Future for Future von Aka_Tonbo (Tatsuro Iwagami/Atsushi Sakurai) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Ein belustigtes Schnaufen entwich Tatsuro, als er sich seine Beute begutachtete, die er vor einigen Minuten aus einem Konbini hatte mitgehen lassen, ohne dass es jemandem aufgefallen wäre. Der Inhalt der dunklen Flasche brannte merklich auf seiner Zunge und in seiner Kehle. Doch mit ein wenig Beharrlichkeit würde das schon vergehen, wie auch dieses dumpfe Gefühl in seiner Magengegend. Immerhin spürte er schon die Kälte nicht mehr. „IWAGAMI!“, erschrocken riss Tatsuro seine Augen auf, als er seinen Namen von etwas weiter hinter sich vernahm, worauf er eilig versuchte das klobige Glasbehältnis in seiner Jacke zu verstecken. Kaum, dass es ihm gelungen war, spürte er auch schon die unmittelbare Präsenz einer Person hinter sich, der er sich nun mit einem unschuldigen Grinsen zuwandte, in der Hoffnung seine Nervosität auch gut genug überspielen zu können. Ein Blitz der Erkenntnis traf ihn, als er den Jungen vor sich erkannte, der ihn mit reichlich Verdruss anstarrte, von dem Tatsuro auch genau wusste, wo dieser seinen Ursprung hatte. „Wo verdammt noch mal warst du heut!?“, brachte dieser seinen optischen Anblick dann auch akustisch hervor, was Tatsuro schon reflexartig die Schultern zucken ließ. Er kannte den aufbrausenden Charakter von Yaguchi schon gut genug. Und genau wie an dem Tag als er diesen Wesenszug zum ersten Mal über sich hatte ergehen lassen müssen, interessierte es ihn herzlich wenig, was dieser damit deutlich machen wollte. „Du arroganter Arsch!“, platzte es nun aus Yaguchi hervor. „Du wusstest ganz genau, das wir heute Probe hatten, also warum bist du nicht erschienen!?“ Diese Leier schon wieder. Er konnte es langsam aber sicher nicht mehr hören. Was regte sich dieser Hänfling ständig so auf? Tatsuro entging in seinem schon leicht berauschten Zustand der kritische Blick, den der Junge vor ihm über ihn schweifen ließ, und das dieser daraufhin merklich mit den Zähnen knirschte. „Dir war es wohl mal wieder wichtiger dein Ego auszuleben, was? Wenn es dir mehr Freude macht dich zu prügeln als dich bei uns blicken zu lassen, dann hör mir jetzt gut zu! Keiner zwingt dich in unserer Band mitzumachen. Wenn es dich nicht interessiert, dann verschwinde und wir suchen uns einen anderen Sänger! Glaub ja nicht das du unersetzbar wärst!“ Yaguchi war nun deutlich in Rage, welche sich auch noch ein wenig steigerte, als er den Dunst von Alkohol aus Tatsuros Richtung bemerkte, der ihn bei dessen folgenden Worten die Nase rümpfen ließ. „Jetzt krieg dich mal wieder ein Yaguchi. Nur weil du dich zum Leader gemacht hast, heißt das noch lange nicht, dass du über mich bestimmen kannst wie es dir passt. Außerdem, was soll dieser Mist mit den Proben? Ich kenn die Texte, also mach nicht so einen Wind!“ Tatsuro merkte, das es ihm schon etwas schwer fiel die Worte, die er sagte, nicht zu eirig klingen zu lassen und seinem Gegenüber damit zu verraten, das er nicht mehr ganz Herr seiner Sinne war. „Du bist wirklich erbärmlich …“, entgegnete ihm Yaguchi daraufhin mit einem ablehnenden Ausdruck in seinem Gesicht, den Tatsuro auch von anderen Personen her schon kannte, wenn sie ihn bedachten. Jedoch war er nun eindeutig nicht mehr in der Verfassung sich auch noch mit diesem Möchtegernbandoberhaupt zu streiten. Und das nur wegen dem banalen Grund einer Probe. „Ich weiß schon was ich zu tun habe, also spar dir deinen Aufstand, ok!