Der Feind in mir von Yukithorsuke ================================================================================ Kapitel 5: Bündnis ------------------ Kapitel 5 – Bündnis „Dann halt dich an mich Levi... Bitte. Wenn ich wirklich der bin für den ihr mich alle haltet, dann werde ich nicht sterben. Ich werde jedenfalls alles daran geben die Hoffnung zu werden, die ihr alle in mir seht. Aber ich will nicht, dass du alles so in dich hineinfrisst Levi. Das kann ja nicht gesund sein. Jeder braucht doch einen guten Freund, der immer für einen da ist. Das ist zumindest meine Vorstellung davon. Auch wenn du nicht genau das empfindest wie ich, ich will für dich da sein, wie du auch für mich da bist....“ „Jetzt werd mal nicht gleich übermütig Balg... Es ist immer davon auszugehen, dass man irgendwann drauf geht. Im Kampf mit den Titanen eher früher als später...“ Fast schon nostalgisch schaut Levi zu Boden. „Aber Levi, ich will....“ „Kannst du jetzt mal die Klappe halten Bengel! Ja...ich gebe dir die Chance... Enttäusche mich bitte nur nicht...“ „Das ist alles was ich will Heichou...“ Auch wenn sein Kopf gegen seinen Magen rebelliert, Levi will daran glauben. Es fühlt sich einfach richtig an für ihn. Bevor er genau darüber nachdenken kann was er da genau tut hebt er seine Hand an Erens Kinn und lässt sie einen Moment dort verweilen um ihm in die tiefen grünen Augen zu sehen. Die Farbe in seinem Gesicht wird immer rosiger. „Heichou ich...“ „Klappe Balg...“ hält der Schwarzhaarige ihn ab und legt sanft seine Lippen auf die von Eren. Und es fühlt sich für ihn einfach nur richtig an. Die weichen Lippen auf seinen zu spüren ist so ein gutes Gefühl. Der Jüngere ist zwar erst etwas überrascht, doch bewegt sich nun zärtlich Levi entgegen. Beide genießen die zaghaften aber sinnlichen Berührungen. Nach einer gefühlten Ewigkeit beendet Levi den Kuss und sieht Eren in die leicht verklärten Augen. „Das bleibt unter uns Balg!“ „Ja Heichou...“ „Wenn wir unter uns sind kannst du ab jetzt das Heichou weglassen... Das sollte dir erstmal Beweis genug sein, dass ich dich nicht hasse Bengel...“ „Ja Levi. Das bedeutet mir so viel. Ich verspreche dir, dass ich das nicht vergessen werde, auch wenn meine Erinnerungen alle wieder da sind. Meine Gefühle für dich bleiben die Selben.“ lächelt der rot angelaufene Braunhaarige sein Gegenüber ehrlich an. Levi selbst hätte es nicht so weit kommen lassen wollen, aber jetzt wo Eren diese Gegebenheit nochmal angesprochen hat weiß er wieder warum sein Kopf sich so gegen sein Bauchgefühl gesträubt hat. So heftet er den Blick wieder leer auf den Boden. „Versprich nichts, was du nicht halten kannst Eren. Wenn dem so ist, und du dann keine Gefühle mehr für mich haben solltest, ist das so. Dann kann ich auch nichts daran machen. Aber mach dir um mich...“ „Sag nicht keine Sorgen Levi! Ich mache mir dann aber Sorgen, wenn du wieder alles in dich hineinfrisst. Du trägst dein Herz nicht auf der Zunge aber das ist mir egal. Du bist wie du bist, aber deine gefallenen Kameraden gehen dir nicht am Arsch vorbei. Also rede darüber und wenn es nur das auskotzen über die Titanen ist, dann rede mit mir darüber, wenn es nirgendwo anders geht. Was hier im Raum gesagt wird, bleibt in diesem Raum. Ich werde nie auch nur jemandem ein Wort darüber sagen. Und sollte ich wirklich mit meinen Erinnerungen das hier vergessen oder nicht mehr so empfinden, dann tu mir nur einen Gefallen...