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Destiny Guards

Sunpô no Gâdian Organisation
von

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46. Kapitel

Shuichi ließ seine Augen im Augenwinkel auf Moe ruhen. Er gab es ungern zu, aber sie sah nicht unbedingt besser aus, wie zuvor. Im Gegenteil. Sie war noch blasser und ihre Wangen noch röter. Diese Tatsache verursachte ziemliches Unbehagen in dem jungen Mann.

 

Er schürte das Feuer und legte anschließend eine Hand an die Wange der Jüngeren.

Sie glühte förmlich. Unter diesen Voraussetzungen könnte sie nicht genesen, das stand fest. Wenn ihm nicht bald etwas einfiel, wäre es das Ende der Lebenswächterin. Ein Gedanke, der ihm eindeutig missfiel.

 

Ein Husten zog seine Aufmerksamkeit auf sich, woraufhin seine Augen sich etwas weiteten. „Du solltest liegen bleiben.“

Moe war dabei sich aufzusetzen und sah mit glasigen Augen zu ihm. Scheinbar hatte es sie wirklich schlimm erwischt. Es sah schon eher nach einer Grippe aus. Ihr Husten klang auch nicht gerade berauschend.

 

„Aber wir müssen doch weiter…. Wenn wir noch länger….“, noch während Moe das sagte, sackte sie wieder zur Seite, weshalb Shuichi sie schnell auffing.

„Du bist schön kühl….“, murmelte die Shinkô, während sie sich etwas an ihn schmiegte.

Der Angesprochene betrachtete sie stumm. Was sollte er tun? In ihrem Zustand, konnte er nicht mit ihr aus der Höhle raus. Andererseits konnten sie auch nicht ewig hier bleiben. Egal wie man es drehte oder wendete, Moe würde letztlich sterben. Weil sie eine Grippe hatte, gegen die er nichts ausrichten konnte.

 

….

 

Shuichi richtete seine Augen starr auf die lodernden Flammen. Moe lehnte weiterhin an seiner Schulter und schlief, mehr oder weniger, friedlich. Im Halbschlaf hustete sie des öfteren. Den kalten schweiß auf ihrer Stirn, tupfte er ihr immer wieder mit einem Stofffetzen – welchen er von seiner Kleidung abriss – von ihrer Stirn.

Gut zu Träumen schien sie nicht gerade. Ihre Fieberträume schienen alles andere, als schön zu sein.

 

Das sieht nicht gut aus.“, erklang plötzlich eine besorgte, aber liebevolle Stimme, neben ihnen.

Shuichi zuckte etwas zusammen und richtete seine Aufmerksamkeit sofort auf die Ursache der Stimme. Seine Augen weiteten sich etwas, wobei sein Blick fraglich wurde.

 

Die Unbekannte, junge Frau ging um das Feuer und kniete sich neben Moe. Anschließend strich sie ihr sanft über die Wange. „Armes Mädchen…. Ihr Körper ist vollkommen geschwächt.“

Was du nicht sagst.“, meinte Shuichi abwertend. „Sag mir lieber, woher du plötzlich kommst und wer du bist.“, es wurmte ihn, diese junge Frau nicht bemerkt zu haben.

 

Die Angesprochene lächelte sanft und ließ ihren Blick auf Moe ruhen „Mein Name ist Shinkô Aya. Du hast mich nicht bemerkt, weil ich eigentlich in dieser Form nicht mehr existiere.“

Shuichi wirkte tatsächlich kurz etwas überrascht. Dieser Name….und das Aussehen… Ihre langen weißen Haare, hingen ihr glatt vom Kopf herunter, während ihre blutroten Augen eine liebevolle Wärme ausstrahlten.

 

„Bist du etwa die Mutter von diesem Todeswächter?“, schlussfolgerte er. Nach diesen Worten, wich Ayas Mimik einer traurigen.

„Ja. Ich bin Akayas Mutter. Und wegen eines Fehlers von mir, werden die Beiden wichtigsten Menschen in meinem Leben, ein riesiges Problem bekommen. Momentan flüchte ich noch vor ihm, aber lange wird es nicht mehr dauern, bis er mich hat. Aber zuvor, will ich meinem Sohn das Wichtigste in seinem Leben, zurück geben.“, Aya ließ liebevoll eine Hand auf Moes Kopf sinken und lächelte etwas.

