Wie die Wahrheit doch wehtun kann von Satine2502 ================================================================================ Kapitel 18: Alles nur Schein ---------------------------- Maron kam gerade zu Hause an als Hiriji ihr entgegen kam. „Hallo du. Wie war dein Tag?“ „Gut. Es war ruhiger als die letzten Tage und das tat gut.“ Hiriji nickte und gab ihr einen zarten Kuss auf die Lippen. Maron lächelte freundlich und deutete nur aufs Badezimmer. Ihr Mann verstand schon dass sie eine Dusche brauchte und setzte sich wieder auf das Sofa. Die Brünette war im Badezimmer verschwunden als sie sich auszog und unter die Dusche stellte. Die ganze Zeit über musste sie an Chiaki denken und vor allem an die Gefühle die hochkamen als sie hörte wie er noch immer für sie empfand. Nachdem sie fertig geduscht hatte und sich in ihrem Schlafzimmer wieder umgezogen hatte, sah sie auf ihre rechte Hand und betrachtete den Ehering. War diese Heirat denn richtig gewesen? Sachte nahm sie den Ring ab und legte ihn auf ihre Kommode als sie tief durchatmete und das Schlafzimmer verließ. Hiriji saß noch auf dem Sofa als sie sagte: „Chiaki ist zurück und hat mich gebeten zu ihm zu kommen. Wir sehen uns später.“ „Alles klar. Sag ihm liebe Grüße.“ „Ja … mach ich.“ Schon verließ Maron die Wohnung während ihr Mann weiter in den Fernseher sah. Sie kam bei seiner Wohnungstüre an und klopfte als sie auch schon spürte wie ihr Herz schneller schlug. Was hatte das zu bedeuten? Chiaki öffnete bereits die Tür und lächelte sie an als er sie auch gleich hereinbat. Sie kam dankend herein und sah sich um. Die Wohnung war überhaupt nicht nach seinem Stil eingerichtet und schon fragte sie ihn: „Hat hier Miyako alles eingerichtet?“ „Ich … ich weiß es nicht.“ Maron sah ihn fragend an und wusste nicht genau was sie davon halten sollte. War es denn vor seiner Weltreise noch anders eingerichtet? Beide standen im Wohnzimmer und sie fragte verunsichert nach: „Okay … du wolltest mit mir sprechen?“ „Ja. Setzen wir uns.“ „Ähm…nein. Ich bleibe lieber stehen.“ Er sah sie verwundert an und irgendwie wirkte sie sehr eingeschüchtert. Was war hier nur los? Immerhin wusste er was passieren würde wenn sie auf stur schalten würde. Somit musste er ganz langsam an die Sache rangehen obwohl er nicht viel Zeit hatte. Denn schon morgen Abend wäre die Zeit abgelaufen und er müsste zurück und sie würde sterben. Konnte er das riskieren? „Maron … Das alles hier ist nicht echt. Es ist nicht die Realität sondern nur Schein. Es ist deine eigene Phantasiewelt und ich bin hier um dich hier raus zu holen. Fynn hat mich geschickt. Wenn du das Leben hier einfach weiterspielst wird es zwar weitergehen allerdings wird dein Körper in der Realität sterben und dann würde auch diese Welt bröckeln.“ „Was … was redest du da? Ich glaube die Weltreise hat dir nicht gut getan.“, gab sie zurück und wollte wieder gehen. „Wo war ich überall?“ „Was?“ „Wo war ich?“, fragte er eindringlich und kam wieder auf sie zu. „Wenn ich eine Weltreise gemacht habe dann sollte ich doch dir oder zumindest meinem Vater irgendwelche Ansichtskarten geschickt haben. Erklär mir doch bitte warum ich mich an nichts von den letzten zehn Jahren erinnern kann? Und wenn du ganz genau in dich fühlst wirst auch du keinerlei Erinnerungen haben.“ „Das ist Unsinn!