Legend of the Blue Phoenix von Proinos (Operation: Titan) ================================================================================ Kapitel 7: Phase 7: Väter ------------------------- Park 16:39 „Hältst du es wirklich für eine gute Idee gleich wieder hier nach dem Blauen Phönix zu suchen?“ Der Kommandant sieht Dragon zweifelnd an. „Es sind doch ein paar Tage vergangen und bis jetzt war er doch immer recht aktiv, oder?“ „Dragon, wenn jemand flieht, kehrt er nicht so schnell wieder zurück. Du hast noch viel zu lernen.“ Der Kommandant schüttelt mitleidig den Kopf. „Sie sollten mal ihrem Sohn vertrauen.“ Masa lehnt lässig an einem Baum, „Er ist nicht so dumm wie er aussieht.“ „Wie bitte?!“ „Jamie, halt dich da raus!” „Jamie? Ach egal. Was mich jetzt mehr interessiert ist, was Sie unternehmen werden, denn ich hab Ihnen einen Vorschlag zu machen und der wird Ihnen wahrscheinlich nicht gefallen.” Der Kommandant schaut Masa misstrauisch an. „Sagen Sie was Sie zu sagen haben oder ich nehme Sie gleich fest.“ „Genau darum geht’s. Der Vorschlag ist der, wir kämpfen gegeneinander und wenn Sie gewinnen, können Sie mich festnehmen und wenn ich gewinne, lassen Sie mich endgültig in Ruhe.“ „Ich werde so oder so gewinnen.“ „Was haben Sie dann zu verlieren?“ „Dann steht der Deal.“ Dragon macht ein besorgtes Gesicht, geht aber zur Seite um den Kommandanten und Masa, die sich auf den bevorstehenden Kampf vorbereiten, Platz zu machen. Masa aktiviert ihr Tattoos, krempelt sich die Ärmel hoch und nimmt eine lässige Kampfhaltung ein, wobei die linke Schulter und der linke Fuß zum Kommandanten zeigen. Die Katana liegt locker in der rechten Hand und zeigt zum Boden. Auch beim Kommandanten zeigen linke Schulter und linker Fuß nach vorn, nur geht er in die Knie um einen besseren Stand zu haben. Außerdem zeigt die Spitze seines Schwertes, ein Anderthalb-Händer mit breiter Klinge, zu Masa und er hat es sicher in beiden Händen. Der Kommandant und Masa sehen sich beide an um herauszufinden, wer zuerst angreift. Der Kommandant spannt seine Schultermuskeln an und Masa weicht blitzschnell aus. Gerade noch rechtzeitig, denn die breite Klinge bohrt sich schon in den Boden, genau an die Stelle, wo sie kurz vorher gestanden hatte. „Uh, daneben!“, und Masa duckt sich weg, damit das Schwert sie nicht trifft. „Schon wieder!“ Sie lacht, während sie immer und immer wieder ausweicht. „Knapp daneben, ist auch vorbei!“ „Hör endlich auf damit! Das ist kein Kampf, das ist feige!“ Und Stahl trifft auf Stahl. „Kampf genug?“, fragt Masa, als sie mehrere Hiebe hintereinander auf die Klinge des Kommandanten ausübt und ihn somit zurückdrängt. Plötzlich verkeilen sich die Schwerter und der Kommandant drückt sein ganzes Gewicht dagegen, sodass Masas Arme anfangen zu zittern. „Warum tun Sie das?“ Das Gesicht des Kommandanten ist dem von Masa so nah, dass er das Farbspektrum ihrer blauen Augen erkennen kann. Er hat das Gefühl diese Augen schon mal bei jemand anderen gesehen zu haben. „Sie wissen das doch schon. Ich will das Sie mich in Ruhe lassen.“ „Warum?“ „Damit ich den Kreiskönig endlich finde und Sie behindern mich dabei.“ „Was?! Das gleiche könnte ich auch sagen!“ „Also haben wir doch das gleiche Ziel.“ In dem Moment lösen sich die Schwerter und der Anderthalb-Händer schneidet eine lange, tiefe Wunde in Masas rechten Unterarm. Masa flucht laut und beide springen auseinander. Masa aktiviert das zweite Waffen-Tattoo an der linken Hand und funkelt den Kommandanten wütend an. Danach sind minutenlang das Klirren der Schwerter zu hören, wobei sich beide keinen Vorteil verschaffen können. Masa kann ihren rechten Arm nicht mehr vollständig belasten, was ein Vorteil des Kommandanten ist, doch hat Masa jetzt zwei Schwerter und sie ist mit der linken Hand mindestens genauso begabt wie mit der Rechten. „Langsam langweilen Sie mich. Ich dachte wirklich, Sie als Kommandant der CMA seien besser.“ „Und für einen unerfahrenen Bengel haben Sie eine ganz schön große Klappe.“ Der Busch neben dem Kommandanten fängt an zu brennen. Masa hatte eine Feuersichel mit Hilfe ihres Schwertes auf den Kommandanten abgeschossen und verfehlt. Ihre Schwerter brannten noch immer. „Sie kämpfen doch nur mit mir, weil Sie denken, Sie könnten ein Kind besiegen.