„Deine Zeit ist noch nicht gekommen. Du hast noch nichts im Totenreich verloren, also lass die Krankheit dich nicht bezwingen.“, während sie das sagte, lagen ihre Augen entschlossen auf der Jüngeren.

 

Wenig später riss diese ihre Augen auf und setzte sich schlagartig vernünftig hin.

Shuichi musterte die Lebenswächterin erstaunt. Augenscheinlich war das Fieber weg und ihre Gesichtsfarbe normalisierte sich ebenfalls wieder. Wie war das möglich?

 

Moe blickte sich indessen um und bemerkte Aya, welche ihr warm entgegen lächelte. Die smaragdgrünen Augen der Wächterin wurden etwas größer. „Du….“

Die Ältere nickte „Ja. Es freut mich dich kennen lernen zu dürfen, Moe. Danke dass du all die Jahre auf meinen starrköpfigen Sohn geachtet hast. Er und sein Vater haben es sich wirklich lange unnötig schwer gemacht.“

 

Die Angesprochene betrachtete Aya fragend. Sie wirkte so vollkommen anders, wie in Akayas Erzählungen….

Ein verzweifeltes Lächeln umspielte Moes Lippen. In der Hinsicht waren sie alle Drei also gleich.

 

Die Todeswächterin griff behutsam nach einer Hand der Jüngeren und umschloss diese mit ihren. Anschließend traf Blutrot auf Smaragdgrün.

„Bitte pass weiterhin gut auf Akaya auf. Ich war wirklich eine schreckliche Mutter, aber ich habe es immer nur gut gemeint. Alles was ich tat, war nur um ihn für seine Zukunft stärker zu machen. Vielleicht war es nicht immer der richtige Weg, aber ich bereue ihn nicht. Schließlich ist er zu einem tollen, jungen Mann geworden.“, das Lächeln auf Ayas Lippen, wich einem traurigen.

„Ren gegenüber war ich auch nicht gerade fair…. Ich hoffe, er kann mir irgendwann verzeihen….“

 

Als sich plötzlich Tränen in den Augen der älteren Shinkô sammelten, sah Moe besorgt zu ihr. Das klang beinahe so, als wäre sie die Böse gewesen, um die anderen Beiden zu schützen…

Aya drückte die Hand der Jüngeren etwas „Bitte, beschütze die Beiden an meiner Stelle. Ich kann es nicht mehr… Ein Fehler von mir, bringt das Leben der Beiden in Gefahr. Ich bitte….flehe dich an, Moe. Sie mussten wegen mir schon genug Leid ertragen.“

 

Die Angesprochene erwiderte den Blick der Älteren. Kurz darauf bildete sich ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen „Natürlich.“ Nachdem sie das sagte, tauschte sie die Positionen ihrer Hände und umschloss Ayas mit den ihren. Jene sah verwundert zu ihr.

Moes Ausdruck wurde herzlich „Du hast immer auf sie aufgepasst, nicht wahr? So wie Seira, auf ihre Familie. Ich weis zwar nicht, was vorgefallen ist, aber ich werde deiner Bitte nachkommen. Immerhin gehörst du doch auch zu meiner Familie, so wie Akaya und Ren.“

 

Eine Träne der Dankbarkeit, bahnte sich einen Weg über die Wange der Todeswächterin. „Ich danke dir, Moe. Dafür werde ich euch mit der letzten, mir verbliebenen Kraft, nach Hause zurück schicken. Entschuldigt, dass ich so lange gebraucht habe, aber es war nicht so leicht, her zu kommen.“

Ich werde Seitoshi später danken.“, lächelte die Jüngere, welches die Ältere erwiderte.

 

Anschließend wurde Ayas Ausdruck ernst „Und sag Ren bitte, dass nun die Zeit, für die Wahrheit - Akaya betreffend - gekommen ist. Ich werde dir den Teil meiner Erinnerung überlassen. Bitte bring sie unversehrt zu eurem Zeitwächter.“ Mit diesen Worten, lehnte sie ihre Stirn an Moes.

 

 

Ehe sie sich versahen, saßen Moe und Shuichi auf dem Boden, einer ihnen bekannten Umgebung. Allerdings spürten sie sehr schnell, dass jener klitschnass war, es regnete und ziemlich kalt war.

