Wie die Wahrheit doch wehtun kann von Satine2502 ================================================================================ Kapitel 20: Aussprache? ----------------------- Eine Woche war inzwischen vergangen. Maron hatte die damalige Nacht bei einer Klassenkameradin übernachtet, mit der Ausrede dass ihr zu Hause einfach zu langweilig wäre. Sie war sehr früh nach Hause gekommen um sich umzuziehen und ihre Schulsachen zu holen. Chiaki hatte davon natürlich nichts mitbekommen. Er versuchte weiterhin das Gespräch mit Maron doch diese blockte ab. Sie ging auch Miyako gekonnt aus dem Weg falls diese sie mal ansprechen wollte. Immerhin hatte sie sich Chiaki doch wieder an den Hals geworfen. Doch Maron sollte es egal sein oder? Mit Miyako hatte sie nichts mehr zu tun und Chiaki war ihr Ex. Also wieso noch großartig Gespräche führen wenn Maron doch gesehen hatte dass er nicht von ihr loskam. Aber warum? Was hatte Miyako an sich was Maron anscheinend fehlte? Sie dachte immer Chiaki würde sie trotz der ganzen Sache noch lieben. Was Maron nicht wusste, als sie damals in der Nacht weglief, war Chiaki nicht mehr zu Miyako gegangen. Er hatte angerufen dass sein Vater Hilfe bräuchte und nicht mehr kommen konnte. Dabei sperrte er sich in seine Wohnung, stellte sich auf den Balkon und sah sich um. Er wollte wissen wann Maron wieder zurückkommen würde. Diese letzte Aussage von ihr, ließ er nicht auf sich sitzen. Doch er wartete vergebens. Gegen Mitternacht war er müde geworden und war ins Bett gegangen. Es war wieder Freitag und Chiaki stand bei seiner Kaffeemaschine und wartete bis sein Kaffee fertig war. Er schloss gerade die Knöpfe seines Jacketts als er nun ein paar Schluck aus der Tasse machte bevor er die Wohnung verließ. Dadurch dass er wiedermal schlecht geschlafen hatte, hatte er verschlafen und musste sich nun beeilen. Miyako war zu seinem Glück schon weg und hatte auch nicht angeklopft. Anscheinend würde sie endlich wieder Abstand nehmen. Kaum war Chiaki aus der Wohnung, eilte er über die Stufen hinunter und aus dem Wohnblock. Maron war anscheinend auch schon in der Schule denn als er zwei Minuten vor Unterrichtsbeginn ankam, saß sie schon an ihrem Platz und redete etwas mit Yamato. Seit wann verstand sie sich so gut mit ihm? Etwas außer Atem setzte sich Chiaki als Miyako besorgt fragte: „Alles in Ordnung?“ Er nickte nur und holte seine Unterlagen für die erste Stunde heraus und beobachtete Maron noch kurze Zeit. Miyako fiel das sofort auf und sie spürte wieder die Eifersucht in sich. Doch sie beruhigte sich denn immerhin wollte sie nicht mehr so sein wie sie es früher gewesen war. Die Lehrerin betrat die Klasse und begann wieder gleich mit dem Unterricht. Yamato war schon längst wieder auf den Unterricht konzentriert und auch Maron gab ihr bestes. Irgendwie würde sie gerne zu Chiaki hinter sehen aber nach der Sache gestern hatte sie einfach erneut das Vertrauen verloren. Hatte sie sich wirklich so in ihm getäuscht? Aber immerhin war er mit Miyako verlobt und die verlangte bestimmt alles was zu einer Beziehung dazugehörte. Sachte schüttelte die Brünette den Kopf und konzentrierte sich auf den Unterricht. Chiaki hatte ihr Kopfschütteln bemerkt und würde zu gerne wissen welchen Gedanken sie verworfen hatte. Könnte er sich doch nur erklären, aber so wie es gestern aussah, würde sie wohl kaum noch mit ihm reden wollen. Warum hatte er sich von Miyako auch nur wieder so einwickeln lassen? Nach fünf Stunden war auch der Freitag als Schultag um und alle packten zusammen. Nur noch ein Monat dann war schon der Abschluss. Man spürte den Druck unter den Schülern. Chiaki bemerkte nun wie Yamato zu Maron kam und sagte: „Gut, dann bin ich heute um 19 Uhr vor dem Wohnblock. Ist das in Ordnung?