My bloody Soulmate von Thane ================================================================================ Ich bringe sie um. Es dauerte nicht lang, bis ich wieder mitbekam, was um mich herum geschah. Irgendwie hatte Kira es dazu gebracht, Caleb zu überreden, mir zu helfen. Mir zu helfen. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Er gab sich Mühe, herauszufinden, was ein Mensch während einer Grippe brauchte. Das musste man ihm lassen. Aber zur Hölle, es war sowas von unnötig. "Ich bekomm das auch alleine hin", maulte ich ihn an, schlug die Bettdecke zurück und schwang die Beine über die Bettkante. Mit gehobener Braue beobachtete mich der Vampir und verschränkte die Arme vor der Brust. "Na, das will ich sehen", meinte er arrogant und erwartete, dass ich es nicht schaffen würde. Dem würde ich es schon zeigen! Mit einem Schnauben schwang ich mich auf die Füße .... und verlor binnen weniger Sekunden das Gleichgewicht. Ich fiel zurück auf mein Bett, landete mit einem 'Uff' auf der weichen Matratze und wurde sofort von diesem überfürsorglichen Volltrottel zurück ins Bett gedrückt und zugedeckt. "Du hast immer noch Fieber", mahnte er mich und legte eine Hand auf meine Stirn, um herauszufinden, wie schlimm es noch war. "Nicht mehr ganz so schlimm, aber beschissen genug. Also, Bettruhe. Sonst sorg ich dafür" "Das würde ich nur zu gern sehen", forderte ich ihn heraus und schnalzte mit der Zunge. Die Aussage hätte ich vielleicht nicht tätigen sollen, denn ich sah etwas Gefährliches in seinen Augen aufblitzen. "Glaub mir, Babe. Wärst du gesund, würde ich dich nur zu gern ans Bett fesseln" Er lachte auf und verließ das Zimmer, bevor ich mein Kissen nach ihm schmeißen und 'Wichser' rufen konnte. Ich tat es dennoch und zuckte zusammen, als sich die Schiebetür in die andere Richtung bog. Hätte ich mehr Kraft gehabt, wäre es wohl um sie geschehen gewesen. Was machte er auch für Bemerkungen! Und was war das für ein lächerlicher Name! Aaah, mein Kopf tat weh. Langsam sank ich zurück auf die Matratze – ohne Kissen. Das lag jetzt vor der geschlossenen Tür und wartete darauf, aufgehoben zu werden. Nur nicht von mir, sonst könnte ich wohl auf dem Boden übernachten. Damit sich Caleb um mich kümmern konnte, hat er sich einen Ersatzschlüssel besorgt. Ich dachte erst, Kira hätte ihren oder meinen abgegeben, aber nein, der feine Herr Erbe konnte sich einen aus dem Sekretariat holen, einfach so. Dass dabei keine Fragen gestellt wurden, wunderte mich. Ob er ihn geklaut hatte? Aus irgendeinem Grund konnte ich mir das nur zu gut vorstellen. Nach zwei Tagen Ruhe hatte sich mein Fieber schon wieder etwas beruhigt und ich konnte immerhin im Bett arbeiten. Mit dem Laptop auf dem Schoß tippte ich das nächste Kapitel, soweit wie meine Gedanken reichten. Nebenher hatte ich aber auch Yakenos Geschichte offen, um diese durchzugehen und Veränderungen in seinem Charakter zu notieren. Jedes Mal, wenn wir ihn sahen, schien er unverändert. Ein guter Schauspieler vermutlich, das mussten die aus dem Widerstand wohl sein, um nicht aufzufallen. Ob es ein Kriterium war, um dort beizutreten? Oder vielleicht wurden sie einem speziellem Training unterzogen. Kira war die Tage äußerst beschäftigt. Da ich verhindert war, machte sie es sich zur Aufgabe, die Arbeit weiter zu führen. Ich mochte ihren Eifer, jedoch hatte ich gleichzeitig Angst, dass ihr etwas zustoßen würde. Wir konnten nicht vorsichtig genug sein. Ich war erleichtert, als sie meinte, dass Sei sie unterstütze. Wobei es mich wunderte, dass sie ihn mit seinem Zweitnamen ansprach. Irgendwo war es aber doch wieder herzig, die zwei. Ich atmete tief durch und arbeitete mich durch Yakenos letzte Kapitel. Es jagte mir jedes Mal einen eiskalten Schauer über den Rücken, doch irgendwer musste sich dem annehmen. Und da ich momentan sowieso zu nichts zu gebrauchen war, kümmerte ich mich eben darum. Und wer weiß – Vielleicht fanden wir dadurch ja etwas Hilfreiches heraus. Euphorisch erzählte mir Kira an dem Abend, sie hätten den toten Briefkasten gefunden. Ich gratulierte ihr herzlich, freute mich selber. Uns fehlte nicht mehr viel und wir hätten die Spitzel endlich. Eines bereitete mir