 

Die Lebenswächterin erhob sich und rieb ihre Oberarme „Ich schätze, wir waren doch eine ganze Weile weg…“

Shuichi stand ebenfalls auf und ließ seinen Blick schweifen. „Wir sind in der Nähe des Abhangs. Ich spüre zudem deutlich die Energie des Todeswächters, sowie seines kleinen Köters. Aber da ist noch etwas….“, murmelte er den Rest.

 

Die Wächterin sah aus dem Augenwinkel zu ihm auf. „Er ist kein Köter, sondern ein Fuchs.“

„Ist mir relativ.“, meinte der Futago lediglich.

Moe seufzte schmunzelnd, wobei sie eine Augenbraue hob. Typisch.

Shuichi sah indessen zu ihr herunter „Willst du gar nicht zu ihm?“ Leichte Verwunderung durchfuhr sein Gesicht, als er das Lächeln der Jüngeren bemerkte.

„Nein. Das lohnt sich nicht mehr.“

Gerade als der Dämon wissen wollte, was sie meinte, raschelte es im Gebüsch und er seufzte.

Achso.

 

Sekunden später stolperte Akaya förmlich aus dem Gestrüpp, woraufhin er in das lächelnde Gesicht seiner Frau blickte. Er starrte sie kurz an, ehe er losrannte, um das letzte Stück zwischen ihnen zu überwinden. Ohne etwas zu sagen, nahm er erst ihre Haarsträhnen zwischen seine Finger und musterte diese kurz. Danach zog er Moe fest in seine Arme, wobei sich ein erleichtertes und glückliches Grinsen auf seinen Lippen bildete.

Ein Glück, dir geht es gut….“

Die junge Frau erwiderte diese Umarmung ebenso glücklich „Entschuldige, ich habe dir wirklich viel zugemutet.“

 

Während das Paar sich erleichtert in den Armen lag, betrachtete Shuichi sie schweigend. Dieser Anblick verursachte erneut Unbehagen in ihm… Aber in der Hinsicht stand er auf verlorenem Posten, das wusste er.

 

Nachdem sie sich eine gefühlte Ewigkeit in den Armen hielten, erzählte Moe Akaya, was passierte. Auch von seiner Mutter. Oder vielmehr deren Seele.

 

Die Lebenswächterin wurde etwas nervös, als sie den starrenden Blick ihres Mannes auf sich spürte. Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen, was sie verwirrt blinzeln ließ.

„Deine neue Haarlänge gefällt mir. Seit unserer ersten Begegnung hast du immer nur lange Haare getragen. Diese Länge steht dir aber auch sehr gut~.“

Moe schloss seufzend ihre Augen. Was sollte sie dazu noch sagen? Er lenkte mal wieder gekonnt vom Thema ab….

 

Wenig später spürte sie, wie ihr etwas warmes über die Schultern gelegt wurde, weshalb sie verwundert zu Akaya aufblickte.

„Denkt nicht daran, jetzt zu rebellieren~. Du warst erst sehr krank, also behalte schön meine Jacke an. Sie ist auch mollig vorgewärmt~.“, schnitt Akaya seiner Frau das Wort ab, ehe sie überhaupt darüber nachdenken konnte zu widersprechen.

Moe kam nicht drum herum, belustigt zu lächeln. Sie zog sich die Jacke etwas mehr über die Schultern „Danke.“

 

Danach wollte sie ihn erneut auf seine Mutter ansprechen, jedoch beschäftigte der Todeswächter sich derweil mit dem Lichtdämon. Jenem schien das sichtlich zu missfallen, da er von allen Seiten genaustens beäugt wurde.

Die Lebenswächterin hob amüsiert eine Augenbraue. Sie bezweifelte stark, dass Akaya Shuichi vom bloßen ansehen anmerken würde, hätte dieser etwas mit ihr ‚angestellt‘.

 

Plötzlich wurde Moe von allen Seiten in den Arm genommen, weshalb sie etwas verdattert drein blickte. Wo kamen die Anderen so plötzlich her? Dann bemerkte sie Shiro ihm Augenwinkel, welcher ihr entgegen schmunzelte.

Da hatte sie ihre Antwort.

Momoko zerdrückte sie beinahe und auch Akemi war überglücklich sie zu sehen.

