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Destiny Guards

Sunpô no Gâdian Organisation
von

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09. Kapitel

Akaya betrachtete das lodernde Feuer, welches sich vor ihm befand. Jenes ließ seine Augen noch röter erscheinen.

Wenig später lenkte er seine Aufmerksamkeit auf die junge Frau, welche ihren Kopf auf seinem Schoß bettete und ruhig schlief.

Da beide nicht ihre SnG Uniformen trugen, hatte er kein Jackett, welches er hätte über sie legen können. Er selbst trug ja zumindest eine lange Hose und ein kurzärmeliges Shirt. Moe hingegen hatte das Schloss in Top und kurzer Hose verlassen.

 

Wie es vom Ei der Dunkelheit zu erwartet war, waren sie vorwiegend von Dunkelheit umgeben. Erhellt wurde ihre Umgebung lediglich von kleinen Lichtkugeln, welche in ihrem Umfeld durch die Luft schwebten.

Daher war es alles andere als leicht, Angriffe vorher zu sehen. Dies wäre ihnen schon beinahe zum Verhängnis geworden…

Der Todeswächter ließ seine Augen auf der Jüngeren ruhen. Er hatte sie noch gerade rechtzeitig zu sich ziehen können. Dennoch wurde Moe an ihrer linken Schulter gestreift, welche nun provisorisch mit einem Tuch verbunden war.

 

Akaya beäugte die Umgebung aufmerksam.

Shizuka schien zu wollen, dass sie am Leben blieben. Immer wieder erschien zwischendurch ein See mit sauberem Wasser und Bäume mit Obst. Da war es nicht schwer zu erraten, was ihr Ziel war. Zumal sie es selbst schon sagte.

Sie wollte ihn leiden lassen.

Seine Hand verkrampfte sich etwas. Wenn dem so war, warum zog sie Moe mit in das Ganze hinein? Das sie sich an ihm rächen wollte war das eine, aber dann sollte sie doch die Lebenswächterin daraus lassen. Sie hatte mit all dem schließlich nicht das geringste zu tun.

 

Ein bitteres Lächeln umspielte seine Lippen, während er seine Augen wieder auf die Jüngere legte.

Sie war bloß zufällig der Mensch, der ihm am nächsten stand.

Darauf hätte er besser achten müssen. Dann wäre Moe jetzt nicht in dieser Situation.

 

~~

 

Ren lächelte, während er von Momokos Blick wahrscheinlich schon lange getötet worden wäre, wäre dies im Rahmen des Möglichen.

Luchia lehnte an der Wand des Büros und sah zwischen den Beiden hin und her. Sie hatte beschlossen, sicherheitshalber dort zu bleiben. Nicht, dass das Temperament mit der Ikimasu durchging und sie dem Chaoten noch an die Gurgel sprang.

 

„Meine Schwester ist nun schon wieder zwei Tage in solch einem Ei! Warum also stehst du hier so gelassen herum!? Tu gefälligst endlich etwas!“, fuhr die Jüngste den Ältesten an.

„Es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen. Aber wir können nichts tun. Das Ei der Dunkelheit ist von seinem Standort verschwunden. Leider besitzt dieses Es die Fähigkeit, die Betroffenen in sich aufzunehmen. Außerdem tun der General, Naoki, Team Beta und Gamma alles was sie können. Selbst Itoe haben sie mit einbezogen, in der Hoffnung, sie könnte die Seelen der Beiden aufspüren.“, entgegnete der Masu ruhig.

 

Momoko ging ein paar Schritte auf ihn zu und funkelte den Wächter mit ihren smaragdgrünen Augen an. „Das meine ich auch gar nicht! Ich wollte, dass du etwas machst! Warum tust du so, als sei dir all das gleichgültig!? Diese Art an dir, kotzt mich einfach nur an! Kopf der Organisation hin oder her. Es nervt!“

 

Luchia richtete ihre azurblauen Augen auf die Beiden.

Schon wieder.

Er lächelte einfach nur vor sich hin.