“ „Dass so ein Bengel wie du dich so erwachsen anhören kann... Was für einen Gefallen?“ „Hau mir bitte eine rein. Aber bitte mit voller Wucht! Denn wenn das so ist, dann weck mich bitte auf, denn so will ich dann nicht sein.“ „Ich überlegs mir dann mal... Wir werden ja sehen, wenn deine Erinnerungen wieder da sind.... Und jetzt leg dich hin und schlaf. Wir haben morgen noch ne Menge Arbeit mit dir....“ Doch die Bitte des Jüngeren lässt Levi innerlich etwas lächeln. Eren meint es wirklich ernst. Die gleiche Überzeugung wie damals im Kerker der Militärpolizei wird ihm wieder entgegengepfeffert. Der Hauptgefreite ist irgendwie glücklich über die Äußerungen die er zu hören bekam. „Versprich es mir bitte.“ fleht er ihn an. „Ist ja gut. Ich verspreche es. Und jetzt schlaf endlich....“ „Ja mache ich Levi. Aber bleib nicht mehr so lange wach.“ lächelt Eren ihn an und schenkt ihm noch einen kurzen aber zärtlichen Kuss bevor er sich ins Kissen kuschelt. „Gute Nacht Balg.... Und wie lange ich wach bleibe entscheide immer noch ich...“ „Ja. Dir auch eine gute Nacht.“ Nach geschätzten zwanzig Minuten ist Eren auch eingeschlafen, wie Levi an der gleichmäßigen Atmung feststellen kann. Dieser Bengel überrascht ihn immer wieder. „Was stellst du nur mit mir an Eren...“ fragt er sich, da er sich so selbst nicht kannte bisher. Jeder seiner Freunde und Kameraden war wertvoll für ihn, doch Eren... Mittlerweile war er anders. Es schmerzt ihm im Herzen jetzt schon, wenn er wirklich mit den wiederkehrenden Erinnerungen vergessen wäre. Denn erneut würde Levi nicht mit sich kämpfen. Dann würde er es einfach dabei belassen. Das wäre besser für das Balg. Sonst hätte er noch weitere Gedanken, die ihn von seinen Versuchen ablenken würden. Und das wichtigste sind nicht die Gefühle, die Levi mittlerweile langsam für ihn entwickelt hat, sondern die Rettung der Menschheit. Er würde es definitiv dabei belassen. Sollte Eren, dann immer noch so empfinden, wäre Levi natürlich glücklich. Aber er würde definitiv ein Auge mehr auf den Bengel haben. So dass er sich nicht über die Beziehung, wenn es denn eine ist, Gedanken macht, sondern er sich auf seine in ihm schlummernde Fähigkeit konzentrieren kann. Doch wie es im Endeffekt kommen wird kann Levi keiner sagen. Er beschließt es erstmal auf sich zukommen zu lassen und die abendlichen Stunden vorerst mit dem Jüngeren zu genießen, solange er noch so mit ihm reden kann. Das Bild des schlafenden Titanenwandlers, wie er ruhig und sogar mit einem Lächeln im Gesicht in seinem Bett liegt lassen den Hauptgefreiten innerlich ruhiger werden, so dass er gar nicht merkt wie er langsam aber sicher zu einer eigentlich noch viel zu frühen Zeit für ihn in seinem Sessel einschlummert. „Guten Morgen Sonnenschein! Es ist Zeit aufzustehen!“ schallmeit es Levi schon entgegen als er noch in leichtem Schlaf ist. Eren ist schon wach und fertig angezogen. Sanft drückt er dem Kleineren einen Kuss auf die Stirn und lächelt ihn an. Levi schreckt nur schnell hoch. „Wie spät ist es Balg?!“ „Keine Sorge... Es ist ungefähr fünf Uhr. Gestern hast du mich doch um diese Uhrzeit geweckt. Deshalb dachte ich, ich wecke dich jetzt mal.“ „Du... du bist einfach so aufgewacht um die Uhrzeit?“ „Ja... ich bin eigentlich schon eine halbe Stunde oder so wach, aber ich wollte dich noch schlafen lassen.“ „Na sieh mal einer an. Balg... du machst dich ja und das ohne, dass ich was gesagt hab.“ „Tja... dann bin ich wohl noch nicht ganz verloren.