Planet der Fremden von Mond-chan28 ================================================================================ Kapitel 3: Kochen kann doch jeder --------------------------------- Empört marschierte er auf sie zu, hielt aber dann inne. Sie sah so friedlich aus, wie sie auf der Seite lag, ein Kissen umarmte und ab und zu etwas murmelte. Noch dazu hatte sie eines seiner T-Shirts an. Was sollte das denn? Wer hatte ihr erlaubt, seine Sachen anzufassen? Dann fiel ihm ein, dass ihr vermutlich niemand gesagt hatte, was sie tun und was zu lassen hatte. Kakarott hatte keine Befugnis, sich in Vegetas privaten Gemächern aufzuhalten, und auch nicht den Auftrag gehabt, ihr etwas zu erklären, und Vegeta selbst war ja nicht da gewesen. Gleich darauf fiel ihm auch noch ein, dass er gar nicht damit gerechnet hatte, eine Sklavin zu halten und daher auch kein Zimmer mehr frei war für sie. Eigentlich interessierte Vegeta sich nicht für Sklaven, hatte noch nie einen gehabt, was viele seiner Krieger nicht verstanden, sich aber hüteten, etwas zu ihrem Prinzen zu sagen. Allerdings hatte er sich immer wieder verschiedenste weibliche Wesen, die als Sklavinnen für gewisse Stunden gehalten wurden, geholt. Zudem war ein männlicher Sklave für das Essen zuständig, doch der hatte dauernd irgendwelchen Mist gebaut und so hatte Vegeta ihn gefeuert. Das war kurz vor seinem Aufbruch zur Erde gewesen. Als er jetzt wieder die Blauhaarige anschaute, fühlte er, als hätte er etwas richtig gemacht. Er musste einige Stunden zurück denken, als er sie vor Nappa gerettet hatte. Ihre Wange war noch gerötet und leicht geschwollen. Vegeta überlegte kurz, was er machen sollte. Da er müde war, entschied er – und war sehr verwundert über sich, da er normalerweise jede Möglichkeit nutzte, sich an einer Frau zu erfreuen – sich einfach nur neben sie zu legen und zu schlafen. Sie würde ihm noch früh genug zu Diensten sein können. Bulma wachte desorientiert auf. Was war das für ein komischer Traum gewesen? Sie rutschte ein bisschen über die weichen Laken und wandte den Blick zur Seite. Dort lag der Prinz, zum Glück noch schlafend. Was machte er in ihrem Bett? Ein Sonnenstrahl kitzelte ihr Gesicht und sie setzte sich auf, um gleich darauf festzustellen, dass sie nicht geträumt hatte. Sie war tatsächlich auf einem fremden Planeten als Sklavin bei einem Erobererstamm. Und ausgerechnet der Prinz hatte sie für sich beansprucht. Was er wohl alles von ihr erwartete? Bulma hatte von Natur aus kein unterwürfiges Wesen und fragte sich, als sie so im Bett saß und sich umsah, ob sie es schaffen würde, sich zumindest für eine Weile unterordnen zu können. Sie stellte die Füße auf den Boden und blickte im Zimmer umher. Sie ging ins Bad hinüber, wo sie am Vorabend ihre Kleider ausgezogen und hingelegt hatte. Einzig ihr Laborkittel war noch da, denn den hatte sie auf dem Handtuchhalter aufgehängt. „Tatsächlich, alles weg. Aber wohin?“, murmelte sie und schaute im Bad nach, doch da befand sich auch nichts. Also nahm sie den Kittel mit, doch auf dem Weg ins Zimmer stieß sie mit dem Prinzen zusammen. „Pass doch auf, Weib“, schnauzte Vegeta und schob sie grob zur Seite. Dann verschwand er im Bad und knallte die Tür zu. Bulma rieb sich die Schulter, mit der sie gegen den Schrank gestoßen war, der neben der Badtür stand und funkelte dem Prinzen wütend hinterher. Sie hatte gehofft, dass sie sich sein arrogantes Verhalten nur eingebildet hatte. Da sie nicht wusste, was sie jetzt machen sollte, setzte sie sich auf ihre Seite des Bettes und wartete, bis der Prinz fertig war. Eine Viertelstunde später kam er endlich aus dem Bad. Er trug lediglich eine Trainingshose und Bulma konnte nicht umhin, seinen Körper zu bewundern. „Warum bist du noch nicht angezogen?