Gemeinsam Lieben lernen von TheOnlyOne ================================================================================ Kapitel 27: Ein Mädchen ----------------------- Kapitel 27 Ein Mädchen   Ungeduldig wippte Sasuke mit dem Fuß auf und ab. Sakura war nun schon eine Ewigkeit fort. Grummelnd starrte er die Tür vor sich an. „Warum dauert das so lange? Wenn ich das früher gewusst hätte, hätte ich sie einfach später abholen können.“ Mit diesen Worten sank er noch tiefer in die Polster der Sitzbank hinein. Erst als seine Fußsohlen die feinen Vibrationen wahrnahmen, saß er wieder aufrecht. Die Tür schwang auf und vertraute rosa Haarschopf kam hervor. „Und denk dran, bei deiner Ernährung vorsichtig zu sein.“, schallte es aus dem Raum heraus. „Danke Minako. Keine Sorge ich passe schon auf mich auf. Bis nächste Woche.“, rief Sakura zurück, bevor sie sich mit strahlendem Lächeln Sasuke zuwandte. „Entschuldige, dass es so lange gedauert hat.“ „Was hat die Ärztin gesagt? Geht’s dem Baby gut?“ Sakura strich über den bereits üppigen Babybauch und lächelte sanft. „Es ist alles wunderbar. Nur nach der ganzen Sache muss ich ein bisschen aufpassen was ich esse. Komm, gehen wir nach Hause. Da habe ich noch eine Überraschung für dich.“ Eine Überraschung? Mit fragendem Gesichtsausdruck sah Sasuke seiner Frau hinterher die gerade die Richtung angab. Einen kurzen Moment grübelte er über ihre Andeutung nach, bevor er gemeinsam mit ihr gemütlichen Schrittes den Weg nach Hause einschlug.   Der Herbst präsentierte sich von seiner schönsten Seite. Bunte Baumkronen zierten die Wege des Dorfes, begleitet von gold-warmem Sonnenschein.  „Eigentlich hatte ich mir gewünscht, dass unser Kind im Sommer geboren wird.“, warf Sakura ein. „Im Sommer? Wieso?“ „Naja, so hätte es vielleicht sogar mit seinem Vater feiern können. Und vor allem könnte es an seinem Geburtstag immer draußen spielen.“ Was für ein oberflächlicher Gedanke, kam es Sasuke plötzlich in den Sinn. Doch je länger er darüber nachdachte, desto mehr konnte er seine Frau verstehen. Sakura war ein Frühlingskind. Ihr Geburtstag konnte entweder winterlich kalt, herbstlich verregnet, sommerlich warm oder frühlingshaft sein. Ihr Geburtstag in Kirigakure hingegen war gänzlich anders. Es war sommerlich warm und das jeden Tag. Ihre kindliche Freude darüber hatte ihn schon damals sehr verwundert. Aber es war einerlei. An dem Geburtstermin konnten beide nichts mehr ändern. Das Kind würde im Frühling geboren, wie seine Mutter.   „Hey!“, rief es plötzlich hinter ihrem Rücken. Beide hielten inne. Sie wussten genau wer sie gerade entdeckt hatte. Als sie sich umdrehten erkannten sie bereits das breite Grinsen des immer gut gelaunten Naruto. „Hey, Naruto. Was machst du denn hier?“, rief Sakura ihm entgegen. Im Laufschritt kam er auf das Paar zu und hielt unmittelbar vor ihnen an. „Ach ich war noch kurz im Laden ein paar Pinsel holen. Die anderen waren nicht ganz so gut.“ „Okay. Also wie läuft es mit der Wohnung?“ „Prima, echt jetzt. Wir streichen heute noch die letzten Wände. Wenn alles gut geht, wird am Wochenende umgezogen. Du hilfst doch, oder Sasuke?“ Alle Augen waren nun auf den jungen Uchiha gerichtet. Wie erwartet, hielt sich seine Begeisterung in Grenzen, dennoch bestätigte er mit einem knappen Nicken. „Oh super!“, verkündete Naruto. „Und wie geht’s der kleinen Sakura da im Bauch?