Ho ho the Mistletoe hung where you can see von Aka_Tonbo (angedeutet Steve/Bucky) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Mit einem müden aber zufriedenen Seufzen, lehnte er sich in seinem Drehstuhl zurück und schloss einen Moment die Augen. Es war kurz nach vier Uhr in der Früh, was bedeutete das er in knapp zwei Stunden 1449 Minuten nicht geschlafen hatte. Zum Glück war Pepper nicht vor dem Mittag von ihrem Meeting in Chicago zurück, um ihm einen ihrer patentierten mahnenden Blicke zukommen zu lassen, über diese jahrelang gepflegte, ungesunde Angewohnheit. Nur hatte er sich einfach nicht zurückhalten können, als er über Burl Ives - Holly Jolly Christmas von einem weihnachtlichen Geistesblitz heimgesucht wurde und darüber vollkommen außer Acht ließ, wie sich dieser Song überhaupt in seine Play List hatte schleichen können. Nicht, dass er nicht genug andere Dinge zu erfinden, zu reparieren, zu upgraden, oder in Rot und Gold zu lackieren hätte. Er war ein viel beschäftigtes Genie, mit vielen wichtigen Projekten. Aber warum nicht auch mal dem Kind im Manne folgen? Gut dieser Trieb zeigte sich bei ihm wohl öfter als angebracht, aber; ein breiten Grinsen zog sich über sein Gesicht, bei der Erinnerung, wie er Caps neue Uniform so modifiziert hatte, dass sie in einem bestimmten Lichteinfallswinkel transparent erschien. Es war die großzügige Kerbe in seiner Ironman Rüstung, die Caps Schild daraufhin dort hinterlassen hatte, 1000- Mal wert. Und auch diesmal, versprach er sich den ein oder anderen amüsanten und speicherungswürdigen Vorfall mit seiner kleinen Idee. Er nippte an seinem lauwarmen Kaffee, der in einer viel zu kitschigen Weihnachtstasse steckte, die wie über Nacht in allen Küchenschränken im Tower aufgetaucht waren. Das Fest der Liebe, stand unmittelbar vor den Hulk-sicheren Türen des Avengers Towers. Und in der Hoffnung, das nicht irgendein wahnsinniger grüner Kobold die Stadt mit Miesepeterwellen verstrahlte, oder eine Schar goldgelockter Engel Amoklaufen…fliegen? würden, sollten sie sich die Tage, gerechtfertigt, mit etwas feierlicher Stimmung aufhellen. Er griff dem Ganzen dabei auch gern etwas unter die Arme. Jedoch galt es zuerst einen Testlauf zu machen, wozu er aber noch auf Peppers Rückkehr warten würde und das am besten in ihrem Bett. * Das rhythmische klack, klack, klack von schmalen Pfennigabsätzen entfernte sich mit der stets Stil verkörpernden Erscheinung von Pepper. Tony lächelte, ob dem gegebenen und doch etwas unerwartet OK von seiner Herzdame, was seine nächtliche Eingebung anbelangte. Zwar hatte sie ihm darauf verwiesen, dass er die anderen besser einweihen sollte, aber wo lag denn da der Spaß? Und sie schien diesen Gedankengang auch ohne weiteres bei ihm nachlesen zu können, was ihn letztlich doch noch einen ihrer mahnenden Blicke verschafft hatte. Dass er es nicht übertreiben und auch nichts provozieren solle, ging ungesagt damit einher. „Pep es ist Weihnachten und das Team kann etwas Auflockerung gebrauchen. Was soll schon großartig passieren?“ Peppers Aura wechselte auf Level zwei, unter ihrer mehr als geschulten Intuition, was seine Spielereien anbelangte. Es bedeute, dass sich zu ihrem erahnenden Blick nun auch ihre Arme vor ihrer Brust verschränkten und ihre feingeschwungenen Augenbrauen sich noch ein Stück weiter nach oben zogen. „Weihnachten!“, konterte er überzeugt, was Peppers Haltung erweichen ließ und sie ihm einen Kuss auf die Stirn setzte. „In Ordnung, aber versuche Explosionen zu vermeiden, oder Kidnapping, oder dubiose Experimente an lebenden Organismen, oder…“ „Pep!“ „Ich will nur sicher gehen.“, meinte sie mit einem letzten belehrenden Ausdruck auf ihrem hübschen Gesicht und hatte sich nach einer letzten Geste der Zuneigung, zu ihrem 15 Uhr Termin begeben. Zufrieden über das -Go- von seiner First Lady, rieb Tony sich vorfreudig die Hände. Er konnte nicht abstreiten, dass er sich gleich einem Teenager fühlte, der die Erlaubnis bekommen hatte eine Runde mit Daddys neuen Porsche drehen zu dürfen. Nun musste er nur noch alles in Gang bringen. *** Noch etwas benommen von seinem 12 Stunden Schläfchen, schlurfte Tony in die Gemeinschaftsküche und ließ sich einen frisch dampfenden Kaffee in eine der fröhlich verzierte Weihnachtstasse laufen. Der Duft vermochte es ihn etwas zügiger aus seinem Tran zu befreien, worauf er die einsame Gestalt am Tisch sitzen sah, die über einer Zeitung…ernsthaft? saß und etwas abwesend wirkte. Es war eindeutig noch zu früh für Worte, also beließ er es dabei und lehnte sich einfach nur an die Küchenzeile und trank seinen Kaffee. Es war nicht zu übersehen, dass ihr Captain abgespannt wirkte und dessen rechte Wange ein prächtiger Bluterguss zierte. Es waren einige Wochen vergangen, seit sie Barnes in den Tower gebracht hatten und Tony mochte fast glauben das Rogers seitdem auf Schlaf verzichtete um a) Barnes nicht aus den Augen lassen zu müssen und b) sich womöglich selbst damit zu bestrafen, da er sich die Schuld an allem zuschrieb, was Hydra mit seinem Soldier Boy angestellt hatte. Es war selbst Tony nicht entgangen, dass dieser eine Art Märtyrerkomplex zu hegen schien und das schon vor dem Wiederauftauchen von Barnes. Deswegen war es selbst für ihn eine Erleichterung zu sehen, dass dessen Wachhundinstinkt für Barnes seit einiger Zeit nicht mehr ganz solche Extremen annahm und er sich erlaubte, diesen auch einmal für sich zu lassen. Nicht das FRIDAY nicht ein Auge auf alles hätte. Barnes war ab und an noch immer etwas instabil. An manchen Tagen zeigte er sich zugänglich, auch was die anderen Avengers betraf, an anderen wollte er niemanden um sich haben, nicht einmal den Captain. Doch wenn er dann wieder aus seinem Exil auftauchte dann, metaphorisch