“ „Sie sind kein Kind mehr!“ „Erst bezeichnen Sie mich als Bengel und im nächsten Moment als Erwachsenen. Haben Sie wirklich so ein niedriges Selbstwertgefühl?“ Der Kommandant knirscht mit den Zähnen und muss schon wieder einer Feuersichel ausweichen, doch dadurch kommt er Masa wieder näher und ihm gelingt es einen neuen Angriff zu starten. Masa wird mit harten Schlägen zugedeckt, wodurch ihr rechter Arm immer wieder nachgibt, was sie nur noch wütender macht. „Sie sind ein ganz schöner, rücksichtloser, kaltherziger Rüpel!“, faucht sie. „Halt endlich den Mund! Lern doch erst mal Respekt! Haben dir das deine Eltern nicht beigebracht?! Respekt?! Schon mal was davon gehört?! Aber nein, ein Kind wie du kennt das natürlich nicht!“ „Sie kennen mich doch gar nicht!“ „Nein tue ich nicht! Aber ich kenne Typen wie dich und daher kannst du doch nur eine Schande für deine Familie sein! Du tust doch überhaupt nichts für sie!“ Plötzlich fängt Masas Haut in einem weißen Licht an zu leuchten. Ihre Augen sind ein leuchtendes durchgängiges Rot. Man erkennt weder das Weiße noch die Pupille. Die Flammen an den Schwertern werden blau. Masa kreuzt sie über ihren Kopf und zieht sie schwungvoll nach unten. Eine riesige blaue, alles verschlingende Feuerwand bewegt sich auf den erschrockenen Kommandanten zu. Dragon springt vor seinen wie versteinerten Vater und stößt sein Schwert in den Boden. Ein riesiger Fels in Halbmondform erhebt sich vor Dragon und dem Kommandanten und schützt beide vor der Flammenwand. Die Hitze der Flammen ist so groß, dass der Stein einfach zu Staub zerfällt. Masa hat inzwischen aufgehört zu leuchten und während sich der Staub auf Haaren und Kleidung festsetzt, stammelt sie immer wieder entsetzt: „Das wollte ich nicht ... Das wollte ich nicht ...“ Als sich der Staub gelegt hat, zieht Dragon sein Schwert aus dem Boden und steht auf. Masa ist längst verschwunden. Masas Zuhause 21:05 Masa schließt die Tür auf und tritt ein. „Masa bist du das?“ Die Stimme ihrer Mutter kommt mal wieder aus der Küche. „Ja.“ „Wo warst du?“ Masas Kopf schießt hoch. Diese Stimme hatte sie hier schon sehr lange nicht mehr gehört und tatsächlich steht ein älterer Herr in der Tür zur Küche. Er hat seine schwarzen Haare nach hinten gekämmt und trägt einen edlen schwarzen Anzug. Masas Vater sieht seine Tochter missbilligend an, welcher sich noch verschärft als er die gefärbten Haare entdeckt. „Ich war bei Freunden.“ „Komm rein und setz dich zu uns. Wir müssen reden.“ Masa geht nur wiederwillig in die Küche. Am Küchentisch sitzt mit dem Rücken zu Masa eine blondgelockte Frau und trinkt aus einem dampfenden Becher. Der Tisch ist für drei Personen gedeckt, aber nur zwei Teller sind leer. „Was gibt’s?“ Masa lässt sich auf einen Stuhl fallen, während Masas Mutter sie mit einem verwirrten Blick ansieht. „Was ist das für ein Haarschnitt? Und seit wann sind deine Haare blau?“ „Das ist jetzt nicht dein Ernst! Diese Frisur habe ich schon seit Monaten!“ „Kein Grund deine Mutter anzuschreien!“ Masa wirft frustriert die Hände in die Luft, dabei rutscht ihr rechter Ärmel etwas herunter und der weiße Verband ist zu sehen. Masa versucht den Verband schnell wieder zu verstecken, doch ihr Vater greift nach ihrer rechten Hand und zieht den Ärmel soweit hoch, dass man den ganzen Verband sieht. „Was hast du gemacht?!“ „Nichts!“ Und Masa entreißt ihrem Vater ihre Hand wieder und zieht den Ärmel endgültig wieder herunter. „Das ist aber nicht 'Nichts'! Hast du dich etwa mit jemanden geprügelt?“ „Wenn ich mich mit jemandem geprügelt hätte, hätte ich ein blaues Auge und kein Verband! Aber das habe ich nicht!“, sagt Masa aufgebracht und denkt: „Das war ein Schwertkampf und keine Prügelei!“ Sie steht auf und versucht aus dem Zimmer zu laufen, wird aber von ihrem Vater aufgehalten. „Lass mich!“ „Nein!“ Ihr Vater hat sie so gepackt, dass sie auf seine Brust sehen muss, da er viel größer ist als sie. Auf der Krawattennadel steht „HoSaR“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)