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Destiny Guards

Sunpô no Gâdian Organisation
von

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38. Kapitel

knapp siebeneinhalb Jahre zuvor….

 

„Ich frage ja nur sehr ungern, wirklich…. Aber woher zum Henker kommt die Lebenswächterin plötzlich? Und weshalb war sie einsam und verlassen in einem Wald?“, stemmte die fast siebzehnjährige Luchia, eine Hand an ihre Hüfte und zog ihre Augenbraue vielsagend in die Höhe.

 

Ren hingegen, schenkte ihr eher weniger Beachtung und malte gerade etwas an seinem nächsten Gemälde, während er vor sich hin lächelte. „Ich weis nicht, was du meinst? Weshalb sollte ich dir diese Frage beantworten können?“

Die Jüngere seufzte „Denkst du, ich bin blöd? Du verschwindest urplötzlich während unseres Auftrages – weswegen ich übrigens echt in der Klemme gesteckt habe! - und als du wieder auftauchst und Akaya in den Wald schickst um etwas zu suchen, findet er dieses Mädchen?“

 

Luchia stoppte neben ihm und schielte zu ihm herunter „Da stellt sich mir definitiv die Frage, wohin du so plötzlich verschwunden bist.“

Der Ältere erwiderte ihren Blick ruhig lächelnd „Ich dachte wirklich, ich hätte etwas in dem Wald verloren. Doch dann habe ich es in meinem Büro wieder gefunden~.“

Die junge Frau verengte ihre Augen etwas. Normalerweise würde sie solch eine Aussage als Ausrede abtun, bei dem Glaubenswächter allerdings….

 

„Also gut, was hattest du denn verloren?“

Einen Schlüssel.“, kam es sofort als Antwort von Ren, weshalb die Jüngere grummelte. Hätte er auch nur ein wenig gezögert…. Erneut entwich ihr ein kleiner Seufzer. Dieser Kerl war einfach zu gut in dem, was er tat.

„Na schön und was machen wir jetzt mit diesem Mädchen?“

 

„Ich werde ihr das freie Zimmer, in Akayas Schlosswohnung zuteilen.“, entgegnete der Masu gelassen.

Die Nemuri blinzelte „Du willst sie echt zu diesem Jungen stecken? Bist du verrückt?…..Was frage ich eigentlich?“ Sie schüttelte etwas ihren Kopf „Aber das kannst du doch nicht machen! Die Arme….“ Noch während sie das sagte, bemerkte sie den ruhigen, lächelnden Blick von Ren, auf sein Gemälde. Obwohl es wirkte, als wäre er gedanklich wo anders.

 

Ikimasu Moe ist die Lebenswächterin. Sicher, viele Dinge werden ihr noch Angst machen und sie wird sie nicht verstehen. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass sie ein kluges Mädchen ist, welches ihren eigenen Kopf hat. Vielleicht schafft sie es ja, zu unserem mürrischen Sturkopf durchzudringen? Außerdem scheint Krähe sie zu mögen, immerhin hat Moe sie – wie selbstverständlich – getragen als sie zusammen hier ankamen.“, gab der Glaubenswächter von sich, während er seinen Pinsel wieder an der Leinwand ansetzte.

 

Luchia betrachtete ihn stumm „Sollte es mich wundern, dass du klingst, als würdest du sie kennen?“ Als sie, wie erwartet, keine Antwort darauf bekam, richtete sie ihre Augen auf das große Panoramafenster. Nach ein paar Minuten sah sie aus dem Augenwinkel zu dem Älteren, welcher lächelnd vor sich hin malte.

Sie konnte es sich nicht erklären, aber seit Ren vor sieben Jahren panisch mit Akaya das Schloss betrat, veränderte der Glaubenswächter sich.

Nicht offensichtlich, aber wenn man ihn schon länger kannte, bemerkte man es.

 

Die Traumwächterin erinnerte sich daran, als sei es gestern gewesen, da sich dieser Tag in ihren Kopf einbrannte.

 

….Es war eine stürmischer Tag.

Sie wurde gerade von Ren über die Geschichte der Wächter unterrichtet, als er plötzlich zusammen zuckte und seinen Kopf unruhig zum Fenster drehte.

 

Luchia bemerkte es nicht sofort, sondern betrachtete ihn erst fragend. Doch dann sah sie, wie der Ältere unruhig wirkte, weshalb sie ebenfalls zu dem großen Fenster blickte. Allerdings erkannte sie dort nicht mehr, wie dunkle Gewitterwolken und Blitze.

 

Die Zehnjährige blinzelte verdattert, als der Wächter das Buch in seinen Händen, einfach auf seinen Schreibtisch legte und wortlos, aber eilig, den Raum verließ.

