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Was ich für dich empfinde

von

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Kapitel 10

 

Stumm saß er da. Was machte er denn jetzt nur? Wie sollte er ihr erklären, dass die Nacht ein Fehler war? Dass er sich nicht ein Mal mehr daran erinnern konnte. Und, dass sie nur eine Freundin für ihn war, mehr nicht. Nur, wie sollte er ihr genau das jetzt nach der Nacht begreiflich machen. Er wusste doch, dass sie etwas für ihn empfand.

Stöhnend senkte er seinen Kopf und raufte sich gerade die Haare, als er hörte, wie die Toilettenspülung betätigt wurde. Sofort sah er daher wieder zu ihr und sprang auf.

„Geht es wieder?“

„Ich denke schon.“ Rot um die Nasenspitze zupfte sie sein Shirt zurecht und tippelte sichtlich nervös auf ihren nackten Füßen herum. Angespannt fuhr er sich erneut durch die Haare und versuchte nach den richtigen Worten zu suchen. Tief atmete er ein. Das würde jetzt nicht einfach werden.

„Also … Saori … Wie soll ich es sagen … Ich-“ Doch weiter kam er nicht, da plötzlich ein Klingelton ertönte.

„Entschuldige, das ist meins. Da muss ich drangehen.“ Sofort eilte sie an ihm vorbei und verschwand im Wohnzimmer. Seufzend pustete er aus und sah dabei an sich herunter. Vermutlich sollte er sich erst ein Mal etwas anziehen. So halb nackt ein Gespräch zu führen, war vermutlich auch nicht die beste Idee. Langsam schlurfte er daher durch den Flur in Richtung Schlafzimmer, als Saoris Stimme in seine Ohren drang. Sie schien mit jemandem zu diskutieren. Was war denn jetzt los? Irritiert lugte er ins Wohnzimmer hinein und konnte sehen, wie sie seufzend ihr Handy herunter nahm.

„Alles in Ordnung?“

„Ja … Tut mir leid. Ich muss sofort los.“ Hektisch rannte sie an ihm vorbei zurück ins Schlafzimmer. Verwundert ging er ihr hinterher. Wo musste sie denn jetzt so schnell hin? Sie konnte doch nicht gehen, bevor er mit ihr geredet hatte. „Kann ich vielleicht vorher kurz mit dir sprechen?“

„Können wir das vielleicht verschieben? Ich muss wirklich dringend los. Meine Eltern wollen mich gleich bei meiner Freundin abholen, da sie da entlang kommen … Wollen wir uns sonst nachher im Crown treffen?“

Geschlagen nickte er. Er wollte es eigentlich sofort klären, aber er hatte wohl keine andere Wahl, als es auf nachher zu verschieben.

„Ähm Mamoru?“

„Ja?“

„Könntest du vielleicht …“ Zwinkernd deutete sie auf die Tür und im selben Augenblick drehte er sich herum. „Oh ja. Natürlich. Entschuldige.“

Schwerfällig schleppte er sich wieder ins Wohnzimmer, ließ sich auf sein Sofa fallen und rieb sich stöhnend seine Schläfen. Wäre er doch nur nicht zu dieser blöden Geburtstagsfeier gegangen. Andrerseits wäre er nicht dort gewesen, dann hätte er Usagi nicht geküsst. Usagi. Seufzend ließ er sich weiter in die Kissen seiner Couch sinken. Sie durfte nicht erfahren, was zwischen ihm und Saori vorgefallen war. Er war ihr zwar in keinster Weise Rechenschaft schuldig, doch machte es nicht gerade ein gutes Bild von ihm, wenn er einfach so mit jemandem ins Bett hüpfte, ohne etwas für diese Person zu empfinden.

Langsam wanderte sein Blick zur Tür. Wie es Saori wohl aufnehmen würde? Er wollte sie nicht verletzen, aber diese Nacht war ein verdammter Fehler und hätte nie passieren dürfen. Nicht, dass er sich daran erinnern würde. Hoffentlich dachte sie jetzt nicht, sie wären zusammen oder so etwas. Er liebte doch nur eine Frau, und die war nun mal nicht sie.