“, lallte Tatsuro nun etwas zu deutlich, was er für sich selbst aber schon gar nicht mehr registrierte. „Falls du es vergessen haben solltest, eine Band besteht nicht nur aus Einem, der am Mikro steht und schief hinein jammert! Zu deiner Information, wir haben in einer Woche einen Auftritt und ich habe keine Lust, mich wegen so einem egoistischen Pisser wie dir bis auf die Knochen zu blamieren! Entweder du kommst ab morgen regelmäßig zum Proben oder du bist RAUS!“ Yaguchis Augen funkelten nun gefährlich im dämmrigen Licht der Leuchte an der Hauswand neben ihnen. „Und sei dir gewiss“, zischte er eindringlich. “ich mache keine Witze, was das betrifft.“ Damit wandte er sich von Tatsuro ab und ließ ihn einfach stehen. „Was bildest du hysterischer Spinner dir eigentlich ein?“, knurrte Tatsuro ihm noch nach, jedoch nicht laut genug, als das es Yaguchi noch hätte hören können. Doch je länger er noch über dessen Auftritt gerade eben nachdachte, umso mehr stieg in ihm der Wunsch auf, diesem seine Arroganz aus dem Leib prügeln zu wollen. War denn heute diese ganze verdreckte Welt gegen ihn? „Du kannst mir gar nichts Yaguchi! Hast du verstanden, du elender Wixer!“, brüllte er letztendlich in die Nacht, dem ein inniger und tiefer Schrei über sein jämmerliches Dasein folgte, bevor er die Flasche wieder hervorzog und sich einen viel zu hastigen Schluck daraus genehmigte, der ihn gequält würgen und husten ließ. Doch kaum, dass er sich wieder erholt hatte, setzte er sie sich erneut an seine Lippen und ließ die scharfe Flüssigkeit seine Kehle hinunterlaufen, als ihm plötzlich jemand diese Quelle entzog und er nur noch das Splittern von Glas neben sich vernahm. „Ich glaube du hast genug für heute.“, drängte sich daraufhin eine wohlige Stimme in seinen Geist und ließ ihn fragend aufblicken. Verschwommene Konturen tanzten vor seinen Augen hin und her, bis sie sich allmählich zu etwas erkenntlicheren Umrissen zusammen fanden. Vor ihm stand eine schmale, doch großgewachsene Gestalt in einem dunklen Mantel. Das blasse Gesicht war von langen, weichen, ebenholzfarbenen Haaren umrahmt, was in Tatsuros Geist mit dem Bild einer Porzellanpuppe vergleichbar erschien. Ein roter Schal lag ihr um den Hals, in welchem sie auch etwas ihr Gesicht vergraben hatte. Hätte er sie nur gesehen, ohne dass sie ein Wort an ihn gerichtet hätte, wäre er dem Irrglauben erlegen, dass eine Frau vor ihm stehen würde. Eine recht attraktive. Tatsuro wollte etwas zu ihr sagen, auch wenn er nicht wusste was, doch brachte er kein verständliches Wort mehr hervor, lag ihm seine Zunge wie ein Stein in seinem Mund. Die urplötzliche Übelkeit die nun abrupt in ihm aufstieg, ließ ihn sich jedoch hektisch abwenden und in eine der Gassen taumeln, wo er sich recht geräuschvoll zu übergeben begann. Der bittere Geschmack und der nicht minder wiederwertige Geruch, der ihm daraufhin gewahr wurde, ließen ihn sich noch mehr zusammenkrümmen und in ihm den Wunsch festigen, einfach in sich zusammensinken zu wollen und hier in all dem Dreck auf sein Ende zu warten. Es würde eh keinen interessieren. „Hey immer mit der Ruhe.