Gemeinsam Lieben lernen von TheOnlyOne ================================================================================ Kapitel 30: Abschied -------------------- Kapitel 30 Abschied   Schweigsam traten sie den Heimweg an. Die Eindrücke die sie in den letzten Stunden gewannen brannten sich in Sasukes Gedächtnis. Was hatte es mit den weißen Zetsus auf sich? War es der einzige Zeitenbaum? Gab es vielleicht noch mehr Unterschlüpfe? Wofür das alles? Über den gesamten Heimweg sagte der Shinobi kein Wort mehr. Er war gefangen in seinen Grübeleien. Wie eine leere Hülle bewegte er sich stets nach vorne, auch als Naruto von einem ANBU die Mitteilung erhielt, dass seine Frau soeben ins Krankenhaus eingeliefert wurde, und sein Tempo deutlich beschleunigte. Warum brauchte Kaguya eine Armee? Diese Frage stand deutlich über allen anderen und die  Antwort darauf schien wie ein Damokles-Schwert über ihnen zu hängen.   Es dämmerte bereits, als Sasuke das lang ersehnte Ruhedomizil erreichte. Ein Gefühl der Erleichterung machte sich breit als er Sakuras Schatten geschäftig in der Küche rumhuschen sah. Mit liebevollem Lächeln auf den Lippen, betrat er schließlich sein zu Hause. „Ich bin wieder da.“, entkam es ihm mürrisch. Entgegen seiner Hoffnung, kamen Frau und Tochter aber nicht in den Flur um ihn zu begrüßen. „Wir sind in der Küche.“, rief Sakura. Sasuke folgte ihrer Wegbeschreibung und entdeckte die junge Frau emsig über der Arbeitsplatte. Sarada hockte freudig quiekend in ihrem Stühlchen als sie ihren Vater erkannte. Sein Herz schlug höher als die großen schwarzen Augen ihn zu verschlingen drohten. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und nahm sie schließlich auf den Arm. „Hallo.“, hauchte er Sakura ins Ohr. Diese sah ihm strahlend entgegen und küsste ihn liebevoll auf den auf den Mund. „Hallo.“ „Was machst du da?“ Sasuke besah sich die Arbeitsplatte. Dort standen eine große Schüssel Reis und sauber aufgestapelte Nori Blätter. Auf einem länglichen Teller präsentierte sich bereits ein perfektes Onigiri. „Ich konnte mir schon denken, dass ihr bald zurück seid. Auch wenn ich dich erst für morgen erwartet habe.“ Sakura folgte Sasukes Blick. Er schien das Onigiri regelrecht hypnotisieren zu wollen. Amüsiert lachte sie auf. „Nun nimm schon.“, forderte sie ihn schließlich auf. Ertappt nahm er sich schließlich das Onigiri. Gerade als er abbeißen wollte, grabschten kleine Hände nach dem Reis. Wieder ertönte Sakuras Lachen. „Sie kommt wirklich ganz nach dir.“ Sasuke sah zu seiner Tochter. Gierig betrachtete sie das Reisbällchen, sah aber schließlich zu ihrem Vater. „Papa auch.“, forderte sie. Geschlagen nahm er seine Tochter mit zum Esstisch, platzierte sie auf seinem Schoß und teilte sein Reisbällchen mit ihr. Das kleine Mädchen grinste stolz.     „Sie schläft.“ Sakura kam ins Schlafzimmer und setzte sich aufs Bett. „Erzähl mir von eurer Mission.“, forderte sie sanft. Es war ein Thema, dass Sasuke über die letzten Stunden zu verdrängen versucht hatte. Was sollte er seine Frau erzählen? Wie sollte er das Gesehene erklären? Er verstand es selbst nicht. Als er Sakura so ansah, erfüllte ihn Schmerz. Er wusste, und vielleicht war das der Grund, wieso er zu keiner Antwort kam, dass diese Entdeckung zu Lasten seiner kleinen Familie gehen würde. „Liebling?