jedoch Sorgen: Sie schien, trotz ihrer Freude, nicht ganz bei sich zu sein. Ob etwas passiert war? Ich schwor, wenn Sei ihr etwas angetan hatte, würde ich ihm den Arsch aufreißen. Diesen Abend schlief ich endlich ruhiger als die Nächte zuvor. Vorher war ich von Fieberträumen geplagt und fand mich jedes Mal zurück in dieser Zelle, gefesselt, der Vater von Louis vor mir. Er bleckte sich die Zähne, musterte mich wie ein einziges Stück Fleisch – Oder wie einen großen Beutel Blut in diesem Fall – und beugte sich zu mir, um mich zu beißen. Ich erstarrte und meist war das auch der Punkt, an dem ich wieder aufwachte. Wenn ich nur daran dachte, wie seine ekligen, verschwitzten Finger mich berührten wurde mir ganz anders. Es widerte mich an. Gleichzeitig erinnerte ich mich daran, sobald ich wach war, wie ich gerettet wurde. Oder eher, von wem. Caleb war mir damals zur Hilfe geeilt und hatte diesen Mann nicht nur mit seiner Gabe verstört (als ob mir das entgangen wäre, so entsetzt wie der Weißhaarige dreingeschaut hatte), sondern ihn auch noch K.O. geschlagen. Mir kam der Gesichtsausdruck des anderen wieder in den Sinn. Nicht nur, dass seine Augen vor Wut geglüht hatten, nein. Er sah blass aus, verdammt blass. Als hätte er dasselbe durchgemacht wie ich. Immer wieder erwischte ich mich dabei, wie ich darüber ins Grübeln kam, aber ich konnte es auch nicht lassen. In letzter Zeit kam es mir so vor, als würde ich durch irgendetwas zu ihm hingezogen werden. Mein Herz schlug schneller ... Ich wusste, was das für Anzeichen waren, immerhin hatte ich mich schon einmal verliebt. Ich war auch nicht mehr ganz so unschuldig. Aber konnte ich mich tatsächlich in diesen Vampir vergucken? Ich seufzte. Gegen sein Äußeres konnte man nichts sagen, aber darum ging es mir auch nicht wirklich. Ein wenig oberflächlich war ich schon, das musste ich zugeben. Aber kein Mensch (oder Vampir) lief herum und hatte keinen gewissen Standard. Aber es war zum Teil sein Charakter, der mich störte! Diese eingebildete und großkotzige Art von ihm brachte mich immer wieder zur Weißglut. Und dann, dann konnte er auch wieder so dermaßen fürsorglich sein. Dieser Kerl würde mich eines Tages noch ins Grab bringen, so viel wie ich mir über ihn den Kopf zerbrach. Am nächsten Tag schaffte ich es wieder, ein viertel meines nächsten Kapitels zu schreiben. Kira hatte mir Motivation gespendet indem sie mir die Werke von meinen Charakteren vorgelegt hatte und meinte, sie würde am Abend vermutlich mit sehr guten Nachrichten zurückkommen. Ich wollte sie verabschieden, jedoch verhinderte mein Husten es und bevor ich wieder reden konnte, hatte sie mir schon zugewunken und war aus dem Zimmer verschwunden. Ich konnte nur noch den Kopf schütteln. Seufzend legte ich mich wieder hin und entschied, mich noch etwas auszuruhen. Gegen Nachmittag erreichte meine Energie ihren Höhepunkt und ich machte mich wieder an die Arbeit. Gerade durchkämmte ich die letzten beiden Kapitel von 'Morbider Traum' auf Hinweise und musste sagen, dass mir einige Paragraphen aus Beschreibungen von Caleb bekannt vorkamen. Ausnahmsweise entschied ich mich dazu, ihn zu konsultieren und auszufragen. Vielleicht würden wir gemeinsam einige Informationen zusammen tragen können. Ich sprach ihn sofort an, als er das Zimmer betrat und sich auf dem Schreibtischstuhl breit machte. Den Tee, welchen er mir mitgebracht hatte – Bei dessen Zubereitung er langsam besser wurde -, stellte er vorher auf dem Tisch ab, bevor er sich mir zuwandte. "Du bist echt der Überzeugung, dass er zum Widerstand gehört, was? Wenn Neva das hören würde" "Sie würde es definitiv abstreiten.", meinte ich und blickte auf die Sätze, die ich mir herausgeschrieben hatte. "Ich glaube nicht mal, dass sie etwas ahnt. Sie tut mir wirklich Leid" "Nicht nur dir", gab der Schwarzhaarige zurück und blickte auf die Zeilen. "Na, dann sag mal an, was du hast, Blondie" "Irgendwann schlag ich dir die Fresse ein für diese dämlichen Spitznamen" "Das glaube ich nicht" Er säuselte und es regte mich auf. Mit einem Satz schlug ich ihm das Kissen ins Gesicht, diesmal befand sich keine Tür dazwischen. Er lachte nur auf und legte die flauschige Unterlage zurück