Something just like this von Ayane88 ================================================================================ Kapitel 30: ------------ Flo hielt sich das Gesicht und starrte Jay hasserfüllt an. „Viel Spaß“, er grinste voller Genugtuung. „Sofort in mein Büro“, der Dozent nickte Jay zu. Dieser folgte ihm, ohne zu murren. „Wie es aussieht bekommt dein Freund nun mächtig Ärger“, raunte Flo, dem sichtlich mitgenommenen Jules ins Ohr. „Richtig so. Was schlägt er auch einfach zu? Mir scheint. als kann er gar nicht anders als gewalttätig zu werden. Liegt wohl einfach in seiner Natur. Ich hätte es mir eigentlich gleich denken können.“ Er versuchte ihn zu überhören. Wichtiger war, dass er Jay beistand. Also kehrte er Flo und dem Mob, der sich um sie geschart hatte, den Rücken zu. Mit schnellen Schritten folgte Jules seinem Freund. Vor dem Büro des Dozent, in das Jay bereits eingetreten war, wartete er. Die Minuten zogen sich dahin. „Es wird nicht wieder vorkommen, entschuldigen Sie“, sprach Jay als die Tür aufging. „Das will ich hoffen. Ansonsten wird das Konsequenzen haben. So ein Verhalten dulden wir nicht an unserer Universität.“ „Ich weiß und ich versichere Ihnen, dass ich mich im Griff haben werde.“ Die Tür schloss sich hinter Jay. Erledigt blickte er Jules entgegen. „Wieso?“, fragte der. Jay war bewusst, dass er ihn auf vorige Aktion ansprach. „Wieso?“, wiederholte er und seufzte. „Weil ich mir das nicht mehr mitanhöre! Ich lasse nicht zu, dass er dich entmenschlicht, denn ich habe viel zu lange da mit gespielt. Ja … mich sogar deiner geschämt. Vielleicht weil ich einfach zu feige war und das obwohl du stets den Mut hattest, unsere Beziehung öffentlich zu zeigen. Dir war egal, was alle denken. Genauso sollte es auch sein. Und was tue ich? Im Grunde lief ich davon, spielte sogar den guten Kumpel dieses Heuchlers. Aber hiermit verspreche ich dir, dass das nie wieder vorkommen wird.“ Seine Hände umschlangen den Blonden. Jay meinte es ernst, das spürte Jules. Die Zeiten, in denen er ihn verleugnet hatte, waren endgültig vorbei. „Lass uns nach Hause gehen“, schlug Jay vor. Dankbar nahm Jules Dieses Angebot an. Jay berichtete ihm, dass sein Dozent durchaus Verständnis bezüglich ihrer Situation aufbrachte. „Flo ist wohl nicht sonderlich beliebt, bei den Dozenten und Lehrenden, weil er oft aneckt. Dass er andere Mitstudenten mobbt, ist ebenfalls nicht unbekannt. Allerdings macht Flo das weitgehend versteckt. Daher konnte man ihn bisher nichts nachweisen. Außerdem ist es hier eben anders als zu Schulzeiten“, er machte eine Pause und rollte mit den Augen. „Körperliche Gewalt ist jedoch nochmal eine andere Messlatte. Ich kam mit einer Verwarnung davon. Beim nächsten Mal nehmen sie es aber nicht so locker hin. Im schlimmsten Fall kann ich exmatrikuliert werden.“ „Lass dich nicht mehr provozieren“, sprach Jules ernst. „Flo ist es nicht wert. Ich finde, dass er uns ohnehin genug Probleme bereitet hat. Allein wenn ich an die Sache mit Luan denke … .“ Es machte Jules zu schaffen, dass sie Luan wahrscheinlich für immer verloren hatten. „Ich muss dir etwas gestehen“, Jay räusperte sich. Die Aufmerksamkeit seines Partners richtete sich nun vollkommen auf ihn. „Nun“, begann er ein wenig zögernd. „Als ich gesehen habe, wie sehr es dich trifft, dass sie keinen Kontakt mehr zu uns will, konnte ich nicht anders und habe ihr geschrieben. Ja, ich weiß, was du davon hältst. Aber ich möchte Luan ebenfalls nicht verlieren und außerdem tut es mir ebenso weh, dich leiden zu sehen. Dir macht der Verlust ziemlich zu schaffen, das weiß ich.