Engelsfedern von MissGameFreaky ================================================================================ Kapitel 1: Dark Night --------------------- In der Nacht des Angriffes konnte ich kein Auge zu machen. Zac hatte sie beschützt. Mal wieder. Er würde sie immer mit seinem Leben beschützen, vor allem seitdem er ein Gott war. Und ich? Ich war nun seine Begleiterin. Eine Göttliche Macht verband uns. Ich gehörte jetzt quasi zu ihm, aber durfte ich auch mein eigenes Leben führen? Musste ich immer bei Zac sein? Seufzend setzte ich mich auf und rieb mir meine Augen. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es drei Uhr nachts war. Viel zu früh um aufzustehen und dennoch tat ich es. Schnell und total müde packte ich mir meine Tasche und verließ das Zimmer, welches mir für unseren Aufenthalt im Schloss zu geteilt worden war. Alles war ruhig und es war niemand auf den Fluren unterwegs außer ein paar Wachen, die bloß ihre Patroullie machten. Höflich fragte ich eine, wie ich auf den Schlosshof kam, da ich mich hier nicht wirklich auskannte. Langsam schlenderte ich die Flure entlang und verließ das Schloss durch eines seiner großen Tore. Eine leichte nächtliche Brise wehte mir durch meine weißen Haare und kitzelte meine Ohren. Vorn an einem Brunnen sah ich eine Gestalt sitzen. Vorsichtig ging ich zu dieser, die sich schnell als Flows Bruder Firo entpuppte. Gesehen hatte ich ihn bisher nur von weitem. Stumm setzte ich mich neben ihn und schaute in den sternenklaren Himmel. „Na kannst du auch nicht schlafen?“, fragte mich dieser und schaute mich sanft an. „Nein, die Sache mit dem Ball morgen lässt mich nicht in Ruhe. Dazu gibt sich Zac solche Mühe um Flow.“, seufzte ich und schaute zu ihm, dabei streiften sich unsere Blicke und ich merkte ein leichtes, aber schönes Gefühl durch meinen Körper zucken. Mein Gesicht färbte sich rot und ich schaute nach unten, um dies zu verbergen. Ich konnte mich doch nicht einfach in den Kronprinzen verlieben! Oder doch? Ach quatsch wir kennen uns doch gar nicht! Pintha komm zu dir! „Alles okay?“, fragte mich dieser und musterte mich verwirrt. „Ä-äh j-ja. Es ist alles in Ordnung.“, stammelte ich vor mir hin und schaute ihn fröhlich an. Ich wusste nicht was es war, doch es fühlte sich gut an. Dieses starke Klopfen unter meiner Brust. Plötzlich raschelte es wenige Meter vor uns in einem Busch. Sofort stand der Prinz auf und deutete mir, dass ich dort sitzen bleiben sollte, wo ich war. Mit einer Hand am Schwert, ging er langsam auf den Busch zu. Schon wenige Sekunden später, sprang ihm ein schwarzes Wesen mit langen roten Krallen entgegen. Sofort reagierte der weiß Haarige und zückte sein Schwert um das Wesen zu Blocken. Er konnte mir zwar andeuten, was ich machen sollte, doch dass ich ihm gehorchte, darauf sollte er sich nicht verlassen. Schließlich lebte ich von Klein auf in der Wildnis. Entschlossen formte ich meine Augen zu schlitzen. Beweise ich Firo mal, dass ich auch kämpfen kann! Und schon sprang ich auf und formte eine lilafarbene Sphäre zwischen meine Händen und schleuderte sie mit einer kurzen Handbewegung auf das Wesen, welches sie jedoch nur in sich aufsaugte und noch größer und stärker wurde. Firo konnte dem nicht mehr stand halten und wurde zu Boden geschlagen. Das Monster beugte sich über ihn und holte mit einer Pranke aus, doch ich nahm einen Stein und warf es ihm gegen den Kopf. Wütend schaute es mich an und rannte