“ „Ja klar. Ich werde da sein und freue mich schon.“ „Danke, ich mich auch. Bis später.“ Sie winkte ihm noch kurz nach als er aus der Klasse ging. Maron nahm ihre Schultasche, drehte sich um und sah Chiaki direkt in die Augen. Beide waren noch die einzigen in der Klasse als er einen Schritt zu ihr kam und sagte: „Lass und reden.“ „Klar. Ich warte auf dich. Aber nimm es bitte nicht so ernst wenn ich es doch nicht tue.“ „Maron, bitte.“ Sie seufzte kurz, sah zu Boden und sah wieder zu ihm. Ein leichtes Kopfschütteln sah er noch bevor sie die Klasse ebenfalls verließ und ging. Chiaki atmete tief durch und war nun genervt. Er durfte sich doch nicht einmal erklären. Sie bildete sich ihre Meinung und das war‘s dann auch schon. Niemand könnte sie mehr umstimmen. Anscheinend mochte sie es enttäuscht zu werden, denn ansonsten würde sie doch jede Möglichkeit nutzen um die Wahrheit zu erfahren. Warum jetzt nicht? Mit einem wütenden Stampfer verließ auch er das Klassenzimmer und ging nach Hause. Abends hörte Chiaki wie Maron die Wohnung verließ. Er ging auf seinen Balkon und sah wie Yamato unten mit einer Blume stand. Chiaki schüttelte genervt den Kopf und sagte vor sich hin: „So ein Schleimer.“ Maron kam unten an, bedankte sich für die Blume und beide machten sich auf den Weg in die Stadt. Chiaki ging genervt in seine Wohnung zurück und las ein Buch. Doch immer wieder kreisten seine Gedanken um Maron und wie weit dieses ‚Date‘ mit Yamato wohl gehen würde. Und wo war sie letzte Nacht? War sie da auch schon bei ihm? Was lief zwischen den beiden nur? Die ganze letzte Woche haben sie schon fast dauernd aufeinander geklebt. Fast wie ein Pärchen. Wich sie Chiaki deshalb so aus? Der junge Mann warf sein Buch quer übers Bett und stand auf. Die Warterei machte ihn ganz unruhig. Eigentlich wollte er sich mit Maron aussprechen doch irgendetwas sagte ihm dass es so und so vergebens war. Immerhin blockte sie ihn schon wieder so ab. Auch damals als Access beide in diese Blase steckte war sie stur. Vielleicht musste es ja so sein und er sollte auch mal stur sein. Nach etwa drei Stunden ging Chiaki wieder auf seinen Balkon um frische Luft zu schnappen. Gerade als er nach unten sah, sah er wie Maron und Yamato wieder vor dem Wohnblock standen. Maron bedankte sich für den netten Abend als Yamato ihr sachte eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Sein Lächeln verschwand und er sagte: „Maron, ich empfinde schon länger etwas für dich. Ich weiß, in deinen Augen bin ich nur ein guter Freund aber … vielleicht kann dich das ja umstimmen?“ Sie sah ihn verwundert an und schon legte er seine Hand sachte an ihre Wange und kam zu ihr. Seine Lippen kamen immer näher und Maron wich nicht zurück. Sie ließ es geschehen. Vielleicht war es auch gut wenn sie jemand anderen küssen würde. Vielleicht würde sie dann endlich merken was sie empfand? Als sich ihre Lippen mit seinen trafen, spürte sie gleich zu Beginn dass Yamato ganz anders küsste als Chiaki. Aber durfte man das überhaupt vergleichen? Immerhin war es klar dass jeder Mann anders küsste. Dennoch ließ sie es weiter geschehen und nach kurzer Zeit beendete er den zärtlichen Kuss. Die Brünette sah ihren Klassenkameraden an. Nach dem Kuss war Chiaki in seine Wohnung verschwunden und hatte sich ins Bett gelegt. Yamato lächelte nur und fragte: „Und? Denkst du darüber nach?