“, fragte Vegeta brummig und baute sich vor ihr auf, die Arme verschränkt. Bulma, aus ihren nicht jugendfreien Gedanken gerissen, wurde rot und biss sich verlegen auf die Unterlippe. „Meine Kleider sind weg, nur mein Kittel ist noch da. Ich weiß nicht, was ich anziehen soll“, gab sie widerstrebend zu und deutete auf den weißen Kittel neben sich. Vegeta blickte sie überrascht an, zog jedoch gleich wieder eine grimmige Miene und wandte sich ab, um das Zimmer zu verlassen. Bulma starrte wütend auf die geschlossene Tür. „Was ist sein verdammtes Problem? Kann man nicht ein paar mehr Informationen bekommen? Ist das so schwer? Mist, ich will nach Hause“, schimpfte sie und ging aufgebracht auf und ab. Eine Weile später ging die Tür wieder auf und eine junge Frau kam hereingehuscht. Bulma, die gerade den Mund geöffnet hatte, um Vegeta die Meinung zu sagen, schloss ihn wieder und beobachtete, wie die Sklavin – sie vermutete, dass es eine war – einen Stoß Wäsche auf das Bett legte und sich dann ihr zuwandte. Sie hatte genauso einen Fellgürtel wie die ganzen Männer, denen Bulma bis jetzt begegnet war. Also doch keine Sklavin? Und es gab auch weibliche Eroberer? Allerdings sah die junge Frau vor ihr nicht gerade muskulös aus. „Ich heiße Saria und bin hier, um dir zu helfen“, sagte sie und Bulma wunderte sich leicht über ihren hochnäsigen Tonfall. „So? Und bei was, wenn ich fragen darf?“ Saria starrte sie an. „Beim Anziehen und außerdem soll ich dir erklären, wie man einen Sayajin behandelt und ganz besonders den Prinzen. Also, jetzt mach, zieh dich aus, komm schon. Trägst du da etwa Kleider von Prinz Vegeta?“, fragte sie entsetzt und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. „Du hast Glück, dass er dich nicht gleich ausgelöscht hat. Merke dir, dass du niemals die privaten Sachen des Prinzen anfassen darfst. Du musst immer höflich und freundlich sein und darfst nie aufsässig werden.“ Während sie redete, war Saria immer in Bewegung. Sie zog Bulma kurzerhand das T-Shirt aus und reichte ihr ein knappes weißes Oberteil, welches hinten zugehakt wurde. Dazu kam ein kurzer weißer Minirock mit einem Gürtel, an dessen unterem Rand eine Art roter Schleier befestigt war, der bis zu Bulmas Knöcheln reichte und vorne offen war. Das Oberteil hatte am unteren Rand Fransen, an deren Ende kleine Holzperlen hingen, die leise klimperten, wenn Bulma sich bewegte. Saria schloss die Häkchen und reichte ihr dann die dazu passenden Ballerinas. Ein Fußkettchen um den Knöchel vervollständigte das Bild. Anschließend bugsierte Saria Bulma ins Bad und platzierte sie auf einem Hocker vor dem Waschbecken. Sie hatte eine Tasche dabei, die sie auf die freie Fläche rechts vom Waschbecken stellte. Darin befanden sich alle Arten von Schminkutensilien sowie künstliche Nägel und Wimpern und noch einiges mehr. Saria wühlte etwas in dem Koffer herum und zog eine Art roten Stift hervor. „Halt still“, trug sie Bulma auf und begann, mit rotem Stift etwas auf Bulmas linken Oberarm zu malen. Als sie fertig war, nickte sie zufrieden und legte den Stift in den Koffer zurück. Bulma betrachtete neugierig das Zeichen. „Was ist das?“, fragte sie zögernd und fuhr mit dem Finger darüber. Es verwischte nicht. „Das ist das königliche Wappen. Jeder, der mit der königlichen Familie zu tun hat, bekommt dieses Zeichen, an Kleidung oder in deinem Fall an den Körper. Du wirst sehen, diese Farbe geht nicht wieder ab. Du bist immerhin Eigentum des Prinzen.