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Was ich für dich empfinde

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Kapitel 4

 

Mit Tränen in den Augen lief sie los. Sie hörte zwar noch, wie Motoki ihr hinterher rief, doch drehte sie sich nicht zu ihm herum. Er oder besser gesagt Mamoru, sollte nicht sehen, dass sie beinahe weinte. Mussten sie auch ausgerechnet auftauchen, wenn sie dort war? Warum war sie nicht einfach, wie sie es vorgehabt hatte, direkt nach Hause gegangen.

Ohne auf ihre Umgebung zu achten, rannte sie einfach immer weiter, bis sie plötzlich gegen einen Widerstand lief, dadurch zurück stolperte und auf ihren Hintern fiel.

„Autsch.“

Mit zusammengekniffenen Augen rieb sie sich über die schmerzende Stelle.

„Schätzchen.“

Langsam öffnete sie wieder ihre Lider und blickte vorsichtig auf.

„Seiya … “

„Weinst du?“ Mit gerunzelter Stirn hockte er sich vor sie und legte seinen Kopf etwas schief. Sofort wischte sie sich mit dem Ärmel über ihr Gesicht und schüttelte ihren Kopf.

„Nein … nein, tu ich gar nicht“, schniefte sie leise, doch merkte sie selbst, dass es alles andere als überzeugend klang.

Lächelnd richtete er sich wieder auf und hielt ihr ihre Hand entgegen.

„Wolltest du nicht nach Hause?“

Schwer atmend griff sie nach seiner Hand, ließ sich von ihm hochziehen und zuckte unschlüssig mit ihren Schultern. Hätte sie genau das auch Mal lieber gemacht und wäre nicht diesen dämlichen Umweg durch den Park gegangen. Tokio war so groß, und doch musste sie ausgerechnet ihm über den Weg laufen. Mit zittrigen Fingern ballte sie ihre Hände zu Fäusten und versuchte krampfhaft ihre Tränen zu unterdrücken. Innerlich schimpfte sie mit sich selbst. Warum musste sie auch so eine Heulsuse sein. Kein Wunder, dass Mamoru von ihr genervt war.

„Verdammt“, fluchte sie leise, als sie merkte, wie ihr die ersten Tränen die Wangen herunter kullerten. Ruckartig wischte sie sie wieder weg und sah verschämt zu Boden.

„Hey Schätzchen. Was ist denn los?“

Schniefend zog sie ihre Nase hoch und sah immer noch nicht wieder auf. Zu peinlich war ihr die ganze Situation.

„Gar nichts.“

Räuspernd wollte sie ihm gerade mitteilen, dass sie jetzt dringend los musste, als sie plötzlich zwei Arme um ihren Körper spürte, von denen sie in eine Umarmung gezogen wurde. Überrumpelt von dieser plötzlichen Aktion, stand sie einfach nur da und wagte sich keinen Zentimeter zu bewegen.

„Manchmal tut eine Umarmung und darüber zu sprechen gut, wenn einem etwas bedrückt.“ Beruhigend strich er ihr dabei über den Rücken und sie musste sich eingestehen, dass es tatsächlich gut tat einfach in den Arm genommen zu werden. Langsam löste er sich dann aber wieder von ihr und lächelte ihr aufmunternd zu. „Ich bin ein guter Zuhörer. Und kann ein Geheimnis für mich behalten.“

Sie konnte nicht verhindern, dass ihr ein Lächeln über das Gesicht huschte, doch sofort verzog sich ihre Miene wieder.

„Ach es ist blöd. Total kindisch. Da ist dieser Junge, in den ich … Ach eigentlich auch nicht so wichtig.“ Schnell wedelte sie mit ihrer Hand und setzte wieder ein Lächeln auf.

„Liebe ist doch kompliziert“, seufzte Seiya mit einem Mal, steckte seine Hände in die Hosentaschen und ließ sich auf die Parkbank neben ihnen fallen.

Irritiert betrachtete sie ihn, wie er mit schiefer Miene, einen kleinen Stein mit seinem Fuß wegkickte. Sie dachte über seine Worte nach. Liebe ist kompliziert? Was meinte er damit? Erst jetzt viel ihr dabei auf, dass sie gar nicht wusste, ob er überhaupt eine Freundin besaß.

„Du, Seiya?“

„Ja?“

Langsam ging sie nun ebenfalls zu der kleinen Parkbank und nahm neben ihm Platz.

