[Volatile] - Inception von -Amber- (‚What if I fall?‘ ‚Oh, Darling! What if you fly?‘) ================================================================================ Kapitel 26: The wolf -------------------- *Arthur* Arthur betrachtete mit einem seltsamen Gefühl im Magen Thomas, der noch immer das Bild betrachtete von jener ersten Begegnung. „Ich habe mich nie getraut zu fragen, ob Dom dir vorher von mir erzählt hat“, sagte er leise. Es war einfacher gewesen, sich das einzureden, um die Distanz aufzubauen, die er brauchte, um in Eames Anwesenheit arbeiten zu können. Er lernte ihn und sein Ego, seine unbedarfte Art und Weise an Dinge heranzugehen schließlich recht schnell kennen. Es passte ihm gut ins Bild, dass auch ihre erste Begegnung damals nur ein Spiel des Forgers gewesen war. „Ich hätte diesen Kuss damals gerne gehabt.“ Er lächelte leicht. „Aber es war ganz gut, dass ich ihn nicht bekommen habe.“ Damals hatte er angefangen, sich seiner Bisexualität zu stellen, hatte den Wunsch verspürt, Erfahrungen auch bei Männern zu sammeln. Dieses Gefühl, Thomas letztlich nicht gewachsen zu sein, hatte ihn dazu motiviert. Im Nachhinein betrachtet hatte er das Gefühl gehabt, zu ihm aufschließen zu müssen, was Selbstsicherheit auf diesem Gebiet betraf. Wenn er jemals doch etwas mit ihm anfangen würde, so wollte er ihm etwas bieten können. Bereits damals wusste er, dass er vermutlich niemals von diesem Mann loskommen würde- egal wie oft er es sich wirklich gewünscht hatte, egal wie sehr er es versucht hatte. *Eames* Es war ihm schwer gefallen den Blick von dem Bild abzuwenden, das Arthur damals von ihm gezeichnet hatte. Es half ihm, sich zu erinnern. Es war ein Kompliment auf besonderer Ebene, obwohl er sich dabei schrecklich entblößt fühlte. Arthur hatte ihn sehr genau ansehen müssen, um so eine Originalgetreue Zeichnung von ihm anzufertigen. “Aber es war ganz gut, dass ich ihn nicht bekommen habe.“ Eames nahm einen weiteren Schluck Whiskey, rau und süß in seiner Kehle und sah dann auf um Arthurs Blick aufzufangen. Ernst und konzentriert und natürlich unglücklich. Anscheinend war ihre komplette Beziehung auf schrecklichen Missverständnissen aufgebaut. Ihm wurde leicht schlecht. Trotzdem schlich sich ein kleines, bitteres Lächeln auf seine Züge. »Wir wären damals wohl kein gutes Paar gewesen.« Jetzt denn? Das war wohl die alles entscheidende Frage. Oder eine von den vielen. »Aber Cobb hat mir nichts von dir erzählt. Er sagte nur, er habe jemanden kennengelernt, den er mir vorstellen wollte, und ich war einverstanden, weil ich sowieso nichts zu tun hatte. Ich hatte zu dem Zeitpunkt keinen Job, keine Wohnung... mir war egal, wen er da anschleppt. Ich hab mit einem Kriminellen gerechnet, der sich mit der Materie auskennt. Ein anderer Soldat vielleicht oder irgendein abgefuckter Drogen-Dealer, der als Chemist mitmischen will...«, Somnacin war damals wirklich nicht so leicht zu kriegen. Er war gefasst, der Alkohol tat seinen Teil dazu. Das war gut. »Warum hast du nie gefragt?«, stiller Vorwurf. Er hielt das Papier fest in der Hand. Anscheinend wäre ihnen viel erspart geblieben, wenn der Herr die Zähne auseinander gekriegt hätte. *Arthur* Nein, das wären sie nicht gewesen. Es wäre eine absolute Katastrophe gewesen. Nicht unter diesen Umständen. Er hatte reifen müssen, und er hatte sich neu finden müssen, nachdem sein ganzes Lebenskonstrukt kurz zuvor zusammengebrochen war. Gleichzeitig war er sich fast sicher, dass es auch für Eames besser gewesen war, nicht alles einfach zu bekommen. Er wäre seiner sicher bald überdrüssig geworden. Dass er damals letztendlich Eames‘ Verlangen, ihn zu bekommen, überstrapaziert