Der Feind in mir von Yukithorsuke ================================================================================ Kapitel 1: Enttäuschung ----------------------- Kapitel 1 – Enttäuschung „Komm schon Eren, du musst doch wissen, wie du das gemacht hast. Bitte... Warum haben die Titanen auf dich gehört?“ Hanji ist außer sich vor Freude und kann sich gar nicht mehr zügeln. „Ich.... ich weiß es nicht Hanji... Wenn ich es wüsste.....“ „Wäre es viel einfacher...“ beendet Erwin den Satz für den Braunhaarigen. „Darf ich dich bitte nochmal genauer untersuchen Eren.... Bitte bitte bitte.....“ will die Brillenträgerin wissen und ist schon Feuer und Flamme dieses Geheimnis weiter zu ergründen. „Ich würde sagen, lass dem Jungen erstmal etwas Luft bevor du ihn untersuchst, vielleicht kann er sich dann erinnern. Unter Druck wird es wahrscheinlich nichts bringen.“ erklärt der Blonde Kommandant entschieden. „Stimmt. Unter Druck hat das mit dem in den Titan verwandeln auch nicht funktioniert, wie wir es wollten. Also gut Eren.... Ruh dich erstmal aus und dann sehen wir morgen weiter. Meld dich einfach morgen früh direkt bei mir.“ sieht nun auch Hanji ein. Eren der sich nun erschöpft und enttäuscht von sich selbst zurückzieht um zu schlafen, kann sich gar nicht entsinnen, wie er es geschafft hatte die Titanen nach seinem Willen agieren zu lassen. Es kam einfach so über ihn. Die Enttäuschung auch unter seinen Vorgesetzten scheint er zu spüren. Denn der Lichtblick, den alle nun gesehen haben, war nur ein kurzes Aufblitzen. Bisher noch kein dauerhafter Zustand. Warum war er dazu jetzt nicht mehr fähig. Auch der Versuch mit einem gefangenen Titanen hat nichts gebracht. Eren konnte es nicht mehr. Warum kann er einfach nicht mal alles richtig machen. Warum schaffte er es auf ein mal aus heiterem Himmel und jetzt nicht mehr. Es ist zwar schon etwas mehr als eine Woche her, aber seitdem steht der Braunhaarige nur noch unter Strom. Vielleicht hat Erwin wirklich Recht und er braucht nur etwas Ruhe um sich nochmal zu sortieren. Levi der sich bei dem Gespräch zwischen den dreien herausgehalten hat, kann den Forschungsdrang der Brillenträgerin zwar verstehen, aber er ist sich auch bewusst wie sie Eren damit unter Druck setzt. „Pass auf Vierauge... Bevor sich das Balg morgen von dir untersuchen lässt, soll er ganz normal das Training durchführen wie alle anderen Gören auch!“ „Aber Levi...“ „Nichts aber Levi.... Erwin sagt er soll sich erstmal Luft machen... Wie geht das besser wenn er sich körperlich auspowert und auf andere Gedanken kommt. Also das ist entschieden. Erst das Training danach kannst du ihn haben.“ erklärt der Kleinere und lässt mit seinem Tonfall keine Möglichkeit für einen Widerspruch. Hanji nickt verständlich, lässt aber trotzdem enttäuscht die Schultern hängen. Doch was der Hauptgefreite sagt, klingt auch für sie einleuchtend. Daher sieht sie auch keinen Grund dafür sich ihm entgegen zu setzen. Der nächste Morgen beginnt für Eren früher als gedacht. Noch vor Sonnenaufgang wacht er auf und kann einfach nicht mehr einschlafen. Da er nicht mehr ruhig liegen kann beschließt er aufzustehen und sich schon mal auf den Tag vorzubereiten. In seiner Uniform macht er sich so auf den Weg in die Küche um sich eine Tasse Kaffee zu gönnen. Dort ist er allerdings nicht allein. Der Hauptgefreite Levi ist bereits wach und kocht sich einen Tee. „Heichou?! Sie sind schon wach?“ „Immer um diese Zeit. Was willst du Balg?“ Levi klingt genervt, da er noch nicht mit jemandem gerechnet hatte. „Entschuldigen Sie bitte... Ich konnte nicht mehr schlafen.“ schaut Eren bedrückt zu Boden. „Du machst dir einfach zu viele Gedanken. Deshalb kannst du nicht schlafen... Wenn es drauf ankommt kriegst du dein Hirn einfach nicht ans laufen und jetzt ist es umgekehrt...“ „Ich denke da haben Sie Recht. Ich will es ja schaffen, aber ich hab gar keine Ahnung wie ich diese Kraft einsetzen kann. Es tut mir Leid...“ „Klappe Balg! Ich sage du machst dir zu viele Gedanken. Lass das Denken jetzt mal sein, dafür sind wir da! Erwin, Vierauge und ich. Also halt jetzt die Schnauze und setz dich!“ „JA!“ antwortet der Braunhaarige sofort und tut wie ihm geheißen. Er weiß nicht wieso, aber die an sich ruhige Art des Hauptgefreiten, wirkt heute morgen etwas beruhigender auf ihn. „Eren. Wir haben beschlossen, dass du heute normal am Training teilnimmst. Einmal komplett durch, also Laufen, Nahkampf und Übungstraining mit dem 3D-Manöver. Dann hast du keine Möglichkeit mehr dir über den Rest den Kopf zu zerbrechen und danach kannst du zu Hanji. Verstanden?“ „Ja Sir! Dankeschön.“ für Eren fällt vorerst eine kleine Last von den Schultern, denn das Training würde ihn definitiv ablenken. Das ist ihm klar. „Da musst du dich nicht bedanken. Das ist nicht für dich, sondern damit wir voran kommen. Und wenn du nicht auf der Höhe bist, ist alles fürn Arsch. Hier trink lieber nen Tee... Der Kaffee ist momentan nichts für dich.“ „O... okay.... Entschuldigen Sie Sir. Aber ich möchte mich trotzdem bedanken. Ich werde alles geben um den Ansprüchen gerecht zu werden!“ Levi mustert seinen Schützling eindringlich. Der entschlossene Blick, die aufrechte Haltung und allein sein Gesichtsausdruck sagen dem Kleineren, dass Jäger es verdammt ernst meint. Er will wirklich alles dafür tun dass weitere Siege für die Menschheit eingestrichen werden. Das lobt sich der Vorgesetzte innerlich und reicht dem Braunhaarigen eine Tasse seines Tees. Schweigend sitzen die beiden nebeneinander und trinken den frisch aufgebrühten Tee des Hauptgefreiten. Den Blick auf seine Tasse gerichtet denkt Eren doch noch einmal über den Vorfall vor einer Woche nach. Wenn er sich nicht täuscht, war es genau der Titan, der vor Jahren seine Mutter verschlungen hat. „Heichou?“ „Was willst du jetzt schon wieder Balg?“ „Ich weiß nicht ob es was damit zu tun hat, aber der Titan, der Hannes gefressen hat... Das war der, der auch vor Jahren meine Mutter auf dem Gewissen hatte...“ „Ich werde es Hanji ausrichten. Vielleicht hilft das weiter. Aber was habe ich dir eben gesagt?!“ „Ja, verstanden. Ich werde mir vorerst keine Gedanken mehr machen...“ „Gut. Und dass das so bleibt Balg! Wenn du ausgetrunken hast mach dich fertig und dann läufst du erstmal ein paar Runden, die Sonne ist schon am aufgehen.“ verkündet der Schwarzhaarige mit einem vielsagenden kühlen Seitenblick. „Ja!“ bestätigt der Größere nimmt seinen letzten Schluck aus der Tasse und begibt sich in den Innenhof um den Befehl auszuführen. Levi sieht ihm noch nach, als er die Küche verlässt und kann nur noch mit dem Kopf schütteln. „Immer nur am Denken... Das Balg ist unverbesserlich...“ stellt er für sich fest und tritt ans Fenster um im Innenhof das Training zu begutachten. Training ist zu viel gesagt, nur Eren, der seine Runden läuft. Eine Stunde später sind auch alle Mitglieder des Aufklärungstrupps im Speisesaal versammelt und frühstücken ausgiebig. „Sag mal Armin, hast du Eren gesehen?“ will Mikasa sofort wissen, als sie ihn nicht entdeckt. „Heute noch nicht. Vielleicht sollten wir ihn wecken gehen?“ Jean setzt sich zu den anderen seines Jahrgangs an den Tisch. „Also wenn ihr den sucht, der ist im Hof und läuft sich die Seele aus dem Leib. Keine Ahnung wie lange schon, ich hab ihn eben gesehen.“ erklärt er tonlos. „Was?! Er muss doch was frühstücken! Ich geh ihn holen!“ steht die Schwarzhaarige sofort auf und will sich auf den Weg machen. Bevor sie allerdings die Tür erreicht wird diese aufgeworfen und der Hauptgefreite betritt gefolgt von Eren den Speisesaal. Eren sieht leicht müde aus, aber er scheint ein zufriedenes Gesicht zu machen. „So jetzt kannst du richtig Frühstücken, danach geht’s direkt zum Nahkampftraining. Also tank nochmal Kraft und dann geht’s weiter.“ „Ja Heichou! Ich werde mein Bestes geben!“ salutiert Eren stolz und geht zu seinen Freunden. Mikasa die sich wieder hingesetzt hat blickt ihren Gefährten besorgt an, doch verkneift sich noch einen Kommentar. Kaum hat sich Eren gesetzt beginnt er auch schon sein Frühstück zu verzehren. Die Blicke sind alle an ihn geheftet. „Guten Morgen Eren. Warum warst du so früh schon draußen und bist gelaufen?“ bricht Armin die peinliche Stille. „Ich konnte nicht mehr schlafen... Der Hauptgefreite hat mich nach draußen geschickt...“ „Bevor du überhaupt was im Magen hast?!? Der kann sich warm anziehen wenn ich mit dem fertig bin!!!“ regt sich Mikasa sofort auf. „Nein! Mikasa hör doch endlich mal auf, mich zu bemuttern!! Es ist gut so!! Es dient nur dazu dass ich mir keinen Kopf mehr mache und auf andere Gedanken komme. Vertrau ihm doch einfach mal!“ motzt der Braunhaarige zurück und funkelt sie böse an. Wütend beißt er von seinem Brot ab und will sich wieder auf sein Essen konzentrieren. „Mikasa... Eren hat wohl Recht... Vielleicht hilft ihm das weiter. Du musst nicht immer an Levi zweifeln.“ gibt nun auch Armin zu. Auch wenn er der Schwarzhaarigen nicht gerne widerspricht, aber in dem Fall vertraut er seinem Vorgesetzten. Schweigsam essen alle auf und begeben sich zum angekündigten Training in den Innenhof, wo der kleine Schwarzhaarige schon auf seine Truppe wartet. „Aufgepasst!“ Verkündet er lauthals. „Ich will euch heute alle am Limit sehen! Gebt alles was ihr habt! Wir fangen mit Nahkampf an! Jäger du kämpfst gegen Kirschstein! Ahlert du und Springer, Ackermann und Braus!“ Wie Levi es befohlen hat stellt sich seine Einheit auf und beginnt in den vorgegebenen Paaren mit dem Training. Mit Argusaugen begutachtet er die Bewegungen jedes einzelnen. Hanji hat sich dazu gesellt und schaut mit zu, sagt aber nichts um den Kleineren nicht aus dem Konzept zu bringen. Er kann sehen, dass sich alle ein wenig verbessert haben, doch fällt auch auf, dass Eren nicht sein ganzes Potential ausnutzt. „Was willst du Vierauge?“ „Nur schauen, wie es hier aussieht. Was denkst du über Eren?“ „Das Balg soll zwar auf andere Gedanken kommen, aber ganz abschalten wird er wohl nicht...“ „Dachte ich mir auch, er hat eigentlich noch mehr drauf. Was hast du danach noch vor?“ „3D-Manöver...“ „Okay... Sag mir Bescheid wenn ihr fertig seid. Dann schau ich nach Eren.“ Mit einem kaum hörbaren grummeln bestätigt der Kleinere die Bitte und lässt seinen Blick über die Soldaten schweifen. „WECHSEL! Jäger zu Ackermann, Kirschstein und Springer, Ahlert und Braus! Und Eren... Das ist nicht dein Bestes!! Entweder du reißt dich jetzt zusammen oder ich reiß dir den Arsch auf!!“ „Ja Heichou!“ erklärt Eren lautstark, doch ob er gegen Mikasa überhaupt eine Chance hat zu bestehen ist die andere Frage.... Tief atmet der Braunhaarige ein und aus bevor er sich seiner nächsten Gegnerin entgegenstellt. „Ich kann das... Ich darf Levi nicht enttäuschen... Eine Enttäuschung war schon in den letzten Tagen genug... Auch wenn ich das mit der Kontrolle der Titanen noch nicht drauf habe, will ich ihm zeigen, dass ich es mir verdient hab seiner Einheit anzugehören.“ redet er sich selbst ein und schaltet seine Gedanken vorerst komplett ab. Er registriert sofort, dass Mikasa sich in Bewegung gesetzt hat und wie mechanisch greift er nach ihr und legt sie hinterrücks in den staubigen Boden. Überrascht schaut er auf seine Hände und kann es nicht glauben, doch dann merkt er mit wem er es zu tun hat. Mikasa... „Du sollst mir keinen blöden Vorteil lassen!! Behandel mich nicht wie ein Kind sondern wie einen richtigen Gegner, verdammt!!“ beschwert er sich sofort als er erkannt hat, dass sie nicht mit voller Kraft gegen ihn angetreten ist. „Aber Eren...“ „NEIN!! Wie steh ich denn sonst da?! Was hab ich denn davon, wenn du Mitleid mit mir hast?! Wie soll ich da was lernen? Tu nicht immer so als müsste man mich mit Samthandschuhen anfassen.“ „Entschuldige bitte... Okay...Auch wenn es mir nicht gefällt, diesmal mach ich Ernst, aber wenn es zu viel wird sag es mir bitte....“ „Nein... Dafür ist das Training da... Zum Lernen... Also hab kein Mitleid mit mir!!“ Entschlossen stehen beide wieder auf und Eren macht sich wieder bereit für den nächsten Angriff. Diesmal ist Mikasa wirklich schneller als vorher und ihre Bewegungen lassen sich schlecht vorausahnen. Sie treibt ihn immer weiter zurück. Als der Grünäugige eine Chance sieht greift er blitzschnell zu und kann seine Gegnerin an der Schulter packen. Mit etwas Kraft will er sie wieder auf den Boden schicken, doch Mikasa greift schnell um und wirft ihn mit viel Schwung selbst auf den Rücken. Der Aufprall jagt ihm alle Luft aus den Lungen und als sein Kopf mit Wucht auf etwas Hartes trifft wird alles Schwarz vor seinen Augen. „Eren! Eren! Scheiße.... Warum liegt hier so ein Stein im Hof rum?!?“ reißt Mikasa vor Schreck die Augen auf und rüttelt an ihrem Freund. „HEICHOU!!! Hilfe!!!“ doch Levi hat schon gesehen, dass etwas nicht stimmt und ist schon auf dem Weg zu den beiden. „Was ist passiert?“ „Es tut mir so Leid... Ich hätte nicht Ernst machen dürfen... Er ist mit dem Kopf an diesen großen Stein geprallt. Die Wunde ist sich zwar schon am Schließen, aber er ist komplett weggetreten...“ ist sie schon ganz verzweifelt und ringt mit den Tränen. „Du kannst nichts dafür. Was würde es denn bringen, wenn du nicht Ernst machst also Schluss mit den Vorwürfen.... Ich bring ihn zu Hanji.... Ihr anderen macht Pause.“ erklärt der Vorgesetzte mit Nachdruck und schultert den leblosen Eren. „Gerade als ich merke, dass du wirklich Fortschritte machst, passiert so ein Scheiß... Du hattest gute Chancen aber das war wirklich nur Pech...“ stellt er leise klar obwohl sein Anhängsel es momentan nicht hören kann. Auf dem Weg sammelt er noch die Brillenträgerin auf und zusammen gehen sie in ihre Räume, wo sich Hanji das ganze mal ansehen kann. Es dauert keinen Moment und die Tür wird von Mikasa und Armin aufgeschmissen. „Wie geht es Eren?“ „Was wollt ihr Bälger hier?! RAUS! Außerdem wir sind gerade angekommen, da lässt sich noch gar nichts sagen...“ muss der Schwarzhaarige direkt gegensteuern. „Stimmt, ich hatte noch keine Zeit ihn mir anzusehen... Die Wunde ist zu... Er müsste eigentlich gleich wieder auf dem Damm sein.“ „Gut. Danke Hanji... Sag mir bitte Bescheid, wenn....“ doch in dem Moment beginnen die Augenlider des Braunhaarigen zu flattern. „Eren! Eren! Hörst du mich?! Ich bin es Mikasa! Bitte sag mir dass es dir gut geht!! Bitte!“ überrennt sie den gerade aufwachenden bereits bei dem ersten Lebenszeichen. Doch als er die Augen ganz öffnet starrt er sie einfach unverwand an und mustert die aufgebrachte und besorgte Frau vor sich. „Schrei doch bitte nicht so... Ich hab Kopfschmerzen....“ „Ein Glück du bist wohl auf... Es tut mir Leid Eren, das nächste Mal pass ich auf, dass du nicht mit dem Kopf auf einen Stein fällst....“ „Schön und gut... aber beantwortet ihr mir bitte mal eine Frage....“ „Ja klar! Jede!“ drängt sich Mikasa wieder direkt vor ihn. „Wer seid ihr bitte alle und was ist mit Stein?“ „Das ist nicht dein Ernst Eren, oder? Du erkennst mich doch noch oder?“ „Nein... sollte ich?“ schaut er das nervige weibliche Objekt direkt neben sich an. „Ja das solltest du! Ich bin Mikasa! Wir sind zusammen aufgewachsen, du ich und Armin hier!“ „Aha... sagt mir aber nichts...“ „Raus mit euch beiden jetzt!“ wird es dem kleineren zu viel und wirft beide aus dem Raum. Kapitel 2: Kompensation ----------------------- Kapitel 2 Kompensation „Vielen Dank, dass du das komische Gezeter da rausgeschmissen hast. Die geht mir ja jetzt schon auf die Eier.... Kann mir jetzt mal jemand in Ruhe erklären, was hier läuft?“ „Dass ich das noch mitmachen muss... Also Balg... Dein Name ist Eren Jäger, du bist hier bei uns im Aufklärungstrupp. Das eben waren Mikasa Ackermann und Armin Ahlert. Das Vierauge hier ist Hanji Zoe, sie wird sich um dich kümmern und ich bin dein direkter Vorgesetzter Levi Ackermann. Und beim Nahka...“ „Warte... du bist mit dem da draußen verwandt? Du tust mir echt Leid Alter....“ „Halt den Rand! Keine Ahnung ob ich mit ihr verwandt bin, ist mir aber auch scheißegal! Und ich bin nicht Alter oder dein Freund oder sonst was... sondern für dich immer noch Sir oder Heichou oder Hauptgefreiter Levi! Also Klappe. Du bist beim Nahkampftraining mit dem Kopf auf einen Stein aufgeschlagen.“ „Echt? Aber mal ganz ehrlich... Für so einen kleinen Kerl wie dich hast du ein großes Maul. Oder kommst du dir so groß vor mit deinem Titel?“ Der Schwarzhaarige atmet tief durch... das muss er sich nicht gefallen lassen. „Jäger!! Pass auf was du in meiner Gegenwart sagst, sonst endet das blutig für dich! Dann werf ich dich den Titanen zum Fraß vor!!“ „Titanen? Was ist das?“ „Levi.... Das ist nicht gut... Ich muss ihn wirklich untersuchen... Er braucht so schnell wie möglich sein Gedächtnis wieder... Sonst treten wir auf der Stelle. Außerdem was wenn er....“ „Ruhig Hanji... Das wird nicht passieren, dafür werde ich sorgen ansonsten werde ich spielend mit ihm fertig.“ „Was denn?! Könntet ihr zwei Nasen mich mal aufklären? Was soll der ganze Mist hier? Kann mir auch mal jemand was gegen die Kopfschmerzen geben?!“ „Wir zwei Nasen klären dich schon noch auf Eren. Wir besprechen uns nur kurz. Ich geb dir sofort was gegen den Schmerz.“ erklärt die Brillenträgerin mit einem Lächeln auf den Lippen. So aufmüpfig hat sie den Jungen noch nie gesehen und innerlich findet sie es auch recht amüsant wie er sich ihrem Kollegen entgegenstellt. Denn das hat bisher noch keiner versucht. Mikasa in ihrer Sorge um Eren mal ausgenommen. „Dann gib ihm jetzt was Vierauge und dann erstatte du bitte Erwin Bericht. Und du bleibst auf Schritt und Tritt bei mir Balg! Alles was du momentan wissen muss, ist dass du dein Gedächtnis verloren hast und dass du ein Mitglied des Aufklärungstrupps bist!“ „Mach mal halblang... Wäre es nicht mal angebracht mir zu sagen, was der Aufklärungstrupp überhaupt ist und was Titanen sind...Heichou....“ Schnell gibt Hanji ihm eine Tablette gegen die Kopfschmerzen und lässt die beiden Männer mit einem Grinsen alleine. „Pass auf, ich erkläre es dir nur einmal... Der Aufklärungstrupp gehört zum Militär. Du gehörst mit uns zur Elite. Wir bekämpfen die Titanen. Das sind Monster. Riesige Viecher, denen es Spaß macht Menschen zu fressen. Sie besiedeln den Großteil der Erde und wir Menschen wurden auf ein kleines von großen Mauern umringtes Stück Land zurückgedrängt. So siehts aus. Wir sind die Hoffnung für die Menschheit.“ „Das klingt echt beschissen... Also die Lage im Gesamten... Na ganz toll...Und ich soll eine Art Soldat sein?!“ „Ganz genau. Folge mir... Wir haben einen Titanen gefangen genommen. Ich zeige ihn dir, vielleicht kannst du dich dann wieder daran erinnern. In der Hoffnung, dass dein Hirn nicht ganz verpufft ist...“ entgegnet Levi kühl, dreht sich um und öffnet die Tür nach draußen. Eren ist zwar nicht davon überzeugt aber einen Versuch kann er wagen. Also beschließt er dem Zwerg zu folgen. „Hey!! Ich kann mich zwar an nichts erinnern, aber mein Gehirn ist immer noch da, also stell mich nicht wie einen Idioten hin Zwergenmännlein.“ „Wenn du es dir mit mir weiterhin verscherzen willst Bengel, dann bist du ein Idiot und daran lässt sich nicht rütteln.“ geht Levi strammen Schrittes voraus. Eren trabt ihm eher hinterher. „Wenn du meinst, aber wie soll ich bitte so einen laufenden Meter wie dich ernst neh...“ Bevor Eren seinen Satz überhaupt ausgesprochen hat, hat sich Levi in einem Sekundenbruchteil umgedreht, den Jungen zu Boden geschmissen und eine Klinge gezogen, die er ihm an den Hals hält. „Wolltest du gerade sagen... ernst nehmen? Ich hoffe für dich nicht, denn das wird ungemütlich für dich, Balg! Ich könnte mir auch einen besseren Zeitvertreib vorstellen, als dich hier rumzuführen und dein Gehirn wieder auf Vordermann zu bringen.“ „Ja, ich habe verstanden.“ gibt Eren klein bei. Levi steckt seine Klinge wieder ein und hilft dem Braunhaarigen auf die Beine. „Ich kann nur hoffen, dass du dich jetzt nicht bepisst hast vor Angst...“ „Nein Heichou... Bitte klären Sie mich auf über die Titanen Sir...“ Zufrieden mit dem Ergebnis seiner Einschüchterung geht er seinen Weg weiter nach draußen, wo sich etwas abseits der gefangene Titan befindet. Schon von weitem kann Eren das Ungetüm sehen und muss erstmal zwei mal hinsehen um seinen Augen zu trauen. „Das ist ein Titan? Gegen solche Viecher kämpfe ich?“ „Bist du jetzt geschockt?“ „Ähm.... NEIN! Ich lass mich doch nicht von so was aus der Bahn werfen... Also weiter... Klär mich auf.“ „Das ist ein Titan der sieben Meter Klasse, es gibt natürlich noch größere von diesen Plagen. Sie können nichts außer Menschen fressen... Und wenn ich sage nichts, dann meine ich das auch... Weder sprechen noch verdauen oder scheißen...“ „Wofür existieren die Dinger denn dann überhaupt?“ fragt sich Eren laut als er genau vor ihm steht und ihn weiter betrachtet. „Das wissen wir nicht... Aber wie es aussieht wusste dein Vater mehr darüber...