auf dessen ursprünglichen Platz, sodass ich mich in Ruhe zurücklehnen und arbeiten konnte. "'Sie brachen unter uns. Nicht Knochen. Nicht Äste. Wir brauchten es, wollten es. Es wandte sich auf dem Boden.'" "Brachen?", wiederholte Caleb nachdenklich. "Es könnte eine Anspielung auf das Brechen des Geistes sein. Erinnerst du dich daran, was du uns mal erzählt hast?" "Die Menschen, die zu ihren Familien zurückkamen, waren nicht mehr dieselben. Sie boten sich an, als wären sie Eigentum. Ich frage mich sowieso, wie sie entkommen konnten" "Und wenn es eine Masche ist und sie hoffen, dass ihr Verhalten abfärbt?" Ich schnaubte bei dem Gedanken. "Dann kennen die uns Menschen aber echt nicht sonderlich gut" "Vor allem dich nicht mit deinem Dickschädel" "Maul, Lecrune, und weiter arbeiten" "Oh, Arbeit? Ich dachte, das wäre eine Geschichtsstunde" "Ich schwöre, wäre ich nicht krank, hätte ich dir dafür eine gescheuert" "Hättest du nicht", summte er siegessicher und ich verdrehte nach diesem Gespräch nur die Augen. Ohne mich auf weitere Diskussionen einzulassen, las ich weiter vor und wir sprachen uns weiter ab, während ich im Textdokument dazu Notizen machte, welche uns helfen könnten, ihn zu überführen. Es tat nicht gut, gegen einen Freund zu ermitteln, aber wir konnten nichts riskieren. Wenn Yakeno einer von ihnen war, mussten wir etwas dagegen unternehmen und es den Direktoren melden. Apropos, mir hatte deren Sohn versprochen, mit ihnen zu reden. Vorsichtig wollte er darauf anspielen, dass er verdächtige Aktivitäten von einem gewissen Vampir beobachtet hatte und darum bitten, ihn unter Beobachtung zu halten. Dieses Versprechen hielt er sogar ein. Es war ja nicht, dass wir etwas Unmögliches verlangten. Wir wollten nur auf Nummer sicher gehen und auch für die Sicherheit unserer Mitschüler sorgen. Denn nicht nur wir hatten Angst. Man merkte, wie sich ein Nebel der Furcht um die Menschen des Campus' gelegt hatte und sich auf ihre Laune niederschlug. Wir brachten einiges zusammen, bis es spät wurde. Da mein Kopf begann zu schmerzen, entschied ich dazu, das Ganze zu beenden und bedankte mich sogar für Caleb's Mitwirken. Wir hatten einiges zusammengebracht, immer mal mit Pausen zwischendrin, in welchen ich den Vampir herumscheuchte und ihn dazu brachte, mir Tee zu bringen. So fühlte es sich wohl an, einen Butler zu haben, was? Ich schmunzelte still und heimlich in mich hinein, während ich trank. Als er schließlich in sein Zimmer zurückkehrte, fuhr ich meinen Laptop herunter und stellte diesen auf den Nachttisch neben meinem Bett ab. Zufrieden sank ich ins Reich der Träume ein. Als ich am nächsten Tag erwachte, fand ich Kira nicht mehr in ihrem Bett vor. Sie musste sich wohl still und heimlich davon gemacht haben, während ich noch schlief. Anscheinend wollte sie mich nicht beim Schlafen stören, vor allem da ich endlich wieder durchschlafen konnte. Bevor Caleb erschien, entschied ich mich dazu, zu testen, ob ich stehen konnte. Und siehe da, ohne zu wackeln oder dass mir schwarz vor Augen wurde ging ich ins Bad. Es war wirklich peinlich, dass mir der Schwarzhaarige dabei öfter hatte helfen müssen. Meine Verdauung hatte sich während der Krankheit nämlich keine Auszeit gegönnt. Da ich mich recht gut wieder bewegen konnte, entschied ich mich dazu, eine schnelle Dusche zu nehmen. Meine Haare klebten aufgrund dessen, dass ich viel geschwitzt hatte, an meiner Haut und im Allgemeinen fühlte ich mich nicht mehr wohl. Ich musste mich jedoch beeilen, denn ich hatte weder Lust, durch irgendwelche Schwäche umzukippen und dann Caleb's Hilfe zu brauchen, noch dass er mich dabei erwischte, wie ich außerhalb des Bettes herumturnte. Und ganz ehrlich – Er konnte dabei richtig grantig werden. Ich befand mich, kurz bevor er ins Zimmer kam, wieder im Bett und war drauf und dran, den Laptop hochzufahren. Mit gerunzelter Stirn musterte er mich. "Du warst auf den Beinen", meinte er, stellte das Tablett mit Tasse und Teekanne ab – diesmal hatte er mitgedacht – und setzte sich schließlich hin. "Ich kann nicht ewig versifft in meinem Bett liegen. Und auf deine Hilfe da kann ich echt gut verzichten" "Schade" Er kicherte leise, während seine Augen