Eh….Ren?“, trat es verwirrt über ihre Lippen. Hatte sie etwas verpasst? War sie wieder zu sehr in ihren Tagträumen versunken? Eine schlechte Angewohnheit, welche sie wirklich unter Kontrolle bekommen sollte….

 

Sie schüttelte ihren Kopf, um wieder klare Gedanken fassen zu können. „Was soll ich denn jetzt machen? Lässt er mich einfach allein hier sitzen…“, murmelte das Mädchen. Eigentlich war das gar nicht die Art des Masu.

 

Luchia ließ ihren Blick schweifen und blieb an der großen Gemäldewand des Büros hängen.

Sie schob sich von der Couch herunter, auf welcher sie bis eben saß und ging auf die Kunstwerke zu. Sie stoppte vor diesen und musterte sie genauer. Zuvor hatte sie nie die Gelegenheit dazu besessen. Sie war zwar schon ein paar Monate Mitglied der SnGO, aber vorwiegend am lernen und trainieren. Immerhin war sie mit Ren momentan die einzige Wächterin im Schloss.

 

Unter den Bildern an den Wänden, stach eines besonders hervor. Während die Anderen eher fröhlich wirkten, war dieses mehr düster und in dunkleren Farben gehalten.

Das Mädchen ließ ihre azurblauen Augen einen Moment auf diesem Gemälde ruhen, ehe sie sich einen Stuhl holte, um darauf steigen zu können.

 

Luchia interessierte, zu welchem Zeitpunkt er das Bild wohl malte. Wie gut, dass Ren seine Bilder datierte, so wie es sich gehörte. Zumindest etwas, dass er nicht vergaß.

Ihre Hände stützte sie an dem freien Wandspalt, zwischen den Kunstwerken, ab. Trotz des Stuhls, musste sie sich noch etwas strecken.

 

Es dauerte, aber sie fand die Unterschrift samt Datum.

Dieses dunkle Gemälde war beinahe 500 Jahre alt….

Luchia betrachtete das Bild. Von nahem bemerkte man viel mehr Details. Sie fragte sich, ob zu der Zeit etwas passierte, dass Ren traurig machte? Andererseits musste dieses Gemälde trotz dessen einen besonderen Wert haben. Es war eines der Größten und hing mittig zu den Anderen. Daher stach es einem sofort ins Auge, wenn man die Wand betrachtete.

 

Das düstere Bild, wurde von den hellen und strahlenden umgeben.

Wenn das Mädchen genauer darüber nachdachte….konnte es eventuell sein, dass Ren etwas mit dieser Konstellation ausdrücken wollte?

 

Vom Stuhl aus, richtete sie ihre Augen auf die Uhr und fiel beinahe von der Sitzgelegenheit. Betrachtete sie das Gemälde wirklich schon über eine Stunde!?

Luchia seufzte nüchtern. „Ich bin bestimmt wieder in meinen Tagträumen versunken…. Dagegen muss ich echt etwas unternehmen. Reicht schon, dass Ren so ein Chaot ist. Dann sollte ich nicht noch zusätzlich meinen Tagträumen nachhängen. Ich möchte ihm schließlich eine Hilfe sein, wenn ich groß bin.“

 

Mit diesen Worten, hüpfte sie von ihrem Stuhl und stellte ihn an seinen Platz zurück. Anschließend ging sie zu dem großen Fenster und sah hinaus. Sie bemerkte etwas im Augenwinkel, weshalb sie automatisch dort hinsah.

Ihre Augen weiteten sich. Ren rannte im strömenden Regen, mit einem Jungen auf dem Arm, zu dem Eingang des Schlosses.

 

Ohne zu zögern, rannte Luchia ihm entgegen.

Wie sie vermutete, würde er auf sie zukommen, wenn sie den Weg am Krankenzimmer vorbei nahm.

Was ist passiert? Wer ist der Junge?“, lief sie neben ihm her. Doch Ren antwortete nicht und verschwand im Krankenzimmer.

 

Das Mädchen hingegen wurde langsamer und stoppte vor der Tür, welche sie schweigend betrachtete. Ihr wurde ganz anders.

Der sonst immer fröhliche Glaubenswächter, war vollkommen panisch…. Wo hatte er den Jungen plötzlich her? Wer war er? Und weshalb….

 

..

 

Luchia wartete artig, neben der Tür, an die Wand gelehnt. Als sich nach einer Gefühlten Ewigkeit die Tür öffnete, sah sie in ein lächelndes Gesicht, was sie sichtlich irritierte.

