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Schulfieber

Teil 1
von
Koautor:  Monsterauto

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Part 1 Endo und Suwa - Abschnitt 2

Y
 

Als die Musik langsam runter gedreht wurde, das Licht angemacht und ich die letzten Stühle an ihrem Platz geschoben hatte, seufzte ich leise.

Eventuell bildete ich es mir nur ein, aber je länger ich hier war, desto anstrengender empfand ich das Ganze. Jetzt gerade, wo noch die Ferien waren ,schlug ich mir 4-5 Nächte in der Woche um die Ohren, während der Schulzeit waren es nur die Wochenenden gewesen. Was ich beim Chef mit dem Studium begründet hatte.

Aber zumindest war die Bezahlung recht ansehnlich und die Gefahr das Jemand in den Laden kam der mich kannte oder anderes herum gering. Sah man von dem Fall „Nowak“ ab.

Meine Stirn zog sich in Falten ,als mir wieder einfiel das er bis gerade eben da gewesen war. Aber solange er seine Rechnung zahlte...

Wobei ,dass heute der seltsame Typ an seiner Seite übernommen hatte. Die beiden hatten zusammen ein sehr vertrautes Bild abgegeben, was mich auf eine seltsame Art und Weise störte. Ich schüttelte den Gedanken aus dem Kopf und besann mich auf das Wichtige.

Ich knöpfte die Weste auf und trottete zu den Privaträumen.

„Endlich erwische ich dich mal! Aki! Wenn du im Vorfeld schon weißt, dass die Kunden Ärger machen wollen, dann schick einen von uns hin!“, schimpfte Koval mich von der Seite an und lehnte sich gegen den Spinnt.

„Du warst da und es ist ja nichts schlimmes passiert! Sobald ich gelernt hab ,wie man den Kerlen in die Köpfe sehen kann, werde ich es gerne so machen. Ansonsten muss ich jeden Gast erst einmal gleich behandeln wenn ich nicht raus fliegen will.“, murrte ich und hängte die Weste auf einen Harken und fummelte das Hemd auf. Dabei schaute mir der Host zu.

„Das stimmt schon, aber wenn du nicht willst, dass die dich wie ein Host behandeln, solltest du grundsätzlich auf Abstand bleiben. Ich will dich nicht irgendwann verstört ,aus der Kunden-Toilette kratzen müssen, mit einem Bündel kleiner Scheine in der Hand. Nur weil ein oder zwei Kunden meinten ,die Grenzen mehr als zu überschreiten!“, zischte er und seufzte dann.

Ein Pfeifen lies Koval herumfahren. Seine Mitfahrgelegenheit war bereit zum Abmarsch. Er murmelte, dass er los müsse und ich schlüpfte rasch in meine Privatkleidung. Zog mir eine dünne Stoffmütze über den Kopf, klemmte eine Zigarette hinter mein Ohr und schloss den Spinnt ab.

Ein kurzer Blick aufs Telefon. Allerdings war dort nichts interessantes zu sehen, sah man davon ab das in der Info-Gruppe der Klasse mal wieder die Post abging. Scheinbar waren ein paar der Jungs unterwegs gewesen.

Ich wollte nur noch nach Hause, in mein Bett und die nächsten 8 Stunden schlafen...

Das Einzige was mich nun hinderte war der Weg bis dort hin. Also machte ich mich schnell dran durch den Haupteingang zu verschwinden. Verabschiedete mich im Laufen von Tequila und Sergi und war erstaunt wie kühl es Draußen war. Wobei, dies im Kontrast zu der leicht drückenden Wärme und dem Geruch nach Schnaps und Bier des Clubs angenehm war.

„Jetzt mach dich doch bitte nicht so schwer!“, keuchte es ein Stück die Straße herunter.

„Schwer?... willst du damit sagen ich sei fett?!“, entfuhr es einer zweiten Stimme entsetzt und ich fand recht schnell den Ursprung des Ganzen. Schwankend klammerte sich der Lehrer für Biologie und einen Haufen unwichtiger anderer Fächer an den Mann, den er mit in den Club geschleppt hatte. Dabei wankte gerade dieser, auch nicht bedeutend weniger.