“, unterbrach Sakura seine Gedanken. „Ist alles in Ordnung?“ Sorgenvoll betrachtete sie sein Gesicht. Auch sie merkte, dass etwas nicht zu stimmen schien. Das tat sie immer. Sasuke seufzte und überlegte, wie er am Besten anfangen sollte. Schließlich fing er an von ihrer tagelangen Suche zu erzählen. Er erzählte von den vielen Stunden in denen sie die Wälder des Feuerreichs durchkämmten. Wie sie mehrfach die Grenzposten aufsuchten und doch nichts fanden. Doch die Pointe zog Sakura gleichermaßen den Boden unter den Füßen weg. Sie hatte keine Angst um ihr Leben. Sakura, Sasuke und Naruto würden es mit Sicherheit irgendwie schaffen, aber zum ersten Mal trat die Sorge um ihre Familie in ihr Leben, um ihre Tochter. Sarada. Wie sollte sie dieses kleine, unschuldige Wesen vor solch einem Monster schützen können? „Kakashi und eine Sondereinheit haben einen der Körper versiegelt und mitgenommen. Ich denke den werden sie dir bald präsentieren.“ „Vermutlich.“ Sasuke erkannte die Besorgnis in Sakuras Antlitz. Er verstand, dass es ihr wohl ähnlich erging. „Und wie geht es jetzt weiter?“, fragte sie abwesend. Sie wagte es nicht, ihrem Mann in die Augen zu sehen. Sasuke ließ sich tiefer in sein Kissen sinken und atmete schwer. „Keine Ahnung. Mich lässt einfach das Gefühl nicht los, das mehr hinter all dem steckt.“ „Hm.“, entkam es Sakura lediglich. Sie brauchte selbst Zeit um die Erzählungen zu begreifen.     Seit ihrem Fund schien Hektik im Dorf. Viele Shinobi Einheiten wurden einberufen um eine Sondertreffen der fünf Kage zu arrangieren. Sasuke bemerkte davon nur wenig. Er hatte sich seit Tagen, mit Kakashis Genehmigung, in den Katakomben Konohas verschanzt um die alten Schriften zu studieren. Es hieß, es seien Überlieferungen des Rikudo Sennin höchst selbst. Als direkter Nachkomme Kaguyas, musste er doch Anhaltspunkte liefern können. Doch tief in seinem Inneren kannte Sasuke die Antwort bereits. Er suchte nicht nach Hinweisen, er suchte nach Aussagen die seine Vermutung widerlegen würden. Etwas, dass ihn nicht dazu zwang, das zu tun, was er letztlich tun musste. Aber es gab nichts. Kein einziger Anhaltspunkt, der auch nur ansatzweise seine Vermutung zerstreute. Angespannte mahlte sein Kiefer während er darüber nachdachte. Was sollte er jetzt tun? Denn zum ersten Mal in seinem Leben war das was er tun musste und das was er tun wollte, nicht das gleiche. Er wollte hier sein. Bei seiner Familie. Bei Sakura und Sarada. Zusehen, wie sie größer wird. Zu einer jungen, starken Kunoichi wie ihre Mutter. Vielleicht, ja aber nur vielleicht würden sie noch ein Kind bekommen. Ein Junge, ein kräftiger Knabe der nach seinem Onkel schlagen würde. Sasuke schnaubte abfällig über seine Gedanken. Seit wann ließ er sich so von seinen Emotionen leiten? Aber all diese Gedanken schindeten nur Zeit. Er musste mit ihr reden. Die Schriftrollen lagen immer noch quer über den schwach beleuchteten Schreibtisch. Sasuke schnappte sich seinen Mantel und machte sich schließlich auf den nach Hause Weg. Es war beinah dasselbe Bild wie bei seiner Ankunft nach der Mission. Wieder sah er Sakuras Umrisse durch das Fenster. Er sah zum Himmel und betrachtete den Vollmond. Weiß, kühl und einsam. Ein deprimierender Gedanke, aber er hielt ihm vor Augen, was er tun musste. Niedergeschlagen ging er zu seiner Frau. „Sakura, wir müssen reden.