My bloody Soulmate von Thane ================================================================================ Epilog: -------- „Mit dem Vermischen und Teilen dieses Blutes, eures Blutes, schafft ihr einen undurchdringlichen Bund. Ihr gebt euch gegenseitig einen großen Teil eures Lebens, eures Körpers – euren Lebensnektar“, sprach der Vampir in ruhiger Stimme, während das Paar sich gegenüberstand. Ihre Blicke trafen sich, ein rötlicher Schimmer huschte immer wieder über ihre Augen. Sie lächelten sich an, den Kelch in ihren Händen haltend, Gelenke sanft durch ein Band verbunden. Die Simulation eines Bundes, sollte keiner bestehen. Caleb führte den Kelch an Wynnes Lippen, welche einen kleinen Schluck von dem Blut nahm. „Der Mann gibt. Schützt. Opfert auf. Er ist für seine Frau da, steht ihr bei, so schlecht es auch gerade stehen mag. Er ist da, wenn sie ihn braucht“, wurde weiter gesprochen. Wie in den Traditionen verlangt, hatte die junge Vampirin nur einen kleinen Schluck genommen, und davon benetzte das meiste noch ihre Lippen, mit welchen sie die ihres Mannes sanft berührte, bevor sie sich trennten und sich ein erneutes Lächeln auf den ihren formte. Sie folgte mit den Armen der Bewegung ihres Mannes, welcher nun den Kelch zu seinem Mund führte und diesen leerte. „Vertrauen. Einteilung. Richtige Einschätzung. Die Frau hat ein schweres Los, eine schwere Bürde zu tragen, sich mit ihrem Mann einzulassen. Sie muss ihm blind vertrauen, wenn er nicht da ist. Sie teilt ihr Leben, teilt ihr Blut. Gibt ihre Stärke für ihren Mann, damit dieser sie und ihre Nachkommen beschützen kann. Ein blutiger Kuss als Zeichen ihrer Liebe. Als Zeichen des Ablehnens von Rationen in der Not, um schwere Zeiten zu überstehen“ Ihre Herzen schlugen gemeinsam in einem Takt. Sie atmeten tief durch, der schwierigste Teil war geschafft. Das Band wurde gelöst, ihnen wurde der Kelch abgenommen. Stattdessen holte der Zeremonienmeister eine Box hervor, zu welcher er vor der Öffnung ebenso ein paar Worte sprach: „Als Beweis ihrer Verbundenheit tragen zwei Körper ein Zeichen. Ein Symbol, welches sie immer zusammen führen soll. Aneinander binden ohne Ketten, ohne Gewicht, und dennoch teils schwer zu tragen. Eure Ringe“ Die Schatulle wurde geöffnet und zwei weiße Ringe mit einer golden eingravierten Rose freigegeben. Wynne weitete die Augen, als Caleb ihren Ring an sich nahm, ihren Handschuh auszog, um das Schmuckstück auf ihrem Finger zu platzieren. „Diese Farbe …“, murmelte sie, vollkommen überrascht über diese Änderung. Die Farben der Lecrunes waren schwarz rot, nicht weiß-gold, eine reine Farbkombination. „Ich dachte, etwas Abwechslung würde dir gefallen. Und ich habe deinen Blick gesehen, als wir die Ringe ausgesucht hatten“ Sie drehte ihre Hand und entdeckte an der Unterseite noch eine kontrastreiche schwarze Feder. Ihr stiegen Tränen in die Augen. Natürlich hätte sie nichts gegen ein schwarzes Paar gehabt. Es hatte ihr gefallen. Aber die Tatsache, dass ihm aufgefallen war, dass sie doch etwas ihre eigentlichen, helleren Farben vermisste, bedeutete ihr unglaublich viel. Sie lächelte ihn an, Tränen rannen ihr über die Wangen, während sie ein leises Danke äußerste und den anderen Ring nahm, um diesen Caleb in selber Manier an den Finger zu stecken. Sie passten perfekt zueinander und waren wie ein frischer Wind in der Familie Lecrune – so wie das Paar an sich. Gratulationen folgten der Zeremonie. Die verschiedenen Familien waren gekommen, um sich die Vereinigung von Amand und Lecrune anzusehen. Nun war Wynne aber auch unter dem anderen Nachnamen bekannt und ein vollwertiges Mitglied der Vampirgesellschaft. Ihr entgingen die Blicke des alten Harrison nicht, aber dessen Tochter beglückwünschte das junge Paar, begleitet von ihrer Maid. Als Elisabeth ihnen mit ihrem Mann entgegen kam, begrüßte das Paar diese freudig, bevor sie die Glückwünsche entgegen nahmen. Bei einem Star und dem Mitglied des STTs konnte man nie sicher sein, ob diese auch wirklich Zeit hatten. Doch etwas schien komisch. „Ist alles in Ordnung?“, fragte die junge Lecrune den Agenten, welcher nervös auflachte. „Natürlich. Nach einigen Jahrhunderten, die man nicht auf solche Feierlichkeiten eingeladen wurde, ist man halt dezent .. eingerostet“, gab Vincent mit einem Lachen zu verstehen. Verständlich, dachte die Vampirin nur, und unterhielt sich ein wenig mit Elisabeth, welche sie auch seit einigen Monaten nicht mehr gesehen hatte. Es war ein angenehmer Tag, und auch wenn es nicht leicht war, sich durch die Gäste zu manövrieren, schaffte Wynne es, sich mit ihrem Ehemann auf die Tanzfläche zu begeben. Eine weitere Tradition aus der Welt der Menschen, die die Vampire aufgrund der Eleganz übernommen hatten. Aus einer unbeachteten Ecke im Hauptanwesen heraus wurde das Treiben der Vampire und Menschen beobachtet. Wesen, unverzeichnet in den verschiedenen Registern über Rassen und deren Merkmale, achteten auf das neue Paar, auf die verbundene Blutlinie von Dracula und Adamantia. Ein eigenartiges Bild für die zwei ungeladenen Gäste. Kichernd hielt sich die Frau eine Hand vor den Mund und nippte von ihrem Glas Wein. „Eine unerwartete Wendung, was?