gesprochen, immer zurück in die Arme von Rogers. Es war reine Spekulation von seiner Seite her, aber wenn er es nicht besser wüste, dann würde er annehmen die beiden verband weitaus mehr. Etwas das der Begriff Freundschaft allein nicht mehr fassen konnte über dieses allesüberdauernde und aufopferungsbereite Verhältnis das die beiden zueinander pflegten. Mit dem Einzug der kalten Tage allerdings, hatte sich Barnes jedoch wieder deutlicher zurückgezogen. Etwas das mit seinem PTSS zu habe, hatte Steve sie wissen lassen, worauf seine private Gesellschaft ebenso etwas rar geworden war. Es war für Tony kaum vorstellbar, was es wohl an mentale Kraft aufzubringen galt, wenn man sich stets und ständig als einzigen Puffer zwischen die Außenwelt und einem konfusen, modifizierten Ex-Killer stellte, egal der folgenden Konsequenzen. Das rascheln von Papier war zu hören, das kurz darauf die Sicht auf Steve wieder soweit freigab, dass dieser Tony bemerkte und ihm ein müdes „guten Morgen „schenkte, dass dieser mit einem schmalen Lächeln und den heben seiner Tasse erwiderte. Und plötzlich stelle Tony fest, dass ihr Captain so ungemein jung erschien, ob all der Last die dieser auf seinen breiten Schultern balancierte und es erfüllte ihn mit einem seltsam bedrückenden Gefühl. Steve erhob sich nun und mit der Frage, ob er Lust auf Pancakes habe, machte er sich daran die nötigen Zutaten zusammen zu suchen. „Wenn du mich so fragst.“ Steve schob ihn ein wenig zur Seite, um an die frischen Blaubeeren zu kommen und machte sich schließlich an die Arbeit. Es blieb still zwischen ihnen und es lockerte Tonys Geist soweit auf, dass ihm die kommende Frage einfach über die Lippen rutschte. „Wie geht es denn unserem Mischka?“ Das abrupte innehalten in seinem Tun und dass Anspannen von Steves Unterkiefer, ließ auch Tony registrieren, dass er eindeutig noch nicht wach genug war, um groben Fehltritten wenigstens ansatzweise aus dem Weg zu gehen. Das war es dann wohl mit seinem Teil der Blaubeer-Pancakes. „Uhm, tschuldige, das…das war unsensibel. Ich wollte nur…“ Tony fuchtelte etwas unbeholfen mit einer Hand in der Luft herum. „Also ja…“ Er sollte sich wohl besser wieder auf den Weg in seine Werkstatt machen. „Die letzten beiden Tage war… anstrengend für ihn, aber er schläft nun, also…“ Es lag Tony auf der Zunge zu fragen, „Und wie geht es dir? Was hat dir dieses Veilchen eingebracht und wann hast du das letzte Mal wirklich, richtig geschlafen? Dir ist klar, dass es am Ende nicht nur um sein Wohlbefinden gehen sollte?“ Etwas irritiert zog er seine Augenbrauen zusammen über diese Gedanken, hatte er das merkwürdige Gefühl, das ihm das alles irgendwie bekannt erschien, verbunden mit dem plötzlichen Bedürfnis Pepper Blumen schenken zu wollen und Diamantohrringe und einen Urlaub auf Tahiti. Dass übergroße Plüschhasen nicht der passendste Weg war, um seine Zuneigung zu beweisen, hatte er ja bereits feststellen dürfen. Letztendlich sagte er nichts davon, denn er wusste auch, dass ihr Captain solchen Fragen auswich, als wären sie feindliche Geschoße. „Das ist gut zu hören…wirklich gut zu hören.“, erwiderte er schließlich, worauf Steve ein hölzernes Lächeln und knappes Nicken zeigte. „Er mag Pancakes. Das hat er früher schon getan.“ Tony Stark mochte emotional ziemlich verkorkst sein, aber selbst ihm zog bei diesem Hinweis und dem melancholischen Schwingungen die ihr Captain damit von sich gab, ein dumpfer Schmerz durch die Brust, den er nicht einmal mehr auf seinen Arc-Reaktor schieben konnte. Es wurde wirklich Zeit das etwas Stimmung aufkam. * „STARK!“ Tony schaute von seinem Tablet auf, als ihm Clint im Korridor, der zum Gemeinschaftswohnzimmer führte, mit verbissener Miene entgegen kam. Gefolgt von Sam und Scott denen die Belustigung deutlich anzusehen war. „Ah.“, stellte Tony mit einem zufriedenen Grinsen fest und da ihm Clint nun quasi schon auf den Zehen stand, während er ihn weiterhin mürrisch fixierte, tat er das wozu er JINGLES auch entwickelt hatte. Mit Amüsement verfolgte er, wie Clints Augen sich im Schock weiteten, als er ihm beide Hände ans Gesicht legte und ihm daraufhin einen lauten Schmatzer auf die Lippen drückte. Und dieser schockartige Ausdruck hing auch weiterhin in Clints Gesicht fest, auch als Tony schon wieder von ihm zurückgetreten war und sich erneut seinem Tablet zuwendete. „Merry Christmas Federfreund.“, meinte er noch mit einem kurzen Schulterklopfen, bevor er im Fahrstuhl verschwand. * Es war Freitag, was bedeutete, dass die, die sich im Tower befanden sich meist im Wohnraum zusammensetzten und irgendeiner eigenen oder gemeinsamen Beschäftigung nachgingen. Tony hatte Lust auf Schach. Vielleicht konnte er ja Rogers zu einer Runde überreden. Doch dann fiel ihm wieder ein, warum es schon so lange her war, dass sie beide ein Spiel bestritten hatten. Steve schien sich regelrecht zu weigern, sich etwas ablenken oder entspannen zu gönnen, solange es Barnes nicht weitaus besser ging. Er hatte gehört, dass selbst Sam und Natasha ihre liebe Not hatten zu ihrem Captain durchzudringen, wenn es darum ging, ihn darauf verweisen zu wollen, auch an sein eigenes Befinden zu denken. Die Tür zu Wohnraum schob sich auf, welcher auf den ersten Blick auch recht gut besucht war. Rhodey unterhielt sich angeregt mit Scott. Wahrscheinlich eine seiner Iron Patriot Story. Sam stand mit Vision vor Wanda und schien ihnen etwas vorzutanzen. Vision nickte verstehend und versuchte sich selbst einmal. Es sah so aus als wisse Sam was er tue und er machte sich die gedankliche Notiz, ihn bei der nächsten großen Feierlichkeit das Tanzen mit Pepper zu überlassen. Es war noch nie sein Ding gewesen und Pepper schätzte geübten Tanzpartner. Dann fiel sein Blick auf die letzten beiden Personen im Raum. Das erste was er vernahm, als er sich diesen zuwandte, war das weinerliche Grollen von Barton der auf einem der großzügigen Sofas lag und sein Kopf auf Natashas Oberschenkeln ruhen ließ, als wäre er ein kleines Kind, das Zuwendung suchte. Über ihm noch immer der holografische Mistelzweig, der wie Tony sich loben musste wirklich täuschend echt erschien. Clint streckte seinen Arm aus und zeigte verächtlich auf ihn, während er verdrießliches Brabbeln vor sich gab. „Was Clint damit sagen will ist“, setzte Natasha an „Ich hasse dich Stark! Du hast mir meine Unschuld geraubt! Ich verlange Anästhetikum…nein warte Entschädigung!