„Hast du eigentlich eine Freundin?“

„Warum möchtest du das denn wissen, Schätzchen?“

Wieder grinsend beugte er sich ganz nah zu ihr herüber, was ihr die Röte in die Wangen schießen ließ. Ruckartig rutschte sie daher etwas von ihm weg und drehte ihren Kopf zur Seite.

„Bild dir ja nichts ein. Ich wollte bloß höflich sein.“

Laut lachte er auf und im Augenwinkel konnte sie sehen, wie er sich Arme hinter dem Kopf verschränkt nach hinten lehnte.

„Was ist daran jetzt wieder so lustig?“

„Du bist wirklich niedlich.“

„Bin ich nicht.“

Empört schnaufte sie auf und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Doch als sich Seiyas Gesichtsausdruck verzog und er schon beinahe traurig aussah, nahm sie ihre Arme wieder herunter. Mit großen Augen schaute sie ihn an. Was hatte er denn jetzt? Wehmütig sah er hinauf in den Himmel. Nachdenklich folgte sie seinem Blick. Die letzten Sonnenstrahlen schienen durch die Wolken und die rote Abenddämmerung wich langsam der Nacht. Wie spät es wohl war? Hastig sah sie auf ihr Handy und wollte gerade panisch aufspringen, da sie bald zu Hause sein sollte. Doch bevor sie dazu kam, räusperte sich Seiya plötzlich und so wandte sie sich ihm wieder zu.

„Nein. Ich habe keine Freundin.“ Schief grinsend zuckte er mit den Schultern und nahm seine Arme wieder herunter. „Aber es gibt da ein Mädchen. Doch weiß ich, dass sie sich nicht für mich interessiert … Also, um auf deine Frage von vorhin zurückzukommen, nein ich will dich nicht anmachen. Wir haben uns zwar gestern erst kennengelernt, aber ich mag dich irgendwie. Rein freundschaftlich.“

Sprachlos sah sie ihn an. Damit hätte sie nun nicht gerechnet. Wobei ihr ein wenig ein Stein vom Herzen fiel, dass er nicht auf diese Weise Interesse an ihr hatte. Denn das hätte sie niemals erwidern können.

„Wo .. woher weißt du denn, dass sie kein Interesse an dir hat?“

„Du musst mir versprechen, dass du es niemanden erzählst. Nicht deinen Freundinnen oder sonst wen.“

„Versprochen.“ Energisch nickte sie und wartete darauf, dass er weiter sprach.

„Naja, sie ist mit meinem Bruder zusammen.“ Zwinkernd setzte er wieder ein Lächeln auf und rutschte etwas zu ihr herüber. „So, jetzt habe ich dir etwas erzählt, was niemand anderes außer dir nun weiß. Jetzt bist du dran.“

Erstarrt sah sie ihn einfach nur an. Konnte sie es ihm sagen? Aber warum eigentlich nicht, er hatte ihr ja auch etwas ganz Persönliches erzählt. Er vertraute ihr offenbar, obwohl sie sich gestern erst kennengelernt haben. Sie könnte ja theoretisch auch damit nun an die Presse gehen. Tief atmete sie also noch ein Mal ein, knetete ihre Hände zusammen und zuckte dann mit ihren Schultern.

„Also, da gibt es diesen Jungen …“

Schief lächelnd beendete sie ihre Erzählung.

„Da haben wir beide wohl kein Glück in der Liebe. Vielleicht sollten wir uns einfach zusammentun.“

Lachend stand er auf und streckte seine Arme von sich.

„Was?“ Entsetzt starrte sie zu ihm herauf. Hatte er nicht gerade noch etwas anderes behauptet?

Immer noch lachend drehte er sich herum, beugte sich zu ihr herunter und tätschelte ihr über den Kopf. „Ein Scherz.“

„Seiya!“

Böse sah sie ihn an, doch hielt sie es nicht lange aus und musste mitlachen.

„Sag mal Schätzchen, musst du nicht nach Hause?“

Ruckartig sprang sie auf und begann auf ihren Füßen herumzutippeln.

„Verdammt. Ja!“ Winkend lief sie, wie von der Tarantel gestochen, los und sah noch kurz über ihre Schulter zurück, „Bis morgen.“

 

 

Gähnend hetzte Usagi am nächsten Morgen zu ihrem Klassenraum. Natürlich hatte sie mal wieder verschlafen. Ihr Bett war aber auch einfach zu gemütlich so früh am Morgen. Stolpernd betrat sie die Klasse und blieb abrupt stehen, als plötzlich alle zu ihr starrten und begannen zu tuscheln. Was war denn jetzt los? Irritiert runzelte sie ihre Stirn. Fragend suchte sie den Raum nach ihren Freundinnen ab, doch lange mussten sie nicht suchen, da diese schon hektisch auf sie zu gestürmt kamen.