funkelten. Oh, ich konnte mir gut vorstellen, dass er das beteuerte. "Tja, von meinem Körper wirst du wohl vorerst nicht viel sehen" "Vorerst?", wiederholte er süffisant und ich merkte, wie mir die Wärme ins Gesicht stieg. Was hatte ich da gesagt?! Ich hatte ihm ja fast ins Gesicht gesagt, dass es in Zukunft anders aussähe! "Niemals! Ich meinte niemals!", widersprach ich sofort, was ihn nur zum Lachen brachte. Verdammt! Peinlich berührt fuhr ich mir durchs Gesicht und wich seinem Blick aus, das war doch echt nicht möglich. Das lag doch bestimmt am Fieber! Nachdem ich mich eingekriegt hatte und Caleb entschloss, sich nicht mehr über mich lustig zu machen, arbeiteten wir weiter. Zu viel kamen wir jedoch nicht, da jemand begann, regelrecht gegen die Tür zu hämmern und nach uns zu rufen. Sei? "Geh aufmachen", fuhr ich Caleb an und er blickte zu mir. "Willst du nicht selber aufstehen?", neckte er mich und grinste mich breit an, sodass ich seine Eckzähne sehen konnte. Gott, diese verdammten Zähne ... Ich hatte mich ja trotz des Vorfalls entschlossen, ihm weiterhin mein Blut zu geben. Er meinte zwar, es läge bestimmt daran, dass es mir gefiel, aber ich beharrte darauf, dass ich in diesem Vertrag nicht einfach nur nutzlos neben ihm sitzen wollte. Mit einem Schulterzucken hatte er dann angenommen. "Lecrune, mach die verschissene Tür auf oder ich befördere dich durch das Panorama Fenster nach draußen" "Das kannst du nicht öffnen" "Das ist der Sinn der Sache. Jetzt geh, bitte" Nach meinem 'Bitte' erhob er sich endlich und öffnete die Tür für den anderen Vampir. Dieser kam herein gestürzt und sofort ins hintere Zimmer. Vor Schreck hätte ich beinahe den Tee verschüttet, den ich gerade versuchte zu trinken. Wieso waren seine Haare so zerzaust? War es nicht normalerweise Kira, die ihm diese machte? Hatte sie es heute vergessen? "Hier ist sie auch nicht", murmelte er außer Atem und fuhr sich durch die zottlige Mähne, welche kurz darauf wieder seine Augen verdeckte. "Scheiße" Huch, ich hatte diesen gesitteten Vampir noch nie fluchen gehört. Aber was meinte er mit 'Hier ist sie auch nicht'? "Sei, was ist los?", fragte ich nach und stellte die Tasse weg. "Finea ist verschwunden" Er ballte die Hände zu Fäusten und blickte auf ihr leeres Bett. Moment, warte was? Kira war verschwunden? "Verschwunden? Seit wann?" Meine Stimme begann, langsam zu zittern. Ich wusste doch, dass irgendetwas schief gehen musste. "Ich weiß es nicht. Ich hatte gestern keine Zeit, da ich lernen musste. Sie muss allein den Toten Briefkasten überwacht haben! Dieses Dummchen!" Erneut fasste er sich verzweifelt ins Gesicht. Es quälte ihn richtig, das hörte ich heraus. "Es ist meine Schuld. Ich hab sie alleine gehen lassen. Bin nicht mit. Hab sie nicht abgehalten davon. Shit!" Erst war er leise, dann wurde er mit der Zeit lauter und frustrierter. Kira war verschwunden. Entführt? Man hatte sie wohl erwischt, als sie ihnen auflauern wollte. Verdammt, warum musste sie das auch machen? Caleb sah mich mahnend an. "Wag es dir nicht", knurrte er mich an und ich funkelte zurück. "Du kannst mir einen Scheiß befehlen. Ich werde hier nicht rumliegen und warten, bis man Kira tot vor unseren Schultoren findet, verdammte scheiße! Sie ist in Gefahr, Caleb! Siehst du das nicht?!" Nach diesen Worten stand ich übereilt auf und wollte meine Sachen holen, als meine Sicht langsam schwarz wurde und ich mit einem angestrengten Keuchen zur Seite kippte. Der Vampir fing mich mit einem Fluchen und einer Beleidigung auf, bevor er mich wieder im Bett bucksierte. "Du bist krank, Wynne. Wir werden schon was unternehmen. Aber wir müssen auch taktisch vorgehen" Diesmal war Sei es, der sprach. "Taktisch!", rief er aus und lachte laut auf. "Taktisch mein Arsch! Das gibt ihnen nur Zeit, ihr etwas anzutun! Wir müssen jetzt etwas unternehmen. Und wenn du, Caleb, nichts machen willst, werde ich es halt selbst tun!" "Und dich damit in Gefahr begeben? Ganz große Klasse, toller Plan!" Der Rotäugige applaudierte dem anderen Vampir und reizte ihn damit nur noch mehr. Ich sah, wie die Anspannung zwischen ihnen anwuchs. "Und wie hast du vor, das Versteck zu finden, wo sie ist? Hast du