Der Android, der wie ein Sohn ist von Cutesyhon ================================================================================ Kapitel 10: Gemeine Menschen ---------------------------- Nach diesem Schock bringt mich Memoto zu unseren Handtüchern, breitet eines aus als Sitzfläche und setzt mich darauf. Er setzt sich direkt hinter mir hin und umarmt mich beruhigend. Wir bleiben eine Weile so sitzen und sind beide still. Es tut mir etwas leid, dass Memoto wegen mir nun keinen Spaß mehr hat. Doch ich konnte nichts machen. Es hat mir richtig Angst gemacht, diese Rutsche. Er streicht mir sanft die nassen Haare aus dem Gesicht und seufzt. Ich sehe zu ihm auf und schaue leicht besorgt: "Ist alles okay? Entschuldigung dass ich dir solche Sorgen bereite." "Ist schon in Ordnung...Es ist ja meine Schuld." sagt er und lächelt mich entschuldigend an. Gerade als ich was sagen will, ertönt eine angeekelte Stimme von weiter weg: "Hey, ihr Homos! Hört auf hier die anderen mit eurem rumgemache zu belästigen!" Ich sehe zu ihnen und verstehe nicht ganz was sie meinen, doch Memoto richtet sich auf und sieht ziemlich wütend aus: "Wie bitte!?" "Hast schon richtig gehört, scheiß Homo!" "Halt die Klappe!!" ruft Memoto nun extrem sauer und geht ein Schritt auf die zwei Jugendlichen zu. Es verunsichert mich, wie sie alle rumschreien, trotzdem stehe ich auch auf um Memoto zu folgen. Die zwei Jugendlichen sehen ziemlich ungepflegt aus. Mit langen lockeren Hosen und zerknitterten Shirts. Der eine trägt auch eine Kappe, allerdings falsch herum. Ich halte an seiner Hand, als ich bemerke dass der eine Junge was in der Hand hält, aber er reagiert nicht und geht näher ran. "Was willste dagegen tun, Alter?" "Hört einfach auf. Es ist nicht so wie ihr denkt." "Ach laber keinen!" sagt der Junge mit der Kappe und dem Gegenstand. Memoto seufzt und lächelt leicht aber sichtlich genervt: "nicht jeder ist schwul wie ihr." Der Junge sieht nun sehr sauer aus und holt mit irgendeinem Metall um seiner Hand aus, um Memoto zu schlagen. Schnell gehe ich dazwischen, aus Angst das Memoto verletzt wird und kriege den Schlag voll gegen meine rechte Wange ab. durch die Wucht und die Kanten des Metalls reißt meine Wange leicht auf und die Nanobots, die mit dem Metall in berührung kommen, geben dem Jungen einen elektronischen Schlag ab. Ich falle zurück auf den Boden und halte meine Wange zitternd, während mir Tränen in die Augen schießen und sich ein scharfer Schmerz durch meinen Körper zieht. Der, der mich geschlagen hat, hält sich den Arm und sieht mich mit einer Mischung aus Schreck und Wut an: "Du Freak!!" Daraufhin machen sie sich schnell aus dem Staub. Memoto kniet sich zu mir und schaut sich meine Wange an. Ich kann die Sorge in seinem Gesicht sehr gut erkennen und zwinge mich, ein wenig zu lächeln: "Es ist nicht so schlimm. Tut nicht mal weh." Eigentlich schmerzt es sogar sehr, aber ich möchte nicht das er so unglücklich aussieht. Deshalb lüge ich auch. Doch es scheint als ob er mich durchschaut. "Sicher? Dein Ausdruck sagt mir eher, dass es sehr weh tut..." sagt er und streicht mir eine Träne aus meinem Gesicht. Er schüttelt den Kopf und umarmt mich: "wir gehen Heim. Es ist genug passiert für heute und wir müssen dich verarzten." Ich schaue zu Boden und nicke still. Er nimmt meine Hand und hilft mir auf. Wir begeben uns zu unseren Sachen, packen sie und gehen aus dem Park in die Duschen, um das Chlorwasser abzuwaschen. Danach ziehen wir uns wieder um. Ich drehe mich mit dem Rücken zu Memoto, um nicht wieder so zu erröten und ihn anzustarren. Als wir uns fertig angezogen haben, gehen wir zum Auto und fahren heim. Die Fahrt kommt mir wie eine halbe Ewigkeit vor, da keiner von uns beiden redet. In meinen Gedanken gebe ich mir die Schuld für alles was passiert ist. Versunken in meinen Gedanken fasse ich leicht an meine Wange und zucke zusammen, da es noch immer schmerzt. Aus den Augenwinkel sehe ich, wie Memoto kurz zu mir sieht und dann wieder auf die Straße. "Es tut mit leid..." beginne ich langsam: "ich habe dir den Tag ruiniert und dir Sorgen bereitet. Das tut mir sehr leid." Ich richte meinen Blick zaghaft auf Memoto, welcher überrascht zu sein scheint. Er schüttelt den Kopf: "das ist nicht deine Schuld. Wie denn auch? Wir wussten nicht wie du auf die Wasserbahn reagierst. Und keiner hatte mit diesen seltsamen Kerlen gerechnet." Ich nicke leicht. Er hat ja recht. Aber trotz allem fühle ich mich noch immer schuldig, ganz ohne Begründung. Nach einer Weile erreichen wir endlich unser Haus und gehen leicht ermüdet hinein. Memoto stellt unsere Tasche beiseite, ergreift meine Hand und leitet mich in den Keller. Zu dem Ort wo ich erstmals aktiviert wurde. Er setzt mich auf den Stuhl und holt von einem Tisch ein kleines Gerät, welches er einschaltet. Er sieht mich an und lächelt sanft: "das wird vielleicht leicht kribbeln..." Und mit den Worten nähert er sich mit dem Gerät meiner Wunde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)