“, sagte sie lauter und sah ihn wütend an. Chiaki atmete tief durch. Wie konnte er es ihr nur beweisen? Immerhin sollte sie doch spüren dass das alles hier nicht real war. Wenn man schlief und etwas träumte, sei es noch so real, man wüsste immer durch irgendetwas dass man in einem Traum war. Und genau das musste Chiaki auch bei ihr finden. Diesen Punkt der ihr zeigte dass es nicht real war. „Es gab einen Endkampf. Du als Jeanne und ich als Sindbad. Wir haben zuerst gegeneinander gekämpft weil ich auf Miyako’s Seite stand welche allerdings vom Teufel Noyn besessen war. Nach diesem Endkampf musste ich weiterhin ein Spiel spielen welches ich nicht wollte. Einen Tag davor hat uns mein kleiner Engel Access in eine Sicherheitsblase gesperrt dass ich mit dir reden konnte, aber du wolltest, wie so oft, nicht zuhören.“ „Das … das ist alles zehn Jahre her.“ „Hier ja. Aber in der Wirklichkeit ist es nur ein paar Wochen her. Maron du musst doch spüren dass hier etwas nicht stimmt und nicht in deine eigentliche reale Welt passt.“ Maron sah sich um. So langsam bekam sie wirklich ein ungutes Gefühl. Ob Chiaki Recht hatte? Befand sie sich nur in einem Traum der so real für sie war, dass sie ihn einfach lebte? „Deine … Einrichtung. Es passt überhaupt nicht zu dir.“ Er sah sich auch um und spürte plötzlich ein rütteln. War es ein Erdbeben? Maron spürte es nur leicht und sah etwas erschrocken zu ihm als sie fragte: „Was ist hier los?“ „Man versucht mich aufzuwecken. Maron, bitte, erinnere dich wer du wirklich bist. Was ist in all den letzten zehn Jahren passiert?“ „Ähm … viel natürlich.“ „Na gut … Deine Hochzeit. Was hattest du für ein Kleid an?“ Maron überlegte. Aber sie konnte sich an nichts erinnern. Das konnte doch alles nicht wahr sein was Chiaki erzählte. Sie war gefangen in ihrem eigenen Traum und machte ihn zu ihrer Wirklichkeit? Sachte ging sie nun zu Chiaki’s Sofa und berührte es. Doch schon kippte es um und man sah dass es nur aus Pappe war. Ihr Ex-Freund musste sachte lächeln. Langsam bröckelte ihre Traumwelt und sie würde aufwachen. Mit etwas erschrockenem Blick sah sie zu Chiaki und fragte traurig: „Warum erzählst du mir das?“ „Weil ich dich zurück will. Du darfst doch nicht einfach so aufgeben und dein Leben hier leben? Fern ab von der Realität. Maron, ich darf dich nicht verlieren.“ „Aber … Miyako …“ „Es ist nicht mit Miyako. Keine Hochzeit, keine Verlobung, keine Beziehung. Alles war nur eine Lüge weil sie mich erpresst hat.“ Maron ran eine Träne über die Wange. Da spürte sie wieder ein kräftiges rütteln. Chiaki fiel zu Boden und versuchte sich weiterhin zu wehren. Seine Ex-Freundin bemerkte wie er kämpfte als sie zu ihm kam und sich vor ihn kniete. „Chiaki … warum tust du das?“ „Ich weiß dass ich dich verletzt habe und dass es für dich momentan nur bergab ging. Aber ich werde um dich kämpfen weil ich es nicht mehr ertragen konnte dich so leiden zu sehen. Ich … Ich liebe dich.“ Sie sah ihn etwas erschrocken an und wollte eigentlich den Kopf schütteln als er wieder ein Beben unter sich spürte. Schon beugte er sich zu Maron, legte eine Hand an ihre Wange und küsste sie liebevoll. Kaum dass Maron seine Lippen auf ihren spürte, spürte sie auch wieder wie es damals alles anfing. Wie sehr sie sich geliebt hatten und dass doch nicht wirklich alles gelogen sein konnte. Nach dem Kuss sahen sich beide wieder an und sie sagte mit einem sanften Lächeln: „Ich will zurück.“ Er lächelte ebenfalls als plötzlich die Wohnungstüre aufsprang. Miyako stand vor ihnen mit einer Waffe in der Hand und schrie: „Ich wusste es. Aber diesmal bekommt ihn keiner von uns. Wenn ich unglücklich bin, so sollst es auch du sein.“ „Miyako, nicht!“, schrie Maron zurück. Doch schon hatte sie abgefeuert und Chiaki mitten ins Herz getroffen. Er fiel auf den Boden zurück und Maron beugte sich über ihn. Chiaki riss die Augen auf und setzte sich auf. „Was … was ist passiert?“ „Du hast aber gut geschlafen. Ist alles okay?“, fragte sein Vater und sah ihn besorgt an. „Ich denke schon.