Destiny Guards von Jayle (Sunpô no Gâdian Organisation) ================================================================================ 21. Kapitel | Von der Dimension der Gefühle, Brautkleidern und verrückten Männern | ----------------------------------------------------------------------------------- Natürlich war es für die Anderen ebenfalls ein Schock, als sie erfuhren, was mit Akemi passierte. Bei Kuraiko saß jener so tief, dass sie sich ein paar Tage von allem fern halten musste. Selbst von Katsuro.   Jetzt, über eine Woche später, verarbeiteten die Meisten all das weitestgehend. Trotz dessen wurde Ayumi von vielen gemieden. Besonders von Kano. Seine Laune war derzeitig unterirdisch. Doch in diesem Fall sahen die Anderen es ihm nach….   ~~   „Auf gar keinen Fall.“, gab der Zeitwächter kühl von sich. Zudem wirkte er ziemlich erzürnt, was sogar Ren kurz zweifeln ließ, ob all das so eine gute Idee war. Moe, Akaya, Momoko, Naoki, Shiro und Ai sahen zwischen den Beiden hin und her. Ayumi befand sich ebenfalls in dem Büro des Glaubenswächters.   „Aber Kano, der Auftrag verlangt, dass die Lebenswächterin, der Todeswächter, die Gefühlswächterin, die Helferin der Zeit, der Sprinter und die Lichtwächterin, in die Dimension der Gefühle kommen sollen.“, lächelte der Masu. „Du weist gar nicht, wie gleichgültig mir das ist. Ich werde nicht gehen.“, strahlten Kanos eisblaue Augen, die pure Kälte aus. „Und du weist, dass ich darauf keine Rücksicht nehmen kann. Auftrag ist Auftrag. Besonders, wenn er von solch großzügigen Unterstützern der SnGO stammt.“ „Wenn die sagen, dass wir von der nächsten Klippe springen sollen, tust du das dann auch?“ „…… Naja, weist du~.“   „Wenn ich vielleicht auch etwas sagen dürfte?“, mischte Ayumi sich lächelnd ein. Dafür erhielt sie einen eiskalten Blick des Zeit- und einen fragenden Blick des Glaubenswächters. Die junge Frau trat ein paar Schritte hervor „Ren hat recht, solche Aufträge sollten wir nicht ablehnen. Das könnte dem Ruf der SnGO schaden. Zudem sind wir auf das Geld der Spender angewiesen. Aber nur weil wir diesen Auftrag übernehmen, musst du dich ja nicht in meiner Nähe aufhalten. Immerhin spüre ich seit meiner Ankunft jeden Tag deinen tiefen Hass. Dennoch stehe ich darüber, weil es unser Job ist, Kano.“   Ohne etwas zu sagen, ging der Angesprochene auf die Lichtwächterin zu und stoppte vor ihr. Seine eisblauen Augen verachtend auf sie gerichtet „Von dir lasse ich mir nichts sagen. Jeden Tag aufs neue erkenne ich, dass das Aussehen eines Menschen irrelevant ist, wenn das Innere falsch ist. Ihr seht identisch aus, dennoch sind meine Gefühle für euch vollkommen gegensätzlich. Also geh mir besser aus dem Weg.“ Nach diesen Worten, wandte der junge Mann sich von der Jüngeren ab und ging zu den Anderen zurück. Er sah aus dem Augenwinkel zu Ren „Ich mache es. Aber nur, weil Akemi es gewollt hätte. Sie würde nicht wollen, dass es Anderen schlecht geht.“   Akaya betrachtete den Sukêto. Er fragte sich die letzten Tage öfter, wie er selbst an seiner Stelle handeln würde…. Vermutlich war Kanos Verhalten dagegen noch harmlos. Er würde den Verantwortlichen ins Jenseits schicken und in der Hölle verrotten lassen.   Der Glaubenswächter setzte wieder sein übliches Lächeln auf „Gut, da das geklärt wäre, macht euch bitte fertig. Heute Mittag wird Katsuro euch in die Dimension der Gefühle schicken.“   …..   Ein paar Stunden später war es soweit. Wieder einmal, wussten die Wächter und ihre Freunde nicht, was eigentlich genau ihr Auftrag war. Katsuro schickte sie direkt in das Anwesen des Auftraggebers. Dieser wartete dort schon sehnsüchtig auf die Gruppe und musterte sie sofort nach ihrer Ankunft aufmerksam.   