„Spinner!“, knurrte es schnaubten. „Ich wiege nur 81 Kilo... das ist.. ufff... Normalgewicht! Sergi hätte niemals so was gesagt... “, nuschelte Nowak.

Rasch zog ich den Kopf ein, stopfte die Hände in die Hosentaschen, drehte mich weg und wollte in die andere Richtung laufen. Das Letzte worauf ich jetzt noch Lust hatte, war mich mit Betrunkenen Kunden zu ärgern. Egal ob ich ihn kannte oder nicht. „A.. Aki!!“, hörte ich es.

Fuck! Zu langsam!

„Hier! Kannst du mir helfen?“, rief es durch die Straße und ich zuckte ein wenig zusammen. Sollte ich die Beine in die Hand nehmen und rennen?!?

„AKIIIII!“, johlte Nowak und ich zuckte zusammen. Vielleicht würde er sich morgen eh nicht erinnern... Nein. Das war noch nie der Fall gewesen!

Ich stöhnte, drehte mich auf dem Absatz um und zog die Hände aus den Hosentaschen. Als ich näher kam ,machte sich Erleichterung in dem Gesicht des Mannes namens Endo breit, der Nowak stützte.

„Sie schulden mir was!“, fauchte ich den Lehrer an und dieser grinste leicht dümmlich, lallte was von Trinkschokolade, während ich ihm meine Schulter unter legte.

„Wie niedlich fürsorglich von dir.“, gibbelte er und spitzte die Lippen um mir einen Kuss gegen die Stirn zu setzten. Ich ignorierte es.

„Zum nächsten Taxi-Stand geht es da lang.“, seufzte ich und nickte in die Richtung. Noch einmal bedankte sich Endo und ich sah kurz zu ihm herüber, um dann schnell wieder nach vorne zu schauen.

Einen anstrengenden Fußmarsch später, der im normalen, nicht betrunkenen Zustand, nur fünf Minuten in Anspruch genommen hätte, kamen wir in der weit der doppelten Zeit an.

Von weiten konnte man den Taxifahrer nervös schauen sehen. Betrunkene brachten mehr Geld... Kotzten aber auch gerne mal in die Fahrzeuge, wie ich in der kurzen Zeit bereits gelernt hatte.

Endo wuchtete den Biolehrer in das Fahrzeug, ich sah ihm dabei zu und ich spielte schnell mit dem Gedanken zu gehen.

„Noch einmal danke für das Helfen.“, seufzte Endo und deutete eine Verbeugung an.

„Jetzt steigt beide endlich ein!“, forderte Nowak und winkte mit der Hand. Kurz schaute der schwarzhaarige ,der ein paar Zentimeter größer war, verwirrt zu dem Lehrer.

„Du musst doch in die selbe Richtung Yuilein...Ich lade dich ein.“, nuschelte der braun gelockte, wobei ihn die Brille leicht die Nase runter rutschte.

Ich schüttelte ein wenig den Kopf, griff nach der Tür und schlug sie zu. Ein gedämpftes: „Au!“ war von der anderen Seite zu hören.

„Er hatte wirklich zu viel.“, seufzte Endo entschuldigend, der krampfhaft versuchte gerade zu stehen. Ein: „Du hattest aber auch zu viel!“, konnte ich gerade noch herunter schlucken. Faste stattdessen nach der Zigarette und dem Feuerzeug in der Tasche und machte sie an.

„Die Dinger solltest du weglassen... ziemlich ungesund.“, raunte er und ich zuckte mit den Schultern. Was ging es ihn an! Ein Surren und ungehalten murrte der Fahrer aus dem Taxi raus, ob man los könne.

Noch eine Entschuldigung, der Schwarzhaarige bedankte sich mit einem Schulterklopfen und sprintete um den Wagen.

Zuhause lies ich mich aufs Bett fallen. Nicht mehr lange und ich würde das weiche, bequeme Bett gegen die eher unbequemen Futons des Internats tauschen. Mir wieder das Zimmer mit Haji teilen müssen und meine Zeit mir Lernen verplempern.

Mit diesen unliebsamen Gedanken schlief ich ein.
 

E

Hide, war einfach nur derbe voll. Dabei war er der gewesen, der mich vor den Cocktails gewarnt hatte. Zusammen mit den Taxifahrer, schleiften wir ihn die Treppen hoch bis vor die Haustür.