“ „Yamato, ich mag dich wirklich aber … du bist nur ein guter Freund. Es tut mir leid.“ „Schon okay. Doch bis zum Abschluss gebe ich die Hoffnung nicht auf. Gute Nacht Maron.“ Er senkte sich erneut und gab ihr einen weiteren Kuss, der allerdings sanfter und kürzer war. Maron lächelte danach und verabschiedete sich. Sie ging hinein, fuhr mit dem Lift nach oben und verschwand in ihrer Wohnung. Morgen würde sie zu Chiaki gehen. Er hatte es verdient dass sie sich endlich aussprechen konnten. Immerhin hatte sie ihn nun lange genug hingehalten und der Kuss mit Yamato, hatte ihr endlich gezeigt wie sehr sie Chiaki eigentlich vermisst hatte. Doch ihre Sturheit war leider stärker gewesen. Als Maron in ihrer Wohnung war, öffnete sie die Balkontüre und ging hinaus. Ihr Blick fiel auf Chiaki’s Balkon und sie bemerkte dass die Tür offen stand denn der Vorhang wurde etwas heraus geweht von der Frühlingsbrise die gerade durchzog. Die Brünette ging wieder hinein, zog sie sich die Jeans aus und eine bequeme Leggings an. Ihr Top und der BH ließ sie noch an als sie wieder aus dem Schlafzimmer kam. Irgendein Gefühl sagte ihr, sie solle sich noch nicht ins Bett legen. Aber was war es? Schließlich trank sie in der Küche noch ein Glas Wasser und setzte sich danach auf ihren dunkelroten Teppich vor dem Balkon. Maron strich mit einer Hand sanft darüber und musste lächeln. Hier hatte sie Chiaki alles von sich preisgegeben und das obwohl sie vorher kaum viel miteinander geredet hatten. Aber beide hatten ein paar wundervolle Stunden und niemals könnte sie vergessen wie zärtlich er war. Warum musste sie denn auch so stur sein? Sie hätte doch einfach mit ihm reden können anstatt wegzulaufen. Ein kurzer Seufzer wich aus ihrem Mund als sie sich hinlegte und zu dem Sternenhimmel hinaussah. Da schlossen sich plötzlich ihre Augen und sie schlief ein. Doch allerdings nicht für lange. Nach etwa einer Stunde war ein Schrei zu hören. Maron riss die Augen auf und kam hoch. Sie realisierte nun erst dass sie auf ihrem Teppich eingeschlafen war. Von wo kam der Schrei? Nach kurzer Zeit war wieder einer zu hören. Sofort stand sie auf und eilte auf den Balkon hinaus. Wieder ein Schrei und Maron erkannte dass diese aus Chiaki’s Wohnung kamen. Ob er denn in Gefahr war? Ohne zu zögern sprang sie auf das Balkongeländer, machte einen Sprung und landete auf Chiaki’s Balkon. Sofort rannte sie hinein und sah zu sich um. „Chiaki?“, rief sie laut und hörte wieder einen kurzen Schrei. Sofort eilte sie ins Schlafzimmer von wo aus die Schreie kamen. Chiaki lag im Bett und quälte sich doch er schlief. Er hatte einen Albtraum. Sofort rannte sie zu ihm, hielt seine Hand fest und weckte ihn. Chiaki erschrak und riss sich von ihr los als er im Bett saß. Er sah sich um und war etwas verschwitzt bis ihm bewusst wurde dass er in seinem Zimmer war. Maron war zurückgewichen und fragte leise aber auch besorgt: „Alles okay?“ Chiaki zuckte zusammen als er ihre Stimme hörte und sah zu ihr hoch. Anschließend nickte er nur, stand auf und fuhr sich durchs Haar. „Alles ok.