“, übersetzte sie mit einem kühlen Ausdruck, der weder Mitgefühl für Clint noch Qualen für Tony wiederspiegelte. Doch das konnte in Natashas Fall nichts und gleichzeitig alles bedeuten. Tony jedoch konnte nicht anders, als erst einmal genervt mit den Augen zu rollen über Bartons Gejammer. „Meine Güte Barton nun stell dich nicht so an. JINGLES ist als ein Spaß gedacht.“ „Nein, nein, nein!“ Barton war plötzlich auf seinen Füßen und deutete noch immer furios auf Tony. „Das ist ganz und gar nicht witzig. Ich habe immer noch das Gefühl von bärtigen Lippen auf den meinen. So was ist KEIN SPAß! Das ist, das ist…!“ Tony fühlte sich nun doch etwas herausgefordert über dieses affige Benehmen. „Um Gottes Willen Barton, sei nicht so ein homophober Jammerlappen, wir sind im 21. Jahrhundert. Deine Männlichkeit wird schon nicht daran zu Bruch gehen!“ Clint wirkte nun noch eine Spur fassungsloser auf Tonys Anschuldigung, was Tony etwas Genugtuung verschaffte. „Ich bin nicht homophobe, damit das klar ist!“, knurrte dieser, was nun wieder Natasha zu Wort kommen ließ. „Clint ist einfach nur sauer, dass du ihm seinen ersten Männerkuss geklaut hast.“ Damit sank Clint mit einem theatralischen Jauchzen auf die Couch zurück. „Wenn dann sollte es mit jemanden wie Cap oder Thor sein, oder…“ Clint gestikulierte angestrengt mit einer Hand vor sich her. „der Typ aus der Old Spice Werbung, aber nicht…“ Clint ließ seine Hand folglich empört die Gestalt von Tony andeuten. „Hey! Das sehe ich als persönliche Beleidigung Barton!“ Tony begab sich zur Bar, wo er sich einen Frust Whiskey einschenkte. „Und nur zu deiner Information, Thor hat auch einen Bart.“, gab er schnippisch zurück, was Clint ein schmollendes „Aber er ist Thor.“, wiedergeben ließ. „Aber es ist Thor.“, kam es in kindischer Manier von Tony, dessen Ego sich nun reichlich geschunden fühlte. „Du hast nur keine Ahnung vom Küssen Barton, deshalb dein lausiger Männergeschmack. Rhodey sag Barton, dass ich ein klasse Küsser bin.“ Alle Blicke lenkten sich schlagartig auf Rhodey, der nur mit einem unbeholfenen Würgen verhindern konnte sein Zitronenwasser hervor zu prusten, von welchen er grade getrunken hatte. „WAS!?“, brachte er konfus hervor, was Tony als Aufforderung sah, ihn daran zu erinnern, dass er ihn vor ein paar Jahren bei dieser Gala geküsst habe und er nicht zurückhalten solle, wie unglaublich gut er gewesen war. „Tony du warst sturzbetrunken und hast dich danach auf meine Schuhe übergeben. Und wie kann es sein, das du angeblich völlig vergessen hattest, der Frau des Bürgermeisters diesen wirklich geschmacklosen Witz erzählt zu haben, aber noch genau weißt, dass du mich geküsst hast? Und nur damit das klar ist, auf einer Skala von eins bis zehn, war diese Aktion grad Mal ein vier wert.“ Ein lautes „HAH“ von Clint zog durch den Raum, was Tony einen betrogenen Blick zu Rhodey werfen ließ. Wo war Bruce wenn man ihn mal brauchte!? Oh und natürlich Pepper. Pepper hatte sich noch nie über seine Küsse beschwert. Zauberhafte Pepper. Tony ließ seinen Blick über die feixende Runde vor sich schweifen. „In Ordnung, keine Geschenke… für euch ALLE!“ * „Warum ist das immer noch da? Warum verfolgt mich dieses Ding überallhin? Wie viele Leute muss man küssen damit es verschwindet? Oder ist das permanent? Sag nicht es ist eine Fehlfunktion und du hast es nicht unter Kontrolle. Oh Gott ist es eine Art Weihnachts-Ultron!“ Clint musterte das Gewächs über sich mit argwöhnischem Schrecken. Tony legte den Schraubenschlüssel frustriert zur Seite, da Clint nun tatsächlich schon seit fünf Minuten unaufhörlich auf ihn einredete. „Barton, er wird dir solange erhalten bleiben, wie es die Tradition verlangt, was heißt einen Kuss pro Beere. Dann wandert er weiter.“ Tony schaute auf das immergrüne Gewächs über Clints Kopf. „Drei versuche hast du noch übrig.“ Tony nahm seinen Schraubenschlüssel wieder auf und deutete damit auf Clint. „Und nur einen Versuch pro Person“ Clint schaute etwas erleichterter, wenn nicht gar merkwürdig entschlossen. „Wenn das so ist.“ „Sir Ms. Potts ist auf dem Weg hier herunter.“ Tony konnte buchstäblich mitverfolgen, welche Eingebung sich in Clints Kopf aufhellte. „Barton ich warne Dich.“ Eines dieser unheilvollen Grinsen umspannte nun fast dessen kompletten Kopf. „Oh Antony, erinnere dich an deine Worte. Es ist als Spaß gedacht.“ Damit war Clint auch schon auf und davon. In der Distanz konnte er Peppers „Hallo Cli…“ vernehmen, bevor sich dieser mit einem diebischen Gackern weiter davonmachte. * Tony fühlte sich etwas gelangweilt, nur aus diesem Grund schaute er über die verschiedenen Überwachungskameras auf ihrer Etage. Man konnte ja nie wissen. Nicht das Barnes wieder versuchte den Fahrstuhl auseinanderzunehmen, weil ihn die Kabine an eine Cryokammer erinnerte. Er schaute definitiv nicht nach, weil er hoffte etwas Interessantes aufzuschnappen, das in diesem Falle womöglich von Sam und Scott aus der Küche kommen könnte. „Du weißt schon, dass es dir nichts bringt dich zu schrumpfen Scott, wenn der Zweig nicht mitschrumpft, oder?