Ich bedankte mich und bezahlte den sehr mürrischen, aber hilfsbereiten Mann und zog dann Hide hinter mir her.

„Du schläfst heute bei mir , du volltrunkener Trottel!“, knurrte ich und dieser brabbelte vor sich her.

Mit einem Schwung, fiel er aufs Futon und ich begann mir meine Krawatte auszuziehen.

Das beengende Gefühl am Hals, machte mich schon bereits im Taxi wahnsinnig.

„Wo hast du den Yuuuuuiii gelassen?“, fragte die Saufnase vom Boden aus und ich sah ihn verwirrt an.

„Welchen Yui?“, fragte ich nach, doch dieser begann zu verstummen und es setzte ein Schnarchen stattdessen ein.

Ich verdrehte die Augen, schlenderte ins Badezimmer und begann mich zu entkleiden. Nackt, würde ich jedenfalls nicht neben ihm schlafen. So sehr ich Hide auch mochte und liebte, ich würde ihm nicht die Vorlage geben, über mich herzufallen.

In den Kartons wühlend, fand ich auch so gleich eine bequeme Jogginghose und ein T-Shirt. Heute würde ich mich wohl zu Tode schwitzen, aber alles andere als sexy sein!

Auf dem Futon schnarchte und sabberte Hide vor sich hin und ich musste mir einen Platz neben ihn, wahrlich erkämpfen.

„Rutsch, herüber !“, forderte ich doch dieser dachte nicht einmal daran. Im Gegenteil!

Als ich mich dazugelegt hatte und die Decke über uns warf, schmiegte er sich wie eine Katze an mich und jammerte herum, dass er sich in Sergi geirrt hatte.

„Wie meinst du das?“, flüsterte ich und wieder hörte er auf zu Reden.

„Den Kerl, soll mal einer verstehen. Erst nur Freundschaft, dann doch Liebschaft, dann wieder nicht! Was machst du Trottel nur ständig mit den Männern?“, dachte ich vor mich hin und schloss die Augen. Meine Hand strich ihm durch die Locken und er gab ein entspanntes Brummen von sich.

Wach, wurde ich erst am Morgen, als es neben mir wimmerte : „Kopfschmerztablette!“.

Ich richtete mich auf und beobachtete das Häufchen Elend, dass seinen Kopf unterm Kissen versteckt hatte, damit die Sonnenstrahlen ihn nicht all zu sehr blendeten.

„Ich hol dir eine!“, knurrte ich und klopfte ihm dabei auf die Schultern. Eine Ewigkeit musste ich suchen, bis ich den richtigen Karton in der Hand hatte.

„Komm, steh auf Hide!“, murmelte ich, doch dieser machte keinerlei Anstalten.

„Ich will nicht!“, nuschelte er unterm Kissen und ich zog ihm die Decke weg, was ihn genervt unterm Kissen hervor schauen ließ.

„Du kannst nicht den Ganzen Tag hier liegen bleiben! Du musst auch mal nach Hause!“, argumentierte ich, da ich gerne noch ein paar Stunden alleine geschlafen hätte. Mit genügend Platz!

Mürrisch und die miese Laune ins Gesicht gemeißelt , erhob er sich Zombie artig, lehnte sich an der Küchenzeile ab und trank das Glas Wasser, samt Kopfschmerztablette auf einen Mal aus.

„Danke!“, ächzte er und rieb sich über die Stirn.

„Wird sicherlich gleich besser werden!“, versuchte ich ihn zu trösten was ich schmunzeln ließ.

„Ich bin Arzt, ich weiß das es besser werden wird!“.

„Noch, bist du kein Arzt! Erst musst du das Studium beenden!“, neckte ich ihn was ihn noch breiter grinsen ließ.

„Heute Abend, halb zehn! Ich hol dich ab.“, sagte Hide noch an der Tür zu mir, nachdem er geduscht und gegessen hatte, auf dem Weg zur Tür.

„Wieso?“, wollte ich wissen doch dieser lachte.