hatte, war Arthur aber auch klar. Aber es hing damit zusammen, dass Ereignisse dazwischen gekommen waren, die so gravierend waren, dass mittlerweile sechs Jahre vergehen mussten, bis sie anfangen konnten, darüber zu reden. Ob es jetzt wohl anders laufen würde? Zumindest hatten sie eine Basis definiert, eine Basis, die seinerseits damals in der Bar begonnen hatte. Arthur sah auf und Tom an, der ihm bestätigte, dass Arthur sich selbst belogen hatte. Es war interessant zu hören, mit wem er gerechnet hatte. Es bestätigte zusätzlich, dass er ihn nicht als denjenigen erkannt hatte, mit dem er tatsächlich verabredet gewesen war. »Warum hast du nie gefragt?« Die Worte lagen ihm schwer im Magen, der Vorwurf darin noch mehr. Er schwieg eine Weile, sortierte sich, versuchte sich zu fassen. „Wenn ich gefragt hätte und erfahren hätte, dass es doch ein besonderer Moment gewesen war, der nichts mit dem Job sondern nur mit uns beiden zu tun gehabt hatte“, sagte er schließlich und merkte, wie dumm er eigentlich gewesen war, „dann wäre es mir noch schwerer gefallen, dich auf Distanz zu halten. Aber ich hatte damals nicht das Gefühl, dass ich dir das hätte bieten können, was du brauchst. Und ich hatte nicht das Gefühl, dass ich dir in irgendeiner Weise gewachsen war. Ich war grün hinter den Ohren – und du warst so selbstsicher.“ Er lächelte matt. „Ich wäre Wachs in deinen Händen gewesen und du wärst meiner schnell überdrüssig geworden, weil ich dir nicht auf Augenhöhe begegnen konnte. Ich musste erst reifen, sicherer werden. Dann, so dachte ich, könnten wir etwas aufbauen, was Bestand hatte.“ Er trank einen tiefen Schluck Whisky. „Wie du sagst: wir wären damals kein gutes Paar gewesen.“ Es fühlte sich seltsam an, aber vermutlich war es einfach wahr. „So sehr ich mich nach mehr gesehnt hatte, so sehr hatte mir aber auch das Knistern gefallen, das man immer wieder gehört und gefühlt hatte. Ich schob stets den Job vor, wie wichtig er für mich, für uns war. Im Selbstbelügen bin ich einsame Spitze!“ Er blickte auf die Zeichnungen. Sie hatten sich dann richtig kennengelernt. Hatten miteinander gearbeitet, so viel konstruiert, erste Jobs gemeistert. Eames war für ihn zu einer Droge geworden: wirklich los kam er nie von ihm, aber wirklich gut tat er ihm auch nicht. Eine Hassliebe. Er bildete sich ein, nie sicher sein zu können, woran er wirklich bei ihm war – vermutlich, weil er es lieber nicht wissen wollte. Mittlerweile ahnte er, dass er ihm mehr hätte vertrauen müssen, dass er den Worten hätte glauben müssen, die so oft so ehrlich zu ihm gewesen waren. Er konnte Eames nur fragen, warum er ihm nie etwas gesagt habe, warum er nie seine Gefühle offenbart hatte. Denn das hatte er, mehr als einmal. Oft. Er hatte ihm nicht glauben wollen. Doch als er es endlich hatte schaffen wollen, auf ihn zuzugehen. als er ihnen endlich eine Chance hatte geben wollen, als er sich gefestigt hatte, sich wiedergefunden hatte, war es zu spät gewesen. Und sein Vertrauen heftig hintergangen worden. *Eames* Er war gefangen zwischen Wut und Mitgefühl. Wut, weil Arthur, bei all den Gedanken, die er sich anscheinend damals gemacht hatte, nicht einmal darüber nachgedacht hatte, was er Eames mit seinem Verhalten angetan hatte. Sicher, er konnte zuweilen schrecklich anstrengend sein und er war oh so selbstbewusst und sicher in allem was er tat. Er hatte nie Zweifel – nie! Bullshit! Wut, weil Arthurs altes Ich sich vollkommen unterschätze. Er hatte nicht einmal in Betracht gezogen, interessant genug zu sein – also stieß er ihn lieber von sich, herzlichen Dank. Und dennoch bewahrte ihn ein simpler Gedanke davor auszuflippen: Arthur hatte Recht. Sicher