Es war ein kleinerer Mann, ungefähr Mitte vierzig, der von seiner Figur her, einem Ball ähneln könnte. Dennoch trug er einen teuren Anzug. Die wenigen Haare auf seinem Kopf, hatte er mühsam zusammen gekämmt. Als er anfing, Moe genau unter die Lupe zu nehmen, stellte Akaya sich dazwischen und grinste zu dem Mann herab „Wollen sie uns nicht mal lieber erklären, was wir genau hier sollen~?“   „Hm~? Achso! Natürlich, natürlich!“, nickte der Auftraggeber heiter. Verschwand kurz in einem Nebenzimmer und kam mit einem länglichen Kleiderständer zurück. Die SnGO – Mitglieder blinzelten verdutzt.   „Sind das Hochzeitsklamotten?“, wollte Momoko skeptisch wissen. „Ja sicher! Das ist ihr Auftrag.“, nickte der Mann fröhlich. „Moment. Wie, unser Auftrag?“, stemmte Ai eine Hand an ihre Hüfte. Sie befanden sich zwar in ihrer Schutzdimension, jedoch war sie, zugegebenermaßen, das erste mal dort.   „Hat ihnen der werte Masu – Sama nichts erzählt? In dieser Dimension stehen bald wieder die Massenhochzeiten an. Sie sind dafür verantwortlich, dass den Paaren nichts passiert.“, erläuterte der kleine Mann. Allmählich dämmerte Moe, was er andeuten wollte „Warten sie, heißt das, wir sollen uns als Brautpaare unter die wirklichen Paare mischen?“ „Natürlich, natürlich!“, lächelte der Angesprochene fröhlich. „Allerdings sollten sie auf der Hut sein. In dieser Dimension werden nur 20% Frauenanteil geboren. Deswegen herrscht zumeist Polygamie.“, fügte er noch hinzu.   „Gut, dann suche ich mir mal ein hübsches Brautkleid aus~.“, ging Akaya auf den Kleiderständer zu und zog einige irritierte Blicke nach sich. „Oh~. Dieser Anzug würde dir sicher hervorragend stehen, Moe.“ Die Irritation löse sich nach dieser Aussage bei den SnGO – Mitgliedern sofort auf. Der Todeswächter besaß nun mal eine außergewöhnliche Art, seiner Eifersucht kund zu tun. Die Lebenswächterin schmunzelte und folgte ihm „Ich denke, ich verzichte dankend. Ich werde mich schon nicht von wild gewordenen Männern entführen lassen.“   Während das Paar noch ihre Klamotten ausdiskutierte, widmete Ai sich dem Auftraggeber „Bedeutet das, heute werden auch mehrere Männer, eine Frau heiraten?“ Der Angesprochene nickte „Natürlich, natürlich~.“ Die Aisuru wirkte daraufhin nachdenklich. Mit wirklicher, wahrer Liebe, hatte das ja nichts mehr zu tun.   „Sie sagten eben, wir sollten aufpassen das nichts passiert. Was genau meinten sie damit?“, interessierte es Momoko. Der Angesprochene drehte sich zu ihr „Naja, seit einiger Zeit passieren hier merkwürdige Dinge. Menschen verschwinden einfach. Auch Frauen, von denen hier ohnehin nicht so viele leben… Jedoch veranstalten wir diese Art der Hochzeitsfeier schon seit Jahrhunderten. Es ist eine Art Tradition. Deswegen habe ich euch herkommen lassen.“ „Aber weshalb gerade wir? Und sind die Menschen hier denn wirklich mit dieser Art von Beziehung einverstanden?“, verstand die junge Ikimasu nicht recht. „Natürlich sind die Menschen das. Wären sie das nicht, könnten sie jederzeit von hier wegziehen~. Und warum gerade sie~? Sie passten einfach perfekt. Aus ihnen kann man tolle Paare zusammen stellen~.“, als er das sagte, hatte er sofort die Aufmerksamkeit aller. Zusammenstellen?   Ehe sie nachfragen konnten, tänzelte der kleine Mann zwischen ihnen hin und her. Die Gruppe erkannte schnell, dass er die Paare zusammen stellte. Anschließend betrachtete er zufrieden sein Werk. „Wirklich wundervoll~. Der Chaot und die Süße, die Schöne und das Biest, der Coole und das Mauerblümchen, sowie die gestandene Frau und der Schönling~.“ „Ich hätte nicht gedacht, dass diese Dimension so Oberflächlich ist.