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My bloody Soulmate

von

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"Wenn du magst, können wir dich für die nächste Woche freistellen, Kindchen" Mit einer derartigen Reaktion der Direktorin hatte ich bereits gerechnet. Ich lehnte ihr Angebot mit der Erklärung ab, dass es mir reichte, bereits eine Woche in der Schule gefehlt zu haben und ich sonst mit dem Unterrichtsstoff nicht hinterher kommen würde. Ich konnte mir einiges an Stress zumuten, aber das wäre dann doch etwas zu viel. Caleb schien überrascht, wie ruhig ich am nächsten Tag schon wieder war. Zwar redete ich nicht viel mit ihm, während ich meine Sachen packte, aber ich zitterte schon viel weniger und er war überrascht, wie schnell ich meinen Schock verarbeitete. Wenn er nur wüsste. Die Nacht hatte ich, von Albträumen geplagt, kaum ein Auge zugetan. Ich hing da wie ein Schluck Wasser und kämpfte jede Minute um mein Bewusstsein. Ein was Gutes hatte mein Zustand aber: Ohne Probleme würde ich im Flieger einschlafen und die gesamte Strecke über nichts mitbekommen. Ich hatte zwar nichts dagegen, mit den Direktoren zu plaudern, aber mir fehlten Kraft und Nerven dafür.
 

Wie froh ich war, wieder einen Fuß in das gute Zimmer zu setzen, was ich die letzte Woche nur allzu sehr vermisst hatte. Kira sprang sogar von ihrem Bett auf, um mich zur Begrüßung zu umarmen.

"Willkommen zurück!", rief sie aus und lachte auf.

"Hab dich auch vermisst", meinte ich und erwiderte ihre Umarmung. Ich konnte gar nicht beschreiben, wie glücklich ich war, Kira wiederzusehen. Mir mit ihr das Zimmer zu teilen war umso viel angenehmer, als mit Caleb in einem zu hocken. Allein. Wir hatten die ganze Zeit kaum miteinander gesprochen, was meist daran lag, dass ich als erstes schlafen ging, während er länger auf dem Fest blieb ... und hoffentlich nichts anstellte. In dieser Woche hatte ich angefangen, mich mehr in diese Angelegenheiten einzumischen und mich an den Vampir anzupassen. Es war verrückt, wie wir zusammen gearbeitet hatten, um den jeweils anderen nicht dumm dastehen zu lassen.

Ich erzählte Kira einiges davon, jedoch nicht alles. Den letzten Tag ließ ich dabei gekonnt aus, erstens wollte ich mich nicht weiter damit befassen und zweitens wollte ich sie nicht beunruhigen. Es reichte schon, dass ich sie vor Yakeno gewarnt hatte. Was sie selber betraf – Es ging ihr schon um einiges besser und sie machte keinen kränklichen Eindruck mehr auf mich. Zwar meinte sie, dass ihre Nase noch nicht ganz wieder funktionstüchtig war, aber es wäre schon besser geworden.

"Außerdem", meinte sie und hob die Matratze meines Bettes an, um einen Block darunter hervor zu holen. Schlaues Mädchen, dachte ich mir zu dem Moment. Wenn es das war, was ich dachte, dann hatte sie richtig gut nachgedacht, was das Verstecken der Zeichnung angeht. "Ich bin fast fertig. Es fehlen nur noch ein paar wenige Umrisse."

"Du hättest dich echt ruhig noch etwas länger ausruhen können", meinte ich mit einem tadelnden Unterton. Meine Mitbewohnerin schüttelte nur den Kopf und schlug die Seite mir der Karte auf.

"So wie du klangst, war es sehr wichtig. Außerdem bin ich nur aufgestanden, wenn es mir wirklich gut ging", erklärte sie mir, setzte sich hin und klopfte neben sich auf den Platz, damit ich mich zu ihr begab. Kopfschüttelnd ließ ich mich nieder und betrachtete ihre Zeichnung, welcher glatt als professionell angelegte Übersicht des Campus genommen werden könnte. Ich bemerkte rote Umkreisungen an gewissen Stellen und fragte sofort nach: "Was bedeuteten die Kreise?" Mit dem Finger zeigte ich auf eine Stelle nahe des A-Blockes, Menschen-Abteilung.