nicht mit allem, aber der Großteil stimmte. Natürlich hatte es ihm nicht gut getan, von Arthur abgestoßen zu werden. Aber wie gut wäre es wohl zwischen ihnen gelaufen, wenn er direkt auf die ganzen schlechten Anmachsprüche eingegangen wäre? Vielleicht hätten sie danach keine Freunde mehr werden können... vielleicht wären sie beide nach dem unwillkürlichen Desaster so zerstört gewesen, dass sie den anderen nicht mehr ertragen hätten. Vielleicht wäre Eames dann mittlerweile vollkommen allein, weil es niemanden mehr gab, der sich freiwillig in die Nähe des Unfalls wagte, den er sein Leben nannte. Eames wusste nun, dass Arthur eine verdammt schwere Zeit durchgemacht hatte und er wusste, dass er damals nie im Leben für ihn hätte da sein können. Er war zu sehr mit sich und seinem unstillbaren Ego beschäftigt gewesen. Er fühlte sich elend, weil Arthur ihm einen weiteren Beweis für seine Zuneigung geliefert hatte und er ein verdammter Esel gewesen war. »Eindeutig.«, stimmte er ihm leise zu. Er war großartig darin sich selbst zu belügen. Das kam erschwerend hinzu. Und Eames war noch nie in der Lage gewesen ihn davon abzuhalten. Die Skizzen legte er nur kurz beiseite, um sich selbst und Arthur nachzuschenken. »Ich war ein Arsch«, begann er erneut und trank. »Und du warst... na ja 'ne Pussy.« Er grinste, dann schüttelte er den Kopf. Er musste aufhören zu trinken; sein Mundwerk war lose genug und es durfte nicht außer Kontrolle geraten. »Sorry. Was ich eigentlich sagen wollte... « Er atmete schwer. Mit Zeige- und Mittelfinger rieb er sich die Schläfe, als müsste er erst herauskneten, was er sagen wollte. Er war ein fabelhafter Schauspieler und ein guter Redner, aber wenn es ums Eingemachte ging – um sein Eingemachtes – gingen die Pferde wohl mit ihm durch. Anscheinend war er die größere Pussy von ihnen. »Ich würde deiner niemals überdrüssig werden«, kam es schließlich, klar und ehrlich. »Seit ich dich damals angesprochen habe, bist du mir nie mehr aus dem Kopf gegangen... und wenn ich dich nicht mehr hätte, dann...« Er zog die Schulter hoch. Dann hob er die Hand mit Fingern geformt wie ein Pistolenlauf, den er an seine Stirn drückte und pustete sich sinnbildlich den Schädel weg. *Arthur* Jegliche Form von Kritik, die Eames ihm gegenüber bisher formuliert hatte, hatte bei Arthur stets zu Widerworten und Verbalattacken geführt. Sie hatten sich anschließend meist ziemlich gefetzt. Gerade bestätigt zu bekommen, was er sich selbst vorgeworfen hatte, ärgerte ihn gar nicht. Selbsterkenntnis… Er hielt Eames sein Glas hin, damit dieser ihm nachschenkte. Der Alkohol tat gut, er entspannte ihn nach dem recht anstrengenden Tag, der nicht so wirklich gewinnbringend gewesen war. »Ich war ein Arsch.« Offenbar war er nicht der einzige, der sich kritisierte. Er schmunzelte, hob dann aber überrascht die Augenbrauen, als Eames fortfuhr. Im Reflex stieß er Eames empört in die Seite – zum Glück nicht in die gebrochenen Rippen. Das Grinsen auf seinen Lippen verriet jedoch, dass er die Kritik richtig zuordnete. Er war damals wirklich… zickig und nervig gewesen, eine Diva... oder eben Pussy Immerhin entschuldigte sich Eames für das Wort, das doch eigentlich irgendwie treffend war. Er beobachtete, wie es Eames schwer fiel die richtigen Worte zu finden. Es war erstaunlich, aber es tat auch gut. Der sonst so eloquente Mann, der ihn in ihrer Anfangszeit wirklich leicht mundtot bekommen hatte, rang nach Worten. Das zeugte davon, dass diese ehrlich waren, wohl überlegt. »Ich würde deiner niemals überdrüssig werden.