“ Sasuke verkrampfte sich. Sakura hingegen lachte. „Du weißt doch noch gar nicht ob es kleine Sakura wird. Es könnte auch ein kleiner Sturkopf sein.“ Naruto verzog gespielt seine Miene. „Nein danke, einer reicht mir.“ „Wir können froh sein dass es dich auch nur einmal gibt. Wäre ja nicht zum aushalten.“, sagte Sasuke schließlich beiläufig. „Hey!“, warf Naruto empört ein.  „Okay Jungs, bevor das hier ausartet, sollte sich Naruto am besten wieder auf den Weg machen, oder?“, unterbrach Sakura ihr typisches Gerangel. Naruto warf einen Blick auf seine Uhr. „Ja, du hast Recht. Hinata macht mich sonst einen Kopf kürzer.“ Der quirlige Blondschopf kratzte sich verlegen am Hinterkopf bevor er sich von seinen Freunden verabschiedete. „Dass du ihn auch immer so provozieren musst.“, Sakura schmunzelte.   Zuhause angekommen, ließ sich Sakura direkt auf dem Sofa nieder und legte die Füße hoch. „Wir sind gerade mal in der Hälfte und es ist jetzt schon anstrengend.“ Sasuke beobachtete seine Frau, während er ihnen beiden den Tee eingoss. Mit schnellen Schritten überwand er die Distanz und bot seiner Frau die Tasse an. „Danke, Liebling.“ „Also, was wolltest du mir sagen?“, hakte Sasuke schließlich nach. Verwundert aber auch gleichzeitig amüsiert über Sasukes Neugier, setzte sich Sakura wieder hin und deutete ihm neben ihr Platz zu nehmen. Sakura kramte in ihrer Handtasche und suchte ihre Mappe mit allen notwendigen Daten, die sie jede Woche mit zum Arzt schleppen musste. „Minako hat heute wieder ein Ultraschallbild gemacht. Dabei ist uns direkt etwas aufgefallen.“ Sakura schlug die Mappe auf der letzten Seite auf und zeigte Sasuke das Bild. Wie viele, die nicht vom Fach waren, ahnte Sasuke nicht worauf seine Frau hinauswollte. „Ich eklärs dir. Hier ist der Kopf… die Hände… die Füße… und hier-.“ „Nichts.“, ergänzte Sasuke knapp. „Genau, nichts.“ „Und was heißt das jetzt?“ Sakura lächelte liebevoll während sie zärtlich ihren Bauch streichelte. „Es wir ein Mädchen.“ Ein Mädchen… Sasuke blieb stumm und starrte auf das Bild. Auf einmal schien das alles so real. Er würde Vater einer kleinen Tochter sein. Aber wie sollte er mit ihr umgehen. Er war schon froh dass er mittlerweile jeden Tag mit Sakura überstand ohne dass sie vor ihm weglief. „Du brauchst keine Angst zu haben. Du wirst ein wundervoller Vater sein.“ Sakuras grenzenloser Optimismus war bewundernswert, doch für den Moment würde sie es dieses Mal nicht schaffen ihm die Angst zu nehmen.       Die Baumkronen wurden mit der Zeit kahl. Aus Regen wurde Schnee und aus restlichen Sommerwärme Kälte. Das Kind der Beiden wuchs unaufhaltsam und mit jedem Tag rückte auch die Gewissheit näher, dass es tatsächlich ein Mädchen werden würde. Noch immer konnte Sasuke mit dem Gedanken nichts anfangen, aber als der Frühling schließlich Einzug hielt, hatte er keine Zeit mehr. „Wir sollten uns noch einen Namen überlegen.“, unterbrach Sakura Sasukes Grübeleien. „Hast du eine Idee?“ „Nein, aber ich bin der Meinung die kleine Dame sollte nicht ohne einen Namen auf die Welt kommen.“ „Hn.“, gab er simpel zurück. Und Sakura hatte Recht. Der Gedanke über den Namen des Mädchens begleitete Sasuke überall hin. Was steckte hinter einem Namen? Was sollte er bedeuten?  