Ein pochender Schmerz zog durch seinen Kopf und ein weiteres Mal stöhnte er laut aus. Er brauchte dringend eine Schmerztablette um den Tag zu überstehen. Er wollte gerade aufstehen, als Saori plötzlich im Türrahmen stand.

„Ich bin dann mal los … Danke übrigens dafür.“ Grinsend stand sie wieder angezogen vor ihm, aber zu seiner Verwunderung trug sie statt ihrer eigenen Bluse immer noch sein Shirt. Warum ließ sie es denn an? Warum konnte er sich auch an gar nichts erinnern.

„Ähm ja. Gern geschehen?“

„Ich bring es dir nachher wieder mit.“ Nickend strich er sich über den Nacken und hievte sich auf seine Beine.

„Bleib ruhig sitzen. Bis nachher dann.“ Lächelnd drehte sie sich auf ihrem Absatz herum, rauschte durch den Flur und er konnte gar nicht so schnell reagieren, da hörte er auch schon, wie die Haustür zu gezogen wurde.

 

 

Gähnend stocherte Usagi unter den wachsamen Augen ihrer Mutter in ihrem Essen herum. Aber egal, wie sehr sie es auch probierte, sie bekam einfach nichts herunter. Ihr Magen rumorte immer noch furchtbar und bei dem kleinsten Bissen hatte sie das Gefühl direkt zur Toilette laufen zu müssen. Warum hatte sie nur dieses blöde Zeugs getrunken. Leise seufzte sie auf und sah stur auf ihren Teller herunter.

„Also, irgendetwas stimmt doch mit dir nicht. Bist du dir sicher, dass es dir gut geht?“

„Ja. Alles in Ordnung. Ich bin nur müde. Das ist alles.“ Mit hochgezogener Augenbraue wurde sie erneut von ihrer Mutter gemustert. Sofort schaufelte sie daher einen riesigen Haufen Reis auf ihre Gabel und stopfte sie sich in den Mund. „Siehspft du?“, antwortete sie mit vollem Mund und hoffte ihre Mutter würde es gut sein lassen.

„Also, wenn du mich fragst, du siehst aus, als hättest du gestern Nacht gesoffen.“ Lachend schüttelte Shingo seinen Kopf. Mit großen Augen sah sie ihren Bruder an und verschluckte sich prompt an ihrem Essen. Hustend griff sie nach ihrem Glas Wasser, trank einen Hieb, und als ihr Mund wieder leer war, begann sie nervös mit ihren Händen zu fuchteln.

„Was? … So ein Blödsinn!“, quietschte sie viel zu laut und alle Augen waren jetzt auf sie gerichtet.

„Usagi? Stimmt das?“ Ernst sah ihr Vater über den Rand seiner Brille zu ihr herüber. Na vielen Dank auch Shingo, schimpfte sie in ihren Gedanken. Der konnte was erleben, wenn sie alleine waren.

„Nein. Natürlich nicht.“ Nervös wedelte sie immer stärker mit ihren Armen herum, als es plötzlich an der Tür klingelte. Ruckartig sprang sie daher auf und lief los. „Ich geh schon.“

Erleichtert pustete sie an der Haustür angekommen laut aus und war mehr als nur froh, dem Kreuzverhör entkommen zu sein. Geschwind legte sie die Hand auf die Klinke und öffnete schwungvoll die Tür. Verdutzt sah sie dann aber heraus. Niemand zu sehen. Kopfschüttelnd verzog sie ihr Gesicht. Vermutlich wieder der Nachbarsjunge, der einen Klingelstreich machte.