"Ich habe jeden Ort markiert, an dem sich Yakeno eigenartig verhalten hat. Sagen wir, er war ungewollt eine sehr große Hilfe"

"Du bist echt verdammt gerissen, Kleine", meinte ich mit einem Grinsen, ohne es böse zu wollen.

"Ey, ich bin nicht klein! Nur Knuddelgröße", wandte sie sofort ein und ich musste Lachen.

"Das denkt sich Sei bestimmt auch!", neckte ich sie und sah, wie sie die Lippen zu einem Schmollmund verzog. Anstatt jedoch etwas auf meine Aussage zu erwidern, fing sie ein anderes Thema an.

"Wie steht es eigentlich mit dir und Mister ... eh ..."

"Mister 'Bei drei spurst du oder ich verpetz dich bei meinen Eltern'?" Die Angewohnheit, ihm unnötige Namen zu geben, hatte ich mir recht zu Beginn des Jahres schon angelegt und jedes Mal, das verwunderte mich stark, fielen mir neue ein. Kira fand das ganze recht amüsant und hatte sich einige davon aufgeschrieben.

"Genau. Du musstest dir ja mit ihm ein Zimmer teilen"

"Wir haben nicht viel geredet, dazu war auch gar keine Zeit. Apropos Zeit. Ich sollte mal endlich welche nehmen und meine Koffer auspacken" Kira hatte mich mit ihrer Begrüßung derartig abgelenkt, dass ich fast vergessen hatte, meine Sachen auszusortieren, zum Teil wieder in den Schrank zu räumen und den Rest in den Korb für die Wäsche zu legen. So viel hatte ich zwar jetzt nicht gebraucht, da ich jeden Tag ein Kleid angezogen bekam, aber ich hatte dennoch keine Lust, in muffligen Sachen herum zu stolzieren.

"Schade, dass es schon so spät ist", meinte Kira nach einer Weile, strich mit einer Hand über ihre Zeichnung und legte den Block schließlich unter ihre eigene Matratze. "Sonst hätte ich noch Sei begrüßt"

"Das hätte ihn sicher gefreut. Der Junge sieht erledigt aus" In der letzten Woche sah man ihm richtig an, dass seine Maid ihm gefehlt hatte. Nicht nur, dass er niemanden mehr hatte, der seine Haare machte – was urkomisch aussah, da er es sich anscheinend von den Helfern nicht gefallen ließ und er bei seinen Haaren sehr eitel war – sondern die Gesellschaft der Jüngeren hatte ihm wohl gefehlt. Allein die Präsens wirkte sich unbewusst positiv auf den Vampir aus, weswegen er die vergangene Woche manchmal schlecht gelaunt war. Passierte das vielleicht im Allgemeinen, wenn ein Herr von seiner Maid entfernt wurde? Bei den Frauen ebenso mit ihren Dienern? Eine Frage, mit der ich mich nicht sonderlich viel beschäftigen werde.
 

Das Praktische war, dass wir an einem Wochenende zurückgekommen waren. Zwar an einem Samstag zu Sonntag, aber damit hatte ich weniger ein Problem. Ich konnte ausschlafen, hatte zum Glück dank der Tatsache, dass ich im Flugzeug schlafen konnte, keinen allzu starken Jet-Lag. Am nächsten Tag, nachdem wir uns fertig gemacht hatten, half ich Kira dabei, ihre Skizze zu vervollständigen. Gleichzeitig klapperten wir einige der verdächtigen Stellen ab, an denen wir ohne Probleme vorbei kamen, fanden aber nicht sonderlich viel. Kira schien dabei stärker frustriert darüber als ich.

Wir befanden uns gerade hinter der Schwimmhalle. Die Brünette saß auf dem Boden mit ihren Utensilien und zeichnete, während ich Ausschau hielt nach allem, was verdächtig aussah. Da die andere bei ihren Zeichnungen sehr präzise sein wollte, dauerte es eine Weile. Es war zwar aus der Vogelperspektive, aber dennoch vermerkte sie alle Merkmale, die wir gebrauchen konnten. Manchmal ging ich sogar die Wände ab und klopfte dagegen, um lose Steine ausfindig zu machen. Jedoch war das eine Fehlanzeige.

