STORY von Akela_Fisher ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 3 -------------------- So endlich geht es weiter. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen. Kapitel 3 Hitsugi’s POV Aki standen Tränen in den Augen während er erzählte, doch als er geendet hatte, griff er wieder nach seinem Küchenmesser und schnitt weiter das Gemüse, als wäre nichts gewesen. Mir fehlten die Worte. Ich hatte zwar etwas Ähnliches erwartet, doch solche Ausmaße an Grausamkeit hatte selbst ich mir nicht vorstellen können. Noch weniger kann ich mir vorstellen, was Aki wohl fühlt, dennoch ist mir klar, dass es wohl kaum schlimmer sein könnte. Nach einem Moment des Schweigens stand ich von meinem Stuhl auf, ging um die Arbeitsfläche herum, nahm Aki das Küchenmesser aus der Hand und zog ihn in meine Arme. Mit sanftem Druck presste ich ihn an mich. „Was auch immer du fühlst, worüber und wann auch immer du reden willst, ich bin da.“, flüsterte ich ihm ins Ohr. Ich spürte wie er nickte. Schluchzend krallte er sich an meinen Schultern fest. Ich legte das Küchenmesser zur Seite und setzte mich mit ihm hin. „Und wenn du nur eine Schulter zum ausweinen brauchst, dann bin ich selbstverständlich auch immer da.“, fügte ich lächelnd an, als er sich aus der Umarmung löste und mich mit roten Augen ansah. „Vielleicht solltest du doch mal ärztliche Betreuung in Erwägung ziehen, Aki.“, schlug ich vorsichtig vor. „Ich bin da jetzt nicht bereit für. Einem Fremden zu erzählen, was passiert ist. Überhaupt einem fremden Menschen zu vertrauen.“, sagte er aufgewühlt. „Ja das kann ich auch verstehen. Aber behalte es im Hinterkopf. Vielleicht brauchst du die Hilfe irgendwann doch.“, sagte ich ruhig und kurz trat Schweigen ein. „Aki, wenn du möchtest, vielleicht wäre es nicht verkehrt, du packst deine Sachen und bleibst für einige Zeit bei mir. Diese Wohnung erinnert dich doch jeden Tag daran, was passiert ist und ich will dich hier keine Sekunde allein lassen.“, schlug ich vor. Aki überlegte kurz und nickte dann. Er packte nur eine kleine Tasche mit seinen Klamotten und eine große für seine beiden Haustiere. „Da sieht man gleich, was bei dir Priorität hat.“, sagte ich lachend und nahm die Beiden Taschen, um sie ins Auto zu tragen. Danach lud ich noch meine Sachen, sowie all unsere Tiere und selbstverständlich Aki höchstpersönlich in den Wagen, bevor wir uns auf den Weg zu mir machten. Bei mir angekommen merkte ich gleich, wie Aki eine große Last von den Schultern fiel. In dieser Umgebung, in der er nur positive Erinnerungen gesammelt hatte, fühlte er sich viel wohler. „Setz dich hin und ruh dich aus, ich werde das Auto ausladen.“, sagte ich und ging wieder zur Tür. „Brauchst du keine Hilfe?“, fragte er und sah mich an. „Nein, mach dir keine Sorgen. Kümmer du dich darum wieder fit zu werden.“, mit diesen Worten verschwand ich zur Tür hinaus. Aki setzte sich mit seinen zwei Fellkindern vor den Fernseher und wartete auf meine Wiederkehr. Die Zeit verstrich. Aki ging es körperlich mittlerweile wieder gut, doch seelisch belastete ihn diese Schreckensnacht nach wie vor unverändert. Er hatte es niemandem außer mir erzählt und den übermäßigen Kontakt zu all seinen Freunden weitestgehend vermieden. Was mittlerweile Fragen aufwarf, denn es war nicht Aki’s Art zu Hause zu hocken und sich bei niemandem zu melden. Mit Mao hatte er ein paar Mal telefoniert und ihm erzählt, er hätte sich eine schlimme Erkältung eingefangen, weshalb er eine Weile außer Gefecht gesetzt sein würde. Eine Notlüge, um unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen. „Aki, wie wäre es, wenn wir heute Abend zusammen essen gehen würden. Mit ein paar Freunden. Ich verspreche dir auch, dass ich dich keine Sekunde aus den Augen lasse und die ganze Zeit auf dich aufpasse.