheinlich geringfügige Miniwunde von sich geben, als ihm dieser im Hals stecken blieb. Yuffie stand noch immer recht nahe bei ihm und sie hatte die Träger ihres kurzen, schwarzen Tops mit den weißen Lilien gefährlich weit nach unten gezogen. Er erinnerte sich noch daran, dass dieses Top ihr Lieblingskleidungsstück war, schließlich hatte sie in dem Teil gegen Bahamut in Midgar gekämpft, als Kadaj und seine Leute gekommen waren. Sie ehrte das Stück Stoff noch immer, obwohl es ihrem mittlerweile beachtlichen Vorbau kaum noch standhielt und ein nahezu obszön großes Stück Haut an ihr freiließ. Gerade war es tiefer gerutscht und sie hielt es nur mit den Händen fest... doch nicht der Ansatz ihrer Brüste lenkte ihn gerade ab, sondern die große Narbe, die sich direkt dazwischen befand. „Was ist passiert...?“, verlangte er zu wissen, während ein merkwürdiges Gefühl von ihm Besitz ergriff. „Wutai verteidigt sich leider nicht von allein. Es gab einen Angriff und ich habe ihn mit den anderen zurückschlagen können. Aber ich war einen Moment abgelenkt und da hat mich einer dieser Mistkerl mit einem Wurfmesser erwischt...“ Sofort spielte sich genau diese Szene in seinem Kopf ab. Yuffie, wie sie von einem Wurfmesser durchbohrt wurde, ihre Augen wurden blicklos, sie sank tot zur Erde... es war natürlich Quatsch, schließlich stand sie genau vor ihm. Aber trotzdem, dieses Bild, wie sie blutend am Boden lag, wollte ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. „Das Ding war noch dazu vergiftet... es war wirklich sehr knapp. Diese Narbe erinnert mich daran, dass ich überlebt habe und ich bin stolz darauf. Vielleicht solltest du das auch... denn du bist noch hier, Vincent“, lächelte Yuffie und wieder gab Vincent ein humorloses Lachen von sich. „So kannst auch nur du denken, Yuffie... Du wärst beinahe gestorben und bist auch noch stolz darauf“, sagte er bitter, doch sie sah ihn nur trotzig dafür an. „Wie du schon sagst: Beinahe. So leicht besiegt mich niemand, Gift hin oder her“, sagte sie und ließ ihre Stimme absichtlich überheblich klingen, weil sie wusste, dass ihn das provozieren würde. „Yuffie... man kann nicht immer Glück haben.“ „Das weiß ich. Aber ich nenne es nicht Glück, sondern Schicksal, dass ich überlebt habe. Genauso wie es Schicksal ist, dass wir beide jetzt hier sind“, sagte sie leise und ihr Blick wurde weich und so sanft, dass es Vincent im Herzen wehtat. Er sagte nichts, konnte nur auf die Narbe starren, die ihn an die Form einer Blüte erinnerte. Wie passend... Er beugte sich nach vorne und plötzlich befanden sich seine Lippen genau auf ihrer Narbe. Yuffie gab einen überraschten Laut von sich, aber sie wich nicht vor ihm zurück. Im Gegenteil, sie hielt still und einen Moment später spürte er ihre Finger, die durch seine Haaare strichen. Das Blut pumpte schneller durch seinen Körper, als er sich des Details klar wurde, dass sie ihr Oberteil nicht mehr festhielt. Wenn sie jetzt die Arme senkte, würde auch er oberhalb alles sehen, so wie sie es bei ihm getan hatte. Vincent war hin- und hergerissen. Einerseits wollte er sich das Bild der kleinen Yuffie bewahren, die wie ein Wirbelwind war und von ihren Feinden immer unterschätzt wurde. Yuffie, die ein halbes Waffenarsenal mit sich herumschleppen und sich aufspielen konnte, als wäre sie die Herrin über alle Länder und mehr Materia tragen konnte, als sie bewältigen konnte. Seine kleine Yuffie... Andererseits wollte er sie sehen, wollte das Bild des unschuldigen, kleinen Mädchens mit der eigenen Klaue zerfetzen und einen ersten, echten Blick auf die Frau werfen, die sie inzwischen geworden war. Yuffie, die Frau mit der blütenförmigen Narbe zwischen den Brüsten, die er eben geküsst hatte und die er aus Wutai entführt hatte, um zu verhindern, dass sie ein anderer bekam. Seine willensstarke weiße Rose Yuffie... Instinktiv wanderten seine Lippen erneut über die helle, unförmige Narbe und Yuffie reagierte mit einem Zusammenzucken. Ein leises Geräusch entrang sich ihr und fuhr direkt in seine Mitte, dass er sich ebenso intuitiv wie eben für die zweite Möglichkeit entschied. Im gleichen Moment als Yuffie ihre Arme sinken ließ, sank das Oberteil tiefer und überließ nichts mehr seiner Fantasie. Seine Augen wanderten von ihrem entrückten Gesichtsausdruck zu ihrem schlanken Hals, ihren schmalen Schultern und weiter zu ihren Brüsten, die ebenso perfekt schienen, wie der Rest von ihr. Yuffie spürte Vincents Blick und sie erzitterte erneut, was er als Frieren interpretierte. Sanft und bestimmt zog er sie auf einmal an sich und seine Hitze übertrug sich auf sie. Yuffie schmiegte sich an ihn, wieder strichen ihre Finger durch seine Haare und nun auch über seinen Rücken und er tat das Gleiche bei ihr. Die Würfel waren gefallen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)