“, hätte Sam ein Supergehör, hätte er Schotts ergebenes Seufzen vielleicht hören können. „Verdammt.“, meinte dieser, als er auch schon wieder in voller Größe vor Sam, in der sonst verwaisten Küche stand. „Was mach ich den jetzt? Ich meine ich bin eindeutig nicht populär genug, um dieses Ding wieder loszuwerden.“ Scott wurde etwas rot. „Und ich werfe mich sicherlich niemandem an den Hals, so wie es Clint getan hat.“ „Ok Mann, sehe es als einen Gefallen an, den ich im Falle eines Falles erwidert sehen möchte.“, gab Sam mit einem mitfühlenden Ausdruck zu verstehen, worauf er seine Lippen auch schon auf Scotts Wange drückte. Dieser machte ein paar überraschte, stumme Mundbewegungen, schaute aber dann nach oben und eine der perlenartigen Früchte verschwand. „Oh, das geht also auch?“ Sam lachte auf. „Dachtest du, dass das nur mit French Kissing funktioniert?“ Scott zuckte leicht mit den Schultern. Tony konnte verfolgen, wie ein Rumoren über ihnen, deren Blicke nach oben lenkte. Vielleicht sollte er mal die Lüftungsschächte checken lassen, nicht das sich dort irgendwelche Getier eingenistet hatte. Doch dann tat sich ein Teil der Deckenverkleidung mit einem Male auf und Clint erschien gleich Santa Claus aus dem Kamin, vor den beiden. Ohne ein Wort zu sagen, platzierte er sich vor Scott und dann passierte alles ganz schnell. Clint küsste Scott direkt und etwas zu innig auf den Mund, einen überschwängliches „Ho ho ho!“ folgte und dann waren Scott und Sam auch schon wieder allein und blinzelten irritiert in die Stille der morgendlichen Küche. „Okeeeeyyyy…“ Sam wendete sich ohne etwas hinterfragen zu wollen, dem grade frisch durchgelaufenen Kaffee zu. Eine Tasse reichte er mit einem verstehenden Schulterklopfen an Schott weiter. „Ich weiß man, ich weiß.“ * Etwas stimmte nicht. Er fühlte sich merkwürdig kraftlos und das Gefühl von innerer Panik wuchs weiter an. Er hörte verschwommene Stimmen und ein merkwürdiges Summen über seinen rapiden Herzschlag. „Nicht die Analsonde!“, gab Tony aufgeschreckt von sich, während er ruckartig aus seinem Traum erwachte und in seinem Bett aufsaß. Verwirrt blinzelte er in das Dämmerlicht des Schlafzimmers, nur um sich dann mit einem verschämten Quicken die Bettdecke nach oben zu ziehen, über die unheilvolle Präsenz, gleich einem tödlichen Weihnachts-Sim, die ihm vor dem Bett gegenübersaß. Plötzlich erschien eine Prozedur mit einer Analsonde um Welten erstrebenswerter. „Natasha.“ Tony zog sich die Bettdecke noch etwas enger um seinen Körper, in Ermangelung einer seiner Rüstungen. „Ich nehme nicht an, dass du für Tony Starks berüchtigte Kusstechniken hier bist?“ Natasha schaute ihn aus ihren gefahrverheißenden grünen Augen an, ihre Garotte sicherlich schon griffbereit. „Nein, aber ich genieße den Ausdruck von Furcht in Männeraugen.“ Ihr Lächeln ließ kalten Schweiß auf Tonys Stirn treten. „Du weißt, es ist ein Spaß nicht wahr?“, versuchte Tony sich seinem offensichtlichen Schicksal zu entziehen. „Ich meine es wird doch nicht so schwer sein, ein paar Opfer…ich meine Leute, Personen zu finden, die…“ Tony deute hilflos auf den Mistelzweig über Natasha Kopf, deren Augen sich nun soweit verengten, dass Tony trocken schluckte. Und war das Barton, der sich da grade aus einem seiner Kleiderschränke schlich, wie ein vergessener Liebhaber? Tony blieb nicht viel Zeit sich darüber Gedanken zu machen, wie Barton und auch Natasha es in sein privates Schlafzimmer geschafft hatten, ohne einen Alarm auszulösen. Beide Spione befanden sich mit einem Male in einem äußert dynamischer Schlagaustausch, dessen Ursprung sich Tony völlig entzog. Aber es war ihm geradeeben auch ziemlich egal, solange Natasha von ihm abgelenkt war und er somit eilig, wenn auch weniger graziös aus dem Bett rollen und in das anliegende Badezimmer hechten konnte. * Wie es sich herausstellte, hatte es sich Barton zur Aufgabe gemacht, jeden der von JINGLES auserwählt wurde zu seinem persönlichen Knutschziel zu machen, ob die auserwählte Person nun wollte oder nicht. Es ließ annehmen, dass Barton entweder lange Weile hegte, oder auf der Suche nach dem ultimativen Adrenalinrausch suchte, der mit dem Angesicht des Todes zu finden war. Natasha indes hatte den Zweig über ihrem Kopf beseitigt, was zwei geschundene Superhelden mit sich brachte, bestand ihre Vorgehensweise schlicht darin, eine Art Auslese vorzunehmen, wer in ihrem Augen würdig genug erschien von der Widow geküsst zu werden, ohne seinen letzten Atemzug gemacht zu haben. Sam hielt sich demnach nicht umsonst einen Eisbeutel auf sein geschwollenes Auge, während Barton sich bei der kleinsten Bewegung seine linke Seite hielt und leidlich zischte. Er hätte es sich denken können, dass es keine gute Idee war Natasha aus dem Hinterhalt überrumpeln zu wollen. Der dritte Kuss war von Vision gewesen, der einfach aus dem Nichts aufgetaucht war und beim Anblick der Mistel nur dem folgte, was er über diesen Brauch abrufen konnte. Natasha schien selbst nicht zu gewappnet gegen Visions unschuldig, unsicheren Ausdruck der gefolgt war, als habe er etwas vollkommen falsch verstanden. „Damit hast du jemanden eine gebrochene Nase erspart.“, hatte sie etwas enttäuscht gemeint und jeder der Verbliebenen hoffte, da war sich Tony sicher, dass es sich bei ihr um diese glückliche Person handelte. Was jedoch nicht den länglichen Schnitt über Natashas rechter Wange erklärte, den sie nur mit den Worten „falscher Spielplatz“ und einem Schulterzucken abtat, sobald man sie darauf ansprach. * „Oh ha.