Wie die Wahrheit doch wehtun kann von Satine2502 ================================================================================ Kapitel 12: Letzter Versuch --------------------------- Alle saßen bereits in der Klasse und es wurde immer noch ein wenig getuschelt. Dass sich ihre Lehrerin verspätete gehörte mit dazu, denn wenn Fr. Palkaramao für vieles bekannt war, zählte Unpünktlichkeit definitiv nicht dazu. Doch nach etwa 15 Minuten wurde die Klassentür geöffnet und die Lehrerin kam herein. Gefolgt von zwei Polizisten. Alle staunten mit großen Augen, auch Maron. Was hatte die Polizei hier verloren? „Liebe Schüler, bitte bewahrt Ruhe und ich werde eure Fragen später beantworten. Jetzt allerdings, bitte ich Miyako Toudaiji nach vorne.“ Alle sahen zu der Dunkelhaarigen und auch Maron’s Blick war entsetzt. Was ging hier vor? Als Miyako vorne an angekommen war, packte ein Polizist sie schnell bei den Armen und hielt diese an ihren Rücken. Sie verzog kurz das Gesicht und fragte wütend: „Was soll das?“ „Miyako Toudaiji. Sie sind festgenommen wegen schwerer Körperverletzung an ihrer Mitschülerin Maron Kusakabe. Alles was Sie jetzt sagen kann gegen Sie verwendet werden. Sollten Sie sich keinen Anwalt leisten können, wird Ihnen einer vom Gericht gestellt.“ „Was? Nein! Ich habe nichts damit zu tun. Wissen Sie denn nicht wer mein Vater ist?“, gab Miyako wütend zurück als die anderen Klassenkameraden nur entsetzt zusahen. Chiaki war bereits aufgestanden und kam ein paar Schritte nach vorne als der andere Polizist sich vor ihn stellte und wütend sagte: „Setzen Sie sich sofort wieder hin oder ich muss Sie wegen Behinderung an einer Festnahme ebenfalls mitnehmen.“ „Aber das ist alles doch bestimmt ein Missverständnis. Rufen Sie ihren Vater an.“ „Polizeioberkommissar Toudaiji hat die Festnahme selbst veranlasst.“ Miyako hatte einen entsetzten Gesichtsausdruck als ihr Blick kurz vorm verlassen der Klasse auf Maron fiel. Diese sah erschrocken zu wie ihre einstige beste Freundin abgeführt wurde. Chiaki stand noch immer vorne als der zweite Polizist sich verabschiedete und ebenfalls ging. Fr. Palkaramao senkte seufzend den Kopf als Chiaki wütend schrie: „Wie können Sie das zulassen? Immerhin ist sie noch minderjährig und ohne irgendein Einverständnis dürfen die das gar nicht.“ „Chiaki beruhige dich. Ihr Vater selbst hat die Verhaftung veranlasst also ist sie gerechtfertigt.“ „Das ist nicht richtig! Sie hätten sich für ihre Schülerin einsetzen sollen.“, schrie Chiaki seine Lehrerin nun an. Alle zuckten etwas zusammen denn noch nie hatte jemand Chiaki so schreien gehört. Bis auf Maron. Für sie war sein Auftreten nichts neues. Doch schließlich reichte es nun der Lehrerin und sie schrie wütend zurück: „Deine Verlobung mit Miyako mal hinten angestellt aber sieh dir doch Maron endlich genau an! Glaubst du wirklich sie hat das alleine gemacht? Und Miyako ist nur ein Puzzelteil. Immerhin habe ich das Video gesehen Chiaki. Was dieser Sindbad und Miyako Maron angetan haben … es wundert mich dass sie heute überhaupt hier sitzen kann.“ Chiaki zuckte zusammen. Natürlich wusste er wie sie aussah. Er selbst war verantwortlich dafür, und dennoch musste er dieses Spiel spielen und gegen sie sein. „Jetzt mal ernsthaft Nagoya … dass du in Miyako verknallt bist, okay. Aber das was sie mit Maron gemacht hat ist wirklich unterste Schublade.“, sagte nun ein Mitschüler und war aufgestanden. Chiaki gab sich geschlagen und setzte sich wieder. Maron blickte nicht mehr zu ihm. Sie musste lernen ihn zu hassen. Alles was er ihr angetan hatte und jetzt auch noch Miyako so zu verteidigen … das war zu viel. „Darf ich bitte nach Hause gehen?“, fragte Maron schließlich und war aufgestanden. „Natürlich. Ruh dich aus und wenn du fit genug bist kommst du wieder. Deine Mitschüler schreiben für dich mit.“ „Danke Frau Palkaramao.