Obwohl Momoko ihn anschrie und sogar fast beleidigte. Wie konnte er dabei nur so dermaßen gelassen bleiben? Er schien immer die Ruhe in Person zu sein. Aber wie sah es wirklich in ihm aus?

 

Die Nemuri lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die großen Gemälde, an den Wänden. Es gab ein einziges zwischen ihnen, das etwas düsterer wirkte, wie die Anderen. Vielleicht schimmerte beim malen dieses Werkes tatsächlich mal ein bisschen von dem wahren emotionalen Zustand des Glaubenswächters durch.

Andererseits….wenn man so lange lebte, baute man sicher eine Art Mauer um sich auf. Immerhin wusste nur Ren, wie alt er wirklich war.

Luchia fragte sich, wie viel Leid dieser eine Mensch schon alleine durchleben musste? Wie stark er wirklich war. Schließlich lebte er all die Jahre, ohne seinem Leben selbst ein Ende zu setzen.

 

Doch viel größer war die Frage, ob er ihnen jemals die ganze Wahrheit offenbaren würde?

 

Die Traumwächterin seufzte leise, fixierte Momoko mit ihren Augen, woraufhin jene zusammen sackte.

Ren fing sie reflexartig ab, während Luchia sich von der Wand abstieß. „Sicher wird es ihr mal gut tun, vernünftig zu schlafen.“

Der Angesprochene lächelte und legte das Mädchen liebevoll auf der Couch, vor dem Kamin, ab. Jener war natürlich nicht in betrieb, da sie sich mitten im Sommer befanden.

Er betrachtete die Jüngere noch einen Moment, ehe er sich an die Nemuri wandt „Danke.“

 

„Das habe ich nicht für dich getan. Momoko braucht Ruhe. Sie hat sicher wieder nicht vernünftig geschlafen.“, machte die junge Frau ihren Standpunkt deutlich. „Aber unrecht hat sie ja nicht. Weshalb bleibst du so untätig? So kenne ich dich nicht.“, durchbohrte Luchia ihn förmlich mit ihren azurblauen Augen.

Der Angesprochene lächelte ruhig „Warum denkst du, dass meine Antwort sich nun ändert? Das Schicksal wird sich bestimmt etwas bei all dem gedacht haben~.“

 

Die Traumwächterin verdrehte genervt ihre Augen „Jetzt geht das wieder los. Darauf habe ich gerade keine Lust. Vielleicht habe ich mich ja getäuscht und du überspielst deine wahren Gefühle nicht, sondern besitzt einfach ein kaltes Herz.“ Mit diesen Worten machte die junge Frau auf dem Absatz kehrt „Ich für meinen Teil, werde den Anderen helfen. Was du machst, ist mir egal.“

 

Die große Tür schloss sich hinter Luchia und Stille durchzog den Raum.

 

Ren ging zu seinem Schreibtisch und lächelte weiter vor sich hin. Allerdings ging er an dem Möbelstück vorbei, zu dem großen Panoramafenster.

Er stoppte vor jenem und richtete seinen Blick in die Ferne. Das Lächeln, welches sonst standardmäßig sein Gesicht zierte, erlosch. „Es gibt Dinge, in die ich mich nicht einmischen darf, wie sehr ich es auch möchte. Außerdem….habe ich nicht das Recht dazu.“

 

Luchia lehnte an der Tür.

Ein kaltes Herz wäre auch unvorstellbar gewesen.

Allerdings hatte sie das Gefühl, den Älteren in letzter Zeit noch weniger zu verstehen, wie zuvor.

Sie sah zu der hohen Decke auf und betrachtete den Kronleuchter, welcher von dieser hing. Ob Ren bewusst war, dass es sie jedes Mal aufs neue verletzte, wenn er sie zurück wies? Sie wünschte sich so sehr, dass er mal mit ihr sprechen würde, anstatt immer alles in sich hinein zu fressen und die Bürde allein zu tragen.

 

Er hatte sie und so viele Freunde um sich. Weshalb benahm er sich also, als wäre er immer noch allein?

