Was ich für dich empfinde von Fiamma ================================================================================ Kapitel 12: ------------ Kapitel 12   „Das kann doch nicht deren ernst sein.“ Schimpfend lief Seiya neben ihr her und seufzend blickte sie zu ihm herauf. „Wir haben ja wirklich keine Beweise. Nachher ist sie es wirklich nicht gewesen.“ Stöhnend blieb er stehen, hielt sich die Hand gegen seine Schläfe und schüttelte seinen Kopf. „Du bist wirklich zu gutgläubig Schätzchen. Wer soll es denn sonst gewesen sein?“ Schulterzuckend ging sie gefolgt von ihm weiter. „Keine Ahnung.“ „Siehst du. Anstatt etwas zu machen, lassen sie uns einfach mit einer Anzeige gegen unbekannt stehen.“ Gerade, als sie noch etwas dazu sagen wollte, klingelte plötzlich Seiyas Handy. Rasch zog er es heraus. Als er allerdings auf das Display sah, stöhnte er genervt auf. „Wenn man vom Teufel springt, naja oder Teufelsmutter in dem Fall. Du entschuldigst mich kurz?“ Schnell nickte sie ihm zu. Da sie ihn nicht stören wollte, ging sie schon ein Paar Schritte vor und ließ ihren Blick dabei über die Straße wandern. Vielleicht machten sie sich ja einfach zu große Sorgen und die Person wollte ihr einfach einen Schrecken einjagen und das war es. Mehr machte sie vielleicht nicht. „Entschuldige“, riss sie dann allerdings Seiyas Stimme wieder aus ihren Gedanken und flink drehte sie sich zu ihm herum.  „Ich werde im Studio erwartet. Das hat ich komplett vergessen.“ „Oh Okay.“ Mit ernster Miene legte er seine Hände auf ihre Schultern. „Ist das denn Okay, wenn ich dich jetzt alleine lasse?“ Nickend lächelte sie ihm zu. „Ich wollte sowieso jetzt nach Hause. Bin doch etwas … müde.“ Grinsend beugte sich Seiya mit einem Mal ganz dich zu ihr herunter. „Kleiner Kater was.“ Prompt wurde sie rot, wie eine Tomate und wedelte wild mit ihren Händen herum. „Nein. Es ist nur. Ach ich bin einfach nur müde.“ Kopfschüttelnd tippte er ihr auf ihrem Haarschopf herum. „Klar.“ „Seiya!“ Schimpfend ballte sie ihre Hände zu Fäusten, doch lange hielt sie es auch nicht aus, und beide begannen zu lachen. „Na gut. Ich muss dann. So kann ich wenigstens Suzu noch ein Mal zur Rede stellen und sie damit vielleicht zu einem Geständnis kriegen … Meld dich, wenn etwas sein sollte.“ „Mach ich.“ Lächelnd winkte sie ihm hinterher und machte sich dann auch auf den Weg. Kurz überlegte sie zwar, noch ein Mal einen Abstecher ins Crown zu machen, doch verwarf sie diesen Gedanken auch gleich wieder. Nachher würde Mamoru immer noch dort sein. Mit seiner Freundin. Seufzend musste sie an die Situation von vorhin denken. Was sollte das von ihm? Wieso spielte er sich so auf, besonders, wenn ein paar Tische weiter seine Freundin saß? Sie wurde aus ihm einfach nicht schlau.     „Das ist nicht fair“, jammerte sie laut und kramte genervt ihre Sachen zusammen. „Aber du hast sie ja nicht gemacht.“ „Ami!“ „Entschuldige.“ Stöhnend schulterte sie ihre Tasche und sah die anderen mit großen Augen an. „Ich habe sie halt total vergessen gehabt. Mich deshalb gleich zum Nachsitzen zu schicken … Das kann doch mal passieren.“ Das ganze Wochenende über hatte sie sich in ihrem Zimmer eingeigelt und, auch wenn sie sich vorgenommen hatte, die Sachen nicht zu ernst zu nehmen, über diesen Drohbrief gegrübelt. „Naja es ist halt nicht das erste Mal.“ Verlegen kratzte sich Makoto an ihrer Schläfe, „Die Stunde geht bestimmt ganz schnell vorbei und dann kommst du zu Rei einfach nach.“ „Ja, ja. Bleibt mir ja nichts anderes übrig.