 

Entschuldige, dass ich einfach gegangen bin. Der Junge ist Shinkô Akaya, der Todeswächter.“, erklärte Ren ruhig.

Die Jüngere beäugte ihn skeptisch. Irgendetwas war merkwürdig…. Sein Lächeln wirkte….gezwungen? Sollte es so etwas bei dem Glaubenswächter wirklich geben? Ein gezwungenes Lächeln?

 

Geht es Akaya denn gut? Er sah sehr blass und fiebrig aus.“, wollte sie wissen.

Auf diese Frage hin, legte Ren eine Hand in den Nacken, sah zu der Tür und lächelte „Naja, unsere Heiler tun was sie können. Sein Herzschlag ist schwach, er ist unterkühlt und hat hohes Fieber.“

Unterkühlt? Draußen Tobt ein Hitzegewitter, wie soll das bitte funktionieren? Lag er in einer Kühltruhe?“, klang der Rest gewollt ironisch von der Jüngeren.

Nicht ganz….“, lächelte der Ältere verunglückt.

 

Luchia hob skeptisch eine Augenbraue. Danach stach ihr etwas ins Auge, weshalb sie einen Schritt auf den Wächter zuging und nach seinen Händen griff. „Ist das Gefrierbrand!?“ Sie richtete ihre azurblauen Augen auf die Grasgrünen des Älteren.

Wo bist du gewesen!? Woher kommt dieser Junge?“

 

Doch anstatt zu Antworten, zog Ren seine Hände zurück und strich dem Mädchen liebevoll über den Kopf. „Das ist kein Gefrierbrand. Ich bin sicher nur an etwas gekommen, dass ich nicht vertrage.“

Luchia wollte gerade trotzig etwas erwidern, doch einer der Heiler kam auf sie zu und meinte, dass der Junge es überstehen würde. Sofort erkannte sie, wie Ren augenscheinlich ein großer Stein vom Herzen fiel und sein Lächeln wieder ehrlich wurde.

 

.

 

Als Luchia Akaya einige Zeit darauf kennen lernte, fragte sie sich, welche Bedeutung jener wohl für Ren hatte?

Dieser Junge war in sich gekehrt, mied Andere wo er konnte, weshalb er grundsätzlich allein trainierte. Zudem ließ er sich ungern anfassen und sprach nur mit einem, wenn es wirklich nötig war.

 

Deswegen war die Traumwächterin auch strickt dagegen gewesen, dass Krähe vier Jahre später, in die Obhut des Todeswächters gegeben werden sollte.

Immerhin bestätigte sich ihre Vorahnung. Akaya kümmerte sich einen Dreck um die Kleine.

Dies war eine Zeit, in welcher sie sich oft mit Ren in die Haare bekam. Woran ihre Pubertät sicher nicht ganz unschuldig gewesen war… Doch es regte sie jedes Mal furchtbar auf, wenn er so gelassen blieb und sogar lächelte, während sie ihn förmlich anschrie.

 

Einmal mied sie deswegen den Glaubenswächter eine ganze Weile. Trotzdem bekam sie mit, wie jener Akaya – auf seine spezielle Art und Weise – zurecht wies. Ihm versuchte zu erklären, dass er mit Krähe nicht so umgehen konnte.

Doch Akaya hatte wenig Respekt vor dem Chaoten und meinte sich von einem ‚Nichtskönner‘ keine Vorschriften machen zu lassen.

 

Luchia wunderte sich, als Ren den Jüngeren quasi provozierte, was letztlich damit endete, dass er ihn Angreifen wollte.

Dem wich der Glaubenswächter gelassen aus und ließ Akaya, unsanft, den Boden begrüßen. Das ging so lange, bis der Junge mit Kratzern übersät war und Ren unversehrt blieb.

Dieser hockte sich vor den kleinen Todeswächter und lächelte freundlich. „Sobald du mir einen Kratzer zufügen kannst, brauchst du nicht mehr auf mich zu hören, einverstanden?“

 

Das war der Tag, an dem sich das Verhältnis zwischen Akaya und Ren veränderte. Der Junge blieb zwar weiterhin verkorkst, hörte aber auf das, was der Ältere sagte. Fragte ihn sogar öfter um Rat oder Hilfe.

 

Luchia verstand zwar nicht ganz, was passierte, fragte aber auch nicht weiter nach. Sie würde eh keine ehrliche Antwort erhalten. Eines der Dinge, welche lernen musste.

 

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„Und daran hat sich bis heute nichts verändert….“, seufzte sie.

„Hm~. Von was sprichst du?“, sah Ren lächelnd von der Leinwand, zu der Jüngeren auf. Jene war sichtlich peinlich berührt.

