Was ich für dich empfinde von Fiamma ================================================================================ Kapitel 13: ------------ Kapitel 13 Erstarrt stand sie einfach nur da. Passierte das gerade wirklich? Mamoru küsste sie? Warum? Wollte er sie damit provozieren? Bevor sie wirklich realisieren konnte, was gerade geschah, löste er sich plötzlich von ihr und sah ihr tief in die Augen. „Usako. Ich liebe dich.“ „Du … liebst … mich?“ Nickend wollte er sie an sich ziehen, doch bevor es dazu kam, nahm sie ihre Hände in die Höhe und ging kopfschüttelnd einen Schritt zurück. „Ich komm da jetzt nicht ganz mit. Ist das wieder so eine verdrehte Art mich fertigzumachen? Willst du dich über mich lustig machen? Wenn du glaubst, dass mir der-“ „Jetzt sei doch mal still. Ich meine es ernst.“ Schwungvoll griff er nach ihren Handgelenken. „Seiya hat mir alles erzählt. Das Gespräch, was du mitbekommen hast, von Motoki und mir, ich meinte doch nicht dich damit. Das alles ist einfach nur ein blödes Missverständnis. Ich bin auch nicht mit Saori zusammen. Ich liebe dich. Und ich weiß, dass du das Gleiche für mich empfindest.“ „Du hast mit Seiya gesprochen? Wann?“ Grinsend schüttelte er seinen Kopf. „Das ist dir jetzt wichtig?“ Langsam löste er seine Hände von ihren Handgelenken, nur um sie auf ihre Wangen zu legen. Tief sah er ihr in die Augen und kam dabei ihrem Gesicht immer näher. „Ich glaube, ich muss es wohl noch ein Mal sagen. Ich. Liebe. Dich.“ „Du liebst mich“, wiederholte sie ihn leise und ganz langsam sickerten seine Worte in ihren Verstand. Er liebte sie. Er liebte sie wirklich. Augenblicklich schwirrten tausend Schmetterlinge in ihrem Bauch wild umher und sie hatte das Gefühl, als würde jede Faser ihres Körpers explodieren. „Usako“, flüsterte er und strich vorsichtig mit seinen Fingern über ihre Wangen. „Mamo-chan.“ Sanft legten sich erneut seine Lippen auf ihre und sie konnte jetzt nicht mehr anders. Wie von selbst rutschte ihr ihre Tasche aus der Hand und schwungvoll krallte sie sich an seinem Shirt fest. Wie lange hatte sie auf diesen Moment gewartet. Hatte nicht daran geglaubt, dass es tatsächlich passieren würde und doch stand sie nun hier mit ihm. Er liebte sie. Langsam löste er den Kuss und sah lächelnd zu ihr herunter. „Warum haben wir uns das Leben nur so schwer gemacht?“ Liebevoll strich er ihr eine verwirrte Strähne zurück hinter ihr Ohr. Sie merkte, wie ihr die Röte in die Wangen schoss und so sah sie ruckartig auf ihre Füße herunter. „Weil du ein blöder Baka warst“, murmelte sie und knetete ihre Finger in sein Shirt hinein. „Musst du gerade sagen, Odango.“ Lachend klopfte er ihr auf den Kopf, wodurch sie wieder zu ihm hinauf sah. „Hey.“ Schweigend sahen sie sich einfach nur an, bis Mamoru plötzlich in die Hocke ging und ihre Tasche aufhob. „Na komm.“ Lächelnd hielt er ihr seine Hand entgegen und verlegen legte sie ihre in seine. „Wo gehen wir hin?“ „Ins Crown. Ich muss mich bei jemandem bedanken. Außerdem sollten wir wohl mal über einiges sprechen.“     Mit großen Augen starrte Motoki die beiden an. „Ist es das, wonach es aussieht?“ Grinsend deutete Motoki auf ihre verschränkten Hände. „Ich, naja, ich denke schon.