 

Naoki, Kano, Ren und Luchia waren ebenfalls dabei. Sowie Kaede, welche aber distanziert blieb.

Shiro gesellte sich zu ihr und grinste „Gib es doch zu, du bist erleichtert sie wohlauf wieder zu sehen~.“

Die Angesprochene verschränkte ihre Arme vor der Brust „Hör auf so dämlich zu grinsen. Das allein grenzt ja schon an sexuelle Belästigung.“ Nachdem eine kurze Zeit verging und kein Konter kam, linste Kaede doch zu Shiro und errötete prompt, weshalb sie schnell wieder zur Seite blickte.

Warum sah er sie mit so einen unnatürlich sanften Blick an?

 

Auch den Anderen erzählte Moe alles was passierte.

Letztlich richtete sie ihren Blick auf Ren und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Es war zwar selten, aber ihm schien das was sie sagte, wirklich nah zu gehen, was man ihm tatsächlich ansah. Sie stoppte und wollte gerade ihre Stimme erheben, doch soweit kam sie nicht. Der Wind pfiff ihnen um die Ohren und jeder von ihnen spürte das aufkommen einer mächtigen, finsteren Energie.

 

Während Moe die Jacke krampfhaft festhielt, bemerkte sie Akaya, welcher auf einmal neben ihr stand und starr in eine Richtung blickte. Den Ursprung der Energie.

Sie und all die Anderen taten es ihm gleich.

Der Regen ließ nach und der plötzlich aufgetretene Sturm, löste sich ebenso schnell wieder auf.

 

 

Alle weiteten ihre Augen etwas, als Seitoshi fiepend und schwer verletzt vor ihren Füßen landete. Wie ein Müllsack, den man zur Entsorgung vor die Tür schmiss…

Akemi eilte sofort zu dem verletzten Tierdämon und nahm ihn auf ihre Arme. Ihre rosanen Augen traurig auf ihm liegend. „Wer tut so etwas grausames?“

Kaede sah aus dem Augenwinkel zu ihnen. Sie konnte es sich nicht erklären, aber dieser Anblick machte sie wütend. An Shiros Mimik erkannte sie, dass es ihm ähnlich erging. Stellte sich nur die Frage, warum das so war?

 

Akaya schmunzelte belustigt. „Bist du dieses versteck spielen nicht leid? Komm endlich raus, oder willst du fangen spielen~?“

Erst passierte nichts, doch dann raschelte es im Gebüsch und eine menschliche Gestalt kam zum Vorschein.

Als diese allerdings für ihre Augen deutlich wurde, verstummten alle schlagartig.

Das war doch….

 

Moe schluckte schwer. Dieser junge Mann vor ihnen….

Sie richtete ihre Augen von diesem, auf Akaya. Er sah nicht nur ihm verdammt ähnlich, sondern – wie Moe nun wusste – auch Aya. Dieser Kerl war ihr wie aus dem Gesicht geschnitten. Die Shinkô krallte ihre Finger etwas in die Jacke, welche sie immer noch festhielt. Sollte Aya etwa….ihn mit ihrem Fehler gemeint haben?

Moe lenkte ihren Blick etwas nach hinten, um zu Ren sehen zu können. Auch er schien verwirrt zu sein, dementsprechend kannte er diesen Typen wohl nicht – erkannte aber augenscheinlich ebenfalls die Ähnlichkeit.

 

„So schön viele entgeisterte Gesichter, wunderbar~.“, ein amüsiertes Grinsen umspielte die Lippen des Unbekannten.

„Du solltest dir vielleicht Gedanken um dein Aussehen machen, wenn dich alle so entgeistert ansehen.“, schmunzelte Akaya. Daraufhin kreuzten sich ihre Blicke. Die beinahe schwarzen Augen des Unbekannten lagen auf den Blutroten des Todeswächters.

„So lernen wir uns also kennen~.“, entgegnete der Angesprochene.

„Sollte ich dich kennen lernen wollen?“, wusste Akaya nicht so recht und tat es mit einem Lächeln ab.

 

„Sicher, immerhin sind wir Halbbrüder. Oder denkst du wirklich, ich sehe dir oder unserer Mutter grundlos so ähnlich?“, schmunzelte der Unbekannte.

Betretenes Schweigen.