“ „Warum fragen wir ihn dann nicht, wo ist der?“ „Verschwunden. Wir wissen nur, dass wir das Geheimnis wahrscheinlich lüften können wenn wir in den Keller eures alten Hauses kommen, den wir aber so nicht erreichen können, da er im Titanengebiet ist.“ "Das ist ne Menge Information...“ „Das scheint jetzt etwas viel zu sein aber je mehr Informationen du hast umso schneller könnte dein Kopf wieder normal ticken, also saug gefälligst alles was man dir sagt auf wie ein Schwamm!!“ Eren scheint das bisher verstanden zu haben und nickt seinem Vorgesetzten zu. „Wenn ich kurz fragen darf Heichou... Warum ausgerechnet mein Vater? Hat er an den Biestern geforscht oder wie muss ich das verstehen.“ „Ein weiteres Geheimnis, was wir lüften müssten, das kann dir hier keiner sagen. Das wusstest noch nicht mal du. Also das Thema haken wir jetzt mal ab. Wichtig für dich zu wissen ist, der Schwachpunkt ist der Nacken, du musst um sie zu töten ein Stück aus dem Nacken herausschneiden, alles andere bringt nichts, das heilt schnell wieder.“ „Der Nacken also... okay ist notiert... und weiter?“ „Nichts weiter, sobald der Nacken herausgeschnitten wurde ist für die Biester Ende Gelände... Danach verdampfen sie einfach... Das wars...“ „Ähm okay das ist verstanden. Und was machen wir mit dem Ding hier?“ „Das Vierauge führt Versuche an ihm durch bei denen du eigentlich helfen solltest, aber das fällt jetzt flach.“ „Gut. Mit dem Vieh will ich so wenig wie möglich zu tun haben. Die sind ja echt monströs... und wenn die noch größer werden ist das ja glatter Selbstmord...“ „Du hast aber mit ihnen zu tun und jetzt halt mal den Ball flach. Du sollst ja nicht mit ihnen ausgehen, du sollst sie momentan nur töten und damit du das wieder kannst machen wir morgen sollte es nötig sein einen Probelauf. Wie viel du noch auf dem Kasten hast.“ „Ich soll das morgen schon hinkriegen?!?!“ „Ja aber scheiß dir nicht in die Hosen, wir üben mit Attrappen. Und jetzt ab zurück, wir gehen jetzt zum Mittagessen. Und du bleibst gefälligst bei mir ist das klar!“ „Ja ich habs schon beim ersten mal verstanden. Ich bleib bei dir...“ mosert Eren leicht und geht dem Hauptgefreiten hinterher, aber nicht ohne noch einen letzten Blick auf das entsetzliche Ungetüm zu werfen mit dem er sich eigentlich anlegen muss. Auf dem Weg zum Schloss werden sie von einem blonden, großen Hühnen mit nur einem Arm abgefangen. „Levi! Das ist nicht euer Ernst oder? Hanji hat es mir erzählt...“ „Leider doch Erwin... Da ist keine einzelne Erinnerung mehr in seinem Oberstübchen...“ erklärt der Schwarzhaarige mit enttäuschtem Unterton, der Eren zu schaffen macht. „Hallo?! Ich stehe daneben?! Erklär mir mal wer dieser einarmige Bandit jetzt ist...“ „Eren! Halt dich zurück! Das ist Erwin Smith... der Komandant des Aufklärungstrupps!“ „Ach so... du bist der Obermacker hier?“ „Wenn du es so sehen willst ja, der bin ich...“ der Blonde ist hörbar unzufrieden. „Levi... Dann müssen wir Maßnahmen ergreifen... Eren bleibt bei dir, Tag und Nacht. Er bleibt hier und geht nicht in die Stadt egal mit dir oder nicht.“ „Okay verstanden Erwin.“ „Gut außerdem würde ich sagen, bis seine Erinnerungen wieder da sind werden die Versuche eingestellt und kein Wort wird darüber oder DEN Titanen verloren.“ „Verstanden Erwin, das halte ich auch für am Besten.“ „Hallo? Ist das ein besonderer Titan? Muss ich mich vor dem in Acht nehmen? Und warum brauch ich bitteschön einen Babysitter? Ich hab nur keine Erinnerungen mehr, wie man atmet, auf Klo geht und isst weiß ich selbst auch!“ wird Eren sauer. Warum müssen sich die beiden über ihn so unterhalten als wäre er ein Kleinkind? Das ist er definitiv nicht und es ist auch kein wirklich gutes Gefühl für ihn, dass man so über ihn und nicht mit ihm spricht. Doch was für ihn auch nicht wirklich verständlich ist, ist warum es ihn so kränkt wenn ausgerechnet der kleine Wicht so enttäuscht von ihm spricht. Ja er ist stark und er will ihn sich lieber nicht zum Feind machen, aber warum wurmt ihn das so dermaßen. „Eren, es tut mir Leid, dass das jetzt vielleicht etwas viel ist was ich von dir verlange. Aber bitte versteh, dass es nur zu deinem Besten ist. Sieh es als deinen persönlichen Schutz an, wenn dir das besser passt aber bitte tu dir selbst den Gefallen und halte dich an Levi. Vielleicht hilft es dir ja, deine Erinnerungen wieder zu bekommen.“ „Wie soll mir das bitte helfen?! Das ist nur mein Vorgesetzter, wäre es da nicht besser, wenn ich zu meiner Mutter oder so gehe? Das ist doch eigentlich die bessere Wahl... Eine Mutter sollte man doch erkennen wenn man sie sieht!“ „Eren.... Deine Mutter ist Tod. Sie wurde vor Jahren von einem Titan gefressen.“ erklärt der Hauptgefreite in normaler Tonlage. „WAS?! Ich habe keine Mutter mehr und mein Vater ist abhanden gekommen? So ein blödes Vieh da hat meine Mutter gefressen?!?“ „Ja Eren... beruhige dich. Du hast den Titan, der das getan hat vor kurzem selbst ausgeschaltet. Du hattest deine Rache in dem Sinne auch wenn du dich nicht daran erinnerst. Aber eine Möglichkeit gibt es noch. Hier im Trupp sind noch zwei Mitglieder mit denen du aufgewachsen bist, vielleicht hilft dir das weiter...“ „Du meinst aber bitte nicht diese hysterische Schwarzhaarige da die ich schon kennen gelernt habe... Sag bitte nicht sowas....“ „Doch genau die. Mikasa und Armin. Wenn du mit Mikasa nichts anzufangen weißt, dann rede mit Armin. Das ist ein kluges Köpfchen.“ Eren ist nicht sonderlich begeistert über diese Information. Als würde er auf die Idee kommen dieses Mädchen von sich aus aufzusuchen. Die wenigen Minuten heute mit ihr waren schon genug für den Burschen. Aber jetzt versteht er selbst auch, warum er sich für ein solches Leben entschieden hat. Dass seine Mutter selbst den Titanen zum Opfer gefallen ist, wird wohl der ausschlaggebende Punkt gewesen sein. In seinen Gedanken versunken bemerkt er nicht, dass Erwin sich schon wieder auf den Weg ins Innere des Schlosses gemacht hat. „Oi Balg! Wir gehen jetzt auch! Mach dir jetzt keinen Kopf, das renkt sich schon wieder ein. Wenn du dir jetzt darüber die Rübe zerbrichst bringt dich das jetzt nicht weiter. Mit der Zeit werden deine Erinnerungen schon wieder kommen. Vertrau mir.“ „Vertrauen? Ich kenne niemanden hier?! Willst du mich verarschen? Ich komme mir gerade vor wie der letzte Idiot, weil man über mich aber nicht mit mir spricht!!! Das alles ist ja zu meinem Besten... Aber was ist mein Bestes?! Ich hab keine Ahnung was ich hier mache und wer ich eigentlich bin. Ich hab noch nicht mal eine Ahnung ob der Name der mir genannt wurde überhaupt mein richtiger Name ist!! Ich stehe hier vor dem NICHTS!! Verstehst du das!?! NICHTS!!! Ich habe nichts und bin nichts und da soll ich mir nicht den Kopf zerbrechen?!?!“ „HEY! Eren beruhige dich! Ich verspreche dir hoch und heilig, dass das dein wirklicher Name ist! Du bist Eren Jäger! Hörst du?! Ich stehe dir zur Seite, das ist ein Versprechen und ich werde es halten! Wir werden dein Gedächtnis zurück bekommen und wenn es das letzte ist was ich tue! Haben wir uns verstanden!“ Die Augen seines Vorgesetzten glänzen ihn voller Enthusiasmus an, dieser Blick kann nicht lügen, denkt sich der Braunhaarige und obwohl er den Kleineren nicht wirklich kennt, weiß er innerlich, dass er ihm vertrauen kann. Warum und auf welcher Grundlage weiß er allerdings nicht genau. Um sich selbst zu beruhigen atmet er tief durch und schaut dem Schwarzhaarigen entschlossen in die Augen. „Ich glaube dir. Keine Ahnung warum, aber ich glaube dir. Tu mir nur einen Gefallen und lass mich nicht an meinem Glauben zweifeln.“ „Halte dich einfach an mich Balg. Hanji wird dich dann morgen nochmal untersuchen, vielleicht finden wir ja was wie wir deine Erinnerungen zurück holen können.“ „Dankeschön.“ Nachdem das für Eren geklärt ist machen sie sich nun endlich wieder auf den Weg zum Speisesaal, der auch gut gefüllt ist. Als sie den Raum betreten herrscht sofort eine Totenstille. Levi nickt nur kurz in Richtung seiner Angeblichen Freunde und begibt sich dann zu Erwin. Auch wenn er jetzt den Drang verspürt sich nervös umzuschauen geht er direkt auf den Tisch zu an dem Mikasa und Armin sitzen und setzt sich ohne ein Wort dazu. „Wie geht es dir Eren?“ will die aufdringliche Schwarzhaarige sofort wissen. „Beschissen! Und jetzt hör auf zu fragen, du bist nicht meine Mutter!“ „Ich wollte doch nur....“ „Mich nochmal daran erinnern, dass ich mich an nichts erinnere.... ja dankeschön... Vielen lieben Dank auch. Erzählt mir lieber wer ich überhaupt bin, wenn ihr meine Freunde seit.“ „Entschuldige bitte Eren. Ja das machen wir gerne...“ erklärt Mikasa jetzt kleinlaut. „Du bist ein Idiot. Das bist du ein selbstmörderischer Idiot.“ grinst ihn ein bisher noch unbekannter Kerl an... „Na vielen Dank auch für das aufschlussreiche Gespräch... und du bist? Pferdefresse oder wie darf ich dich nennen?“ motzt der Grünäugige sofort los. „Ich bin Jean... und der selbstmörderische Idiot ist einer deiner Spitznamen...“ „Aber Eren! Du konntest dich an den Spitznamen von Jean erinnern!! Das ist doch gut!“ freut sich Armin sofort. „Von wegen erinnern... Bei dem Kerl denkt man doch sofort daran... Mit Erinnerung hat das wenig zu tun.“ „Das hat man davon wenn man versucht zu helfen.“ dreht sich Jean beleidigt weg. „Eren. Kannst du dich denn an überhaupt etwas erinnern?“ will Armin wissen. „Nein... rein gar nichts. Deswegen brauche ich ja so viele Informationen wie möglich, vielleicht erinnere ich mich dann an irgendwas.“ „Wir, also Mikasa und ich wir sind hier, weil du in den Aufklärungstrupp wolltest. Als wir klein waren wollten du und ich die Welt da draußen hinter den Mauern erkunden.“ „Echt? Obwohl da draußen diese Viecher rumlaufen?“ „Ja Eren, wir wollten die Welt sehen. Das was wir nur aus Erzählungen beziehungsweise Büchern kennen mit eigenen Augen sehen.“ „Hört sich interessant an. Deswegen sind wir hier gelandet.“ „Das und weil du dir vorgenommen hast, jeden einzelnen Titan umzubringen. Nicht mehr eingesperrt zu sein in den Mauern.“ „Naja dann hoffe ich mal, dass es das wert war. Ich hab keine einzige Erinnerung daran... Tut mir Leid Armin....“ „Mach dir keinen Stress, die Erinnerungen werden wieder kommen. Solange kannst du uns alles fragen was du willst.“ „Danke dir.“ Obwohl ihm noch viele Fragen auf der Zunge liegen will er das was er bisher alles im Erfahrung gebracht hat erstmal sacken lassen und beginnt zu essen. Um schnell wieder zu seinem Vorgesetzten zu kommen schlingt er schon fast. Denn diese Mikasa mit ihren Blicken jagt ihm regelrechte Schauer über den Rücken. Armin scheint ein netter Zeitgenosse zu sein aber diese Mikasa gibt ihm das Gefühl ein Kleinkind zu sein. Nachdem er seinen Teller schnell geleert hat erhebt er sich verabschiedet sich von Armin und möchte wieder zu der Person gehen, der er nach dieser kurzen Zeit mehr traut als momentan sogar sich selbst. Levi. Als er gemächlich zu ihm gehen will hört er nur leise wie dieser pferdegesichtige Kerl zu seinem Sitznachbarn sagt. „Na toll und der soll jetzt noch die Hoffnung der Menschheit sein... Prost Mahlzeit Leute das kann ja was werden...“ Er selbst? Nicht dieser Aufklärungstrupp? Nein, das kann nicht sein... Warum sollte gerade er diese Person sein. Doch Aufschluss könnte ihm wahrscheinlich Levi geben, er würde ihm die Wahrheit sagen. Das würde er bestimmt, denn er hatte ihm versprochen ihm beizustehen. Dieser Tag hier war mehr als verwirrend für den jungen Mann. Als Eren bei Levi ankommt stellt er sich erstmal abwartend an seine Seite und lässt den Hauptgefreiten in Ruhe zu ende speisen. „Heichou! Dürfte ich fragen, wo ich schlafen kann? Ich möchte mich etwas hinlegen, mein Kopf schmerzt.“ „Ich zeige es dir sofort. Ich hoffe mal das die Kopfschmerzen dann nachlassen und du deine verdammten Erinnerungen dann wieder bekommst...“ „Es wäre mir auch lieber... Der Tag wird immer verwirrender und du und dieser Armin da sind die einzigen, denen ich ehrlich gesagt vertrauen möchte. Diese Mikasa stellt sich an als wäre sie mein Kindermädchen und diese Pferdefresse da hinten am Tisch ist auch nicht viel besser. Außerdem komme ich mir hier vor, wie ein Tier im Zoo, wie die Idioten mich alle angaffen. Ich will einfach nur hier raus. Bitte....“ das gequälte Gesicht das Eren aufgesetzt hat sagt nicht annähernd die Gefühle aus, die er gerne zeigen würde. Der blonde Kommandant mustert den Braunhaarigen genau und erkennt dass er am liebsten überall wäre, nur nicht hier. Aber er sieht auch, dass er sich gedanklich an einer für ihn wohl dargebotenen Konstanten festhalten will, die ihm beistehen kann. Der er vertrauen kann und die ihm auch die Wahrheit ins Gesicht knallen kann wenn es sein muss. Dazu muss er sich aller Wahrscheinlichkeit nach Levi ausgewählt haben. „Levi... Wir haben alles geklärt, du kannst mit Eren gehen. Kommt einfach morgen früh zu Hanji und lass ihn untersuchen. Dann können wir weiter reden.“ „Verstanden Erwin.... Na komm Balg... wir gehen erst in deine Schlafräume und holen deine Sachen, du schläfst ab jetzt bei mir...“ erklärt der Kleinere und führt ihn aus dem Speisesaal. Schnell sind seine wenigen Habseligkeiten gepackt und so gehen sie dann weiter in den Flügel für die Truppenleiter. „Merk dir ab hier einfach die dritte Tür auf der linken Seite.“ führt Levi ihn an und öffnet die Tür zum Schlafzimmer. Das Zimmer ist sehr schlicht gehalten. Ein großes Bett mit weißen Laken und Kissen. Ein gemütlicher roter Ohrensessel in der Ecke und ein Schreibtisch mit dem ein oder anderen Buch sehen sehr einladend aus. Direkt daneben ist ein angeschlossenes Bad. „Ähm Heichou? Gibt es kein zweites Bett?“ fragt er schnell nach. „Nein. Du schläfst im Bett. Ich schlafe immer im Sessel also mach dir da keine Gedanken. Es passt schon. Und jetzt leg dich einfach hin und schlaf. Ich lese in der Zeit noch etwas. Wir haben ja gerade mal Mittag. „Sir... Sie können ruhig Ihren Geschäften nachgehen, ich werde schon alleine schlafen können.“ „Klappe und hinlegen Balg und wehe du machst was dreckig! Ich bleibe hier und damit Basta. Ich hab dir doch gesagt, dass du ab jetzt nicht mehr alleine unterwegs bist. Das gilt auch wenn du schläfst!“ „Verstanden....“ murrt Eren leicht, da er doch wirklich schlafen wollte mit dem hämmernden Kopfschmerz, ist das auch kein Wunder. Kapitel 3: Hoffnung ------------------- Ohne wirklich Schlaf zu finden wälzt sich Eren nun schon gefühlte Stunden im Bett des Hauptgefreiten hin und her. „Oi Eren! Kannst du mal bitte ruhig liegen bleiben! Bitte.... Da kann man ja keinen klaren Gedanken mehr fassen.“ Es sind wirklich schon Stunden vergangen in denen er sich dreht und wendet. Die Sonne ist bereits am untergehen. „Entschuldige Heichou... Ich kann nicht schlafen, ich will aber es geht einfach nicht.“ „Dann bleib mal ruhig liegen und komm verdammt nochmal runter. Wenn du so aufgewühlt bist, wirst du wohl auch nicht schlafen können.“ „Es tut mir Leid. Ein Satz geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.“ „Was für ein Satz soll das denn bitte sein Balg! Damit kannst du dich doch nicht seit Stunden beschäftigen....“ Levi hört sich leicht genervt an. „Das wollte ich dich eigentlich schon fragen, aber ich wollte davor noch geschlafen haben, da es jetzt schon viel zu viel Input für meinen Schädel war für heute...“ „Dann frag schon, sonst wirst du wohl nicht schlafen können...“ „Naja dieser Pferdetyp sagte eben als ich mich auf den Weg zu dir machen wollte etwas von wegen Na toll und der soll jetzt noch die Hoffnung der Menschheit sein... Prost Mahlzeit Leute das kann ja was werden... Das geht mir gerade nicht mehr aus dem Kopf. Er hat doch nicht mich gemeint oder? Er meinte doch bestimmt diese ganze zusammengewürfelte Einheit hier oder?“ „Kirschstein... Der kann was erleben... Pass auf Eren, das ist jetzt noch ein bisschen zu viel für dich... Es wäre besser, wenn wir das klären, wenn du zumindest die ein oder andere Erinnerung zumindest wieder hast.“ „Also ist es so... ich alleine bin gemeint... Warum ich? Bin ich denn wirklich so gut darin diese Titanen umzubringen oder was macht mich so besonders?“ „Ja, du bist gemeint... Aber das hat Zeit bis du deine Erinnerungen zumindest zum Teil wieder hast. Das erklärt sich dann von selbst.“ „LEVI!! Wie soll ich denn bitte allein die ganzen Leben der Menschen schultern? Ich soll DIE Hoffnung sein? Das geht nicht, das kann ich nicht! Ich bin doch gerade ein Nichts. Sieh mich an! Was siehst du bitteschön?“ Levi schaut sich den Jungen vor sich genau an und sieht auch dass er Tränen in den Augen hat, die er noch zurückhält. Er steht auf und setzt sich zu dem Braunhaarigen, denn er merkt, dass er nun wirklich nach Halt sucht. Halt auf den er sich verlassen kann. Mitfühlend legt er ihm eine Hand auf die Schulter. „Wenn ich dich sehe, sehe ich ein kleines Balg. Was mich bei der ersten Begegnung mit seinem Willen beeindruckt hat. Und ich weiß, dass dieser Wille, den du mir damals entgegengeschleudert hast noch da drin ist!“ „Echt? Das siehst du? Ich sehe nur einen gebrochenen Mann, der von nichts eine Ahnung hat und alles von der Pike auf neu lernen muss.“ erklärt Eren seine Sicht. „Jetzt vielleicht, aber in dir sehen wir alle eine Chance Eren. Diese Chance ist es wert darauf zu bauen. Das ist jetzt vielleicht für dich nicht zu glauben, aber so ist es. Darum ist es für uns wichtig, dass du wieder zu dir selbst findest. Verstanden?!“ „Ja verstanden Heichou. Aber sag mir bitte noch eines. Wie habe ich es geschafft einen Mann wie dich einen Hauptgefreiten zu beeindrucken?“ „Du hast mir mit fester Entschlossenheit gesagt, dass du dem Aufklärungstrupp beitreten und alle Titanen vernichten willst. So habe ich dir auch meine Zustimmung dazu gegeben. Und du kamst in meine Einheit.“ "Bin ich denn gut darin? Also Titanen zu töten?“ „In gewisser Weise ja... Aber wir werden einfach morgen mal den Probelauf abwarten. Mal sehen, was noch in dir steckt.“ „Okay... Danke dir Levi. Auch wenn ich heute anfangs nicht so nett zu dir war. Danke dass du mir beistehst. Und auch wenn du gesagt, hast du wärst nicht mein Freund, für mich bist du es. Ich danke dir, dass du in der Situation bei mir bist. Entschuldige bitte mein Verhalten heute Morgen....“ muss der Größere jetzt wirklich zugeben. „Schlaf jetzt Balg. Morgen ist auch noch ein Tag.“ Die Entschuldigung des Jüngeren nimmt er gerne an, und auch wenn er wirklich schon sagte, dass er nicht Erens Freund sei. Jetzt in diesem Augenblick, ist er froh darüber, dass Eren das so sieht. Bei genauerem Nachdenken darüber ist er eher der Meinung, dass er so auch einen besseren Zugang zu dem Jungen hat. Doch wenn er ehrlich zu sich selbst ist, hätte er ihn gerne auch in den Arm genommen als er den Tränen so nah war. Insgeheim will Levi, dass sich Eren an seiner Seite auch wohl fühlt. Aber warum gerade der Jüngling ist ihm nicht bewusst. Auch Eren fühlt sich in der Gegenwart des Älteren sehr sicher und geborgen. Er hat nicht das Gefühl als würde Levi ihn anlügen. Hier kommt er sich auch nicht bemuttert oder wie ein Kleinkind vor. Auch wenn der Hauptgefreite ihn Balg nennt, er behandelt ihn schon eher wie einen Erwachsenen. Allein durch seine Redensweise. Und die starken aber auch tiefen Augen des Kleineren lassen ihn innerlich daran glauben, dass der Hauptgefreite ihn nicht im Stich lassen wird. Er möchte ihn auch nicht enttäuschen und schnell seine Erinnerungen wieder finden. Das mindestens, denkt er sich, ist er dem Mann schuldig, der ihm jetzt in dieser Situation beisteht. Mit diesen Gedanken dreht sich Eren auf die Seite und kann nun auch beruhigt einschlafen. Als Levi spät in der Nacht sein Buch aus der Hand legt um nun auch ein wenig zu schlafen, betrachtet er den Jungen nochmal. Wie er so ruhig im Bett liegt und mit dem entspannten Gesichtsausdruck... Levi ist sich bewusst, dass dieser Bengel noch viel für die Menschheit tun wird und dass er sich hoffentlich auch schnell wieder erinnert. Eren sieht wirklich beruhigt aus, vielleicht hilft ihm der Schlaf dann auch bei der Genesung. Levi schreckt gerade noch vor sich selbst zurück als er gerade im Begriff ist, dem Jungen eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. Er hält inne, schüttelt seinen Kopf ungläubig und begibt sich zu seinem Sessel um nun auch zu ruhen. Das Bild welches Eren abgegeben hat als er kurz davor war zu weinen hat sich in seinem Kopf festgefressen. „Dummes Balg...“ murmelt er noch bevor er seine Augen schließt. Der nächste Morgen beginnt für Eren nicht so wie erhofft mit Ausschlafen und gemütlich wach werden... Nein. Unsanft wird er an der Schulter gerüttelt. „Oi Balg! Aufstehen. Ab unter die Dusche und dann geht’s los!“ Als Eren noch müde die Augen öffnet sieht er das Gesicht seines Vorgesetzten vor sich. „Levi... Was ist denn los... Es ist doch noch dunkel draußen.