“, rutschte es Tony hervor, bevor es ihm möglich war zurück in den Fahrstuhl zu springen, aus welchem er grade gestiegen war. Das hatte er eindeutig nicht bedacht, als er JINGLES freigesetzt hatte. Es herrschte ihm wahrsten Sinne eisige Stille und störrische Regungslosigkeit, obwohl das Wohnzimmer beinahe das komplette Avengers Team beinhaltete. Tony spürte sämtliche Augenpaare auf sich, auch das von Bucky (Ich breche jedem das Genick der mir zu nahe kommt und nicht Steve Super Booty Rogers ist) Barnes. Hatte Tony bei Natasha schon das Gefühl, der holographische Zweig symbolisiere ein qualvolles Ende, so überkam ihm nun, wo er das Haupt eines weiteren ehemaligen, russischen Superkiller schmückte, das Gefühl er hätte mehr Chancen zu überleben, wenn er abermals versuche eine Atombombe durch ein Weltraumportal zu befördern. Und das ohne eine seiner Rüstungen. Und so wie es aussah, dachten die anderen ähnlich. Selbst Barton schien nicht lebensmüde genug, hier etwas zu versuchen. Barnes gab ein animalisch klingendes Grollen von sich und Tony schob sich so unauffällig wie möglich zum Fahrstuhl zurück. Dieser öffnete auch gerade wieder seine Türen und gab Steve, Natasha und Pepper frei. Ein Blick in die Runde und Tony konnte verfolgen, das Nadasha ein amüsiertes „Hoh“ von sich gab, Steve unangebracht rot wurde und Pepper ohne Scheu auf Barnes zuhielt und ihm einen Kuss auf die Wange gab, was ein einheitliches Lufteinziehen hören ließ. „Schön sie wieder einmal bei uns zu haben Sargent.“ Barnes zeigte ein leichtes Nicken und Pepper ging weiter zur Bar, wo sie sich ein Glas Rotwein einschenkte. Gott er liebte diese Frau. Dennoch schien sich die angespannte Atmosphäre erst ein wenig zu lockern, als Barnes nach einem eindringlichen Blick auf Steve an diesen vorbei und aus dem Raum hinaus verschwand, was ihren Captain wie einen getretenen Welpen zurückließ. Er allerdings würde die nächste Zeit definitiv zwei, drei Rüstungen mit ans Bett nehmen, nur um sicher zu gehen. * Es war Samstagmorgen. Der Duft von frisch gebackenen Plätzchen hing schwer in der Luft und Tony fragte sich, wer von ihrer illustren Runde sich dazu aufgerappelt haben mochte. Höchstwahrscheinlich Sam. Oder Bruce, wenn er denn schon wieder aus seinem Jungel Zuhause zurück sein sollte. Bing Crosbys White Christmas drang aus der Gemeinschaftsküche und Tonys Wahl fiel auf Steve, den er auch mit einen schmachtenden Ausdruck an die Küchentheke gelehnt vorfand. Es gab nur eine Person die Steve Rogers so anschaute, wenn diese es nicht zu bemerken schien. Tony war sich nicht sicher, ob er nicht doch eher in seiner Werkstatt lag, da ihm Dummy ausversehen, doch zum wiederholten Male den Feuerlöcher drübergezogen hatte. Nicht anders konnte er sich das Bild eines backenden Elite-Killers erklären, der Rogers einen der frischen Cookies in den Mund schob, wohl um dessen Meinung dazu einzuholen. Steve war demnach nicht mehr ganz so subtil, was dieses ganz bestimmte Grinsen anging und Tony stellte fest, dass er ihren Captain noch nie so dümmlich happy gesehen hatte. Und das lag sicherlich nicht an den Cookies allein. Es sei denn Barnes hatte ihnen irgendetwas beigemischt, da auch es nicht mehr ertrug ständig diesem betretenen Ausdruck im Gesicht seines ehemaligen besten Freundes sehen zu müssen. „Oh hey Tony.“, riss Steve ihn aus seinen Gedanken, begleitet von einem abschätzenden Blick von Barnes, der Tony schon dazu veranlassen wollte wieder kehrt zu machen. Der immergrüne Zweig hatte sich wie zu erahnen noch nicht aufgelöst. Bei näherer Betrachtung waren immer noch drei weiße Beeren zu sehen. Also hatte sich Rogers, allen sonst so starrsinnigen Mutes, nicht erlaubt es Barnes um eine Beere leichter zu machen. Dabei würde Tony wetten, dass Steve nichts lieber täte. „Uhm…ich wollte nicht stören.“ Das wollte er wirklich nicht, als auch schon Natasha und Clint dazukamen und nach einem kurzen Blick auf Barnes, sich an den Tisch setzten. Er sollte sich so gesehen nicht wundern, über die Weitläufigkeit ihres Akzeptanzlevels. Nicht wenn man einen Platz in Mitten der Avengers für sich gewählt hatte. Sam schlurfte wenig später in die Küche und Tony konnte verfolgen, wie dieser Steve zwei Daumen hoch gab, als der sich erlaubte seine Aufmerksamkeit einen Moment von Barnes zunehmen um Sam einen „Guten Morgen zu wünschen. Sam gesellte sich schließlich neben Tony, worauf er einen kleinen Report über seine aufgebesserten Flügel abgab, was Tony daran erinnerte, dass er Sam irgendwann darüber in Kenntnis setzten sollte, das vor drei Tassen Kaffee keine arbeitstsbezogenen Daten speicherte. Er würde ihn somit später noch einmal, um eine Wiederholung seiner Auswertung bitten müssen. Clint indes warf einen analysierenden Blick auf das Gewächs über Barnes Kopf. „Barton hat wohl einen Todeswunsch?“, teilte er Sam seinen Gedanken mit, was diesen in seine Kaffeetasse grunzen ließ. „Clint ist eindeutig besessen von seinem Plan jede auserwählte Person heimzusuchen.“ Tony erinnerte sich sofort an einen nackten Sam, der völlig panisch aus dem Duschraum der Trainingshalle gestolpert gekommen war, da ihm Clint dort aufgelauert hatte, als er von der Mistel gekrönt war. „Zwanzig Dollar das Barnes Barton zuerst einen Arm bricht, wenn der ihm zu nahe kommt.“ Sam schaute nahezu empört auf Tonys Vorschlag. Ach ja, Wilson war ja der gute Samariter Typ. Fehlte nur noch das er seine Arme tadelnd vor der Brust verschränkte, wie er es von Pepper und Rogers gewohnt war, wenn er solch eine Eingebung in Worte fasste. „Stark ich bin echt enttäuscht!“ Tony wollte schon genervt mit den Augen rollen. „Zwanzig Dollar für nen Millionär ist echt lahm. Erhöhen wir auf Fünfzig und ich sage, dass es zuerst die Nase erwischt.“ Tony unterließ es Sam darauf zu verweisen, dass auch 50 Dollar keinem Multi-Millionär weh taten und zeigte stattdessen ein zufriedenes Grinsen. „Deal.