Da war sie doch glatt, nach langer Zeit, mal wieder in ihren Tagträumen versunken. Peinlich….

 

„Nichts, hab nur laut gedacht.“

„Also wieder einer deiner Tagträume?“

„….Kannst du das lassen?“

„Was meinst du?“

„So dumm zu lächeln und mich dennoch locker zu durchschauen? Das ist ein Widerspruch in sich….“

„Das klingt aber nicht nett.“

„Sollte es auch nicht. Du bist eben einfach komisch.“

„Meinst du, weil ich immer alles verlege und vergesse meine Hose anzuziehen?“

„…..unter anderem…..“

 

Als schlagartig die Tür aufging, sahen die Wächter zu jener, durch welche ein verärgerter Zwölfjähriger trat. „Was soll das heißen, dieses Mädchen soll bei mir einziehen!?“

Ren lächelte „Das erklärt Luchia dir bestimmt gerne.“

Eben Genannte schielte vielsagend zu dem Älteren „Vergiss es. Das ist dein Problem, nicht meines. Steh gefälligst mal zu deinen Entscheidungen. Außerdem muss ich jetzt Chiyo und Manabu unterrichten~.“ Sie hob noch eine Hand zum Abschied, ging an Akaya vorbei und verließ das Büro.

 

Der Shinkô stemmte eine Hand an die Hüfte „Also, ich warte. Du weist dass ich ungern Menschen um mich herum habe.“

„Aber Moe ist doch ein nettes Mädchen. Außerdem braucht sie jemanden, der ihr diese Welt zeigt.“, lächelte Ren.

Akaya hob eine Augenbraue „Und deswegen ist sie kein Mensch, oder wie? Dann nehmt sie doch bei euch auf. Oder gebt sie Ai, dann hat die neben Itoe noch eine Schwester.“

 

Während der Jüngere all die Dinge aufzählte, zog Ren verzweifelt seine Augenbrauen zusammen, behielt aber sein Lächeln bei. „Als Wächter wirst du dich nicht immer von Menschen fernhalten können. Immerhin ist es unsere Aufgabe, diese zu beschützen.“

 

Das ist mir egal. Andere interessieren mich nicht. So, wie ich sie nicht interessiere. Schon vergessen? Ich bin ein todbringendes Monster.“, entgegnete der Junge.

„Die Anderen haben Angst vor dir, weil sie dich nicht kennen, da du alle von dir abschottest. Man sollte zwar niemals von der Oberfläche, auf das Innere von etwas schließen, dennoch liegt dies leider in der Natur vieler Menschen.“, lächelte Ren weiter.

 

Akaya seufzte „Diese Leier wieder. Es kann ja nicht jeder vor Freude strahlen, wie du. Oder sogar nett zu seinen Feinden sein….hab mich schon immer gefragt, was dich dazu verleitet, so etwas zu tun.“ Er pausierte kurz, um danach fortzufahren „Also, sorgst du jetzt dafür, dass dieses Mädchen zu jemand anderem kommt?“

 

Nein. Entschuldige, aber die Wohnungen sind alle voll.“, entgegnete der Älter freundlich.

„Dann steck sie eben alleine in eine! Ich will sie nicht bei mir haben!“

Akaya blinzelte, als er sich – mit Partikeln festgedrückt – an der Wand wieder fand. Er grummelte und schielte vielsagend zu dem Glaubenswächter hinunter, welcher im standardmäßig entgegen lächelte.

Da der Junge wusste, was der junge Mann ihm damit sagen wollte, knickte er ein „Was soll´s…. Erwarte aber nicht zu viel von mir.“

 

„Ich wusste, dass du einverstanden sein würdest~.“, lächelte Ren zufrieden.

Akaya, welcher wieder Boden unter seinen Füßen hatte, murrte genervt „Sicher~.“

 

~~

 

Als der Zwölfjährige zurück in der Schlosswohnung war, blinzelte er irritiert.

Moe saß zusammen mit Krähe an dem niedrigen Couchtisch, während die Dreijährige fröhlich malte. So sah er sie zugegebenermaßen zum ersten Mal… Zudem hatte die Zehnjährige die Vorhänge aufgezogen, die Fenster geöffnet und scheinbar aufgeräumt.

 

In dem Moment, in welchem Moe den Jungen bemerkte, traf Smaragdgrün auf Blutrot.