“, fragte sie ihren Partner, während sie die Lecrunes beäugten. „Du musst mir unbedingt ihren Werdegang schildern. Ich kann spüren, dass sich da etwas weltveränderndes entwickeln wird“ „Darum mache ich mir ja gerade Sorgen. Neue Blutlinien bedeuten neue Seelen … neue Seelen bedeuten eventuelle neue Probleme. Und du weißt, wie ich Probleme liebe“ „Am liebsten würdest du sie irgendwo vergraben und nie wieder finden, ich weiß.“ Sie unterhielten sich in aller Ruhe, bis, unerwarteter Weise, die frische Lecrune-Gemahlin auf sie zukam. Der blonden waren die zwei Gestalten am Rande der Veranstaltung aufgefallen und hatte herum gefragt, zu wem sie gehörten. Keiner konnte ihr eine Antwort geben, also holte sie sich selber eine. „Verzeihung.“, mischte sie sich in das Gespräch ein. „Entschuldigung angenommen“, meinte der Mann und stellte in Ruhe sein Glas weg, während seine Begleitung kicherte. Wynne’s Auge zuckte, ein deutliches Anzeichen dafür, dass sie genervt war. Dieser Fremde war nicht nur ein ungebetener Gast, sondern auch noch verdammt vorlaut. „Ich würde gerne wissen, wer Ihnen eine Einladung hat zukommen lassen. Keiner unserer Gäste kann sich entsinnen, Sie jemals gesehen zu haben“, brachte die Vampirin ihr Anliegen auf den Punkt und verschränkte die Arme vor der Brust. Eine trotzige Geste, die zeigte, dass sie sich nicht ohne Antwort von ihrem Platz bewegen würde. Ihr blondes Gegenüber seufzte genervt, musterte sie kurz, bevor er von seiner Partnerin den Ellenbogen in die Seite bekam. „Tut mir leid, meine Gesellschaft ist manchmal ein grimmiger Bock“, entschuldigte sich nun die schwarzhaarige Frau und bot der Vampirin ihre Hand an. „Mein Name ist Navia und es ist mir eine Freude, die Nachkommin Adamantia’s kennen zu lernen“ „Nachkommin Adamantias … Woher …?“ Zögerlich schüttelte Wynne die Hand der Fremden, welche sich vor einigen Sekunden als Navia vorgestellt hatte. Die Frau kicherte, legte einen Finger auf ihre Lippen als Symbol, dass diese versiegelt waren. „Betriebsgeheimnis. Tut mir leid.“ Gerade als Wynne dazu ansetzte, etwas dagegen zu sagen, sich zu beschweren, legte sich ein Arm um ihre Schulter und hinderte sie daran, ihrer Wut freien Lauf zu lassen. Caleb, welchem das Verschwinden seiner frischen Gemahlin aufgefallen war, hatte sich auf die Suche nach ihr begeben und sie am Rande des Festes gefunden, wo sie eben mit den zwei Gestalten sprach. Wiederrum an einem ganz anderen Ende, während sich die Lecrunes mit den Gästen auseinander setzten, redete eine Ehefrau auf ihren Mann ein, mit dem Paar zu reden. Der Mann seufzte auf und fuhr sich frustriert durch die Haare. Er wollte nicht unbedingt an einem solchen Tag mit ihnen darüber reden. Es war ihm sichtlich unangenehm, aber es stand auch nicht fest, ob sie sich so schnell wieder trafen. Er atmete tief durch. Die beiden waren sowieso beschäftigt, argumentierte er, doch wurde von seiner Frau darauf hingewiesen, dass die zwei wenige Sekunden später ihr Gespräch mit den Fremden beendeten. Nun … er musste da wohl oder übel durch. „Musst du dich auch auf unserer Hochzeit mit den Leuten verzanken?“, scherzte Caleb und gab seiner frisch Vermählten einen Kuss aufs Haupt. Diese plusterte ihre Wangen auf, hatte die Arme noch immer verschränkt. „Ohne Einladung bei uns. Und was soll diese Geheimnistuerei? Ich hasse sowas“, argumentierte diese und seufzte frustriert. Sie hätte nicht gedacht, dass sich solche Leute auf ihre Hochzeit schleichen würden. Sie wollte doch nur Ruhe und Frieden an diesem Tag, endlich mal etwas entspannen, nachdem alles durch war. Eine weitere Person näherte sich den beiden. Vincent kam auf sie zu, sprach sie an, bevor er bei ihnen stehen blieb. „Wynne, Caleb, kann ich euch kurz stören? Ich müsste … dringend mit euch reden“ Verwundert blickten sich die zwei zunächst an, bevor sie dem Agenten ihr Ohr schenkten. „Natürlich“, meinte Wynne mit neugewonnener Ruhe. „Was liegt dir auf dem Herzen?“ Ihr Familienfreund seufzte auf. Zur Hölle, ihm fiel das nicht einfach. Wie sollte er es am besten sagen? „Wir konnten Nevas Körper nicht finden“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)