Die Mimik der jungen Frau nahm traurige Züge an.

Verlustangst.

Wenn er schon so lange lebte, war der Lebensabschnitt, welchen er mit ihnen gemeinsam besaß, sicher nur ein kleiner Abschnitt seines gesamten Lebens für ihn.

 

Luchia senkte ihren Kopf.

Verdammter Mist….“

 

~~

 

Moe nahm gerade ein kaltes Bad in einem See. Dabei achtete sie auf ihre verletzte Schulter, während sie sich wusch.

Ihre smaragdgrünen Augen legte sie nebenbei auf den Rücken des Todeswächters. Jener war ihr gerade auf eine gewisse Weise unheimlich.

Selten blöde Sprüche.

Häufig wirkte er in Gedanken abwesend.

Er sprach nur mit ihr, wenn es sein musste.

Das Bad war auch seine Idee gewesen. Zu dem Thema hatte sie sich innerlich schon auf einen zweideutigen Spruch von ihm eingestellt, jedoch blieb dieser aus. Er drehte dem klaren Wasser einfach den Rücken zu und wartete darauf das sie ins kalte Nass ging.

 

Sie wandt ihren Blick von ihm ab und betrachtete den Grund des Wassers. Mit einem Fuß wirbelte sie jenen etwas auf, wodurch ihre Sicht einen kurzen Moment getrübt wurde. Ihre langen Haare wellten sich indessen auf der Wasseroberfläche. Jene reichte ihr gerade bis zum Bauchnabel.

Den Schmutz konnte sie zwar abwaschen, jedoch waren deutlich einige Kratzer an ihren Beinen zu erkennen. Kaum verwunderlich, wenn sie mit einer kurzen Hose durch diese Welt stolzierte.

 

Das Innere des Eies glich dem des Ersten, in welchem sie sich befunden hatten. Nur das sie in diesem Fall quasi nur von Dunkelheit umgeben waren. Das ließ die Bäume und Büsche schon förmlich unheimlich erscheinen. Zumal ihre Wahrnehmung getrübt wurde, was vermutlich an der Magie des Eies lag.

 

Moe betrachtete die kleinen Lichtkugeln, welche um sie herum schwebten. Wüsste sie es nicht besser, würde sie sie beinahe für Glühwürmchen halten. Dennoch war die junge Frau ihnen dankbar. Sie spendeten ihnen zumindest etwas Licht, in dieser dunklen Welt.

Eines der leuchtenden Pünktchen sank auf ihre verletzte Schulter. Ein verzweifeltes Schmunzeln legte sich um die Lippen der Ikimasu. Der tiefe Schnitt befand sich genau am Ende ihrer Schulter, welche den Übergang zum Oberarm darstellte.

Sie gab es ungern zu, aber diese Verletzung tat schon ziemlich weh. Hätte Akaya sie nicht zu sich gezogen, hätte diese Gestalt wahrscheinlich ihre Lunge oder Herz getroffen.

 

Nachdem sie das Wesen erledigt hatten, zog der Shinkô wortlos ein Tuch aus seiner Tasche und verband ihre Schulter.

Die junge Frau seufzte und ließ vorsichtig ihre Hand auf die Verletzung sinken, weshalb die Leuchtkugel wieder aufwirbelte.

 

Erneut suchten ihre Augen nach dem jungen Mann, welcher weiterhin mit dem Rücken zu ihr gewandt stand. Nie hätte sie gedacht, dass sie sich mal wünschen würde, dass er so war wie sonst auch… Zudem war seine unfassbare Geduld gerade äußerst unheimlich.

Was passierte nur, dass er sich ihr gegenüber so abweisend benahm?

 

Moe betrachtete die glitzernde Reflektion auf der Wasseroberfläche, welche durch die leuchtenden Punkte ausgelöst wurde.

Sie hielt einen Moment inne, atmete tief durch und drehte sich Richtung Ufer. Auf jenes ging sie zu, trat aus dem Wasser und wischte sich grob das Restwasser vom Körper. Während sie sich anzog, sah sie aus dem Augenwinkel zu Akaya, der immer noch strickt in den dunklen Wald starrte.

