Was ich für dich empfinde von Fiamma ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Kapitel 11   „Ich hoffe, du wartest noch nicht lange.“ Schwungvoll wurde er von Saori umarmt und prompt versteifte sich sein gesamter Körper. Nur zögerlich erwiderte er ihre Begrüßung. „Nein. Bin auch noch nicht lange da.“ „Dann ist ja gut. Also, du wolltest mit mir sprechen?“ Nickend deutete er auf den nächsten freien Tisch und so liefen die beiden herüber. Kurz ließ er dabei seinen Blick herüber zu Usagi wandern. Zappelig rutschte sie auf ihrem Stuhl hin und her. Was hatte sie denn? Irritiert sah er auf einen Zettel, den sie in ihrer Hand hielt. Irgendetwas stimmte doch mit ihr nicht. Und damit meinte er nicht, ihren kläglichen Versuch ihm einreden zu wollen, dass der Kuss nur ein Spiel für sie war. Vermutlich versuchte sie sich das selbst einzureden, dass sie kein schlechtes Gewissen wegen diesem Popstars bekommen würde. „Mamoru?“ Erschrocken sah er wieder zu Saori, die ihn fragend ansah. „Ja, entschuldige. Setz dich.“ Lächelnd rutschte Saori auf die Bank und schwer atmend nahm er gegenüber von ihr Platz. Hin und her überlegend, wie er das Gespräch anfangen sollte, fuhr er sich nervös durch die Haare. Das würde mit Sicherheit jetzt nicht einfach werden, aber es musste sein. „Saori, wie soll ich es sagen also …“ Er konnte genau sehen, wie sie skeptisch ihre Brauen zusammenzog. „Was ist denn los? Du weißt doch, dass du mit mir über alles reden kannst.“ Lächelnd beugte sie sich über den Tisch und legte ihre Hand auf seine. Tief atmete er noch ein Mal ein, zog seine Hand aus ihrer heraus und bettete sie auf seinem Schoß. Irritiert nahm sie ihre Hand wieder zurück. Er merkte, dass sie etwas sagen wollte, doch er musste ihr zu vorkommen. Jetzt oder nie. „Saori, die Nacht … Es, naja, es war ein riesiger Fehler. Das hätte nie passieren dürfen. Es tut mir wirklich sehr leid, wenn ich dir damit falsche Hoffnungen gemacht habe.“ „Mamoru, wovon sprichst du? Du bereust es, dass du mir heute Nacht geholfen hast? Wenn das so ist, dann-“ Abwehrend hob er seine Hände in die Höhe. „Nein, das meine ich nicht. Ich meine, dass wir beide miteinander … “ Doch weiter sprach er nicht, da er im Augenwinkel sehen konnte, wie dieser Seiya das Crown betreten hatte und nun schnurstracks zu Usagi lief. Nachdenklich sah er dadurch wieder zu Usagi und beobachtete, wie sie sich diesem Seiya in die Arme warf. „Warte. Moment“, riss ihn Saori wieder aus seinen Gedanken uns so sah er zurück zu ihr. Er musste sich wirklich konzentrieren, und diese Sache erst ein Mal klären. „Du glaubst, dass du mit mir, also das wir miteinander …?“ Mit großen Augen zeigte sie auf sich und wurde prompt so rot, wie eine Tomate. „Haben wir nicht?“ Zaghaft schüttelte sie ihren Kopf und traute sich offenbar nicht mehr ihn anzusehen. „Saori. Bitte du musst mir erzählen, was passiert ist, nachdem wir die Party verlassen haben. Ich hab einen totalen Blackout.“ „Naja, so viel gibt es da eigentlich nicht zu erzählen. Nachdem wir bei dir angekommen sind, hast du mir netterweise ein Shirt geliehen, da ich meins auf dem Weg … Naja, es war dreckig. Auf jeden Fall waren wir beiden total fertig und haben uns, nachdem wir uns nicht einig wurden, wer auf dem Sofa schläft, zusammen in dein Bett gelegt und sind beide sofort eingeschlafen.