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[Volatile] - Inception

‚What if I fall?‘ ‚Oh, Darling! What if you fly?‘
von

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Shallows

*Arthur*

Als er spürte, wie Toms erschlafftes Glied schließlich aus ihm glitt, richtete er sich leicht auf, um sich neben Tom zu legen, seinen Kopf auf seine rechte Schulter bettend. Seine Finger glitten über die Brust des anderen, fuhren die Konturen nach, während sein Kopf doch wieder zu arbeiten begann.

„Seltsam, wie das ‚Was wäre wenn‘ sofort übergeht in ein: ‚Hätte ich doch nur…‘“, sagte er schließlich und blickte auf, um in die blauen Augen des anderen zu sehen. Wenn er damals deutlicher geworden wäre. Wenn er damals beim Karaoke das Lied gesungen hätte, das er eigentlich hatte singen wollen. Wäre Eames dann nicht gegangen? Hätte er sich bei ihrem Job dann anders verhalten? Oder wäre er zumindest schneller wieder bei ihm aufgetaucht?

Vielleicht sollten sie die Vergangenheit ruhen lassen. Doch ging das so einfach? Arthur streckte sich und erhaschte die Lippen des anderen, um ihn sanft zu küssen.
 

*Eames*

Wo vorher so viel Chaos gewesen war, kehrte nun endlich Ruhe ein. Seine Gedanken waren nahezu lahm gelegt, sein Herzschlag wurde langsamer. Mit jedem Atemzug sog er Arthur in sich ein. Er glaubte er würde sterben und das war in Ordnung.

Den Blick des anderen erwiderte er ruhig, antwortete jedoch vorerst nichts.
 

»Haben wir Mist gebaut?«

Er wusste, dass das nicht stimmte, aber er wollte es aus Arthurs Mund hören. Es stand noch immer so viel zwischen ihnen. Eine ganze Welt voll ungeklärter, vergiftender Dinge, die sie langsam zu Fall bringen könnten... aber das was gerade passiert war, durfte kein Fehler gewesen sein.
 

Arthur*

‚Haben wir Mist gebaut?‘

Arthur sah Tom einen Moment an, dann musste er schmunzeln. „Als ob wir DAS vorher immer wüssten. Aber nein, haben wir nicht“, sagte er dann bestimmt und besiegelte seine Worte erneut mit einem kurzen Kuss. Er wollte nicht, das das hier Mist wird. Er wollte es nicht. Aber er war sich sicher, dass er das manchmal noch anders sehen würde. Dann nämlich, wenn er in seine alten Muster verfallen würde.

„Wir haben jetzt keine Ausreden mehr“, begann er, verbesserte sich dann jedoch. „Ich habe jetzt keine Ausreden mehr. Ich fürchte, ich werde nie wieder behaupten können, dass du mir egal bist. Vermutlich werde ich daher noch oft denken, dass es Mist war.“ Er grinste leicht, wurde dann aber wieder ernst. „Lass es uns nicht zu Mist werden lassen.“
 

*Eames*

‚Ich habe jetzt keine Ausreden mehr. Ich fürchte, ich werde nie wieder behaupten können, dass du mir egal bist.‘

Er schnaufte etwas wie ein Lachen. Dafür allein hatte es sich wohl gelohnt diese Grenze zu überschreiten, bevor sie alles geklärt hatten – vielleicht mussten sie jetzt auch gar nicht mehr über alles reden. Eine winzig kleine Hoffnung bestand immerhin noch, dass er darum herum käme aufzudröseln, was in Tokio schief gelaufen war. Und in der Zeit, in der er gedient hatte...

‚Lass uns versuchen, dass es nicht zu Mist wird.‘

»Du kennst uns doch, darling«, säuselte er, lächelte friedlich und küsste ihn seinerseits. Fühlte sich eigenartig an, jetzt wo es vorbei war... nicht, weil er Zärtlichkeiten außerhalb von Sex ablehnte, ganz im Gegenteil. Sondern, weil es Arthur war. Der begehrenswerte, unerreichbare Arthur Darling. Jetzt hatte er ihn. Und es sollte das sein, was er immer gewollt hatte. Sicherlich war es das auch, aber er stand sich selbst noch zu sehr im Weg, um diesem Glück endgültig Vertrauen zu schenken.

Er löste sich von Arthur, richtete sich auf und setzte sich an die Bettkante, betastete grob die verletzten Rippen. Der Schmerz war... erträglich. Aber er sollte etwas einnehmen.