 

Akaya wollte erneut einen lockeren Spruch von sich geben, aber gerade wollte ihm partout keiner einfallen. Er verkrampfte seine Hand etwas.

„Wenn das ein Scherz sein soll, ist er definitiv noch schlechter wie die unseres Todeswächters.“, seufzte Kano.

Der Angesprochene grinste „Das ist kein Scherz. Es ist wahr. Ich heiße Shinkô Hakai. Ich bin das ungewollte Kind von Shinkô Aya, das bei einem erzwungenen Beischlaf entstanden ist~.“

 

Der Todeswächter schwieg nachdenklich. Allerdings bemerkte er, wie diese Worte etwas in Ren auslösten. Er schien sich nicht zwischen Schock und Wut entscheiden zu können. Versuchte aber trotzdem noch seine übliche Maske zu waren.

Ein sehr skurriler Anblick.

 

„Hm~. Ihr scheint mir immer noch nicht wirklich zu glauben? Gut, dann will ich euch etwas zeigen~.“, nachdem Hakai das von sich gab, schnippte er mit seiner rechten Hand, woraufhin eine Silhouette neben ihm erschien und sich letztlich als Seele herausstellte. Jene packte er am Haar und riss sie etwas zu sich „Erzähl ihnen bitte eben, dass ich dir Wahrheit sage, Mami~.“

 

Aya ließ ihre Augen auf ihm ruhen. Der Zustand ihrer Seele sah alles andere als gut aus. Sie wollte erst nichts sagen, bemerkte aber wenig später, wer sich in ihrer Nähe befand.

Die Namen von Akaya und Ren kamen eher erstickt über ihre Lippen. Während Ersterer verwirrt zu ihr sah, betrachtete Zweiterer sie geschockt.

 

„Hast du dafür Seitoshi gebraucht? Um an ihre Seele zu kommen?“, trat Luchia hervor und blickte starr zu dem Jüngeren.

Jener schmunzelte ihr entgegen „Schlaues Mädchen~. Nachdem ich sie umbrachte, konnte ich ihre Seele nicht mehr aufspüren, also brauchte ich den kleinen Köter.

 

„Hakai….hör auf. Sie haben doch gar nichts damit zu tun!“, zog Aya an ihren Haaren, um den Schmerz an ihrem Kopf etwas zu lindern. Jedoch riss ihr Sohn sie wieder stärker an sich, so dass ihre Gesichter kurz voreinander standen.

„Ach nein~? Du hast von nichts anderem gesprochen, wie diesen Beiden. All die Jahre! Mein großer Bruder hier, mein großer Bruder da! Mit diesem verdammten Glaubenswächter das gleiche! Aber ich war ja nur das ungewollte Kind, was unter entsprechenden Umständen entstanden ist!“, knurrte Hakai förmlich, ehe sich ein amüsiertes Grinsen auf seine Lippen schlich.

„Freue dich, Mutter. Du wirst dabei zusehen dürfen, wie sie leiden und sterben werden. Bis du zuletzt für immer ausgelöscht wirst.“

 

Aya sah unter Schmerzen, aber traurig, zu ihm. „Das stimmt doch alles so gar nicht….“

„Wärst du mich mal lieber gleich losgeworden. Nun werden die Anderen Beiden dafür zahlen.“, schmunzelte Hakai, voller Vorfreude.

 

Moe betrachtete Aya besorgt. Was hatte dieser Kerl ihr bloß angetan, nachdem sie sie zurück schickte? Ihre smaragdgrünen Augen wurden etwas größer, als sie den Blick der Verstorbenen auf sich spürte und sie ihr entgegen lächelte. Das trieb Moe die Tränen in die Augen. Wie schaffte diese Frau es nur, trotz allem, nach ihrem Tod noch so stark zu bleiben?

 

Luchia hingegen, gefiel die Situation nicht. Sie richtete ihre azurblauen Augen auf Ren und Akaya. Beide starrten zu diesem Hakai und Aya.

Während der Todeswächter noch etwas hin und her gerissen wirkte, stand fest, dass dem Glaubenswächter all das sichtlich gegen den Strich ging. Das letzte Mal sah sie Ren so, als es um Akaya ging. Man konnte sagen, er war wütend. Deshalb wusste Luchia nicht was passierte, wenn Hakai sein Spielchen noch weiter trieb. Andererseits war wohl genau das sein Ziel.