Sie wollte die Tür gerade wieder schließen, als ihr mit einem Mal ein Brief auf der Fußmatte auffiel. Wo kam der denn her? Verwundert ging sie in die Hocke, hob den Brief auf und drehte ihn in ihren Händen um her. Kein Absender, nichts. Nachdenklich schloss sie die Tür, öffnete den Umschlag und zog einen Zettel heraus. Was mochte das nur sein? Rasch faltete sie ihn auf. Immer größer wurden ihre Augen dann aber, als sie die Zeilen auf dem Papier las. Zitternd rutschte ihr der Umschlag aus den Händen. Was sollte das?

„Wer ist es denn?“, ertönte die Stimme ihrer Mutter und so schnell sie konnte, hob sie den Briefumschlag auf und stopfte ihn, zusammen mit dem Zettel, unter ihr Shirt.

„Usagi?“

„Ja … Es war wieder der Nachbarsjunge. Klingelstreich.“

„Wir sollten wirklich mal mit seinen Eltern reden.“

Ihre Mutter lugte aus dem Zimmer heraus und so lief sie eilig zur Treppe. „Da hast du recht. Ich bin satt. Ich geh rauf in mein Zimmer. Hab ganz vergessen, dass ich mich noch bei Minako melden wollte.“ Ohne ihre Mutter antworten zu lassen, hetzte sie die Stufen herauf und verschwand in ihrem Zimmer.

 

 

 

„Einen extra Starken bitte.“ Schwungvoll ließ sich Mamoru auf einem Hocker am Tresen fallen.

„Da ist ja unser Casanova. Kurze Nacht gehabt was. Ein kleines Vögelchen hat mir gezwitschert, dass es sehr ereignisreich war. Hätte ja nicht gedacht, dass du zu so etwas fähig bist.“ Grinsend stellte sich Motoki vor ihn.

„Was? Woher?“ Mit großen Augen sah er seinen besten Freund an. Woher wusste er das so schnell, er hatte doch noch niemanden von der Sache erzählt. Hatte Saori etwa schon geplaudert?

„Ich weiß ja nicht, woher du das weißt, aber die Nacht mit ihr war ein großer Fehler! Ich werde mit Saori deswegen auch noch reden. Eigentlich wollte ich-“

„Moment. Warte. Saori? Sag mir jetzt nicht, dass du und Saori etwas hattet?“ Mit großen Augen wurde er von seinem besten Freund angestarrt.

„D-du wusstest es noch nicht?“

Kopfschüttelnd zog Motoki sein Smartphone heraus, tippte etwas herauf und hielt ihm das Display vor die Nase. „Ich meinte dich und Usagi!“ Mit zusammengezogenen Augenbrauen steckte Motoki sein Handy wieder weg und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Alter. Ernsthaft? Saori? Ich dachte, sie wäre nur eine Freundin für dich.“

„Ist sie auch.“

„Und dann geht ihr zusammen ins Bett?“

Panisch sah sich Mamoru um und hielt dann abwehrend seine Hände in die Höhe. „Posaune das doch noch lauter herum, es hat dich noch nicht jeder gehört.“

Laut seufzend strich sich Motoki über die Schläfe. „Ich hol dir jetzt deinen Kaffee und dann erklärst du mir mal, wie du es fertigbringst, zu erst Usagi zu küssen und dann mit Saori im Bett zu landen.“

Murrend sah er seinem Freund hinterher, wie er zur Kaffeemaschine marschierte. Daran war doch nur diese dämliche Bowle schuld. Doch sofort schüttelte er seinen Kopf. Nein, er war selbst für seine Taten verantwortlich. Und jetzt musste er mit den Konsequenten leben.

Mit zwei großen Tassen in der Hand kam Motoki zurück, stellte sie vor ihn auf den Tresen ab und huschte eilig genau um diesen herum. „Ich brauch jetzt auch einen … So und jetzt bin ich ganz Ohr.“

Kopfschüttelnd setzte sich sein Freund neben ihn und sah ihn auffordern an. Nachdem er einen Schluck von seinem Kaffee getrunken hatte, begann er ihm alles zu erzählen.