Hinweise? Spuren? Irgendwas gefunden? Vermutlich nicht. Und bevor wir etwas machen, brauchen wir das. Sonst rennen wir gegen eine Wand" Bevor es eskalierte, mischte ich mich ein und beschloss, diese Diskussion zu beenden. "Jungs!", brüllte ich beide an und schlug auf den Nachttisch. "Schnauze, alle beide! Ugh ... Kacke. Wenn ihr euch jetzt die Köpfe einschlagt, bringt es euch beide nicht weiter" "Da geb ich dir Recht" Sei nickte mir zu und wandte sich zum Gehen. Was hatte er jetzt vor? "Ich werde mich allein darum kümmern. Es ist meine Schuld, und geht euch nichts an" Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, da hatte Caleb ihm schon eine übergehauen. "Soll zum Nachdenken anregen!", fuhr er ihn an, während der Kurzhaarige sich seinen Kopf hielt und sein Gegenüber entsetzt anstarrte. "Kira ist auch unsere Freundin, vor allem Wynnes, also halt dich zurück mit deinen Anmaßungen, es gehe uns nichts an. Wir machen das gemeinsam, aber erstmal muss sie sich erholen und wir brauchen eine Spur. Also entweder du fügst dich jetzt, oder ich schlag dich, bis du es kapiert hast" Der andere erwiderte nichts darauf. Wie ein getretener Hund setzte er sich auf das Bett seiner Maid und ließ den Kopf hängen. Es nahm ihn unglaublich mit, dass er sie nicht beschützen konnte. Ich hatte eher Mitleid mit ihm, als dass ich ihm irgendeine Schuld anhängen wollte. Es war ja nicht einmal seine ... er hatte keine Macht darüber, wann er lernen musste und wann nicht und vor allem: Auf wen es der Widerstand nun abgesehen hatte. Was wollten sie aber auch von ihr? Niemand hatte auch nur erwähnt, dass sie ein photographisches Gedächtnis hatte. Und dass Sei mit ihnen unter einer Decke steckte, konnte ich nun endlich ausschließen. Es fiel mir ein Stein vom Herzen, wer hätte es gedacht? Aber er gehörte nicht zu ihnen, das konnte man an seiner Reaktion über ihr Verschwinden ausmachen. Sie lag ihm sogar unglaublich am Herzen ... Während ich mich weiter erholte und versuchte, mich mit so wenig Medikamenten wie möglich zu kurieren, saßen die Männer daran, Kira zu finden. Alle Spuren, die sie finden würden, wären dabei hilfreich. Caleb schlug schnell vor, zu versuchen, das Smartphone orten zu lassen. Während er sich mithilfe meines Laptops an die Arbeit machte, untersuchte Sei die Stelle rund um den toten Briefkasten herum. Als er zurückkam, hatte er sogar etwas zu berichten: "Es gibt ein Loch im Zaun der Akademie. Dadurch müssen sie raus sein" Seine Augen hatten sich verfinstert und nichts von der vorherigen Freude war darin zu erkennen. Außerdem schien er den Gentleman unter Verschluss zu haben, so wie er momentan vor sich her fluchte. Wer hätte gedacht, dass diese Seite in ihm stecken würde? Mehrere Male fluchte Caleb über meinen Laptop, während er versuchte, das Smartphone zu orten. Wie langsam er doch sei, dass er die Tasten kaum traf und dass die Seite zu langsam lud, was wohl eher an dem Internet hier lag und nicht an meinem liebenswürdigen Gerät. Sei saß die meiste Zeit auf Kiras Bett, beobachtete den anderen Vampir gelegentlich, während er mir seine Beobachtungen beschrieb. Wir redeten gerade über die gefundenen Spuren rund um den Ort der Entführung herum, als er plötzlich zusammenzuckte, vor Schmerz aufschrie und den Bauch hielt. "Was zur Hölle?!", kam es von Caleb, welcher sofort seine Arbeit unterbrach und sich dem Vampir zuwandte. "Kumpel, was ist los?!" "Keine Ahnung ... Fuck tut das weh ..." Zitternd hatte er einen Arm um seinen eigenen Körper geschlungen und verkrampfte sich. Hatte er gerade einen Schlag in den Magen kassiert? Von etwas unsichtbaren? Er litt anscheinend unglaubliche Schmerzen. Und bei dem einen Schlag blieb es nicht mal. Immer öfter zuckte er zusammen, hielt sich diverse Stellen. Mal musste er sicher gehen, dass er sein Bein bewegen konnte, dann strich er sich unwohl über den Kiefer und ein anderes Mal hielt er sich die Wange. Was war in ihn gefahren? "Ich glaub, ich weiß, was das ist. Überleb's noch 'ne Weile, ich bin gleich wieder da" Caleb verabschiedete sich schnell und verschwand aus dem Zimmer. Ich konnte nur hilflos mit ansehen, wie sich Sei auf dem Boden vor Schmerz krümmte. Kam das, weil er darunter litt, von Kira getrennt zu sein? Aber, so wirklich würde das keinen Sinn machen ... Mein Vampir kam schnell wieder zurück und hatte ein Buch in der Hand. Weil ich so gespannt darauf blickte, drehte er es zu mir, sodass ich den Titel lesen konnte. 