“, seufzte Kano. Moe, welche neben ihm stand, lächelte verunglückt. Unrecht hatte er ja nicht. Naoki versuchte indessen, vergeblich, seinen Platz mit Shiro zu tauschen. Jedoch war der Auftraggeber damit nicht einverstanden und bestand auf seine Zusammenstellung.   Ai packte das Handgelenk des Kaze und zog ihn mit sich „Nun stell dich mal nicht so an. Du sollst mich ja nicht wirklich heiraten, sondern nur so tun als ob. Ansonsten würde ich dir auch Shin vorziehen.“ „Aber ich kann doch keine Gefühle vorspielen….“ „Dann lass es. Zwingt dich ja keiner zu. Ich bin einem Schoßhündchen bestimmt nicht abgeneigt~.“, nachdem Aiko das sagte, spürte sie einen vielsagenden Blick Naokis auf sich. Er hasste es so bezeichnet zu werden und das wusste sie genau. „Du hast ja gewonnen. Aber erwarte nicht zu viel. Meine Gefühle gehören nur Momoko.“, setzte der Sprinter seinen Standpunkt fest und ging zu dem Kleiderständer.   „Man, der steht ja echt total auf dich.“, schmunzelte Shiro belustigt und brachte Momoko damit in Verlegenheit. „Was kann ich dafür? Ich habe nichts gemacht, dass ihn dazu hätte verleiten können!“, stellte die Jüngere klar und wurde noch röter, als sie das Gesicht des Dämons, genau vor ihrem eigenen bemerkte. „Dann wird es mir eine Freude sein, ihn eifersüchtig zu machen~. Bei Akaya funktioniert das ja leider nicht mehr so wirklich. Zumindest bei mir nicht.“, klang der Raitâ schon beinahe enttäuscht.   Sekunden später fand der Fuchsdämon sich neben dem Kleiderständer wieder und sah schmunzelnd zu dem Sprinter neben sich. Jener lächelte ihm vielsagend entgegen. „Ich habe sehr gute Ohren~.“ „Ich weis. Ich bin schon lange genug in eurem Team.“, grinste Shiro. „Dann lass deine Finger besser bei dir. Sonst setzte ich dich am anderen Ende dieser Dimension ab.“, wirkte Naoki nun nicht mehr ganz so gut gelaunt, wie sonst. Der Angesprochene erwiderte seinen Blick. Wenn es um Momoko ging, verstand dieser Kerl wirklich keinen Spaß.   ….   Nach einigem hin und her - besonders zwischen den jungen Frauen, da sie erst einmal etwas passendes finden mussten - waren nun alle fertig umgezogen.   „Das kauft uns doch keiner ab, das wir heiraten wollen.“, seufzte Kano. „Die Einstellung gefällt mir, du darfst Moe ausnahmsweise mitnehmen~.“, klopfte Akaya ihm, freundschaftlich, auf den Rücken. „Lass das!“, zischte der Zeitwächter. Allerdings bemerkte er schnell, dass der Todeswächter ihn gar nicht mehr beachtete und sich der des Lebens widmete.   „Hmhm~. Es steht dir zwar, aber perfekt ist es bei weitem noch nicht.“, legte der Shinkô fraglich, Zeigefinger und Daumen, an sein Kinn. Moe hob belustigt eine Augenbraue „Danke für das nicht Kompliment?“ „Oh, versteh mich nicht falsch. Du siehst wundervoll aus, aber es ist eben nicht perfekt.“, stellte der Ältere richtig.   Kano beobachtete die Beiden „So ein Schwachsinn.“ „Findest du? Moe scheint zu verstehen, worauf Akaya eigentlich hinaus möchte.“, stoppte Ayumi neben dem Zeitwächter und sah lächelnd zu dem Paar. Dem Sukêto reichte es schon, bloß die Stimme der Lichtwächterin zu hören und würdigte sie keines Blickes. Ihm war es vollkommen gleichgültig, wie sie aussah. Sekunden später ging er auf Moe zu, griff nach ihrer Hand und zog sie mit sich. „Genug geredet, lass uns endlich gehen. Die Anderen sind auch schon weg.“   Die Zurückgelassenen sahen ihnen nach. Wenig später stoppte Akaya bei Ayumi und lächelte leicht „Wie ist es, von diesem Gesicht, so behandelt zu werden?“ Die Angesprochene schloss sich dem Lächeln an, obwohl es etwas verbittert wirkte „Du besitzt wirklich eine unheimliche Auffassungsgabe.“ „Fass das jetzt nicht falsch auf, ich nehme es dir immer noch sehr übel, was du unserem Sternchen angetan hast. Aber diese Art von Blick kenne ich. Zudem versuche ich nur heraus zu finden, was du vor hast. Ren verhält sich nämlich auch äußerst verdächtig~.