»Kommst du mit unter die Dusche? Wenn ja, nimm das Gleitgel mit«, flötete er und stand auf. Er machte sich nicht die Mühe seine Klamotten einzusammeln.
 

*Arthur*

Oh ja, er kannte sie. Arthur konnte nicht verhindern, dass er seufzen musste. Wenn man so lange alles dafür getan hatte, Gleichgültigkeit zu zeigen, wird es sicher schwer werden, jetzt das hier irgendwie in eine andere Richtung zu lenken. Ob das überhaupt wirklich möglich war? Vermutlich nicht ohne Reibereien.

Arthur entließ Eames aus seiner Umarmung, rollte sich zur Seite und betrachtete den Rücken des anderen.

‚Kommst du mit unter die Dusche? Wenn ja, nimm das Gleitgel mit.‘

Arthur schnaubte, sein Blick glitt unverhohlen über den Körper des anderen, seinen Hintern.

Eine Antwort sparte er sich. Er war hundemüde von dem Tag, vom Alkohol, von all den Emotionen. Dass Eames den halben Tag verschlafen hatte, ließ ihn sicher fitter sein als er selbst es war.

Zudem brauchte er auch noch eine Zigarette und etwas zu essen. Sex machte ihn hungrig.

Und er brauchte einfach einen Moment in Ruhe.
 

Er blieb eine Weile liegen. Wirklich einen klaren Gedanken konnte er nicht fassen, zu viel strömte ihm durch den Kopf. Er hatte sich wirklich ganz schön entblößt, hatte wirklich viel von sich preisgegeben. Was nun kommen würde? Sicher war nichts einfacher, nur anders. Und da war noch so viel ungeklärt.

Als er später ins Bad ging, kam ihm Eames gerade entgegen.
 

Geduscht ging er in Boxershorts und Shirt auf den Balkon und rauchte eine Zigarette, dann aß er etwas und kehrte ins Schlafzimmer zurück. Wieder etwas, was anders war: sonst setzte er die Typen direkt wieder vor die Tür. Er blieb in der Tür stehen, betrachtete die Situation. Dann legte er sich zu Eames. Hm, gar nicht so schlecht.
 

~.~.~.~.~.~.~
 

*Eames*
 

Die Nacht war für Eames wie ein tiefes Koma. Ein schwarzes Loch zwischen Einschlafen und Erwachen. Das einzige woran er sich erinnerte war, dass Arthur irgendwann in seinen Armen lag und ihm ganz warm und wohlig war.
 

Leider endete die Ruhe mal wieder früher, als erwartet. Yusufs Pillen hielten leider nicht das, was sie versprachen. Der Schöne in seinen Armen hatte sich keinen Zentimeter von ihm weg bewegt und atmete seelenruhig. Es war nicht mehr stockfinster, aber der Sonnenaufgang würde noch etwas auf sich warten lassen. Gern hätte er Arthur mit ein paar Streicheleinheiten geweckt; wäre er auf der Höhe wäre das sicherlich kein Problem gewesen eine weitere Nummer zu schieben. Im Augenblick war ihm jedoch kotzschlecht – auch das musste an den Tabletten liegen. Lieber noch ein paar mehr einschmeißen.
 

Er löste sich so vorsichtig er konnte. Arthur rührte sich, natürlich... auch er war nicht gewöhnt jemanden neben sich zu haben.

»Shsh... sleep, my love.«, flüsterte er und küsste zärtlich die dünne Haut hinter seinem Ohr, ehe er sich endgültig befreite und aus dem Schlafzimmer schlich. Er brauchte frische Luft. Sein Schädel drückte.. war wohl doch ein Glas Whisky zu viel gewesen.
 

Nach einem kurzen Blick ins Waschbecken, verließ Eames das Haus. Kurz etwas Abstand gewinnen. Klar kommen. Jetzt hatten sie mehr als den Job... jetzt hatten sie noch etwas – ‚ something – um das sie sich zusätzlich kümmern mussten.

Er war sicherlich nicht ohne Fehler und längst nicht ohne Zweifel, aber zum ersten mal im Leben hatte er nicht das Gefühl weit weit weg laufen zu wollen. Auch in dem Moment, wo er den Abstand suchte, war ihm bereits klar, dass er froh sein würde, wenn er in ein paar Stunden – nachdem er eine kleine Runde durch den Central Park gedreht hatte – mit einer Tüte Bagels und einem Mokka nachhause kommen und in sein Gesicht sehen würde.
 