“ Bulma wollte schon etwas erwidern, überlegte es sich aber anders. Sie war sich sicher, dass sie sich mit ihrer großen Klappe nicht gerade beliebt machen würde, also schluckte sie ihren Zorn über die Bemerkung mit dem Eigentum hinunter. Allerdings wurde ihr Entschluss zu fliehen immer größer. Saria begann sie zu schminken und sich ihren Haaren zu widmen und als sich Bulma im Spiegel anschaute, erkannte sie sich kaum wieder. Ihre schulterlangen Haare waren hochgesteckt und ein paar Strähnen hingen ihr ins Gesicht. Saria hatte mit der Schminke ganze Arbeit geleistet, fand Bulma und teilte das der jungen Frau mit, die sie kurz überrascht musterte und kurz lächelte, dann jedoch sofort wieder die kalte Miene aufsetzte. Anschließend schleifte sie Bulma wieder nach ins Zimmer zurück und drückte sie auf dem Bett nieder. „Hier wartest du, bis der Prinz kommt. Wenn er da ist, wirst du dich erst einmal tief verbeugen und ihm nicht in die Augen schauen, erst wenn er dir sagt, dass du ihn anschauen darfst. Außerdem wirst du alles tun, was er von dir verlangt und du darfst dich auf keinen Fall im Ton vergreifen. Er kann dich mit einem Wimpernschlag vernichten, denk daran. Er ist ein äußerst gefährlicher Mann. Das gleiche gilt für den König, wenn er wieder da ist und du ihm vorgestellt werden wirst. Er ist sogar noch gefährlicher. Momentan ist er aber auf einer Mission unterwegs und wird erst in einer Woche erwartet. So, merk dir einfach, dass du immer unterwürfig bist und dem Prinzen nicht widersprichst. Du darfst dich in diesem Turm frei bewegen, aber nicht nach draußen, dort ist es nicht sicher für Menschen.“ Bulma hatte ihr aufmerksam zugehört. Dass Vegeta gefährlich war, hatte ihr der Sayajin Kakarott auch schon gesagt. „Bist du auch eine von ihnen? Immerhin hast du auch so einen Fellgürtel.“ Saria musterte sie. „Ja, aber ich gehöre nicht zur Kriegerklasse. Frauen sind allgemein eher selten bei den Saiyajin. Und wir haben die Aufgaben, die Sklaven zu überwachen, denn trotz dass wir keine Krieger sind, sind wir jeder anderen Art überlegen.“ Sie wiederholte noch einmal, dass Bulma auf jeden Fall unterwürfig sein sollte und verließ dann das Zimmer. Als die Tür geschlossen war, sprang Bulma auf und lief hin und her. Ihr fiel ihr Laborkittel ein und nach einem Blick zur Tür ging sie zu dem Stuhl hinüber, wo der Kittel noch lag – warum ihn wohl niemand mitgenommen hatte? – und kramte in den Taschen herum. Sie zog eine Schachtel heraus und öffnete sie. „Bingo“, murmelte Bulma und schaute zufrieden auf die zehn Kapseln, die sich in dem Etui befanden. Rasch klappte sie den Deckel zu und suchte einen Ort, wo sie sie verstecken konnte. Fieberhaft eilte sie durch den Raum und beschloss nach einem Blick unter das Bett, die Schachtel darunter zu verstecken. Sie legte sich auf den Rücken und schob sich unter das Bett. „Sehr schön, das findet niemand“, sagte sie zufrieden. Jetzt befand sich die Schachtel eingeklemmt zwischen Matratze und Lattenrost und da erstere so dick und weich war, würde es keiner bemerken. „Was denkst du, was du da machst?“, ertönte auf einmal die Stimme des Prinzen und ehe Bulma reagieren konnte, wurde sie an einem Bein gepackt und unter dem Bett hervorgezogen. Sie nieste kurz, denn sie hatte ein paar Staubflusen in die Nase bekommen und rappelte sich hoch. Sie warf ihm einen Blick zu, dachte aber sofort an Sarias eindringliche Mahnung, ihn ja nicht anzusehen, bis er es ihr erlaubte. Rasch sank sie in einen tiefen Knicks – zum Glück hatte ihre frühere Tanzlehrerin darauf bestanden, dass ihre Schülerinnen das lernten – und senkte den Kopf, obwohl sie ihn am liebsten weiter angeschaut hätte. Vegeta musterte sie und fragte sich, was ihn genau störte. Sie war genauso, wie er es erwartete, doch irgendwie passte das nicht recht zu ihr. Er war ins Zimmer gekommen und hatte sofort nach ihr gesucht. Mit allem hatte er