 

Kano beäugte die Situation mit gemischten Gefühlen. Vorsichtshalber zog er Akemi zu sich. Man konnte ja nie wissen…

Naoki hingegen, stellte sich etwas vor Momoko, welche ihn deswegen kurz fragend betrachtete, woraufhin er lediglich beruhigend lächelte.

 

Kaede betrachtete das Geschehen schweigend. Doch ein Blick auf Shiro genügte und sie wusste, dass er mehr wusste, was all das betraf.

Ein Seufzer trat über ihre Lippen. Wie sollte man eine Seele aus den Fängen eines Irren retten? Eigentlich wäre ihr das gleich, aber sie wusste, dass Moe diese Seele mit Sicherheit befreien wollen würde. Und genau diese Tatsache gab der Ôkami zu denken. Wenn Hakai Akaya und Ren leiden sehen wollte….brachte das nicht auch Moe und Luchia in Gefahr?

 

„Sicher liegst du nicht ganz falsch.“, erhob Shiro seine Stimme, weshalb Kaede zu ihm sah. Er erwiderte ihren Blick und schmunzelte etwas „Du hast sie mit einem vielsagendem, besorgten Blick angestarrt, da ist es nicht schwer zu erraten, was du denkst.“

Ein leichter Rotschimmer schlich sich auf die Wangen der jungen Frau, ehe sie ihren Kopf trotzig zur Seite drehte „Tz, das war lediglich Glück.“

Die Dämonin verstummte, als sie Akemi sah, welche versuchte den Fuchswolf zu heilen. Jener fiepte dabei schmerzlich.

 

Kaede ballte eine Faust und knurrte leise „Was hat dieser Bastard ihm bloß angetan…“ Leider bekam sie darauf unverhofft eine Antwort.

„Da er mir zuerst nicht wirklich helfen wollte, musste ich ihn ja irgendwie motivieren~.“, grinste Hakai vergnüglich. Jenes verstärkte sich, als er den hasserfüllten Blick der Dämonin auf sich spürte.

„Uh~. Könnten Blicke töten~. Sehr schön, hasse mich abgrundtief~.“

„Du elender….!“, wollte Kaede auf ihn losgehen, wurde aber von Shiro zurück gehalten. „Lass mich! Dem werd ich den Hintern aufreißen!“

 

„Entschuldige, aber das kann ich nicht zulassen. Er wird vermutlich Aya als Schild nutzen.“, lächelte der Dämon bitter. Nachdem er das sagte, beruhigte die Jünger sich etwas. Sie musste zugeben, dass er vermutlich recht hatte. So, wie Hakai drein Blickte.

 

„Da spricht der kleine Fuchsdämon einen wunderbaren Punkt an~. Also, wer von euch möchte mich angreifen? Der muss leider erst an meiner Mami vorbei~.“, lächelte der Jüngste Shinkô heiter.

 

Moe schluckte schwer. Vor allem, da ihr Mann dies scheinbar wirklich kurz in Betracht zog.

Ren hingegen musterte Hakai ruhig, aber wirkte ihm nicht gerade freundlich gesinnt.

Die Lebenswächterin zog ihre Augenbrauen verzweifelt zusammen. Sie kannte diesen Blick. Von Akaya. Deswegen wusste sie, wie viel Ren diese Frau bedeutet haben musste und es vermutlich noch tat.

 

Der Todeswächter wollte die Stimmung gerade etwas lockern, jedoch trat seine Frau, an seiner Seite hervor und starrte Hakai entschlossen, aber traurig, entgegen.

Jener schmunzelte vergnügt „Oh~. Traut sich da etwa doch jemand?“ Seine Mimik wandelte sich etwas, als er das plötzliche, leichte Lächeln der Wächterin bemerkte.

 

Moe beschwor ihre Glefe und richtete dessen Spitze auf den Kopf ihres ‚Schwagers‘. „Du vergisst eine bestimmte Sache. Ich bin die Lebenswächterin. Meine Waffe schadet keinem Unschuldigen. Auch deren Seele nicht. Selbst wenn du Aya als Schild benutzt, wird ihr nichts passieren. Ich weis nicht was in deinem Kopf verkehrt ist, aber ich werde dir niemals verzeihen, dass du Akayas Mutter erst ihr Leben genommen und dann ihre Seele geschändet hast.“

Bei diesen Worten, fiel es sogar dem Angesprochenen kurz schwer, sein Grinsen aufrecht zu erhalten. Allerdings fing er sich schnell wieder.