“, gab er zurück und ging neben ihr hinaus. Maron folgte ihm gleich und blieb neben ihm in der Küche stehen wo er ein Glas Wasser trank. Erst jetzt fiel ihr auf dass er nur eine Boxershorts trug und dass er wohl in letzter Zeit wieder trainiert hatte. Nachdem er sein leeres Glas abgesetzt hatte sah er seine Ex-Freundin verwundert an und fragte: „Wie kommst du eigentlich hier rein?“ „Deine Balkontüre stand offen. Als ich dich Schreie hörte und bemerkte dass sie aus deiner Wohnung kamen, bin ich gleich zu hergesprungen.“ „Ich hab geschrien?“ „Ja. Ich dachte du würdest angegriffen werden.“, sagte sie etwas besorgt und sah in seine braunen Augen. „Von wem denn? Noyn? Nein, den treffe ich nur in meinen Träumen. Es ist wohl besser wenn du wieder nach Hause gehst. Wie du siehst ist alles in Ordnung. Gute Nacht.“, gab er mit kühlem Ton zurück. Chiaki ging an ihr vorbei und wollte wieder ins Schlafzimmer. Da ging sie ihm nach und fragte: „Warum bist du so abweisend zu mir?“ Der Blauhaarige blieb abrupt stehen, atmete tief durch und drehte sich wieder zu seiner Ex als er enttäuscht antwortete: „Das fragst du mich wirklich? Du hattest mir versprochen mit mir noch einmal über alles zu reden. Doch stattdessen warst du nur mit Yamato unterwegs und hast ihm dein Herz ausgeschüttet! Und heute Abend habt ihr euch sogar geküsst. Ich meine was erwartest du von mir? Dass ich zu Hause sitze, Däumchen drehe und auf dich warte? Nein Maron. Das habe ich mal getan, aber nun war ich es leid. Ich bin kein Spielzeug. Ich bin ein Mensch mit richtigen Gefühlen und habe alles für dich getan. Doch anscheinend siehst du das anders. Du weißt wo die Tür ist.“ Anschließend wendete er sich ab und ging in sein Schlafzimmer. Die Tür wurde mit einem lauten Knall zugehauen und ließ Maron zusammenzucken. Er hatte den Kuss also gesehen. Dass es ihr nichts bedeutet hatte, konnte sie ihm nicht mal sagen. Chiaki wollte sie nicht anhören. Aber warum auch? Er hatte doch Recht. Langsam ging sie wieder zur Balkontüre und sah hinaus. Sollte sie jetzt wirklich gehen? Sollte sie das alles so hinnehmen und sich noch weiter von Chiaki entfernen? Nein, das konnte sie nicht zulassen. Schnellen Schrittes ging sie zu seiner Schlafzimmertür und öffnete diese. Chiaki saß am Bett und sah zu ihr hoch. Leichte Verwunderung aber auch Enttäuschung machten sich breit als Maron einen Schritt herein kam und sagte: „Sag es mir jetzt.“ „Was?“ „Alles! Lass uns endlich reden.“ „Zu spät Süße. Die Zeit ist abgelaufen.“ „Dann sag mir von was hast du geträumt hast?“ Er sah wieder zu ihr. Sie würde nicht locker lassen, selbst wenn er sie noch so oft bitten würde zu gehen. Somit zuckte er mit den Schultern und sah zu Boden. Diese Art mochte sie an ihm nicht wenn er so abweisend war. Ja sie hatte Fehler gemacht, aber er doch auch. Und jetzt wollte sie reden und er schaltete auf stur. „Weißt du, wenn das so weitergeht und jeder von uns nur sturer wird, dann kann das böse enden.“ „Ach … wie dass wir uns trennen und kaum noch miteinander reden? Ähm, Maron so ist es bereits.“ „Okay, du bist wütend. Fein, bin ich auch. Also lass uns reden.“ Chiaki stand wieder auf, sah sie kurz an und sagte: „Ich habe es satt nach deiner Pfeife zu tanzen. Als ich reden wollte, wolltest du nicht. Jetzt willst du, jetzt will ich eben nicht. Gib uns einfach mal zwei Jahre und dann können wir vielleicht über den ganzen Mist lachen.“, sagte er wütend und verließ wieder das Schlafzimmer. Seine Ex-Freundin folgte ihm gleich wieder und wurde nun auch wütend. Aber auch lauter. Sie stellte sich vor ihm als er gerade zur Couch gehen wollte und schubste ihn etwas nach hinten. „Sag mal, was hast du für ein Problem? Dass ich mal eine Woche Pause brauchte nachdem ich mitbekommen habe wie du dich wieder an Miyako ran schmeißt?