gerechnet, doch nicht, dass sie so unter seinem Bett lag, dass nur ihre hübschen Beine hervorragten. Also hatte er sie herausgezogen und wollte sie zur Rede stellen, als sie nieste. Fast hätte er gelacht, doch er verkniff es sich noch rechtzeitig. Er war ein Prinz, verdammt nochmal. Er befahl und sie hatte zu kuschen, so war es. Finster verschränkte er die Arme vor der Brust. „Du kannst dich erheben“, sagte er würdevoll und traute seinen Ohren nicht, als sie leise zu lachen begann. Doch rasch verstummte sie wieder und hielt den Kopf gesenkt, nur ihre Schultern zuckten dann und wann. Bulma kicherte. Er hatte gerade echt königlich geklungen und das ohne Anstrengung. Verdammte Saria, dachte Bulma, als ihr wieder die mahnenden Worte einfielen und sie sofort verstummte und auf seine nächsten Worte wartete. „Komm mit“, sagte er nur und ging durch die Tür. Bulma verdrehte hinter seinem Rücken die Augen, streckte ihm die Zunge heraus, wobei sie sich sehr erwachsen vorkam, und folgte ihm. Er führte sie hinunter in die Küche. „Das hier ist von nun an einer der Räume, in dem du dich aufhalten wirst. Das Essen wird gebracht und du wirst mir Morgens, Mittags und Abends etwas warm machen und servieren. Die Zeiten können variieren, also sei immer bereit.“ Ohne auf ihre Antwort zu warten, ging er weiter, die Treppe hinunter, die Bulma vorher mit Kakarott hinauf gegangen war – sie hatte bereits herausgefunden, dass der Turm vier Stockwerke besaß. Im obersten befand sich Vegetas Privatgemach, im dritten Stock befanden sich das Whirlpoolzimmer und der Wintergarten, wie Bulma die zwei Räume nannte. Im zweiten waren Küche und Esszimmer inklusive Wendeltreppe und über den ersten Stock wusste sie noch nichts. In genau diesem befanden sie sich jetzt und Vegeta ging zu einer Tür, die in einen leeren Raum führte. „Warum ist hier nichts drin?“, wollte Bulma neugierig wissen und sah sich um. Vegeta zuckte die Achseln. „Ist nicht wichtig. Komm weiter.“ Er führte sie wieder eine Treppe hinunter und nach draußen. Linkerhand erhob sich ein rundes, relativ hohes Haus – oder eher ein einziger Raum, dachte Bulma, als Vegeta einen Code in ein Bedienfeld eingab, woraufhin sich die Tür leise surrend öffnete und den Blick in einen großen, fast schon saalartigen Raum freigab. „Hier ist mein Trainingsraum“, teilte er ihr mit. In der Mitte befand sich eine runde Konsole mit einer Tastatur und verschiedenen Bildschirmen stand, von der aus eine Säule nach oben zur Decke ragte und mit dieser verschmolz. Neugierig trat Bulma an die Konsole heran. „Was kann der Raum alles?“, fragte sie neugierig. „Ich kann die Schwerkraft erhöhen, ideale Trainingsbedingungen. Allerdings ist dieser Raum nur mit meiner Erlaubnis zu betreten, du allein hast hier drin nichts verloren, verstanden?“ Er schob sie unsanft hinaus und schloss die Tür mit einem Schlag auf einen Schalter. Bulma funkelte ihn kurz böse an und schaute sich dann um. Sie befanden sich nun am Fuß des Pilzes, denn die Form des Turms erinnerte sie stark an das Gemüse. Sie folgte dem Prinzen nach drinnen. Er blieb im Erdgeschoss und ging durch eine Tür, woraufhin sie wieder in der Eingangshalle standen. „Hast du alles verstanden? Du wirst diesen Turm ohne mich oder eine Begleitung auf keinen Fall verlassen, sonst bist du über kurz oder lang tot. Und es ist nicht zwingend so, dass ich derjenige bin, der das tut“, fügte er hinzu, während Bulma schauderte. „Ich habe verstanden, mein Prinz. Und was sind meine Aufgaben, wenn Ihr trainiert?“ „Das ist mir egal, solange du den Turm nicht verlässt. Du hast immer auf Abruf bereit zu stehen, verstanden?“ Bulma schluckte. „Und wie wollt Ihr mich finden? Beziehungsweise dann rufen? Wenn ich gerade nichts hören sollte?