Auf Sasukes Missionen hatte er immer ein offenes Ohr. Er sah kleinen Mädchen hinterher in der Hoffnung er würde ihre Namen erfahren nur um endlich einen Anhaltspunkt für seine Tochter zu erhalten. Aber die Tage vergingen schneller als er Zeit hatte einen Namen zu wählen. Am letzten Abend vor dem regulären Geburtstermin saß Sasuke mit Naruto und Kakashi in kleiner Runde zusammen. Dass Sasukes Kind ein Thema sein würde, war von Anfang an unvermeidbar. „Und habt ihr euch einigen können?“, hakte Naruto nach. Niedergeschlagen senkte Sasuke den Kopf. „Nein. Ich hab immer noch keine Ahnung.“ „Nicht mal ne Vorliebe?“ „Nein. Ich weiß ja nicht mal wo ich ansetzten sollte. Was für eine Bedeutung steckt hinter einem Namen. Ich weiß ja noch nicht mal warum meine Eltern mich Sasuke genannt haben.“ „Hm. Gute Frage. Ich habe von der Herkunft meines Namens auch erst erfahren als ich das Buch von Ero-sennin gelesen habe.“ In diesem Moment unterbrach Kakashi die Grübeleien der Beiden. „Ihr zwei seid nun schon so alt und habt doch keine Ahnung. Denkst doch mal genau darüber nach. Naruto, Jiraiya-sama war der Sensei deines Vaters und ein guter Freund der Familie. Schließlich war er dein Pate. Also was für einen Grund könnten deine Eltern gehabt haben, dir den Namen des Protagonisten aus Jiraiyas Buch zu geben? Und Sasuke, streng mal dein Köpfchen an. Dein Vater war zu den Zeiten des Sandaime Polizeichef. Du trägst den Namen seines Vaters Sarutobi Sasuke. Also was glaubt ihr, was haben sich eure Eltern dabei gedacht?“ Es blieb still. Naruto hatte sichtlich mit der Frage zu kämpfen. In mancher Hinsicht viel es ihm schwer solche tiefgründigen Gedanken zu fassen. „Eure Eltern wollten euch Stärke mit euren Namen schenken und genau so ehrten sie die Personen, die sie sehr liebten und verehrten.“ Kakashi ließ sich zurück Inn den Sessel sinken. „Also ehrlich, als Shinobi seit ihr unantastbar aber sobald es um Zwischenmenschliches geht seid ihr zwei Blinde.“   Mit Kakashis Worten im Hinterkopf saß Sasuke noch bis spät in die Nacht an Sakura Schreibtisch. Vor ihm standen die Namen Sakura, Itachi und Sasuke im Kanji. Das Ende des Bleistiftes klopfte im regelmäßigen Staccato gegen die Tischplatte. Eure Eltern wollten euch Stärke mit euren Namen schenken und genau so ehrten sie die Personen, die sie sehr liebten und verehrten. Und wie von selbst, schien sich die Bleistiftspitze auf dem Papier zu bewegen, bis der Name dort stand. サラダ Mit einem Lächeln sah er auf das Blatt Papier, faltete es zusammen und verstaute es in seiner Hosentasche.   Mit einer kleinen Verspätung war es soweit. Sasukes und Sakura Tochter kam auf die Welt. Ungläubig starrte Sasuke den kleinen Menschen in Sakura Armen an. Ihr Haar war schwarz wie seines, ebenso ihre Augen, aber sie wirkten groß, offen wie Sakuras. Sasuke war erschlagen von der Situation. Das war sei Fleisch und Blut. Seine Tochter. Ein Kind des Uchiha-Clans. „Und? Wie soll sie nun heißen?“, fragte Sakura erschöpft. Sasuke griff nach dem Blatt Papier in seiner Hosentasche. Erwartungsvoll sah Sakura zu ihrem Mann, der sich noch einen Moment in Schweigen hüllte. „Sarada.“, flüsterte er. „Sarada? Wie-?.“ „-ihre Mutter, ihr Vater und Itachi… sie ist alles was ich liebe.“, gestand er. Sasuke legte das Blatt Papier auf das Nachtschränkchen und Sakura erkannte seine Kritzelei. Heiße Tränen sammelten sich in Sakuras Augen. Ihr Herz lief über vor Emotionen. „Dann also Sarada…“, sagte sie und küsste ihre neugeborene Tochter auf die Stirn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)