“ „Ich hab mich keineswegs an sie rangeschmissen! Was redest du da? Du siehst eine kleine Szene und machst dir in deinem Kopf eine ganz eigene Geschichte daraus. Das nervt!“ „Ach wirklich? Dann sag mir doch wie es wirklich war.“, schrie sie zurück. „Ich möchte aber nicht darüber sprechen da du mir so und so nicht glaubst.“ Maron atmete tief durch. Sollten sie sich jetzt nur weiter anschreien und darüber streiten wer nicht mit dem anderen sprechen wollte? Das war doch verrückt. Gerade als sie aber wieder etwas sagen wollte fiel er ihr schon ins Wort und sagte laut: „Und jetzt nochmal, da ist die Tür. Gute Nacht!“ Schon hatte er sich abgewandt und war wieder ins Schlafzimmer verschwunden. Doch Maron blieb stur. So einfach würde sie nicht gehen. Da müsste er sie schon vor die Tür setzen und schnell genug abschließen. Chiaki saß am Bett, hatte die Ellbogen auf seinen Oberschenkeln abgestützt und den Kopf in seinen Händen. Maron kam herein und bemerkte sie zuerst nicht. Als sie ihn aber so sitzen sah, ließ die Wut wieder von ihr ab. Es brachte doch nichts zu streiten. Maron kniete sich nun vor sein Bett mit etwas Abstand zu ihm und sagte mit ruhiger Stimme: „Die Nächte als ich im Krankenhaus war mussten mich jede Nacht zwei Schwestern festhalten. Mitten in der Nacht schrie ich los und schlug um mich. Als sie mich wach bekommen hatten, konnte ich nicht mehr einschlafen und begann zu zittern.“ Chiaki sah bereits etwas erschrocken zu ihr hoch und hörte ihr allerdings weiterhin zu. „Als dein Vater einmal Nachtdienst hatte kam er ebenfalls in mein Zimmer als ich wieder los schrie. Er gab mir eine Beruhigungsspritze und weckte mich auf. Als ich ihn ansah, begann ich zu weinen und bat ihn mich in ein Koma zu stecken dass ich endlich in Ruhe wieder durchschlafen könnte. Dein Vater setzte sich dann neben mich und fragte von was ich denn träumen würde.“ Nun schwieg sie und atmete tief durch. Chiaki sah sie etwas besorgt an und fragte nun auch mit ruhiger Stimme nach: „Hast du es ihm erzählt?“ „Ja, aber etwas abgeändert. Ich sagte ihm das mich eine Art Teufel namens Noyn angreifen würde und jedes Mal mit einem langen Messer anfing mich aufzuschneiden. Jeden Schnitt spürte ich als ob er wirklich auf meine Haut kam und ich schrie. Aber im Traum hörte mich niemand. Ich schrie immer lauter doch ich wurde nicht gehört. Nachdem ich mit Blut übersäht war, riss er mir die Kleider vom Leib und vergewaltigte mich.“ Chiaki erschrak und wurde bleich. Er wusste noch dass Noyn im Kampf das auch versuchen wollte, doch er hatte es verhindert. Wieso träumte sie davon? Maron atmete tief durch und sprach leise weiter: „Und als er anfing schrie ich noch lauter. Diese Schreie übertrugen sich und ich schrie wirklich. Immer wenn ich aufgeweckt wurde war es vorbei aber ich spürte seinen Atem auf meiner Haut und wie er mich berührte.“ Da strich sie sich eine Träne weg und versuchte ruhig zu atmen. Chiaki kniete sich sofort auch auf den Boden vor sie hin und nahm sachte ihre Hand. Sie sah in seine Augen, strich sich eine Träne von ihrer Wange und sagte noch: „Es hatte sich dauernd so real angefühlt.“ Ihr Ex-Freund umarmte sie nun und sagte: „Ich werde niemals zulassen dass dir jemand weh tut.