 

Nachdem sie sich ihre Schuhe überzog, wrang sie ihre Haare etwas aus und legte sie sich über ihre rechte Schulter. Anschließend stoppte sie stumm neben Akaya und folgte seinem Blick mit ihrem.

Was er konnte, konnte sie schon lange. Daher ging sie ohne etwas zu sagen, zielstrebig in die Richtung, in welche der Todeswächter die ganze Zeit starrte. Ihr war es sogar egal, ob er ihr nachging oder nicht. Inzwischen wusste sie nicht mehr, was sie von all dem noch halten sollte. Momentan benahm er sich schlimmer wie ein kleines Kind. Nicht, dass das nicht zuvor auch schon der Fall gewesen war, doch dieses Mal war es anders.

 

Der Herr Shinkô wollte also nicht mit ihr sprechen? Gut. Konnte er haben. Sie war doch nicht sein Hampelmann.

 

…..

 

Moe schob gerade ein paar Äste zur Seite. Inzwischen hatte sie das Gefühl, dass die leuchtenden Kugel sie tatsächlich verfolgten.

 

Sekunden später blinzelte die junge Frau verdutzt, da sie plötzlich Kopfüber von einem Baum baumelte. Jener hatte ihr Bein blitzschnell mit einer Liane umwickelt und sie hochgezogen.

Die Ikimasu würde wohl blass werden, wenn ihr nicht das Blut in den Kopf laufen würde. Immerhin war ihr derzeitiger Standort wirklich äußerst hoch.

„Na klasse….“, murmelte sie, alles andere als begeistert. War ja klar, dass ausgerechnet sie in solch eine Falle tappen musste. Kam davon, wenn man sich Gedanken über alles mögliche, außer seiner Umgebung machte.

 

Ein belustigtes Geräusch riss sie aus ihren Gedanken. Sie ließ ihre Augen zu dem breiten Ast wandern, an welchem ihr Bein festhing.

Akaya saß auf dem Stamm und ließ seine Beine jeweils auf einer Seite neben ihrem, herunterbaumeln.

Die Lebenswächterin war sichtlich verwirrt. Woher kam auf einmal dieser Sinneswandel? Der Grund wird wohl kaum ihre Unachtsamkeit gewesen sein. Aber was dann?

Was ging nur in letzter Zeit in seinem Kopf vor?

 

„Anstatt dich über mich lustig zu machen, solltest du mir nicht lieber helfen?“, murrte Moe verlegen.

„Ich wollte erst einmal sicher gehen, dass mein kleiner Hasenfuß nicht nach unten blickt~. Nicht, dass du mir vor lauter Panik noch Ohnmächtig wirst~.“, schmunzelte der Ältere.

Die Angesprochene betrachtete ihn stumm.

Da war er wieder.

Der Mensch, den sie kannte.

Trotz seiner abweisenden Art ihr gegenüber, passte er weiter auf sie auf. Auch wenn er es anders verpackte.

 

Ein seufzendes Schmunzeln zierte ihre Lippen. Würde sie diesen Menschen jemals verstehen lernen? Erfahren, was wirklich in ihm vorging?

 

Akaya streckte ihr seine Hand entgegen und grinste. Jene nahm Moe dankend an und fand sich kurz darauf in seinen Armen wieder.

Verwunderung durchzog ihr Gesicht, als sie spürte wie der Todeswächter ihren Hinterkopf behutsam so drehte, dass sich ihr Gesicht in seiner Schulter vergrub.

„Du solltest wirklich nicht runter sehen. Mein Gehör möchte ich nämlich gerne noch behalten~.“, konnte sie deutlich ein Schmunzeln in seiner Stimme hören. Danach bemerkte sie, wie er die Liane von ihrem Bein ablöste.

„Halte dich besser fest. Einen Arm brauche ich schon, um uns hier wieder herunter zu bekommen.“, gab er belustigt von sich.