“ Maron nahm ihre Schultasche und ging schnellen Schrittes hinaus als Chiaki ihr enttäuscht nach sah. Sie wusste doch nicht was sie damit angerichtet hatte. Miyako würde bestimmt nicht lange im Gefängnis sitzen. Dafür sorgte schon der Dämon in ihr. Aber warum wurde Maron nicht ebenfalls mitgenommen? Immerhin sah man auf dem Band dass sich Jeanne in Maron verwandelt hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt kämpfte doch Miyako gegen Jeanne. Was war hier falsch? Sofort sprang Chiaki hoch und verließ ohne Worte die Klasse. Er konnte nicht länger da drin sitzen während Maron sich in Lebensgefahr begab. Die Lehrerin sah ihm nur kopfschüttelnd nach und begann endlich mit dem Unterricht. Chiaki eilte schnellen Schrittes zum Wohnhaus. Maron hatte einen guten Vorsprung aber durch ihre Verletzungen konnte sie doch nicht so schnell sein oder? Gerade als er das Wohnhaus betrat, sah er wie die Lifttür zu ging. Sofort rannte er hin und steckte seine Hand zwischen die Türen dass diese sofort wieder aufging. Chiaki trat ein und die Lifttür schloss sich. Maron sah ihn erschrocken an. Als der Lift ein Stück nach oben gefahren war, drückte Chiaki die Not-Stopp Taste und der Lift blieb ruckartig stehen. Maron fiel fast zu Boden als sie ihren Ex-Freund wütend ansah und laut fragte: „Spinnst du? Was soll das?“ „Das könnte ich dich auch fragen. Du hast Miyako angezeigt?“ „Nein habe ich nicht. Aber nachdem ich im Krankenhaus war hat eine Krankenschwester die Polizei verständigt und auch meine Eltern. Diese haben sich natürlich nicht wirklich drum geschert aber Herr Toudaiji hatte ein offenes Ohr. Immerhin kennt er mich seit ich sechs Jahre alt war und hat mich zum Teil mit großgezogen. Dass seine einzige Tochter zu so etwas fähig war, konnte er wohl nicht glauben. Sonst wäre sie doch so und so noch in der Nacht festgenommen worden.“ „Wieso glauben alle dass Miyako dich verprügelt hat und nicht Jeanne.“ Maron lachte kurz. „Bist du wirklich so blöd? Hast du dir mit ihr etwa schon dein ganzes Gehirn raus gevögelt?“ Mit schnellen Schritt war er vor ihr und knallte seine Hände neben ihrem Kopf gegen die Wand. Sie zuckte kurz zusammen und sah ihn seine braunen Augen. „Falls du es vergessen hast, habe ich zwei kleine Engel auf meiner Seite. Ein Videoband etwas zu verfälschen ist da kein Problem.“ „Zwei?“ „Ja. Oder vermisst du Access gar nicht mehr? Dass du so kalt und herzlos bist hätte ich doch gleich erkennen sollen. Warum ich nur so blind war, weiß ich bis heute nicht. Aber ich bereue es. Ich bereue es dass ich dich kennengelernt habe.“ Chiaki erschrak etwas. Erst jetzt spürte er so richtig den Hass welchen sie nun für ihn empfand. Wie konnte er das je wieder gut machen? Vermutlich niemals. Ihn traf es und er senkte kurz den Kopf. Noch bevor er etwas sagen konnte stieß ihn Maron mit ihrer gesunden Hand schnell von sich und er knallte gegen die Lifttür. Etwas erschrocken sah er sie an als sie Tränen in den Augen hatte und wütend sagte: „Komm mir nie wieder zu nahe verstanden? Ich brauche niemanden mehr denn ich bin alleine genauso stark. Ihr dachtet wohl ihr habt mich vernichtet, aber der einzige der mich vernichten kann ist Noyn. Aber glaub mir, ich werde mit aller Kraft die ich besitze gegen ihn kämpfen um diese Welt zu retten. Nur dass ich noch meine eigene Zukunft leben kann.“ Da drückte sie den Not-Stopp Knopf erneut und der Lift fuhr weiter. Chiaki sah sie traurig an doch sie würdigte ihm keines Blickes. „Meine Gefühle für dich waren nicht gespielt.“ Sie sah nun doch wieder zu ihm und wunderte sich. Was sollte das nun? Ein erneuter Schachzug von ihm sie zu verwirren und dann zu demütigen? Nein, noch einmal würde sie nicht drauf reinfallen. Der Lift kam endlich oben an als sich die Türen öffneten. Maron ging an Chiaki vorbei und stieß ihn vorher noch zur Seite als er ihr jedoch nach eilte. Sie kam in ihre Wohnung und beide Engel kamen bereits auf sie zu als jedoch auch Chiaki herein kam. Maron hatte vergessen abzuschließen und sah ihn nur wütend an als sie schrie: „Verschwinde aus meiner Wohnung oder ich rufe die Polizei.“ „Access … Let’s go!“ Der kleine Engel nickte zaghaft, konzentrierte sich und plötzlich standen Maron und Chiaki in einer Art Blase. Fynn war verwundert und konnte nicht mehr hören was die beiden redeten. „Was soll das?“, fragte Maron nervös und wollte die Blase verlassen. „Das bringt nichts.“ „Du hälst mich hier drin nun gefangen? Willst du mich etwas gleich umbringen?“ „Nein. Spinnst du? Ich möchte mit dir reden. Und diese Blase macht uns für jeden Engel, Teufel, Dämon und Menschen unsichtbar.“ „Wir sind unsichtbar?