“ lächelt der Jüngere siegreich und schenkt Levi noch einen Kuss. „Na komm! Mach dich fertig. Ich will vor dem Frühstück noch was gemacht haben!“ „Was willst du denn noch machen vor dem Frühstück?“ will Levi wissen, er ist sehr interessiert daran, was der Junge sich jetzt einfallen hat lassen. „Das was du mir sagst. Ich soll doch noch was lernen und je mehr ich lerne hab ich die Möglichkeit, meine Erinnerungen zurück zu bekommen. Wenn die Versuche so wichtig für dich und die anderen hier sind wollen wir doch so viel tun wie möglich.“ „Aha... woher kommt dieser Elan? Du bist ja viel erpichter darauf was zu lernen als gestern...“ „Ja. Wenn schon denn schon. Also Sir... Was kann ich für Sie tun?“ Dass Eren sich wirklich viel Mühe geben will um Levi damit auch froh machen zu können, hält er erstmal hinter dem Berg. Die Erinnerungen sind ihm eigentlich momentan egal. Hauptsache er sieht wie gestern die Regungen in Levi´s Augen. „Pah... Was du für mich tun kannst? Wie wäre es denn mit... sagen wir mal.... Woher der Elan und jetzt die Wahrheit Balg!“ Natürlich hat er gemerkt, dass der Junge um den heißen Brei herum redet. „Na gut... ich will einfach, dass du die Erfolge siehst und wieder die Gefühle in deinen Augen sehen wie gestern. Das tat mir so gut Levi...“ „Dann sag das und rede dich nicht raus... Ich merk das... Ich zieh mir noch eine frische Uniform an und dann gehen wir Tee trinken.“ Eren nickt zur Bestätigung und setzt sich gemütlich in Levi´s Sessel als dieser im Bad verschwindet. Es dauert auch nicht lange und der Vorgesetzte steht frisch gestriegelt wieder vor dem Jüngeren. Sofort springt Eren auf und folgt dem Schwarzhaarigen in die Küche, wo dieser wieder seinen Tee aufsetzt. Der Morgen ist wirklich gemütlich wie die zwei wieder beieinander sitzen und schweigend einfach nur das beisammen sein genießen. „Was darf ich denn vor dem Frühstück noch lernen? Irgendeine geheime Kampftechnik um die Titanen zu töten?“ ist Eren schon Feuer und Flamme für seine „Ausbildung“. „Was denn bitte für eine geheime Kampftechnik... Alles was du wissen musst weißt du doch schon. Nacken rausschneiden und fertig...“ „Schade... ich dachte es gibt irgendwas besonderes noch...“ „Nein... Vor dem Frühstück kannst du aber gerne nochmal ein paar Runden laufen. Das stärkt Körper und Geist.... Wenn du unbedingt was machen willst oder du gehst den Pferdemist aus den Ställen schaufeln. Das wäre doch auch was...“ „Dein Ernst?!“ „Ja, also entscheide dich Balg.“ „Na dann... laufe ich doch liebend gerne ein paar Runden...“ „Gut. Die Ställe werden dann nach dem Frühstück sauber gemacht. Da kommst du nicht drum rum.“ Sichtbar enttäuscht gibt sich Eren damit zufrieden. Gemeinsam trinken sie noch ihren Tee und begeben sich dann in den Hof, damit Eren sich noch etwas auspowern kann. Levi stellt sich währenddessen nur an den Rand und schaut seinem Schützling zu. Kurz vor dem Frühstück lassen sich die beiden Männer dann im Speisesaal sehen und trennen sich dann auch wieder um an ihre Tische zu gehen. Levi zu Erwin und Hanji und Eren zu seinen Freunden Armin und Mikasa. „Guten Morgen.“ begrüßt Eren die beiden freundlich. „Morgen Eren. Wie geht es dir? Hast du dich wieder an irgendwas erinnert?“ will Mikasa sofort wissen. „Nicht wirklich. Ich habe nur ein paar Gesichter gesehen von ehemaligen Truppenmitgliedern. Sie kamen mir gestern Abend als Levi mir von der letzten Expedition erzählt hat. Petra, Auruo, Eld und Gunter. Ich kenne sie zwar nicht, aber ihre Gesichter habe ich gesehen....