'Die Geschichte der Vampire – Regeln und Bräuche, Wissenswertes'. Aha? Er setzte sich zurück an den Schreibtisch und begann zu blättern. Ächzend hatte sich Sei mittlerweile auf das Bett gehievt und wir warteten beide ab, was der andere herausfinden würde. "Da ist es ja", meinte er nach einer Weile und überflog die Zeilen. "Seltene Schicksalspartner teilen ihre Gefühle. In seltenen Fällen sogar Gedanken und Schmerzen" Das fasste er wohl kurz und bündig zusammen. Kurz sah er mich an, verharrte mit seinem Blick auf mir, bevor er sich räusperte und sich wieder dem anderen zuwandte. "Das heißt ... ich vermute, dass du mit Kira auf diese Art und Weise verbunden bist. Es ist momentan von Nachteil, aber ... wenn du es schaffst, kannst du es zum Vorteil nutzen" "Du .. meinst die Sache mit den Gedanken, oder?", presste er zwischen den Zähnen hervor und verkrampfte erneut. Es hatte schon nachgelassen. Aber, wenn er solche Schmerzen hatte ... was stellten sie dann mit Kira an? Mir wurde angst und bange um sie. Die Arme war längst nicht so robust wie ihr Vampir! "Wenn wir Glück haben.", betonte Caleb und setzte sich wieder an sein Werk. Der andere nickte ihm zu und schloss die Augen, schien wegzutreten oder sich nur zu konzentrieren. Er atmete ruhig, manchmal sah ich, wie sich seine Hand zur Faust ballte, als er den Schmerz unterdrückte. Gott, Kira ... was taten sie dir nur an? Meine Augen huschten zu Caleb, welcher mit den Fingern über die Tasten flog. Es verging viel Zeit. Tage, leider. Wir kamen nicht voran, ihr Handy ließ sich nur schwer orten, sodass Caleb sehr lange daran arbeiten musste. Sei's Verbindung zu Kira musste auch auf die Probe gestellt werden. Wenigstens schienen sie sie nach dem einen Zwischenfall nicht weiter misshandelt zu haben. Tot war sie nicht, dass hatte mir der Rotäugige versichert, sonst hätte Sei es längst gespürt. Das beruhigte mich ein wenig. Ich war inzwischen wieder auf den Beinen und bereit, jederzeit aufzubrechen, sollten wir herausfinden, wo sie festgehalten wurde. Aufgrund des Stresses und der Aufregung war ich schneller genesen, entgegen der Erwartungen der anderen beiden. Normalerweise war es ja auch umgekehrt, aber ich wollte und musste gesund werden, um meine beste Freundin zu finden. Und ich würde die beiden Männer sicherlich nicht alleine losziehen lassen. "Ich hab was!", meldete sich Caleb erleichtert zu Wort. Sei hingegen schien weggetreten und reagierte nicht auf ihn. Wir entschieden, mit den Nachrichten zu warten. Währenddessen notierten wir die Koordinaten, um sie nicht zu verlieren, sollten wir das Signal nicht mehr haben. Es verschwand tatsächlich nach einer kurzen Zeit wieder, aber immerhin hatten wir nun den entscheidenden Hinweis. "Ich hab' sie gehört", meinte nun der andere nach einer Weile und öffnete die Augen wieder. Er sah traurig aus, in den letzten Tagen hatte nicht nur seine Frisur, sondern sein allgemeines Erscheinungsbild gelitten. Nicht, dass wir alle wenig lächelten in letzter Zeit, aber er hatte, was für einen Vampir untypisch und ein Zeichen von Stress war, Augenringe bekommen und die violette Farbe seiner Augen leuchtete nicht mehr. Das, was er uns jedoch erzählte, gab uns noch mehr Hoffnung, sie wieder zu finden. Anscheinend teilten sie eine unglaublich tiefe Verbindung, denn sie hatten sich gedanklich unterhalten. Es rührte mich, ich wurde fast warm ums Herz. Es freute mich für Kira, dass sie jemanden hatte, der sich derartig um sie Sorgen machte und alles daran setzen würde, um sie zurück zu bekommen. Ich mochte Sei. Ohne weitere Umschweife erzählten wir ihm, dass wir die Koordinaten ihres Aufenthaltsortes hatten. Sofort sprang er aufgeregt auf, scheuchte uns auf die Beine und meckerte, was wir denn noch in meinem Zimmer zu suchen hatten. Sofort fuhr Caleb ihn wieder an, vom Gas zu treten, da wir doch nicht auffallen wollten. Außerdem mussten wir uns noch vorbereiten. Die Männer könnten sich