“ „Egal. Jetzt ist Zeit zum aufstehen! Komm schon das Bad ist jetzt frei und du gehst jetzt duschen, damit du wach wirst!“ Eren setzt sich verschlafen auf und reibt sich den letzten Schlaf aus den Augen. Vor ihm steht der Hauptgefreite, der bereits seine Uniformhose an hat aber der komplette Oberkörper ist frei... Der Braunhaarige kann nicht anders und mustert den Kleineren genau. Der Mann besteht nur aus Muskeln, kein Gramm fett ist zu sehen. Und was er sieht, gefällt ihm, es gefällt ihm sogar sehr. Allein dadurch weiß er auch, dass Levi mehr als durchtrainiert ist und er selbst nie eine einzige Chance gegen ihn hätte. Wenn er da an sein Verhalten vom Vortag denkt, wird ihm schlecht. Levi hätte mehr tun können als ihn nur rücklinks auf den Boden schmeißen, das wäre sehr schmerzhaft geworden. „Eren! Jetzt steh doch endlich auf und geh duschen. Ich will hier nicht ewig auf dich warten!“ wird er aus seinen Gedanken gerissen und springt sofort auf ins Badezimmer um sich zu waschen. Levi ist der Blick des Jüngeren natürlich nicht entgangen. Irgendwie komisch, aber auf eine Gute Art und Weise. Aber er blendet das schnell wieder aus, denn auf Position Eins in seiner To-Do-Liste in seinem Kopf steht ohne weiteres Erens Erinnerungen wieder zu bekommen und das ohne Umschweife. Das alleine ist momentan seine Aufgabe. Nachdem Eren fertig ist folgt er dem Schwarzhaarigen sofort und zusammen begeben sie sich in die Küche wo Levi einen Tee vorbereitet. „Heichou? Was werden wir heute tun?“ „Erstmal nen Tee trinken. Danach werden wir mal schauen, ob die Brillenschlange schon wach ist, dann kann sie sich dich mal ansehen. Anschließend Frühstück mit deinen Kameraden und dann sehen wir mal wie es mit dem 3D-Manöver jetzt aussieht.“ „Okay... Kann ich vielleicht alleine draußen oder so frühstücken, ich will nicht wieder wie ein Tier aus dem Zoo begafft werden...“ „Nein Balg! Du isst mit deinen Kameraden, je normaler der Tag für dich ist, umso schneller könnten deine Erinnerungen zurück kommen. Du musst ja nicht drauf achten.“ „Da ist es schwer nicht drauf zu achten... Aber okay, wenn es hilft... Aber ich hätte da mal eine Frage...“ „Was ist denn noch?“ „Sagen Sie Sir... Diese komische Mikasa... Warum bemuttert sie mich immer... Ich bin doch nicht mit ihr zusammen oder?“ „Soweit ich weiß nicht... Ihr seid einfach gemeinsam aufgewachsen.“ „Na dann ist ja gut... Die hält man ja im Kopf nicht aus...“ „Sie ist aber eine sehr gute Kämpferin und wirklich gut im Töten von Titanen. Das kann man nicht abstreiten.“ „Das kann ich nicht beurteilen Sir. Aber persönlich gesehen, ist sie mir zu aufdringlich.“ „Kann ich nicht verneinen. Aber es ist ja eine deiner Freunde.“ „Ist die immer so?“ „Wenn es um dich geht, dann ja...“ erklärt Levi trocken und übergibt Eren seine Tasse mit Tee. Eren sieht sich das Gebräu an und ist mit der Erklärung mehr als zufrieden. Die Befürchtung mit der Schwarzhaarigen zusammen zu sein war sehr abschreckend für ihn, doch konnte das schon mal ausgeschlossen werden. Langsam nimmt er sich seine Tasse und nippt an dem heißen Tee. Als wie in einem Stummfilm Erinnerungen vor seinen Augen zu sehen sind. Er kann genau sehen, wie Levi ihm eine Tasse Tee einschenkt und sie ihm vor die Nase stellt. Seine Lippen bewegen sich aber ein Ton kommt nicht heraus. Dann steht er selbst auf und beginnt im Innenhof zu laufen. Doch so schnell wie die Bilder gekommen sind, sind sie auch wieder verschwunden. „Eren?! Eren?! Was ist passiert? Hast du dich erinnert? Du starrst so in die Tasse, was ist los?“ „Hei... Heichou...Ich hab Bilder gesehen...“ „Bilder? Was für Bilder?“ Levi hofft inständig, dass er Eren jetzt nichts erklären muss was er ihm jetzt noch nicht zumuten kann, zumindest in diesem Zustand nicht. „Sie haben mir wie gerade eben auch eine Tasse gereicht. Dann bin ich nach draußen gegangen und bin gelaufen... Aber es waren nur Bilder... Sie haben mir zwar was gesagt, aber ich konnte nicht hören was... Es tut mir Leid... Mehr konnte ich nicht sehen.“ „Alles Gut Eren. Das war gestern morgen... Du siehst, deine Erinnerungen kommen wieder. Mach dir keinen Kopf darum, es beginnt schon sich selbst zu regeln.“ „Gestern morgen? Das war erst gestern gewesen?“ „Ja genau... So und jetzt trink aus, wir machen uns auf den Weg zu Hanji...“ Angesprochene ist natürlich schon wach und kann es gar nicht abwarten Eren zu untersuchen. Dieser kommt sich von ihr direkt überrumpelt vor als sie ihn direkt in den Raum auf einen Stuhl zerrt und ihm in die Augen leuchtet. „Sag Eren. Wie fühlst du dich? Übelkeit oder ähnliches? Darf ich dir Blut abnehmen?“ „Ähm... mir geht’s soweit gut, nur die Erinnerungen fehlen noch. Keine Kopfschmerzen mehr aber ich konnte mich heute morgen an ein paar Bilder von gestern erinnern. Nur Bilder aber nichts weiter... Und ja wenns denn hilft meine Erinnerungen zurück zu bekommen kannst du mir auch Blut abnehmen.“ „Da hilft mir das zwar nicht, aber dann kann ich deinen Körper nochmal …. ähm durchchecken.... Aber es ist gut, wenn schon ein bisschen was zurück kommt. Ich denke mal du leidest unter einer Amnesie.“ „Ach nee... Das ist mir auch klar... Kannst du mir was neues sagen?“ „Oh immer noch so angriffslustig... Okay also es könnte sein, dass dein Gehirn heruntergefahren wurde und dass sich jetzt alles nochmal selbst Etappenweise aufbaut in deinen Erinnerungen. Eventuell auch weil du unter Stress gestanden hast und das ist der Selbstschutz deines Gehirns. Aber genau kann ich dir das nicht sagen. Die Erinnerungen beginnen ja schon sich wieder einzufinden. Dann hoffen wir, dass es schneller geht, dann können wir auch mit den Versuchen weiter machen. Unser Titanenfreund wartet bestimmt schon darauf.“ lächelt Hanji aufmunternd. „Titanenfreund?!? Du willst mir doch nicht sagen, dass du die Viecher magst?! Die sind ja echt grauenhaft! Ich will eigentlich mit solchen Dingern nichts zu tun haben!“ Erschrocken fährt die Brillenträgerin zurück und mustert erst Eren und dann Levi. „Ähm Levi... auf ein Wort bitte...“ und zieht ihn in die Ecke des Raumes. Leise so dass Eren es nicht mitbekommt beginnt sie ihre Gedanken mit ihm zu teilen. „Eren scheint die Titanen ja momentan abgrundtief zu hassen, er ekelt sich vor ihnen...“ „Ja und weiter?“ „Ich bin mir nicht sicher, aber was wenn seine nächste Erinnerung die zurück kommt eine ist, die ihn als Titan zeigt... Das wird ihn aus der Bahn werfen, das wäre jetzt zu viel für ihn...“ „Das ist mir klar, aber wir können momentan nur hoffen, dass es nicht so kommt. Wir haben sonst keine Möglichkeit und wenn was passieren sollte, bin ich immer noch da. Ich kann ihn aufhalten wenn es sein muss und momentan lässt er sowieso fast niemanden an sich heran.“ „Okay... aber halt ihn unter Beobachtung und wenn irgendwas sein sollte soll er zu mir kommen.“ „Schon klar Vierauge... Sag mir was, was ich noch nicht weiß.“ „Hmm... Das wars eigentlich schon.“ „Gut. Dann tu was nützliches und mach Kirschstein nochmal bewusst, dass er in Erens Gegenwart nichts falsches zu sagen hat. Nochmal will ich das nicht mitmachen.“ „Was ist passiert?“ „Nichts großes. Eren hat gestern an sich selbst gezweifelt nur weil dieser Vollidiot was von der Hoffnung der Menschheit gemurmelt hat. Also Gemurmel ist auch verboten wenn Eren in der Nähe ist, sonst knöpf ich ihn mir selbst vor.“ „Verstanden Levi! Das mach ich...“ Ohne zu zögern verschwindet sie und lässt Eren und Levi wieder alleine. „Also mal ganz ehrlich Sir. Weiß sie wirklich was sie tut? Ich bin mir da nämlich nicht so sicher...“ „Ja ihr kannst du vertrauen. Die Brillenschlange ist wirklich jemand, der was vom Fach versteht. Zwar keine Ärztin aber gut....“ erklärt er im ruhigen Ton. „Okay. Danke Levi.“ „Wofür denn jetzt schon wieder Balg?“ „Einfach so. Mir war danach. Sieh es einfach als Danke dass du hier bist.“ lächelt Eren seinen Vorgesetzten mit leuchtenden Augen an. Diese Augen... diese Smaragdgrünen Augen sind so ehrlich. So klar. So..... unbeschreiblich denkt sich der Kleinere und kommt nicht da herum seinem Schützling stärkend auf die Schulter zu klopfen. Er muss es einfach tun. Es spendet ihm, Eren, weitere Kraft und Levi selbst ein gutes Gefühl. Kapitel 4: Training ------------------- Kapitel 4 – Training Das Frühstück ist für Eren genauso erdrückend wie das Mittagessen am Vortag. Jeder starrt ihn erwartungsvoll an. Dieser Jean scheint sich auch einen anderen Tisch gesucht zu haben. Armin und Mikasa sind die einzigen, die ihn nicht wie einen Sonderling anstarren. Jedoch der besorgte Blick der Schwarzhaarigen ist noch der Selbe. Wofür wollte man ihn mit diesem Blick wohl strafen? „Hey Eren, geht es dir heute etwas besser? Du siehst jedenfalls nochmal gesünder aus als gestern.“ lächelt Armin ihn an. „Ja danke Armin. Ich habe viel geschlafen. Levi steht mir zum Glück momentan immer zur Seite. Ich konnte mich heute morgen sogar an den gestrigen Morgen erinnern. Ich habe mit ihm Tee getrunken und dann bin ich im Hof Runden gelaufen... Aber das war es schon. Naja jedenfalls bisher.“ „Das ist doch super! Du machst Fortschritte. Das finde ich klasse!“ „Ja ich auch, ich hoffe, dass ich jetzt schneller voran kommen werde. Er will nachher mit mir schauen, ob das Dingbums-Manöver noch geht.“ „Das 3D-Manöver meinst du wohl.“ „Genau so hat er es genannt. Was ist das?“ „Das sind die Apparate, die wir um die Hüften tragen. Schau es dir einfach an, du warst damals als wir zum Militär gegangen sind Feuer und Flamme für diese Ausrüstung.“ „Na dann... hoffe ich mal, dass ich das noch kann...“ Eren atmet tief ein, da er keine genaue Vorstellung von der Funktionsweise hat. „Levi sollte sich besser auf andere Dinge und Möglichkeiten beschränken! Es wäre zumindest hilfreicher wenn du bei uns beiden bleiben würdest Eren. Das ist noch zu gefährlich. Levi hält dich seit gestern so unter Verschluss, da kannst du dich ja auch an nichts erinnern!!“ meckert Mikasa, die bisher ihre Kommentare zum Hauptgefreiten eher geschluckt hat. „HEY! Levi weiß was er tut! Ich vertraue ihm da voll und ganz! Außerdem habe ich darum gebeten, dass ich alleine sein möchte!! Weil ich hier angestarrt werde wie ein Zombie und du mit deiner Art gehst mir so tierisch auf den Sack Mikasa!! Wenn ich mich ansehe gehe ich davon aus, dass ich mal mindestens alt genug bin um über mich selbst entscheiden zu können und nicht deine dummen Bemerkungen brauche!! Ich brauche momentan jemanden der mich normal behandelt wie Armin hier oder Levi!! Fass mich also gefälligst nicht mit Samthandschuhen an!“ „Eren...“ „Sieh mich nicht so Mitleidig an!! Ich brauche dein Mitleid nicht Mikasa! Das ist das letzte was ich brauche. Auch wenn du und ich vielleicht Freunde sind, das halte ich nicht aus!!“ Da schaltet sich Armin ein. „Eren ich versteh, dass es dir zu viel ist. Ich weiß auch, dass der Hauptgefreite sein bestes gibt um dir zu helfen. Ich stehe da voll und ganz hinter dir. Mikasa macht sich nur Sorgen, auch weil sie sich für deinen Unfall gestern verantwortlich fühlt. Bitte sieh es ihr nach.“ Eren funkelt Mikasa noch immer böse an doch ganz unrecht scheint der Blonde nicht zu haben. „Gut... Dann lass ich es dabei. Aber ich warne dich trotzdem... solltest du dem Hauptgefreiten nochmal so etwas einfach unterstellen, ist mit mir nicht mehr zu spaßen! Verstanden. Er ist neben Armin der einzige dem ich vertraue!“ „Ja Eren. Es... es tut mir Leid. Ich werde auf meine Worte achten.“ erklärt die Schwarzhaarige entmutigt. So scharf hatte Eren sie noch nicht angefahren. Die Tonlage die er vor dem Trost-Vorfall angeschlagen hatte war noch nichts dagegen. Doch trotzdem ist sie innerlich stinksauer auf den kleinen Vorgesetzten. Wie kann er Eren jetzt schon das 3D-Manöver umschnallen wollen. Doch sie wird ihm sicher nicht reinreden, denn dann würde sie ihr Wort gegenüber Eren brechen. Aber wenn Levi damit falsch liegt, dann würde sie auf jeden Fall da sein und dem Braunhaarigen dann an seiner statt zur Seite stehen. Egal was passieren würde, sie wäre immer für ihn da. So wie sie es sich allerdings gedacht hatte, kommt es nicht... Armin zeigt seinem Freund sorgsam wie die Apparatur angelegt wird und erklärt ihm die Funktionsweise bis ins Detail. Levi beobachtet dies genau und als Eren sie sich dann selbst umschnallt ist es genau wie es sein soll. „Gut Balg. Dann schauen wir mal ob du es noch kannst.“ „Sag mir nicht noch das ist wie Fahrrad fahren...“ „Nein. Aber vielleicht hast du es noch im Instinkt wie du sie steuerst.“ In einem kleinen nahgelegenen Wald soll Eren sich nun nur mit dieser Ausrüstung bewegen, doch wirklich sicher fühlt er sich damit noch nicht. „Mach dir jetzt doch noch nicht in die Hosen Bengel. Mach einfach. Ahlert, Ackermann und ich sind in deiner nähe und wenn du fällst, dann fangen wir dich wieder auf. Also du musst keine Angst haben. Wenn du jetzt Angst hast, wie willst du denn einem Titanen entgegentreten?!“ „Ja Heichou! Verstanden!“ Eren hat durch die Worte, die zwar nicht gerade die beste Ansprache waren jedoch wieder Mut gefasst und macht sich bereit und schwingt sich in die Lüfte zwischen den Bäumen. Die ersten Meter strauchelt er zwar ein wenig und die drei Aufpasser sind in jeder Sekunde schnell verfügbar aber dann kann Eren sich ohne Bedenken von Baum zu Baum weiterbewegen, nimmt Kurven und genießt sogar den Wind um seine Nase. Er kommt schnell voran und stellt fest, dass es gar nicht so schwierig ist, wie er anfangs dachte. Ein Stimmungshoch welches er bisher noch nicht kannte. So fühlt sich Freiheit an. Schießt ihm durch den Kopf, als es wieder um ihn herum schwarz wird und weitere Bilder auf ihn einwirken. Ein sehr junger Armin kommt auf ihn zugelaufen mit einem Buch in der Hand, er wirkt glücklich und ist voller Tatendrang. Ein Buch über die Welt da draußen außerhalb der Mauern. „Ich will auch nach da draußen und diese Welt erkunden.“ Er erinnert sich wieder an dieses Versprechen, was sie sich einst gegeben haben. Eine Sequenz seines Lebens, die ihn ausmachte. Doch als diese Begegnung wieder vor seinen Augen erlischt, ist er bereits am fallen. Ein Haken muss sich wieder gelöst haben. Geschockt kneift er die Augen zusammen und wartet auf den schmerzhaften Aufprall. Doch kurz vor dem Boden wird er aufgefangen. „Sehr gut gemacht Balg. Das geht doch schon wieder. Und beim nächsten mal lass dich nicht nochmal fallen. Du warst mit den Gedanken nicht mehr bei der Sache. Verstanden?“ „Ja Heichou.... Da...Danke, dass Sie mich aufgefangen haben...Entschuldige...“ „Was war denn los? Was hat dich abgelenkt?“ will Mikasa wissen, die auch direkt bei ihnen erscheint. „Eine Erinnerung....“ „Woran Eren?! Sag es mir!“ drängt Mikasa. „Armin... Armin ich weiß es wieder. Du hast mir das Buch gezeigt, was du bei deinem Großvater gefunden hast. Das Buch über die Welt hinter den Mauern. Ich erinnere mich wieder an unser Versprechen... Aber mehr leider auch nicht... Es tut mir Leid Armin. An mehr kann ich mich leider nicht mehr erinnern....“ „Das ist doch mehr als genug! Eren, es freut mich so dass du dich daran wieder erinnerst.“ lächelt der Blonde über das ganze Gesicht. Eren kann nicht anders und freut sich mit ihm. Auch wenn alles andere um seinen Freund noch nicht wiedergekehrt ist, aber diese eine wichtige Begegnung bedeutet ihm schon viel. „Noch ein Schritt in die richtige Richtung Jäger. Freut mich für dich. Wir machen nach dem Mittagessen weiter mit den Attrappen. Auch wenn wir sofort nicht alles in deinen Kopf reinprügeln können ist es wichtig, dass du für alles bereit und gewappnet bist.“ „Ja Levi. Ich gebe mein Bestes!“ Eren ist mehr als glücklich, dass es voran geht. Auch dass sein Vorgesetzter den richtigen Riecher hatte und auch dass er sein Wort gehalten hat und ihn aufgefangen hat macht ihn für Eren zu einem Fels in der Brandung, den er stolz machen will und auf den er nicht verzichten kann. Denn dieser Fels bedeutet ihm viel. Allein dass er auch sagte, dass er sich freut, und das konnte Eren in seinen Augen sehen, hat ein sanftes aber schönes Kribbeln in seinem Magen ausgelöst. „Ich werde Sie nicht enttäuschen Sir!“ bestätigt er nochmal seine Gedanken laut und sieht den kleineren Hoffnungsvoll an. Auch wenn er den Blick des Kleineren nicht wirklich deuten kann, sagt er für ihn doch mehr aus. Vielleicht sieht er eher kalt aus, aber ein gewisses Funkeln in den Augen des Hauptgefreiten lässt Eren an sich selbst glauben. Ein sehr wohliges Gefühl breitet sich in seinem Magen aus, wie er es am Morgen und am Vorabend schon bemerkt hat. Zufrieden mit dem Ergebnis des Morgens machen sich alle auf den Weg zum Mittagessen um danach wieder weiter trainieren zu können. Der Braunhaarige stellt sich am Nachmittag mit den Attrappen zwar nicht schlecht an, aber das Niveau was er einst vorgelegt hatte, ist es definitiv noch nicht. Das muss Levi erkennen. Aber man kann das nicht direkt von ihm erwarten. Um ihm aber das Gefühl der Bestätigung geben zu können klopft er ihm am Abend zufrieden auf die Schulter. „Gut gemacht. Für das erste mal in der Hinsicht nicht schlecht Balg.“ „Heichou... Dankeschön. Ich werde mich weiter bemühen.“ lächelt er den kleinen Freudestrahlend an. Es tut ihm einfach gut von seinem Vorgesetzten gelobt zu werden. Auch wenn sich keine weiteren Erinnerungen mehr gezeigt haben, will er alles tun, was in seiner Macht steht. Eren versteht es zwar selbst nicht direkt, aber zur Zeit ist es für ihn nur wichtig dass Levi bei ihm ist und er das was man von ihm verlangt zu seiner Zufriedenheit erledigen kann. Allein das Funkeln in den kalten Augen des Hauptgefreiten zu sehen macht ihn selbst glücklich, so dass er es am liebsten ständig betrachten könnte. Beim Abendessen unterhält sich Eren noch angeregt mit Armin über seine Vergangenheit in Shiganshina. Alles Dinge, an die er sich gerne erinnern würde, es aber nicht kann. Es wurmt ihn zwar aber, er hofft, dass diese Erinnerungen bald wieder vorhanden sind. „Sag mal Eren. Wie ist es eigentlich die ganze Zeit mit Levi allein zu sein?“ will Armin dann doch noch wissen. „Er ist echt nett... glaube ich mal für seine Verhältnisse. Also ich fühle mich wohl bei ihm. Er erklärt mir alles was ich wissen will. Jedenfalls das was er für wichtig hält es mir zu erklären. Ein paar Dinge will er mir zwar erst sagen, wenn ich mich an mehr erinnern kann, aber ich denke das geht in Ordnung. Vielleicht wäre das alles zu viel auf einmal. Auch wenn es mich interessieren würde, was ich alles noch nicht weiß.“ „Gib dir selbst die Zeit Eren... Ich denke der Hauptgefreite hat da auch recht.“ „Ja. Ich vertraue ihm da wie keinem anderen...“ „Er wird wissen was für dich das beste ist. Es sieht auch so aus, als ob er sich wirklich Gedanken darüber macht wie er dir helfen kann und dass er dich nicht hängen lässt.“ „Ja das denke ich auch. Es kommt mir vor, als wäre er mein bester Freund nach den zwei Tagen. Auch wenn er so auf kühl tut. Ich glaube schon, dass er sich für mich viel Mühe gibt.“ „Das tut er. Das kannst du mir glauben.“ bestätigt Armin als er sich erhebt und sich auf den Weg in seinen Schlafsaal begibt. Es tut Eren auch gut, dass Armin ihm seine Gedanken bestätigt hat. Nicht nur er selbst merkt, dass er dem kleinen nicht unwichtig ist. Und so will auch er zu Levi gehen und den Tag für heute beenden. Es gab viele Eindrücke für Eren, die er gesammelt hatte und die er jetzt in seinem Hinterkopf abspeichert. Levi kommt dem Jüngeren auch schon entgegen. „Wir gehen jetzt auch in den Schlafraum. Aber bevor du ins Bett gehst, wirst du gefälligst noch Duschen, so legst du dich nicht ins Bett!“ „Ja wird gemacht Heichou.“ Und so geschieht es auch, nach einer ausgiebigen Dusche kommt Eren aus dem Bad und wie erwartet sitzt Levi in seinem Sessel und liest sein Buch. Erschöpft macht Eren es sich im Bett gemütlich und mustert den schweigenden Schwarzhaarigen. „Was willst du Balg?“ „Ähm … Nichts Sir...“ „Gut dann leg dich hin und schlaf. Morgen wird wieder weiter trainiert.“ „Okay... Aber eine Frage hätte ich da noch Heichou...“ „Dann frag endlich...“ „Warum sind sie beim Aufklärungstrupp?“ „Lange Geschichte...“ „Klären Sie mich bitte auf....“ „Na gut... Erwin hat zwei meiner Kameraden und mich vor Jahren rekrutiert.“ „Das war aber jetzt nicht wirklich eine lange Geschichte... Wer sind diese Kameraden? Hanji?“ „Nein... Isabel und Farlan hießen sie... Sie sind gestorben....“ „Das tut mir Leid Sir... Entschuldigen Sie die Frage...“ Auch wenn Levi es gerne dabei belassen hätte, genießt er das Gespräch mit dem Größeren doch sehr. „Es muss dir nicht Leid tun. Es war auf unserer ersten Expedition hinter die Mauern. Es war schlechte Sicht und es hat geregnet. Sie sind mit anderen Kameraden von Titanen getötet worden. Das ist schon eine Zeit her...