Princess Kiss von AliceNoWonder ================================================================================ Kapitel 1: Unter Wasser ----------------------- Zu einer Zeit, als Elsa das Königreich und den Fluss um das Schloss eingefroren hat, vor Angst weggelaufen ist, als Monster zu gelten, hat sie nicht gemerkt, dass sich noch Lebewesen in dem Wasser befinden. Vollkommen überfordert mit der Situation probiert Arielle gegen die eisige Scheibe zu schlagen. Egal, wie viel Kraft sie aufwendet, um dort durch zu brechen, es hat keinen Sinn. Dazu kommt noch, dass eine eisige Kälte in die Meerjungfrau hochkommt. Als das Adrenalin nachgelassen hat, scheint diese Kälte sie zu umschlingen, wie die Umarmung des Todes. Geschwächt schwebt sie auf den Boden, umschlingt ihre Arme um ihren Körper, um sich zu Wärmen. Mal ganz davon abgesehen, dass sie sich in diesem riesigen See alleine fühlt, ohne Fabios, Sebastian, ihren Schwestern oder ihrem Vater. Sie wollte wieder die weite Welt erkunden und ist von ihrer Heimat weggeschwommen. So weit, dass sie sich verlaufen hat. Hier am Schloss wollte sie eigentlich nach Hilfe Fragen, doch hat sie sich vorher nicht getraut, weil sie nicht wusste wie die Menschen auf sie reagieren würden und nun war es zu spät. Die Kälte umfasst sie, wie ein erdrückender Schleier, der ihr alle Kräfte raubt. Sie probiert sich zu wärmen, mit etlichen Ranken und Schlamm, doch spürt sie, je mehr Zeit vergeht, wie ihre Kräfte sie immer mehr verlassen und ihre Lebensenergie davon schwindet. Es dauert, bis Anna ihre Schwester gefunden hat und sie wieder nach Hause gebracht hat. Der Fluch soll gelöst werden und als der endlose Winter verschwunden ist, scheint wieder Frieden im Land einzukehren. Alle sind glücklich darüber, dass Königin Elsa wieder da ist. Niemand verurteilt sie wegen ihrer Kräfte. Jetzt, wo die Sonne auf den Meeresspiegel hinabscheint und diesen aufwärmt, kommt wieder Regung in Arielle. Sie spürt, wie die Strahlen sie wieder zum Leben erwecken, als wäre sie eine Maschine und die Sonne das Öl. Zuerst sind es nur zwei Finger, die sie bewegen kann, dann langsam die ganze Hand, der Arm, bis hin zum Oberkörper. Arielle fühlt sich, wie Neugeboren, als sie aus dem Schlamm kriecht, der sie wenigsten etwas gewärmt hat und wieder an die Wasseroberfläche schaut. Sie hat einen Entschluss gefasst: Jetzt wird sie jemand nach dem Weg zum Meer fragen. Arielle möchte wieder nach Hause. Sie weiß nicht, ob sie es noch ein zweites Mal überleben wird, wenn der See zufriert. Jedoch als sie den Kopf aus dem Wasser steckt, fällt ihr Blick auf eine junge Frau. Arielles Augen weiten sich, als sie die weißen Haare der Frau entdeckt. Sie sieht elegant und vornehmend aus. Ihr Lachen hört sich, wie Musik in Arielles Ohren an und automatisch fängt sie selber an zu singen. Als Elsa eine himmlische Stimme hört, dreht sie sich zu der Person um. Sie sieht gerade noch, wie das Wasser aufgewühlt wird, doch steht da niemand mehr. Dennoch kann Elsa weiterhin die schöne Stimme hören. "Elsa? Alles in Ordnung?" Zwischen den himmlischen Gesang hört sie die Stimme ihrer Schwester, als wäre sie ganz weit entfernt. Hypnotisiert von der Stimme folgt sie ihr weiter, bis sie am Beckenrand ankommt und sich dort niederkniet. Langsam greift sie mit