“, entgegnete der Ältere. Die Wächterin sah ruhig zu ihm auf. „Ich verstehe. Aber wie dem auch sei, wir sollten ebenfalls unseren Auftrag antreten.“ „Das sowieso~. Ich vertraue unserem Griesgram zwar, aber Kontrolle ist besser~.“, schmunzelte der Todeswächter, bot der Lichtwächterin seinen Arm an und ging anschließend mit ihr zusammen los.   „Denn mal auf ins Getümmel~.“   Eine Aussage, die man mehr als wörtlich nehmen konnte, wie die Anderen schon feststellen durften. Ein paar Meter, vor dem großen Anwesen des Auftraggebers, befand sich der Eingang zu der Stadt, deren Straßen mit lauter Menschen, in Hochzeitstrachten überfüllt war. Zum Teil standen zehn Männer, um eine Frau. Erst da erkannten die SnGO – Mitglieder das Ausmaß von dem, was ihnen der kleine Mann sagte.   So dauerte es nicht lang, bis Moe Kano aus den Augen verlor. Nun stand sie da. Allein. In einem Hochzeitskleid. Zwischen tausenden, hochzeitswütigen Männern. Daher vergingen nur wenige Minuten, bis die Ersten sich um sie scharten. Trotz dessen setzte sie ein freundliches Lächeln auf und lehnte alle Anfragen höflich ab. Als einer der Männer zu aufdringlich wurde, packte sie seinen Arm und verdrehte ihm jenen. „Finger weg, habe ich gesagt.“ Reumütig und vor allem schnell, verzog sich dieser Kerl wieder. Ein Schmunzeln umspielte ihre Lippen. Sie hätte nicht gedacht, dass sie diese Handgriffe mal benötigen würde. Akaya dachte wirklich an alles. „Aber das er sie mir schon als Elfjährige gezeigt hat….“   „Man, da bist du ja! Hau doch nicht einfach ab!“, ertönte die Stimme des Zeitwächters neben ihr, woraufhin er ihre Hand ergriff. Die Angesprochene blinzelte. Er hatte sie gesucht? „Entschuldige…?“ „Sollte das eine Frage oder Aussage werden?“, seufzte Kano genervt. „Und bilde dir nichts darauf ein. Ich habe einfach keine Lust auf dumme Kommentare von Shinkô. Zudem würde es Akemi nicht gefallen, wenn dir etwas zustieße.“, stellte er klar. Die junge Frau betrachtete ihn verwundert, ehe ein leichtes Lächeln ihre Lippen zierte. Anschließend schlang sie ihre Arme, um den seinen „Dann lass uns mal das Fest überwachen!“ Kano hob skeptisch eine Augenbraue „Spinnst du?“ „Nein~. Aber wir sollen doch wie ein Brautpaar wirken. Außerdem habe ich noch ein paar Rechnungen in der Hinsicht, mit Akaya offen~.“ „Und deswegen muss ich jetzt her halten? ….Mach doch was du willst. Ist mir egal.“, hatte der Wächter kein Interesse an einer derartigen Diskussion.   ~~   „Nein, nein und nochmals nein. Ich werde sie dir nicht für hundert Kühe geben.“, lächelte Shiro verzweifelt. „Tausend?“ „Nein, auch nicht für Tausend oder Millionen. Ich tausche doch keine junge Frau gegen Kühe.“ „Geld?“ „…….“, allmählich war sich der Dämon nicht mehr sicher, ob diese Menschen noch alle Nadeln an der Tanne hatten. Momoko hatte er vorsichtshalber etwas hinter sich geschoben. Der Typ wollte einfach nicht locker lassen. Zumal er mindestens doppelt so alt war, wie sie.   „Tut mir leid, aber ich teile ungern.“, mit diesen Worten, schnappte der Fuchsdämon sich die Hand der Jüngeren und setzte mit ihr zusammen seinen Weg fort. Den Mann ließen sie somit einfach stehen. Dementsprechend sah er ihnen auch nach.   „Man, das war jetzt schon der Dritte, der dich gegen irgendetwas eintauschen wollte. Was stimmt mit den Kerlen hier nicht?“, lächelte Shiro verunglückt. „Naja, du hast unseren merkwürdigen Auftraggeber doch gehört. Hier werden nur 20% Frauenanteil geboren…. Auch wenn ich das sehr seltsam finde, in der Dimension der Gefühle. Sollte es hier nicht eher um wahre, tiefe und innige Gefühle gehen? Doch scheinbar achten die Menschen hier nur auf das Äußere. Eigentlich traurig…“, entgegnete die Jüngere. „Von den Dimensionen habe ich keine Ahnung, aber wer weis schon genau, was sich wirklich in ihnen verbirgt? Stell dir nur mal vor, in der Dimension des Todes, wären alle so wie Akaya.