SWTOR Prompt-Fics von -Red-Karasu ================================================================================ Kapitel 1: Terra Firma (Prompt: A Tired Kiss) --------------------------------------------- Terra firma     Arics Augen öffneten sich nur langsam, als er hörte wie jemand sein Quartier betrat. Er brauchte einen Moment, um einen klaren Gedanken fassen zu können, versuchte dann aber sich auf seinem Bett in eine etwas aufrechtere Position zu bringen. „Ist Garza endlich damit fertig dich anzuschreien?“ Seine Stimme klang noch rauer als sonst, sodass er sich trotz seiner Erschöpfung an einem Lächeln versuchte. „Anscheinend schon...oder zumindest für den Moment“, antwortete Shadil, die es irgendwie schaffte in geübten Bewegungen ihre Ausrüstung abzulegen und gleichzeitig mit den Augen zu rollen. „Ich rechne allerdings definitiv mit einer langen, langen Liste an passiv-aggressiven Kommentaren, wenn wir das nächste Mal bei ihr antreten müssen. Vielleicht könnten wir ein Trinkspiel draus machen, damit wir zur Abwechslung auch mal was zu lachen haben.“ Die große Zabrak rollte einige Male mit den Schultern, um die Spannungen dort zumindest ein wenig zu lösen und wirkte zufrieden als die Gelenke ein lautes Knacken von sich gaben. Sie versuchte halbherzig mit einem Fuß den Haufen aus Rüstungsteilen etwas ordentlicher zusammenzuschieben, gab dieses Unterfangen aber schon nach wenigen Augenblicken wieder auf und durchquerte dann endlich den Raum. Mit einem Lächeln ließ sie sich auf dem Bettrand nieder. „Wie fühlst du dich?“   „Ein bisschen so als hätte ich gerade eine Granate mit dem Gesicht gefangen, wenn ich ehrlich bin.“ Aric lachte kurz auf, verzog dann aber das Gesicht als das Resultat Schmerzen in seinem Oberkörper waren. „Schau mich nicht so an. Ich kann schlechte Witze über Sprengstoff machen, wenn ich will.“ Er griff nach der Hand seiner Frau und drückte sie leicht. „Elara hat mich weitestgehend wieder zusammengeflickt. Sie ist die beste Feldsanitäterin, die die Republik hat und das weißt du auch.“ Die Worte klangen um einiges trotziger als beabsichtigt, was ihm der strenge Ausdruck auf Shadils Gesicht bestätigte. Er legte seine Hand an ihre Wange und sah sie eindringlich an. „Ich bin vollkommen in Ordnung. Versprochen.“ Shadil seufzte und lehnte sich für einen Moment in die Berührung, presste dann einen kleinen Kuss in seine Handfläche.   „Dieses Mal, Aric, aber beinahe hätte es ganz anders geendet. Was hast du dir dabei bitte gedacht?“, ihr Ton war anklagend. „Du bist sonst nicht so dumm. Du wärst da drin verdammt noch mal beinahe draufgegangen. Und schlechte Witze über General Garza mal außen vor gelassen: diese ganze Evakuierung war ein großer Haufen Bantha-Scheiße-“   „-aber du wärst auf jeden Fall lebend da rausgekommen“, unterbrach er den Beginn des Monologs, zu dem sie sich gerade aufwärmte. Als diensthabender Offizier gefiel es ihr natürlich nicht, wenn eine Mission schiefging. Und ihm selbst genauso wenig, das wussten sie beide, aber er hatte in dem Moment nicht wirklich viel Zeit gehabt, um über mögliche Konsequenzen nachzudenken.   „Oh, bitte.“   Aric sah zu, wie sie wieder aufstand, mehrmals vom Bett zur Tür seines Quartiers und dann wieder zurück ging. Er war sich ziemlich sicher, hätte sie Haare, würde sie sie sich jetzt raufen. Stattdessen atmete seine Frau tief durch, fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht und die Hörner, die ihren Kopf zierten. Schließlich blieb sie vor dem Bett stehen, legte den Kopf kurz in den Nacken, fokussierte ihn dann erneut. Ein leises Seufzen verließ ihren Mund, bevor sie ohne Umwege auf sein Bett kletterte und sich rittlings auf seinem ihrem Schoß niederließ. Und wenn er sie jetzt von Nahem betrachtete, konnte er die Erschöpfung in ihren bernsteinfarbenen Augen deutlich sehen.   „Aric Jorgan, du musst wirklich einen ziemlichen Hirnschaden erlitten haben, wenn du glaubst, dass auch nur eine minimale Chance besteht, dass Havoc dich auf einer Raumstation zurücklassen würde, die droht dir jeden Moment um die Ohren zu fliegen.“ Sie stieß ein erneutes Seufzen aus, das irgendwie sehr nach 'verdammt noch mal, du idiotischer Nerfherder' klang, bevor sie sich zu ihm nach unten beugte und einen warmen Kuss auf seine Lippen drückte.   „Ihr hättet damit noch größere Verluste auslösen können.“ Er murmelte die Worte gegen ihren Mund, während seine Hände fast instinktiv den Weg zu ihren Hüften fanden. „Keine Chance, Captain. Versuch es nicht mal.“ „Du musst das rational seh-“ Sie stellte ihn mit einem weiteren Kuss ruhig, nippte dabei aber als Warnung leicht an seiner Unterlippe. „Wir würden dich nie zurücklassen, du miesepetriger alter Mann.“ „Wenn es bedeuten würde, dass du dann sicher bist...“ „Aric.“ Shadil setzte sich auf, um ihn besser ansehen zu können. „Ich würde dich nie zurücklassen. Egal was passiert – das solltest du langsam wissen. Und wenn du weiter versuchst, mich von etwas anderem zu überzeugen, haben wir wirklich ein ernsthaftes Problem.“ Sie drehte für einen Moment ihren Kopf zur Seite, um halb unterdrückt gegen ihre Schulter zu gähnen. „Das wird nie passieren, nicht mal wenn sie uns Coruscant unterm Arsch wegbomben.“ Sie gab ihm einen weiteren Kuss, bevor sie sich von seinem Schoß rutschen ließ und sich stattdessen neben ihn legte. „So einfach kommst du aus dieser Ehe nicht mehr raus, mein Lieber.“ „Oh, darauf zähle ich“, stimmte er jetzt mit einem leisen Lachen zu, ignorierte den Schmerz in seinen Rippen, lehnte sich stattdessen zu ihr, um sie jetzt von sich aus zu küssen. Auch wenn die Erschöpfung Blei in seinen Knochen war, war dieser Kuss zärtlicher und dauerte länger an als die vorherigen. Als sie sich schließlich voneinander lösten, drehte er sich vorsichtig auf die Seite, um seine Verletzungen nicht zu reizen und legte Shadil's Arm um seine Mitte. „Und danke, dass du meinen Hintern da raus geschafft hast.“ „Ist doch mein Job, oder?“, murmelte sie und vergrub ihr Gesicht in seinem Nacken, atmete für einige Sekunden seinen Geruch ein. „...Helden der Republik und all das.“ Ganz abgesehen davon, hatten sie es immer noch nicht geschafft Cathar zu besuchen, wie er es ihr zu ihrer Verlobung versprochen hatte.   Shadil blieb genau so liegen, wie sie war, kuschelte sich beschützend an ihren Mann und wachte über ihn, während er innerhalb von Minuten einschlief. Sie hatte vorhin vielleicht gescherzt, aber sie war immer noch dabei zu verarbeiten, dass sie ihn heute wirklich um ein Haar verloren hätte. Sie waren die Gefahren, die es mit sich brachte Teil der SpecOps zu sein, natürlich gewohnt, aber es hatte ihr das Herz zerrissen ihn so bewegungslos und blutend am Boden liegen zu sehen. Hätte M4 ihr nicht ein paar wertvolle Sekunden verschafft, um zu Aric zu gelangen...   Mit einem leisen Seufzen schloss sie die Augen, versuchte sich bewusst von diesem Gedanken abzubringen. Alles war gut. Aric war am Leben. Seine Körperwärme gab ihr die Sicherheit, dass er da sein würde, wenn sie wieder aufwachte.   Schlussendlich war es einfach; sie würden einander immer Rückendeckung geben, egal was dieser Krieg noch für sie bereithielt.   