“       In Konoha herrschte Aufregung seit die Delegationen der fünf Großmächte im Dorf waren. Die fünf Kage, Helden unzähliger Taten hatten sich versammelt um über die Zukunft der Länder zu reden. Entgegen aller Erwartungen, war die Stimmung innerhalb des Hokage Turms jedoch angespannt. Kakashi hatte die Regenten bereits über den schrecklichen Fund informiert. „Ich dachte der Spuk sei endlich vorbei.“, warf Mei in die Runde. „Also müssen wir davon ausgehen, dass es noch weitere dieser Verstecke gibt?“, fragte Gaara. Ein zartes Klopfen ertönte und unterbrach die brütenden Köpfe. Ohne eine Bitte der Fünf, traten die Besucher schließlich ein. „Naruto?“, Gaara sah zu seinem Freund und erkannte Narutos Teamkollegen. „Kakashi, was machen die Drei hier?“, fragte A rau. „Nur die Ruhe.“, versuchte Kakashi zu beschwichtigen. Die Kage sahen sich an bevor Kakashi den Dreien das Wort erteilte. Sasuke räusperte sich. „Naruto und ich versiegelten Kaguya trotz ihrer enormen Kraft. Sie hatte sich eine Armee aus weißen Zetsus geschaffen um sich auf einen Krieg vorzubereiten. Doch angesichts der Tatsache unseres Funds, besteht die Annahme, dass diese Armee nicht geschaffen wurde um uns hinzurichten.“ „Was?“, die Kage sahen entsetzt zu dem Uchiha. „Ja, es war auch etwas, das mich die letzten Tage sehr beschäftig hat…“ „Als Rikudo Sennin damals auf dem Schlachtfeld erschienen ist, erwähnte er etwas Ähnliches. Kaguya wollte sich schützen. Aber vor wem? Die Menschen der damaligen Zeit hatte sie alle unterjocht und vollkommen unter ihrer Kontrolle.“, ergänzte Naruto. „Das würde auch bedeuten, dass die weißen Zetsus lange vor den Shinobis existierten.“ „Was bedeutet das?“, warf Darui ein, der A begleitet hatte. Sasuke seufzte geschlagen. „Es ist reine Spekulation, aber ich glaube es deutet die Möglichkeit an, dass es etwas in diesem Universum gibt, das selbst Kaguya verängstigt hat.“ „Du meinst, es könnte eine noch größere Bedrohung als Kaguya geben?“, warf Gaara ein. „Es besteht die Möglichkeit, ja.“ „Aber wie sollen wir das den Menschen da draußen erklären? Sie haben sich noch nicht vom letzten krieg erholt und jetzt reden wir über einen möglicherweise bevorstehenden. Das ist alles sehr vage…“, sinnierte Mei. „Ja, es ist nur eine Vermutung. Es würde die Menschen nur verunsichern. Wir sollten dieses Thema erst mal für uns behalten, bis es eindeutige Beweise gibt.“, stimmte der Tsuchikage zu. „Und wie gedenken wir, an diese Beweise zu kommen?“, brachte Gaara seine berechtigte Sorge hervor. „Ich werde gehen.“, unterbrach Sasuke die Diskussion der fünf Kage. Sakura senkte ihr Haupt. Sie wusste bereits davon, schließlich hatten sie ausführlich darüber gesprochen. Doch trotzdem fiel es ihr schwer. Immerhin war es eine Mission auf unbestimmte Zeit. Auch Naruto sah seinen Freund mit weit aufgerissenen Augen an. „Was? Sasuke nein. Das ist doch Irrsinn! Ich begleite dich.“ „Du wirst hier bleiben und das Dorf beschützen, als Hokage, wie es vorgesehen war. Mein Rin’negan macht mich zur einzigen Option für diese Mission.“ Naruto biss die Zähne zusammen. Es war ein frustrierender Gedanke nichts tun zu können. „Du tust, wozu du bestimmt bist und ich wozu ich bestimmt bin. So eine Zusammenarbeit hast du dir doch immer gewünscht.