„Du denkst also, du kommst gegen mich an?“, schmunzelte er.

 

„Selbst wenn nicht. Ich kann dir dein Leben trotzdem zur Hölle machen.“, lächelte Moe. Ihr Gegenüber grinste.

„Ganz schön mutig von dir, du kennst das ausmaß meiner Kräfte doch gar nicht.“

„Ich bin eine Wächterin. Das hält mich nun wirklich nicht ab. Außerdem werde ich mein Versprechen Aya gegenüber halten.“

„Ein Versprechen also, hm~? Dürfte ich erfahren, um was es in diesem geht?“

Nein. Das geht dich nicht das geringste an….. Wie krank muss man nur sein, um seine eigene Mutter zu töten?“

 

Akaya sah stumm zu seiner Frau. Sie hatte recht, das war abartig….und dennoch dachte er kurz darüber nach, ihre Seele zu verletzen, wenn es sein müsste…

 

Hakais Lippen umspielte ein Grinsen „Ich habe immer wieder zu spüren bekommen, wie ungewollt meine Existenz doch war. Wie viel lieber, sie doch meinen großen Bruder bei sich hätte oder dessen tollen Vater~. Ich weis nicht mal, wer mein Vater ist. Aber ehrlich gesagt interessiert mich das auch nicht. Ist vermutlich gesünder für ihn~.“

„Und deswegen tötest du deine eigene Mutter!? Normale Menschen würden in so einem Fall miteinander sprechen!“

 

Nun war es Akaya, der Moe zurückhalten musste, da sie sonst vermutlich unbedacht auf Hakai losgegangen wäre.

Anschließend ging Ren an ihnen vorbei, weshalb sie ihm fragend nachsahen. Er stoppte vor ihnen und ließ seine grasgrünen Augen auf seinem Gegenüber ruhen. Letztlich trafen sich seiner und Ayas Blick. Zweitere lächelte traurig und nickte etwas. Ersterer erwiderte jenes gleichermaßen und schloss danach seine Augen, weshalb Hakai fraglich zu ihm sah.

 

Verzeih, aber gerade können wir dich hier nicht gebrauchen.“

Mit diesen Worten, weitete der Angesprochene seine Augen, ehe er verschwand. Samt Aya.

Danach spürte der Glaubenswächter viele fragende Blicke auf sich.

„Wenn du das kannst, wieso hast du den Drachen dann nicht auch verschwinden lassen?“, hob Kano skeptisch eine Augenbraue.

Der Masu drehte sich zu ihm und lächelte „Das ist eine sehr lange und langweilige Geschichte~. Deswegen lasse ich es lieber.“ Er blinzelte, als er viele eindeutige Blicke von den Anderen zugeworfen bekam.

 

„Also wie immer, ja?“, seufzte Akaya schmunzelnd, wenn auch wehmütig. Dabei dachte er gerade, er hätte sich endlich wieder ordnen können….

Luchia verschränkte ihre Arme locker vor ihrer Brust „Sag doch einfach gleich, dass es uns nichts angeht.“

 

Ren kratzte sich unschuldig an seinem Hinterkopf „Naja, also so würde ich das jetzt vielleicht nicht….“ Er sah verwundert zu Moe, welche vor ihm stoppte und seinen Blick erwiderte.

„Bevor Aya, Shuichi und mich zurück schickte, sagte sie, es sei an der Zeit das Akaya - die Wahrheit sich betreffend - erfährt. Was sie damit meint, weis ich nicht genau. Aber ich vermute, du schon? Sie hat mir ihren Teil der Erinnerung überlassen, damit ich ihn Kano geben kann.“

Der Ältere betrachtete sie schweigend, ehe er Akayas verwirrten Ausdruck bemerkte.

 

Ein betroffenes Lächeln umspielte Rens Lippen. „Wenn es ihr Wunsch ist, dann sei es so. Immerhin habe ich es ihr versprochen.“

 

Akaya verstand nun gar nichts mehr.

 
 

Was sollte das bedeuten, die Wahrheit ihn betreffend?