“, gab der Dämon belustigt von sich. Momoko blinzelte „Nee, bloß nicht~.“   ~~   „Sollte es mir zu denken geben, dass alle möglichen Frauen an dir kleben, aber kein einziger Mann sich zu mir umdreht? Zumal es die weibliche Spezies hier ja nun eher selten gibt….“, seufzte Ai. Naoki grinste unschuldig „Das ist wirklich nicht meine Absicht. Momentan bin ich mir nicht mal sicher, ob nicht irgendwer einen Peilsender an mich angebracht hat… Die Frauen scheinen mich ja wirklich überall aufzuspüren. Eine wollte sogar ihren Harem für mich zurück lassen…“ „Welch ein verlockendes Angebot~.“, musste die Gefühlswächterin sich ein Lachen verkneifen. Wirklich neidisch sollte man auf ihn vielleicht doch nicht sein. Er schien es immerhin alles andere als einfach zu haben. Ganz zu schweigen von den wütenden Blicken, die ihm die anderen Männer zuwarfen.   Die Aisuru atmete einmal tief durch und trat wie selbstverständlich durch die Traube der Frauen. „Entschuldigung, dürfte ich mal?“ Als sie bei Naoki ankam, schlang sie ihre Arme um den Seinen, lächelte ihn verliebt an und warf anschließend einen zornigen Blick auf die Frauen. „Nehmt eure dreckigen Pfoten von ihm, klar?“   Der Kaze betrachtete die Ältere blinzelnd. Scheinbar jagte sie den anderen Bräuten so einen Schrecken ein, dass diese sich freiwillig aus dem Staub machten.   „Bilde dir nichts darauf ein. Ich habe lediglich daran gedacht, wie ich reagieren würde, wenn du Shin bist.“, richtete Ai ihre Augen auf den jungen Mann. Dieser lächelte ihr dankbar entgegen „Schon gut, Hauptsache diese oberflächlichen Bräute sind weg.“ „Gut, dann lass uns schnell weiter, ehe sich ihre zukünftigen Männer es noch anders überlegen und dich in Stücke reißen wollen~.“, schmunzelte die Gefühlswächterin und zog den Jüngeren sanft mit sich, durch die Menge.   ~~   „Wie gut, dass du gerade weder Moe noch Akemi bist~.“, schmunzelte Akaya, wobei er im Schneidersitz auf einem der Dächer saß. Die Angesprochene lächelte leicht, während sie neben ihm ihren Platz fand. Sie richtete ihre rosanen Augen auf den Älteren und musterte ihn kurz. Es war nicht zu übersehen, dass seine Blutroten Augen nach einer gewissen Braut Ausschau hielten. „Kano wird schon auf sie achten.“ „Das bezweifle ich auch gar nicht. Davon abgesehen kann Moe hervorragend auf sich selbst aufpassen.“, richtete der Wächter sich nun grinsend an die Jüngere. „Aber?“, lächelte ihm jene entgegen.   Der Shinkô blinzelte, ehe sein Grinsen sich ausprägte und er wieder zu dem Trubel auf den Straßen blickte. „Mir gibt das zu denken, was unser merkwürdiger Auftraggeber sagte. Immerhin werden die Leute hier nicht grundlos verschwinden. Es wird einen Grund haben und den gilt er heraus zu finden, wenn wir unseren Auftrag erfüllen wollen.“ Ayumi beobachtete ihn, als er das von sich gab. Erneut zierte ein sanftes Lächeln ihre Lippen. „Du besitzt wirklich genau den selben Blick wie er.“   Akaya lenkte seine Aufmerksamkeit fragend auf die Lichtwächterin. „Den selben Blick wie wer? Wovon sprichst du da?“ Auf diese Frage hin, schüttelte die Angesprochene ihren Kopf etwas und blickte über die Dächer hinweg, den Horizont entlang. „Nicht so wichtig. Zumindest noch nicht. Aber das Rad der Zeit hat angefangen sich erneut in Bewegung zu setzen.“   Der Todeswächter betrachtete die Lichtwächterin. Von was genau sprach sie da bloß?   Und weshalb hatte er das Gefühl, dass ihr erscheinen in Wirklichkeit mit diesen Aussagen zusammen hing? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)