“ „Sonst nichts?“ „Nein ich kann mich noch nicht an dich erinnern Mutti... Jetzt bleib mal auf dem Teppich Mikasa!“ „Entschuldige Eren. Ich...“ „Ja ich weiß, dass du dich wahrscheinlich zurückgestellt fühlst weil ich mich erst an Armin erinnert habe und jetzt auch noch die Gesichter von unbekannten gesehen habe, aber wie soll ich das denn bitte steuern?“ „Mach dir keine Gedanken Mikasa. Er wird sich bestimmt bald wieder an alles erinnern. Ich denke es braucht gewisse Situationen, die diese Erinnerungen wach rufen in ihm. Vielleicht nur ein kleiner Auslöser und er weiß wieder etwas mehr.“ meldet sich nun das erste Mal Armin zu Wort, der die Gefühle der Schwarzhaarigen auch verstehen kann. Eren behandelt sie ja so an sich nicht gerade wie sonst. Auch wenn er sich des öfteren über ihre Sorgen beschwert hat, zur Zeit ist Eren wirklich sehr abweisend zu ihr. „Stimmt das könnte wirklich sein. Als ich gestern im Training mit dem 3D Manöver war hatte ich irgendwie das Gefühl freier zu sein. Und dann kam die Erinnerung an dich und das Versprechen die Welt da draußen sehen zu wollen.“ bekundet Eren, der den gestrigen Tag gedanklich nochmal durchgegangen ist. „Siehst du... Das liegt nicht an dir Mikasa. Mach dir keine Gedanken.“ „Warum kommt eigentlich die Pferdefresse nicht mehr hier her? Der hat sich ja abgeseilt....“ „Oh.. Er hatte gestern morgen eine Unterredung mit Hanji, worum es ging weiß ich nicht, seitdem geht er irgendwie auf Abstand...“ erklärt Armin. „Ach so. Okay.“ Erens Blick wandert über die Köpfe der im Speisesaal versammelten während er in sein Brot beißt. Egal wo er hinsieht, fast jeder hier starrt ihn an wie einen Aussetzigen. Wie einen Sonderling... Warum ist er so interessant für die Menschen hier... Doch dann erkennt Eren zum ersten Mal, dass die Blicke, die ihm gelten nicht interessehalber auf ihn gerichtet sind. Zuordnen kann er es aber nicht genau. Es sieht nicht nach Interesse aus, aber wonach dann? Er hasst diese Blicke auf sich und blendet sie aus, denn er fühlt sich mehr als unwohl. „Sag mal Armin. Levi hat mich angewiesen gleich den Pferdestall sauber zu machen, hilfst du mir?“ „Tut mir Leid Eren. Ich kann leider nicht. Ich bin heute zum Spüldienst eingeteilt.“ „Schade... Dann mach ich es halt alleine...“ „Sorry Eren. Aber ein kleiner Tipp. Mach es gründlich wenn der Hauptgefreite dabei ist.“ „Warum?“ „Weil er auf Sauberkeit sehr viel Wert legt. Und mit sehr viel Wert meine ich wirklich SEHR viel Wert.“ „Okay... Na dann wollen wir doch mal sehen, ob ich das zu seiner Zufriedenheit schaffe...“ Mikasa liegt zwar eine sehr abwertende Bemerkung auf der Zunge, aber sie würde sich momentan lieber die Zunge abbeißen statt irgendwas falsches über den Kleinen zu sagen. Die Standpauke, die Eren ihr gestern gehalten hat war ihr schon genug. Sie muss es einfach runterschlucken und hoffen, dass sich der Braunhaarige schnell wieder erinnert und sie normal mit ihm reden kann. Eren macht sich nach seinem ausgiebigen Frühstück gestärkt mit Levi an die Arbeit im Pferdestall. Der Vorgesetzte sitzt zwar nur auf einem Hocker im Stall hat, aber dass er helfen würde hatte er ja auch mit keinem Wort erwähnt. Für alles ausgerüstet beginnt Eren gründlich alles auszumisten und geht extra jeden einzelnen Winkel durch um auch ja nichts zu übersehen. Er hat es im Gefühl, dass obwohl Levi nicht jeden Schritt beobachtet, er doch auf seine Gründlichkeit achtet. Es dauert eine ganze Weile bis er komplett alles gereinigt hat aber als er fertig ist, sieht er schon den zufriedenen Anblick seines Vorgesetzten. Dass man ihn schon mit solchen Kleinigkeiten sozusagen erfreuen kann, hätte Eren nicht gedacht. „Gut gemacht Balg. Und jetzt geht’s weiter mit dem richtigen Training.