Während wir schweigend unsere Zeit verbrachten, ich wollte dabei nämlich nicht ihre Konzentration stören, sah ich, wie uns Sei mit schnellen Schritten entgegen kam. Im ersten Moment dachte ich, er hätte Kira gesehen und wöllte sie endlich begrüßen, doch sein Gesichtsausdruck verriet etwas ganz anderes: Er war wütend, entrüstet. Über uns? Ich glaube nicht. Aber es war auf alle Fälle etwas vorgefallen.

"Hier seid ihr", meinte er und strich sich das verzottelte Haar aus dem Gesicht. "Wir haben ein Problem"

Bei dem Wort 'Problem' wurden wie beide hellhörig. Kira schloss sogar ihren Block, um zuzuhören und nicht abgelenkt zu sein. Als er unsere ungeteilte Aufmerksamkeit hatte, fuhr er fort:

"Jemand hat meinen Laptop gefunden und es geschafft, auf die Daten zuzugreifen. Alles ist weg"

"Alles?!", fragte ich ihn geschockt und fasste mir an den Kopf, als er es mit seinem Nicken bestätigte. Das konnte nicht wahr sein. Alles, was wir mit Müh und Not heimlich zusammengetragen hatten, war fort.

"Wie kann das sein? Der einzige, der darauf zugreifen kann, ist Caleb."

"Ich hab keine Ahnung" Sei schüttelte verzweifelt den Kopf und seufzte genervt. "Mich wundert es sogar noch stärker, da ich meinen Laptop eingeschlossen habe. Ohne Schlüssel, sondern mit Pinpad. Ich bin der einzige, der die Kombination kennt" Das wurde jetzt sehr eigenartig. Irgendwie musste es also jemand geschafft haben, den Code herauszufinden und dann auch noch den richtigen Pfad zu öffnen, um an die Datei zu kommen.

"Moment mal", mischte sich Kira ein. "Könnte man nicht von jedem beliebigen Rechner aus auf die Daten zugreifen, solang man einen Zugang zum Server hat?"

Die Frage beantwortete diesmal nicht Sei, sondern eine vierte Person mischte sich mit ein.

"Das ist nicht möglich" Wir wandten uns allesamt Caleb zu und hörten, was er zu sagen hatte. "Um die Daten sehen zu können, benötigst du eine bestimmte physische Adresse, die ich Sei's Rechner gegeben habe. Ohne die registriert der Rechner die Datei nicht als vorhanden und wird nicht angezeigt. Jemand muss sich also seines Laptops bemächtigt haben"

"Nicht einmal du könntest von deinem PC aus darauf zugreifen?", hakte ich nach, ohne misstrauisch sein zu wollen.

"Nicht mal ich. Sonst wären wir schon längst aufgeflogen" Stimmt. Dann hätten nämlich seine Eltern bestimmt längst die Notizen entdeckt und hätten uns dazu gebracht, mit unseren Ermittlungen aufzuhören. Na super, jetzt starteten wir also wieder bei Null. Seufzend sah ich zu Kira, welche den Blick auf ihren Block geheftet hatte. Ob sie sich fürchtete, dass dies nun auch verschwand? Es war die einzige Möglichkeit, noch etwas über den Widerstand zu erfahren auf die Schnelle. Damit hätten wir sogar möglicherweise stichfeste Beweise gegen die Spitzel an unserer Schule und könnten sie überführen. Wir müssten nur den toten Briefkasten finden und beobachten, wer sich alles an diesem zu schaffen machte.

"Es gibt auch noch andere Neuigkeiten", sprach Caleb weiter und lehnte sich neben mir an eine Wand mit seiner üblichen Geste. "Angeblich hat man zwei Schüler tot aufgefunden, nachdem wir wiedergekommen sind. Vor den Toren des Geländes" Entsetzt blickten wir ihn an, wollten nicht wahrhaben, was wir gerade gehört hatten.