“ „Hassen Sie die Titanen deshalb auch so? Ich meine jeder hasst sie aber Hanji irgendwie nicht, wenn ich das richtig sehe.“ „Die Brillenschlange erforscht sie und hat somit auch ein Interesse an ihnen. Die Menschen haben zu Recht Angst vor ihnen und wie alle hasse auch ich die Titanen. Wenn du siehst wie Freunde verschlungen werden kannst du nicht mehr davon sprechen solche Biester nicht zu hassen.... Es ist als wären diese Drecksbiester aus der Hölle aufgestiegen um uns das Leben schwer zu machen...“ „Als ich gestern den Titan gesehen habe, der gefangen wurde, war ich ehrlich gesagt geschockt. Aber nach heute und dem Training halte ich es gar nicht mehr für so abwegig, dass ich das wirklich kann. Ich werde auf jeden Fall mein bestes geben Heichou!!“ „Sehr gut Eren. Das Lobe ich mir. Da ist doch dein Kämpfergeist, den ich gestern angesprochen habe. Siehst du du bist nicht mehr einfach nur nichts.“ „Das freut mich. Ich will dass du stolz auf mich sein kannst Levi. Du gibst dir so viel Mühe mit mir und …. naja....“ „Was naja?“ „Auch wenn Sie mir anfangs auch wie ein Eisklotz vorgekommen sind Sir, ich mag Sie so wie sie sind. Ich bin der Meinung du tust oft auch nur so nach außen hin, aber innerlich kannst du dich bestimmt genauso freuen wie ich.“ „Woher willst du das denn bitte wissen Balg?!“ „Ich seh es in deinen Augen Levi.... Die können nicht lügen... Aber Entschuldigung wenn ich mir damit zu viel rausgenommen habe...“ Levi mustert den Braunhaarigen eindringlich. Wie er so ehrfürchtig aber auch interessiert auf dem Bett sitzt und ihn selbst genau ansieht. Wahrscheinlich um seine Stimmung abzuwägen, die Levi bewusst in sich behält. „Du willst also, dass ich stolz auf dich bin... Ja?“ „Ja Sir...“ „Sag mir warum Balg?“ will der Schwarzhaarige mit seinem starren Blick wissen. Jede kleine Regung des Jungen beachtet er und so fällt ihm auch auf, dass der Bengel rot um die Nase wird. Um ihn noch etwas mehr zu verunsichern legt er sein Buch neben sich ab und tritt einige Schritte auf Eren zu. Der Blick weiterhin starr auf ihn gerichtet. „Ähm.... Levi.... Es ist einfach nur so, dass ich das Gefühl habe.... ähm... dir beweisen zu wollen, dass du dir nicht umsonst die Arbeit mit mir machst. Außerdem empfinde ich das ganze hier schon als Freundschaft und ich will, dass du …. ähm.... naja...“ „Hör auf rumzustammeln Eren! Du willst dass ich was?“ „Dass du mich magst..... So jetzt ist es raus....“ Levi ist etwas überrascht, dass Eren so offen mit ihm spricht und das obwohl er ihn sozusagen gestern erst kennen gelernt hat. Dem Hauptgefreiten liegt auch viel an seinem Schützling aber wirklich bemerkt hat er das erst seitdem er sich ernsthaft mit ihm und seiner Vergangenheit beschäftigt hat. Vielleicht könnte er den Jungen auch schon vorher gemocht haben, hat es aber bisher ausgeblendet. Oder konnte es ausblenden da er nicht jede Minute mit ihm zusammen sein musste. Aber um ehrlich zu sein hat er seit dem gestrigen Abend, nachdem Eren ihm gegenüber nicht mehr so aufmüpfig ist die Zeit mit ihm genossen. Aber bedenken an Erens Empfindung hat Levi trotzdem.... „Das denkst du bestimmt nur, weil du die ganze Zeit bei mir bleiben musst... Also lass es gut sein Balg. Das hat nichts mit mir zu tun, nur mit der aktuellen Situation...“ winkt Levi bedacht ab, denn das ist das was er auch wirklich denkt. Eren würde das wohl selbst nie zu ihm sagen. Das ist nicht Eren selbst, der sich das wünscht... Doch das was seine Augen dann erblicken lässt direkt einen dicken Kloß in Levis Hals wachsen. Die grünen Smaragde scheinen wie leer, der erschreckte Ausdruck im Gesicht seines Gegenübers und keine Sekunde später werden die Seelenspiegel des jüngeren immer feuchter. „Entschuldige, dass ich mir gedacht habe, dass Sie mich vielleicht doch mögen könnten Heichou Sir. Ich werde das für mich behalten. Ich bin ein Idiot. Entschuldigen Sie vielmals Heichou... Ich werde jetzt besser schlafen...“ So schnell wie Levi nur blinzeln kann hat sich der Jüngere zurück ins Kissen geworfen und sich von ihm weggedreht. Das allein lässt ihn einen schmerzhaften Stich in seiner Brust spüren. Obwohl er sich selbst sagt, dass es besser so ist und dass Eren selbst wahrscheinlich nicht so empfindet, kann er den Jungen so nicht gehen lassen. Es ist fast so als zwänge sein innerstes ihn dazu. Er sieht wie Eren unter seiner Aussage leidet und somit leidet Levi mit ihm. Dass er einmal solch ein Gefühl entwickeln würde und das für diesen Bengel war ihm nie in den Sinn gekommen. Je jemanden zu nah an sich heran zu lassen hatte er eigentlich abgehakt, was er nicht bedacht hat ist die Tatsache, dass er sich jetzt nur mit Eren befassen muss. Doch er kann ihn einfach nicht von sich stoßen, zu sehr hängt er an dem Jungen. Langsam lässt er sich auf das Bett sinken und setzt sich hinter Eren. Sanft legt er seine Hand auf den Arm der ihm am nächsten ist. Eren reagiert nicht. „Eren, sieh mich bitte an....“ „Wofür? Damit du mir nochmal mit deiner Scheiß Meinung ins Gesicht schlagen kannst? Weil ich so ein Idiot bin und mir gedacht habe, dass man jemanden wie mich doch vielleicht ein kleines bisschen mögen könnte... Ich hab zwar keine Ahnung ob ich dir was angetan hab... aber ich scheine ja echt ein Arsch gewesen zu sein, wenn man mich nicht leiden kann.“ Man kann direkt hören, wie brüchig die Stimme des Braunhaarigen ist. „Eren bitte. Du warst nie ein Arsch und du hast mir nie was getan. Gestern morgen warst du zwar ein Gör, das versucht hat mich von vorn bis hinten zu verarschen, aber das warst nicht du.“ Eren setzt sich jetzt doch wieder auf und sieht ihm mit seinen roten verweinten Augen direkt an. „Ach so... toll... Ich habs ja eingesehen, ich lag falsch. Aber was hättest du denn in meiner Situation getan. Ich kannte niemanden von euch und von wirklich kennen kann ich jetzt auch noch nicht sprechen... Aber von allen, die ich bisher kennen lernen konnte bist du derjenige, den ich nie im Leben auch nur einmal enttäuschen wollte. Armin ist ein Freund das weiß ich jetzt, Mikasa ist irgendwas, was eine Freundin sein sollte aber einen auf Mutti macht. Aber du... ich wollte deine Anerkennung. Ich habe mich so gefreut, dass ich heute deinen Ansprüchen entsprechen konnte. Ich hab es vielleicht falsch gedeutet als ich dachte wirkliche Freude in deinen Augen gesehen zu haben. Und verdammt nochmal... es tut scheiße weh, wenn du mir sagst, dass ich mir das nur einbilde... Ich mag dich! Keine Ahnung wie ich normalerweise von dir denke, das ist mir aber auch egal. Wie könnte ich jemanden, der sich so für mich einsetzt nicht mögen. Wenn ich dich normal nicht mag, dann will ich meine Erinnerungen auch gar nicht zurück haben!!“ „Ich habe nicht gesagt, dass ich dich nicht leiden kann Eren...“ „Warum sagst du mir dann nicht, dass du mich wenigstens ein klein wenig leiden kannst und mich nicht hasst?“ „Weil ich nicht so bin... Ich lasse normalerweise niemanden so an mich ran. Ich hatte Freunde und Kameraden... Sie wurden mir genommen von den Titanen... Jedes Mal wieder muss ich hart bleiben und innerlich trauern. Bei der letzten Expedition ist mein ganzes Team von einem einzelnen Titan erledigt worden. Nur du bist übrig geblieben. Petra, Auruo, Eld und Gunter sie alle haben ihr Leben gegeben. Petras Vater hat mich bei der Heimkehr angesprochen auf seine Tochter und ich habe nichts gesagt. Ich konnte nicht. Ich bin der Eisklotz den du kennst schon immer gewesen, aber die ganzen Tode lassen einen nicht weicher werden... Es tut mir Leid, dass ich nicht der bin, für den du mich hälst. Aber je näher ich jemanden an mich heranlasse, umso schmerzhafter ist es, wenn auch dieser jemand von den Titanen erledigt wird... Und das sind die ehrlichsten Worte die du da von mir hören kannst und wirst.“ Levi spricht ruhig und ist von sich selbst verwundert, denn so etwas auszusprechen ist auch das erste Mal und das sind seine Gedanken, die er wirklich schon lange in sich herumträgt. Eren ist auch erstaunt, dass sein Vorgesetzter entgegen seiner Worte nicht der Eisklotz war, der er vorgibt zu sein. Denn man hat in seiner Tonlage gehört, wie sehr ihn das mitgenommen hat. Die Namen der Truppenmitglieder, die gestorben sind haben auch wieder Bilder in ihm hervorgebracht. Er weiß, wen Levi meinte. Aber wie und wer genau sie waren kann er nicht sagen. Kapitel 5: Bündnis ------------------ Kapitel 5 – Bündnis „Dann halt dich an mich Levi... Bitte. Wenn ich wirklich der bin für den ihr mich alle haltet, dann werde ich nicht sterben. Ich werde jedenfalls alles daran geben die Hoffnung zu werden, die ihr alle in mir seht. Aber ich will nicht, dass du alles so in dich hineinfrisst Levi. Das kann ja nicht gesund sein. Jeder braucht doch einen guten Freund, der immer für einen da ist. Das ist zumindest meine Vorstellung davon. Auch wenn du nicht genau das empfindest wie ich, ich will für dich da sein, wie du auch für mich da bist....“ „Jetzt werd mal nicht gleich übermütig Balg... Es ist immer davon auszugehen, dass man irgendwann drauf geht. Im Kampf mit den Titanen eher früher als später...“ Fast schon nostalgisch schaut Levi zu Boden. „Aber Levi, ich will....“ „Kannst du jetzt mal die Klappe halten Bengel! Ja...ich gebe dir die Chance... Enttäusche mich bitte nur nicht...“ „Das ist alles was ich will Heichou...“ Auch wenn sein Kopf gegen seinen Magen rebelliert, Levi will daran glauben. Es fühlt sich einfach richtig an für ihn. Bevor er genau darüber nachdenken kann was er da genau tut hebt er seine Hand an Erens Kinn und lässt sie einen Moment dort verweilen um ihm in die tiefen grünen Augen zu sehen. Die Farbe in seinem Gesicht wird immer rosiger. „Heichou ich...“ „Klappe Balg...“ hält der Schwarzhaarige ihn ab und legt sanft seine Lippen auf die von Eren. Und es fühlt sich für ihn einfach nur richtig an. Die weichen Lippen auf seinen zu spüren ist so ein gutes Gefühl. Der Jüngere ist zwar erst etwas überrascht, doch bewegt sich nun zärtlich Levi entgegen. Beide genießen die zaghaften aber sinnlichen Berührungen. Nach einer gefühlten Ewigkeit beendet Levi den Kuss und sieht Eren in die leicht verklärten Augen. „Das bleibt unter uns Balg!“ „Ja Heichou...“ „Wenn wir unter uns sind kannst du ab jetzt das Heichou weglassen... Das sollte dir erstmal Beweis genug sein, dass ich dich nicht hasse Bengel...“ „Ja Levi. Das bedeutet mir so viel. Ich verspreche dir, dass ich das nicht vergessen werde, auch wenn meine Erinnerungen alle wieder da sind. Meine Gefühle für dich bleiben die Selben.“ lächelt der rot angelaufene Braunhaarige sein Gegenüber ehrlich an. Levi selbst hätte es nicht so weit kommen lassen wollen, aber jetzt wo Eren diese Gegebenheit nochmal angesprochen hat weiß er wieder warum sein Kopf sich so gegen sein Bauchgefühl gesträubt hat. So heftet er den Blick wieder leer auf den Boden. „Versprich nichts, was du nicht halten kannst Eren. Wenn dem so ist, und du dann keine Gefühle mehr für mich haben solltest, ist das so. Dann kann ich auch nichts daran machen. Aber mach dir um mich...“ „Sag nicht keine Sorgen Levi! Ich mache mir dann aber Sorgen, wenn du wieder alles in dich hineinfrisst. Du trägst dein Herz nicht auf der Zunge aber das ist mir egal. Du bist wie du bist, aber deine gefallenen Kameraden gehen dir nicht am Arsch vorbei. Also rede darüber und wenn es nur das auskotzen über die Titanen ist, dann rede mit mir darüber, wenn es nirgendwo anders geht. Was hier im Raum gesagt wird, bleibt in diesem Raum. Ich werde nie auch nur jemandem ein Wort darüber sagen. Und sollte ich wirklich mit meinen Erinnerungen das hier vergessen oder nicht mehr so empfinden, dann tu mir nur einen Gefallen...“ „Dass so ein Bengel wie du dich so erwachsen anhören kann... Was für einen Gefallen?“ „Hau mir bitte eine rein. Aber bitte mit voller Wucht! Denn wenn das so ist, dann weck mich bitte auf, denn so will ich dann nicht sein.“ „Ich überlegs mir dann mal... Wir werden ja sehen, wenn deine Erinnerungen wieder da sind.... Und jetzt leg dich hin und schlaf. Wir haben morgen noch ne Menge Arbeit mit dir....“ Doch die Bitte des Jüngeren lässt Levi innerlich etwas lächeln. Eren meint es wirklich ernst. Die gleiche Überzeugung wie damals im Kerker der Militärpolizei wird ihm wieder entgegengepfeffert. Der Hauptgefreite ist irgendwie glücklich über die Äußerungen die er zu hören bekam. „Versprich es mir bitte.“ fleht er ihn an. „Ist ja gut. Ich verspreche es. Und jetzt schlaf endlich....“ „Ja mache ich Levi. Aber bleib nicht mehr so lange wach.“ lächelt Eren ihn an und schenkt ihm noch einen kurzen aber zärtlichen Kuss bevor er sich ins Kissen kuschelt. „Gute Nacht Balg.... Und wie lange ich wach bleibe entscheide immer noch ich...“ „Ja. Dir auch eine gute Nacht.“ Nach geschätzten zwanzig Minuten ist Eren auch eingeschlafen, wie Levi an der gleichmäßigen Atmung feststellen kann. Dieser Bengel überrascht ihn immer wieder. „Was stellst du nur mit mir an Eren...“ fragt er sich, da er sich so selbst nicht kannte bisher. Jeder seiner Freunde und Kameraden war wertvoll für ihn, doch Eren... Mittlerweile war er anders. Es schmerzt ihm im Herzen jetzt schon, wenn er wirklich mit den wiederkehrenden Erinnerungen vergessen wäre. Denn erneut würde Levi nicht mit sich kämpfen. Dann würde er es einfach dabei belassen. Das wäre besser für das Balg. Sonst hätte er noch weitere Gedanken, die ihn von seinen Versuchen ablenken würden. Und das wichtigste sind nicht die Gefühle, die Levi mittlerweile langsam für ihn entwickelt hat, sondern die Rettung der Menschheit. Er würde es definitiv dabei belassen. Sollte Eren, dann immer noch so empfinden, wäre Levi natürlich glücklich. Aber er würde definitiv ein Auge mehr auf den Bengel haben. So dass er sich nicht über die Beziehung, wenn es denn eine ist, Gedanken macht, sondern er sich auf seine in ihm schlummernde Fähigkeit konzentrieren kann. Doch wie es im Endeffekt kommen wird kann Levi keiner sagen. Er beschließt es erstmal auf sich zukommen zu lassen und die abendlichen Stunden vorerst mit dem Jüngeren zu genießen, solange er noch so mit ihm reden kann. Das Bild des schlafenden Titanenwandlers, wie er ruhig und sogar mit einem Lächeln im Gesicht in seinem Bett liegt lassen den Hauptgefreiten innerlich ruhiger werden, so dass er gar nicht merkt wie er langsam aber sicher zu einer eigentlich noch viel zu frühen Zeit für ihn in seinem Sessel einschlummert. „Guten Morgen Sonnenschein! Es ist Zeit aufzustehen!“ schallmeit es Levi schon entgegen als er noch in leichtem Schlaf ist. Eren ist schon wach und fertig angezogen. Sanft drückt er dem Kleineren einen Kuss auf die Stirn und lächelt ihn an. Levi schreckt nur schnell hoch. „Wie spät ist es Balg?!“ „Keine Sorge... Es ist ungefähr fünf Uhr. Gestern hast du mich doch um diese Uhrzeit geweckt. Deshalb dachte ich, ich wecke dich jetzt mal.“ „Du... du bist einfach so aufgewacht um die Uhrzeit?“ „Ja... ich bin eigentlich schon eine halbe Stunde oder so wach, aber ich wollte dich noch schlafen lassen.“ „Na sieh mal einer an. Balg... du machst dich ja und das ohne, dass ich was gesagt hab.“ „Tja... dann bin ich wohl noch nicht ganz verloren.“ lächelt der Jüngere siegreich und schenkt Levi noch einen Kuss. „Na komm! Mach dich fertig. Ich will vor dem Frühstück noch was gemacht haben!“ „Was willst du denn noch machen vor dem Frühstück?“ will Levi wissen, er ist sehr interessiert daran, was der Junge sich jetzt einfallen hat lassen. „Das was du mir sagst. Ich soll doch noch was lernen und je mehr ich lerne hab ich die Möglichkeit, meine Erinnerungen zurück zu bekommen. Wenn die Versuche so wichtig für dich und die anderen hier sind wollen wir doch so viel tun wie möglich.“ „Aha... woher kommt dieser Elan? Du bist ja viel erpichter darauf was zu lernen als gestern...“ „Ja. Wenn schon denn schon. Also Sir... Was kann ich für Sie tun?“ Dass Eren sich wirklich viel Mühe geben will um Levi damit auch froh machen zu können, hält er erstmal hinter dem Berg. Die Erinnerungen sind ihm eigentlich momentan egal. Hauptsache er sieht wie gestern die Regungen in Levi´s Augen. „Pah... Was du für mich tun kannst? Wie wäre es denn mit... sagen wir mal.... Woher der Elan und jetzt die Wahrheit Balg!“ Natürlich hat er gemerkt, dass der Junge um den heißen Brei herum redet. „Na gut... ich will einfach, dass du die Erfolge siehst und wieder die Gefühle in deinen Augen sehen wie gestern. Das tat mir so gut Levi...“ „Dann sag das und rede dich nicht raus... Ich merk das... Ich zieh mir noch eine frische Uniform an und dann gehen wir Tee trinken.“ Eren nickt zur Bestätigung und setzt sich gemütlich in Levi´s Sessel als dieser im Bad verschwindet. Es dauert auch nicht lange und der Vorgesetzte steht frisch gestriegelt wieder vor dem Jüngeren. Sofort springt Eren auf und folgt dem Schwarzhaarigen in die Küche, wo dieser wieder seinen Tee aufsetzt. Der Morgen ist wirklich gemütlich wie die zwei wieder beieinander sitzen und schweigend einfach nur das beisammen sein genießen. „Was darf ich denn vor dem Frühstück noch lernen? Irgendeine geheime Kampftechnik um die Titanen zu töten?“ ist Eren schon Feuer und Flamme für seine „Ausbildung“. „Was denn bitte für eine geheime Kampftechnik... Alles was du wissen musst weißt du doch schon. Nacken rausschneiden und fertig...“ „Schade... ich dachte es gibt irgendwas besonderes noch...“ „Nein... Vor dem Frühstück kannst du aber gerne nochmal ein paar Runden laufen. Das stärkt Körper und Geist.... Wenn du unbedingt was machen willst oder du gehst den Pferdemist aus den Ställen schaufeln. Das wäre doch auch was...“ „Dein Ernst?!“ „Ja, also entscheide dich Balg.“ „Na dann... laufe ich doch liebend gerne ein paar Runden...“ „Gut. Die Ställe werden dann nach dem Frühstück sauber gemacht. Da kommst du nicht drum rum.“ Sichtbar enttäuscht gibt sich Eren damit zufrieden. Gemeinsam trinken sie noch ihren Tee und begeben sich dann in den Hof, damit Eren sich noch etwas auspowern kann. Levi stellt sich währenddessen nur an den Rand und schaut seinem Schützling zu. Kurz vor dem Frühstück lassen sich die beiden Männer dann im Speisesaal sehen und trennen sich dann auch wieder um an ihre Tische zu gehen. Levi zu Erwin und Hanji und Eren zu seinen Freunden Armin und Mikasa. „Guten Morgen.“ begrüßt Eren die beiden freundlich. „Morgen Eren. Wie geht es dir? Hast du dich wieder an irgendwas erinnert?“ will Mikasa sofort wissen. „Nicht wirklich. Ich habe nur ein paar Gesichter gesehen von ehemaligen Truppenmitgliedern. Sie kamen mir gestern Abend als Levi mir von der letzten Expedition erzählt hat. Petra, Auruo, Eld und Gunter. Ich kenne sie zwar nicht, aber ihre Gesichter habe ich gesehen....“ „Sonst nichts?“ „Nein ich kann mich noch nicht an dich erinnern Mutti... Jetzt bleib mal auf dem Teppich Mikasa!“ „Entschuldige Eren. Ich...“ „Ja ich weiß, dass du dich wahrscheinlich zurückgestellt fühlst weil ich mich erst an Armin erinnert habe und jetzt auch noch die Gesichter von unbekannten gesehen habe, aber wie soll ich das denn bitte steuern?“ „Mach dir keine Gedanken Mikasa. Er wird sich bestimmt bald wieder an alles erinnern. Ich denke es braucht gewisse Situationen, die diese Erinnerungen wach rufen in ihm. Vielleicht nur ein kleiner Auslöser und er weiß wieder etwas mehr.“ meldet sich nun das erste Mal Armin zu Wort, der die Gefühle der Schwarzhaarigen auch verstehen kann. Eren behandelt sie ja so an sich nicht gerade wie sonst. Auch wenn er sich des öfteren über ihre Sorgen beschwert hat, zur Zeit ist Eren wirklich sehr abweisend zu ihr. „Stimmt das könnte wirklich sein. Als ich gestern im Training mit dem 3D Manöver war hatte ich irgendwie das Gefühl freier zu sein. Und dann kam die Erinnerung an dich und das Versprechen die Welt da draußen sehen zu wollen.“ bekundet Eren, der den gestrigen Tag gedanklich nochmal durchgegangen ist. „Siehst du... Das liegt nicht an dir Mikasa. Mach dir keine Gedanken.“ „Warum kommt eigentlich die Pferdefresse nicht mehr hier her? Der hat sich ja abgeseilt....“ „Oh.. Er hatte gestern morgen eine Unterredung mit Hanji, worum es ging weiß ich nicht, seitdem geht er irgendwie auf Abstand...“ erklärt Armin. „Ach so. Okay.“ Erens Blick wandert über die Köpfe der im Speisesaal versammelten während er in sein Brot beißt. Egal wo er hinsieht, fast jeder hier starrt ihn an wie einen Aussetzigen. Wie einen Sonderling... Warum ist er so interessant für die Menschen hier... Doch dann erkennt Eren zum ersten Mal, dass die Blicke, die ihm gelten nicht interessehalber auf ihn gerichtet sind. Zuordnen kann er es aber nicht genau. Es sieht nicht nach Interesse aus, aber wonach dann? Er hasst diese Blicke auf sich und blendet sie aus, denn er fühlt sich mehr als unwohl. „Sag mal Armin. Levi hat mich angewiesen gleich den Pferdestall sauber zu machen, hilfst du mir?“ „Tut mir Leid Eren. Ich kann leider nicht. Ich bin heute zum Spüldienst eingeteilt.