“ * Ein Gang in die Sauna war wirklich etwas das er öfter tun sollte. Warum sonst hatte er sich solch einen Relaxtempel zu den Trainingsräumlichkeiten integrieren lassen? Nur hatte er nicht damit gerechnet, dass er früh um fünf schon mit anderen Bewohner hier zu rechnen hatte. Obwohl…, eigentlich sollte er stets damit rechnen, dass jemand im Trainingsraum seine Zeit vertat. Sei es aus langer Weile, Energieüberschuss oder den Drang sich von schwerwiegenden Gedanken oder jagenden Alpträumen zu befreien. „Meine Güte Rogers:“ Natasha klang ungewohnt ergeben, soweit es Tony durch die Tür hinter der sich nicht versteckte einfangen konnte. Nur jetzt, wo er einen Teil des Gespräches mitbekommen hatte, schien es ihm nicht unbedingt angebracht dieses mit seinem Auftauchen zu unterbrechen. „Es ist deine Chance. Niemand würde sich etwas dabei denken. Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass jeder hier eh schon mitbekommen hat was vor sich geht.“ Steve gab ein Art Gnuggern wieder und Tony konnte dem Impuls nicht wiederstehen durch das kleine Fenster zu schauen, das sich in der Tür eingefasst befand. Und tatsächlich gab ihr Captain eine Mischung aus Verlegen- und Unsicherheit wieder. Es erschien beinahe drollig es zu beobachten. „Aber ich will ihn nicht verschrecken. Er hat…“ „Rogers! Seit wann ist der große Captain America so ein Feigling?“ Steve ging in ein Schmollen über. „Es geht nicht um Captain America, es geht um Steve Rogers. Und der will seinen besten Freund nicht zum Ausflippen bringen, nur weil ich ihm ungefragt auf den Leib rücke nur wegen dieses albernen Mistelzweiges.“ „Hey!“, rutschte es Tony beinahe heraus, aber er biss sich noch rechtzeitig auf die Zunge. Aber nun wusste er wenigstens worum es ging. Natasha ließ ein entnervtes Grollen hören und ihr Gesichtsausdruck würde jeden anderen schon in die Flucht schlagen oder dazu bringen schon einmal um Gnade zu betteln. „In Ordnung, ich dachte mir so etwas fast schon, mit all dieser engstirnigen Rechtschaffenheit die durch dein System zirkuliert.“ Tony konnte nicht ausmachen, ob sie noch etwas daraufhin sagte und es nur zu leise gesprochen wurde, um es zu verstehen. Was er allerdings verfolgen konnte war, das Aufschwingen der Tür zum Trainingsraum die die gut durchgeschwitzte Gestalt von Barnes freigab, der skeptisch auf Rogers und Romanoff blickte, hatte er die beide wohl ebenso wenig hier erwartet wie er. Natashas Ausdruck nahm etwas Resolutes an. „James.“, meinte sie daraufhin in einem Ton der für einen Ungeübten nichts weiter als die unschuldige Überraschung wiederspiegeln mochte, jemanden zu sehen denn man nicht erwartet hatte. Für jeden von ihnen war jedoch klar, dass sie etwas Bestimmtes vorhatte, worauf sich Barnes Körper deutlich anspannte. Dann blickte Natasha diesem direkt in die graublauen Augen und für einen Moment hatte er die Befürchtung, dass diese Situation eskalieren würde. Weitere unsichere Sekunden verstrichen, bis… Steves Augen weiteten sich ungläubig, gepaart mit dem aufklappen seines Mundes, als Natasha eine Hand in Barnes Nacken schob und ihn schließlich küsste. Unanständig küsste. Wüsste Tony es nicht bessere, würde er meinen die beiden wären ein liiertes Killerpäarchen. Er unterdrückte das angetanes Pfeifen, das sich schon hervorstehlen wollte. Ein Blick auf Steve und die verengten Augen und der angespannte Unterkiefer sagten alles, was es zu wissen galt über seine Meinung dazu. Mit einem trotzigen Murren wendete sich dieser von dem anhaltenden Szenario ab und zog davon. Somit entging ihm auch der kalkulierende Ausdruck den er sowohl bei Barnes als auch bei Natasha ausfindig machen konnte. Interessant. * „Ich glaube die rote Front hat etwas mit Rogers vor.“ Pepper schaute von ihren Unterlagen auf, die sie schon seit geraumer Zeit studierte. „Hast du etwa schon getrunken Tony?“ Pepper schaute auf ihre Armbanduhr und Tony wechselte automatisch in einen abtuende Mimik auf diesen Kommentar. „Pep ich meine es ernst, Barnes und Romanoff…es war eindeutig.“ Zu Tonys Irritation zeigte Pepper ein leichtes, verstohlenes Schmunzeln, das sie versuchte hinter ihrer aufgenommen Teetasse und dem Geruch von Zimt und Anis zu verstecken. „Ohhhh, du weißt doch etwas, hab ich recht?“, schlussfolgerte er empört und Pepper versuchte ihn doch tatsächlich mit einem unschuldig wirkenden „Ich hab keine Ahnung was du meinst.“ vom Gegenteil überzeugen zu wollen. „So ist das also. Dann entschuldige mich einen Augenblick, in dem ich gedenke diese unnachgiebige Dame von Vainity Fair…wie war gleich ihr Name? Shanice, anzurufen, um ihr zu sagen das ich mit Freuden ein wenig aus dem privaten Nähkästchen plaudern würde.“ Damit zog er auch schon sein Starkphone aus seiner Hosentasche und räusperte sich effekthaschend, als er es an sein Ohr führte. Seinen Blick herausfordernd auf die Frau vor sich gerichtet. Ihr war anzusehen, dass sie eilig versuchte sich pro und contra dieses Vorhabens durch den Kopf gehen zu lassen. Dem etwas energischen Abstellen der Tasse, gefolgt von einen ergebenen „Schon gut, schon gut.