"Weiß man schon, wer darunter war?", fragte ich nach und versuchte, so ruhig wie möglich zu klingen. Der Schock ging mir in Mark und Bein über. Verletzt zu werden war eine Sache. Entführt und wieder aufzutauchen auch. Jedoch ermordet ... eine ganz andere. Caleb musterte mich kurz. Als derjenige, der genau wusste, dass ich momentan noch angeknackst war, musste er abwiegen, ob er uns davon erzählte. Das nahm ich zumindest an.

"Einer davon war eine Schülerin aus dem vierten Jahrgang. Das andere ... war schwer zu erkennen, da wir nur einen Kopf vorfanden" Nur einen Kopf?! Nach und nach weiteten sich meine Augen immer mehr. "Es war Luc" Mein Magen drehte sich um und ich hielt mir aus Reflex eine Hand vor den Mund. Das war also aus ihm geworden, deswegen war er nicht wieder aufgetaucht. Nicht nur, dass sie ihn entführt hatten. Das reichte ihnen nicht, nein. Sie ermordeten Menschen und fanden vermutlich noch Freude daran, ihre Schreie wahrzunehmen. Hilfesuchend blickte ich Kira an, welche mit weißem Gesicht auf den Boden starrte. Sie umklammerte ihren Block und zitterte. Ich konnte mir vorstellen, was für ein Bild sie gerade im Kopf hatte. Da ich ihr aber keine große Hilfe wäre, hielt ich mich zurück, während sich Sei zu ihr hockte und versuchte, zu beruhigen.

"Luc also ..", flüsterte ich und fasste mir ins Gesicht. "Wie viele wissen schon davon?"

"Meine Eltern und Legrand. Und jetzt wir" Also noch nicht viele, das war gut. Wir mussten uns gut überlegen, ob wir es Neva erzählen sollten oder nicht. Ich wollte sie nicht noch einmal so erleben wie vor einiger Zeit, als wir ihr beichteten, dass er entführt worden war. Und das hier war eine Nachricht, die sie nicht nur erschüttern würde. Bei ihrem guten Herzen würde es sie zu Grunde richten.

Ich brachte keinen Ton mehr heraus.
 

Wir redeten nicht mehr viel über die Ereignisse an dem Tag und versuchten stattdessen, uns abzulenken. Zu viel würden wir sowieso nicht kommen, da es bereits Nachmittag war und wir uns noch auf Montag vorbereiten wollten. Bei Mitschülern holten wir uns Informationen über die Stunden am Montag und beschlossen, den ersten Teil der Aufgaben zusammen nachzuholen. Dementsprechend saßen wir gegen Abend zu viert in unserem Zimmer (Sei war auch mitgekommen, da er nicht alleine lernen wollte) und gingen die Materialien durch.

Die nächste Woche war fad und anstrengend. Da von unserer Gruppe jeder gefehlt hatte außer Neva, holten wir uns von ihr die nötigen Informationen über die verschiedenen Themen. Legrand war in Etiquette so wie immer, sprach in den Stunden aber sehr viel über das vergangene Fest und das diejenigen, die dort waren, sich gut angestellt hatten. Vor dem Unterrichtsbeginn bei ihr erkundigte ich mich nach den Nocta-Dienern und Alena, welchen es bereits selber besser ging. Die blauen Flecke hatten die Diener überdeckt und sagten nichts weiter dazu. Alena fragte sogar zurück, ob bei mir alles in Ordnung sei.

Als das Wochenende wieder näher rückte, warteten Caleb und ich darauf, eine Nachricht von seinen Eltern zu bekommen, ob wir etwas zu erledigen hatten. Diese aber schonten uns und so bekamen wir zwei freie Tage, die wir damit verbrachten, uns wegen des Widerstandes zusammen zu setzen. Neva hatten wir bis dato noch nichts erzählt und nahmen uns vor, es ihr so schonend wie möglich beizubringen. Das stellte sich aber als schwerer heraus, als wir geplant hatten.

Unter der Woche hatte Kira es noch geschafft, die Karte fertig zu stellen. Weitere Probleme kamen uns, außer der Schule eben, nicht entgegen, weswegen wir ohne Zwischenfälle bis zum Wochenende hin arbeiten konnten. Es lenkte vor allem mich von den Geschehnissen des letzten Festtages ab. Uns frustrierte es dennoch, unsere Aufzeichnungen verloren zu haben. Dafür würden wir aber zurückschlagen, sobald wir den Ort gefunden haben, wo sie ihre Verbindung versteckten. Damit sollten wir ihnen einen Schritt voraus sein. Von dem Plan konnten sie nichts wissen.