« Die Basis, die sie gemeinsam hatten. Worte, die er sich in Zukunft immer dann wieder ins Bewusstsein rufen würde müssen, wenn sie aneinandergerieten. Es ging ihm nicht anders, egal wie Scheiße sich der andere benahm, egal wie sauer er auf Eames war. Er musste nur wieder vor ihm stehen und jedes Vorhaben, nie wieder etwas mit ihm zu tun haben zu wollen, war dahin. Hatte er gestern Abend nicht noch erst sich versucht einzureden, dass er niemals etwas für ihn empfunden hatte? Wirkungslos… Arthur war versucht, die Hand zu heben und Eames Hand zu ergreifen, aber er merkte, dass er noch nicht fertig war, daher rührte er sich nicht. »Seit ich dich damals angesprochen habe, bist du mir nie mehr aus dem Kopf gegangen... und wenn ich dich nicht mehr hätte, dann...« Nun war er doch etwas überrascht. Nicht wegen Ersterem, was er letztlich ja auch seinerseits sagen konnte. Doch Zweiteres überforderte ihn gerade. Denn diese Geste und diese Worte… Es hieß nichts anderes, als dass er in gewisser Weise der letzte Sinn von Eames‘ Leben war. War das nicht etwas übertrieben? Hatte er nicht genug Freunde? Eames schien immer mit einer so großen Leichtigkeit und Unbedarftheit durchs Leben zu tanzen… Gerade Eames wusste doch genau, wie er das Leben genießen konnte! Gerade auch ohne ihn! Oder war das wirklich immer nur alles Fassade? Nun, im Grunde genommen wusste er es, auch wenn er sich gerne eingeredet hatte, dass es nicht so war. Im Grunde wusste er, dass Eames alles andere als so selbstsicher und unbeschwert war, wie er immer tat. Eigentlich sollte es ihn nicht wundern. Er erinnerte sich an dessen Traum, den er gestern das erste Mal betreten hatte. Heimat, Lieblingsorte, viele Details, die Erinnerungen bedeuteten, Empfindungen – aber der Raum war geprägt von Eiseskälte. Nun, bis Arthur auf ihn zugegangen war und es plötzlich sonnig geworden war. Er hatte diesen absurden Gedanken einen Moment gehabt, dass es mit ihm, mit ihnen beiden und dem „Something“ zu tun hatte, das sie teilten. Aber er hatte sich einen Träumer gescholten, einen hoffnungslosen Romantiker, einen Idioten. Er überlegte, ob er danach fragen sollte, aber er ließ es. Es passte gerade nicht hierher. Dass sich Eames von ihm so abhängig mache, konnte er aber zum Teil nachempfinden. Hatte er nicht selbst auch Angst davor, sich auf ihn einzulassen, weil er nie wissen könnte, ob er überhaupt zu ihm zurückkommen würde? Erwischte er sich nicht immer, wenn er ein Lebenszeichen von ihm hörte, bei dem Gefühl, erleichtert zu sein? Trug er nicht stets die Angst in sich, nie wieder etwas von ihm zu hören, wann immer er verschwand ohne sich zu verabschieden? So unbedarft er durchs Leben tanzte, so viel Ärger zog jener nun einmal auch an. Die gebrochenen Rippen waren harmlos dagegen… Arthur wusste nicht, was er sagen sollte, zu viel schwirrte ihm durch den Kopf. Die Verantwortung, die ihm soeben übertragen worden war, war enorm. Doch dass er sie stemmen konnte, bezweifelte er seltsamerweise nicht. Er stellte nicht in Frage, dass er ihr gewachsen war – mittlerweile gewachsen war. Schließlich sah er ihn an und sprach mit erstaunlich fester Stimme. „Wenn du jemals diesen Weg wählen würdest, nur weil du glauben würdest, mich verloren zu haben, ohne dessen sicher zu sein, dann schwöre ich dir, würde ich dir in die Hölle folgen, in die du dich damit katapultierst, um dich eigenhändig noch einmal umzubringen.