„Na, wir machen da weiter, wo wir aufgehört haben. Und ich muss dich doch diesmal einladen! Ich hab gesehen, dass meine Geldbörse noch unberührt ist. Also hast du doch sicherlich alles bezahlt Haru!“, schlussfolgerte er und ich nickte.

„Aber, heute Abend wieder? Komm, lass uns einen Tag Pause einlegen. Jeden Tag so zu trinken, dass bringt uns noch früher ins Grab!“, versuchte ich aus der Nummer heraus zukommen.

„Nix da! Man muss die Feste feiern, wie sie fallen!“, sang er vor sich her und ich fragte mich , welche Feste?

Einen weiteren Abend, in diesem Ausmaße und man könnte mich als nächsten Patienten mit Leberzerose ansehen.

Ich nickte nur, schloss die Tür und krabbelte zurück in den Futon. Mir blieben ja noch ein paar Stunden, bevor er wieder hier auftauchen würde.

Tief und fest war ich noch einmal eingeschlafen, als es an der Tür klopfte. Knurrend, murmelte ich etwas von „Moment!“, und rappelte mich auf um zur Tür zu gehen.

Vor mir, stand ein frischer , energiegeladener und gut riechender Hide, der mich skeptisch ansah.

„Sag bloß, du lagst immer noch?“, musterte er mich und betrachtete meine Frisur.

„Ich...was? Wie spät ist es denn?“, wollte ich wissen und trat einen Schritt zu Seite, damit Hide hinein kommen konnte.

„Na husch, husch! Wir gehen etwas essen und trinken. Erinnerst du dich?“, wollte dieser wissen und oh ja, ich wusste es noch.
 

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„Hast du wieder die Nacht durch gemacht?“.

Über die Schulter schaute ich zum Wohnzimmer wo mein Vater, versteckt hinter der Zeitung, genau diese ein wenig senkte und über die Ränder seiner Brille herüber schaute.

Vor gut vier Stunden war ich aufgestanden, hatte was gegessen und war nun im Begriff das Haus wieder zu verlassen.

„Es.. war ein bisschen spät geworden. Sorry.“, raunte ich und meine Mom kam aus dem Garten gewuselt, lächelte als sie mich sah und strich mir im vorbei gehen durch die Haare.

„Wann warst du hier?“, fragte der Mann trocken und ich überlegte in wie weit ,ich die Uhrzeit runter schwindeln konnte.

„Fängt das schon wieder an. Lass den Jungen doch machen! Solange er nichts anstellt, Drogen nimmt oder von der Polizei nach Hause gebracht wird, lass ihn seinen Spaß haben.“, seufzte Mom und watschelte in die Küche.

„Zu meiner Zeit haben wir so was nicht gemacht!“, murrte mein Vater und verschwand wieder hinter dem bedruckten Papier.

„Zu unserer Zeit, war auch alles viel langweiliger! Außerdem warst du auch immer bis in die Puppen weg.“, entgegnete meine Mom und stellte zwei Gläser mit Tee auf den Tisch.

Ein murren war von Vater zu hören. Scheinbar konnte er es nicht abstreiten, was Mom gesagt hatte und ich musste in mich hinein grinsen.

„Haji hat sich ein neues Spiel geholt und wollte es mir zeigen. Ich weiß nicht wie lange es heute wird...“, gab ich sachte an. „Meld dich wenn du bei ihm übernachtest Schatz!“, forderte meine Mom mich auf und ich nickte schnell.

So schnell es ging verließ ich das Haus, strich mir vor der Tür die Haare wieder zurecht und machte mich auf den Weg zur Bus-Station. Vielleicht hätte ich doch wie ein paar der anderen ein Motorrad Führerschein machen sollen. Mit einem Zweirad ,wäre man eindeutig flexibler.

Kurz zückte ich mein Telefon:
 

Honda: Äääätzend... Nächste Woche geht’s wieder los!

Kondo: Arschloch! Musst du uns jetzt Täglich daran erinnern?!

Omura: ‾͟͟͞(((ꎤ ✧曲✧)̂—̳͟͞͞o

Honda: Wenn es doch so ist!

Fujito: ...

Amano: Bin ich froh, wenn ich euch los bin am ende des Jahres...

Kondo: Du wieder! Insgeheim liebst du uns doch. ˶⚈Ɛ⚈˵

Amano: … Geh sterben...