“, schlug ich vor und wartete eine Antwort ab. „Ich weiß nicht, ob ich das kann.“, sagte er zögerlich. „Kann ich verstehen, aber ich denke, du musst langsam versuchen wieder Normalität in dein Leben einkehren zu lassen.“, sagte ich sanft und Aki nickte. „Ja du hast Recht. Ich weiß. Ich werde hier langsam zum Einsiedler. Die Nachrichten auf meinem Mobiltelefon werden jeden Tag mehr. Mir fallen keine Ausreden mehr ein.“, sagte er genervt. „Daran kannst du sehen, wie viele gute Freunde du hast, die sich alle um dich Sorgen.“, sagte ich und machte eine kurze Pause. Ich ging auf ihn zu und legte einen Arm um ihn. „Hab keine Angst. Ich bin immer in deiner Nähe.“, fügte ich noch an und Aki nickte zustimmend. Also griff ich zum Telefon und fragte ein paar Leute, ob sie nicht Lust hätten diesen Abend mit uns essen zu gehen und es fanden sich einige. Nervös aber trotzdem voller Vorfreude seine Freunde endlich einmal wieder zu sehen, wühlte Aki in seiner Tasche nach ein paar schickeren Klamotten, als die Jogginghose, die er die letzten Tage immer getragen hatte. „Wie sehe ich aus?“, fragte er mich, als er aus dem Bad kam. „Aki, du kannst tragen, was du willst, du siehst immer gut aus. Aber ja, das Outfit gefällt mir und deine Frisur sowieso.“, sagte ich lächelnd und strich ihm sanft über die Wange. „Dann können wir also los?“, fragte ich und Aki nickte. Im Restaurant angekommen, sahen wir schon einige unserer Freunde an einem Tisch sitzen und gingen direkt auf sie zu. Tatsurou sah uns als erster und sprang von seinem Stuhl auf. „Da ist ja meine Schönheit endlich wieder und er strahlt mehr denn je.“, sagte er freudig und fiel Aki um den Hals. „Hitsugi, Arigatou gozaimasu, dass du ihn uns endlich wieder bringst.“, sagte er dann an mich gewandt und fiel auch mir in die Arme. Nachdem Aki von allen freudig begrüßt und fest gedrückt wurde setzten wir uns wieder an den Tisch und eine Menge angeregter Gespräche entstanden. Doch kein einziges handelte von Aki’s langer Abwesenheit, was den Anschein erweckte, dass alles noch genauso war, wie vor dieser einen Nacht. Und so feierten wir ausgelassen bis spät in die Nacht. Das Einzige, was anders war als sonst, war, dass Aki nur wenig Alkohol trank an dem Abend, ganz im Gegenteil zu Tatsurou, der schnell ziemlich voll war und mit seinem Stuhl immer näher an Aki heran rückte. Er legte einen Arm um ihn und Aki lehnte sich gegen die Schulter des Größeren. Doch so entspannt blieb die Situation leider nicht, denn wie er es gewohnt war von Aki, begann Tatsurou ihm immer näher zu kommen, ihn sanft zu streicheln und wollte schließlich Aki’s Lippen zu einem Kuss einfangen. Doch da stoppte Aki ihn und wich zurück. Nicht nur Tatsurou sondern auch allen anderen am Tisch kam das merkwürdig vor. Ich war der Einzige, der diese Geste verstand, doch sagen konnte ich nichts, das hätte Aki nicht gewollt. „Bitte, Tatsurou, ich bin definitiv nicht betrunken genug dafür.