“ „Schade... Dann mach ich es halt alleine...“ „Sorry Eren. Aber ein kleiner Tipp. Mach es gründlich wenn der Hauptgefreite dabei ist.“ „Warum?“ „Weil er auf Sauberkeit sehr viel Wert legt. Und mit sehr viel Wert meine ich wirklich SEHR viel Wert.“ „Okay... Na dann wollen wir doch mal sehen, ob ich das zu seiner Zufriedenheit schaffe...“ Mikasa liegt zwar eine sehr abwertende Bemerkung auf der Zunge, aber sie würde sich momentan lieber die Zunge abbeißen statt irgendwas falsches über den Kleinen zu sagen. Die Standpauke, die Eren ihr gestern gehalten hat war ihr schon genug. Sie muss es einfach runterschlucken und hoffen, dass sich der Braunhaarige schnell wieder erinnert und sie normal mit ihm reden kann. Eren macht sich nach seinem ausgiebigen Frühstück gestärkt mit Levi an die Arbeit im Pferdestall. Der Vorgesetzte sitzt zwar nur auf einem Hocker im Stall hat, aber dass er helfen würde hatte er ja auch mit keinem Wort erwähnt. Für alles ausgerüstet beginnt Eren gründlich alles auszumisten und geht extra jeden einzelnen Winkel durch um auch ja nichts zu übersehen. Er hat es im Gefühl, dass obwohl Levi nicht jeden Schritt beobachtet, er doch auf seine Gründlichkeit achtet. Es dauert eine ganze Weile bis er komplett alles gereinigt hat aber als er fertig ist, sieht er schon den zufriedenen Anblick seines Vorgesetzten. Dass man ihn schon mit solchen Kleinigkeiten sozusagen erfreuen kann, hätte Eren nicht gedacht. „Gut gemacht Balg. Und jetzt geht’s weiter mit dem richtigen Training.“ „Super! Was machen wir denn?“ „Ich denke wir setzten heute im Nahkampf an, wenn der Rest meiner Truppe fertig ist mit ihren Aufgaben.“ „Gut. Aber Heichou?“ „Was ist denn Balg? Du weißt, dass wenn wir unter uns sind, das Heichou Geschichte ist...“ „Entschuldige Levi... Habe ich noch Zeit um kurz Auszutreten?“ „Dann geh schon, bevor du dir in die Hosen pisst...“ „Kommst du nicht mit?“ ist Eren etwas verblüfft, da Levi die letzten Tage bisher immer mit ihm bis zur Tür gekommen ist. Was er selbst zwar nicht so mochte, aber es hieß doch er soll immer bei ihm bleiben. „Na geh schon Eren... Ich denke einmal wirst du beim pissen nicht abhanden kommen.“ „Du willst hier nochmal alles durchschauen ob es auch sauber ist oder?“ „Wenn du es so genau wissen willst... Ja. Außerdem hat Erwin heute morgen eine kleine Lockerung erlaubt. Du wirst ja wohl noch ohne mich pinkeln können oder?“ „Na gut, dann überzeuge dich selbst nochmal von meiner Meisterleistung und ich bin gleich wieder da....“ „Meisterleistung entscheide immer noch ich... Also los Balg!!“ Innerlich muss Eren schon über das Verhalten des Kleineren kichern aber begibt sich dann auch auf direktem Weg zur Toilette. Anscheinend war er nicht der Einzige der gerade die Toilette aufsuchen musste, denn als er sich in einer Kabine zurückgezogen hat, öffnet sich die Tür von neuem und zwei weitere Männer betreten den Raum. Eren kann hören, dass sie sich in jeweils andere Kabinen begeben haben. „Denkst du, dass das noch was wird mit dem Kerl?“ „Keine Ahnung... Aber Fortschritte kann er noch keine großen gemacht haben. Levi und er kleben immer noch aneinander. Erwin sagte ja, dass Levi ihn nicht unbeaufsichtigt lassen soll.“ Erschrocken stellt Eren fest, dass es wohl um ihn geht und wagt es sich nicht mal zu laut zu atmen. „Also wenn ich nicht wüsste, dass der Hauptgefreite immer in seiner Nähe ist würde ich mir schon Sorgen machen.“ „Ja... Aber Levi ist der stärkste Soldat der Menschheit. Da wird denke ich nichts passieren...“ Was soll denn schon passieren denkt sich Eren und zieht fragend eine Augenbraue in die Höhe. „Ich hoffe es doch mal... Ehrlich gesagt wäre es mir schon lieber wenn der Junge wieder im Kerker schläft. Was wenn er vielleicht während Levi schläft...“ „Ja da hast du schon Recht...“ Es wird immer fragwürdiger für Eren. Was sollte er schon machen wenn Levi schläft... Er hat so einen leichten Schlaf außerdem wenn er mal schläft dann vielleicht nur 3 Stunden höchstens. Eren fühlt sich gar nicht im Stande dazu ihm irgendwas anzutun und hätte auch gar keinen Drang dazu. Warum sollte er das denn auch tun? „Mir wäre das auch lieber, aber wenn Kommandant Erwin sagt, dass Jäger nichts davon wissen soll können sie ihn nicht wieder in den Kerker sperren ohne dass Fragen aufkommen.“ „Hast du auch wieder Recht. Wie sollte man dem Jungen denn erklären, dass er ein Titan ist. Ich würde es ihm nicht erklären wollen.“ „Ja. Levi kann sich wenn es soweit ist damit herumschlagen... Hauptsache wir gehen dabei nicht drauf.“ erklärt einer der beiden unbekannten abschließend bevor die Spülung und der Wasserhahn für Eren zu hören sind. Erst als die Tür wieder zugeht erlaubt Eren sich wieder laut Luft zu schnappen. Er kann nicht glauben, was er gehört hat. Er soll ein Titan sein... Nein... Das kann nicht sein... Wie denn auch, er war doch ein Mensch. Das kann doch nur ein schlechter Scherz gewesen sein. Schmerz sticht ihm in die Brust, doch dann wird alles um ihn herum wieder schwarz und er befindet sich in einem Kerker angebunden. Vor ihm sitzt Erwin und erklärt irgendwas, seine Worte dringen nicht zu ihm durch. Aber er fuchtelt mit irgendeinem Schlüssel vor ihm rum. „Mach schon... Antworte....Was willst du jetzt tun?“ hört er nun Levi der hinter dem Kommandanten steht. „Ich will zum Aufklärungstrupp und die Titanen ein für alle mal töten!!“ antwortet er sofort. Solche kalten Augen die ihm nun von Levi anstarren hat er noch nie bei ihm gesehen. „Ich übernehme die Verantwortung für ihn... Richte das denen da oben aus.... Das heißt nicht, dass ich dem Kerl vertraue. Wenn er uns in den Rücken fällt oder Amok läuft werde ich ihn ohne zu zögern töten.... Dagegen können die da oben eigentlich nichts haben. Schließlich bin ich der einzige der für den Job in Frage kommt....“ Erens Herz bleibt bei diesen kalten Worten fast stehen. Levi... Der Levi, der so für ihn da war ist so herzlos ihm gegenüber... Tränen treten in Erens Augen als er sich wieder auf der Toilette befindet. Es kann nur wahr sein... Er... Er.... Er selbst, Eren ist ein Titan. Da ist es kein Wunder, dass der Hauptgefreite ihn so behandelt. Er selbst ist eines der Biester, die ihm seine Kameraden genommen haben. Warum macht sich Levi dann jetzt überhaupt die Mühe ihn so nett zu behandeln... Dass seine Erinnerungen wieder kommen? Der Hass in den Augen seines Vorgesetzten in seiner Erinnerung ist direkt zu erkennen gewesen. Warum verstellt sich Levi jetzt so... Aus Angst wohl kaum... denn er wäre anscheinend der einzige, der ihn aufhalten könnte, ihn töten könnte... Die Tränen laufen Eren nur noch die Wangen herunter. Er hatte sich Levi geöffnet... hatte ihm vertraut... Ihm quasi sein Herz auf dem Präsentierteller gereicht... „Levi ist wirklich ein guter Schauspieler... Gefühle hin oder her.... er hasst mich für das was ich bin, ich habe ihm nichts getan wie er sagte... Er hasst mich für das was ich bin...“ Doch dann fallen ihm die Blicke im Speisesaal wieder ein. Jetzt weiß er auch warum er so angestarrt wird... Was er bei jeder Mahlzeit aufs neue sieht ist nicht das Interesse des Aufklärungstrupps, nein es ist Angst... Angst vor ihm. Dass er zu einem Monster wird, was er auch ist. Eren fühlt sich nicht mehr wie ein Nichts, dafür aber wie ein Monster, dass von jedem gemieden wird. Alles was er wollte war, dass Levi ihn akzeptiert und mag, doch jetzt hat er die Gewissheit, dass er ihn hasst. Wie er am Vorabend auch sagte, er hasst die Titanen. Jeder Mensch hasst sie... Und nicht nur, dass sein Herz sich nun anfühlt als wäre es durch einen Fleischwolf gedreht worden. Nein es kommt auch eine Leere in ihm auf überhaupt niemanden zu haben, der so ist wie er... Ein Monster kann man nicht Freund nennen. Ein Monster kann man nicht lieben. Eren sieht kein Licht mehr am Horizont. Das Licht was er sehen konnte, Levi, Armin alles ist nicht mehr wahr. Keiner kann einen Titanen einen Freund nennen. Es gibt nur einen Ausweg um sie wieder alle aufatmen zu lassen.... Kapitel 6: Flucht ----------------- Kapitel 6 – Flucht „Eren... Wie lange soll ich denn noch auf dich warten... Du sitzt jetzt lange genug auf dem Scheißhaus!“ Knallt Levi die Tür schlagartig auf. „Eren?! Oi Balg!!“ Jede der Kabinen wird einmal aufgemacht, doch jede einzelne findet der Schwarzhaarige leer vor. „Willst du mich verarschen Balg!!“ schreit er einmal durch den ganzen Raum. Doch wie zu erwarten kommt keine Antwort. Im Gang läuft ihm Armin in entgegen. „Entschuldigung Sir. Das Abspülen hat etwas länger gedauert. Ich bin gerade auf dem Weg zum Training....“ „Ahlert hast du Jäger gesehen? Er wollte nur zum Klo und da ist er nicht...“ „Sir?! Ist er vielleicht schon auf dem Trainingsgelände?“ „Von da komme ich gerade...“ „Wo sollte er denn sein? Ist seine Manöverausrüstung noch da?“ überlegt Armin schnell. „Geh und sieh nach... ich schaue in meinem Zimmer nach. In fünf Minuten auf dem Trainingsplatz!“ „Verstanden Heichou!“ Im Laufschritt rennen die beiden los. Doch Eren ist nicht auf dem Zimmer und seine Ausrüstung ist auch verschwunden stellen sie fest als sie sich auf dem Hof begegnen. Levi pfeift sofort seine Truppe zusammen. „Jäger ist verschwunden! Ihr holt euch jetzt alle eure Ausrüstung und macht euch auf den Weg rund um das Gelände und sucht den Bengel! Ich werde euch begleiten!“ „Was haben Sie ihm angetan!!“ schreit Mikasa sofort heraus. „Nichts verdammt! Klappe. Ich habe ihn alleine zum Scheißhaus gehen lassen und jetzt ist er weg genau wie seine Manöver-Ausrüstung!“ „Er verschwindet nicht grundlos!! Was haben Sie ihm angetan!! Ich will nicht nochmal fragen müssen, also reden Sie schon!!!“ „Nichts!!! Als er gegangen ist, war alles in Ordnung und wenn du mir das jetzt andichten willst. Pack dich an deiner eigenen Nase!! Das Balg konnte dich momentan sowieso leiden wie Bauchweh also klappe jetzt und mach dich auf den Weg. Wenn du noch weiter diskutieren willst mach das aber ohne mich!! - Ahlert sag bitte Hanji und Erwin Bescheid, dass wir losziehen und dann mach dich selbst auf den Weg. Und was ist jetzt mit dir?“ richtet Levi seine letzten Worte nochmal an die Schwarzhaarige. „Ich komme mit...“ „Gut dann los jetzt!!“ Das Herz des Kleineren rast wie verrückt. Was kann nur in seinen Schützling gefahren sein, dass er im Alleingang abhaut. Gestern hat er ihm noch versprochen da zu sein und jetzt ist das alles nur noch Luft. Das kann nicht mit Rechten Dingen zugehen. Die Worte, die Eren ihm gestern sagte waren definitiv die Wahrheit. Levi hätte erkannt wenn er gelogen hätte. Umso wichtiger ist es jetzt ihn zu finden, damit er keinen Blödsinn anstellen kann. So verteilt sich die ganze Einheit in alle Himmelsrichtungen und sucht nach dem jungen Jäger. Eren rennt weiter geradeaus irgendwann muss er ja auf irgendwas treffen in den Wäldern benutzt er die Manöver-Ausrüstung und kommt wirklich schnell voran. Da er seinen Vorgesetzten auch noch in er Nähe des Stalls vermutet hat wollte Eren auf ein Pferd verzichten. Er konzentriert sich nur aufs laufen. Nur weg von dem Ort wo man ihn so ansieht wie das Monster was er auch ist. Einfach weg. Er weiß gar nicht wie lange er schon unterwegs ist, aber darauf will er nicht achten, jeder Meter weiter ist das wichtigste im Moment. Als er einen weiteren großen Wald durchquert hat sieht er am Horizont eine riesige Mauer. Das muss die Mauer sein, die Levi schon mal erwähnt hat. Dahin will er es schaffen. Über die Mauer und weg von den angeblichen Freunden, die mit Sicherheit keine Freunde sind. Es dauert eine Weile, doch als er an der Mauer eintrifft kommt er mithilfe seiner Ausrüstung ohne Probleme hinauf und schaut nochmal zurück. Zurück dahin, wo er eigentlich sein Herz lassen wollte. Doch da er nur noch Schmerz bei dem Gedanken empfindet, dass Levi ihn doch nicht so mochte wie er es vorgab, beschließt er nicht mehr zurück zu sehen und die Augen auf den weiten Horizont vor sich zu richten. Auf der anderen Seite der Mauer seilt er sich Problemlos ab und sucht sich einen kleinen Unterschlupf in einem kleinen Wald. Am Rande des Wäldchens kann er eine kleine verlassene Blockhütte erkennen und beschließt einfach dort eine Weile auszuruhen. Es ist sogar noch ein vorhandenes Bett dort. Er nimmt sich eine halbwegs ordentliche Decke aus dem Schrank und legt sie über die Matratze bevor er sich selbst darauf legt und schließt die Augen. Er findet sich auf einmal in einem Gerichtssaal gefesselt wieder, sieht von unten herauf in Levi´s ernstes Gesicht. „Was du brauchst ist nicht Erziehung durch Worte, sondern Dressur...“ Dann spürt er den Schmerz. Schmerz wie der Schwarzhaarige auf ihn eindrischt. Sofort schreckt Eren wieder auf. Diese schrecklichen Bilder, dieser Schmerz... Doch der Schmerz körperlicher Natur ist erträglich. Viel schmerzhafter ist der weitere Riss, der sich in seiner Brust bemerkbar macht. Eine weitere Erfahrung die er machen musste und die ihn in seiner Annahme bestärkt, dass die Person, der er am meisten vertraute ihn nur hassen kann. Erens Brust tut so weh, dass er kaum noch atmen kann. Die Sonne steht hoch am Himmel und Eren konnte sich wieder etwas beruhigen. Er darf nur nicht zurückdenken. Vor der Blockhütte setzt er sich in die Sonne und starrt gedankenlos auf seine Füße. Komplett auf seine Füße fixiert blendet er auch aus, dass die Erde leicht vibriert. Es ist ihm eher gesagt egal. Doch als sich ein großer Schatten über ihn legt schaut er dann doch auf. Ein riesiger Titan mustert ihn von oben und will nach ihm greifen. Wie konnte er ihn überhaupt übersehen. Das Monster war mindestens zehn Meter groß. War er wirklich so in sich gekehrt, dass er das komplett übersehen konnte? Geschockt kann Eren nur noch auf die riesige Hand schauen, die gerade ihre Finger um ihn legt. Hatte er denn nichts gelernt in den letzten zwei Tagen... War er wirklich so hilflos? Immer weiter hebt der Titan ihn hoch und will ihn verschlingen. Doch da nimmt Eren alles in sich zusammen was sich sträubt gefressen zu werden. Jeder Mut jeden Hass gegenüber diesen Ungetümen und schreit den Titanen entgegen. „LASS MICH GEFÄLLIGST WIEDER RUNTER DU MISSGEBURT!!!“ Da stoppt das Ungetüm wirklich in seinem tun und schaut ihn an, bevor er wirklich das tut, was ihm Eren voller Inbrunst entgegen geschrien hat. Völlig verwundert über das Handeln starrt er den Titanen an. Er mustert den kleinen vor sich weiter. „HAU AB!! LASS MICH IN RUHE!! VERPISS DICH IN IRGENDEINEN ECKEN NUR WEIT WEG VON MIR!!“ schreit er ihm nochmal entgegen, genauso wie er es vorher gemacht hat. Eren kann nur weiter staunen als sich das Biest gerade wegdrehen will. Nur eine Sekunde später hört er ein Surren in der Luft und ohne dass er es genau sehen kann fällt der Titan zu Boden und beginnt zu verdampfen. „Was war das?“ fragt sich der Braunhaarige laut, als direkt neben ihm etwas auf dem Boden landet. „Das würde ich auch gerne wissen!! Was war das?! Deine Aktion... Wieso haust du einfach ab?!“ Levi.... Wie hatte er ihn gefunden? Warum war er überhaupt auf der Suche nach ihm. Er sollte doch wohl erleichtert sein, dass er ihn nicht mehr an der Backe hatte. „EREN! Ich rede mit dir.... Also was sollte die Scheiße?! Wir suchen dich alle und ich finde dich direkt hinter der Mauer im Titanengebiet!! Willst du draufgehen?!“ „Nein... Aber wäre wahrscheinlich besser für alle beteiligten...“ „Was soll das heißen? Rede mit mir Balg!“ „Dass man mich doch sowieso hasst! Jeder! Jeder einzelne hier hasst mich. Nein die ganze Menschheit hasst mich!“ „Wie kommst du auf so eine Unsinnige Idee?“ Doch Eren schweigt lieber als sich jetzt mit Levi zu streiten. „Okay... Du willst nicht reden... Dann schweig halt aber du kommst mit...“ zerrt er ihn am Kragen zurück zur Mauer. Auch wenn Eren selbst sich nicht wehrt, er sieht ein, dass er gegen Levi sowieso keine Chance hat und schwingt sich zusammen mit ihm wieder über die Mauer. Auf der anderen Seite stehen schon Pferde bereit. „Du hast ein Glück, dass Sasha gesehen hat, wie du über die Mauer gehüpft bist... Sie hat mich geholt und ich bin sofort hergekommen.“ „Soll ich mich dafür jetzt bedanken...“ „Wäre eine gute Idee... Schließlich wärst du sonst gerade eben gefressen worden...“ „Nein wäre ich nicht...“ „Hauptsache du bist wieder da und jetzt reiten wir zurück. Und wenn du nochmal abhauen solltest, kriegen wir zwei mächtig Stress.“ „Ist ja gut....“ meckert Eren sofort. Levi merkt, dass wirklich etwas nicht mit dem Jungen stimmt. Es muss wirklich etwas vorgefallen sein und wie er es dreht und wendet, er wüsste nicht, dass er am Morgen etwas falsches zu ihm gesagt hatte. Bei Sonnenuntergang treffen sie wieder am Stützpunkt ein und die Einheit atmet auf. Erwin und Hanji kommen den beiden schon entgegen. „Was ist passiert Eren?“ wollen beide direkt gerne wissen. „Lasst mich in Ruhe! Kümmert euch um eure Scheiße! Mir geht’s gut. Aber bleibt mir ja alle vom Leib! Ich will nichts mit irgendwem hier überhaupt zu tun haben!“ meckert er nur drauf los. Er will keinem die Chance geben, je wieder zu nah an ihn heran zu kommen. „Das reicht jetzt Balg! Du kommst jetzt mit! Jetzt wird es mir zu bunt!“ schreitet nun Levi ein. Ohne dass Eren etwas antworten kann zieht Levi ihn vom Pferd und hinter sich her in das alte Gemäuer wo sie sich das Gear abschnallen und direkt ins Schlafzimmer. „Was hat dich jetzt so aufgebracht, dass du hier auf alles und jeden losgehst?!“ „Das kann euch allen doch egal sein! Die ganze Welt hasst mich doch sowieso!“ „Ach ja...Nach gestern denkst du das jetzt schon wieder?! Ich sage doch ich hasse dich nicht. Keiner da draußen hasst dich Eren!“ „Ach ja?! Willst du mir das wirklich nochmal verkaufen?! Das kannst du deiner Oma erzählen!!!“ „Was soll ich... was sollen wir denn bitteschön getan haben? Und jetzt drück dich klar aus und nicht in Rätseln.“ „Ihr tut alle so nett... in Wahrheit hasst mich doch jeder. Die Blicke die mir immer beim Essen gelten, das ist Angst! Die haben alle Angst vor mir! Und du!! Du bist nur dafür da mich zu töten falls ich außer Kontrolle gerate. Ich bin ein Monster!!!“ „Was?!“ Levi wirkt geschockt. „Ja... Ich habe es gehört... Auf der Toilette... Irgendwer hat sich unterhalten... Ich bin ein gottverdammter Titan! Sie haben Angst vor mir, ich solle doch wieder im Kerker schlafen, das wäre sicherer!!! Sperrt mich doch wieder da unten ein!!! Ich habe sowieso nichts anderes verdient!! Dann habe ich es gesehen... Von wegen ich habe dich bei unserem ersten Aufeinandertreffen beeindruckt... Du hast mir gesagt, dass du mich töten wirst wenn ich was falsches tue... und dann auch noch von wegen ich brauche Dressur!!! Ja mach nur... dressiere mich bitte... Das kann ja nur lustig werden.... Du hasst mich!! Vielleicht nicht dafür dass ich irgendwas gemacht habe, sondern dafür was ich bin!! Ein Monster! Eine Missgeburt... ein...“ doch weiter kommt Eren nicht und brich in Tränen aus. Levi ist geschockt... Nur weil er einmal nicht an seiner Seite war bricht eine ganze Welt für den Jungen zusammen. „Eren....“ Levi nimmt den Jungen in den Arm und drückt ihn leicht an sich. "Es ist doch so.... Es tut scheiße weh das zu hören gerade von dir... Weil ich dich li...“ weint er weiter bricht aber ab. „Nein so ist es nicht....“ Der Schwarzhaarige versucht so einfühlsam wie möglich zu klingen doch ist verwirrt, wollte Eren wirklich sagen, dass er ihn liebt? Unbeirrt spricht er aber trotzdem weiter. „Ja du bist ein Titan. Ein Titanenwandler um genau zu sein. Aber die Leute da draußen respektieren dich. Sie haben nur ein wenig Angst dass du dich versehentlich verwandelst und den Titanenkörper nicht unter Kontrolle hast, jetzt wo du keine Erinnerungen daran hast. Du selbst kannst ihn kontrollieren. Das unterscheidet dich von einem normalen Titan. Du bist kein Monster. Das woran du dich erinnert hast, war unser erstes Treffen und ich konnte dich nicht einschätzen. Es ist eine neue Entwicklung gewesen, der wir alle gegenüberstanden. Und im Gerichtssaal musste ich das tun, sonst wärst du in die Hände der Militärpolizei geraten und die hätten dich erst seziert und dann getötet. Es tut mir Leid, dass das jetzt auf einmal über dir hereinbricht. Aber glaube mir... Ich hasse zwar Titanen, aber nicht dich Eren...“ „Ist das wahr?“ schnieft der jüngere ihm entgegen. „Ja Eren. Du kannst dich gerne mit den anderen unterhalten. Sie werden es dir bestätigen. Du bist wirklich die Hoffnung der Menschheit, wegen dieser Fähigkeiten. Und so wahr ich hier stehe Eren... Ich hasse dich nicht... eher das Gegenteil ist der Fall.