auch so wehren. Ich aber steckte mir eine kleine Waffe in Form eines Kampfstockes mit ein, nur um sicher zu gehen. Ich würde zwar darauf beharren, in ihrer Nähe zu bleiben, da es sowieso eine dämliche Idee war, sich aufzuteilen, aber man konnte nie sicher genug sein. Tatsächlich mussten wir ein Auto zu dem Ort nehmen. Wir hatten Glück, dass Sei bereits den Führerschein hatte und selber zur Akademie gefahren ist, da er nun mal die Möglichkeit dazu hatte. Meine Tasche war schnell auf den hinteren Sitzen des schwarzen Wagens platziert und wir hatten nach dem Einsteigen kaum Zeit, uns anzuschnallen, da trat er aufs Gas und raste los. Mit Beleidigungen um sich werfend tippte Caleb die Adresse ein und meinte, wir müssten uns weit genug weg hinstellen, um nicht aufzufallen. Wenn der Ort mal nicht wie aus einem Klischeebuch ausgeschnitten war, wusste ich auch nicht weiter. Eine verlassene Fabrik, vermutlich umfunktioniert. Caleb ging vor, während wir ihm so leise wie möglich folgten. Zum Glück kam es nicht zum bekannten Vorführeffekt: Je leiser man sein wollte, desto lauter war man letztlich. Auf leisen Sohlen betraten wir die Fabrik und ich holte die eingepackte Taschenlampe heraus, um uns vorsichtig den Weg zu leuchten. Eine gute Stunde durchsuchten wir die Hallen. Nichts. Wir fanden rein gar nichts. Frustriert schlug Sei gegen einen Stahlträger und schüttelte die Hand vor Schmerz. "Das muss Kira gespürt haben, du Trottel", erinnerte ich ihn. "Sorry", murmelte er nur zurück. Weil wir nicht aufgeben wollten, suchten wir weiter. Bislang hatten wir auch noch nicht das Smartphone gefunden, welches uns auf diese Fährte gelockt haben könnte. Da kam Caleb die Idee: Das Signal war schwach und schwer ausfindig zu machen. Es könnte sein, dass es blockiert wurde ... oder sich tiefer in der Erde befand. Mit diesem neuen Gedanken suchten wir erneut, diesmal aber nach einer Öffnung um Boden. Und siehe da – Nach einer guten halben Stunde suchen fanden wir eine, versteckt unter nicht verschiebbaren Regalen. Wie wir es entdeckt hatten? Während wir uns umsahen und alles diesmal noch genauer betrachteten, fiel Sei eine merkwürdige Kratzspur auf, hinter dem Regal. Als hätte etwas – oder jemand – dieses vor nicht allzu langer Zeit bewegt. Außerdem war dort extrem wenig Staub anzufinden. Es war nicht schwer, eins und eins zusammen zu rechnen und herauszufinden, dass wir einen Schalter finden mussten. Diesen zu finden dauerte sogar länger. Der Widerstand war nicht dumm. Der Schalter, um das Regal zu verschieben, war gleichzeitig mit einer Lampe verbunden und sah dementsprechend aus. Wir fanden diesen sogar nur, weil ich mich ausversehen dagegen gelehnt hatte in Frustration. Erschrocken war ich aufgesprungen und hatte entschuldigend die Männer angeblickt, was jedoch verflog, als wir hörten, wie sich etwas schweres bewegte. Wir mussten uns nur beeilen, denn als wäre ein Timer losgegangen, hörten wir ein seltsames Ticken. Sie wollten wohl selber nicht vergessen, dass sie nur ein gewisses Zeitfenster hatten. Unter dem Regal befand sich eine Leiter. Schnell eilten wir diese hinab, wobei ich meine Taschenlampe an Sei abtrat, welcher diesmal die Führung übernahm. Ich hatte Glück und schaffte es noch knapp hinein, bevor sich das Regal wieder darüber schob. Zwar hätte ich den Schalter nochmal betätigen können, aber das wäre etwas zu auffällig gewesen. Der Schwarzhaarige konnte es nicht erwarten, weiter zu gehen und wurde von Caleb abermals ermahnt, sich zusammen zu reißen. "Sie kann nicht weit weg sein", meinte Sei und wir bahnten uns langsam einen Weg nach vorn. Nach einem schmalen Gang gelangten wir in einen viel, viel größeren Raum. Es brannte Licht, doch Schritte hörten wir keine. Noch. Wir ließen uns von dieser Ruhe nicht täuschen. Nur mussten wir noch Kiras Raum finden. Und hier waren sehr viele Räume. Verdammt, das würde ewig dauern und wir würden sicherlich Aufmerksamkeit erregen, wenn wir sie alle durchcheckten. Was die Sache noch erschwerte, war die dicke Luft hier unten und die Tatsache, dass es unglaublich verqualmt war. Ob bei ihnen die Lüftung ausgefallen war? Fluchend wedelte ich mit der Hand vor mir her, hustete