“ Schwer seufzend winkte sie den anderen zu und verließ den Klassenraum.     Immer wieder beobachtete er heute die vollen Tische. Doch von Usagi keine Spur. Seiya schien heute nur mit seinen Brüdern hier zu sein. Zumindest ging er davon aus, dass es seine Brüder waren. Persönlich hatte er die anderen beiden ja noch nie gesehen gehabt. Erneut wanderte sein Blick zu Seiya herüber. Er wurde einfach aus seinen Worten nicht schlau. Was meinte er bitte damit, dass er ein übles Spiel mit Usagi spielen würde? Er spielte überhaupt kein Spiel mit ihr. „Also wenn Blicke töten könnten, wäre der Popstar dort hinten mittlerweile von der Bank gekippt.“ „Hä?“ Ruckartig drehte er sich zurück und blickte direkt in das grinsende Gesicht von Motoki. „Also wenn du ihn unauffällig beobachten wolltest, dann muss ich dich leider enttäuschen.“ Schnaufend griff er nach seiner Tasse. „Ich beobachtete niemanden. Okay. Ich frage mich halt nur, was …“ „Du fragst dich was?“ „Ach nicht so wichtig.“ Brummend nahm er einen Schluck von seinem Kaffee und hielt sich danach demonstrativ sein Buch vor die Nase. „Wer`s glaubt“, murmelte sein Freund. Im Augenwinkel konnte er sehen, wie Motoki zu einem der Tische huschte und so nahm er sein Buch wieder herunter. Sein Blick streifte erneut den Tisch mit den Three Lights, an dem sich Seiya gerade erhob und zielstrebig die Toilettenräume ansteuerte. Sofort schossen ihm wieder seine Worte in den Kopf. Was zur Hölle für ein Spiel sollte er bitte mit Usagi spielen? Meinte er den Kuss? War er deshalb eigentlich gar nicht sauer auf ihn? Er an seiner Stelle hätte ihm die Hölle heißgemacht, wenn Usagi seine Freundin gewesen wäre und sie sich so geküsst hätten. Stöhnend senkte er seinen Kopf und betrachtete die braune Flüssigkeit in seiner Tasse. Sie war aber nicht seine Freundin. Sondern seine. Sollte er die Sache vielleicht einfach auf sich beruhen lassen? „Ach verdammt“, fluchte er laut und sprang von seinem Hocker, was ihm einen verdutzten Blick seines Freundes einbrachte. Aber das war ihm gerade egal. Er musste es jetzt einfach wissen, was Seiya damit sagen wollte. Schnurstracks lief er ebenfalls auf die Toilettenräume zu und öffnete in einer Handbewegung die Tür. Seiya stand gerade an den Waschbecken und wusch sie die Hände. Laut ließ er die Tür ins Schloss fallen und stampfte auf diesen zu. „Was sollte das heißen? Was für ein Spiel soll ich bitte mit Usagi spielen?“ Ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen, trocknete sich der Popstar seine Hände ab und steckte dann lässig seine Hände in die Hosentaschen. „Das weißt du wohl selbst am Besten.“ „Wenn ich es wüsste, würde ich ja kaum fragen“, knurrte er und trat noch ein Stück näher an ihn heran. Er hatte jetzt absolut keine Lust auf Ratespiele. „Was ich damit meine ist, dass du mit ihren Gefühlen spielst. Nur zu deinem Spaß. Was bezweckst du damit überhaupt? Willst du damit allen zeigen, was für ein toller Hengst du bist? Das ist erbärmlich.“ Verachtend schnaufte Seiya aus und machte einen Schritt an ihm vorbei in Richtung Tür. „Ich mache was? Wenn du sauer, wegen des Kusses bist. Gut, dafür … Nein, weißt du was, dafür entschuldige ich mich nicht. Denn es tut mir nämlich überhaupt nicht leid. Ich weiß, genauso gut wie du auch, dass es ihr auch was bedeutet hat. Sie will es sich nur nicht eingestehen. Doch ich werde nicht aufgeben, bis sie es auch kapiert, dass sie an meine Seite gehört und nicht an deine.