“ Levi drückt ihn nochmal fester an sich. Als der Jüngere das hört kommt es ihm so vor, als würde sein Herz einen Salto nach dem anderen schlagen. Eine letzte Träne rinnt ihm noch über die Wange als er etwas Abstand zwischen sich und seinen Vorgesetzten bring um diesem ins Gesicht sehen zu können. Das Glänzen in diesen tiefen dunklen Augen lässt seine Knie weich werden und so wohl wie Eren sich fühlt legt er mit ein wenig Bestimmtheit seine Lippen auf Levi´s. Sofort erwidert der Schwarzhaarige den Kuss und ist erleichtert darüber, dass der Junge ihn noch immer mag. Oder vielleicht sogar wirklich liebt. Doch bevor sie sich weiter in den Kuss hineinsteigern können klopft es an der Tür. „Was ist?“ Levi´s Stimme hat wieder den alten kalten Ton angenommen. Einen Spalt breit öffnet sich die Tür bevor Erwin eintritt gefolgt von Hanji, Mikasa und Armin. Mikasa rennt sofort an allen vorbei zu Eren und will ihn umsorgen, doch Erens abweisende Haltung lässt sie halt machen. „Levi... Könntest du uns bitte aufklären was passiert ist?“ will der Kommandant wissen. Angesprochener sieht zu Eren, der sich aufs Bett gesetzt hat und nun verärgert zu Boden schaut. „Naja Erwin... sagen wir es so... Die Katze ist aus dem Sack. Er weiß bescheid, aber rede doch besser mit ihm selbst. Er wird es dir genau sagen können.“ Eren sieht den Kleineren erstaunt an. Er hat sich behalten, dass der Braunhaarige allergisch darauf reagiert wenn man nur über ihn statt mit ihm spricht. „Eren?“ fragt nun Hanji nach. „Ja... Ich weiß es... Ich habe ein informatives Gespräch aus Versehen mit anhören müssen und hab es so schmerzhaft erfahren. Ich bin ein Titan... Ein Monster... Deshalb wollte ich weg. Weg von allen hier. Weg von denen die mich mit ängstlichen Blicken ansehen. Ich dachte, wie kann man nur jemanden als Freund oder Kameraden sehen, wenn dieser jemand ein Monster ist...“ Mikasa und Armin sehen nur betroffen zu Boden, da sie als seine Freunde in diesem Moment auch nicht für Eren da sein konnten. „Das tut mir Leid Eren. Wir wollten dir das eigentlich ersparen, bis du deine Erinnerungen zurück hast, deswegen sollte keiner in deiner Gegenwart darüber sprechen. Ich dachte mir schon, dass es für dich ein Schock sein könnte. Aber du bist kein Monster.“ ist nun Hanji die erste die das Wort ergreift. „Nein, das bist du definitiv nicht. Du bist die Hoffnung für uns alle hier. Viele Menschen vertrauen dir! Ich, Levi, Hanji und alle Kameraden die du hier im Aufklärungstrupp findest.“ „Das ist nett gemeint Erwin, aber man hat momentan Angst vor mir. Vielleicht ist es besser, wenn ihr mich in den Kerker sperrt. Dann können die anderen wieder aufatmen und ...“ „Vergiss es Balg! Du bleibst hier! Wir zwei ziehen deswegen jetzt nicht in den Keller um! Das kannst du vergessen.“ schaltet sich nun Levi ein und schaut zu Erwin, der ihm bestätigend zunickt. „Aber.... Du musst doch nicht mit umziehen... Es geht doch nur um mich... Ich soll doch nur weggesperrt werden....“ „Du musst nicht in den Keller zurück Eren. Versprochen. Es ist doch bisher nichts passiert und ich denke Levi hat das gut unter Kontrolle. Du musst dir keine Sorgen machen.“ „Erwin und Levi haben Recht Eren... Da du jetzt auch Bescheid weißt, kannst du gerne zu jedem von uns kommen wenn du Fragen hast. Jeder wird dir seine ehrliche Antwort geben.“ „Danke Hanji...“ bekundet der Braunhaarige seine Dankbarkeit und fühlt sich jetzt durch die Bestätigung schon um einiges wohler. Dass Levi ihn vorher schon aufklären konnte und ihm sagte, dass er ihn wirklich nicht hasste war schon eine Tonnenschwere Last, die ihn aufatmen ließ. Jetzt auch von den anderen bestätigt zu bekommen, dass er doch nicht das Monster ist, für das er sich hält, nimmt ihm auch die Angst nicht willkommen zu sein. Auch sein Angebot in den Keller zu gehen wurde ausgeschlagen, was Eren auch wieder in der Annahme bekräftigt nicht als Abschaum zu gelten. „Danke, wirklich! Dass ihr mich gesucht und mit mir gesprochen habt. Ich werde nicht noch einmal wegrennen.“ „Das will ich doch schwer hoffen Eren, wie konntest du mir das antun? Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht.“ ist das erste was Mikasa einwerfen kann, doch Levi fährt ihr sofort über den Mund. „Klappe! Red ihm jetzt keine Schuldgefühle ein! Sonst schmeiß ich dich hier hochkant raus! Er hat heute schon genug Scheiße mitmachen müssen! Denkst du etwa, das ist alles so leicht zu verdauen?!“ „Oh.... Entschuldigung... Das wollte ich nicht.“ „Klar... Aber erstmal so nen Dreck hier in den Raum geworfen. Denk nach bevor du redest!!“ „Entschuldigen sie Heichou. Mikasa ist auch fertig mit den Nerven. Ich werde sie nach draußen begleiten. Damit sie sich abreagieren kann.“ kretscht Armin dazwischen. „Mach das. Ihr solltet jetzt auch gehen. Eren braucht jetzt vor allem Ruhe... Ich will ihm für heute nicht noch mehr zumuten.“ schiebt Levi alle aus dem Raum raus. Als die Tür geschlossen ist dreht er sich nochmal um und lehnt sich mit dem Rücken an die Tür. Genervt zieht er die Luft durch die Zähne ein. „So wieder Ruhe hier.... Endlich...“ „Entschuldige... Das war meine Schuld....“ „Geb dir nicht die Schuld... Du konntest nichts für die Idioten im Klo und dass keiner da war als du am meisten Halt gebraucht hast. Ich hätte da sein müssen...“ „Aber du bist jetzt da.“ lächelt der Braunhaarige nach einer gefühlten Ewigkeit wieder. „Danke dass du mir diese Zicke vom Leib gehalten hast. Und dass du mich mit einbezogen hast.“ „Warum sollte ich das nicht? Du wolltest doch mitreden Eren. Und Mikasa hab ich bald gefressen. Ich dachte, dass sie mal ein bisschen Grips hat aber nein... das einzige was sie zu sagen hat lässt doch nur Schuldgefühle hochkommen in dir. Das hast du definitiv nicht verdient.“ „Levi... Danke.... Ich weiß nicht, wie ich dir noch danken soll...“ „Du musst mir nicht danken. Das war selbstverständlich. Außerdem hab ich mit ihr noch eine Rechnung offen.“ „Wie meinst du das denn?“ „In ihrer Rage darüber dass du verschwunden bist, hat sich mich dafür verantwortlich gemacht. Das wars eigentlich.“ „Sie ist ziemlich bissig, wenns um mich geht kann das sein?“ „Ja... man sollte ihr mal einen Maulkorb verpassen... Aber ich kann es schon ein wenig nachempfinden... Seit du den Unfall hattest, war sie in deinen Augen nur nervig und du wolltest quasi nichts von ihr wissen. Das ist auch okay so, das ist in dem Moment deine Meinung. Das hat sie aber auch ihrem Verhalten zuzuschreiben. Sie sollte einfach lernen, dass sie für dich nur eine Freundin, wie eine Schwester ist und nicht mehr...“ „Sie wird es bestimmt noch einsehen, dass ich kein kleiner Junge mehr bin... Hoffe ich zumindest. Du siehst mich ja auch nicht wie einen kleinen Jungen.“ „Aber ein Balg bleibst du trotzdem noch.“ beendet Levi das Gespräch bevor er dem Braunhaarigen einen sanften Kuss auf die Lippen haucht. Kapitel 7: Gefühle ------------------ Kapitel 7 - Gefühle Doch Eren will ihn so nicht gehen lassen und nimmt Levi weiter in Anspruch. Er legt seine Arme in den Nacken des Kleineren und streicht zaghaft mit seiner Zunge über die Lippen des Schwarzhaarigen. Levi reagiert sofort und gewährt dem Jungen Einlass. Zwar noch zögernd aber gefühlvoll fasst der Kleinere Eren an der Hüfte und zieht ihn näher zu sich. Er selbst kann gar nicht wirklich glauben, dass er ihn so nah an sich heran lässt, doch es ist so wie ein Hunger den nur Eren stillen kann. Über viele Jahre hat sich Levi gefühlsmäßig komplett abgeschottet und dieser Bengel hat nun alles wieder erweckt, was er sorgsam verschlossen hat. Jeden einzelnen Zentimeter will er in Erens Mund erkunden und drängt seine Zunge zurück. Levi kommt sich vor wie ausgewechselt und doch fühlt es sich so gut an in der Gegenwart des Braunhaarigen zu sein. Er will gar nicht erst weiter darüber nachdenken und den Abend gemeinsam mit Eren auskosten. Mit kleinen Schritten drängt Levi ihn zurück und presst sich näher an den warmen Körper. Wie erwartet knickt Eren am Bett nach hinten ein und so lassen sie sich auf die weiche Matratze fallen. „Levi...“ keucht der Braunhaarige leise als sein Vorgesetzter sich auf seine Mitte setzt und nun sanft an seinem Ohr knabbert. Eren lässt seine Hände vorsichtig über die Brust und die Taille des Hauptgefreiten gleiten. Er kann die angespannten Muskeln schon durch die Kleidung spüren und nestelt bereits an den Schnallen um auch seine warme Haut spüren zu können und zu erforschen. Während Levi sich ungeachtet dessen weiter an Erens Hals austobt und kleine Küsse darauf verteilt. Das verlangende Stöhnen des Jüngeren in seinen Ohren klingt nach mehr. Doch der Hals ist nicht genug für den Hauptgefreiten... er will alles. So schnell wie es ihm zwischen den Küssen nur möglich ist befreit er Eren aus seiner Oberbekleidung und wirft diese in die nächste Ecke. Die Sauberkeit ist ihm in diesem Moment vollkommen egal, er kann nur noch an die weiche Haut denken, die er verwöhnen will. Auch Eren kann einen Erfolg einstreichen indem er seinen Vorgesetzten aus dem unnötigen Hemd herausschält. Es ist faszinierend für ihn jeden einzelnen Muskel des kleineren nachzufahren. Jedoch darauf konzentrieren kann er sich nicht. Levi´s Zunge auf Erkundungstour lässt ihn immer wieder erregt aufstöhnen. Die Delle in seiner Hose macht das auch nicht besser. Jede kleine Berührung ist wie ein Lauffeuer was sich immer weiter ausbreitet. Eren weiß gar nicht mehr wohin mit den ganzen Empfindungen die auf ihn einströmen. Levi beobachtet genau die Gesichtsausdrücke des Jungen und wie er auf seine Taten reagiert. Auch er kann sich kaum mehr halten vor Lust. Langsam lässt er seine Hüfte auf Eren kreisen und zieht genüsslich die Luft durch die Zähne ein. Die Laute des Braunhaarigen tragen ihn noch weiter in Ekstase. Lange hält er dem Druck so nicht mehr stand. Doch das ist ein großer Schritt für sie und so schaut er den Jungen von unten herauf an, er scheint es ihm schon von den Augen ablesen zu können und nickt ihm zu. „Bitte hör nicht auf Levi...“ presst er durch seine Lippen bevor Levi sie wieder zu einem leidenschaftlichen Kuss versiegeln kann und die Hose des Jüngeren öffnet. Langsam streicht er sie inklusive der Shorts von seinen Beinen. Erens Erregung stellt sich ihm schon voller Vorfreude entgegen. Als er genüsslich seine Zunge über den Schaft streichen lässt werden Erens Töne noch aufreizender für den Schwarzhaarigen. Das schmerzhafte Pochen in seiner eigenen Hose lässt er dabei noch außer acht und saugt sanft an Eren. Rein aus der Situation heraus krallt sich Eren mit einer Hand in die Decke unter sich und die andere greift nach Levi´s Fingern. Schnell sind diese zwischen seinen Lippen verschwunden und werden gierig von seiner Zunge umgarnt. Die saugende Bewegung des Vorgesetzten bringen ihn schnell an den Abgrund nicht mehr viel weiter und er würde sich nicht mehr halten können. Levi bemerkt das natürlich und umspielt zaghaft die Spitze von Erens Erregung mit seiner Zunge. Schneller als gehofft ertönt für Eren sein eigener Lustschrei und erlebt seinen womöglich ersten Höhepunkt in seinem Leben. Verführerisch leckt Levi nochmal über seine Lippen und verwickelt den Jüngeren wieder in einen erst sanften jedoch immer feurigeren Kuss. Von diesem abgelenkt kann er nun zaghaft den ersten seiner bereits angefeuchteten Finger in Eren gleiten lassen. Ein eigenartiges Gefühl breitet sich in dem Größeren aus doch er blendet es aus um weiter an Levi´s Lippen zu kleben. Nach kurzer Zeit führt Levi auch einen zweiten Finger in Eren ein, was diesen erstmal verschreckt Luft einziehen lässt. „Entspann dich Eren...“ haucht er ihm sanft ins Ohr bevor er daran leicht knabbert um ihn weiter abzulenken bevor der dritte Finger sich seinen Weg bahnt. Dort verweilt Levi bis Eren sich nach kurzer Zeit selbst dem Schwarzhaarigen entgegen bewegt. Das sanfte Keuchen in Levi´s Ohren bringt ihn noch um den Verstand. Er will nichts weiter mehr als den Jungen zu spüren. Und so entzieht er ihm seine Hand, woraufhin der Braunhaarige ihn fast schon enttäuscht ansieht. Levi entledigt sich schnell seiner Hosen und positioniert sich vor Eren, hebt die Beine des Jungen über seine Schultern und lässt sein Glied zaghaft an Erens Unterleib streichen. „Levi.... bitte.... Ich will... dich in mir spüren.“ stöhnt er ihm schon entgegen. Vorsichtig um dem Jüngeren nicht weh zu tun und doch kraftvoll, da er sich nicht mehr wirklich zurückhalten kann dringt Levi Stück für Stück in ihn ein. Langsam soll sich Eren daran gewöhnen, doch die Enge die Levi umschließt lässt ihm nicht viel Platz für Zurückhaltung. Doch als sich Eren schon ihm entgegenbewegt um ihn weiter zu spüren, kann der Hauptgefreite kaum mehr einen klaren Gedanken fassen. Er entzieht sich ihm nur um dann wieder in ihn hineinzustoßen. Es fühlt sich für ihn so befreiend an und stöhnt nun selbst langgezogen. Seine Bewegungen werden immer schneller, das Glücksgefühl steigt mit jedem Stoß weiter an. Erens erneute Erektion lässt er auch nicht unbehandelt und beginnt diese bestimmt aber sanft zu pumpen. Die Hitze die von beiden ausgeht erfüllt den ganzen Raum genauso wie die gemeinsamen Lustlaute die sie von sich geben. Mit jeder Faser seines Körpers versucht Levi seinen Orgasmus noch hinauszuzögern. Immer fester und unkontrollierter werden seine Bewegungen. Als Eren allerdings selbst einen erneuten Höhepunkt erleben darf, kann Levi nur noch zwei mal in die weitere Enge vorstoßen und erliegt dann selbst seinem Orgasmus und stöhnt laut auf als er sich in Eren entlädt. So wie sie jetzt halb aufeinander liegen verweilen sie noch einen Moment bevor der Ältere sich aus Eren zurückzieht, ihm einen Kuss auf die Lippen drückt und kurz ins Bad geht. Eren schaut ihm noch kurz hinterher als sich ein zufriedenes glückliches Lächeln auf sein Gesicht stielt. Mit einem feuchten Handtuch kommt Levi zurück zu seinem Schützling und säubert ihn von den letzten Spuren ihres aufregenden Abenteuers. Erschöpft bettet sich Eren auf sein Kissen und schaut sehnsüchtig dem noch nackten gut gebauten Hintern hinterher, der nochmal ins Bad zurückhuscht. Das Dauerlächeln im Gesicht kann er so gut er es auch versucht nicht unterdrücken. Als er sich wieder zu dem Jüngeren ans Bett bewegt sieht er den glücklichen Gesichtsausdruck und setzt sich neben ihn um ihm eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen. „Siehst du Eren... Ich hasse dich nicht. Du bist kein Monster.“ erklärt er sanft und küsst ihm die Stirn. Einen solch warmen Blick hat der Braunhaarige bei seinem Vorgesetzten in den letzten Tagen, die er ihn jetzt „kennt“ noch nie gesehen. „Danke Levi... Das bedeutet... Nein.... Du bedeutest mir viel. Ich liebe dich! Wirklich!“ „Sag doch nicht Danke dafür, dass wir im Bett waren. Aber es ist gut, wenn es dir wieder besser geht.“ Dass der Schwarzhaarige seine Worte nicht erwidert hat ist Eren egal. Er sieht die Liebe alleine in seinen Augen. Er weiß dass Levi sein Herz nicht auf der Zunge trägt, dafür sprechen seine Augen und seine Taten für ihn eine deutlichere Sprache. „Ähm... Levi... Wäre es...naja... wäre es vielleicht...“ „Oi Balg.... lass das Gestammel! Nachdem wir miteinander geschlafen haben kannst du noch nicht mal normal mit mir reden?!“ „Doch! Ich wollte fragen, ob du es vielleicht in Erwägung ziehen könntest heute statt auf dem Sessel hier bei mir zu schlafen.“ „Na wenns dir damit besser geht ja okay.“ Dass er das eigentlich auch vorhatte um Eren nah sein zu können lässt er mal außen vor, muss der Bengel ja nicht direkt wissen. „Rutsch rüber!“ So nimmt er die Decke und breitet sie über Eren aus bevor er selbst mit drunter schlüpft. Wie ein Kätzchen schmiegt sich der Jüngere an die Brust des Schwarzhaarigen. Sorgsam nimmt dieser ihn auch in den Arm und schenkt ihm einen weiteren Kuss. „Aber das bleibt unter uns. Vorerst. Haben wir uns verstanden?“ „Ja Levi. Hauptsache zwischen uns ist das klar.“ nuschelt Eren leise und ist schon auf halbem Weg in einen tiefen festen Schlaf. Levi liegt noch etwas länger wach und ist schon damit zufrieden den Größeren einfach weiter zu betrachten. Es ist nicht so, dass er sich dafür schämen würde mit Eren zusammen zu sein. Es ist eher die ungewisse Tatsache die noch im Raum schwebt ob es noch immer so ist wenn Eren alle seine Erinnerungen wieder zurück bekommt. Das wäre sozusagen für ihn ein Schlag in die Magengrube und das kein zaghafter sondern eher ein richtig heftiger Schlag. Wenn dann schon alle von ihrer Beziehung wüssten, dann wäre klar, dass er danach wohl mit besorgten wenn nicht sogar mitleidigen Blicken dazu bestraft würde. Allein der Gedanke daran, Eren nach diesem Erlebnis und nachdem er sich selbst auch eingestanden hat, dass er etwas für ihn empfindet, zu verlieren betrübt ihn. Ob er das dann auch in seiner Nähe als Truppenführer aushalten würde wäre auch fragwürdig. Das wäre wie vor einer Kanne des besten Tee´s zu sitzen und ihn nicht trinken zu dürfen. Aber wie er sich selbst wieder sagen muss, sind Gefühle zweitrangig. An erster Position ist noch immer die Rettung der Menschheit oder eher erstmal die verlorenen Erinnerungen wieder zu finden. Levi hatte bisher selten Glück gehabt und will es jetzt erstmal festhalten solange er kann. Die Zeit mit Eren zusammen zu sein genießen während Eren durch seine Führung hoffentlich Fortschritte macht. Bis tief in die Nacht hinein macht er sich weitere Gedanken und schläft dann doch irgendwann ein. Der Morgen beginnt für die beiden Männer wieder vor dem Frühstück. Wie Levi es gewohnt ist mit einer Tasse Tee, was der Braunhaarige mittlerweile auch als Gewohnheit angenommen hat. Zu dieser Zeit haben sie noch weitestgehend ihre ruhe. „Levi! Ich hätte da mal eine Idee... Also wenn du einverstanden bist.“ „Was für eine Idee... Ob sie gut ist und ausgeführt wird entscheide ich immer noch. “ „Also... Es ist ja wichtig, dass ich meine Erinnerungen zurück bekomme. Und da ich jetzt so weitestgehend über mich Bescheid weiß. Wäre es da nicht förderlich, wenn ich beziehungsweise wir, du kommst ja dann mit, uns die Versuche von Hanji ansehen? Vielleicht kommt ja das eine oder andere dann wieder?“ Eren hat sich das genau überlegt. Er will zwar nicht in die Nähe des Titanen aber das muss er unweigerlich früher oder später und wenn es helfen sollte würde er es wirklich früher statt später versuchen. „Gar nicht übel Balg. Du hast ja doch Ideen, die uns helfen könnten. Ich rede mal mit dem Vierauge beim Frühstück.“ „Super!“ freut sich der Braunhaarige sofort, dass er Levi damit überraschen konnte. Warum dieser allerdings etwas bedacht zur Seite schaut ist ihm nicht bekannt. Dass der Schwarzhaarige trotz seiner Zustimmung ein mulmiges Gefühl im Magen hat möchte er nicht zugeben. Denn dann wäre der Tag, an dem Erens Erinnerungen wieder kommen wieder vor seinen Augen näher gerückt. Aber wie er sich schon am Vorabend gesagt hat, sind seine Gefühle und die noch vorhandene Beziehung vorerst zweitrangig. Das will er dem Bengel auch nicht zeigen, denn dann würde er sich nur wieder Gedanken machen. „Levi? Ist alles in Ordnung? Du siehst so grüblerisch aus...“ hakt Eren dann doch noch nach. „Ja. Alles bestens bei mir. Ich bin nur am überlegen bezüglich des weiteren Trainings wie wir das angehen zusammen. Nichts weltbewegendes...“ „Na dann ist ja gut.“ „Okay... Aber sag mal bei dir ist auch alles in Ordnung? Du hast keine Schmerzen?“ „Nein, überhaupt nicht. Es ist zwar noch ein ungewohntes Gefühl aber du warst so bedacht, dass ich keine Schmerzen spüren könnte.“ lächelt der Braunhaarige sofort. „Mach dir um mich keine Gedanken Levi. Wenns nach mir geht, könntest du das gerne jeden Abend machen.“ „Mal sehen. Vielleicht nehm ich das Angebot an.“ antwortet dieser und stiehlt sich noch einen Kuss von Eren. Da noch etwas Zeit vor dem Frühstück ist und die Sonne gerade beschließt aufzugehen, nehmen sich die zwei Männer noch ein wenig Abstand von dem Gemäuer und genießen zusammen einen morgendlichen Spaziergang auf dem Gelände. „Sag mal Eren...“ kommt es Levi währenddessen noch in den Sinn. „Gestern als du über die Mauer gegangen bist und du das erste Mal ohne deine Erinnerungen einem freilaufenden Titan begegnet bist, warum hast du nichts unternommen. Du hast nur da gestanden. Wolltest du dich fressen lassen?“ „Nein... Ich hatte keine Angst. Anfangs ja aber dann....“ „Wie?! Warum? Wusstest du dass ich komme und dir helfe?“ „Nein. Ich war zwar schon so gut wie im Maul dieses Biests drin aber... Ich weiß nicht wieso und warum aber es hat mich runtergelassen und wollte dann wieder seiner Wege gehen...“ „Was?!“ „Ja... Ich hab den Titanen einfach angeblökt und angeschrien, da hat er nur blöd geguckt und mich runtergelassen.“ Wenn Levi es nicht verhindert hätte, wäre ihm jetzt die Kinnlade auf den Boden gefallen. Gerade wegen dieser Fähigkeit sollte Eren doch an den Versuchen mit dem Titanen dabei sein und schaffte es nicht mehr. Und jetzt.... Da war die Fähigkeit so einfach mir nichts, dir nichts wieder da. „Warum sagst du mir sowas wichtiges nicht?!“ „Ich wollte es dir ja erklären, aber du hast mir das Wort abgeschnitten... Danach hab ich nicht mehr daran gedacht, das zu erzählen.... Es tut mir Leid, Levi..... Entschuldige bitte vielmals.