“ Vegeta knurrte. „Ich finde dich, keine Sorge. Sobald ich rufe, hast du alles stehen und liegen zu lassen und zu mir zu kommen, verstanden?“ Bulma schluckte eine heftige Erwiderung herunter und nickte mit zusammengebissenen Zähnen. „Gut, dann mach mir jetzt Abendessen. Ich dusche und wenn ich fertig bin, ist das Essen bereit.“ Damit ließ er sie stehen und eilte die Treppe hinauf. Bulma starrte ihm böse hinterher. Eingebildeter, aufgeblasener Affenprinz. Was bildete er sich eigentlich ein? Dann fiel ihr ein, dass sie ja jetzt eine Sklavin war und auch wenn es ihr nicht behagte, musste sie gute Miene zum bösen Spiel machen und tun, was man von ihr verlangte – vorerst. Sie ging über einen Teppich und stutze, als sie ein Knarzen hörte. Das klang ja nach Holz. Da der Boden aber aus einer Art Linoleum war, konnte das gar nicht sein. Neugierig schlug sie den Teppich um und bemerkte eine kaum sichtbare Falltür im Boden, die sich fast nahtlos in den übrigen Boden einfügte. Fast wäre Bulma der Versuchung erlegen, einen Blick zu riskieren, doch dazu würde sie noch mehr Zeit haben. Also legte sie den Teppich wieder über die Falltür und eilte die Treppe zur Küche hoch. Sie wusste nicht, wie viel Zeit sie hatte und wollte nicht gleich beim ersten Mal alles versauen. Und Essen aufwärmen würde sie ja wohl hinbekommen. In der Küche stand sie jedoch vor einem Dilemma. Erstens wusste sie nicht, was der Prinz gerne aß und zweitens – mit was zur Hölle sollte sie das Essen aufwärmen? Sie konnte weder eine Mikrowelle noch einen Herd entdecken. Klar, sie war ja auch auf einem anderen Planeten. Wurde das Essen überhaupt aufgewärmt? „Verdammt!“, fluchte Bulma lauthals und schickte noch einige Flüche hinterher, bei denen ihre Mutter sicher ausgeflippt wäre, während sie hastig herum eilte und in einem großen Kühlschrank schließlich eine große Menge Fleisch und einen großen Topf Reis fand. Aber es war kalt. Würde er es so essen wollen? Können? Würde er sie umbringen, weil sie... „Ruhig, Bulma, atme tief durch. Er wird dir nicht den Kopf abreißen. Verflucht, irgendwo in dieser beschissenen Küche muss es doch etwas zum Aufwärmen geben“, rief sie und warf die Hände in die Luft. „Warum hat mir das niemand erklärt? Ich bin auf einem fremden Planeten bei einem Erobererstamm, der eingebildetste Prinz, dem ich jemals begegnet bin – nicht, dass ich vielen begegnet wäre – hält mich als Sklavin und ich stehe hier und habe keine Ahnung, wie ich das verdammte Essen warm machen soll.“ Eine Träne rollte ihre Wange herab und sie wischte sie wütend weg. „Ich will nach Hause“, murmelte sie und merkte nicht, dass der Prinz schon eine ganze Weile im Nebenraum war und ihr Dilemma mitbekam. Diabolisch grinsend hörte er ihr zu und war sogar etwas beeindruckt von ihrem Gefluche. Er bemerkte auch ihre Träne und beschloss – warum, wusste er selbst nicht genau – ihr etwas zu helfen. Nicht aus Nächstenliebe, das sicher nicht, aber er hatte Hunger und brauchte dringend etwas in den Magen. „Wo bleibt mein Essen?“, fragte er und trat mit verschränkten Armen in die Küche. Ihre erschreckte Reaktion entlockte ihm ein fieses Grinsen. „Oh, ähm, Prinz Vegeta, Sir, ich... also, ich... verdammt... Mist, ich meine, es tut mir leid“, platzte sie dann heraus. „Ich weiß nicht, wie ich das Essen erwärmen soll. Ich habe keine Ahnung über eure Gebräuche.“ Sie klang, als wäre sie tatsächlich den Tränen nahe. Ob sie wirklich Angst hatte, dass er sie umbringen würde? „Das ist aber schlecht. Welche Sklavin kann so etwas einfaches wie Essen warm machen nicht? Kochen kann doch jeder“, spottete er, um ihre Reaktion zu sehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)