der Hand in das Wasser. Erschrocken keucht Elsa auf, als plötzlich eine Hand um ihr Gelenk. Ein Gesicht kann Elsa verschwommen im Wasser erkennen: ihre roten Haare fallen schwimmen wirr im Wasser. Ehe sie etwas tun kann, wird sie schon ins Wasser gezogen. Sie hört noch, die Stimmen ihrer Bewohner, die besorgt zu ihr laufen, doch werden sie sie nicht erreichen. Arielle zieht die weißhaarige Frau weiter runter, bis kurz vor dem Grund des Sees, der eh nicht besonders tief ist. Noch bevor die Weißhaarige etwas tun kann, hat Arielle sie umgedreht und sie in einem innigen Kuss verwickelt. Sanft öffnet Ariel den Mund der anderen, um ihr Luft zugeben. Sie ist verwundert wie weich die Lippen der Menschenfrau sind. Wärme durchflutet die Meerjungfrau. Sie spürt, wie sie noch weiter an ihren Lippen kleben möchte, wie an süßem Honig. Trotzdem löst sie sich von der Weißhaarigen. "Ich möchte nach Hause. Wo geht es zum Ozean?", fragt Arielle mit einem traurigen Schimmer in den Augen. Elsa ist vollkommen überfordert. Die Fremde hat sie so einfach ins Wasser gezogen und geküsst. Sie fühlt sich nicht mehr in ihrem Körper vorhanden und automatisch hebt ihren Arm in eine Richtung, in der ihr Ziel ist. "Danke", lächelt die Rothaarige. Ihre blauen Augen sehen wirklich glücklich aus, was Elsa Hitze in ihrem Körper treibt. Mit geweiteten Augen schaut sie dabei zu, wie die Fremde umdreht und davon schwimmt. Sie fühlt, wie ihr Herz schneller schlägt. Noch nie hat sie jemand so schönes und fasziniertes gesehen. Sie fühlt sich von der Meerjungfrau verzaubert. So sehr, dass sie beinahe vergisst an die Oberfläche zu schwimmen. Erst als sie das Gefühl hat keine Luft mehr zu bekommen und das ihre Lungen sich mit Wasser fühlt, schwimmt sie nach oben. Tief zieht Elsa die Luft ein, als sie an den Beckenrand gezogen wird. "Königin Elsa, geht es Ihnen gut?" Stimmen Gewirr umgibt die Weißhaarige. So viele Menschen sorgen sich um sie und möchten wissen warum sie dorthin gegangen ist, doch Elsa kann ihnen nicht antworten. Voller Sehnsucht schaut sie gen den Horizont, indem die Meerjungfrau verschwunden ist. Sie hat ihr noch nicht mehr gesagt, wie sie heißt. Es dauert Stunden, bis Arielle wieder nach Hause gefunden hat. Dabei kam ihr der Hinweg länger vor, als der Weg zurück. Sie fragt sich wie oft sie wohl im Kreis geschwommen ist, oder einen Umweg genommen hat. Schließlich kommt sie bei ihrem Vater an. Nach einer Standpauke darf sie sich wieder ihrem Alltag widmen. Aber auch wenn für Arielle alles wieder normal zu sein scheint, geht ihr die Weißhaarige nicht mehr aus dem Kopf. Ihre wunderschönen blauen Augen, wie elegant sie sich bewegt. Alles an ihr scheint schier perfekt zu sein. Immer wieder erwischt Arielle sich dabei, wie sie an die Fremde denkt, die sie einfach so geküsst hast und tief im Inneren wünscht sie sich wieder zurück, um bei der Weißhaarigen sein zu können. Sehnsüchtig sitzt Elsa am Fenster. Immer wieder erwischt sie sich dabei, wie unkonzentriert sie ist. Wenn sie Konferenzen abhält, um für das Wohl von Arendel eine Abstimmung zu halten, bejaht sie meistens, obwohl sie nicht zugehört hat. Elsa muss immer wieder an die Rothaarige denken und wie schön sie ist und ihre Stimme. Sie redet nur noch sehr wenig und isst auch nur das nötigste. Öfters