“ Eren klingt enttäuscht, dass er seinen Vorgesetzten nicht bei dem Gespräch informiert hat. „Ist schon gut Balg. Das war auch meine Schuld, also mach dir keinen Kopf drum. Wichtig ist, dass wir das jetzt wissen.“ „Okay.“ „Ich hoffe du weißt noch wie du das gemacht hast, denn die Forschungen an diesem Titanen, den wir gefangen haben waren genau dafür gedacht.“ „Echt?“ „Ja und wir kamen da nicht mehr weiter, weil du es zwar auf dem ich nenne es einfach mal Schlachtfeld, geschafft hast aber danach nicht mehr.“ „Dann werde ich jetzt beweisen, dass ich es noch kann!!“ Eren ist sehr von sich überzeugt und kann es gar nicht abwarten Levi´s Erwartungen zu erfüllen. „Nicht so schnell Brauner... Wir gehen jetzt frühstücken, danach kannst du dich mit dem Titanen auseinandersetzen. Die Brillenschlange will ja auch dabei sein.... Aber bevor sie sich zu viele Hoffnung macht erzähl ich ihr davon mal noch nichts, die macht sonst nur wieder die Pferde scheu.“ erklärt der Schwarzhaarige ruhig und zieht Eren neben sich her wieder in Richtung des Speisesaals. Kapitel 8: Kontrolle -------------------- Kapitel 8 – Kontrolle Als Eren sich gemütlich an den gewohnten Tisch setzt kommen kurz darauf auch Mikasa, Armin, die Pferdefresse und ein neues Gesicht dazu. „Guten Morgen ihr alle.“ grinst Eren ihnen schon entgegen. Armin ist etwas überrascht, denn mit so viel Freude nach dem gestrigen Tag hätte er nicht gerechnet. „EREN! Kannst du dich wieder erinnern? Mit so einem breiten Lächeln hab ich dich seit Tagen nicht mehr gesehen!“ kretscht Mikasa direkt voran bevor irgendwer den Gruß überhaupt erwidern konnte. „Tut mir Leid, Nein. Mir geht es einfach nur gut. Ähm.... Naja.... ich denke weil... weil... ich endlich weiß warum ich hier so angestarrt werde....“ lügt er sich aus der Misere um nicht seinen Partner zu erwähnen. „Oh... okay... Entschuldige nochmal wegen gestern, ich hatte gar kein Feingefühl für deine Situation.“ schaut sie betroffen zu Boden. „Alles gut. Mach dir darum keine Sorgen mehr. Ist schon gegessen. Lasst uns einfach miteinander frühstücken.“ Eren weiß noch was Levi ihm am Vorabend erzählt hatte, deshalb will er vorerst nicht noch weiter gegen Mikasa rebellieren. Wenn sie eine angebliche Freundin ist würde der wirkliche Eren wahrscheinlich nicht wollen, dass sie weiterhin durch ihn selbst verletzt wird. Und so setzen sich die vier zu ihm. „Ach so, dich hab ich noch nicht nach deinem Namen gefragt. Entschuldige, wir kennen uns bestimmt schon, aber wie du bestimmt weißt... naja...“ spricht er das noch unbekannte Mädchen am Tisch an. „Ja, stimmt. Ich bin Sasha.“ lächelt sie freundlich zurück. „Zu mir warst du nicht so nett du selbstmörderischer Bastard!“ regt sich nun Jean auf. „Tja wie man in den Wald hineinruft so schallt es wieder heraus Pferdefresse!“ keift Eren sofort zurück. Wie dieser Antwortet hört er allerdings nicht mehr, denn um ihn herum wird alles schwarz und er befindet sich in einem anderen Speisesaal. Er streitet gerade selbst mit Jean, doch dann steht auf einmal ein Vorgesetzter in der Tür und fragt, warum so ein Lärm veranstaltet wird. Geistesgegenwärtig holt Mikasa die beiden aber aus der Schusslinie. „Sasha hat einen fahren lassen...“ antwortet sie ruhig. Und schon ist Eren wieder unter seinen Freunden und muss direkt anfangen zu lachen. „Ey! Eren! Hör auf so krank zu lachen! Ich beleidige dich hier vom feinsten und du machst dich drüber lustig!“ meckert Jean ihn an. „Hahahaha Ach echt?! Hab ich nicht mitbekommen.... Entschuldige.“ und schon muss er wieder losprusten. „Eren? Ist alles in Ordnung?“ fragt Armin kurz und knapp. „Ja. Ich habe mich nur gerade wieder an etwas erinnert...“ Sofort will auch Mikasa wissen an was er sich erinnert wenn er so ausgelassen lacht. „Also ganz ehrlich Mikasa... So schräg wie du auch drauf bist... du kannst ja auch lustig sein...“ „Hä?! Was meinst du?“ „Der war echt gut... Sasha hat einen fahren lassen.... Sorry Sasha, aber die Erinnerung kam so plötzlich, da konnte ich nicht mehr...“ Doch sie wird nur rot und macht sich so klein wie es nur geht. Mikasa hatte zwar gehofft, dass er sich wieder an sie erinnert, doch auch wenn es nur eine bedeutungslose Erinnerung in ihren Augen ist, so ist sie doch froh, dass sie wenigstens schon einmal wieder aufgetaucht ist. Da sie mittlerweile aufgegessen haben will sich Eren verabschieden, weil er noch mit Levi an den Versuchen teilnehmen will. Doch er geht nicht ohne Sasha einmal kurz die Hand auf den Kopf zu legen. „Entschuldige nochmal wegen eben Sasha. Ich weiß, dass es nur ein Ablenkungsmanöver war. Aber danke, dass du damals keinen Einwand erhoben hast.“ lächelt er freundlich. „Ist schon okay. Es ist Vergangenheit.“ lächelt sie zurück. Und schon macht sich Eren auf den Weg zu Levi. Doch Mikasa sieht ihm noch misstrauisch hinterher. Warum ist er zu ihr so freundlich.... Warum nicht auch zu Mikasa.... Hatte sie so viel falsch gemacht? Oder steckt was anderes dahinter... Auch wenn es etwas abwegig klingt für Mikasa gehen ihr solche Gedanken durch den Kopf. Als Eren am Tisch der Truppenführer eintrifft wird er auch schon direkt von Hanji überrannt. Was hatten heute alle nur mit ihm? Mikasa, Jean und Hanji alle stürmen auf ihn ein. „Levi hat es mir erzählt Eren! Das finde ich klasse, dass du dabei sein willst! Zwar bist du noch nicht wieder auf aktuellem Stand aber Hut ab, dass du dich jetzt schon wieder in den Sattel wirfst!! Wir hatten zwar an Bean und Sonny noch nicht viel neues aufdecken können. Um genau zu sein gar nichts, aber das ist ja jetzt mal dahingestellt. Wir werden einfach mit diesem Titanen weitermachen und....“ Wieder ist Eren abwesend... vor seinem inneren Auge erzählt Hanji ihm alles über die Versuche die sie bereits angestellt haben und das im schnelldurchlauf. So gesehen erzählt sie die ganze Nacht durch und dann wurden die Versuchstitanen getötet. „auf jedenfall denke ich, dass wir diesmal bestimmt den ein oder anderen Fortschritt machen können. Und wenn du wieder dabei bist können wir auch zusammen mit dir daran arbeiten. Das freut mich ehrlich!“ endet sie. „Entschuldige Hanji... Ich war einen Moment weg..“ „Ich erzähls dir gerne nochmal. Also...“ „Klappe halten Vierauge! Was war es Eren?“ ist Levi direkt beim Thema, der schon weiß was das zu bedeuten hat. „Nicht viel... aber es war eine ganze Nacht, in der Hanji mir alles über die Versuche erzählt hat und dann wurden die zwei gefangenen Titanen getötet.“ „Sonny und Bean.... Du erinnerst dich daran? Das ist ja wunderbar! Dann können wir ja direkt mit den neuen Versuchen weiter machen!“ freut sich die Brillenträgerin. „Ich … denke schon. Je mehr ich hier täglich mitbekomme umso schneller kommen die Erinnerungen wieder!“ bekundet Eren ehrgeizig wie eh und je. Levi freut sich mit dem Jungen, doch die Angst ihn zu verlieren wenn dieser seine Erinnerungen zurück hat steigt weiter an. Das überspielt er jedoch nach außen hin mit seiner normalen abweisenden Haltung. Als dann auch Hanji und Levi zuende gefrühstückt haben nimmt die Brillenträgerin die beiden Männer mit zu dem gefangenen Titan, dem sie mittlerweile den Namen Marvin gegeben hat. „Hallo Marvin! Wir sind wieder da! Ich hab dir Besuch mitgebracht. Eren und Levi kennst du doch noch oder? Klar kennst du sie noch. Eren wird uns ab heute wieder unterstützen.“ beginnt Hanji den Titanen zuzutexten. Ob er das allerdings versteht ist noch fragwürdig, denn er schaut sie eher an als würde er gerne ein Stück abbeißen wollen. „Heichou... ist sie immer so?“ „Ja...daran musst du dich nochmal gewöhnen... das ist Alltag für das Vierauge... Aber mach dir nichts draus, das ist für alle anderen hier auch unnormal. Nur sie ist so abgedreht.“ „Okay... Na dann mal auf ins Gefecht.“ „Gut, dann versuch dein Glück Balg. In der Hoffnung dass wir einen Schritt weiter kommen....“ Eren schaut sich den Titanen genau an und überlegt sich, was er tun könnte, da die Bewegungen durch die Nägel sehr eingeschränkt sind. Auch der Titan mustert den Jungen. Fest entschlossen blickt Eren nun in die Augen des Titanen. „Streck deine Zunge raus.“ befiehlt er. Der Titan schaut aber nur verständnislos zurück. Der Braunhaarige versucht es noch einmal. „Streck deine Zunge raus.“ seine Stimme klingt noch ruhig. Levi hatte es sich eigentlich schon gedacht und seufzt hörbar. Eren wollte doch beweisen, dass er es kann und jetzt ist er gerade wieder dabei seinen Partner und Vorgesetzten zu enttäuschen. Am Vortag hat es doch ohne Probleme funktioniert. Hanji mustert den Größeren der Männer und legt ihm verständnisvoll eine Hand auf die Schulter. „Mach dir jetzt keinen Stress Eren. Wir machen einfach die normalen Versuche weiter wie bisher.“ Doch das stachelt den Jungen noch weiter an, er ärgert sich über seine Unfähigkeit und innerlich brodelt seine Wut. „VERDAMMT NOCHMAL! ICH SAG DU SOLLST DEINE BESCHISSENE ZUNGE RAUSSTRECKEN!!!“ schreit er das Ungetüm an. Auch wenn weder Hanji noch Levi daran glauben, dass es jetzt noch was bringt überzeugt sie Marvin vom Gegenteil und tut endlich wie ihm geheißen. Zwar Langsam aber er tut es. Als Hanji das sieht kann sie nur noch jubeln und fällt Eren um den Hals. „Das könnte ein Glückstreffer gewesen sein... Mach das nochmal Balg.“ will Levi eine Bestätigung, dass es jetzt funktioniert. Eren nickt ihm zu und konzentriert sich wieder auf den Titanen. Vielleicht hat es irgendwas mit den Emotionen zu tun überlegt er. Er legt all seinen Willen in seine nächsten Worte. „Beiß dir deine Zunge jetzt ab!“ befiehlt er im harschen Ton und wie auf Kommando beißt Marvin zu. Hanji kann es kaum fassen, Marvin hört auf Erens Befehle und das jetzt zum zweiten Mal an einem Tag. „Großartig!! Du kannst es Eren! Das bringt uns ein großes Stück weiter!“ freut sie sich über alle Maßen. „Das hast du gut gemacht Balg. Wenn das auch bei frei laufenden Titanen sofort funktioniert könnten wir das Loch in Mauer Maria ohne Verluste verschließen und unser Gebiet zurück erobern. Dafür brauchst du dann aber noch ein wenig mehr Training.“ lobt ihn nun auch Levi. „Ja Heichou! Ich werde mein möglichstes tun.“ „Da das ja jetzt geklärt ist Levi. Sollen wir nicht mal versuchen ob Eren seinen eigenen Titanen noch unter Kontrolle hat?“ schießt Hanji mit ihrem weiteren Eifer übers Ziel hinaus. „NEIN! Das will ich nicht! Wenn ich es nicht schaffe werde ich getötet! Wenn ich Amok laufe müsst ihr mich doch umbringen! Nein!!!“ Eren ist geschockt. Er hat die Drohung seines Hauptgefreiten am Vortag doch selbst gehört und will sein Glück jetzt nicht überstrapazieren. „Keine Sorge Eren...“ lächelt die Brillenträgerin ihn an. „Mach dir da keine Sorgen. Du wirst nicht getötet. Wir haben einen Weg gefunden ohne dass du stirbst. Du wirst dann einfach nochmal aus dem Nacken herausgeschnitten. Es kann zwar sein, dass wir versehentlich deine Gliedmaßen abtrennen. Aber die wachsen ja nochmal nach....“ „Gl..Gliedmaßen... abtrennen...“ „Ist doch besser als zu sterben, findest du nicht Eren?“ „Ähm ja... aber ganz wohl fühle ich mich dabei nicht...“ „Lass dem Balg erstmal Luft zum atmen Brillenschlange. Die erste Hürde ist schon mal genommen. Wir werden das andere einfach vertagen. Wenn er sich dabei nicht wohl fühlt ist das fürn Arsch, dann geh ich eher davon aus, dass er wahrscheinlich die Kontrolle verlieren wird.“ bekundet nun Levi, der es Eren momentan noch ersparen will. Obwohl es ein Versuch wert wäre um die aktuellen Möglichkeiten einschätzen zu können. Hätte er nicht Erens angsterfülltes Gesicht gesehen wäre er ohne zu zögern auf Hanji´s Vorschlag eingegangen. „Levi? Aber es ist doch wichtig, dass wir wissen wo wir stehen. Ich versteh dich gerade nicht. Außerdem wächst doch alles nach... Du kennst doch unsere Lage... Das Loch sollte schnellstmöglich repariert bzw. gestopft werden.“ „Das ist mir klar!! Aber hier sind die Erfolgschancen gleich null, wenn er es nicht will!!“ beendet Levi das Gespräch. „Komm Balg. Wir trainieren jetzt nochmal mit dem Gear. Hol dein Zeug und dann treffen wir uns beim Wald. Du bekommst heute Einzelunterricht von mir.“ bestimmt er. Eren ist erstmal erleichtert, doch merkt er auch, dass beide gerne wissen würden auf welchem Stand er ist. Schnell begibt er sich zurück zur Basis um sein Gear zu holen. Hanji hält Levi allerdings noch kurz auf. „Was ist los Levi? Du bist doch normalerweise nicht so zimperlich.“ sieht sie ihn fragend an. „Es ist alles in Ordnung Brillenschlange!“ Dass er Eren nicht überfordern will und seine Angst gesehen hat will er ihm das wirklich noch ersparen, doch würde er das vor Hanji nicht zugeben. „Das Balg ist nicht so stabil wie du denkst. Ich habe keine Lust, dass er wie gestern nochmal nen emotionalen kriegt und ich das ausbügeln muss!“ flunkert er sie an. „Na gut... Da scheinst du schon recht zu haben. Versteh ich, du kennst ihn wohl mittlerweile besser als ich. Aber du kannst ja versuchen ihn langsam darauf vorzubereiten.“ „Das ist mir klar, das mach ich ja schon. Halt dich da raus, ich entscheide wann er soweit ist. Und geh mir jetzt damit nicht auf den Zeiger.“ Und so macht sich auch Levi auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt. Kapitel 9: Schmerz ------------------ Kapitel 9 – Schmerz Als Eren sich gerade sein Gear umgeschnallt hat will er sich sofort zum Wald begeben. Als ihm Mikasa über den Weg läuft und ihn aufhält. „Wo willst du hin Eren?“ „Training mit dem 3D-Manöver. Der Hauptgefreite gibt mir eine weitere Unterrichtsstunde.“ „Soll ich dich begleiten?“ „Nicht nötig. Heichou gibt mir Einzelunterricht.“ „Oh.... okay... Aber sag mal was ich dich noch fragen wollte. Was denkst du von Sasha?“ „Sasha? Hmmm … Keine Ahnung, darüber hab ich noch nicht nachgedacht. Sie ist sehr nett aber das wars auch schon. Aber warum willst du das wissen?“ „Weil.... Weil du zu ihr direkt nett warst und … naja zu mir nicht wirklich.“ „Ach man Mikasa... Das liegt daran, dass du dich wie ein Kindermädchen aufführst. Ich komme selbst gut alleine klar. Was ich gerne hätte ist eine Freundin, die sich nicht so aufführt. Auch wenn du wie eine Schwester für mich sein sollst. Du gehst mir halt derbst mit deiner Art auf die Nerven. Also lass es gut sein damit, dann komm ich viel besser mit dir klar.“ „Ich werde es versuchen Eren.“ „Gut. Dann sehen wir uns beim Essen!“ verabschiedet er sich von der Schwarzhaarigen bevor er losrennt. Am Wald angekommen wartet Levi schon auf ihn. „Entschuldige, dass ich vielleicht etwas zu spät bin. Mikasa hat mich noch aufgehalten wegen nichts.“ gibt er direkt zu. „Was wollte sie denn jetzt schon wieder?“ „Ach eigentlich nichts... ich war ihr wohl heute morgen zu nett zu Sasha und sie interpretiert da zu viel rein. Das wars eigentlich schon. Ich glaub sie hätte noch was zu meckern wenn sie von uns beiden wüsste Levi.“ erklärt er kurz bevor er seinem Freund einen sanften Kuss auf die Lippen haucht. „Ja... Das glaub ich gerne. Aber da hat sie ja nichts zu melden.“ bestätigt Levi und zieht Eren zu einem noch leidenschaftlicheren Kuss in seine Arme. Gefühlvoll lässt er seine Finger unter Erens Hemd gleiten und streicht über die weiche Haut des Jüngeren. „Mhmmm also wenn der Einzelunterricht dafür gut ist..... dann will ich nur noch Einzelunterricht bei dir haben.“ schnurrt Eren in das Ohr des Kleineren. „Der Einzelunterricht findet heute Abend statt.“ erklärt Levi während er den Hals des Braunhaarigen mit Küssen bedeckt. „Soll ich dir das glauben.... Das …. fühlt sich nicht so an....“ „Ja. Lass mich dir momentan bitte nur ein wenig nah sein Balg.“ denn wer weiß wie lange Levi das noch kann, aber das behält er für sich. Eren mustert ihn von oben herab und ist diese Worte von ihm gar nicht gewohnt. Irgendwas scheint den Schwarzhaarigen zu beschäftigen. „Dann lass uns hier einfach sitzen und zusammen sein Levi.“ erklärt er und setzt sich mit ihm in den Schatten eines Baumes, wo er sich an die Schulter des Kleineren schmiegen und seinen Herzschlag spüren kann. „Kann es sein, dass dich was beschäftigt Levi?“ fragt er dann ganz direkt nach. Der Blick des Hauptgefreiten wählt bewusst eine andere Richtung. „Ja...“ „Es ist wegen dem in den Titanen verwandeln, hab ich Recht? Das ist wichtig für euch oder?“ „Es ist wichtig ja das stimmt. Dann wüssten wir wo wir stehen. Dann wäre die weitere Planung etwas einfacher.“ erklärt Levi, froh darüber dass Eren diese Situation für sein Verhalten verantwortlich macht. Würde er ihm seine Sorge mitteilen, dass wenn er seine Erinnerungen zurück bekommt, er für ihn selbst, Levi, keine Gefühle mehr hegen würde, dann geht er davon aus, dass Eren sich für weiteres blockieren würde oder er sich zu viele Sorgen um seinen Vorgesetzten machen würde. Das will Levi nicht also bleibt er bei der aktuellen Situation mit der Verwandlung in den Titanen. „Tut es weh?“ „Was?“ „Wenn ihr mich da raus schneiden müsst und mir irgendwas abschneidet? Tut mir das weh?“ „Keine Ahnung. Das kann ich dir nicht sagen, aber bisher hast du dich noch nicht beschwert. Es ist auch nicht so dass wir dir immer was wegschneiden.“ „Okay... Dann... dann mach ich es.“ „Du willst es jetzt doch tun?“ mustert Levi ihn. Obwohl Eren sich nicht wirklich sicher ist und sich gemischte Gefühle in seinem Gesicht zeigen ist er doch entschlossen, Levi und dem ganzen Trupp helfen zu wollen. „Ja. Ich mache es. Aber wenn du mir was abschneidest hab ich was gut bei dir. Versprochen?“ „Versprochen.“ bestätigt Levi und erhebt sich langsam. „Aber erst heute Mittag. Bereite dich einfach seelisch schon mal darauf vor Balg.“ Am Nachmittag haben sich die Männer wieder mit Hanji verabredet um Eren zu unterstützen und zu sehen, wie er mit dieser Situation klar kommt. Levi´s Einheit hat sich dem Versuch auch komplett angeschlossen um im Ernstfall auch mit eingreifen zu können. „Also Eren. Du musst ein klares Ziel vor Augen haben, warum du zum Titanen werden willst und dann verletzt du dich selbst. Du hast dir meistens dafür in die Hand gebissen.“ erklärt die Brillenträgerin ihm das Verfahren. „So einfach ist das?“ Eren sieht auf seine Hand und mustert sie genau. „Ja. Also überleg dir ein Ziel und dann los Balg. Keine Angst wir sind alle da. Wie beim Manöver-Training.“ gibt ihm Levi nochmal Mut. Eren atmet nochmal tief durch bevor er versucht sich ein Ziel zu setzen. „Ich will stärker werden und trainieren für Levi. Für alle Menschen.“ betet er gedanklich sein Mantra runter und entschlossen beißt er sich so fest er kann in die Hand. Plötzlich blitzt es auf und die allen anderen bekannte Druckwelle breitet sich aus. Es hat funktioniert! Der riesige Titan baut sich vor der gesamten Mannschaft auf und verharrt vor ihnen. Als der Staub sich gelegt hat bewegt sich Eren noch immer nicht. „Da stimmt was nicht....“ Levi nutzt sein 3D-Manöver und begibt sich auf die Schulter des Ungetüms. „Oi Balg. Eren alles in Ordnung bei dir?“ fragt er den Titanen. Doch noch immer keine Reaktion. „Ich schneide dich jetzt da raus.“ beschließt der Hauptgefreite, der keinen weiteren Grund sieht weiter zu warten. Anscheinend war der Junge noch nicht so weit. Doch als er seine Klingen ansetzen will schreit der Titan markerschütternd auf und greift sich an den Kopf. Levi kann sich mit Leichtigkeit auf ihm halten. Wie als hätte er starke Schmerzen fällt er auf die Knie und hält sich seinen Kopf fest. „Eren! Bleib ruhig. Alles ist gut!“ versucht er ihn zu beruhigen. „LEVI! Hol ihn da raus!“ schreit ihm nun auch Hanji entgegen, der wahrscheinlich auch aufgefallen ist, dass das nicht mit rechten Dingen zugeht. Direkt macht sich Levi daran den Nacken aufzuschneiden, doch da sich der Titan noch immer bewegt muss er versuchen genau zu treffen. Mit größtmöglicher Präzision geht er an sein Werk und kann den Jungen schnell freilegen, herausziehen und springt mit ihm herunter zu Hanji. Er verzerrt schmerzhaft sein Gesicht. Armin und Mikasa kommen direkt dazu. „Was war das? Das ist so noch nie vorgekommen.“ bemerkt Hanji. „Wir können später immer noch weiter diskutieren. Jetzt wird das Balg erstmal zurück gebracht.“ erklärt Levi entschieden und schultert den Jungen. „Soll ich helfen Sir?“ will Mikasa wissen. „Tragen kann ich den Bengel noch alleine.“ motzt Levi sie an und läuft los in Richtung der Basis. Hanji, Armin und Mikasa folgen ihm auf dem Fuße. Er schlägt auch sofort den Weg zu Hanji´s Räumen ein, damit diese ihn untersuchen kann. Kurz nachdem Levi ihn auf einer Barre abgelegt hat öffnet Eren auch schon die Augen und greift sich an den Kopf. „Heichou....“ „Ganz ruhig Balg. Hanji ist hier und untersucht dich sofort.“ erklärt er ruhig. „Weißt du was passiert ist?“ „Ich... ich... ich hab mich in den Titanen verwandelt...und... und... da ist alles auf mich eingestürmt.“ „Deine Erinnerungen?“ „Ja... Als wären sie weg gewesen.“ „Sie waren ja auch weg.