“ Räuspernd kratzte sie sich an ihrem Kopf. Vermutlich glich ihr Gesicht gerade einem Streichholzkopf. „Hat Mamoru also endlich seinen Hintern hochbekommen.“ Lachend boxte Motoki Mamoru gegen die Schulter. „Halt die Klappe.“ Grinsend schüttelte Mamoru seinen Kopf und ließ dabei seinen Blick durchs Crown wandern. „Seiya ist schon weg?“ „Ja, ihr habt ihn knapp verpasst.“ Als würde ein Schalter in ihrem Kopf umgelegt werden, fuhr bei dem Namen ein Schauer durch ihren Körper. Die ganze Zeit war ihr Verstand wie vernebelt gewesen, doch jetzt war alles schlagartig wieder da. „Verdammt. Ich muss ihn sofort anrufen! Er muss herkommen.“ Skeptisch zog Mamoru eine Augenbraue in die Höhe. „Naja, so wichtig es nun auch wieder nicht. Ich wollte mich zwar-“ „Was?“ Mit großen Augen starrte sie ihn an. „Na, dass du ihn extra hier herbestellen willst. Eigentlich würde ich jetzt viel lieber die Zeit mit dir alleine verbringen.“ „Ich muss ihn aber sprechen. Es ist wichtig, ich weiß nicht, was …“ Schwer atmend schüttelte sie ihren Kopf und lief dabei auf und ab. „Wenn sie … Was ist …“ Wild wedelte sie mit ihren Händen herum. „Usagi, was ist los?“ „Ich werde … Sie … Er …“ Augenblicklich legte Mamoru seine Hände auf ihre Schultern und brachte sie damit zum Stehen. Ernst sah er sie an. „Was ist los?“ Tief atmete sie ein. „Setz dich, dann erkläre ich es dir.“   „Ich werde nicht zulassen, dass dir irgendetwas passiert.“ Wütend ballte Mamoru seine Hände zu Fäusten. „Und die Polizei macht nichts?“ Langsam schüttelte sie ihren Kopf und zog das Blattpapier, welches sie heute bekommen hatte, aus der Tasche. „Das lag vorhin in meinem Spind.“ Sie konnte genau sehen, wie er die Kiefer zusammenpresste und angespannt den Zettel in die Mitte des Tisches zurückschob. Nachdenklich fuhr sie mit dem Finger herüber und betrachtete erneut das Foto von ihr. Wie konnte jemand so etwas machen? Ihr Foto war total verunstaltet und mit Morddrohungen beschriftet worden. Ohne das sie es wollte, stiegen ihr die Tränen in die Augen und verstohlen wischte sie mit dem Ärmel herüber. „Ich-“ „Usagi!“, rief eine Stimme und schwungvoll schlangen sich zwei Arme um ihren Oberkörper, „Alles in Ordnung? Du warst total verwirrt am Telefon.“ Langsam sah sie auf und blickte direkt in zwei blaue Augen. „Seiya.“ „Geht es dir gut?“ Sanft strich er ihr über den Rücken, bis ein lautes Räuspern ertönte. Augenblicklich sahen beide zu Mamoru, der Arme verschränkt zu ihnen herüber blickte. „Du kannst sie gern wieder loslassen.“ Grinsend löste sich Seiya von ihr und beugte sich etwas über den Tisch herüber. „Euer Gespräch war also erfolgreich?“ „Könnte man so sagen“, murmelte Mamoru. Sie hätte nie gedacht, dass sie das Mal sehen würde, aber er wurde tatsächlich rot. Ohne ein weiteres Wort griff er nach seiner Kaffeetasse und nippte daran. Lachend drehte sich Seiya daraufhin zu ihr und knuffte ihr in die Seite. „Ich freue mich für euch.“ Lächelnd nickte sie, doch danach verzogen sich ihre Mundwinkel nach unten. Schwer atmend schob sie den Drohbrief zu Seiya herüber. „Das habe ich vorhin bekommen.“ Sofort nahm Seiya den Zettel in die Hand. „Jetzt geht sie eindeutig zu weit!“ „Sie?“, fragte Mamoru und sah verwirrt zwischen ihr und Seiya hin und her. „Die Tochter meiner Managerin. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dafür verantwortlich ist.