Als der Tag gekommen war, trafen wir uns diesmal in Calebs Zimmer. Sei hatte ich gewarnt, seines zu untersuchen, um mögliche Wanzen ausfindig zu machen, Am nächsten Tag war er auf uns zugekommen und hat uns genauso ein Teil vorgelegt. Volltreffer. Ich hätte zwar nicht gedacht, dass wir tatsächlich belauscht wurden, aber meine Intuition lag anscheinend nicht falsch. Caleb hatte sein Zimmer ebenso untersucht und nichts gefunden, weswegen wir beschlossen, vorerst dieses zu nutzen, um unser Treffen abzuhalten. Es war praktisch, alle Mithilfe von Textnachrichten zusammen zu trommeln. Yakeno ließen wir diesmal leider außen vor und Neva erzählten wir von dem Ereignis am Sonntag. Ihr kalter Blick wandelte sich schnell in einen wütenden. Anstatt nun in Trauer zu versinken, beschloss sie, gemeinsam mit uns mitzuarbeiten, um diese Spitzel dingfest zu machen.

"Wir haben da nur ein Problem", meinte Caleb, welcher in seinem Bürostuhl saß und die Arme lässig auf die Armlehnen gelegt hatte.

"Und das wäre?", fragte die Rothaarige nach, sichtlich genervt von der ganzen Situation. Genauso wie ich wollte auch sie endlich weiter arbeiten um die ganze Sache hinter uns zu bringen. Leider hingen wir sogar etwas hinterher.

"Unsere gesamten Daten wurden ausfindig gemacht und gelöscht", beendete Sei den Gedanken des Rotäugigen und verschränkte die Arme vor der Brust. Verdutzt blickte die Vampirin ihn an, konnte ihren Ohren kaum glauben. In der Hoffnung, dass alles sei nur ein Witz blickte sie erst mich, dann Kira hilfesuchend an. Doch wir konnten die Aussage der Jungs nur bestätigen, immerhin hatten wir den Rechner dann noch selbst gesehen.

"Das kann nicht wahr sein. Wir haben also alles verloren?"

"Nicht ganz", erhob Kira ihre Stimme und deutete erst auf ihren Block, dann auf ihren Kopf. Beim Zweiteren war ich mir nicht ganz sicher, was sie damit meinte und blickte sie verwirrt an. "Erstens habe ich im Auftrag von Wynne eine Karte der Schule gezeichnet und alle auffälligen Orte markiert, wo wir einen toten Briefkasten finden könnten" Mit diesen Worten öffnete sie ihre Zeichnung und deutete auf die verschiedene Umkreisungen. An einige hatten wir schon Notizen gemacht und Auffälligkeiten hingeschrieben oder so markiert, dass wir genau wussten, dass es sich hierbei um eine Fehlanzeige handelte. Wir hatten noch einige Plätze vor uns und mussten einen Plan schmieden, wie wir diese am besten abgehen würden.

"Und", fuhr die Kleinere fort, bevor jemand anderes zu Wort kommen konnte. "Ich habe alles noch in meinem Kopf" Ganz stolz lächelte sie uns an. Was meinte sie damit? Sie hatte uns wohl eine Information, eine sehr wichtige sogar, vorenthalten.

"Inwiefern in deinem Kopf?", hakte Sei nach und sprach die Frage aus, die ich stellen wollte.

"Ich habe ein photographisches Gedächtnis. Als ich Caleb beim Arbeiten über die Schulter gesehen habe, merkte ich mir einen Großteil davon. Genau wie diese Karte. Selbst ohne sie könnte ich die Orte ausfindig machen" Überrascht und begeistert sahen wir sie an. Neva und ich fielen ihr sogar halb kreischend um den Hals vor Freude. Diese kleine Frau hatte uns doch gerade tatsächlich gerettet!