gelegentlich und versuchte, dicht bei den Jungs zu bleiben. Bis ich sie verlor. Das mit dem bei ihnen bleiben hatte super funktioniert. Der Rauch, Nebel oder was auch immer das war wurde so dicht, dass man kaum die Hand vor Augen sah! Ich blieb stehen und hoffte, daran nicht zu ersticken. Nach den anderen beiden zu rufen wäre sicherlich auch keine gute Idee, das würde uns nur auffliegen lassen. Und bislang hatte uns anscheinend noch keiner bemerkt. Schnaubend fasste ich den Entschluss, weiter zu gehen. Früher oder später würde ich in sie hinein laufen, wenn ich nur meiner Nase folgte. Oder Caleb würde mich finden. Nach der Sache mit Sei und seiner Erklärung von Schicksalspartnern hatte ich viel nachgedacht. Sie teilten Gefühle und teilweise sogar Schmerz, nicht? Mein Kopf wollte es nicht wahrhaben, aber ... damals, als ich aus dem Keller gerettet wurde, schien ihm dasselbe wie mir wiederfahren zu sein. Er musste gefühlt haben, wie es mir ging. Das hieß ... wir teilten uns auch diesen Bund. Mein Herz machte einen Sprung, als ich zu dieser Erkenntnis kam. Gleichzeitig machte es mir aber auch Angst. Was würde das für mich bedeuten? Vielleicht könnte ich dadurch die beiden ja wiederfinden. Ich müsste nur meinen Gefühlen folgen. Ha, wie kitschig das klang. Nach einiger Zeit laufen gelangte ich an eine Sackgasse. Jedoch war dort nicht nur eine Wand, sondern eine Tür, welche nur einen Spalt geöffnet war. Neugierig tastete ich mich heran, versuchte Stimmen auszumachen. Ich hörte ein leises Ächzen und Wimmern, sonst aber nichts. Vorsichtig öffnete ich die Tür und betrat den komplett abgedunkelten Raum. Nur das sachte Licht von draußen warf etwas Helligkeit hinein und ich entdeckte eine Figur, gefesselt an einen Stuhl. Der Brünette Schopf schnellte nach oben und ein grünes Augenpaar starrte mich an. "Wynne ...!" Kira traten die Tränen ins Gesicht und ich sah ihr an, dass sie froh war, dass ich sie gefunden hatte. Sie sah übel zugerichtet aus. So sehr zusammengekauert, wie sie gefesselt konnte, ihre Hände und Füße waren jeweils an den Stuhl gebunden, versuchte sie noch, ihre Wunden zu überdenken. Aber ich sah es ihr an. Sie hatte mehrere Schnitte an Armen und Beinen, hatte Schläge im Gesicht und wohl auch in den Bauch kassiert. Das würde Sei's Auszuckungen erklären. "Keine Sorge. Sei und Caleb sind auch hier, wir bringen dich hier raus", redete ich aufmunternd auf sie ein und näherte mich ihr, um sie loszumachen. Sie lächelte mich an, weitete jedoch die Augen, als sie hinter mich blickte. "Wynne, pass auf!" Ihre Warnung kam so, dass ich mich zwar noch umdrehen konnte, jedoch einen Schlag auf den Kopf kassierte und zu Boden fiel. Ein manisches Lachen ertönte und jemand stemmte seinen Fuß auf meinen Rücken, um mich auf den Flur zu pressen. "Haben wir die Fotze jetzt auch, prima!" Ich wurde an den Haaren gepackt, das Gewicht verließ meinen Rücken, dafür spürte ich das Zerren an meinem Kopf. Man zog mich nach oben und ich sah durch zusammengekniffene Augen ein mir nur allzu bekanntes Gesicht. "Yakeno ... Du verdammter Schwanzlutscher ..." Ich spuckte ihm ins Gesicht, was er sich kichernd mit der anderen Hand wegwischte, bevor er mir einen weiteren Schlag verpasste. "Oh oh, ich glaube nicht, dass du dich in der Position befindest, um mich anzuspucken, Wynne" An den Haaren schliff er mich zu einem anderen Platz, weiter weg von Kira, jedoch noch im selben Raum. Er drückte mich auf einen Stuhl und packte mich an der Kehle. "Wynne Wynne Wynne ... Wer hätte gedacht, dass es so weit kommen würde? Deine Spürnase ist gefährlich. Aber das liegt euch Amands vermutlich im Blut" Ich hatte nicht die Kraft, um mich zu erheben und zu fliehen oder mich zu wehren. Ich hätte ihn ausknocken müssen. Doch er kam schneller als ich gucken konnte mit weiteren Fesseln zurück, um mich fest zu machen. Mit einem wahnsinnigen Grinsen blickte er mich an und legte eine Hand auf meine wunde Kopfhaut. "Keine Sorge, kleine Wynne", säuselte er. "Du wirst ein wunderbares Experiment abgeben. Nicht einmal dein Dickkopf wird widerstehen können" Danach spürte ich nur noch, wie mein Kopf anfing zu schmerzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)