“ Nicht gerade das, was sich ein Romantiker auf solche Worte vermutlich vorstellte. Vermutlich missverstand er die Geste ohnehin. Aber besser bekam er so etwas nicht hin. Das warme Gefühl in seinem Inneren blieb dennoch bei dem Gedanken, dass er der Sinn im Leben des anderen war. Und seltsamerweise sah er sie beide dasitzen - irgendwann in hoffentlich ferner Zukunft: gescheitert, Blut überströmt, kraftlos, sich die Kugel gebend - Arm in Arm Er trank einen Schluck, betrachtete dann die bernsteinfarbene Flüssigkeit in seinem Glas. Dann blickte er auf die Zeichnungen. Sie waren ehrlich zueinander, vielleicht das erste Mal in ihrem Leben wirklich. Vielleicht würden sie es wirklich schaffen, Tokyo hinter sich zu lassen und endlich sich zu gönnen, was sie sich seit ihrer ersten Begegnung wünschten. Unabhängig davon, dass es dennoch immer kompliziert sein würde - das gehörte zu ihnen beiden einfach dazu. „Ich bin an dir damals sehr gewachsen. Mit dir zu arbeiten, war teilweise echt heftig für mich. Wir sind so völlig verschieden. Du hast mich auf bittersüße Art und Weise erbarmungslos gefordert, mich stark gemacht. Es hat mir verdammt gutgetan. Ich wüsste nicht, wo ich sonst jetzt in meinem Leben stehen würde.“ Er zögerte kurz. „Ich hatte immer gehofft, dass ich dir das irgendwann zurückgeben könnte. Ich habe noch immer das Gefühl, dass ich dir so viel verdanke, ohne dir auch nur ansatzweise das gleiche zurückgegeben zu haben.“ Entlastete er gerade sein schlechtes Gewissen? Er hoffte es nicht. So meinte er es zumindest nicht. *Eames* Kein Wunder, dass für die Beleidigung gleich die Retourkutsche kam, in Form eines kleinen Seitenhiebes. Er verteidigte sich halbherzig und hoffte auf mehr Körperkontakt, aber der blieb leider aus. Ein bisschen Rangeln mit gebrochenen Rippen und alte Wunden zu heilen, vielleicht? „...würde ich dir in die Hölle folgen, in die du dich damit katapultierst, um dich eigenhändig noch einmal umzubringen.“ Arthur meinte es wirklich ernst und erst dadurch wurde Eames überhaupt erst bewusst, was er da gerade angedeutet hatte. Welche Schwere diese Geste hatte. Meinte er es denn so, wie Arthur es verstanden hatte? Tatsächlich hatte er nur aus dem Affekt einen Selbstmord angedeutet, aber wie weit würde er wirklich gehen, sollte er Arthur irgendwann verlieren..? Er kam nicht dazu sich diese Frage selbst zu beantworten. Sein Kopf fühlte sich schwer an und sein Bauch wohlig warm und Arthur fuhr fort. Es bewegte Eames diese Worte zu hören. Er hatte geahnt, dass er damals einen gewissen Einfluss auf Arthur gehabt haben musste, aber hatte sich immer viel zu sehr auf sich selbst konzentriert. Er war viel zu sehr darauf fokussiert gewesen, wie sich sein Leben durch Arthur verändert hatte und hatte nicht einen Gedanken daran verschwendet, dass er auch maßgeblichen Einfluss nahm; vor allem mit seinem unbedarften Egoismus. Er wollte ihn so sehr, dass es wehtat und ihm war egal was für Konsequenzen es gehabt hätte.. 'Cause you can run but you can’t hide I’m gonna make you mine (https://youtu.be/d5aGmIIrx7k) Es war ihm damals nicht wirklich um Arthur gegangen, sondern nur um sich selbst. Aber seither hatte sich einiges verändert. Er keuchte etwas wie ein Lachen und schüttelte den Kopf. »Glaub mir, du schuldest mir nichts...«, sagte er leiser. Er spürte den Drang ihn zu küssen und sich zu entschuldigen, aber ahnte, dass vieles nur schlimmer machte, wenn er die heilige Barriere zwischen ihnen wieder zerbracht. Wenn er jetzt körperlich wurde, würde es vielleicht mehr zerstören, als retten... oder? Vielleicht nur für einen Moment... Er sah ihm lange in die Augen und rang mit sich. Vielleicht nur ein Kuss..? Statt sich hinreißen zu lassen, sah er erneut auf die Zeichnungen in seinem Schoß und überlegte, was Arthur meinen könnte. Dann tippte er auf eine Zeichnung, die Arthur wahrscheinlich nach einem ihrer ersten Trainings angefertigt hatte (vielleicht auch währenddessen). Er war gut in Form gewesen. »Weißt du noch? Mal war auch dabei...« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)