"Das heißt, wir müssen aufpassen, dass dir nichts passiert" Caleb drehte sich in seinem Stuhl hin und her, während er das sagte und blickte den anderen Vampir an, welcher einen Platz auf seinem Bett belegt hatte. Mit einem Nicken gab dieser ihm zu verstehen, dass er sich der Sache annehmen würde. Offensichtlicher Weise, immerhin war er ihr Herr. Ich würde als Mitbewohnerin und Freundin aber natürlich auch auf sie aufpassen. Solange der Widerstand aber nicht wusste, dass wir ein Goldkind in unserer Mitte hatten, wäre sie sicher. Wir durften uns nur nicht auffällig verhalten.

Während des Wochenendes schmiedeten wir einen Plan und bildeten Gruppen. Wir Mädels blieben dabei in einem Team zusammen und würden die Gegend abklappern, während die Jungs aufpassten, dass uns niemand auf den Fersen war. Um das alles so heimlich wie möglich abzuziehen, entschlossen wir uns dazu, unsere Erkundungstouren in die Schulwoche zu legen. Wir würden uns Zeit damit lassen, um die Spitzel nicht auf uns aufmerksam zu machen.
 

Das ganze klang in unseren Köpfen schöner, als es in Wirklichkeit verlief. Nicht nur, dass wir Aufgaben bekamen, die wir an verschiedenen Nachmittagen erledigen mussten, was wir eigentlich mit eingeplant hatten, nein. Um zu verhindern, dass jemand die Karte klaute, riet ich Kira, sie immer mit sich herum zu tragen. Dadurch verringerten wir das Risiko eines Diebstahls. Nach und nach erweiterten wir die Notizen, aber es dauerte bis zu den nächsten Ferien und den Beginn des Winters, bis wir sie komplettiert hatten. Außerdem musste ich mich jedes zweite Wochenende mit Mister 'Ich hab keinen Bock auf diesen Scheiß' hinsetzen und seine Aufgaben durchgehen. Währenddessen beriet sich Kira meist mit Sei und ging mit ihm die verschiedenen Verstecke ab. Wir hatten nun nur noch drei zur Auswahl, die wir genauer untersuchen mussten. Es gab dabei nur ein Problem: Obwohl ich nicht dachte, dass es mich erwischen könnte, fand ich mich während der zweiten Ferienwoche mit hohem Fieber im Bett wieder ... und war zu nichts zu gebrauchen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Stevy
2018-11-23T10:38:02+00:00 23.11.2018 11:38
Meine Güte, kaum is das eine grauen vorbei, flattert schon die nächste Kriese herein, hier is ja ständig was los 👍
Deine Story macht Lust auf mehr und ich freu mich auf die nächsten kappi's
Von:  Narudia
2018-11-23T06:36:43+00:00 23.11.2018 07:36
huhu,

huch das mit den neuen kapiteln läuft ja wie am Fließband und trotzdem super Qualität. hm der widerstand scheint wirklich gut organisiert zu sein und richtige Talente zu haben wenn sie seis code knacken und den Laptop ohne Probleme hacken konnten. arme neva und armer luc. tut mir echt leid das er dran glauben musste. aber das ist ja dann nur noch motivierender für die freunde alles aufzudecken. ich frage mich ob die Schulleitung verhindern will das sie sich zu sehr damit auseinander setzen oder ob sie nur zufällig so viel zu tun bekommen damit sie keine zeit für die Untersuchung gegen den widerstand haben. Auch schön zu sehen das auch wenn sie sich nicht ausgesprochen und nicht wirklich vertragen haben lecrune und wynne wieder gut als Einheit zusammenarbeiten können. und jetzt wird die arme auch noch krank aber kira und lecrune spielen bespielt gerne krankenschwestern^^

glg Narudia
Antwort von:  Thane
23.11.2018 16:05
Hallo!

Hach, ich freue mich jedes Mal, eines deiner Kommentare zu lesen. Es motiviert mich, endlichd as Ende komplett fertig zu stellen und zu vermeiden, den Schluss nie zu veröffentlichen / zu verbessern.
Natürlich fängt die Beziehung vin Caleb und Wynne langsam an, sich zu evrändern, da besteht keine Frage, nicht wahr? ;3
Ich hoffe doch, dass ich mit dem Rest noch weiterhin begeistern kann.

MfG
Fleur


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