Kapitel 2: Illuminate (Prompt: I wish you would talk to me) ----------------------------------------------------------- Kurzes Vorwort zur Info: Shamira ist mein Cathar Jedi Knight und Nallarae (Miraluka) der Barsen'thor einer guten Freundin. Nally ist nonbinary und verwendet im englischen die Pronomen they/them. Da wir im Deutschen dafür kein Äquivalent haben, habe ich kurzerhand selbst (mit Hilfe von flash in the pan, danke nochmal :D) Pronomen gebastelt und verwende in der Geschichte sey/seyr. Ich weiß, es ist anfangs vielleicht ein bisschen komisch, aber man gewöhnt (meiner Meinung nach) sehr schnell daran :)         Illuminate     [LEFT]Shamira hatte die letzten beiden Tage ausschließlich in ihrem alten Quartier im Jedi-Tempel auf Tython verbracht. Seit sie zurückgekehrt war, saß sie bewegungslos an eine Wand gelehnt da und betrachtete stumm das kleine Stück Himmel, das sie durch ihr Fenster sehen konnte. Ihr gesamter Körper fühlte sich mittlerweile steif und taub an, aber sie konnte sich einfach nicht dazu durchringen sich mehr zu bewegen als absolut nötig.[/LEFT]   Die Meister hatten ihr gesagt, dass sie sich für eine Weile ausruhen solle. Sie solle meditieren, damit die Kraft der hellen Seite der Macht ihren Geist beruhigen konnte – genau das, was sie auch sonst immer sagten. Aber im Moment konnte sie nicht einmal den Gedanken an Meditation ertragen. Sie war sich sicher, dass dadurch nur noch mehr Erinnerungen an die Gräueltaten, die sie in den vergangenen Monaten verübt hatte, zurückkommen würden. Mehr als sie würde ertragen können. Genauso war es die Angst vor Erinnerungen an die Leben, die sie genommen hatte, die sie bisher davon abgehalten hatte ihr Lichtschwert auch nur zu berühren. Die Meister hatten ihr geraten ruhig zu bleiben und zu meditieren, während die Gewissheit ihrer Verbrechen immer weiter in ihr Bewusstsein kroch. Sie konnte fühlen, wie sie davon in die Dunkelheit gezogen wurde und wusste doch noch immer nicht, wie sie mit all dem umgehen sollte, ohne schlicht in Panik zu geraten. Also saß sie einfach nur da und starrte in den Himmel.   Sie war kaputt. Shamira wusste es und konnte doch nicht die Willenskraft aufbringen, etwas ändern zu wollen; heilen zu wollen.   Es war schließlich das eine immerzu von Kriegsgebiet zu Kriegsgebiet geschickt zu werden, von Schlacht zu Schlacht und von Blutvergießen zu Blutvergießen. Das und nichts anderes erwartete einen Jedi schließlich in Zeiten wie diesen. Erst recht, wenn man als ‘Heldin von Tython’ bekannt war und benutzt wurde, um gleichermaßen Verbündete zu beeindrucken und Feinde zu verunsichern. Aber auf eine geheime Mission geschickt zu werden, um im Alleingang den Imperator der Sith zu besiegen, nur um im Gegenzug zu seiner Marionette gemacht zu werden, die ihre Freunde folterte und in seinem Namen mordete? Das überbot an Grausamkeit alles, was sie sich in ihren schlimmsten Albträumen je hätte ausmalen können. Und doch war es die Realität mit der sie jetzt leben musste, während der Rat von ihr erwartete sich einfach ein bisschen auszuruhen und dann weiterzumachen als wäre nichts gewesen. Als ob es reichen würde einfach ein paar Tage Schlaf nachzuholen und dann ihre nächste Mission anzutreten. Weil „der Krieg weitergeht und der Orden dich braucht“. Ganz ungeachtet der Tatsache, dass sie nicht erwarten konnte, das Vertrauen ihrer Freunde jemals zurückzugewinnen. Ungeachtet der Tatsache, dass sie sich ja nicht einmal selbst vertrauen konnte. Oder es schaffte, dass ihre Hände für fünf Minuten aufhörten zu zittern. Sie hasste die Meister dafür, dass sie ihr das alles antaten.   