Attack on Titan von KiraAckermann (Flügel der Freiheit) ================================================================================ Kapitel 30: "Das Geständnis" ---------------------------- Während wir die Pferde runter ließen, war auch die Verstärkung der Militärpolizei und der Mauergarnision eingetroffen. Unten angekommen, stiegen wir alle auf unsere Pferde und die Mission “Eren retten” konnte beginnen. Natürlich nahmen wir unsere Formation ein, um so gegen wenige Titanen wie möglich kämpfen zu müssen. Ein Soldat nach dem anderen fiel. Am schwersten traf es die Militärpolizei. Sie waren einen Kampf gegen Titanen nicht mehr gewohnt, da es im inneren der Mauer Sina zu sowas nie kam. Ich erlegte auch einen Titanen nach dem anderen, aber es wurden einfach nicht weniger. Wo kamen sie bloß alle her? Mein Blick wanderte umher und ich schaute mich immer wieder nach dem Kommandanten und meinen Freunden um. Dann richtete sich mein Blick gen Wald auf dem wir zusteuerten. Doch auf einmal ging ein Blitz auf die Erde hinab und kurze Zeit später kam ein gepanzerter Titan aus den Bäumen zum Vorschein, der genau in unsere Richtung hielt. Anscheinend wollte er versuchen uns so zu entkommen, denn er lief direkt an uns vorbei. Ich konnte ihm nur knapp ausweichen und sah Eren, Ymir und Bertholdt auf diesem Titanen sitzen. Das heißt, dass der gepanzerte Titan Reiner sein musste. Erwin und eine Gruppe hielten genau auf Reiner zu, wichen aber ebenfalls rechtzeitig aus und versuchten diesen zu Fall zu bringen, indem einige Soldaten versuchten seine Fersen auf zuschlitzen, was leider nicht gelang durch seine gepanzerte Haut. Dazu machten uns noch die anderen normalen Titanen ziemlich zu schaffen. Viele Soldaten waren schon am verzweifeln oder hatten den Kampf schon aufgegeben und ließen sich mehr oder weniger freiwillig fressen um dieser Hölle zu entrinnen. Ich hielt mein Pferd an und sah mich nur um. Es war das reinste Schlachtfeld. Ich wusste nicht ob wir aus diesem Krieg als Sieger hervorgehen würden, oder ob das hier jetzt unser Grab werden würde. Armin und Co ritten in meine Richtung und kamen neben mir zum Stehen. “Wie sollen wir das nur schaffen? Das ist doch unmöglich!” kam es leise von Jean, der sich in einem geschockten Zustand befand. Die anderen sahen nicht besser aus. Man sah es ihnen an, dass sie es für unmöglich hielten noch zu gewinnen. Doch wir durften Eren nicht aufgeben. Er ist unsere einzige Hoffnung die Menschheit noch zu retten und diese aus der Gefangenschaft der Mauern zu befreien. Meine Hände verkrampften sich fest um die Zügel die ich hielt. ~Ist das wirklich unser Ende? Ich kann doch nicht einfach zulassen das sie meinen Bruder mitnehmen.~ “Noch haben wir nicht verloren.” Erwin kam neben uns zum Halt und ich sah ihn überrascht von der Seite an. “Solange wir noch stehen, können wir auch kämpfen. Wir müssen Eren um jeden Preis daraus holen.” Er ritt einige Schritte voraus. “Also Opfert eure Herzen und folgt mir in die letzte Schlacht um die Hoffnung der Menschheit aus der Gefangenschaft zu befreien!” Er schaffte es immer wieder den Soldaten neue Hoffnung zu geben, damit sie niemals einfach so aufgaben. Mit neuem Mut und folgten wir unserem Kommandanten und ritten zusammen mit ihm in den Kampf um Eren zu befreien. Und wenn es unser Tod bedeuten sollte, so haben wir es wenigstens versucht. Mit gezogener Klinge ritt Erwin voraus und sprach uns immer wieder Mut zu. Doch wir wurden von etwas unvorhersehbarem überrascht. Als unser Kommandant den rechten Arm, mit der Klinge, seitlich von sich streckte, lauerte dort ein Titan. Er erwischte Erwin seinen Arm und riss ihn mit sich. Diese Szene spielte sich wie in Zeitlupe vor meinen Augen ab. Und dennoch rief Erwin uns noch den Befehl zu, dass wir weiter kämpfen sollen um Eren zu retten. Ich sah Erwin hinterher, wie der Titan ihn an seinem Arm von uns fort riss. Doch dann legte sich ein Schalter in mir um. Ich riss die Zügel zur Seite und somit machte auch mein Pferd kehrt. “Kira, wo willst du hin?!” rief Jean mir noch hinterher. “Befolgt den Befehl und rettet Eren!!” Ich ritt währenddessen wie eine Besessene dem Titanen hinterher, in der Hoffnung ihn noch rechtzeitig einholen zu können. ~Dieses Scheißvieh wird ihn mir nicht nehmen!”