*Arthur*

Die Bewegung neben ihm ließ ihn aus seinem unendlich tiefen Schlaf nach oben gleiten. Die Wärme, die ihn im Bett empfangen hatte, war fremd und vertraut zugleich. Es war die Wärme, die er sich so oft gewünscht hatte. Nun war sie da und ließ ihn in Tiefen eintauchen, die er vielleicht noch nie in dem Maße erreicht hatte. Kein Wunder also, dass er aufwachte, als die Quelle dieser Ruhe sich aufrichtete und sich von ihm entfernte.

»Shsh... sleep, my love.« Arthur lächelte, blinzelte, blickte in das Gesicht des anderen. Dann schlossen sich die Augen wieder und der flüchtige Moment, in dem er vermeintlich wach war, entglitt ihm wieder.
 

Als er einige Zeit später erneut erwachte, schreckte er schier hoch. Das Bett neben ihm war leer. Suchend blickte er sich um. Toms Klamotten lagen neben seinen am Boden. Er ließ sich zurück ins Kissen sinken, spürte, wie ihn schwindelte, weil er sich zu schnell aufgerichtet hatte. Er unterdrückte das Verlangen, nach Eames zu rufen. Wenn er da war, würde er sich sicher über ihn lustig machen. Dafür lauschte er, aber er konnte keine Geräusche in der Wohnung ausmachen. Kein Summen, keine Kaffeemaschine, keine Dusche, kein Fernseher oder sonst etwas, was Eames wohl tun könnte, wenn er wach war. Es war einfach nur still, leer, erdrückend. Wieder etwas, was anders war: er mochte die Stille in seiner Wohnung eigentlich gern. Im Moment erschlug sie ihn, denn sie bedeutete nichts anderes, als dass Eames nicht mehr da war.
 

Er richtete sich auf, ging ins Bad. Bestimmt kam er bald. Sie hatten nicht wirklich viel zu essen im Haus, ob er etwas holen würde? Sein Blick glitt durch die Wohnung, im Bad war er fast erleichtert. Es beruhigte ihn, dass alles noch immer so unordentlich aussah wie am Vorabend.

Er zog sich an, ging er auf den Balkon, rauchte eine Zigarette, während seine Kaffeemaschine aufwachte. Er war nervös, das merkte er, als er die dritte Zigarette anzündete, während sein Blick immer wieder auf das Stück Gehsteig zurückkehrte, das er von hier aus sehen konnte. Dass er nach Eames Ausschau hielt, war ihm bewusst. Dass er nicht da war, machte ihn unruhig, weckte alte Gefühle, die er eigentlich dachte überwunden zu haben.

War es das jetzt gewesen? Hatte jener bekommen, was er bekommen wollte? Seinen Körper? Und jetzt ging er wieder seiner Wege? Ließ ihn wieder alleine zurück in der Einsamkeit, die gerade heute seine persönliche Hölle war.

Andererseits wusste er, dass das gar nichts bedeuten musste. Im Gegenteil. Eames‘ ganzen Sachen waren noch da. Alles. Hatte Arthur ihm nicht gesagt, dass er ihn nicht in einen goldenen Käfig sperren wollte? Hatte er ihm nicht versprochen, dass er ihn nicht festhalten würde? Dass er nichts weiter verlange, als dass sich jener verabschiedete, bevor er ginge? Hatte er sich heute früh, als er kurz aufgewacht war, verabschiedet und er konnte sich nur nicht daran erinnern, weil er zu gut geschlafen hatte?

‚If you leave

When I go

Find me

In the shallows

Lying on my back

Watching stars collide‘

(https://youtu.be/zGnAsQobwrw)
 

Letztlich gab es drei Dinge, die man nicht brechen sollte: ein Versprechen, ein Herz und Vertrauen. Letzteres hatte er ihm definitiv einmal gebrochen. Das wieder aufzubauen würde dauern. Besonders so lange sie nicht über Tokyo gesprochen hatten.

Arthur drückte die dritte Zigarette in der Hälfte aus, atmete tief durch und ging in die Wohnung zurück. Dann begann er aufzuräumen. Er hasste herumstehendes Essen, zerknautschte Handtücher im Bad, benutzte Gläser in seinem Arbeitszimmer. Das Bett bezog er auch frisch und füllte die Waschmaschine.
 