“ erklärt Hanji jetzt die ihm schon in die Augen leuchtet. „Echt? Ich... ich weiß es nicht.“ „Kannst du dich nicht an die letzten Tage erinnern Eren?“ will Mikasa sofort wissen. „Nein... irgendwie nicht.... Ich weiß noch wir waren beim Nahkampftraining und dann war ich in dem Titanen und mein Kopf ist fast explodiert.“ Levi´s Herz zieht sich sofort zusammen und schmerzt, aber er will es sich nicht anmerken lassen. Mikasa, Armin und Hanji freuen sich sehr über dieses Ereignis, doch Hanji stößt es auch etwas auf, denn der Fortschritt des Morgens war dann wohl auch wieder dahin. Es ist der schlimmste Fall für Levi eingetreten. Eren wusste nichts mehr von ihrer Beziehung. Er steht einfach da und weiß nicht was er sagen oder tun soll. „Das...Das freut mich für dich Balg. Dann... Dann kannst du dir gleich deinen Kram bei mir abholen kommen...“ presst er sich durch die Zähne. „Heichou? Warum? Wieso ist das bei Ihnen?“ „Eren. Du wurdest für die Zeit in der du keine Erinnerungen hast bei Levi einquartiert. Wir wollten kein Risiko eingehen. Erwin hielt es für am besten, wenn Levi dich im Blick hat.“ „Achso... Danke Heichou... Ich werde es mir gleich holen kommen. Aber Hanji? Hast du vielleicht noch irgendwas gegen die Kopfschmerzen? Mein Kopf platzt gleich.“ bittet er die Brillenträgerin freundlich. „Aber klar Eren.“ bestätigt sie und gibt ihm sofort ein Medikament und etwas Wasser. Levi hat sich indessen schon unbeachtet aus dem Zimmer gestohlen und geht mit undurchsichtiger Miene in sein Schlafzimmer. Lustlos lässt er sich auf den Sessel fallen. Er hatte sich wirklich mal wohl gefühlt mit jemandem in seiner Nähe. Jemandem den er wirklich mochte. Eren hatte seine Erinnerungen wieder, was ein Erfolg für die Truppe war, aber für ihn bedeutete es nun auch den Verlust seines Partners. Für sich selbst kommt es Levi vor wie ein rabenschwarzer Tag. Und er wollte doch endlich in seinem Leben einmal die Nähe genießen. Auch wenn er weiß, dass seine Gefühle in dem Falle zweitrangig sind und es zum Wohle der Menschheit ist, wäre er jetzt wirklich gerne einmal egoistisch und hätte den anderen Eren am liebsten wieder. Der Schmerz in seiner Brust nimmt sein ganzes Wesen für den Moment ein und eine einzelne Träne rinnt ihm über die Wange. „Hm... der Einzelunterricht heute abend fällt wohl aus...“ lächelt er trocken in sich hinein, als er an den Morgen im Wald denkt und das glückliche Lächeln des Braunhaarigen vor sich sieht. Ein so ehrliches gefühlvolles Lächeln, was nur ihm gilt wird Levi von dem Jüngeren wohl nicht mehr sehen. Genauso wie die leuchtenden grünen Smaragde, die ihn anstrahlen. Eigentlich würde er keinen Moment der letzten Tage missen wollen, doch der jetzige Schmerz übermannt ihn schon fast. War es den Schmerz wirklich wert? Fragt er sich selbst und geht die Tage im Kopf nochmal durch. Doch wie er es dreht und wendet, im Endeffekt kommt er nur auf die selbe Antwort. Ja, es war es definitiv wert. Er fühlte sich wohl in Erens Nähe. Er hat sich sogar ein wenig öffnen können und so viel Wärme durch den Jungen erhalten, die er selbst gar nicht imstande war zu geben. Irgendwann, wenn diese Schlacht gegen die Titanen ein Ende hätte, würde er sich Eren ganz öffnen. Dafür musste er einfach weiter machen. Weiter überleben. Und wenn Eren dann jemand anderen lieben würde, er hatte das Recht es zu erfahren. Zu erfahren, wie er und Levi sich gegenseitig gebraucht und gefunden haben. Sie hatten sich gut ergänzt. Und wenn es nur wenig Zeit war, die sie zusammen alleine hatten. So würde er es doch in guter Erinnerung erhalten. Ein leises Klopfen reißt ihn aus seinen Gedanken. „Ja! Wer ist da?!“ fährt er die Tür barsch an. „Heichou.... Ich bin es Eren Jäger. Sie sagten, ich soll meine Sachen bei Ihnen holen kommen.“ „Komm rein!“ Er holt nochmal tief Luft und macht sich auf den Schmerz gefasst, Eren wieder zu sehen und das er wieder nur den Vorgesetzten spielen musste. Langsam öffnet sich die Tür und der Braunhaarige kommt gefasst herein. „Der rechte Schrank. Da ist dein Zeug drin Balg. Hols dir einfach und dann verschwinde wieder.“ erklärt der Schwarzhaarige tonlos. Eren nimmt sich alles was ihm gehört und sieht Levi nochmal eindringlich an wie er so abweisend auf seinem Sessel sitzt. „Heichou?“ „Was denn noch Balg!“ „Ich wollte mich bedanken. Ich weiß zwar nicht was die letzten Tage vorgefallen ist, aber danke, dass Sie sich um mich gekümmert haben. Ich hoffe ich habe Ihnen keine Unannehmlichkeiten gemacht....“ „Das war Erwins Befehl, außerdem bin ich für dich verantwortlich Balg. Und nein, du hast mir keine Unannehmlichkeiten bereitet und jetzt geh zu den anderen Bälgern, ich muss noch Berichte schreiben.“ redet er sich raus. Hauptsache er ist wieder alleine. „Ja Verstanden Heichou!“ salutiert Eren bevor er aus der Tür tritt und diese hinter sich zuzieht. Da waren sie, die schmerzenden Gefühle, Eren so nah zu sein und doch so unerreichbar. Levi kann sich kaum wirklich konzentrieren. Berichte muss er keine schreiben, aber irgendwie muss er sich ablenken und nimmt sich das erstbeste Buch zur Hand was er findet und beginnt zu lesen. Kapitel 10: Traum? ------------------ Kapitel 10 – Traum? Das Frühstück ist wie jeden Morgen. Eren hat sich nach den vergangenen Tagen wieder im normalen Schlafsaal eingefunden. Es war die erste Nacht wieder dort obwohl es für ihn so war, als wäre er nie weg gewesen. Sein Traum der Nacht beschäftigte ihn stark, dass er bereits um fünf Uhr wach war und seinen Gedanken nachgegangen ist. Sein Traum wirkte so echt und doch so surreal. „Eren? Stimmt was nicht?“ fragt Armin nach, dem das gedankenverlorene Gesicht seines Freundes nicht entgangen ist. „Doch doch, alles gut Armin. Ich hatte nur einen merkwürdigen Traum, der mich beschäftigt.“ „Erzähl mal.“ mischt Mikasa sich ein. Glücklich, den alten Eren wieder zu haben. „Ich habe irgendwie jeden angemeckert. Den Hauptgefreiten als Zwergenmännlein betitelt, sogar Kommandant Erwin. Ihn hab ich sogar einen einarmigen Banditen genannt. Und Mikasa... dich konnte ich irgendwie gar nicht leiden und hab mich des öfteren über dich beschwert....“ „Moment... Was?!“ „Ja ich war irgendwie ziemlich angefressen.“ „Kann es sein, dass du in deinem Traum auch das Gear neu lernen musstest?“ „Ja! Woher weißt du das?! Ich wusste auch nicht, dass ich ein Titan bin und als ich es herausgefunden hab, bin ich abgehauen. Komisch oder? Das ist doch lachhaft der Traum oder?“ „Eren....“ Armin kommt schon direkt der richtige Gedanke. „Das was du geträumt hast, waren die letzten Tage.... Als du deine Erinnerungen verloren hast....“ „Du hast nicht wirklich Erwin als einarmigen Banditen betitelt!“ meckert Jean. „Wenn es wirklich die letzten Tage waren.... ähm dann ja....Scheiße... Mikasa... Es tut mir Leid, dass ich dich dann so angefahren habe. Aber... um ehrlich zu sein, du bist auch wirklich wie ne Glucke. Nicht böse gemeint aber das kann wirklich schnell nerven...“ „Ist... ist okay Eren. Ich werde versuchen mich zu bessern.“ „Dann würde ich sagen, entschuldige dich gleich besser noch bei Erwin, wenn du es noch nicht gemacht hast. Aber habt ihr nicht auch das Gefühl, dass der Hauptgefreite Levi momentan etwas komisch drauf ist?“ denkt Armin laut nach. „Stimmt. Der ist gestern ohne einen Ton zu sagen gegangen und dann hab ich ihn nicht mehr gesehen. Das Training ist zum ersten Mal wegen ihm ausgefallen....“ bestätigt Mikasa sofort und schaut zu seinem Tisch rüber. Die Blicke folgen ihrem. „Der normale Gesichtsausdruck auch wenn er immer emotionslos war wirkt auf mich etwas gequält.“ erklärt sie. „Ja würde ich auch sagen. Vielleicht hat er was falsches gegessen...“ versucht Sasha hinein zu interpretieren. Eren weiß es jetzt besser... „Das glaube ich nicht. Er hat nichts falsches gegessen.“ „Was denkst du denn du Oberschlaumeier?!“ entgegnet Jean nun schnippig. Eren will nichts konkretes sagen, da er nicht weiß, wie Levi darauf reagieren würde. Aber fest steht für Eren, er muss mit Levi sprechen. Warum hat er sich nicht an sein Versprechen gehalten und ihn geschlagen, oder ihm zumindest erklärt was er wieder vergessen hat. Wenn doch schon jeder sieht, dass es ihm nicht gut geht, sollte er doch wenigstens sehen, dass er es ändern kann. Denn auch wenn er es die ganze Zeit nicht zugegeben hat. Eren fühlte schon vor seinem Unfall diese Zuneigung zu seinem Vorgesetzten. Doch sagen wollte er es ihm nie. Diese Situation hat alles geändert. Er weiß genau, dass Levi auch etwas für ihn empfindet. „Ach ist, nur so ne Eingebung. Ich glaube es einfach nicht.“ tut Eren das Thema schnell ab. „Vielleicht braucht er nur etwas Ruhe.“ lacht er gekünstelt. „Na wenn du meinst.“ Jean will jetzt auch nicht weiter drauf eingehen und frühstückt einfach weiter. Nachdem auch Eren und die anderen fertig mit ihrem Frühstück sind und ihr Geschirr abgeräumt haben wäre jetzt eigentlich für sie wieder das Nahkampftraining angesagt. „Geht ihr schon mal vor, ich muss mich noch bei Erwin entschuldigen und mit dem Hauptgefreiten sprechen.“ entschuldigt sich Eren bei seinen Mitstreitern und begibt sich zum Tisch der Führungsebene. „Heichou! Hätten sie kurz Zeit für ein Gespräch unter vier Augen?“ „Was? Äh... Ja... Gut Balg, wenn du meinst. Ich wasche mir noch die Hände, dann kommst du kurz in mein Zimmer. Aber mach es kurz, das Nahkampftraining wartet!“ „Ja Heichou!“ Levi ist etwas verwirrt, warum der Bengel mit ihm reden will. Aber er kann es ihm nicht abschlagen. Er erhebt sich und verlässt den Raum schon mal. „Kommandant Erwin, es tut mir Leid!“ wendet er sich nun an den Blonden. „Was meinst du?“ er wirkt etwas überrascht. „Ich hätte Sie nicht einarmigen Banditen nennen dürfen. Es tut mir Leid. Ich... ich weiß nicht was ich sagen soll um das wieder gut zu machen. Ich war nicht Herr meiner Sinne.“ „Ach so... Das ist gegessen Eren. Alles okay. Ich verzeihe dir. Du weißt wieder was in den letzten Tagen alles passiert ist?“ „Ja Kommandant.“ „Dann geh zu ihm...“ „Was?!“ „Geh zu Levi. Er ist nicht mehr der Selbe seit gestern Nachmittag.“ „Er hat ihnen erzählt...“ „Niemand hat mir was erzählt Eren. Aber ich hab Augen im Kopf und kenne ihn schon lange. Keine Ahnung wie du das gemacht hast, aber ich glaube du fehlst ihm.“ „Vielen Dank Sir. Darf ich dann um ihre Erlaubnis bitten, natürlich wenn der Hauptgefreite auch einverstanden ist, umzuziehen?“ „Erlaubnis erteilt. Und Eren....“ „Ja?!“ „Nächstes Mal... etwas leiser....Bitte... Mein Zimmer ist direkt neben dem von Levi...“ „Oh..... Ja verstanden Sir.“ Eren ist froh, dass Hanji schon vor Levi gegangen ist, sonst hätte es irgendwer noch mitbekommen bevor Levi es wüsste. Doch jetzt will er sich beeilen um zu seinem Vorgesetzten zu kommen. Das zählt nun nur noch für ihn. Zaghaft klopft er wieder an der Tür des Schwarzhaarigen. „Komm rein Balg! Und mach es kurz!“ kann er nur hören und betritt den Schlafraum des Kleineren. „Heichou... Ich muss mit ihnen sprechen!“ „Ja ist klar, also was willst du?“ „Heichou. Sie sagten mir einmal ich solle Vertrauen haben.“ „Ja und weiter?“ Levi weiß nicht worauf der Bengel jetzt hinaus will. So ist Eren ein Buch mit sieben Siegeln für ihn. Vorher hat er gesagt was er dachte. Aber seit gestern kann Levi ihn nicht mehr einschätzen und mustert ihn genau. „Ich vertraue Ihnen. Ich habe Ihnen immer vertraut!“ „Das ist ja auch gut so. Ich bin dein Vorgesetzter, du solltest mir das auch entgegenbringen.“ bleibt er weiterhin versucht kühl. „Aber.... Du Idiot solltest dich auch an deine Versprechen halten und mir eine reinhauen!!“ „Was?!“ „Du hast mir versprochen, sollte ich mich wieder an alles erinnern und uns beide vergessen, dass du mich zur Besinnung prügelst!!“ meckert Eren traurig und schaut Levi in die Augen, der noch etwas geschockt vor ihm steht. „Ich habe mich wieder erinnert... ich habe mich erinnert und es für einen Traum gehalten Levi. Warum wolltest du dich nicht an dein Versprechen halten?“ „Eren... Ich... Ich konnte es nicht. Ich kann meine Gefühle nicht vor meine Pflichten stellen... Ich wollte es dir sagen, wenn alles vorbei ist. Wenn wir die Schlacht für uns entschieden haben... Deshalb....“ „Deshalb warst du ein Idiot... Jeder hat gesehen, dass es dir nicht gut geht und ich habe es erst deuten können, als ich erfahren hab, dass mein Traum die Erinnerung der letzten Tage war. Levi...“ „Dann sollen sie es halt gesehen haben, aber es ist schmerzhaft.“ „Wenn du aber dann nicht auf der Höhe bist gedanklich bringt es niemandem etwas. Levi außerdem ich bin doch nicht aus der Welt.“ „Ja... Schon klar... Was hast du denn jetzt vor mit deinen neuen Informationen? Willst du mir vielleicht die Hand halten, damit es nicht so schwer ist? Jetzt wo du wieder du bist...“ „Vergiss es Levi!! Was ich vorhabe... Ich will mit dir zusammen sein!! Auch wenn du mir jetzt nicht glauben willst. Ich habe schon vorher etwas für dich empfunden aber nie den Mund aufgemacht! Lass uns bitte da weiter machen wo wir aufgehört haben....“ „Eren....“ Levi kann es gar nicht fassen. Die ganze letzte Nacht hat er sich Gedanken darum gemacht, wie er seinen Schmerz unter Kontrolle bekommen kann und nun kommt dieser Bengel und holt ihn aus diesem tiefen Loch heraus. Das was sich der Schwarzhaarige eigentlich gewünscht hat ist doch nicht so weit entfernt wie er es sich gedacht hat. So zum greifen nah... sein eigenes Glück ist so nah... „Ich liebe dich Levi.“ erklärt Eren standhaft und legt seine Hände an Levi´s Hüfte um ihn zu sich zu ziehen. Zaghaft legt er auch seine Lippen auf die des Kleineren und freut sich, dass dieser sofort auf den Kuss eingeht. Sanft umschlingen sich ihre Zungen und streicheln einander. Der Schwarzhaarige umschlingt Eren mit seinen Armen und drückt ihn feste an sich, damit er selbst auch registriert, dass dies hier wirklich passiert und kein Hirngespinst ist. „Tu mir nur einen Gefallen Balg....“ „Jeden!“ „Jag mir bitte nie wieder so einen Schrecken ein.“ „Nein, versprochen Levi. Ach und.... ähm ich hoffe es ist für dich in Ordnung... Ich habe Erwin um Erlaubnis gebeten wieder bei dir einziehen zu dürfen. Er ist damit einverstanden....“ „Du hast schon gefragt? Warum das?!“ „Ich wollte mich nur für den einarmigen Banditen entschuldigen... und da hat er mich auf dich angesprochen, dass ich zu dir gehen soll.... er hat es bemerkt... auch ähm... naja... weil wir nicht gerade leise waren... Und da hab ich mir gedacht, ich frag einfach....“ „Ich bin einverstanden ja... Aber damit du es weißt, ich bin immer noch dein Vorgesetzter! Entscheidungen musst du noch mit mir fällen! Ist das Klar!“ „Ja Heichou! Ähm Levi! Danke.“ „Wofür?“ „Dass du noch immer der Levi bist, den ich kennen und lieben gelernt habe....“ wird Eren leicht rot. „Aber ich denke wir sollten jetzt mal zum Nahkampftraining, sonst fragen sich die Anderen noch wo wir bleiben...“ versucht Eren schnell abzulenken. Levi ist hin und her gerissen...Sollte er jetzt einmal egoistisch sein oder nicht? Jetzt, da Eren wieder da ist, hat er natürlich alle Zeit der Welt. Aber die Freude, dass er wieder in seinen Armen ist, lässt alles für den Augenblick nebensächlich erscheinen. Als Hauptgefreiter sollte er natürlich alles andere vorziehen und pflichtbewusst sein, aber einen Morgen sollte seine Truppe sich auch so beschäftigen können. „Ach scheiß drauf... Die kommen auch einmal gut ohne uns klar...“ „Was meinst du?“ „Du hast gestern Abend deinen Einzelunterricht verpasst, den müssen wir noch nachholen Balg! Wann gedenkst du das zu tun?“ Eren ist erstmal etwas verwirrt, doch innerhalb eines Sekundenbruchteils hat es nun auch bei ihm Klick gemacht und spielt mit. „Oh Levi, Heichou. Es tut mir außerordentlich Leid. So weit hätte ich es natürlich nicht kommen lassen dürfen. Es wäre natürlich besser, wenn wir den Einzelunterricht direkt nachholen, damit ich es nicht noch einmal vergesse. Ich möchte dieses Previleg natürlich wahrnehmen.“ grinst Eren bevor er die Lippen seines Vorgesetzten wieder für sich beansprucht und ihn so aufs Bett dirigiert und Levi sich nach hinten fallen lässt. Langsam macht es sich Eren auf der Körpermitte seines Vorgesetzten „gemütlich“. Er beugt sich zu Levi hinunter um ihn wieder in einem Kuss gefangen zu nehmen. Jedoch will Levi ihm nicht das Ruder überlassen und knabbert erstmal verhalten an Erens Unterlippe als er beginnt dem Jungen das Hemd auszuziehen. Die weiche unberührt aussehende Haut seiner Brust ist so verführerisch und warm, dass Levi sie mit der Zunge erkunden will. Zärtlich streicht seine Zungenspitze vom Bauchnabel bis hinauf zu Erens Brust, die er weiterhin umspielt. Nur leicht saugt er an den Brustwarzen des Braunhaarigen und schon hört er diesen leise vor sich hin keuchen. Doch ihm selbst geht es nicht besser. Eren bewegt seine Hüfte in leicht kreisender Bewegung über seine bereits in vollem Umfang ausgedehnte Hose. Sein Glied pocht schon schmerzhaft gegen den störenden Stoff. Während Levi seinen Partner weiterhin leidenschaftlich berührt und küsst, zieht dieser ihm auch seine Oberbekleidung aus, was zwar etwas länger dauert als bei ihm selbst aber er genießt jeden Moment davon. Die Lenden der beiden Männer sehnen sich nacheinander und jedes mal wenn sich ihre Erregungen durch den Stoff berühren seufzen sie auch beide lustvoll auf. Levi kann es nicht mehr lange aushalten und wälzt sich mit Eren herum, so dass er nun auf ihm sitzt und befreit den Jüngeren aus seiner Hose. Eren bleib auch nicht untätig und schält seinen Vorgesetzten ebenso aus der störenden Kleidung. Als sich Levi unter den Braunhaarigen begibt und mit seiner Zunge die süße Enge anfeuchtet wirft sich dieser zurück auf die Matratze und fleht innerlich schon fast nach Erlösung. Direkt dringt Levi mit zwei Fingern in ihn ein, was ihn leicht überrascht aufquietschen lässt. Doch schnell gewöhnt er sich wieder an das Gefühl, so dass er sich entspannen kann. Sorgsam beginnt Levi den Größeren zu dehnen ohne ihm weh zu tun. Einen Moment lang kann er sich noch zusammenreißen bevor er sich Levi´s Fingern entgegen drückt. „Ich liebe dich Levi...“ keucht Eren mit geschlossenen Augen. Das ist für den Älteren zu viel... Sein Herz macht einen dreifachen Salto und sein Glied zuckt voller Gier nach Eren. Er entzieht ihm seine Finger und will einfach nur die warme Enge um sich spüren. Mit einer kraftvollen Bewegung dringt er komplett in ihn ein. Etwas Schmerzhaft schreit Eren vorerst auf bevor er sich daran gewöhnt hat und der Ton sich eher schon wieder lustvoll anhört. Mit geschlossenen Augen verweilt Levi in ihm. Nach einem kurzen Moment beginnt der Schwarzhaarige sich in Eren zu bewegen. Das Stöhnen der beiden Männer wird immer ausgelassener. Eren kann auch nur noch Sterne sehen, da der Ältere mit jedem neuen Eindringen den sensiblen Punkt in ihm trifft, genau worauf er abgezielt hat. „Levi... halt.... dich....nicht... zurück... bitte.“ fleht Eren schon. Der Kleinere kann sich nicht mehr halten und stößt immer stärker und schneller in den Jüngeren hinein. Abgehackt und immer unkontrollierter werden seine Stöße. Die Hitze in ihm breitet sich immer weiter aus. Doch als Eren mit einem Aufschrei zwischen ihnen beiden kommt und er sich leicht verkrampft kann Levi seinen Orgasmus auch nicht mehr hinauszögern und ergießt sich selbst mit einem tiefen dunklen Grollen in seinem Partner. Als der Kleinere sich aus Eren zurückziehen will hält dieser ihn jedoch auf und nimmt die Lippen des Schwarzhaarigen in Besitz. „Warte nur noch kurz Levi... Damit ich das zwischen uns noch registrieren kann... Bitte.“ Doch Levi schenkt ihm noch einen kurzen Kuss bevor er sich aus Eren entfernt und ihm ein paar Tücher aus dem Bad zuwirft. Enttäuscht macht der Jüngere sich noch sauber und zieht sich wieder an. Sein Vorgesetzter tut es ihm gleich und richtet seine Kleidung nochmal nach. „Levi... ich gehe schon mal zu den anderen zum Nahkampftraining...“ nuschelt er während sein Partner sich noch prüfend im Spiegel betrachtet, dass seine Kleidung nicht verknittert ist. „Warte Eren... Nicht dass du was falsches denkst...“ „Was meinst du?“ „Deine Bitte von eben. Du hast es schon registriert Eren... Dafür muss das nicht sein...“ „Aber Levi...“ „Klappe Balg! Du musst keine Angst haben, ich lauf dir schon nicht weg. Das Verspreche ich dir und dieses Versprechen halte ich diesmal auch. Solange ich kann werde ich an deiner Seite sein und das nicht nur weil ich die Verantwortung für dich inne habe.“ erklärt Levi mit seiner eigentlich normalen Stimmlage, doch Eren erkennt in den Augen des Kleineren, die Gefühle, die er eigentlich ausdrücken wollte. Sofort schenkt er ihm einen kleinen Kuss sieht ihm tief in die Augen. „Ja ich liebe dich auch Levi.“ lächelt er sanft und macht sich dann mit unsicheren aber schnellen Schritten auf den Weg zu seinen Kameraden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)