“ „Super! Was machen wir denn?“ „Ich denke wir setzten heute im Nahkampf an, wenn der Rest meiner Truppe fertig ist mit ihren Aufgaben.“ „Gut. Aber Heichou?“ „Was ist denn Balg? Du weißt, dass wenn wir unter uns sind, das Heichou Geschichte ist...“ „Entschuldige Levi... Habe ich noch Zeit um kurz Auszutreten?“ „Dann geh schon, bevor du dir in die Hosen pisst...“ „Kommst du nicht mit?“ ist Eren etwas verblüfft, da Levi die letzten Tage bisher immer mit ihm bis zur Tür gekommen ist. Was er selbst zwar nicht so mochte, aber es hieß doch er soll immer bei ihm bleiben. „Na geh schon Eren... Ich denke einmal wirst du beim pissen nicht abhanden kommen.“ „Du willst hier nochmal alles durchschauen ob es auch sauber ist oder?“ „Wenn du es so genau wissen willst... Ja. Außerdem hat Erwin heute morgen eine kleine Lockerung erlaubt. Du wirst ja wohl noch ohne mich pinkeln können oder?“ „Na gut, dann überzeuge dich selbst nochmal von meiner Meisterleistung und ich bin gleich wieder da....“ „Meisterleistung entscheide immer noch ich... Also los Balg!!“ Innerlich muss Eren schon über das Verhalten des Kleineren kichern aber begibt sich dann auch auf direktem Weg zur Toilette. Anscheinend war er nicht der Einzige der gerade die Toilette aufsuchen musste, denn als er sich in einer Kabine zurückgezogen hat, öffnet sich die Tür von neuem und zwei weitere Männer betreten den Raum. Eren kann hören, dass sie sich in jeweils andere Kabinen begeben haben. „Denkst du, dass das noch was wird mit dem Kerl?“ „Keine Ahnung... Aber Fortschritte kann er noch keine großen gemacht haben. Levi und er kleben immer noch aneinander. Erwin sagte ja, dass Levi ihn nicht unbeaufsichtigt lassen soll.“ Erschrocken stellt Eren fest, dass es wohl um ihn geht und wagt es sich nicht mal zu laut zu atmen. „Also wenn ich nicht wüsste, dass der Hauptgefreite immer in seiner Nähe ist würde ich mir schon Sorgen machen.“ „Ja... Aber Levi ist der stärkste Soldat der Menschheit. Da wird denke ich nichts passieren...“ Was soll denn schon passieren denkt sich Eren und zieht fragend eine Augenbraue in die Höhe. „Ich hoffe es doch mal... Ehrlich gesagt wäre es mir schon lieber wenn der Junge wieder im Kerker schläft. Was wenn er vielleicht während Levi schläft...“ „Ja da hast du schon Recht...“ Es wird immer fragwürdiger für Eren. Was sollte er schon machen wenn Levi schläft... Er hat so einen leichten Schlaf außerdem wenn er mal schläft dann vielleicht nur 3 Stunden höchstens. Eren fühlt sich gar nicht im Stande dazu ihm irgendwas anzutun und hätte auch gar keinen Drang dazu. Warum sollte er das denn auch tun? „Mir wäre das auch lieber, aber wenn Kommandant Erwin sagt, dass Jäger nichts davon wissen soll können sie ihn nicht wieder in den Kerker sperren ohne dass Fragen aufkommen.“ „Hast du auch wieder Recht. Wie sollte man dem Jungen denn erklären, dass er ein Titan ist. Ich würde es ihm nicht erklären wollen.“ „Ja. Levi kann sich wenn es soweit ist damit herumschlagen... Hauptsache wir gehen dabei nicht drauf.