“ Tatsuro überraschte die unerwartete Nähe der Stimme, die er auch zuvor schon hatte vernehmen können und der sichernde Griff an seinem Arm, der ihn daran hinderte zu Boden zu sacken. Doch hielt ihn das unangenehme Krampfen in seinem Bauch davon ab, zu dem Fremden aufblicken zu können. Es war im selben Moment als Tatsuro sich ihm entziehen wollte, dass dieser ihn noch etwas nachdrücklicher umfasste. Ihn ein wenig nach oben zog und weiter in die Gasse hinein, wo er aufgefordert wurde, sich auf die überdachten Stufen einer kleinen Treppe zu setzen, welche wohl zu einem Hinterausgang irgendeines Ladens gehörten. Unruhig flackerte die über ihnen befindliche Lichtquelle in Form einer matten Glühbirne, was Tatsuro in den Augen schmerzte, worauf er diese einfach schloss und dem monotonen Summen der nicht weniger ausgedienten Fassung lauschte, welche die Leuchte in sich hielt. Der Fremde schien sich wieder auf den Weg gemacht zu haben, was Tatsuro ein merkwürdig verlorenes Gefühl bescherte. Wieder war er völlig allein. „Hier.“, hörte er es plötzlich neben sich sagen, doch fühlte sich Tatsuro einfach zu erschöpft, um seinen Lidern zu befehlen, sich erneut zu heben. Es sollte ihn auch nicht kümmern, was diese unbekannte Person von ihm wollte. Sollte sie ihn doch einfach wieder in Ruhe lassen, damit er weiter in seinem Selbstmitleid zerfließen konnte. Leicht driftete er nach rechts, worauf er die kalten, metallischen Streben eines Geländers an seinem Gesicht spüren konnte, deren Halt ihm ganz Gelegen kam. Ein kurzer, aber bestimmender Ruck veranlasste Tatsuro schließlich doch noch dazu seine Augen ein stückweit zu öffnen, worauf er sich mit einer Flasche Wasser konfrontiert sah, die er in seinem Zustand aber nur in der Lage war anzustarren. Eine weitere Bewegung brachte ihn dazu sich halbwegs gerade hinzusetzen, und noch ehe er dagegen protestieren konnte, wie man hier mit ihm umsprang, drückte man ihm die geöffnete Flasche an die Lippen und zwang ihm mit sanfter Gewalt deren Inhalt auf. Das Wasser bewirkte, dass das lästige Kratzen in seinem Hals nachließ und der unschöne Geschmack auf seiner Zunge sich etwas auflöste. Schließlich griff er selbst nach dem Behälter und leerte ihn fast vollständig. „Geht doch.“, hörte er es leicht amüsiert sagen und suchte erneut das Gesicht, das zu dieser Stimme gehörte. Der Fremde lächelte ihn mitfühlend an, was Tatsuro sich augenblicklich abschätzig abwenden ließ. Er kannte diesen Ausdruck der ihm sagte, wie bedauernswert er doch wirkte. Doch diese falsche Anteilnahme konnte ihm wahrlich gestohlen bleiben! „Was wollen sie?“, blaffte Tatsuro, ließ sein Gesicht aber abgewandt, um seine leichte Unsicherheit besser verbergen zu können. „Na ja, ein Dankeschön wäre vielleicht ganz nett.“ Ein Dankeschön? Das sollte alles sein? Eine Eingebung huschte durch Tatsuros noch leicht vernebelte Gedanken, doch war sie klar genug, um ihn misstrauisch werden zu lassen. Ein Dankeschön in welcher Form? War er hier womöglich an einen dieser Typen geraten, die stets und ständig auf der heimlichen Suche nach minderjährigen Jungs waren, um mit ihnen ihre schmutzigen Fantasien ausprobieren zu können? Solche Perversen waren ja nichts neues, auch wenn er bis jetzt noch keinem persönlich über den Weg gelaufen war. „Hörn sie Mister, ich lutsche keine Schwänze, ok!“, brachte er seinen Gedanken schließlich in einem bissigen Ton hervor, worauf eine kurzzeitige Stille eintrat, gefolgt von herzlichem Gelächter, dessen Klang etwas ungemein geschmeidiges wiedergab und Tatsuro ein seltsames Empfinden von Wärme einredete. „Das hatte Charakter, das muss ich dir lassen.“, gab der Fremde noch immer recht erheitert zurück, bevor sein Lachen gänzlich abklang und er sich wieder Tatsuro zuwandte, um ihm nun ein seichtes Lächeln zu präsentieren, das ihn etwas irritierte. „Du hast Courage. Man braucht so eine Eigenschaft, um im Leben etwas erreichen zu können.