“ „Ja. Alles was wir sonst bereden hören die Dämonen oder unsere Engel.“ „Falsch, meine Engel. Du hast Access verraten! Das er dir dennoch diesen Gefallen tut verstehe ich nicht.“, gab sie genervt zurück und versuchte einen Weg raus zu finden. Chiaki seufzte kurz und atmete tief durch als er antwortete: „Weil Access die ganze Wahrheit kennt. Und diese Wahrheit sollst du nun auch erfahren. Ich schaffe es nicht mehr länger ein Spiel zu spielen.“ „Sollst du mir jetzt etwas leidtun?“, gab sie wütend zurück. „Maron, so hör mich doch an. Bitte.“ „Nein!“, schrie sie und sah ihn wütend an. „Du hast mir das Herz gebrochen. Du bist genau hier gestanden, hast mich angegrinst und gesagt dass alles nur ein Spiel war. Dass der Sex einfach schlecht war und dass es doch so leicht war mich anzulügen. Du hast mir in die Augen gesehen und mir gesagt dass du mich nie geliebt hast.“ Chiaki sah sie leicht erschrocken an und wollte dennoch etwas sagen doch sie ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Denkst du denn wirklich wenn du mich hier einsperrst und wieder irgendetwas sagst dass ich dir das glaube? Jetzt sage ich dir mal was … als du mir sagtest dass deine Gefühle für mich nur gespielt waren und du mich nie geliebt hast, habe ich dir das sogar mehr geglaubt als das wo du sagtest dass du mich liebst.“ Entsetzt sah er sie an und kam einen Schritt auf sie zu. Doch sie machte nur einen schnellen Sprung gegen die Blase als Access unkonzentriert wurde und Maron auf den Boden knallte. „Maron!“, sagte Fynn besorgt und flog zu ihr. Da rappelte sie sich aber wieder auf und sah Chiaki enttäuscht an. Dieser kam zu ihr und sie sah seinen traurigen Blick als sie nur sagte: „Lass mich doch einfach in Ruhe Chiaki.“ Access sah zu den beiden und bemerkte sofort dass sie Chiaki nicht mehr zuhören würde. Es war wohl wirklich das Beste wenn er sie in Ruhe lassen würde. Schließlich ging er neben ihr vorbei und verließ die Wohnung. Maron atmete tief durch als sie wütend in ihr Zimmer verschwand. Fynn und Access blieben im Wohnzimmer zurück und Fynn fragte vorsichtig: „Wie sollen wir denn jetzt den Kampf gewinnen?“ „Ich habe keine Ahnung.“ Beide Engel senkten den Kopf und setzten sich auf das Sofa um abzuwarten. Zwei Wochen später war Miyako immer noch in Haft. Der Dämon Noyn in ihr war wütend und dennoch blieb er geduldig. Immerhin wusste er wann es Zeit war anzugreifen. Herr Toudaiji versuchte immer wieder gut auf seine Tochter einzureden doch sie sagte nichts mehr. Als sie das Videoband sah und auch sah dass es immer Maron war gegen die sie gekämpft hatte wusste Noyn dass das Band gefälscht wurde. Doch er blieb geduldig. Chiaki besuchte sie jeden Tag und versuchte irgendwie sie rauszukriegen. Er tauchte sogar zweimal als Sindbad auf, doch nichts half. Miyako musste in der Zelle verweilen. Maron hatte eine Therapie begonnen vor zwei Wochen denn sie wollte so schnell wie möglich wieder fit werden. Und es war dann auch endlich so weit dass sie die Armschlinge nicht mehr brauchte. Kaum war diese nach einer Woche ab, machte sie sich auf den Weg ins Fitnessstudio. Sie trainierte als Maron um als Jeanne noch stärker sein zu können. Kampflos würde sie bei diesem Noyn sicher nicht aufgeben. Und immerhin wusste sie ja auch wie stark Sindbad sein konnte. Sie musste sich wehren. Und wie Access schon sagte, wenn es sein müsse, müsse sie ihn eben auch umbringen. Die ganze Wut auf Miyako und Chiaki machte sie innerlich auch stärker. Warum sollte sie sich unterkriegen lassen und zu Hause rumsitzen? Sie konnte diese Wut in Kraft umwandeln und somit noch besser trainieren. Access und Fynn sahen ihr nur wortlos zu und waren froh dass sie sich vorbereiten würde. Doch auch wenn sie noch so trainierte … Noyn war der Teufel. Er war stark. Aus diesem Grund war es auch geplant dass Sindbad an Jeanne’s Seite kämpfen sollte. Dass Noyn so einen miesen Trick anwendete, damit konnte doch niemand rechnen. Chiaki selbst trainierte ebenfalls. Allerdings nicht um gegen Jeanne zu kämpfen, sondern um Noyn zu besiegen. Er wusste, wenn der Kampf stattfinden würde, würde er Miyako’s Körper bald mal verlassen und dann konnte er Maron auch wieder beschützen um als Sindbad an Jeanne’s Seite zu kämpfen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)