“     Schweigend lief sie neben Mamoru her. Lange hatte sie noch mit Mamoru, Seiya und Motoki, der auch wissen wollte, was los war, zusammengesessen und überlegt, doch hatte das nicht viel gebracht. Seiya wollte zwar noch ein Mal seine Managerin direkt ansprechen und sie damit konfrontieren, doch hatte sie nicht große Hoffnung, dass dies irgendetwas bringen würde. Leise seufzend sah sie auf die Pflastersteine herunter. Vielleicht waren das alles auch bloß leere Drohungen, um ihr Angst machen zu wollen. Sie hoffte es zumindest. „Da sind wir.“ „Hm?“ Irritiert blickte sie auf und bemerkte dadurch erst, dass sie vor ihrem Haus standen. „Oh.“ „Also.“ Mit den Händen in den Taschen wippte Mamoru auf seinen Füßen hin und her und schien genau wie sie, nicht genau zu wissen, wie sie nun miteinander umgehen sollten. „Also“, wiederholte sie ihn und knetete ihre Hände ineinander. „Sehen wir uns morgen nach der Schule im Crown?“, sagte er mehr zu seinen Schuhen, als zu ihr und tippte mit dem Fuß vor sich herum. „Mhm.“ Nickend zog sie ihren Schlüssel aus der Tasche und wollte sich gerade von ihm verabschieden, als er sie plötzlich in seine Arme zog. Lächelnd schmiegte sie sich an seine Brust und sanft strich er ihr über den Rücken. „Usako“, hauchte er in ihr Ohr und augenblicklich fuhr erneut ein Schauer durch ihren Körper. „Mamo-chan.“ „Bis morgen.“ „Ja, bis morgen.“ Lächelnd sah sie zu ihm herauf und langsam wanderten ihre Köpfe zueinander, bis sich ihre Münder zu einem innigen Kuss verschlossen. Mit klopfendem Herz ging sie einen Schritt zurück, winkte ihm zu und verschwand dann schnellen Schrittes im Haus.     Summend schlenderte Usagi am nächsten Tag die Treppe herunter und tänzelte zu ihren Schuhen. „Na, da hat ja jemand gute Laune.“ Lächelnd hielt ihr ihre Mutter das Mittagessen entgegen. „Ist ja auch ein schöner Tag heute.“ Skeptisch zog ihre Mutter eine Augenbraue in die Höhe und sah aus dem Fenster hinaus. „Es regnet in Strömen.“ Schulterzuckend schlüpfte sie in ihre Schuhe und griff nach einem Regenschirm. „Dann nehme ich den halt mit.“ „Wenn man dich so ansieht, könnte man glauben, du bist frisch verliebt.“ Lächelnd sah ihre Mutter sie an und prompt merkte sie, wie die Röte in ihre Wangen schoss. „Ich, also, ja, ich muss dann auch los.“ Schwungvoll öffnete sie die Tür, spannte den Schirm und lief winkend los. Als ihre Mutter nicht mehr in Sichtweite war, verlangsamten sich ihre Schritte wieder und laut pustete sie aus. Wüsste ihre Mutter von Mamoru, würde sie nur tausend Fragen stellen und dazu hatte sie noch wenig Lust zu. Ein breites Grinsen schlich sich über ihr Gesicht und wild begann ihr Herz zu schlagen, als sie an Mamoru denken musste. So richtig hatte sie es immer noch nicht realisiert, dass er nun ihr Freund war. Sie war schon auf die Gesichter ihrer Freundinnen gespannt, wenn sie es ihnen gleich erzählen würde. Sie hätte es ihnen auch am Telefon sagen können, doch wollte sie es lieber persönlich machen. Kichernd tippelte sie durch den Regen, als sie plötzlich stehen blieb. Sie hatte das seltsame Gefühl, dass sie jemand beobachten würde. Angespannt sah sie sich um, jedoch konnte sie nichts Verdächtiges entdecken. Alle gingen ihren eigenen Treiben nach und wuselten durch die