“ Etwas genervt über diese Worte verdrehte Tatsuro seine Augen. Das letzte was er jetzt brauchte war noch jemand der ihm sagte, was er zu tun habe, damit er etwas aus sich machen würde können. Das hörte er schon zu Hause und in der Schule mehr als genug! „Wie alt bist du?“ Diese Frage traf Tatsuro unerwartet, und ohne dass er darüber weiter nachdachte floss die Antwort darauf auch schon über seine Lippen. „Siebzehn.“ Leicht murrte er über diesen viel zu vertrauensseligen Akt seinerseits, musste sich aber schließlich damit abfinden, dass er es nun auch nicht mehr rückgängig machen konnte Außerdem, was konnte dieser Fremde mit dieser Information auch schon anfangen? Er konnte ihn ja genauso gut angelogen haben. „Verstehe.“ Der nachdenkliche Unterton, der dieser Erkenntnis des Fremden anhaftete, ließ in Tatsuro mit einem Male eine bekannte innerliche Rage aufflammen, von der er sich nicht genierte sie schließlich auch zum Ausdruck zu bringen. „Was verstehen sie?! Das man in diesem Alter nicht weiß, was für einen gut ist? Das man zu naiv ist, um begreifen zu können, wie das Leben wirklich funktioniert? Lassen sie sich was gesagt sein, sie verstehen überhaupt nichts was mich betrifft!“ Eigentlich hatte Tatsuro damit gerechnet, das man ihn nun mit aufgebrachten Worten zurechtweisen würde, was seine Art sich mitzuteilen anbelangte. Nur ließ sich der Fremde nicht zu solch einem Akt unnötiger Aufruhr hinreißen, was in Tatsuro den Eindruck erweckte, dass man ihn gar nicht ernst genommen hatte. „Verrate mir, wohin willst du mit all dieser Wut, die dir inne wohnt?“ Wurde er aus heiterem Himmel gefragt, worauf er verfolgen konnte, wie der Fremde eine Hand nach ihm ausstreckte, sie unter sein Kinn legte und unter sanftem Nachdruck seinen Kopf leicht nach links und rechts bewegte. Wohl um sich die dunklen Male auf seinem Gesicht zu begutachten. Diese so selbstverständlich wirkende Geste der filigranen Finger ließ Tatsuro leicht erschaudern. Wie lange war es schon her, dass ihn jemand derart umsichtig berührt hatte? Man ihm keine Schmerzen zufügen wollte? Für einen kleinen Moment schloss er seine Augen erneut. Er vermisste es. Dieses Gefühl von Zuneigung. Etwas erschrocken über diesen sentimentalen Ausrutscher riss er seine Augen wieder auf, nur um daraufhin direkt in die dunklen Augen seines Gegenübers zu blicken. „Was willst du erreichen?“, hörte Tatsuro diesen fragen und kam nicht umhin, diese Stimme als äußerst angenehm zu empfinden, blieb jedoch abermals eine Antwort schuldig. Was sollte er auch wiedergeben? Zwar wusste er, dass er nicht so ein Leben führen wollte, wie Jene, die ihn so vehement in ein Muster zwingen wollten, doch was genau er für sich und seine Zukunft anstrebte, dass konnte er nicht sagen. Mit Bedauern musste Tatsuro verfolgen, wie der Fremde von ihm abließ, und wie ihm dieser Verlust von Nähe auch das verhasste Gefühl von Schwäche aufzeigte. Hinter all seinem schroffen Gehabe lag letztendlich doch nichts weiter als Hilflosigkeit. Hilflosigkeit sich selbst gegenüber. Müde über all diese erdrückenden Gedanken senkte Tatsuro seinen Kopf und wünschte sich erneut, einfach nur einschlafen zu können und nie mehr aufzuwachen. Verwundert hob er sein Haupt wieder an, als er spürte wie man ihm etwas um seinen Hals legte und er den weichen, roten Schall erkannte, dem der angenehme Duft eines sicherlich nicht gerade billigen Parfums anhaftete und der Tatsuro dazu bewegte, diesen einmal tief einzuatmen. Wieder lächelte der Fremde auf ihn herab, doch diesmal empfand er es nicht als etwas Negatives. Sondern als etwas, das ihn ein wenig von seinen trüben Gedanken befreite. „Ich habe das Gespräch mit deinem Freund vorhin gehört.