“ erklärt einer der beiden unbekannten abschließend bevor die Spülung und der Wasserhahn für Eren zu hören sind. Erst als die Tür wieder zugeht erlaubt Eren sich wieder laut Luft zu schnappen. Er kann nicht glauben, was er gehört hat. Er soll ein Titan sein... Nein... Das kann nicht sein... Wie denn auch, er war doch ein Mensch. Das kann doch nur ein schlechter Scherz gewesen sein. Schmerz sticht ihm in die Brust, doch dann wird alles um ihn herum wieder schwarz und er befindet sich in einem Kerker angebunden. Vor ihm sitzt Erwin und erklärt irgendwas, seine Worte dringen nicht zu ihm durch. Aber er fuchtelt mit irgendeinem Schlüssel vor ihm rum. „Mach schon... Antworte....Was willst du jetzt tun?“ hört er nun Levi der hinter dem Kommandanten steht. „Ich will zum Aufklärungstrupp und die Titanen ein für alle mal töten!!“ antwortet er sofort. Solche kalten Augen die ihm nun von Levi anstarren hat er noch nie bei ihm gesehen. „Ich übernehme die Verantwortung für ihn... Richte das denen da oben aus.... Das heißt nicht, dass ich dem Kerl vertraue. Wenn er uns in den Rücken fällt oder Amok läuft werde ich ihn ohne zu zögern töten.... Dagegen können die da oben eigentlich nichts haben. Schließlich bin ich der einzige der für den Job in Frage kommt....“ Erens Herz bleibt bei diesen kalten Worten fast stehen. Levi... Der Levi, der so für ihn da war ist so herzlos ihm gegenüber... Tränen treten in Erens Augen als er sich wieder auf der Toilette befindet. Es kann nur wahr sein... Er... Er.... Er selbst, Eren ist ein Titan. Da ist es kein Wunder, dass der Hauptgefreite ihn so behandelt. Er selbst ist eines der Biester, die ihm seine Kameraden genommen haben. Warum macht sich Levi dann jetzt überhaupt die Mühe ihn so nett zu behandeln... Dass seine Erinnerungen wieder kommen? Der Hass in den Augen seines Vorgesetzten in seiner Erinnerung ist direkt zu erkennen gewesen. Warum verstellt sich Levi jetzt so... Aus Angst wohl kaum... denn er wäre anscheinend der einzige, der ihn aufhalten könnte, ihn töten könnte... Die Tränen laufen Eren nur noch die Wangen herunter. Er hatte sich Levi geöffnet... hatte ihm vertraut... Ihm quasi sein Herz auf dem Präsentierteller gereicht... „Levi ist wirklich ein guter Schauspieler... Gefühle hin oder her.... er hasst mich für das was ich bin, ich habe ihm nichts getan wie er sagte... Er hasst mich für das was ich bin...“ Doch dann fallen ihm die Blicke im Speisesaal wieder ein. Jetzt weiß er auch warum er so angestarrt wird... Was er bei jeder Mahlzeit aufs neue sieht ist nicht das Interesse des Aufklärungstrupps, nein es ist Angst... Angst vor ihm. Dass er zu einem Monster wird, was er auch ist. Eren fühlt sich nicht mehr wie ein Nichts, dafür aber wie ein Monster, dass von jedem gemieden wird. Alles was er wollte war, dass Levi ihn akzeptiert und mag, doch jetzt hat er die Gewissheit, dass er ihn hasst. Wie er am Vorabend auch sagte, er hasst die Titanen. Jeder Mensch hasst sie... Und nicht nur, dass sein Herz sich nun anfühlt als wäre es durch einen Fleischwolf gedreht worden. Nein es kommt auch eine Leere in ihm auf überhaupt niemanden zu haben, der so ist wie er... Ein Monster kann man nicht Freund nennen. Ein Monster kann man nicht lieben. Eren sieht kein Licht mehr am Horizont. Das Licht was er sehen konnte, Levi, Armin alles ist nicht mehr wahr. Keiner kann einen Titanen einen Freund nennen. Es gibt nur einen Ausweg um sie wieder alle aufatmen zu lassen.... Hosted by Animexx e.V. 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