Honda: Unsere Turteltauben wieder. (´>_>)
 

Ich rollte kurz mit den Augen. Manchmal hatte ich das Gefühl mit Kleinkindern in einer Klasse zu sein.
 

„Sehen gut aus! Sind das Echte Steine? Hast du die von einem Juwelier?“, fragte Tequila und wanderte mit den Fingern auf mein Ohr zu. „Ja. Bitte nicht anfassen! Hab es heute erst stechen lassen... kein Bock auf Endzündung.“, gab ich schnell von mir und er zog die Finger weg, nickte verstehend. „Sehen echt gut aus. Kannst du mir nachher die Adresse von dem Laden geben? Sergi würden die bestimmt auch stehen.“, grinste er charmant und schien mal wieder seine gesamte Sympathie ein zu setzten.

Im Gegensatz zu anderen Sprach der Mann mit den grünen Haaren es offen aus ,dass er eine Beziehung mit seinem männlichen Kollegen hatte. Auf eine gewisse Art war er deswegen bewundernswert, auch wenn der Gedanke irgendwie immer noch für mich befremdlich war. Ein Kerl der mit einem anderen eine Beziehung hatte. Generell hatte dieser Laden zu Anfang meinen Horizont ungewollt erweitert. Männer die wild knutschten, sich anfassten oder zusammen auf die Toilette verschwanden. Einfach nur schräg.

Tequila, wie er wirklich hieß wusste ich nicht, spielte mit offenen Karten und spielte auch nicht das Bäumchen wechsle dich Spiel, wie Koval es nannte. Was bei einigen der Gäste eher der Fall war. Sie Trafen sich, hatten was miteinander und gingen nachdem man seinen „Spaß“ hatte wieder auseinander.

„Leute in 30 Minuten machen wir auf!“, rief Soba in den Laden und ich strich mir die Weste glatt. Wir gingen kurz die Reservierungen durch, verteilten die Tische unter den Kellnern, denn heute waren wir einer mehr und zählten das Geld ab für die Portmonees.

„Ab nächster Woche bist du wieder zur Uni oder?“, fragte Soba, ein ziemlich breitschultriger Mann mit aschgrauen Haaren. „Ja, leider. Sie müssen dann in der Woche einen Ersatz für mich finden.“.

„Bekommen wir alles hin. War ja schließlich so abgesprochen.“, entgegnete der Chef.
 

Der Abend fing recht ruhig an. Heute waren nur zwei Tische vorbestellt worden ,die der Kollege Niko unter seine Fittiche hatte. Absinthe, er war in etwa so groß wie ich und von eher zierlicher Körperstatur, beschäftigte sich mit einem Gast an einem meiner Tische. Sonst hatte ich jedoch nichts zu tun.

Als jedoch ein gewisser Lehrer, lachend seine Jacke an der Garderobe abgab, wich mir ein wenig die Farbe aus dem Gesicht. Wieder hatte er den Mann namens Endo im Schlepptau.

„Kannst du die übernehmen?“, fragte ich leicht flehend zu Niko hin. Der Jedoch funkelte dieser mich böse an. Ohne das er es aussprechen musste, sagte sein Blick: „Nix da! Du schiebst gerade ne ruhige Kugel! Die gehören dir!“ und ich ergab mich meinem Schicksal.

„Aki! Machst du uns heute wieder den Kellner?“, fragte Nowak begeistert. Mit einer höflichen und freundlichen Begrüßung bot ich den beiden einen Tisch mit Lounge-Sesseln an.

„Schön dich wieder zusehen.“, lächelte Endo freundlich und er schien sich ehrlich zu freuen. Ich versuchte mir meine Verwirrung darüber nicht anmerken zu lassen.

„Wir nehmen zwei Blue Lotus.“. „Streich das... ich nimm nur eine Cola und er bekommt ein Bier!“, ging Endo dazwischen. „Was? Warum?“. „Weil ich keine Lust hab dich wieder tragen zu müssen!“, stöhnte der Schwarzhaarige.

„Stell dich nicht so an! So schlimm kann es nicht gewesen sein...“, schnaubte Nowak.