Er war gerade mit seinem Kaffee ins Arbeitszimmer zurückgekehrt und hatte seine Zeichnungen wieder an seine Pinnwand geheftet, als er die Tür hörte. Ein Felsbrocken löste sich von seinem Herzen. Er war ein verdammter Idiot, oder? Es war so einfach, Dinge zu sagen. Sie wirklich einzuhalten war weit weniger einfach. Er atmete tief durch, dann ging er Eames entgegen, der etwas zum Frühstücken mitgebracht hatte. Er wollte wieder vertrauen. Einfach war es nicht.

„Wir sollten Yusuf nachher einen Besuch abstatten“, begrüßte er ihn, auch wenn er ihn einfach gerade lieber geküsst hätte. Aber das wäre so seltsam, dass er es nicht schaffte. „Er kennt sich sicher auch mit den Medikamenten von Jobs aus.“ Langsam wich die Nervosität wieder.
 

*Eames*

Das war bei Weitem nicht die Begrüßung, die sich Eames vorgestellt hatte.

Waren sie vielleicht doch zu betrunken gewesen? Sein Blick sondierte Arthurs Verhalten, während er sich von seinem Jackett befreite und es auf die Garderobe hing.
 

»Tut er. Ich habe ihm bereits ein paar Daten geschickt. Aber es ist sinnvoll direkt mit ihm zusprechen.«

Mit den Bagels in einer Tüte, kam er auf Arthur zu, der auf dem Weg zur Küche stand. Ein feiner Zigarettengeruch kam ihm entgegen; er musste erst vor kurzem ausgemacht haben.

Spürte er da etwas wie Abneigung? Unsicherheit? Irgendetwas war doch... Sicher war es schwer nach so einer Nacht einfach wieder ganz normal miteinander zu sein, aber die Sache zu ignorieren würde sie wahrscheinlich überhaupt nicht weiter bringen.
 

Er legte ihm eine Hand an die Halsseite. Streifte mit dem Daumen die feine Linie seines Kieferknochens, musterte sein Gesicht, als könnte er dadurch irgendwie weiter, als bis vor seine Stirn sehen.
 

»Alles in Ordnung?« ‚mit dir, mit uns?‘ Er klang besorgt.
 

*Arthur*

Arthur nickte, als Eames ihm recht gab, dass ein persönliches Gespräch vorteilhaft sein konnte. Dann würden sie später vielleicht zusammen dorthin gehen. Er hatte den Chemiker schon länger nicht mehr gesehen. Er freute sich darauf, ihn mal wieder zu treffen. Vielleicht konnte er ihm dann auch gleich die Räumlichkeiten des Four Seasons zeigen, in denen er ja bei ihrem Einsatz ihren Schlaf überwachen musste und sie rechtzeitig darüber informieren musste, wenn die Zeit ablief. Außerdem wollte er versuchen ihn zu fragen, welche Pillen Eames einschmiss. Er machte sich Sorgen.
 

Der musternde Blick des anderen lenkte ihn von den Gedanken ab und er spürte, dass er nervös wurde. Als sich die Hand des anderen an seine Wange, seinen Hals legte, schluckte er. Eames konnte das so einfach. Er hatte früher auch nie Probleme gehabt, ihn einfach zu berühren.

‚Alles in Ordnung?‘

Er hörte die Sorge in der Stimme des anderen. War alles in Ordnung? Ja, jetzt gerade irgendwie wieder. Eames war zurückgekommen. Und Arthur war ein Idiot - Eames sein Kryptonit, nach wie vor.

Arthur überwand die kurze Distanz und küsste Tom. Ja, jetzt war wieder alles in Ordnung. Er war zurückgekommen. Als er sich löste, blickte er ihn einen Moment an, zögerte, ob er etwas dazu sagen sollte. „Alles in Ordnung“, sagte er dann. „Ich…“ Er brach ab. „Wie geht es dir?“ Seine Hand strich über seine Seite, dann entzog er sich dem Blick des anderen, ging voraus in die Küche, wo er begann den Tisch zu decken.
 

*Eames*

Er hob eine skeptische Augenbraue, ließ es aber darauf beruhen. Er kannte dieses Verhalten... die unfertigen Atemzüge, wenn ihn etwas verunsicherte. Es würde noch lange dauern, bis sie an dem Punkt waren, wo sie wirklich offen miteinander sein konnten. Vielleicht würden sie auch niemals aufhören in kryptischen, indirekten Botschaften miteinander zu kommunizieren.

Er erwiderte den Kuss und folgte Arthur in die Küche, wo er seine Beute auf dem Tisch abstellte.