 

Die Lebenswächterin nickte und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Darauf bedacht, ihr Gesicht dort zu lassen, wo es ist. Wenn er sagte, sie solle nicht herunter sehen, sollte sie es wirklich lassen.

Kurz darauf spürte sie einen Luftzug, welcher schnell über ihre Haut glitt. Hörte schlitternde Geräusche und brechendes Holz. Nach wenigen Minuten endete alles mit einem dumpfen Aufprall.

 

Akaya setzte sie auf dem Boden ab, doch trotz dessen verweilten die Arme der Jüngeren an ihrem derzeitigen Platz.

Der Todeswächter legte seinen Blick auf Moe, während ein Grinsen seine Lippen zierte „Du kannst jetzt wieder loslassen, Hasenfuß. Wir sind am Boden angekommen~.“

„Ich weis.“, huschte es über ihre Lippen, ehe sie ihren Kopf etwas hob und zu ihm aufsah. Das smaragdgrün ihrer Augen funkelte durch die Lichter, welche um sie schwebten und fesselten die Blutroten des Älteren kurz.

 

„Bitte sprich mit mir, Akaya.“, gab die Ikimasu von sich, wobei ihr Unterton schon beinahe traurig wirkte.

Der Angesprochene riss sich von ihren Augen los und lenkte seine zur Seite. Er zögerte, schmunzelte und zog ihre Arme von seinem Nacken. „Was meinst du? Ich rede doch gerade mit dir, oder?“ Nachdem er dies sagte, bemerkte er den….verletzt? wirkenden Ausdruck der Lebenswächterin.

 

Moe legte sachte ihre Hand an ihre linke Schulter. Sie schloss ihre Augen und wandt sich anschließend von ihm ab. „Wie du meinst.

Wenn sie etwas in all den Jahren lernte, war es definitiv, dass es nichts brachte bei Akaya weiter zu bohren. Dadurch verschloss er sich in den meisten Fällen noch mehr. Aber aufzugeben passte nicht zu ihr und das war etwas, dass er wusste. Dazu kannte er sie gut genug. Vielleicht sogar besser, wie sie sich selbst kannte. Er hatte schließlich schon immer eine sehr gute Auffassungsgabe. Er tat zwar häufig, als sei er der größte Idiot von allen, war aber eigentlich sogar ziemlich pfiffig und schlau.

Das waren allerdings auch so ziemlich die einzigen Dinge, die sie in all der Zeit über ihn herausfinden konnte.

 

….

 

Nach einiger Zeit kam ihr die Stille komisch vor, weshalb sie zurück sah und ihre Augen etwas weitete. Er war nicht da.

„Akaya? Akaya!?“, sie lief den Weg zurück, den sie ihrer Meinung nach, gekommen war. Aber nichts.

Sie rief immer wieder seinen Namen, bekam aber keinerlei Reaktion. Letztlich stoppte sie und musterte ihre Umgebung genauer. Sie befand sich gar nicht mehr an der selben Stelle, wie zuvor.

Ihre Gesichtszüge wurden ernst.

Sie wurden also voneinander getrennt. Die junge Frau war sich ziemlich sicher, dass jemand bestimmtes dabei seine Finger im Spiel hatte.

 

Moe seufzte. Es nützte ja alles nichts. Sie würde ihn auf jeden Fall weiter suchen.

Gerade, als sie einen Schritt machen wollte, packte sie jemand an der Kehle. Die Lebenswächterin verzog ihr Gesicht schmerzlich und legte ihre Hände, an die starke um ihrem Hals, um sie zu lösen. Die Augen, welche sie aus Reflex geschlossen hatte, öffnete sie einen Spalt, riss sie allerdings schnell komplett auf. Akaya!?

…..

Nein. Seine Augen waren leer und er wirkte wie eine Puppe. Das war nur eine Kopie von ihm.