“, begegnete Tony mit einem siegreichen Grinsen. Letztendlich war er ein wenig enttäuscht, dass er so gesehen nichts wirklich Neues erfahren hatte. Denn wie Natasha schon gemeint hatte, war es nicht zu übersehen, dass Rogers seinem Best Friend forever des Öfteren schmachtende Blicke zuwarf von denen er anzunehmen schien, dass es niemanden auffiel. So wie jetzt, wo sich Barnes und Wilson bei einer Runde Billard befanden und Rogers das Grinsen nicht mehr aus den Gesicht weichen wollte, dass man in seinem Falle nicht auf die vier Bier zurückführen konnte. Natasha saß mit Wanda auf einem der Plüschsofas, während Barton Vision zu einem Dartspiel herausgefordert hatte. Und irgendwie schienen die meisten der Anwesenden mindestens ein Auge auf Barnes zu haben. Wie genau man aber nun versuchen wollten ihren Captain dazu zu bringen seine albern wirkende Scheu vor der Tradition über Barnes Kopf zu lösen, blieb jedoch unklar. Er fand es zudem auch äußerst umständlich, darauf zu hoffen das Rogers sich mit einem Male doch beherzt zeigte, wenn Barnes genauso gut die Initiative ergreifen konnte. Aber laut Pepper hatte diese Taktik etwas mit aus der Reserve locken zu tun. Gott Rogers war wirklich verkappt in seiner offensichtlichen Zuneigung. Ein kräftiges Donners dröhnte durch den Tower und nur wenig später stand die hünenhafte Präsenz von Thor im Raum, den dieser mit einem ebenso donnernden Gruß ausfüllte. Sie hatten ihn eine Weile nicht zu Gesicht bekommen, zwischen Asgard und seiner Beziehung mit Jane Foster. Thor machte die Runde mit knochenbrechenden Umarmungen für die Herren, bis er zu Barnes kam und einen studierenden Blick auf den Mistelzweig warf. „Ich kenne dieses Gewächs. Die Menschen im Norden sahen es zu jener Zeit als etwas das Glück verspricht. Ich sah es oft an ihren Häusern angebracht um Unheil abzuwenden.“ Thor gab ein weiteres herzliches Lachen von sich. „Lady Jane wies mich allerdings auf den Brauch hin, den die Menschen zur vorherrschenden Zeit des Jahres pflegen und ich muss gesehen ich finde Gefallen daran.“ Damit legten sich dessen Hände an Barnes Kopf und noch ehe man sich versah, beglückte er diesen mit einem forschen Kuss, der selbst Barnes wie der Blitz aus heiterem Himmel traf, waren dessen starre Haltung und die geweiteten Augen ein Indiz dafür. Erst später am Abend, wenn Tony sich die Aufnahme der Überwachungskamera dazu ansehen würde, würde er erst gänzlich erfassen können, wie sich dieser ruhige Abend in das folgende Durcheinander gewendet hatte. Thors unerwartete Inbrunst im Ausüben dieses Brauchs, hatte einige Reaktionen, neben der von Barnes hervorgerufen. Wanda und Natasha schauten ungemein amüsiert, während Steve Rogers das Standbild von Frustration und deutlicher Eifersucht verkörperte und sich dann tatsächlich in Bewegung setzte. Doch diesmal stampfte er nicht schmollend davon, sondern schritt mit Tatendrang nach vorn. Thor klopfte Barnes abschließend kumpelhaft auf die Schulter und Tony entsann sich, dass er schon genau vor Augen hatte, wie Rogers Barnes nun feurig und anzüglich an sich presste, um sich endlich das zu holen, was er seit Tagen versuchte hatte unter all diesen freundschaftlichen Gebärden weiter zu verstecken. So zumindest das Szenario in seinem und womöglich auch ein paar anderen Köpfen. Wäre da nicht die, hinter dem im Raum befindlichen Weihnachtsbaum, hervorpreschende Gestalt von Barton gewesen. „Nicht fair!“, hatte er ihn noch murren hören, was zum einen damit zu tun haben konnte, dass er immer noch einem Kuss von Thor nachhing, oder weil er seine letzte Chance sah, Barnes auf seiner Liste abhaken zu können. Egal was in Barton vorgegangen war, als er Barnes den letzten Kuss abgeluchst hatte, es machte die Wette mit Wilson nichtig, hatte sie beide die gesetzten 50 Dollar gewonnen. Denn wenn der Winter Soldier etwas war, dann schnell und effektiv. Dennoch musste er Barton zugestehen, dass er beeindruckt war, dass dieser sich dennoch hatte in den Lüftungsschacht hatte retten können, um nicht komplett auseinandergenommen zu werden. Steve und Natasha hatten alle Mühe Barnes davon abzuhalten Barton zu folgen und dabei den halben Tower auseinander zu nehmen. Auch wenn er sich vorstellen konnte, der Steve ähnlich wie Barnes zu Mute war. Vielleicht sollte er Barton lieber eine seiner Rüstungen zur Seite stellen. Vielleicht. * JINGLES nächstes Ziel war Pepper und er zum Glück der erste, dem sie so über den Weg lief. Mit einem erschöpften Seufzen, war sie in ihren Schlafzimmer aufgetaucht und hatte ihm von diesem aufreibenden Meeting mit einem dieser uneinsichtigen Großkonzernen berichtete, die einfach nichts von sauberer Energie hören wollten. „Wer braucht schon frische Luft zum Atmen und klares Wasser!?“, schloss sie ihre Erzählung mit einem missbilligenden Kopfschütteln. Tony war wiederholt froh, dass er ihr die Leitung seiner Geschäfte überlassen hatte. Und je länger er seine Herzdame zuschaute, wie sie sich von ihren Business Outfit befreite, um sich ein entspanntes Bad gönnen zu wollen, welchem er gern beiwohnen durfte, desto mehr wühlte ihn der immergrüne Zweig über ihrem hübschen Kopf auf. Auch wenn Barton nur reichlich ramponiert war, wohnte Tony weiterhin die Befürchtung inne, dass dieser dennoch plötzlich aufzutauchen vermochte, was ihn hastig ins Badezimmer stürzen ließ. Einfach nur um sicher zu gehen, dass dieser nicht noch aus dem Waschbecken emporstieg, wenn Pepper ahnungslos in ihrem Lavendelschaumbad döste. Deswegen hatte er ihre Einladung vorerst abgelehnt und widmete sich nun einer kleinen Erweiterung von JINGLES. Ein Blick in den Spiegel am nächsten Morgen, zeigte das sein passionierter Einsatz als feuriger Don Juan erfolgreich war. Er ließ Pepper ihren wohlverdienten Schlaf und begab sich in Richtung Werkstatt. Morgen wäre Weihnachten und er hatte noch etwas an dem Geschenk für Rhodey herumzubasteln. Es war bereits Nachmittag, als ihn der Hunger in die Küche trieb, die Mistel über sich vollkommen vergessen. Er betrat denn Raum, ohne dass man Notiz von ihm nahm über eine innig geführte Diskussion am Tisch der Einrichtung. „Wieso stellen sich die beiden so an? Ich meine Cap will seine Hand in Barnes Hose bekommen und so wie ich das sehe, wäre Barnes damit auch mehr als einverstanden. Warum also dieses Drumherum mit dem Mistelzweig?“ Sam sprach aus, was auch Tony schon durch den Sinn gegangen war. Natasha atmete ergeben durch. „Weil es beide unglaubliche Idioten sind, die es sonst nicht auf die Reihe bekommen. Keiner will der Peinlichkeit erliegen etwas beim anderen falsch interpretiert zu haben, nur um sich dann auf die Knochen zu blamieren. Wenn du mich fragst, tanzen die beiden sicherlich schon seit den Dreißigern um einander herum.