“ Kopfschüttelnd drehte sich Seiya plötzlich herum und hob fragend seine Hände in die Höhe. „Warte. Moment. Willst du mir damit gerade sagen, dass du Usagi liebst?“ „Ja. Ganz genau, das will ich damit sagen.“ Aufgebracht ballte er seine Hände zu Fäusten. Bereit für Seiyas Antwort darauf. Er hatte nicht geplant, damit so bei ihm herauszuplatzen, es war einfach so passiert. Nun musste er halt mit den Konsequenten leben. Egal, wie die aussah. Er war bereit um Usagi zu kämpfen. Angespannt sah er Seiya direkt in die Augen, doch anstatt dass dieser ihm nun wütend Parole gab, fing er mit einem Mal an zu lachen. „Das glaub ich jetzt echt nicht.“ „Was ist daran so lustig?“ Glaubte er etwa, nur weil er ein ach so toller Popstar war, dass er keine Konkurrenz für ihn wäre? „Zunächst möchte ich etwas klarstellen. Erstens Usagi und ich sind kein Paar und zweitens ihr beide seid echte Idioten.“ Irritiert klappte ihm regelrecht die Kinnlade herunter. Er hätte mit allem gerechnet, dass er ihm eine reinhauen würde, ihn beschimpfen würde oder sonst was tat, aber nicht damit, dass er ihm offenbarte, dass sie gar kein Paar waren. Total überrumpelt von der neuen Nachricht schüttelte er nur verwirrt seinen Kopf. „Was?“ „Komm mit. Wir sollten uns mal unterhalten.“ Immer noch lachend öffnete Seiya die Tür und verließ somit die Männertoilette. Kurz verharrte er in seiner Position, doch bevor die Tür wieder zurück ins Schloss fiel, eilte er ihm hinterher. Rasch lief Seiya zu einem, gerade frei gewordenen, Tisch und deutete ihm an, sich zu setzen. Den verwunderten Blick seitens Motoki war ihm dabei natürlich nicht entgangen. Darum konnte er sich aber später kümmern. Jetzt musste er wissen, was hier los war. Schwungvoll ließ er sich daher auf den Stuhl fallen. „Was soll das heißen, ihr seid kein Paar?“ „Wir sind nur gute Freunde, das ist alles. Und, als ihr guter Freund, hat sie mir so einiges über dich erzählt.“ Arme verschränkend ließ er sich nach hinten gegen die Lehne fallen.“Aha.“ „Zum Beispiel hat sie mir erzählt, was du über sie gesagt hast. Und das passt so gar nicht zu dem, was du mir jetzt gerade gesagt hast.“ „Und das wäre?“ Musste sich der Typ ständig alles aus der Nase ziehen lassen? „Sie hat ein Gespräch von dir und, ich denke mal, mit dem Blondschopf dahinten, der uns ganz offensichtlich zu belauschen versucht, mitgehört.“ Kurz sah er über seine Schulter und konnte sich ein leises Stöhnen über Motoki nicht verkneifen, der mehr schlecht als recht, versuchte, sie tatsächlich zu belauschen. Als er ihm allerdings mahnend in die Augen sah, huschte er, als wäre nichts gewesen, zurück zum Tresen. „Was soll das für ein Gespräch gewesen sein“, wandte er sich wieder an Seiya und war nun mehr als nur neugierig, was der meinte. „Sie hat gehört, wie du über sie geredet hast, und meintest, warte wie war das, ach ja genau, sie wäre einfach nur ein nerviges kleines Blondchen, das nicht kapiert, dass dich in Ruhe lassen soll.“ Schlagartig riss er seine Augen auf, sprang auf und klatschte mit seinen Handflächen vor sich auf den Tisch. „Aber, damit war doch gar nicht sie gemeint … Jetzt wird mir einiges klar.“ Tonlos ließ er sich zurück auf seinen Stuhl fallen. Deshalb war sie damals so schnell abgehauen und hatte sich seit dem Tag so seltsam ihm gegenüber verhalten. Sie dachte, er würde sie nicht leiden können. Und dann fiel ihm noch etwas ein. Als er versucht hatte mit ihr zu sprechen. Sie wollte, dass sie sich voneinander fernhielten, weil sie ja anders empfinden würde als er. Das jedoch würde ja bedeuten, dass … „Wenn sie genau so empfindet, wie ich, dann heißt das ja … Usagi ist …“ „Über beide Ohren in dich verschossen.