Out of Mind von salud01 ================================================================================ Kapitel 3: You need help ------------------------ You need Help Es war still in dem Raum, welcher recht neutral eingerichtet war und so sauber, dass er fast schon steril wirkte. Nur das Ticken einer Uhr brachte ein wenig Geräuschkulisse. Eren saß auf dem Sofa, welches wie neu aussah, in ein Handtuch und zusätzlich in eine Decke gewickelt. Einen Teil seiner Nassen Kleidung hatte er ausgezogen, auch um nicht alles nass zu machen. Er starrte einfach nur geradeaus an die Wand und versuchte alles was in der letzten Stunde passiert war etwas zu sortieren. Er war von der Party abgehauen, total betrunken, war an den Fluss gekommen und hatte sich einfach reinfallen lassen. Ja, er wollte sich umbrigen. Er hatte in diesem Moment keinen anderen Weg gesehen. Die psychischen Schmerzen waren einfach nicht mehr zu ertragen gewesen. Der Alkohol hatte das alles mit Sicherheit noch verstärkt. Und dann war plötzlich Levi aufgetaucht, welchen er seit vier Jahren nicht mehr gesehen hatte. Das letzte mal war auf der Beerdigung seines Vaters. Levi hatte ihm aus dem Wasser gezogen und schließlich auch eingepackt und mit zu sich genommen. Bis jetzt hatte er noch keine Fragen gestellt. Plötzlich lies das Klingeln seines Handys Eren etwas aufschrecken, doch er hob nicht ab. Es hatte in der letzten Stunde sicher bereits zehn mal geläutet. „Willst du nicht mal rangehen? Wer ruft dich denn mitten in der Nacht so oft an?“ meinte Levi und stellte eine Tasse Tee vor Eren ab, bevor er sich selbst auch setzte. Doch der Braunhaarige reagierte nicht, schaute nur auf die Tasse, die er nach kurzem zögern auch in die Hände nahm. Levi seufzte leicht, nahm Erens Handy und hob ab, da ihm das ständige klingeln auf die Nerven ging. Und er konnte sich denken, dass es jemand war, der sich Sorgen machte. „Eren wo verdammt bist du? Du kannst doch nicht einfach verschwinden und nicht mehr abheben!“ Armins Stimme hörte Eren auch ohne das Handy selbst am Ohr zu haben. „Hey, schrei nicht so, sonst lege ich gleich wieder auf.“ Murrte Levi und warf einen kurzen Blick zu Eren. „Eren ist bei mir. Er war ziemlich betrunken und sollte seinen Rausch ausschlafen“ Levi sprach die Sache mit dem Fluss vorerst lieber nicht an. Erst musste er ja selbst rausfinden, was los war. „Und wer sind sie? Sagen sie mir wo sie sind und ich hole Eren ab!“ Armin hatte nicht vor seinen besten Freund bei einem Unbekannten zu lassen, erst recht nicht nacdem er sich solche Sorgen gemacht hatte. Nahdem Eren einfach verschwunden war hatte er erfolglos versucht diesen zu erreichen und sich auch gleich auf die Suche nach ihm gemacht. Eigentlich hatte Levi keine Lust sich zu rechtfertigen, allerdings hatte der Junge am anderen Ende der Leitung wohl ein Reccht darauf zu erfahren wo dessen Freund war. Sonst würde er vielleicht noch die Polizei rufen. „Mein Name ist Levi. Ich bin ein alter Bekannter von Eren. Er soll sich ausschlafen und morgen bringe ich ihn heim. Und mach dir keine Sorgen. Wäre ich ein perverser oder sonst etwas hätte ich doch wohl kaum abgehoben oder“ Levis Stimme zeugte nicht gerade von freundlichkeit. „Levi? Etwa der Levi der Eren früher öfters vom Kindergarten und der Schule abgeholt hat? Sie waren doch ein Praktikant bei Erens Vater.“ Nun war der schwarzhaarige doch etwas verwundert, also musste der Junge am Telefon ihn kennen beziehungsweise schon lange mit Eren befreundet sein. Es stimmte. Levi war einige Zeit lang ein Praktikand gewesen bei Erens Vater, wodurch er den Jungen auch kennen gelernt hatte. Er konnte es nicht genau erklären, aber der Braunhaarige löste etwas in Levi aus was er nur schwer unterdrücken konnte. Es war ein Instinkt, den Jüngeren beschützen zu wollen. Ob es nun der Altersunterschied von vierzehn Jahren oder etwas anderes wusste Levi nicht. Deshalb hatte er auch relativ viel Zeit mit Eren verbracht und Eren schien auch gerne bei ihm gewesen zu sein, wurde sogar sehr anhänglich. Beruflich hatte Levi dann andere Wege eingeschlagen und auch deshalb die Stadt verlassen, was Eren damals ziemlich mitgenommen hatte. „Ja der bin ich. Du siehst also, du musst dir keine Sorgen machen. Ich kümmere mich um den Saufbold schon und übergehe erst mal die Tatsache, dass ihr noch zu jung seid, euch derart zu betrinken.“ Armin war zwar nicht ganz zufrieden mit der Situation, aber fürs Erste konnte er auch nicht mehr tun, und war schon mal froh, seinen Freund in Sicherheit zu wissen. Eren hatte die ganze Zeit nur dagesessen und kleine Schlucke aus seiner tasse gemacht. Auch als Levi das Handy weglegte machte er keine anstalten zu reagieren oder aufzuschauen. „Du bist mir einige Antworten schuldig,....Eren.“ Ein Blick auf den Jungen reichte um zu sehen, dass es diesem nicht gut ging. Und das hatte nichts mit seinem Zustand in diesem Moment zu tun. Er wirkte etwas Mager und blass. „Was hast du am Fluss gemacht? Ich gehe wohl recht in der annahme dass du vorher auf einer Party warst, wenn man deine Alkoholfahne bedenkt. Also was wolltest du dann am Fluss?“ Eren gab keine Antwort. Er war müde, hatte keine Lust zu reden, es war einfach gerade alles viel. Normal hätte er sich fürchterlich gefreut, Levi wieder zu sehen. Er hatte ihn immer angehimmelt und ihn als sein großes Vorbild genommen. Doch im Moment war ihm die Situation einfach nur unangenehm. In gewisser weite auch etwas peinlich. „Hör zu, schweigen ist jetzt sinnlos. Und du könntest dich auch bedanken, dass ich dich da raus gezogen habe, in deinem Zustand wärst du wohl ertrunken.“ Genau beobachtete Levi Erens Reaktion bei seiner Aussage. Zwar hatte er einen kleinen Verdacht, aber er brauchte Gewissheit. Und wenn Eren nicht redete musste er es anders rausfinden. Levi hatte einen Beruf, dem ihm wohl niemand zutrauen würde, da es eigentlich nicht wirklich zu ihm passte. Er arbeite in einer Klinik in der Psychiatrieabteilung. Deshalb war ihm auch gleich aufgefallen, dass Erens Verhalten nicht normal war. Und seine jetzige Reaktion lies ihn auch schlimmes vermuten. „Eren, du bist nicht unabsichtlich ins Wasser gefallen hab ich recht?“ Nun endlich eine kleine Reaktion. Eren weitete etwas die augen, wirkte fast ertappt und seine Hände begannen leicht zu zittern. Das alleine reichte um Levis vermutung zu bestätigen. Er wollte den Jungen jetzt auch nicht noch mehr unter Druck setzen. Auch wenn er unbedingt rausfinden musste was in den vergangenen Jahren passiert war. „Eren, du brauchst Hilfe“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)