„Was ist denn hier los?“

„Das wüssten wir gerne von dir. Warum sagst du uns denn nichts?“

Verwundert hob Usagi eine Augenbraue in die Höhe.

„Was meinst du?“

Hektisch hielt Minako eine Zeitung in die Höhe und tippte aufgeregt herauf.

„Das da?“

„Wie, das da … Was?“, rief sie laut und riss Minako die Zeitung aus der Hand. „Das stimmt nicht!“

Skeptisch wurde sie von ihren Freundinnen betrachtet. Auch ihre anderen Klassenkameraden schienen sie zu mustern. Stöhnend drückte sie daher Minako die Zeitung zurück in die Hände, lief zu ihrem Platz und ließ sich auf ihren Stuhl fallen.

„Du kannst es uns doch sagen. Wir freuen uns doch für dich.“ Lächelnd legte Makoto ihre Hand auf ihre Schulter.

„Aber so ist das überhaupt nicht. Wir haben bloß etwas zusammen unternommen. Mehr nicht.“

„Und, was hast du da in der Tüte?“

Ertappt drückte sie den Beutel enger an ihren Körper. Hätte sie geahnt, dass sie so etwas heute erwartete, hätte sie es lieber nicht mit in die Schule genommen.

„Naja, also Seiyas Jacke und sein Regenschirm … Hatte er mir geliehen“, murmelte sie kleinlaut und rutschte dabei weiter auf ihrem Stuhl herunter. Das würde ein langer Tag werden.

 

 

 

Kurz sah Mamoru ein weiteres Mal auf seine Uhr und betrat dann das Crown. Den ganzen Tag über beschäftigte ihn schon Usagis komisches Verhalten. Das war jetzt schon das zweite Mal gewesen, dass sie davon gelaufen war. Was hatte sie denn? Sonst konnte sie es doch auch kaum erwarten, mit ihm zu zanken. Zumindest hatte er das Gefühl, das es so war.

Nachdenklich steuerte er den Tresen an, hinter dem Motoki offenbar gerade irgendetwas angeregt zu lesen schien. Normalerweise wurde er sonst sofort von ihm begrüßt, wenn er hereinkam.

„Was gibt es denn so Spannendes? Lachend setzte er sich auf einen Hocker.

„Mamoru! G-gar nichts.“ Fast schon panisch nahm Motoki die Zeitung herunter und hielt sie hinter seinen Rücken. Stirnrunzelnd beobachtete er seinen Freund. So kannte er ihn gar nicht.

„Hast du irgendetwas Peinliches gelesen oder was ist los?“ Immer noch lachend versuchte er hinter seinen Rücken zu schauen. Er musste unbedingt wissen, was seinen Freund so nervös machte.

„Ha ha ha. Ja genau … Und das Übliche?“ Übertrieben lachte Motoki und hielt die Zeitung weiterhin versteckt. Schnell nickte er. Er merkte sofort, das Motoki versuchte abzulenken, also ging er erst ein Mal auf das Spiel ein. Nun war er wirklich neugierig, was sein Freund da vor ihm versteckte.

„Kommt sofort.“ Verlegen kichernd stopfte Motoki die Zeitung unter den Tresen in die Regale, drehte sich schwungvoll herum und lief auf die Kaffeemaschine zu. Jetzt oder nie. Flink beugte er sich über den Tresen und zog die Zeitung wieder heraus. „Wollen wir doch mal sehen, was dir so peinlich ist.“

„Hey. Lass das!“, schimpfte Motoki, aber es war zu spät. Grinsend schlug er die Zeitung auf. Doch von der einen Sekunde zu anderen änderte sich Mamorus Stimmung. Mit großen Augen sah er auf das Foto. Was hatte das zu bedeuten? Es zeigte Usagi in einer Umarmung mit diesem Seiya. Er erkannte ihn sofort, nachdem er gestern nach dieser Popband gegoogelt hatte. Sein Blick wanderte herauf zur Überschrift.

 

Dauersingle Seiya (Sänger bei den Three Lights) etwa in festen Händen?

 

„Du weißt doch, was die Klatschpresse so schreibt. Um keine Story zu schade.“ Mit gerunzelter Stirn stellte Motoki die Kaffeetasse ab. „Ich würde da nichts drauf geben.“

„Ich muss los.“

Schwer atmend klatschte er die Zeitung vor sich auf den Tresen, griff nach seiner Tasche und rutschte von dem Hocker herunter.