auf mich zu. Geschickt wich ich ihm aus und holte meinen Dolch unter meinem Rock hervor. So schnell würde ich mich nicht geschlagen geben. Dadurch dass es meine Sphäre einfach verschlungen hatte, wusste ich, dass meine Magie nichts gegen es ausrichten konnte, so versuchte ich mit ein wenig Geschicklichkeit das Wesen zu beschäftigen, während Firo sich wieder aufrappelte. Doch was ich nicht mit ein bedacht hatte. Der Schlosshof hatte auch Treppen. Und so kam es, dass ich auf einmal ins leere hüpfte und die Treppe herunter rollte. Schützend schränkte ich meine Arme vor mein Gesicht und kam dadurch fast unversehrt unten an. Bis auf die große aufgerissene Wunde an meinem Bein. Keuchend vor Schmerz rappelte ich mich auf, wurde jedoch von dem Monstrum wieder zu Boden geschlagen und mein Dolch flog mehrere Meter von mir weg. „Wer hat dich geschickt?“, keuchte ich und versuchte es von mir herunter zu Stoßen, doch vergebens. Es war zu kräftig. Dabei wollte ich doch einfach nur Firo helfen, welcher gerade im richtigen Augenblick von der Treppe nach unten sprang und dem Monster einen heftigen hieb verpasste, als es mich beim lebendigen Leibe verspeisen wollte. Das Wesen taumelte zurück und der Prinz lies sich diesen Moment nicht entgehen und schoss weiß leuchtende Federn auf es, worauf es langsam anfing zu dampfen und flüssig wurde. Leerenwesen hassten Licht. Zumindest Angriffe aus Licht oder andere Zauber. Wenige Augenblicke später war das Monstrum auch schon vollständig aufgelöst und Firo kam auf mich zu gerannt. „Geht es dir gut?“, fragte er völlig außer Atem und hielt mir eine Hand hin. Ich nickte leicht, auch wenn der Schmerz durch Mark und Bein ging, wollte ich es mir nicht anmerken lassen. Der weißhaarige Prinz stützte mich aber dennoch bis zum Brunnen und deutete mir an, dass ich mich setzen solle. „Der Sturz schien dich aber ganz schön fertig zu machen. Lass mich mal deine Wunde sehen.“, sagte er ruhig und schaute sich mein Bein an. Sofort lies er seine linke Hand in weißes Licht eintauchen und wollte diese auf mein Bein legen, jedoch wich ich sehr schnell mit einem unsagbar ängstlichem Gesichtsausdruck und pfiepen zurück. „Nein nicht! Ich vertrage kein Licht!“, sagte ich erschrocken und schaute ihm wieder in die Augen, welche mich verwundert musterten. Firo hingegen seufzte leicht und riss sich ein wenig seiner Kleidung ab und verband damit mein Bein. „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken.“, sagte er sanft mit dem Blick auf mein Bein gerichtet. „Ist in Ordnung, konntest du ja auch nicht wissen bei meinem weißem Erscheinungsbild.“, kicherte ich leicht. Der Prinz streckte mir seine Hand entgegen:“ Komm ich bring dich mal auf dein Zimmer. Du solltest noch ein wenig schlafen.“ Dankend nahm ich diese an, jedoch merkten wir bis zu meinem Zimmer nicht, dass er diese den ganzen weg über festgehalten hatte. Verlegen zog ich meine Hand weg und schaute ihn verunsichert an. „Schlaf gut Pintha.“, sagte er ebenfalls verunsichert und verlegen, ehe er sich umdrehte und zu seinen Gemächern ging. Mit starkem Herzklopfen lies ich mich auf mein Bett fallen. Was sollte das gerade? War ich wirklich dabei mich in den Prinzen zu verlieben? War das überhaupt erlaubt, dass Engel und Wolfswesen zusammen leben? Ich wusste es nicht, doch das sollte mir egal sein. Mit einem lächeln auf den Lippen schlief ich schließlich ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)