“ Ein riesiger Stein fiel ihm vom Herzen. Erleichtert pustete er aus und ließ er sich zurück gegen die Lehne fallen. Erst jetzt bemerkte er, wie taktlos seine Reaktion, da er ja um ihre Gefühle für ihn wusste, war, und richtete sich sofort wieder auf. „Saori. Es tut mir wirklich leid. Ich wollte nicht, naja, ich weiß ja, dass du in mich … Du bist für mich eine gute Freundin, aber -“ „Schon gut. Du musst dich nicht entschuldigen. Es ist alles gut.“ Schwach lächelnd nickte sie ihm zu, und er wusste ganz genau, wie sie sich gerade fühlte. Leise seufzend sah er dabei zu Usagi. Ja, er wusste genau, wie sie sich gerade fühlte. „Du liebst sie oder?“ „Was?“ Ruckartig wandte er sich wieder an sie. „Na das Mädchen, was du gestern auf der Party geküsst hast. Usagi hieß sie doch.“ Betreten zuckte er mit seinen Schultern. Irgendwie war es seltsam ihr das so zu sagen. Er wollte sie nicht verletzen, aber andererseits hatte sie ein recht auf die Wahrheit. „Ja. Ich liebe sie.“ „Na, dann solltest du es ihr sagen.“ Verwundet sah er sie an. Sie lächelte wieder. „Das ist nicht so einfach …Sie hat … Sie hat einen Freund.“ „Lass mich dir als deine gute Freundin sagen, sag es ihr. Jeder hat gestern gesehen, dass da mehr zwischen euch ist.“ „Jeder?“ Ruckartig sah er wieder zu Usagi und stutzte auch prompt zusammen. Ängstlich kauerte sie auf ihrem Stuhl und dieser Seiya schien mehr als wütend zu sein. Stritten sie nachher wegen dieses Kusses? Machte Seiya ihr etwa ärger deswegen?     Schon wieder spürte sie seinen Blick auf sich, doch sie hatte jetzt wirklich keinen Kopf für so etwas. Konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen? Was sollte das eben überhaupt? Natürlich war der Kuss nicht nur ein Spiel. Aber was sollte sie sonst anderes sagen? Sie konnte ja kaum zu ihm sagen, Hey übrigens, ich weiß, du kannst mich nicht leiden, aber der Kuss war der Wahnsinn und ich will von niemand anderem jemals wieder geküsst werden. Warum wollte er überhaupt mit ihr darüber reden? Wollte er sie damit noch weiter runter machen? Dass sie nur ein dummes Blondchen war, dass wie ein Groupie ihm hinterher schmachtete? Brauchte er so etwas für sein Ego? Warum ließ er sie nicht einfach in Ruhe. Er war es doch, der von ihr genervt war. „Wir werden herausfinden, von wem der Scheiß ist“, riss Seiya sie wieder aus den Gedanken. Kopfschüttelnd sah sie wieder zu ihm. Sie hatte jetzt wirklich andere Dinge zu tun, als sich über diesen Baka aufzuregen. „Und wenn nicht? Was, wenn das wirklich ernst gemeint ist?“ Schwer schluckend nahm sie mit zittrigen Fingern den Zettel erneut in ihre Hände und starrte auf die rot verlaufenden Buchstaben.   Ich hatte dich gewarnt. Niemand steht mir im Weg. Nun bist du fällig.   „Jetzt bin ich fällig? Was soll das denn bitte heißen? Ich meine, das sieht doch aus, wie Blut!“ Ruckartig ließ sie den Zettel wieder fallen und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. „Ich ruf jetzt unsere Managerin an und dann gehen wir zur Polizei. Das geht deutlich über die Briefe die Yaten und Kakyuu bekommen hatten heraus.“ Langsam sah sie wieder auf und nickte Seiya zu. Wie konnte jemand solche Briefe schreiben, nur weil die Person dachte, sie wäre mit ihm zusammen? Und selbst wenn es so wäre, Seiya konnte doch selbst entscheiden, mit wem er zusammen war. Sie merkte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen und ihr allmählich die Wangen herunterliefen. Schnaufend steckte Seiya den Brief in seine Tasche, legte seinen Arm um sie herum und zog sie so eng an sich. „Es tut mir so leid, dass du wegen mir, solche Sachen bekommen musst.