Irgendwann musste sie angefangen haben zu weinen; ihr Gesicht fühlte sich feucht an und Tränen verklebten das kurze Fell, das ihre Haut bedeckte, aber sie hatte nicht einmal Kraft, um sich mit dem Ärmel ihrer Roben über die Wange zu wischen. Unwillkürlich musste Shamira an ihre Mutter denken, die – so forsch sie auch wahr, durch und durch Soldatin – sie immer in den Armen gehalten hatte, wenn sie als Kind traurig gewesen war. Sie dachte an ihren Vater, der ihr liebevoll durch die Haare wuschelte, wenn sie sich ein Knie aufgeschlagen hatte, der sie hochgehoben und auf seinen Schultern getragen hatte, bis sie wieder lachte. Es erinnerte sie an ihren Bruder, der sich vermutlich gerade selbst durch eines der unzähligen Schlachtfelder kämpfte und allein durch seinen Starrsinn dafür sorgte, dass die Havoc Squad auch dieses Mal unversehrt blieb. Shamira fragte sich oft, wann sie ihre Familie einmal wiedersehen würde. Ob sie sie irgendwann noch einmal wiedersehen würde. Gleichzeitig hatte sie zu viel Angst vor dem, was sie vielleicht fühlen würde, sollte sie versuchen in der Macht eine Verbindung zu ihnen zu suchen. Was, wenn sie statt der erhofften Wärme und Sicherheit nur Ablehnung oder, noch schlimmer, Leere spüren würde?   Und es schien, als hätte sie sich durch diese Gedanken so tief in ihrem Zorn und Selbstmitleid vergraben, dass sie Dinge, die sie sonst mit Leichtigkeit gefühlt hätte, nun erst zu spät und mit Entsetzen bemerkte. Wäre alles so wie es sein sollte, hätte sie Nallarae gefühlt sobald sey einen Fuß auf Tython gesetzt hatte. Verdammt, wenn alles so wäre wie es sein sollte, hätte sie minutengenau gewusst, wann sey hier eingetroffen wäre, hätte sich seit Tagen darauf gefreut und am Raumhafen auf sey gewartet. Jetzt allerdings, bemerkte sie seyre Präsenz erst als sey nur noch wenige Schritte von ihrem Quartier entfernt war.   Shamira schluckte schwer, fühlte sich wie paralysiert, als Nallarae die Tür ohne zu zögern öffnete und den dämmrigen Raum betrat. Sie konnte seyr nicht so gegenübertreten. Nicht jetzt, nachdem sie all diese furchtbaren Dinge getan hatte, nachdem sie selbst zu etwas Furchtbarem geworden war. Nallarae sagte jedoch vorerst nichts, sondern kam nur langsam auf sie zu und ließ sich schließlich neben Shamira auf dem Fußboden nieder. Wie immer ließ sich an seyrem Gesicht nur schwer erkennen was sey dachte. Durch die Verbindung, die sie in der Macht hatten, konnte Mira aber, beinahe gegen ihren Willen, nur Sorge und Güte spüren. Und einen tiefgehenden Zorn, der sich jedoch, wie sonst auch, nicht gegen sie richtete. Es fühlte sich an als wäre sie endlich nach hause gekommen.   In einer hilflosen Geste griff sie nach Nallys Hand, um seyre Wärme zu fühlen und etwas zu haben, an dem sie sich festhalten konnte. Und vielleicht auch, um sicherzustellen, dass sey nicht einfach wieder gehen würde. Für eine Weile saßen sie einfach so da, ohne zu sprechen und Shamira war dankbarer als je zuvor, dass sey so eine endlose Geduld mit ihr zu haben schien. Nallarae sprach erst, als die Sonne bereits untergegangen war und sich langsam aber sicher die ersten Sterne am Himmel zeigten. „Ich weiß, dass wir viele Dinge durch die Macht sagen können...aber ich wünschte, du würdest mit mir reden.”   