 

Die junge Frau begann sich zu winden. Sie bekam kaum noch Luft. Dennoch brachte sie ein paar Silben über ihre Lippen „Shizuka…..du…..verdammte…. Denkst du wirklich, ich durchschaue dieses Spielchen nicht!?“

Akaya wich zurück und ließ von der Wächterin ab, da jene ihre Glefe beschworen hatte.

Moe schnappte nach Luft und rieb sich mit ihrer freien Hand über die Druckstellen an ihrem Hals. Sie richtete die Spitze ihrer Waffe in die Richtung der Kopie „Denkst du wirklich, ich kämpfe nicht gegen ihn, nur weil er Aussieht wie Akaya?“

 

Plötzlich hallten ein paar Worte durch ihren Kopf.

Wenn du diese Kopie verletzt, verletzt du das Original ebenso.

Die junge Frau verkrampfte ihre Hand um den Stab ihrer Waffe. „Du…..feiges Miststück! Warum tust du das!?“

„Das ist nicht mein Verdienst, sondern euer eigener. Die magischen Kräfte dieses Eies, spielen mit euren Ängsten~. Ich habe damit nicht das geringste zu tun. Ich selbst leite das Geschehen nur wenig.“, erklang die Stimme der Vampirin deutlicher.

Moes Ausdruck wurde skeptisch. Ihre Ängste? Das war zwar tatsächlich etwas, dass sie über dieses Ei herausfanden, aber sie selbst ging eher davon aus, es würde ihre Höhenangst oder die Panik vor Gewittern betreffen.

 

Die junge Frau musterte die Kopie. Aber was hatten ihre Ängste mit Akaya zu tun? Sie überlegte einen Moment und hielt inne. Reichte die Magie des Eies etwa so weit? Das sie bis ins tiefste innere ihrer Gefühle und Ängste vordrang? Etwas zu Tage brachte, was ihr selbst noch nicht einmal bewusst war?

 

Moe richtete ihre Augen starr auf ihren Gegenüber. Sie ließ ihre Glefe verschwinden. „Ich bin mir zwar nicht sicher, was all das bedeutet, aber was ich definitiv weis ist, dass meine Angst sicher nicht darin besteht gegen ihn kämpfen zu müssen.“

Es musste also etwas anderes sein. Leider ahnte die junge Frau, was es sein könnte. Ihre tiefste Angst.

Die Angst ihn irgendwann zu verlieren.

 

Akayas Ebenbild stand ihr einfach schweigend gegenüber und musterte sie mit seinen leeren, blutroten Augen.

Ein Schmunzeln bildete sich auf den Lippen der Lebenswächterin, weshalb die Kopie etwas verwirrt zu sein schien.

„Dein Fehler war es, mich anzugreifen. So etwas würde Akaya niemals tun. Er liebt seine Freunde. Eher würde er sich selbst in den Abgrund reißen, als das zu tun.“

„Und wenn doch?“, fragte das Ebenbild monoton.

Die Angesprochene lächelte „Tue ich alles, um ihn aufzuhalten und das zu verhindern. Immerhin habe ich ihm das versprochen.“ Sie hielt inne, wobei ihr Lächeln sanft wurde „Er mag ein Chaot sein, doch für seine Freunde würde er durch die Hölle gehen und sich mit Satan persönlich anlegen, wenn es sein müsste.“

 

Der Angesprochene erwiderte ihren Blick. „Du….“

Moe legte ihren Zeigefinger auf ihren Mund, behielt ihr Lächeln aber bei. „Die Gefühle einer jungen Frau sind unergründlich. Also bleibt dies mein kleines Geheimnis, ja?“

Das Ebenbild schien sie zu analysieren.

„Ich verstehe nicht…. Er weist dich ständig zurück. Was lässt dich daran festhalten? Die Gefühle der Menschen waren mir schon immer ein Rätsel, weshalb mir ihre Ängste lieber waren. Aber bei dir wirkt das wirklich verworren.“

 

Die Ikimasu beobachtete die Lichtkugeln um sich herum. „Naja, das Herz ist eben kompliziert. Es ist nichts, was man einfach so leicht verstehen könnte. Manche Gefühle mögen unergründlich und unlogisch erscheinen, aber dennoch sind es deswegen doch keine schlechten Gefühle. Denkst du nicht?“

Die Kopie betrachtete sie schweigend. Scheinbar dachte, was auch immer es war, wirklich über ihre Worte nach.