“ Schulterzuckend zog sie ein Taschentuch heraus und schnäuzte sich die Nase. "Wer macht denn so etwas?" „Ich weiß es auch nicht. Aber keine Angst, ich werde schon aufpassen, dass dir nichts passiert.“ Sie konnte genau sehen, wie er schnaufend seine Hände zu Fäusten ballte. „Seiya, wer könnte es denn nur gewesen sein?“ „Ich weiß es ni...“ Mit großen Augen starrte er sie plötzlich an, sprang auf und griff ruckartig nach ihrem Arm. „Ich glaub, ich weiß es-“ „Lass sie los. Wenn du sauer bist, dann lass es an mir aus!“, unterbrach ihn eine brummende Stimme und verwirrt, sah sie in zwei blaue Augen.     Er konnte sich nicht weiter mit ansehen, wie fertig Usagi da saß. Wenn der Typ sauer, wegen des Kusses war, dann sollte er es an ihm auslassen, nicht an ihr. Ohne groß darüber nachgedacht zu haben, war er zu ihrem Tisch geeilt. „Mamoru, was soll das?“ Zitternd stützte sie sich mit ihren Händen am Tisch ab und erhob sich langsam. „Wenn er sauer, wegen des Spiels gestern ist, dann soll er es an mir auslassen. Ich hab schließlich angefangen.“ Demonstrativ drehte er sich dazu zu Seiya und funkelte ihn böse an. Er verstand zwar nicht wieso, aber Usagi hatte sich, aus irgendeinem Grund, für diesen Idioten entschieden. Auch, wenn er deutlich gespürt hatte, dass da etwas zwischen ihnen war. Sie sollte jetzt nicht wegen ihm Stress haben. Sie sollte glücklich sein, auch wenn das hieß, dass sie mit diesem Typen zusammen war. „Mach dich locker. Es war nur ein Spiel und hatte nichts zu bedeuten. Es gibt also kein Grund auf mich eifersüchtig zu sein.“ „Es dreht sich nicht immer alles um dich. Ich weiß, es ist schwer vorstellbar. Ich weiß zwar nicht, was du damit bezweckst, aber lass stecken … Seiya komm, wir gehen.“ Ohne ihn noch ein Mal anzusehen, drückte sie sich an ihm vorbei, und lief in Richtung Ausgang. Irritiert sah er ihr hinterher und bemerkte im Augenwinkel, wie Seiya seine Sachen schnappte. Er machte ein Schritt an ihm vor, blieb dann jedoch stehen und sah über seine Schulter zu ihm zurück. „Du spielst ein ziemlich übles Spiel mit ihr mein Freund“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, wandte er sich wieder von ihm ab und lief Usagi hinterher. Kurz beobachtete er die beiden noch, wie sie das Crown verließen, bis er schließlich kopfschüttelnd zurück zu Saori ging. Er spielte ein übles Spiel? Was sollte das bitte heißen?     Wütend stampfte Usagi neben Seiya her. „Was bildet der sich überhaupt ein? Meint er, die Welt dreht sich nur um ihn? Kann sein Ego nicht vertragen, dass er möglicherweise an einem Streit schuld sein sollte? Also kommt der strahlende Held in goldener Rüstung daher geritten und rettet die arme Frau? Will er jetzt einen Orden dafür?“ Weitere Male schnaufte sie auf. Nachdem sie sich etwas abgeregt hatte, musste sie sich eingestehen, dass es ihr einen kleinen Stich verpasste hatte, dass er es wirklich nur als Spiel abgetan hatte. Und das, wo er es kurz vorher noch als Blödsinn betitelt hatte, als sie zu ihm gesagt hatte, dass es nur ein Spiel war. Sie wurde aus ihm einfach nicht schlau. Tief atmete sie ein und rieb sich danach über den Nasenrücken. „Entschuldige bitte.“ „Schon gut Schätzchen.“ Schwach lächelnd nickte sie ihm und augenblicklich fiel ihr wieder ein, dass Seiya eigentlich gerade etwas sagen wollte. „Was wolltest du eigentlich eben sagen, bevor wir gestört wurden?“ „Ich glaube, ich weiß, wer dahinter steckt.“ Abrupt blieb sie stehen und sah ihn mit großen Augen an. „Ehrlich?“ „Wen haben wir den gestern getroffen und uns als Pärchen vorgestellt?