“ Sasukes Gesicht wirkte verbittert.  Auch ihm missfiel der Gedanke zu gehen, doch wenn er seine Tochter und die Zukunft schützen wollte, war es der Preis den er zahlen musste. „Hört zu, behandelt dieses Vorgehen als eine S-Rang Mission höchster Stufe. Nur die hier Anwesenden sollen darüber Bescheid wissen.“     Die Stimmung war gedrückt. Jahrelang hatten Naruto und Sakura versucht ihren Freund zurück zu bringen und nun verließ er sie erneut, als Freund, Ehemann und Vater. Sie wussten, dass er Recht hatte, aber es linderte den Schmerz kaum. Der letzte Abend vor seiner Anreise verbrachte Sasuke mit Frau und Tochter. Sie waren das Wichtigste in seinem Leben und für ihn die Hauptmotivation diese Mission zu ertragen. Er würde wieder lernen müssen zu erkalten. Gefühle auszublenden und rational denkend zu handeln. Doch heute Abend kostete er jedes einzelne Gefühl aus. Freude, Stolz, Liebe, Enttäuschung und Trauer. Alles gehörte mit dazu und wann immer er hier sein könnte würden diese Gefühle zurückkehren, das wusste er. Sasuke fand keinen Schlaf. Zu Kostbar schienen die letzten Stunden in seiner kleinen heilen Welt mit Sakura und Sarada. Das kleine Mädchen hatte sich nach einem Alptraum zu seinen Eltern ins Bett geschlichen und kuschelte ihren Rücken fest an die Rippen ihres Vaters während sie ihren Kopf auf Sakuras Brust bettete. Er würde sie vermissen, er würde sie schrecklich vermissen. Die Frau die ihn jedes Mal lächelnd begrüßte und ihm umsorgte. Das kleine Mädchen, das ihm so ähnlich sah und ihm tagtäglich ihre grenzenlose Liebe entgegenbrachte. Und so sehr sich Sasuke wünschte, dass diese Nacht nie enden würde, kam der Morgen. Es herrschte Schweigen im Hause Uchiha. Weder Sasuke noch Sakura fanden Worte, während sie ihm half alles zusammenzupacken.   An Konohas Toren wartete auch Naruto mit seinem kleinen Spross im Arm. Boruto, das Ebenbild seines Vaters. Sasuke würde dafür beten, dass er nicht auch so werden würde, das hatte er sich vorgenommen. Sakura packte Sasukes Kragen und zupfte ihn zurecht. „Versprich mir, dass du nach Hause kommst wenn irgendetwas ist.“, flüsterte sie. Ihre belegte Stimme verriet ihre Tränen bereits, ohne dass sie an die Oberfläche traten. „Ich verspreche es.“ Sakuras Unterlippe bebte. „…Gott.“, sie schlang die Arme um ihren Mann und zog ihn fest an sich. „Du wirst uns so wahnsinnig fehlen, Liebling.“, nuschelte sie in seinen Umhang. Sie spürte, wie auch Sasuke sie fester in die Umarmung zog. Ihr fiel es immer so unfassbar leicht ihre Gefühle auszusprechen, aber Sasuke fühlte das Gleiche. Er ließ von seiner Frau ab und sah ihr in die Augen. Er nahm ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und gab ihr einen Kuss. Es war das erste Mal nach ihrer Hochzeit, dass er derartige Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit zeigte. „Ich liebe dich, Sakura. Ich weiß du wirst das schaffen. Du bist eine starke Frau.“ Nun brachen bei Sakura alle Dämme. Die Tränen flossen unaufhaltsam während Sasuke sich von seiner Tochter verabschiedete. Ein letztes Mal tippte er seiner Frau und Tochter auf die Stirn. „Bis zum nächsten Mal.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)