~ Ich sprang von meinem Pferd ab, aktivierte meine 3D Manöver Ausrüstung und gab alles an Gas frei was ich besaß. Ich hakte mich hinten an den Titanen ran und holte so viel Schwung, dass ich nun seitlich von dem Ding war. Dann schoss ich den nächsten Haken in seinen Nacken und holte alles an Geschwindigkeit raus die ich konnte und durchtrennte mit voller Wucht seinen Nacken. Während ich noch in der Luft war, musste ich mit ansehen wie der Titan durch seinen eigenen Aufprall Erwin den Arm komplett abtrennte. Als ich wieder auf dem Boden aufkam, rannte ich so schnell ich konnte zu ihm. “ERWIN!!” Ich kniete mich neben ihm und war schockiert von diesem Anblick. Er blutete heftig. Ich musste irgendwas unternehmen um die Blutung zu stoppen. Da viel mir das Abzeichen um seinen Hals ein, das an einem Band befestigt war. Jeder Kommandant trägt einen farbigen Stein um den Hals, der ihn als Kommandanten zu erkennen gab. Ich trennte diesen von seinem Hals. Der Stein wanderte in seine Jackentasche, während ich anfing das Band um seinen übriggebliebenen Arm zu befestigen. Als ich ein letztes mal den Knoten enger zog, schrie Erwin einmal kurz auf. Als ich fertig war, fing er an sich langsam wieder aufzurichten. “Er.. Erwin?!” “Wir dürfen nicht aufgeben, Kira! Wir müssen deinen Bruder retten, oder sonst ist die ganze Menschheit verloren.” Mit zittrigen Beinen stand er wieder auf und stellte sich gerade hin. Ich kniete weiterhin neben ihm und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. ~Wie kann er mit dieser Verletzung immer noch weiterkämpfen wollen? Er geht wirklich bis zum bittersten Ende. Er tut alles für die Freiheit der Menschheit.~ Ich ballte die Händen zu Fäusten, stand auf und pfiff dann nach meinem Pferd, was kurze Zeit später auch kam. Erwin hatte seins ebenfalls gerufen. Wir stiegen dann beide wieder auf, um zu den anderen aufzuschließen. Während Erwin einen Überraschungsangriff auf den gepanzerten Titanen ausübte, versuchte ich jeden einzelnen der anderen Titanen nieder zu strecken und ließ meine gesamte Wut an ihnen aus. Als Erwin dann wieder auf seinem Pferd saß und fliehen wollte, kam ein Titan direkt auf ihn zu. Doch Ymir griff dieses Vieh in ihrer Titanengestalt an und rettete so den Kommandanten. Er jedoch konnte sich nicht mehr auf seinem Pferd halten und ging zu boden, wo er dann auch kniend blieb. Ich gab mein Bestes um die Titanen, die sich in der Nähe befanden nieder zu mähen. Doch mir gingen die Klingen aus und ich kam direkt vor Erwin auf dem Boden zum Stillstand. Er richtete seinen Blick hoch zu mir. Seine Haare lagen durcheinander, seine Augen waren schwer und sein Körper hatte keine Kraft mehr. Dann fielen mir seine letzten zwei Ersatzklingen in den Behältern auf. Ich sah ihm noch eine Zeit lang tief in die Augen, bis ich meinen Blick senkte und einige Schritte auf ihn zuging. Vor ihm ließ ich mich auf die Knie fallen, beugte mich nach vorne und legte meinen Kopf auf seine schulter ab. “Erwin…” gab ich kaum hörbar von mir. Ich hakte die Klingen an meinen Griffen ein…. “.....ich liebe dich.” ….und zog diese mit Schwung aus den Behältern raus. Ich erhob mich wieder und ging einige Schritte rückwärts. Erwin sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. Ich legte dann ein leichtes, liebevolles Lächeln auf die Lippen und salutierte so gut es mit den Klingen in der Hand ging vor meinem Kommandanten. Dieser brachte kein Wort über seinen Lippen. Ich machte dann auf den Absatz kehrt und stellte mich meinem letzten Kampf gegen die Titanen. Denn eins