“, sagte Aki lachend und versuchte seine Unsicherheit zu überspielen. „Dann solltest du noch etwas trinken, Aki. Ich will heute Nacht nämlich nicht allein nach Haus.“, flüsterte Tatsurou ihm ins Ohr und Aki’s Blick verfinsterte sich. Allein nach Hause würde der Sänger von MUCC auf jeden Fall müssen, doch wie konnte Aki ihm das nur klar machen, ohne sein plötzlich so stark verändertes Verhalten erklären zu müssen? Nur einen Augenblick später verschwand Aki zur Toilette und als Tatsurou das merkte, folgte er ihm. Mit sicherem Abstand ging auch ich ihm nach, ich hatte Aki schließlich versprochen ihn nicht aus den Augen zu lassen und was unser betrunkener Tatsurou nun vor hatte, war mir nicht geheuer. Aki war bereits auf dem Rückweg, als er in mein Blickfeld trat, doch Tatsurou hielt ihn auf. Er drückte ihn gegen die Wand, strich sanft über seine Wange und setzte erneut zu einem Kuss an. „Tatsurou bitte, tu das nicht.“, flüsterte Aki und es half. Tatsurou wich einen Schritt zurück und sah Aki fragend an. „Aki, versteh mich bitte nicht falsch. Ich wollte dich sicher zu nichts drängen. Aber mir macht dein Verhalten Sorgen und ich wollte nur testen, ob das gerade ein Versehen war, oder ob du wirklich keine körperliche Nähe mehr zulässt.“, erklärte Tatsurou ruhig. Ich war sehr überrascht von dessen aufmerksamen und scheinbar rücksichtsvollen Verhalten. „Ich weiß nicht, was du meinst.“, antwortete Aki und versuchte wieder vom Thema abzulenken. „Doch weißt du.“, sagte Tatsurou und atmete hörbar aus. „Aki, du hast dich lange Zeit zurück gezogen, keiner weiß warum und jetzt bist du wieder da, aber irgendwie auch nicht. Du bist so unnahbar, Aki. Das bist nicht du. Ich mach mir Sorgen.“, fügte er dann an und sah Aki tief in die Augen. „Tatsurou, ich weiß nicht, was ich darauf jetzt antworten soll.“, sagte Aki ehrlich. „Die Wahrheit wäre nicht schlecht, Aki. Was ist passiert?“, fragte Tatsurou nach. „Oder stink ich? Willst du deshalb nicht so nah an mich ran?“, fügte er lachend an und auch Aki musste grinsen. „Nein, Tatsurou. Mach dir keine Sorgen, du bist perfekt.“, antwortete er dann ruhig und strich Tatsurou über die Brust. „Dann bitte sprich mit mir.“, antwortete der mit flehender Stimme. „Ich kann nicht.“, antwortete Aki und ließ Tatsurou stehen. Als der sich umdrehte, um Aki nachzusehen fiel sein Blick auf mich. „Hast du etwa gelauscht?“, fragte er mich besorgt. „Ich musste. Tut mir leid. Aber ich habe Aki versprochen auf ihn aufzupassen.“, sagte ich entschuldigend. „Hat er dir erzählt, warum er so merkwürdig ist?“, hakte Tatsurou nach. „Ja, das hat er.“, antwortete ich knapp. „Dann traut er dir wohl mehr als mir.“ „Nein, ich denke, das ist es nicht. Ich war nur zufällig im richtigen Moment bei ihm und ich glaube, er will einfach nicht mehr darüber reden.“, mit diesen Worten versuchte ich Tatsurou wieder aufzubauen. „Ist es denn so schlimm?“, fragte er dann und ich nickte zaghaft. Ein letztes Mal sah er mich besorgt an, dann setzte er wieder ein Lächeln auf, von dem ich wusste, dass es jetzt nur noch Fassade war und wir gingen zurück zum Tisch. Als sich langsam Aufbruchstimmung breit machte, machten auch wir uns bereit für den Heimweg. Aki verabschiedete sich noch ausgiebig von allen und ich tat einen Schritt auf Tatsurou zu. „Ich werde mal mit ihm reden, dann sprechen wir uns wieder.“, flüsterte ich ihm ins Ohr und verabschiedete mich ebenfalls. Hosted by Animexx e.V. 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