“ Ihn erstaunte es, wie viel Empathie Jay doch besaß. Obwohl er dies gerne bestritt. An sich wollte Jules den Kontakt zu Luan meiden, um sie nicht weiter zu verletzen. Aber sauer war er keineswegs. Im Gegenteil. Luan bedeutete Jay viel. Und er war endlich in der Lage, seine Gefühle offen zu zeigen. Auch was seine Liebe zu Jules betraf. Genau das stimmte ihn glücklich. „Du bist der Beste.“ Natürlich ließ Flo das nicht auf sich sitzen. Somit wurde die Zeit vor den Semesterferien zum Spießrutenlauf. Seine Mitstudenten mieden Jules weitgehend. Er fand das nicht sonderlich schlimm. Viel mehr ärgerte Jules die Tatsache, dass Flo keine Gelegenheit ausließ ihn zu demütigen. „Hey“, er griente. „Denkst du nicht, dass das die falsche Toilette ist?“ Flos Hand legte sich auf Jules Schulter und hielt ihn davon ab, die Männertoilette zu betreten. „Deine ist da drüben“, er zeigte auf die Behindertentoilette. „Schließlich bist du ja eingeschränkt. Nicht nur körperlich sondern auch geistig.“ „So lange ich vor Nervensägen wie dir Ruhe habe, ist mir das auch recht“, konterte Jules. „Ach und noch etwas … deine Behindertenfeindlichkeit ist ebenso wie dein Charakter – ziemlich arm.“ Er legte Flos Hand beiseite und betrat die Toilette, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Als Jules den Raum verließ, wartete der Tyrann tatsächlich vor der Tür. „Gibt es hier ein Problem?“ Ein anderer Student beäugte Flo sowie Jules kritisch. „Nein“, log der Mobber und verschwand. „Danke“, murmelte Jules seinem Gegenüber zu. „Kein Problem. Ich habe gemerkt, dass der Typ ziemlich aufdringlich dir gegenüber war. Deshalb wollte ich mal lieber eingreifen, bevor der auf irgendeine dumme Idee kommt. Glaub mir, ich kenne solche Leute zur Genüge.“ Bei diesem Satz musste Jules lächeln. „Ich bin übrigens Louis. Und du?“ „Julien, aber alle nennen mich Jules.“ Sie reichten einander die Hände. „Freut mich.“ „Mich ebenso. Ich will jetzt nicht belästigend wirken, aber ich habe gerade kein Seminar und Freiraum. Hast du Lust mit mir in die Mensa zu gehen?“ „Klar, wieso nicht.“ Louis schien nett zu sein. Und da er ohnehin Hunger hatte, war Jules der Idee nicht abgeneigt. Mindestens einer hier, der ihn, neben Jay natürlich, nicht verurteilte. Mitten ins Gespräch vertieft, bemerkte er fast nicht die Nachricht von Jay. „Dein Handy vibriert.“ „Oh“, Jules hustete und entsperrte sein Smartphone. „Ach, das ist mein Freund. Er wollte jetzt auch in die Mensa. Darf er nachkommen?“ „Klar, je mehr desto besser“, stimmte Louis sofort zu. Wenig später kam Jay, ein wenig außer Atem. Er schien sich beeilt zu haben. „Und du bist …?“, Jay schielte verstohlen zu Louis. „Das ist Louis, wir haben uns vor der Herrentoilette kennengelernt“, plauderte Jules munter. „W-was?“ „Keine Sorge. Er hat mir geholfen Flo in die Flucht zu schlagen.“ „Oh, na dann.“ „Das ist Jay …:“ „Sein Freund“, fiel ihm dieser ins Wort. Jules war amüsiert darüber, wie eifersüchtig Jay scheinbar sein konnte. „Ja, das hatte er mir gesagt. Moment, du meinst …?“ „Genau. Ich bin sein fester Freund.“ „Ach“, Louis sah zu Jules und lächelte dann. „Kein Wunder, dass du so reagiert hast. Nun, wieso auch nicht? Ihr scheint ein tolles Paar zu sein.“ Er nahm es so selbstverständlich hin, dass es Jules positiv überraschte. So eine Reaktion war er nicht mehr gewohnt. Es war erfrischend. Und nachdem Jay sich setzte, schien auch er Louis zu mögen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)