“ Da sah er zu Maron und sah auch Fynn noch auf ihren Oberschenkel sitzen. Diese sah ihn nur erschrocken an als Chiaki zu seinem Vater sah und fragte: „Könntest du mir bitte einen Kaffee bringen?“ „Klar doch.“ Schon war Dr. Nagoya aus der Tür und Chiaki sah zu Fynn. Diese sah ihn weiter verwundert an als er nur sagte: „Maron wollte zurück. Sie hat kapiert dass es nur ein Traum sei, allerdings kam Miyako rein und hat mich erschossen.“ „Verstehe. Wenn man in einem Traum stirbt, wacht man auf. Hoffentlich handel Maron gleich oder schafft es von alleine wach zu werden.“ Beide sahen besorgt zu ihr als Chiaki ihr sachte über den Kopf strich und mit seiner anderen Hand immer noch ihre festhielt. „Miyako … lass doch den Unsinn.“, bat Maron sie als die Dunkelhaarige mit der Waffe nun auf sie zielte. „Warum? Ich habe dich doch lange leiden lassen. Dann setzet ich deinem leiden ein Ende. Du hast mir Chiaki genommen. Er kam nie von dir los. Nur durch eine Erpressung eines Überwachungsvideos konnte ich ihn an mich binden. Und warum? Weil er wusste dass sonst deine Zukunft zu nichte sei.“ „Was sagst du da?“ „Warst du wirklich so blind Maron? Er liebt dich so sehr dass er sogar für alle Zeit bei mir geblieben wäre nur um dich zu beschützen. Das musste ich doch verhindern. Und jetzt bist du dran.“ „Miyako … so …“ Doch schon fiel ein Schuss. Maron sah an sich hinunter und bemerkte wie das Blut von ihrer Brust über ihren Körper ran und ihre Kleidung damit tränkte. Sofort fiel sie hart auf den Boden zurück und sank neben Chiaki zusammen. Sie hustete noch einmal bevor sie im Hintergrund nur noch einen weiteren Schuss vernahm. Maron riss die Augen auf, setzte sich blitzschnell auf und atmete tief durch. Chiaki war sofort neben ihr und hielt sachte ihren Kopf als er beruhigend sagte: „Alles ist gut. Du bist im Krankenhaus.“ „Bin ich zurück?“ „Ja bist du.“, gab er als Antwort und musste lächeln als er Tränen in den Augen hatte. Sie sah ihn nun an und atmete noch tief durch als sie ihre Hände nun sachte auf seine Schultern legte und sagte: „Danke.“ Er nickte nur als sie ihn zu sich zog und ihn umarmte. Im selben Moment kam Chiaki’s Vater herein. Erfreut und dennoch etwas erschrocken öffnete stellte er erst mal den Kaffeebecher ab als er Maron gleich untersuchte und fragte ob sie sich an etwas erinnern könne. Sie sah kurz zu Chiaki und antwortete danach: „Ich war ziemlich müde und wollte ein Bad nehmen. Dann muss ich eingeschlafen sein. Ich weiß noch dass ich Chiaki’s Stimme hörte und er mich aus der Badewanne zog. Alles danach war nur ein Traum.“ „Bist du dir sicher?“ „Ja. Immerhin war ich 27, unglücklich mit irgendeinem Kerl verheiratet und Miyako hat mich erschossen.“ Chiaki sah sie nun etwas erschrocken an. Also hatte das sie zurückgeholt. Vermutlich auch weil sie erkannt hatte dass ihre eigene Welt nicht real war. Als Dr. Nagoya mit den Untersuchungen fertig war, nahm er noch etwas Blut ab und brachte es ins Labor. Endlich konnte Maron auch Fynn begrüßen und ihr danken. Diese nickte nur freundlich und sagte: „Es gibt immer für alles einen Grund und oft tun Menschen das falsche um das richtige zu tun. Vergiss das nie.“ „Danke Fynn. Für alles.“ Der kleine Engel winkte als er plötzlich schon verschwunden war. So schnell sie zurückkommen konnte, so schnell war sie jetzt auch schon wieder weg. Maron strich sich eine Träne weg als sie Chiaki ansah und sagte: „Wenn ich hier wieder rauskomme würde ich gerne in Ruhe mit dir über alles sprechen.“ „Sehr gerne. Ich warte auf dich.“ Beide lächelten sich liebevoll an und er nahm wieder ihre Hand. Der Traum hatte ihr klar gemacht worauf es ankam und dass es immer zwei Seiten einer Geschichte gab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)