„Hey jetzt warte doch mal“, rief ihm sein Freund zwar hinterher, doch er wollte nur noch weg hier und verließ schnellen Schrittes das Crown.

 

 

 

 

 

 

Erleichtert lehnte sich Usagi gegen die Stuhllehne, als die ersehnte Schulklingel endlich das Ende des Schultages ankündigte. Summend packte sie ihre Sachen zusammen, rutschte mit dem Stuhl nach hinten und stand langsam auf. Sie wollte sich gerade zu Seiya herumdrehen, als sich Minako und die anderen plötzlich vor sie stellten.

„Kommst du noch mit ins Crown? Rei wollte auch kommen“, fragte Ami und lächelte sie erwartungsvoll an.

„Ich .. ich weiß nicht.“ Seufzend klammerte sie die Finger um den Tragegurt ihrer Tasche.

„Na los. Du warst schon über eine Woche nicht mehr mit uns dort. Rei beschwert sich auch schon. Du kannst Seiya ja mitnehmen.“ Zwinkernd schielte Minako an ihr vorbei und lächelte Seiya an.

„Euch zwei kann ja im Moment eh keiner trennen.“

„Minako!“

Rot um die Nasenspitze hielt sie die Luft an. Ja, es stimmte zwar, dass die beiden die letzte Woche viel unternommen hatten. Aber es war definitiv nicht so, wie Minako oder die anderen dachten. Sie mochten sich einfach, als Freunde. Da waren sich beide einig. Außerdem konnte sie sich gegenseitig gut von ihrem Liebeskummer ablenken. Aber das konnte sie den anderen nicht sagen. Sie hatte ihm versprochen, niemanden zu erzählen, dass er in Yatens Freundin verliebt war.

„Ich hab heute Zeit. Warum nicht.“ Lächelnd stellte sich Seiya neben sie und legte seinen Arm über ihre Schultern. „Ich wollte mir das Crown ohnehin mal ansehen.“

„Super!“, quietschte Minako und beugte sich dann verschwörerisch ganz nah zu Seiya herüber. „Was meinst du, kommen deine Brüder vielleicht auch mit?“

Augen rollend schüttelte Usagi ihren Kopf. Ihre Freundin war einfach unverbesserlich.

„Ich glaube nicht, sie sind lieber unter sich.“

„Schade.“ Seufzend pustete Minako aus und setzte sich dann in Bewegung. „Na dann lasst uns mal los.“

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  sweety1601
2018-04-29T15:30:56+00:00 29.04.2018 17:30
Super Kapitel ;-)
schade das Mamoru ihr nicht hinter her gerannt ist, er ist
ist denke ich wie Motoki irritiert über ihr Verhalten, er weiss ja leider
nicht warum sie so ist. Ich finde es gut das Seyja und Bunny sich da
einig sind das sie nur gute Freunde sind, schön das die beiden gegenseitig
von ihrem Liebeskummer ablenken können. Das tut beiden gut, nur zu dumm
das ein Foto von den beiden gemacht wurde und jetzt die Gerüchteküche
am brodeln ist und dann auch noch in so einer Umarmung. bin gespannt wie
es da weiter gehen wird. Doof ist natürlich auch das Mamoru das Foto gesehen
hat und so kommen immer mehr Missverständnisse auf. Bin gespannt
auf das nächste Kapitel :-)
Antwort von:  Fiamma
29.04.2018 20:31
Auch hier vielen Dank fürs Kommentieren, freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat :)
Ja, die beiden können ja nicht verstehen, warum sie nun so reagiert :/ Vielleicht sollte Motoki sie mal darauf ansprechen *g*
Ohja, die Gerüchteküche ist heftig am köcheln. Und ich hüpf gleich mal weiter :)
Von:  Onlyknow3
2018-04-18T10:02:58+00:00 18.04.2018 12:02
Bin gespannt was da noch alles kommt.
Weiter so,freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Fiamma
21.04.2018 15:10
Huhu,
vielen Dank für deinen Kommi :)

Morgen geht es dann auch weiter ^^^

Liebe Grüße,
Fiamma :)
Von:  mor
2018-04-16T11:07:21+00:00 16.04.2018 13:07
Das ausgerechnet Yaten ne Freundin hat.......
Antwort von:  Fiamma
18.04.2018 08:39
Ja, hier hat Yaten mal eine Freundin :)

Liebe Grüße^^


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