Straßen. Kopfschüttelnd ging sie weiter. Vermutlich hatte sie sich das nur eingebildet. Ein kurzer Blick auf die Uhr ließ sie allerdings aufschrecken. Jetzt war sie schon wieder so spät dran. Wenn sie sich nicht beeilte, kam sie schon wieder zu spät. Rasch legte sie einen Zahn zu und bog in eine kleine Seitenstraße ein. Flink lief sie über den Asphalt. Sie hatte die Seitenstraße schon beinahe wieder verlassen, als ein lautes Quietschen sie aufschrecken ließ. Sofort sah sie hinter sich und riss entsetzt ihre Augen auf. Ein Auto raste genau auf sie zu. Wild wedelte sie mit ihren Händen herum, wodurch ihr ihr Schirm aus der Hand rutschte. Doch das Auto blieb nicht stehen. Prompt setzten sich ihre Beine wieder in Bewegung. Aber es war zu spät. Das Auto erwischte sie. Eine Schmerzenswelle durchfuhr ihren Körper und hart landete sie bäuchlings auf der Straße. Das Letzte, das sie sah, war eine Gestalt, die aus dem Wagen stieg, bevor alles hinter einem schwarzen Schleier verschwand.       Nervös tippte Mamoru auf dem Tresen herum und sein Blick wanderte immer wieder zu seiner Uhr. „Sie ist ja gleich da.“ Lachend wischte Motoki vor ihm herum und stellte eine neue Tasse Kaffee vor ihn. „Ich weiß nicht, wovon du sprichst“, murmelte er und nahm seinen Kaffee in die Hand. „Na von deiner Liebsten natürlich“, sagte Motoki und wackelte dabei mit seinen Augenbrauen. Sein Blick wanderte zur Tür herüber und grinsend deutete er hinter Mamoru. „Da kommen ihre Freunde herein marschiert.“ Augenblicklich drehte sich Mamoru auf dem Hocker herum und beobachtete Ami und die anderen, wie sie das Crown betraten. Zu seiner Verwunderung war Usagi nicht dabei. Musste sie etwa wieder nachsitzen? Seufzend wandte er sich zurück zu Motoki und ignorierte gekonnt sein Gelächter. „Hallo Motoki“, trällerte Minako hinter ihnen und stellte sich an den Tresen heran. „Hallo. Na, wo habt ihr denn Usagi gelassen? Muss sie mal wieder länger bleiben?“ Zwinkernd sah Motoki dabei zu ihm. Gleich konnte er sich auf Fragen von Usagis Freundinnen gefasst machen und sah daher stur auf seinen Kaffee herunter. Sie hatte mit Sicherheit allen erzählt, dass sie nun zusammen waren. „Nein. Sie war gar nicht in der Schule. Komischerweise hat sie sich gar nicht gemeldet, dass sie krank ist.“ Verwundert sah Mamoru wieder auf und drehte sich zu Minako herum, die nachdenklich auf ihrem Kinn herumtippte. „Wir haben sie auch versucht auf ihrem Handy zu erreichen. Aber es ist aus. Bestimmt schläft sie.“ Augenblicklich beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Sofort sah er zu Motoki, der offenbar den gleichen Gedanken hatte. „Minako, habt ihr die Nummer von Usagis Eltern?“ „Ja, aber warum fragst du?“ „Ruf sie sofort an und frag, ob es ihr gut geht.“ Verwirrt zog Minako ihr Handy aus der Tasche. „Was ist den los?“ „Ich erklär es dir gleich. Ruf an!“   „Okay. Verstehe. Vielen Dank.“ Mit großen Augen nahm Minako das Handy herunter. „Usagi ist ganz normal los zur Schule gegangen.“ Ruckartig sprang Mamoru vom Hocker und fuhr sich mit den Händen durch seine Haare. „Usagi ist nicht in der Schule angekommen. Das heißt …“ „Du meinst etwa?“, fragte Minako zitternd und sah Mamoru eindringlich an. „Irgendetwas ist passiert.“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)