“ Scott schaute etwas überfordert mit diesem Gespräch und nippte stumm von seiner Tasse. „Die Zeit wird aber langsam knapp, morgen ist schon Weihnachten. Wir haben keine Ahnung, wie lange JINGLES in Aktion ist.“ Tony war gerade dabei diese Frage zu beantworten, als Rhodey mit Steve die Küche betrat. Jetzt erst schienen auch Sam und Natasha Kenntnis von ihm zu nehmen und Natasha kurzer Blickaustausch mit Sam ließ ihn nicht Gutes erahnen. „Colonel Rodes.“ Natasha winkte ihn mit diesem ganz bestimmten Lächeln zu sich, das Tony ein mulmiges Gefühl verschaffte. „Tony hattest du nicht vor Steve etwas zu fragen?“, fügte sie unerwartet an, was beide Männer fragend die Augenbrauen heben ließ. „Hattest du?“, erkundigte sich Steve und Tony blinzelte konfus, ob dieser plötzlichen Aufmerksamkeit die man auf ihn gelenkt hatte. Natasha eisiger Blick den sie ihm zuwarf sagte, dass er lieber etwas mit Steve zu besprechen habe, was ihn eilig nach einer Ausrede suchen ließ. „Uhm ja, ich..ich wollte fragen wie…wie haben den die Dogers diese Saison gespielt?“, versuchte es Tony locker und selbst er konnte Steve den skeptischen Blick nicht verübeln, auf diese Frage hin. „Keine Ahnung, mir blieb nicht so viel Zeit zwischen dem Zerfall von SHIELD, der Jagd nach Ultron und der Suche nach dem Winter…Bucky.“ Ja das ergab durchaus Sinn. „Na, wenigstens wurde es nicht langweilig, huh?“ Tony knuffte Steve spielerisch gegen den Oberarm. Steve schob sich schließlich an Tony vorbei zum Kühlschrank, wo er sich einen Karton mit Milch und eine Flasche Sahne hervorholte. Aus einem der Hängeschränke holte er eine Dose Kakaopulver. Irgendwo her tauchte eine Tafel Schokolade auf und Steve begann mit was auch immer er vorhatte. Kurz darauf leistete ihnen Pepper Gesellschaft die Tony einen Kuss auf die Wange gab, und sich ein Glas Orangensaft genehmigte. Am Tisch ging eine energische Darstellung von Schere, Stein Papier vor sich, bis Scott mit einem „Himmel sei Dank!“ die anderen drei am Tisch zurückließ und zügig den Raum verließ. Tony sah sich plötzlich mit drei intensiven Augenpaaren konfrontiert und es weckte nicht zum erstem seit seinem Erscheinen hier, den Drang die Flucht zu ergreifen. „Gott wenn das die Jungs mitbekommen würden, die würden mich nie wieder ernst nehmen.“, meinte Rhodey mit einem ergebenen Kopfschütteln und dann waren er, Sam und Natasha auf ihren Beinen und Tony in Richtung Tür unterwegs. „Stark!“, knurrte ihm Barnes entgegen, der wie eine steinerne Torwache ihm den rettenden Ausweg versperrte. Ob nun aus Absicht oder aus reinem Zufall, dass vermochte er nicht zu sagen. Das nächste was ihm bewusst wurde war, das er plötzlich drei paar Lippen in seinem Gesicht verspürte die sich so schnell sie ihm heimgesucht hatten auch wieder verschwunden waren. „Was zu Teufel?“, rutschte es ihm reichlich perplex hervor, während der Zweig sich über ihm auflöste und schließlich über dem ahnungslosen Haupt ihres Captain wiederzufinden war. „Perfekt.“ Merkte Natasha an und Tony entging nicht das zufriedene Lächeln auf ihrem Gesicht, als auch schon Barnes an ihnen vorbei stürmte und Rogers am Arm packte, der ihm daraufhin mit einem überrumpeltem „Buck, was ist los?“ aus der Küche folgte. „Hoffentlich war es das Opfer Stark dafür zu küssen auch wert.“, murmelte Sam und Rhodey nickte zustimmend. „Hey, was ist aus der Sache mit der freundschaftlichen Zuneigung geworden? Nur damit ihr Bescheid wisst ich fühle mich aufs schädlichste benutzt.“ Tony richtete einen anklagenden Finger auf die Personen vor sich. „Keine Geschenke FÜR- EUCH!“ Damit zog er mit einem schnippischen Kopfabwenden schließlich aus dem Raum. Er war gerade dabei in einen Seitengang abbiegen zu wollen, als er verdächtiges Schnaufen und Wispern vernahm, was ihn erst einmal vorsichtig um die Ecke spähen ließ. Vor nicht allzu langer Zeit hätte er einiges dafür gegeben ihren Captain in einer verfänglichen Situation zu erwischen, oder entsprechendes Bildmaterial vor Augen zu bekommen. Aber jetzt wo sich dieser so willig gegen einer der Wände des Ganges gepresste befand, Barnes Zunge in seinem Rachen und dessen Hände unter Rogers grauen Shirt, sah er es als günstiger an nichts gesehen zu haben und wieder kehrt zu machen. Knutschende und sich befummelnde Supersoldaten beobachten, waren eindeutig nichts was gebrochene Gliedmaßen wert war. Dennoch legte sich ein erfülltes Lächeln auf seine Lippen, als sich entfernte. Immerhin war JINGLES für zwei von ihnen ein Erfolg. * „Wo ist er hin?“ Clint deutete trotzig über Steve Kopf. „Ihr habt das Zimmer zwei Tage nicht verlassen. Ich wollte auch meine Chance.“ Rogers wurde tatsächlich rot und Barnes schenkte Clint ein abschätziges Zischen auf diesen Kommentar hin. Tony musste nicht grübeln mit welcher animalischen Aktivität, die beiden sich der Mistel entledigt hatten. „Gib es auf Clint, in diesem Falle sei froh, dass es nur deinen Arm und deine Nase erwischt hat.“ Barnes zeigte ein selbstgefälliges Grinsen auf Natasha Hinweis. „Ja Barton, du wärst nicht der erste Spion der daran gescheitert wäre, Stevie ungefragt küssen zu wollen.“ Natasha gab auf Barnes folgendes Zuzwinkern nur einen pikierten Laut von sich und rieb sich abwesend über den verblassten Schnitt an ihrer Wange. „Es war einen Versuch wert.“, meinte sie mit einem Schulterzucken. „Es ist ja nicht so, als hätte ich meine Chance nicht schon mit ihm gehabt.“ Damit zwinkerte sie Barnes verstohlen zu und überließ es Steve, kläglich dabei zu versagen, sich nonchalant zu geben über diese kleine Anekdote. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)