“, erklärte der Fremde weiter und richtete seinen Blick nun auf den Fetzen dunklen Firmaments, der sich über ihnen befand. Erst jetzt bemerkte Tatsuro, dass es aufgehört hatte zu schneien und es merklich kälter geworden war. „Du bist in einer Band, wenn ich das richtig verstanden habe?“ Tatsuro wusste nicht, ob es richtig war zu viel von sich zu verraten, doch nickte er bejahend, was den anderen wieder leicht lächeln ließ. „Du hast eine interessante Stimme. Viel Potenzial um mehr daraus zu machen.“ Das verdutzte Gesicht, das Tatsuro nun offenbarte, deutete man in den richtigen Bahnen, worauf der Fremde wissen ließ, das er auch dessen Wutschrei nicht überhört hatte. „Auch wenn es mich nichts angeht, und ich weiß, dass das sicherlich ein Gedanke von dir ist, muss ich deinem Freund recht geben wenn er sagt, dass es nötig ist an sich zu arbeiten, wenn man Nutzen aus seinem Schaffen ziehen will. Ich habe keine Ahnung, welche Träume dir wichtig sind, doch wenn die Musik dazu gehört, dann halte an ihr fest. Sie kann dir ein unsagbar guter Freund werden.“ Auf diese Worte hin trat eine nachdenkliche Pause des Fremden ein, bevor er sich wieder an Tatsuro wandte. „Du hast das Feuer, das es braucht, da bin ich mir sicher. Doch lass nicht zu, dass es die Kontrolle über dich übernimmt, sondern bändige es dir zu deinen Gunsten. Mit etwas Willensstärke kann man viel bewegen.“ Tatsuro konnte nicht ganz nachvollziehen, was der Fremde ihm versuchte deutlich zu machen, merkte er nun doch immer deutlicher, wie ihm sein geschundener Körper und Geist die letzten Energien abverlangten. Das plötzliche Quietschen einer Tür lenkte seine Aufmerksamkeit jedoch hinter sich, worauf er auch die gedämpften – doch ihm recht bekannten – Klänge des Blue Hearts Songs Tabibito wahrnehmen konnte. Sowie eine weitere Person mit kurzen, wilden, schwarzen Haaren die ihn gar nicht zu bemerken schien, sondern ihr Interesse ausschließlich dem Fremden am Treppenabsatz widmete. „Was treibst du denn hier draußen, Acchan? Wir warten auf dich.“ Tatsuro war sich nicht sicher, ob er richtig verstanden hatte, als er diese Anrede vernahm. Grinste aber etwas erheitert in den roten Schal hinein, als er den Blick seines Gegenübers einfangen konnte, der deutlich etwas verlegenes wiedergab. „Hast du schon wieder eine streunende Katze gefunden?“, hörte Tatsuro den anderen daraufhin fragen, was nun Acchan ein verschmitztes Lächeln auf die Lippen zauberte. „So könnte man es nennen.“ Dieser trat nun wieder auf ihn zu und lehnte sich leicht zu ihm nach vorn, um ihm verspielt durch die dunkle Mähne zu strubbeln. „Ich muss los.“ Tatsuro wusste nicht wie er das Gefühl, das ihn auf diese Worte hin überkam einzuordnen hatte, was ihn schließlich nur verstehend nicken ließ und er schon dazu ansetzte, sich den Schal wieder abnehmen zu wollen, als eine Hand auf Seiner dies unterband. „Behalte ihn. Als Sänger muss man auf seine Stimme achten.“ Damit zwinkerte er Tatsuro noch einmal zu, bevor er auch seine Hand wieder zurück zog und ein Stück an ihm vorbei die Treppe hinauf trat. „Ich möchte, dass wir uns eines Tages einmal wiedersehen. Und dann will ich sehen oder vielmehr hören, was du bis dahin aus dir gemacht hast. Versprochen?“ Das anhaltende Lächeln, das Acchan noch immer ins Gesicht geschrieben stand, als Tatsuro zu ihm hinauf schaute, übertrug sich augenblicklich auch auf ihn, dem unerklärlicherweise auch ein ungemein starkes Empfinden von Zuversicht anhaftete. „Ich will es versuchen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)