Ein Lächeln zierte ihre Lippen „Ah, du bist wieder da. Ich habe mal ein bisschen aufgeräumt, gelüftet und Krähe gebadet“

Der Angesprochene blinzelte „Eh, was? ….Solltest du nicht Angst haben, oder so etwas? Du bist in der dreizehnten Dimension und nicht mehr zu Hause?“

 

Nachdem er das sagte, wurde der Blick der Jüngeren traurig „Ich weis. Aber meine Eltern haben mich durch die Blume, irgendwie darauf vorbereitet. Ich wusste schon immer, dass wir keine normale Familie sind. Nur war mir nicht bewusst, wie wichtig meine Aufgabe werden würde, wenn ich groß bin. Das ich die Lebenswächterin sein soll, haben sie mir nämlich verschwiegen.“

Der Junge betrachtete sie ruhig. Sie wurde ihrem zu Hause und ihrem gewohnten Umfeld entrissen….blieb aber trotzdem so tapfer?

 

Moe beobachtete Krähe dabei, wie sie malte und lächelte etwas. „Weist du, meine Eltern haben mir immer gesagt, dass ich später stark genug werden könnte, um die zu beschützen, die mir wichtig sind. Ich deswegen nicht traurig sein dürfte, sollte ich sie irgendwann nicht mehr einfach so treffen können. Sie sagten, dass sie immer bei mir sein würden. Hier drin.“, legte sie eine Hand auf ihre Brust.

Akaya seufzte „So ein quatsch.“

 

Als die Zehnjährige plötzlich vor ihm stand, machte er aus Reflex ein paar Schritte zurück. „W – Was ist?“ Warum starrte sie ihm so ins Gesicht?

„Du hast schöne Augen.“, lächelte Moe.

Akaya hingegen wusste nicht recht, was er davon halten sollte. Sonst nahmen Andere immer eher Abstand zu ihm. Andererseits kannte sie auch die Wahrheit über ihn und seine Kräfte noch nicht. Also sollte er sie wohl besser aufklären.

 

„Komm mir lieber nicht zu nah. Ich trage diese Handschuhe nicht aus Modezwecken.“, deutete er mit seiner einen, auf die andere Hand.

Moe folgte seiner Deutung mit ihren Augen und schaute fragend drein „Warum dann?“

„Weil ich der Todeswächter bin und eine Berührung ohne diese Handschuhe den Tod aller berührten Lebewesen bedeutet.“

Und? Wenn du sie trägst ist doch alles gut?“, auf diese Worte hin, griff sie einfach mit ihren Händen, nach seinen und lächelte. „Siehst du? Warum sollte ich dann Angst vor dir haben?“

 

Nun war Akaya sich sicher, dass das Mädchen vollkommen übergeschnappt war. Er entriss ihr seine Hände „Lass das! Ist ja widerlich.“

Moe verstand nicht recht, was er plötzlich hatte und sah ihm deswegen verunsichert nach. Hatte sie etwas falsch gemacht?

Es zupfte an ihrem Rockzipfel, weshalb sie hinunter sah und in zwei rehbraune Augen blickte. „Akaya immer so…. Er Andere nicht mag…“

Das erklärte natürlich einiges. Die Angesprochene lächelte und hob Krähe auf ihre Arme „Ich werde ab jetzt bei euch bleiben, okay?“

Die Augen der Kleinen begannen förmlich zu leuchten „Wirklich? Wir nicht mehr allein?“

 

Diese Aussage versetzte der Zehnjährigen einen Stich in die Brust. Sie war zwar selbst noch ein Kind und konnte nicht viel ausrichten, aber eines konnte sie. Bei ihnen bleiben.

Immerhin war ihr nicht entgangen, wie distanziert Akaya zu Krähe war. Der Zustand der Wohnung zeigte auch deutlich, wie egal dem Zwölfjährigen alles war.

 
 

Nein, ich lasse euch nicht mehr alleine.
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kuri-muff
2018-08-26T15:10:29+00:00 26.08.2018 17:10
Ich bin ja ein großer Fan von Rückblenden~
Man erkennt in diesem Kapitel richtig gut, dass Akaya sich ganz schön entwickelt hat.
Ren hat wohl etwas auf ihn abgefärbt ;)

Es ist auch süß zu sehen wie Moe dazu gekommen ist. Und die ganz kleine Krähe ist wirklich goldig :3
Von:  Nudelchen
2018-08-18T21:35:23+00:00 18.08.2018 23:35
Das ist ein schönes Kapitel- So ist Akaya also zu den Wächtern gekommen und so ist Moe bei ihnen eingezogen.
Die Szene am Ende war echt süß. ^^
Ich bin gespannt, wie die Rückblende weitergehen wird. ^^
Antwort von:  Jayle
18.08.2018 23:45
Freut mich,dass es dir gefällt :3


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