war mir bewusst, sollten diese Klingen brechen, war meine Zeit gekommen diese Welt zu verlassen. Und dieser Zeitpunkt ließ nicht lange auf sich warten. Ich stand einige Meter von Erwin entfernt, der mich die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen hatte. Hinter mir stand ein Titan, der mich mit seiner riesigen Hand umfasste und langsam nach oben in Richtung seines Rachens schob. Ich warf Erwin noch einmal einen liebevollen Blick zu, bevor ich dann meine Augen schloss und mich meinem Schicksal fügte. Doch dann ertönte ein erschreckender Schrei. Alle Blicke legten sich in diese Richtung aus der er kam. Ebenso auch meiner. Auf einmal ließ der Titan von mir ab und setzte mich wieder auf den Boden zurück. Alle Titanen um uns herum waren nur noch auf ein Ziel fixiert. Der gepanzerte Titan. Der Schrei von eben gehörte zu Eren, der mittlerweile befreit wurde. Als wenn es ein Hilferuf war, eilten die Titanen alle in seine Richtung um ihn zu helfen. Dann fiel mir etwas ein. “Das ist unsere Chance.” Ich krallte mir meine Signalpistole, holte die dementsprechende blaue Patrone raus, schoss diese in die Luft und setzte somit ein Zeichen des Rückzuges. Dann ging mein Blick in Richtung des Kommandanten. “ERWIN!!” wandte ich mich an ihn und holte diesen somit aus seiner Schockstarre. Als er wieder bei Besinnung war, gab er noch den Befehl dazu. “ALLEMANN RÜCKZUG!!” Die Soldaten taten wie ihnen befohlen und schwangen sich auf ihre Pferde, um sich auf den Weg Richtung Quartier zu machen. Den Titanwandlern überließen wir ihrem Schicksal. Am Hauptquartier angekommen, ritten wir langsamen Schrittes in den Vorhof. Sie waren alle mit ihren Kräften am Ende und waren froh endlich wieder in Sicherheit zu sein. Ich ritt einige Meter hinter Erwin, als mir auffiel dass dieser langsam von seinem Pferd rutschte. Ich sprang von Saiy ab und sprintete zu Erwin nach vorne um ihn vor seinem Sturz mit dem harten Steinboden zu bewahren. Ich hingegen konnte mir ein schmerzhaftes Keuchen nicht verkneifen. Denn Erwin war ein großer, kräftig gebauter Mann der auch dementsprechend wog. Er hatte mittlerweile sein Bewusstsein verloren und lag nun auf mir. Die anderen Soldaten kamen mir sofort zur Hilfe, um ihn von mir runter zu nehmen. Es wurde auch ebenfalls schon eine Trage organisiert um Erwin in ein Krankenzimmer zu schaffen. Jean kniete sich zu mir runter, während ich mich auf die Seite rollte, auf allen Vieren aufrichtete und so erst einmal blieb. “Alles okay, Kira?” sprach er mich besorgt an. “Ja, alles gut. Geh und hilf den anderen.” Dies tat Jean dann auch. Ich hingegen kniete noch auf dem Boden und starrte meinen rechten blutverschmierten Arm an. Es war das Blut von Erwin, das seinen Weg dorthin fand, als ich ihn vor dem Sturz bewahrt hatte. Ich verweilte eine ganze Weile dort und blendete alles um mich herum aus. Doch plötzlich nahm ich Schritte wahr, die sich näherten und genau vor mir zum Stillstand kamen. Dieser Jemand ging dann ebenfalls in die Knie, um auf Augenhöhe mit mir zu sein. Ich richtete meinen Blick von meinem Arm langsam auf in das Gesicht meines Gegenüber. Dort kniete er nun vor mir, im Dreck den er über alles hasste und sah mich mit seinen stahlgrauen Augen mitleidig an. All die Gefühle, die sich in den letzten Stunden angesammelt hatten, brachen jetzt auf einmal aus mir raus. “Ich….konnte ihn nicht rechtzeitig retten.” Unendlich viele Tränen rannten meinem Gesicht hinab und ich gab mir die Schuld das es Erwin jetzt so erging. Ich konnte mich nicht mehr zurück halten, fiel Levi um den Hals und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge, was er auch zu ließ. Er umschloss ebenfalls meinen Körper und nahm mich tröstend in den Arm. Ich brauchte jetzt einfach nur Halt. Und den fand ich bei Levi. Wir hockten einfach nur ruhig dort und ich ließ meinen Gefühlen freien Lauf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)