wird Elsa an dem Beckenrand erwischt, wie sie sehnsüchtig ins Wasser starrt, in der Hoffnung am Horizont irgendwann die Rothaarige zu entdecken. Nachdem sie wieder eine Oper für ihren Vater abgehalten haben, hat Arielle einen Entschluss gefasst. Sie fühlt eine tiefe Leere in ihrem Inneren, die nur mit dieser schönen Weißhaarigen Frau gefüllt werden kann. Jede Nacht liegt Arielle Stunden im Bett und sieht Bilder von dieser eleganten Frau vor sich. Jede Nacht erwischt sie sich dabei, wie sie ein weiteres Mal ihre Lippen spüren möchte. Nach der Oper schwimmt die Rothaarige davon. Selbst die Rufe ihres Vaters können sie nicht aufhalten. Arielle kann es nicht mehr aushalten. Sie vermisst die Weißhaarige und möchte sie kennenlernen. Sie will alles von der Frau spüren, deshalb muss die Meerjungfrau sie wieder sehen. Ein weiteres Mal steht Elsa am Steg und schaut Gedanken versunken zum Horizont. Sie möchte so gerne die Rothaarige wieder sehen. Ihr Inneres fühlt sich so eisig an, wie ihre Kräfte. Elsa weiß dass dieses Eis nur von der Meerjungfrau zum Schmelzen gebracht werden kann, dessen rote Haare so leuchten, wie Feuer. Als sie eine Flosse am Horizont sieht, kann sie ihren Augen kaum trauen. Zwei Mal muss sie blinzeln, um sich zu vergewissern, dass es kein Traum ist, doch die Flosse ist verschwunden. Enttäuscht und traurig dreht Elsa sich um, um wieder ins Schloss zu gelangen, als sie ein Platschen hinter sich hört. Verwundert dreht sich Elsa um, doch bevor sie etwas erkennen kann, hat jemand schon ihr Handgelenk umklammert und zieht sie ins Wasser. Vollkommen überrascht von dem Sturz schließt sie die Augen, doch spürt sie zwei weiche Lippen auf den ihre. Als sie langsam ihre Augen wieder öffnet, erschreckt sie sich, die Rothaarige direkt vor ihr zu sehen. Doch schnell beruhigt sich Elsa wieder, weshalb sie ihre Arme um den Körper der anderen Frau schlingt. Eine Weile genießen die beiden Frauen ihre Zweisamkeit und die Ruhe. Sie spüren den Herzschlag der anderen und die weichen Lippen auf ihren eigenen. Beide haben den Wunsch, dass dieser Moment niemals endet. Doch leider holt sie die Realität ein. Elsa kann nicht lange unter Wasser atmen und mit hektischen Bewegungen löst sie sich von der Rothaarigen, um an die Oberfläche zu schwimmen. Tief atmet sie die Luft ein, als sie sich an dem Beckenrand festhält. Auch die Rothaarige streckt ihren Kopf aus dem Wasser. "Tut mir Leid. Ich wollte dich nicht erschrecken." Sie könnte ihre Freude darüber die Weißhaarige zu sehen, nur nicht zurückhalten. "Is...ist nicht schlimm", haucht Elsa etwas erschöpft. Sie lächelt sanft die Rothaarige zu. "Wieso hast du mich überhaupt geküsst?" Arielle zuckt mit den Schultern. "Ich wollte deine Aufmerksamkeit, um nach Hause zu gelangen." "Wieso bist du zurückgekehrt?" Die Wangen der Meerjungfrau nehmen einen rötlichen Farbton an. "Ich... Ich wollte dich wieder sehen." Leicht lächelt Elsa über ihre Schüchternheit. "Ich dich auch. Mein Name ist übrigens Elsa." Sie umschlingt die Schultern der Meerjungfrau und schaut diese verführerisch an. Noch immer nervös und mit roten Wangen schaut Arielle zur Seite, bevor sie ihren eigenen Namen sagt und die beiden Frauen sich einen intensiven Kuss austauschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)