“ Sie hielt ihn ebenfalls fest und eine weitere Träne ran über ihre Wange. Nach kurzer Zeit ließ er sie wieder los und beide sahen sich an. Chiaki strich ihr die Tränen weg und sagte: „Ich träume einfach immer wieder vom Kampf aber wie wir verlieren und Noyn dich tötet. Miyako hält mich fest und ich kann dir nicht helfen. Also schreie ich und anscheinend schreie ich auch wirklich.“ „Wir haben es wohl beide noch nicht so ganz verarbeitet.“ „Maron, das war ein Endkampf. Natürlich nagt der in unserem Unterbewusstsein und dass wir beide uns dann auch noch so voneinander entfernen tat sicher auch nicht gut. Deshalb wollte ich schon die ganze Zeit mit dir reden.“ „Ich weiß.“, begann sie und nickte vorsichtig. „Aber jedes Mal wenn ich von dir die Wahrheit hören wollte, dachte ich daran wie weh sie mir tun würde. Allein die Tatsache dass du mit Miyako zusammen warst tat schon so weh. Wie sollte ich dann noch das andere verkraften?“ Chiaki war etwas verwirrt. Was meinte sie denn damit? Etwa dass er nach dem Kampf noch mit ihr zusammen war? Aber sie wusste doch weshalb. „Maron … was meinst du damit?“ „Chiaki … als Yamato mich küsste, habe ich nichts gefühlt. Außer die Gefühle für dich. Und als ich dann meinen Teppich sah wo wir beide … du weißt schon … da wollte ich am liebsten nur noch zu dir. Aber der anhaftende Gedanke dass du das alles auch mit Miyako hattest, tat einfach zu weh und ich wusste einfach, das von dir zu hören, würde mich nur noch mehr zerbrechen.“ „Moment mal … du denkst Miyako und ich … wir … dass ich mit ihr im Bett war?“ „Chiaki bitte keine Ausreden. Ich meine ihr ward verlobt und auch wenn Noyn von ihrem Körper Besitz ergriffen hatte, ward ich danach auch noch zusammen. Du kannst es mir sagen, ich muss doch damit umgehen.“ Chiaki schüttelte kurz den Kopf und seufzte. Deshalb also dieses ganze Theater? Er sah ihr in die Augen und sagte mit ernsten Tonfall: „Maron du warst die einzige mit der ich so weit gegangen war. Zwischen Miyako und mir war nichts außer ein Kuss als ich den Deal einging um dich zu beschützen.“ Maron sah ihn an. War das wirklich die Wahrheit oder wollte er sie nur beschützen? Ein weiteres mal. „Sag mir die Wahrheit. So sehr sie auch wehtun könnte.“ „Maron ich sage dir die Wahrheit. Ich habe nicht mit Miyako geschlafen.“ Sie sah in seine braunen Augen und wusste er sagte die Wahrheit. Mit einem Mal fiel eine Last von ihr ab, sie legte eine Hand an Chiaki’s Schulter, zog ihn stürmisch an sich und küsste ihn leidenschaftlich. Etwas überrumpelt stieg er drauf ein und legte seine Hände an ihre Taille. Maron küsste ihn immer leidenschaftlicher als ihr Ex-Freund sie nach kurzer Zeit dennoch von sich drückte. Die Brünette sah ihn verwundert an und fragte: „Tut mir leid. Zu schnell?“ Er sah in ihre Augen, lächelte kurz und erwiderte: „Versteh mich bitte nicht falsch, es ist wundervoll dich endlich wieder zu küssen, aber du vergisst dass ich die andere Sache auch schon lange nicht mehr getan habe und wenn wir weiter machen, kann ich für nichts garantieren.“ Beide atmeten tief durch als sie kurz auf seinen trainierten Oberkörper sah. Als sich ihre Blicke wieder trafen sagte sie: „Vielleicht sollte ich besser gehen und wir reden morgen früh? In Ruhe?“ „Ja. Das ist bestimmt besser.“ Nun standen beide auf und er fuhr sich durchs Haar. Maron räusperte sich kurz, sah ihn wieder an und sagte noch: „Okay. Morgen dann. Gute Nacht.“ „Ja, morgen. Gute … Nacht.“, erwiderte er und lächelte kurz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)