Anschließend ging es auf sie zu und stoppte vor ihr. Wieder erwarten, wich die junge Frau nicht zurück.

„Du besitzt einen starken Willen, Wächterin des Lebens.“

 

Die Angesprochene schmunzelte „Den muss ich ja auch haben. Immerhin obliegt mir der Schutz des Lebens aller. Außerdem muss ich mich mit einem Todeswächter herumschlagen, der ebenfalls einen Dickkopf hat, wenn er sich auch von meinem unterscheidet…. Trotz dessen, werde ich an seiner Seite bleiben. Einzelgänger steht ihm einfach nicht.“

 

Akayas Kopie hörte ihr ruhig zu. „Du bist der erste Mensch, der mehr Angst vor seinen äußeren Ängsten hat, wie vor seinen inneren.“

„Der Trottel ist mir eben Wichtig. Ob es ihm nun passt, oder nicht. So lange er mich nicht vollkommen von sich stößt oder stirbt, wird meine tiefe Angst, eben eine solche bleiben.“

„Selbst wenn er deine Gefühle nicht erwidert?“

Selbst dann. Ich will einfach nur nicht, dass er sich selbst irgendwann einsam macht.“

Das Ebenbild seufzte etwas und schmunzelte sogar minimal „Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass ich mich einer Lebenswächterin geschlagen geben muss.“

 

Moe erwiderte seinen Blick fragend. „Das zweite Mal?“

Der Angesprochene nickte „Ja, deine Vorfahrin. Die erste Lebenswächterin. Sie war zwar etwas ungeschickter und nicht ganz so taff wie du, aber trotz dessen ist euer Kern wohl sehr ähnlich.“ Er stoppte.

Sie versucht mich negativ zu beeinflussen. Ich werde dich zu dem Todeswächter schicken und vorerst von ihrer Magie abschirmen. Allerdings wirst du ihn wohl erst einmal suchen müssen….“

 

Die Ikimasu wollte ihn noch fragen, was er damit sagen wollte, fand sich daraufhin aber schon in einer vollkommen anderen Umgebung wieder.

Sie blinzelte „Schnee?“ Ihr ganzes Umfeld sah plötzlich anders aus. Es war zwar auch ein Wald, aber es war hell und schneite.

Moe rieb sich ihre Oberarme. Weshalb sollte Akaya an solch einem Ort… Sie weitete ihre Augen. „Oh mein… Ich muss ihn schnell finden!“

Sofort setzte sie einen Fuß vor den Anderen.

Sie musste sich beeilen, sonst….könnte er erfrieren!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kuri-muff
2018-05-25T21:25:13+00:00 25.05.2018 23:25
Ein sehr spannendes Kapitel *__*
Ich weiß die Dunkelheit soll eher bedrohlich sein, und das ist sie sicher auch, aber mit den kleinen Lichtkugeln stelle ich es mir irgendwie auch ganz hübsch vor. Fast als würde man durch einen Sternenhimmel laufen -^^-...der einen umbringen will XP

Tja unser liebe Moe lässt sich so leicht nicht austricksen ;)
Wollen wir doch mal sehen wie Akayas manifestierte Angst aussieht und wie er damit umgehen kann.
Falls er in der Klemme steckt ist seine Heldin ja schon auf dem Weg.
Antwort von:  Jayle
26.05.2018 14:51
Freut mich, dass es dir gefallen hat x3
Ja, die Lichtkugeln sollten ein bisschen harmonische Atmosphäre in all das bringen ^-^
Trotz der.....düsteren Wahrheit? |D

Nein, tut sie nicht ;9 ....zumindest nicht von jedem....meistens nur von
gewissen Todeswächtern xD
Du wirst es erfahren~ °-° ....vielleicht ;P


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