»Besser, als ich gedacht hätte. Es heilt langsam.«, antwortete er. Sein Blick folgte Arthurs Bewegungen, während sich ein freches Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete.

»Gut, dass du so beweglich bist.«
 

*Arthur*

Arthur war zufrieden, dass es Eames offenbar besser ging. Und vor allem, dass die Nacht nicht ein Rückschritt im Heilungsprozess bedeutete. Er holte die Teller aus dem Schrank, streckte sich nach oben.

‚Gut, dass du so beweglich bist.‘

Kurz hielt er in der Bewegung inne. Ein Lächeln schlich sich auf seine Züge. Die Anspielung, die ihn früher vermutlich genervt hatte, half ihm, die Anspannung etwas abzubauen. Damit konnte er umgehen. Besser als mit irgendwelchen Pärchen-typischen Begrüßungen (welche auch immer das waren) oder so einen Kram. Im Grunde hatte er keine Ahnung, was Eames jetzt von ihm erwartete, wie er sich verhalten sollte. Er hatte wenig Ahnung, wie man eine ernsthafte Beziehung (wenn sie das denn nun wirklich hatten) führte. Er hatte bisher nur Beziehungen gehabt, in denen er nie er selbst gewesen war, Beziehungen, die er eingegangen war, weil man es von ihm erwartete, weil es ‚normal‘ war. Aber mit Eames‘ Sprüchen konnte er umgehen. Irgendwie jetzt leichter als sonst. Sonst ging er bei Eames‘ Sprüchen nie darauf ein, aber jetzt war es anders.

„Tja, baut nicht jeder im Alter so ab wie du“, gab er zurück und trat gelassen zu Eames an den Tisch.

Sein Blick glitt provokant über dessen Körper zu seinem Hintern. „Ein paar Monate wirst du’s aber hoffentlich noch bringen…“ Dann sah er ihn an, ein leichtes Schmunzeln zierte seine Lippen. „Kaffee, Cappuccino oder Latte?“
 

*Eames*

Die frechen Sprüche war Eames gar nicht mal so sehr von Arthur gewöhnt. Er brüstete sich meistens eher damit, der Vernünftigere von beiden zu sein. Ihn an dieser Stelle zu haben, gefiel ihm. Auch wenn sein Stolz ganz schön litt. Alter war in der Tat ein empfindliches Thema. Er kratzte an der großen, bösen 40...

Er packte sich Arthur am Hosenbund und zog ihn mit einem kleinen Ruck eng an sich heran.

»Wie wär's mit ein paar Ohrfeigen, stattdessen?« Er grinste, stahl sich einen Kuss. Irgendwie aufregend, dieses neue Spiel zwischen ihnen. Das, was keiner von beiden Beziehung nennen wollte.

»Warte ab, bis ich ausgeheilt bin«, raunte er verschwörerisch.

»Ich nehm' einen Cappuccino.«
 

*Arthur*

Arthur ließ sich ziehen. Hm, sich zu erlauben, auf die Sprüche einzugehen, wirklich irgendwie zu flirten, war schön. Er hatte sich das bisher stets verwehrt. Schließlich hatte er Eames auf Abstand halten wollen. Jetzt einfach auszuprobieren, was passierte, wenn er in die gleiche Richtung stichelte, war in gewisser Weise aufregend.

Er lachte spöttisch, offenbar hatte er einen wunden Punkt erwischt. Dass Eames etwas älter war, spielte für ihn eigentlich keine Rolle (aber gut fühlte sich das dennoch an).

Dann erwiderte er den Kuss. Das hier war viel besser als dieser Gedankenirrgarten, als Tom vorhin weg war. Vermutlich spielte die Erleichterung über die Rückkehr aber auch einen erheblichen Teil mit.

„Ich kann es kaum erwarten“, raunte er mit einem Funkeln in den Augen. „Dann muss ich dich nicht mehr mit Samthandschuhen anfassen.“ Er entwand sich dem Griff des anderen und ging zur Kaffeemaschine hinüber.
 

Sie würden heute unbedingt weiterkommen müssen, was den Job betraf. Dennoch erwischte er sich bei dem Gedanken, wann sie wohl heute wieder Zeit für sich hätten. „Wie sieht die Tagesplanung bei dir aus?“, fragte er dann. „Ich würde Yusuf das Four Seasons gerne zeigen. Ich muss heute auch noch ins Büro und ein anderes Modell holen. Wenn Jobs dem bekannten Raum nicht traut, müssen wir was in der Hinterhand haben.“



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