Was wurde ihm die ganze Zeit vorenthalten?
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Stecki des neuen Chars wie immer bei diesen zu finden C: Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Kuri-muff
2018-09-23T22:27:44+00:00 24.09.2018 00:27
Hakai is in the house! XD
Hatte mich schon gefragt wann er vorkommt ;)

Natürlich bin ich jetzt MEGA gespannt was es ist das Ren bisher so sorgfältig verschwiegen hat. Hakai kann es ja schon mal nicht sein, der war offensichtlich auch für ihn eine Überraschung XD
Überraschungen scheinen in der Familie generell beliebt zu sein~

Schön, dass Moe und Akaya wieder vereint sind <3
Und schon wieder hat die liebe Moe ungewollt das Herz eines anderen Mannes verzaubert. Man könnte fast meinen sie wäre die Wächterin der Liebe ;*
Aber ihr Herz gehört eben nur einem~

Ein tolles Kapitel!
Antwort von:  Jayle
24.09.2018 16:53
Als ob du dich jetzt darüber freust °____° x'DDD
Wurde auch mal Zeit, dass er endlich in der Story vorkommt, der Shizuka Arc
ist schon länger geworden, wie er eigentlich sollte |D´´

Tjahaha~ >;3
Ja...könnte man so sagen....denk ich...xD
Das ja sowieso....gehören eben alle zur Chaosfamilie, was erwartest du?
Außerdem sind deine Chars der Ursprung dessen!XP

Jetzt wo du es sagst.....aber das Herz der Gefühlswächterin gehört ja auch
nur einem...xD Letztlich sind unsere Wächter eben wie Wölfe oder Pinguine,
ewig Treu ihrem Partner gegenüber und lieben nur einmal <3

Danke, freut mich x3
Bin schon echt gespannt, wie du das Mammut - Kapitel finden wirst xD
Von:  Nudelchen
2018-09-22T18:29:00+00:00 22.09.2018 20:29
Jetzt haben Akaya und Moe sich wieder. Das freut mich wirklich sehr für die beiden! Allerdings taucht ja gleich danach ein neues Problem auf, und zwar ein ziemlich großes, möchte ich meinen. Die arme Aya. Wenigstens konnte sie Moe retten und ihr auch sagen, was sie ausrichten soll. Ich bin gespannt, was Kano mit ihren Erinnerungen machen soll und auch, was mit der Wahrheit über Akaya gemeint sein soll. Das erfährt man hoffentlich im nächsten Kapitel?
Und ich hoffe, Akemi kann Seitoshi heilen. Der Arme! Und auch um Aya muss man ja Angst haben.
Antwort von:  Jayle
22.09.2018 20:51
Ja....Hakai könnte man schon als ein größeres Problem benennen ^^"

Und ja, das erfahrt ihr im nächsten Kapitel, welches wohl ein Doppelkapitel
wird, weil ich es nicht trennen möchte 🙈
Wie es um Seitoshi steht, werdet ihr dann wohl erst im übernächsten Kapitel erfahren :>
Denk ich zumindest, soweit bin ich mit dem schreiben leider noch nicht xD"
Antwort von:  Nudelchen
22.09.2018 20:52
Echt? Dann bin ich mal gespannt darauf! Und dann hab ich eben mehr zu lesen, ist doch toll. xD
Antwort von:  Jayle
22.09.2018 21:00
Jup, hat momentan um die 4.400 Wörter :3
Und ich bin vielleicht bei 60% des Kapitels, schätze ich?xD

Übrigens gibt es die Szene mit Akaya und Moe aus diesem Kapitel
auch als Skizze in der Galerie C:
Antwort von:  Nudelchen
22.09.2018 21:02
Ui, nicht schlecht. :D
Dann viel Erfolg und Spaß beim Weiterschreiben!
Echt? Das muss ich mir gleich mal anschauen!
Antwort von:  Jayle
22.09.2018 21:04
Danke :D
Und nachmals danke x3 Werde mich vermutlich morgen wieder dran setzten C:

Viel Spaß!;3
Antwort von:  Nudelchen
22.09.2018 21:05
Dann, wie gesagt, viel Erfolg und Spaß. ^^
Antwort von:  Jayle
22.09.2018 21:23
Danke dir, werde ich (hoffentlich xD) haben :3


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