“ Die Zahnräder in ihrem Kopf begannen zu rattern, bis ihr schließlich ein Gesicht vor ihrem inneren Auge aufblitzte. „Nein … Du meinst?“ Nickend griff er nach ihrer Hand. „Suzu … Komm mit!“ Sie merkte, wie er ihre Hand fester drückte und sie so mit sich mit zog. „Du willst jetzt zu ihr?“ „Ganz genau.“     Nervös zupfte sie an ihrer Tasche herum. Sie hatte keine Ahnung, wohin mit ihren Händen. Was war, wenn er sich täuschte? Was war, wenn er es nicht tat? „So, die kann jetzt was erleben.“ Schwungvoll riss er die Tür auf und stürmte in den Raum. Etwas unsicher folgte sie ihm. Schnellen Schrittes lief er direkt auf Suzu zu, die gerade an einem Tisch saß und offenbar ihre Hausaufgaben machte. Also war sie tatsächlich hier. Seiya hatte gemeint, dass sie hier immer herumwuseln würde, da ihr Vater und ihre Mutter hier ebenfalls ihre Büros hatten. Nicht weit von dem kleinen Tonstudio. „Suzu!“ Ruckartig sah sie hoch und begann augenblicklich über beide Ohren zu strahlen. „Kommst du mich besuchen?“ Ganz dem Anschein nach hatte sie sie noch überhaupt nicht registriert. „Was soll das? Spinnst du jetzt total?“ Aufgebracht klatsche er den Brief, den sie bekommen hatte, vor sie auf den Tisch. „Was meinst du?“ Mit gerunzelter Stirn nahm sie das Blatt zwischen ihre Finger. „Was soll das?“ „Das würde ich gerne von dir wissen? Spinnt du jetzt total Usagi zu bedrohen?“ Schwungvoll sprang sie plötzlich auf und hielt Seiya den Zettel vor die Nase. „Glaubst du ernsthaft, das ist von mir? Warum sollte ich denn so etwas machen?“ „Keine Ahnung, sag du es mir?“ Unschlüssig sah sie zwischen Seiya und Suzu hin und her. Sollte sie auch etwas dazu sagen? Doch, bevor sie überhaupt die Chance bekommen konnte, räusperte sich plötzlich jemand lautstark hinter ihr und erschrocken fuhr sie zusammen. „Was ist das denn hier für ein Geschrei? Man hört euch durch den ganzen Gang." Augenblicklich sahen alle zur Tür. Suzus Mutter stand im Türrahmen und sah skeptisch zu ihnen herüber. „Seiya behauptet, ich würde seiner Freundin Drohbriefe schreiben.“ „Wie kommst du denn auf so etwas?“ Unfähig irgendetwas zu sagen, stand sie einfach nur weiterhin da. Was war, wenn sie sich wirklich irrten und sie gar nichts damit zu tun hatte? „Wie ich darauf komme? Galaxia, sieh dir das an.“ In einer Handbewegung riss er Suzu das Blatt aus den Fingern und eilte damit zu ihrer Mutter. Mit zusammengezogenen Augenbrauen nahm diese den Zettel und sah danach seltsam zu ihrer Tochter herüber. Usagi konnte diesen Blick nicht deuten. Erkannte sie vielleicht die Schrift? „Das ist doch Blödsinn. Da hat sich irgendwer bloß einen Scherz erlaubt. Aber bestimmt nicht meine Tochter.“ Kopfschüttelnd ging sie herüber zu einem großen Schreibtisch und, bevor überhaupt einer von ihnen reagieren konnte, hatte sie den Brief in den Papierschredder geschoben. „Hey!“ Schimpfend versuchte Seiya noch irgendetwas zu retten, doch das Blatt fiel zerkleinert in die durchsichtige Box darunter. „Das war ein Beweisstück!“ „Das sind doch nur Kindereien. Du solltest dich lieber damit beschäftigen, das neue Album fertigzubekommen … Suzu komm, es wird Zeit. Wir haben noch einen Termin.“ Tonlos griff Suzu daraufhin nach ihren Sachen und folgte ihrer Mutter aus dem Raum. „Dann gehen wir halt zur Polizei!“, rief er ihnen noch hinterher, doch schienen die beiden dies überhaupt nicht zu interessieren. „Und … und jetzt?“, räusperte sie sich. „Wir gehen zur Polizei.“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)