Seyre Worte waren sanft, nicht lauter als nötig und ließen Shamira doch kurz erschaudern. Sie hob ihre noch immer ineinander verschränkten Hände und drückte einen kurzen Kuss auf seyre, bevor sie es endlich schaffte Nally anzusehen. „Du bist so wunderschön.” Ihre Stimme klang dünn, rau und ein wenig brüchig, aber sie schaffte es beinahe so etwas wie ein Lächeln in ihre Worte zu legen. Und es war die Wahrheit. Das schwache Mondlicht, das ins Zimmer fiel, ließ Nallaraes Haar wie Silber glänzen und die kleine Lampe, die ihr Quartier notdürftig erhellte, brachte die Wärme in seyrem Hautton zum Vorschein. Die Meister, hätten sie sie so gesehen, hätten sicher vieles über ihre Verbindung zu sagen gehabt, und darüber, dass Emotionen dieser Art sie zur dunklen Seite verführen würden. Aber in diesem Moment fühlte es sich eher so an, als wäre der Barsen’thor neben ihr alles, was sie auch nur vage in der Nähe des Lichts hielt.   „Darum geht es zwar im Moment nicht, aber danke.” Shamira atmete deutlich hörbar durch die Nase aus, fühlte sich ihrer Verzweiflung einmal mehr wehrlos ausgeliefert. „Worum genau geht es denn dann?”, wollte sie wissen, ließ ihren Kopf gegen die Wand hinter sich fallen, ohne die Hand, die sie noch immer hielt, loszulassen. Für einen Moment starrte sie an die Decke. „Für den Rat geht es darum mich so schnell wie möglich in den nächsten verdammten Kampf zu schicken, weil es ihnen vollkommen egal ist, wie es irgendwem hier eigentlich geht. Mir persönlich geht es darum, dass ich vermutlich lieber weggesperrt werden sollte, wenn nicht Schlimmeres, damit ich niemanden sonst verletzen kann, weil er mich zu einem verdammten Monster gemacht hat!” Die letzten Worte hatten ihren Mund beinahe als Schrei verlassen. Sie zögerte, bevor sie sich Nallarae endlich vollständig zuwandte. „Sag mir bitte, worum es hier verdammt noch einmal geht. Was ist hier das große Ganze, das ich sehen müsste? Weil ich es wirklich einfach nicht mehr weiß!” Dieses Mal bemerkte sie immerhin, dass sie weinte, als Nally sacht ihr Gesicht umfasste und seyre Daumen benutzte, um ihr die Tränen von den Wangen zu wischen. „Es geht darum, Mira, dass du am Leben bist! Du bist hier und bei mir und nur, weil der Imperator dich zu seinem Monster machen wollte, heißt das nicht, dass du das auch bist.”   Sie wusste nicht, was sie darauf sagen sollte, war zu beschäftigt damit, trotz der Schluchzer, die ihr jetzt das Atmen erschwerten, Luft zu bekommen. Also ließ sie ihrer Verzweiflung über den Macht-Bund zwischen einfach ihnen freien Lauf, schrie lautlos ihre Wut und Einsamkeit, die Kälte, die sie fühlte und bitte-bitte-bitte-halt-mich-einfach-fest in den wenigen Raum, der sich zwischen ihnen befand. Als Nallaraes Hände zu ihren Schultern wanderten und sie in seyre warme Umarmung zogen, begann sich der Schmerz in ihrem Brustkorb endlich ein wenig zu lösen. Sie verbarg ihr Gesicht in seyren Roben und vergrub sich förmlich an Nallaraes Körper. Ganz so als wolle sie sich vor den Schrecken ihrer Erinnerungen verstecken und hoffte, dass der vertraute Geruch, der sie jetzt umgab, ihr für eine Weile Schutz bieten würde.   Als Nally einen sanften Kuss auf ihre Schläfe drückte, wurde ihr Atem ein klein wenig regelmäßiger, ein bisschen weniger schmerzhaft. Als sey sie sanft in seyrer Umarmung wiegte und Miras Geist durch die Macht vorsichtig in Richtung Schlaf stupste, wurde die Hoffnungslosigkeit in ihrem Herzen ein bisschen weniger verheerend.   Egal, welcher Horror sie noch erwarten würde, zumindest wusste sie, dass es eine Person gab, die sie, egal was geschah, nie verlassen würde. Kapitel 3: No Pants are the Best Pants (Prompt: “I’m going to need you to put on some underwear before you say anything else.“) ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ein weiterer kleiner SWTOR-Oneshot, diesmal mit meiner Rattataki Cipher "Was ist ein moralischer Kompass und wo kann ich einen kaufen" Nine aka Daís und Larn’her’irca meiner Chiss Bounty Hunterin.       No Pants Are The Best Pants   Daís wurde von einem nervigen Piepen aus dem Schlaf gerissen, begleitet von sanften Fingern, die sacht über ihre Wange strichen. Was sicher angenehm gewesen wäre, würde sie im Moment wach sein wollen.   „Uns erreicht ein Holo-Anruf.“   „Es ist mitten in der Nacht“, murrte sie und zog es für einen langen Moment in Betracht sich einfach unter ihrer Bettdecke zu verstecken; vielleicht würde sie dieses furchtbare Geräusch dann nicht mehr hören.   „Der Anrufer scheint fest entschlossen zu sein, dich zu erreichen. Wir denken, es könnte wichtig sein.“ Mit einem Seufzen entwirrte Daís die Bettdecke und setzte sich auf. Sie streckte sich, in der Hoffnung etwas wacher zu werden, aber alles was passierte war, dass ihre Schultern ein hässliches Knacken von sich gaben. Nur ein weiterer Beweis dafür, dass man um diese unsägliche Zeit wirklich lieber schlafen sollte.   „Wie konnte ich nur jemals ohne deine Selbstbeherrschung leben, Vector?“ Mit einem müden Grinsen schüttelte sie leicht den Kopf, konnte sich ein tiefes Gähnen nur halb verkneifen.   „Das fragen wir uns manchmal auch…“ Sie streckte ihre Hand aus und fuhr ihrem Gefährten spielerisch durch das dunkle Haar, das im Gegensatz zu sonst wirr von seinem Kopf abstand, bevor sie ihm einen kurzen Kuss stahl und endgültig aufrichtete.   ~~~   Auf dem Weg durch die Phantom Pain schickte jede Berührung ihrer nackten Füße mit dem kalten Metallboden Gänsehaut über ihren Körper, bis sie schließlich vor den Holo-Terminal zum stehen kam und den Anruf wider besseres Wissen annahm.   „Cipher, endlich. Ich-“   „Ja?“ Daís verlagerte ihr Gewicht auf den rechten Fuß und verschränkte die Arme, während sie erwartungsvoll die Chiss ansah, die gerade nach Worten zu ringen schien.   „Du bist nackt.“   „Exzellente Beobachtung, Kopfgeldjägerin, ich merke schon, dein glänzender Ruf kommt nicht von ungefähr.“ Sie unterbrach sich kurz selbst, um ein weiteres Gähnen zu unterdrücken. So kurz nach dem Wachwerden konnte wirklich niemand von ihr verlangen nicht sarkastisch zu sein, nicht einmal N’heri. Und schon gleich gar nicht, wenn es sich so verdammt gut anbot. „Wärst du jetzt so nett mir zu erklären, warum du mich mitten in der Nacht aus ein paar wirklich aufregenden Träumen reißen musst?“   „Aufregend, mh?“ Auf dem attraktiven Gesicht der anderen Frau breitete sich ein eindeutiges Grinsen aus.   „Definitiv. Und du kennst mich – ich mag Aufregung und würde deswegen gern noch ein bisschen weiterträumen. Also, wo brennt es diesmal?“   „Zieh dir bitte wenigstens Unterwäsche über, bevor wir reden. Ernsthaft.” Die Chiss machte eine vage Geste, die Daís gesamtes Wesen einzuschließen schien, während ihre sonst tiefblauen Wangen einen hübschen Violett-Ton angenommen hatten. „Ist dir nicht kalt?“ „Was denn, lenke ich dich etwa ab, N’heri?“ Sie lachte leise und warf sich für einen Moment in Pose, einfach weil sie konnte. Das kalte blaue Licht des Holo-Videos ließ die blassgraue Haut der Rattataki einfach zu gut aussehen; es wäre eine Schande eine solche Gelegenheit nicht schamlos auszunutzen, um sich ein bisschen in Szene zu setzen.   „...vielleicht ein bisschen.“   „Awww, du musst nicht gleich verlegen werden, Liebes.