“ Lachend schüttelte Seiya seinen Kopf. „Über euch könnte man echt so einen Liebes-Schnulz-Film drehen.“ „Haha sehr witzig.“ Stöhnend legte er seinen Kopf in den Nacken und fuhr sich danach laut auspustend durch die Haare. Bevor er aber noch etwas sagen konnte, piepte Seiyas Handy mit einem Mal. Schweigend zog er es aus seiner Tasche und so wartete er ab, bis er fertig war. Immer breiter wurde jedoch Seiyas grinsen und verschwörerisch begann ihr ihn nun zu fixieren. Was sollte das denn jetzt? „Das war Usagi … Sie ist gerade im Park und fragt, ob wir uns treffen können.“ „Und, was hab ich jetzt damit zu tun?“ „Oh man, bist du so schwer von Begriff? Na los. Geh zu ihr!“ „Jetzt?“ „Ja, jetzt! Sie wartet bei der großen Uhr.“ Nickend sprang er auf und setzte schon dazu an, loszulaufen, als er sich doch noch ein Mal zu Seiya zurückdrehte. „Ich … also … Danke.“ „Ja ja.“ Lachend stand Seiya auf und klopfte ihm auf die Schulter, „Ich glaube, du bist doch ganz in Ordnung.“ „Und ich glaube, du bist doch nicht so ein eingebildeter Popstar.“ „Nur, wenn ich einen guten Tag hab.“ Beide mussten kurz lachen, doch dann nickte er Seiya zu und rannte los.       Angespannt lief sie auf und ab und wartete auf Seiya. Eigentlich hatte sie ja vorgehabt nach dem Nachsitzen zu Rei zu gehen, doch nach dem neuesten Fund in ihren Spind hatte sie absolut keine Lust mehr dazu gehabt. Schwer atmend klammerte sie krampfhaft ihre Finger um den Gurt ihrer Tasche. Die ganze Sache wurde einfach immer unheimlicher. Nervös ging sie weiterhin auf und ab. Wo blieb er denn? Sie wollte gerade ihr Handy aus der Tasche ziehen, um Seiya zu fragen, wo er blieb, als ihr mit einem Mal eine ganz andere Person in ihre Augen sprang. Blieb ihr denn gar nicht erspart heute? Ruckartig drehte sie sich herum und ging ein paar Schritte weiter Richtung Uhr. Vielleicht hatte er sie ja nicht bemerkt. Er schien es ja ziemlich eilig zu haben. So unauffällig wie möglich versuchte sie aus seinem Blickfeld zu verschwinden. „Usagi!“ Soviel dazu, dass er sie nicht gesehen hatte. Abrupt beschleunigte sie ihre Schritte. Sie hatte jetzt wirklich keinen Nerv auf dumme Sprüche von ihm. „Odango atama! Du bleibst jetzt gefälligst stehen!“ Wütend drehte sie sich herum. Konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen? „Ich habe jetzt keine Zeit für dich Baka. Also zisch ab.“ Schnell hatte er die letzten Meter zu ihr überwunden, blieb nun nach Luft schnappend vor ihr stehen und stützte sich mit seinen Händen auf seinen Beinen ab. „Wusste ich doch, dass du darauf reagierst.“ „Ich habe jetzt keine Zeit für deine dummen Sprüche. Ich bin verabredet, wäre also schön, wenn du verschwinden würdest.“ Langsam richtete er sich wieder auf und trat mit einem Mal näher an sie heran. „Ich werde nie wieder verschwinden“, flüsterte er und kam einen weiteren Schritt auf sie zu. Ruckartig wich sie zurück und sah ihn mit großen Augen an. „Was willst du?“ „Dich.“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, schnappte er sie plötzlich am Handgelenk, zog sie zu sich und, bevor sie überhaupt irgendwie reagieren konnte, hatte er schon beide Hände auf ihre Wangen gelegt. Sein Gesicht kam dabei immer näher, bis seine Lippen schließlich ihre trafen.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)