 

„Ja, aber dann weißt du doch gar nicht mit Gewissheit, ob ihr zwei auch wirklich, naja du weißt schon.“

„Nein, das nicht. Aber die Beweise sprechen ja wohl dafür.“ Stöhnend stützte er seine Ellenbogen auf dem Tresen ab und legte seinen Kopf in seine Hände.

„Das wirst du wohl erst erfahren, wenn du mit Saori gesprochen hast.“

Nickend nippte er erneut an seinen Kaffee, als Motoki mit einem Mal ganz nah zu ihm herüber rutschte und verschwörerisch seinen Arm über seine Schulter legte. „Und jetzt erzähl, wie war es!“

Prustend spuckte er seinen Kaffee über den Tresen und sah seinen Freund mit großen Augen an.

„Dein Ernst? Ich kann mich doch nicht erinnern! Abgesehen davon war es ein Fehler, wie du weißt, selbst wenn es gut gewesen ist.“

Grinsend wackelte Motoki mit seinen Augenbrauen „Trottel. Ich meine deinen Kuss mit Usagi! … Ach, wenn man vom Teufel spricht. Erzähl`s mir später.“ Lachend klopfte Motoki ihm auf die Schulter. Wenn man vom Teufel sprach? Was meinte er denn jetzt damit? Doch dann drehte er sich ruckartig herum und blickte direkt zur Tür.

„Usagi“, murmelte er leise. Da war sie. Hektisch betrat sie das Crown und schien nach jemandem zu suchen. Bestimmt nach diesem Popstar schoss es ihm durch den Kopf. Schnellen Schrittes lief sie an ihm vorbei. Sie schien ihn nicht ein Mal zu bemerken. Aber nicht mit ihm. Er würde sie jetzt zur Rede stellen. Da war etwas zwischen ihnen. Er hatte es gespürt. Sie konnte das nicht leugnen.

„Usagi!“, rief er ihr daher hinter her und sprang vom Hocker. Mit großen Augen sah sie über ihre Schulter zu ihm zurück und war schon beinahe panisch. Was hatte sie denn?

„Mamoru“, flüsterte sie leise und blieb einfach an Ort und Stelle stehen.

„Können wir kurz reden?“

„Ich wüsste nicht, worüber. Ich hab jetzt auch keine-“

„Du weiß ganz genau worüber“, schnitt er ihr das Wort ab und stellte sich direkt vor sie, „Der Kuss?“ Herausfordernd fixierte er sie und wartete auf ihre Reaktion.

„Ja und? Es war ein Spiel. Mehr nicht. Bild dir ja nichts darauf ein.“

„Blödsinn! Erzähl mir doch nichts.“

Er merkte, wie sie an ihm vorbei sah und jemand zu beobachten schien.

„Das solltest du wohl besser mit deiner Freundin klären.“

„Was?“ Irritiert sah er über seine Schulter und entdeckte dadurch Saori, die über beide Ohren strahlend auf ihn zu lief.

„Nein. Sie ist nicht … meine … Freundin … Verdammt.“ Er konnte nur noch sehen, wie Usagi an einem der hinteren Tische platz nahm und ihn somit stehen gelassen hatte. Welch ein perfektes Timing stöhnte er innerlich.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Onlyknow3
2018-06-02T14:56:03+00:00 02.06.2018 16:56
Das wird ja immer besser mit den beiden. Würde mich nicht wundern, Bunny sich wirklich ganz auf Seya einlässt.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Fiamma
04.06.2018 16:02
Huhu,
vielen Dank fürs Kommi :)

Ja, die beiden machen sich irgenwie das Leben schwer, nur wegen eines blöden Missveständniss -_- *g*

Gleich geht es dann auch weiter ^^

Liebe Grüße,
Fiamma^^
Von:  mondhas
2018-05-28T14:23:17+00:00 28.05.2018 16:23
vielen lieben dank für das neue schöne kap.bin sehr gespannt wie es weiter geht.
Antwort von:  Fiamma
04.06.2018 16:02
Huhu,
vielen Dank fürs Kommentieren :)

Liebe Grüße,
Fiamma^^


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