“ Sie widerstand dem Verlangen ihre Bekannte noch weiter zu necken und wandte sich stattdessen ab, um zu Lokins Arbeitsplatz hinüberzugehen. Sie griff sich einen seiner Arbeitskittel, der über dem Stuhlrücken hing und zog ihn ohne Zögern über. Der Stoff fühlte sich überraschend angenehm auf ihrer Haut an, aber sie sollte dem guten Doktor vermutlich lieber nicht erzählen, dass sie sich hin und wieder seine Arbeitskleidung auslieh. Daís verdrängte den Gedanken daran, wie dieses Gespräch wohl verlaufen würde – N’heri meldete sich ja allem Anschein nach nicht nur, um zu plaudern und sie hatte nicht vor die ganze Nacht hier herumzustehen. Nicht wenn sie wusste, dass Vector nur wenige Meter entfernt in ihrem gemeinsamen Bett auf sie wartete. Sie trat zurück vor das Terminal, schloss im Gehen noch einige Knöpfe.   „Besser?“ „Für meine Konzentration? Definitiv“, antwortete Larn’her’irca scherzhaft, zwinkerte ihr aus ihren roten Augen zu. „Aber es war ein wirklich schöner Anblick.“   „Versuchst du mich zu becircen?“ Sie deutete anklagend auf die Chiss, konnte ein Grinsen aber auch jetzt nicht unterdrücken. „Das letzte Mal, dass du so nett zu mir warst, steckte ich keine drei Tage später bis zu den Schultern in Collicoid-Überresten, glaub nur nicht, dass ich das vergessen habe. Also, was willst du?“   „Ach, keine Angst. Dieses Mal gibt’s keine riesigen Krabbeltiere.“ Die hochgewachsene Frau am anderen Ende der Verbindung verschränkte die Arme, wurde mit einem Mal deutlich ernster, als es bisher der Fall gewesen war. „Ich brauche Informationen über jemanden, den ich suche und der leider, leider sehr gut darin zu sein scheint selbst Mandalore in die Irre zu führen. Du kannst dir die Begeisterung in seinen Reihen vorstellen. Vielleicht weiß das Imperium etwas über ihn, dass uns bisher entgangen ist...“   ~~~   Als Daís wenig später zurück in ihr Quartier kam, ließ sie den Laborkittel einfach zu Boden fallen, sobald sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte. Sie streckte sich noch einmal, bevor sie langsam in Richtung des Bettes ging, war mit den Gedanken aber immer noch bei dem armen Tropf, der nun wohl die längste Zeit am Leben gewesen war – andererseits, wer glaubte von Mandalore stehlen zu können, hatte es irgendwie nicht anders verdient. Selbst ihre Vorgesetzten beim Imperialen Geheimdienst ließen ihre Finger lieber von solchen Spielchen, wenn sie es irgendwie verhindern konnten. Diese Art von Konflikten konnten dann doch lieber die Sith direkt mit den kriegerischen Clans austragen. Ihr Blick fiel auf Vector und wie immer machte das seichte Lächeln des Mannes es ihr leicht, störende Gedanken beiseite zu schieben, vor allem wenn seine schwarzen Augen, wie jetzt, jede ihrer Bewegungen genau verfolgte. Zu sagen, dass sie diese Art, mit der er sie ansah, genoss, wäre noch untertrieben gewesen – ein Fakt, der ihnen beiden nur zu bewusst war. Ihre Lippen verzogen sich ebenfalls zu einem Lächeln als sie sich auf dem Bett niederließ und sich in seine wartenden Arme schmiegte, die Berührung von Haut an Haut sichtlich genoss. Daís‘ Augen schlossen sich, als er damit begann sanfte Küsse auf ihren Hals zu hauchen, bis sie ein leises, genüssliches Seufzen nicht unterdrücken konnte, als seine Zähne sacht über ihren Puls schabten. „Deine Haut ist ganz kalt...“ „Du kannst mich ja ein bisschen aufwärmen“ Ihre Hand wanderte in Vectos Haar, schien ganz darauf bedacht zu sein, es noch ein wenig mehr zu zerzausen. „Das werden wir...“ Seine Stimme klang dunkel und das glimmende Schwarz seiner Augen nahm sie einmal mehr vollkommen gefangen, als er sie tiefer in die Kissen drückte und nur äußerlich ruhig auf sie hinuntersah. „Jederzeit.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)