„Außerdem muss ich dich noch einladen.“. „Was nicht heißt das wir uns besinnungslos besaufen müssen! Wir sind kein 19!“, zischte Endo. „Komm schon!“, quengelte der Biolehrer... Gut das ich meine Achtung vor ihm bereits vor 3 ½ Monaten verloren hatte. Endo stöhnte, lächelte verschwitzt und sah mich an.

„Ein Lotus und ein Bier.“, seufzte er. Mit einem Grinsen schrieb ich die Bestellung auf.

„Kann ich Ihnen sonst noch etwas anbieten? Die Speisekarte? Oder soll einer meiner Kollegen Sie ein wenig unterhalten?“, fragte ich und Nowak winkte ab. Murmelte was von das er die Schnauze voll von Host hätte und begann ein Gespräch mit Endo, als ich mich zum Gehen umwand.

Die Beiden machten sich einen schönen Abend, während der brünett gelockte Lehrer bei seinen Cocktails blieb, wechselte Endo nach kurzer Zeit von Bier auf Longdrinks. Der Club füllte sich ab 23 Uhr und die Musik hatte man schon eine Stunde vorher aufgedreht. Mit einem Tablett auf der Hand wand ich mich zwischen den Tischen hin und her. Sammelte Gläser und Besteck ein, brachte neue Getränke und musste einem Kunden auf die Finger hauen als er mir meinte im vorbei gehen an den Hintern zu fassen. „Ich hasse das!“, zischte ich und Sergi der es gehört hatte musste lachen.

„Irgendwann gewöhnst du dich auch daran.“, gluckste er und ich funkelte ihn böse an.

Auf den Weg zu den Toiletten stieß ich mit Endo zusammen. „Verzeihung.“, nuschelte er rasch.

„Kein Problem.“, murmelte ich und wollte mich im schmalen Gang an ihm vorbei drücken. „Hattest du gestern schon Piercings in den Ohren?“, überfuhr mich der Schwarzhaarige ein wenig mit seiner Frage. Verwirrt sah ich ihn an. Faste mir an die Ohren, die darauf hin leicht pochten und mir fiel ein was er meinte. „Mh.. nein.. seit heute.“, gab ich von mir. „Darf ich mal sehen?“, fragte er und kam mir mit dem Kopf näher. Ein leichtes Unbehagen überkam mich.

„Sehen teuer aus. Aber gefällt mir.“, bemerkte er und schien mein Unwohlsein zu bemerken. Ich atmete erleichtert aus.

„Kann ich dir ein paar Fragen stellen?“,versuchte er mich in ein Gespräch zu verwickeln.

„Ich wollte eigentlich...“, verlegen wies ich mit dem Daumen hinter mir auf die Toiletten Tür. „Oh...“, lachte er verstehend und ich flitzte zu der Tür. Stieß diese ein bisschen zu feste auf und verschwand ins Innere. Presste die Tür zu und wurde blass ,als ich ein paar eindeutige Geräusche aus der einzigen Kabine im Raum hörte, die leicht unterbrochen wurden. Noch peinlicher ging es nicht.

Ich benutzte das Pissoir, wusch mir die Finger und verschwand so schnell es ging aus dem Raum. Draußen stand noch immer der Schwarzhaarige Gast.

War das sein Ernst? Hat er gewartet?

Er lächelte als er mich erneut sah. „Sie wissen ,dass ich arbeiten muss?“, sagte ich matt. „Geht schnell. Nur eine Frage okay?“, bat er und ich stimmte ein wenig widerwillig zu.

„Es hört sich ein bisschen blöd an, aber waren du und Hide intim? Er kommt mir ein wenig wie ein eifersüchtiger Lover herüber, aber ich würde gerne wissen wollen woher ihr euch kennt.“, faselte er verlegen. „In.. bitte was?“.

„Intim... du weist schon...“. Ein kurzen Moment dauerte es bis ich verstand und wäre am liebsten unsichtbar geworden. Ich konnte fühlen wie mir das Blut in die Ohren lief und ich war froh das meine Haare diese ein wenig verdeckten.

„Gott nein!“, platze es aus mir heraus. Das aufgehen einer Tür lenkte mich allerdings ab, welche sich als die von den Personal Räumen herausstelle. Aus dieser kam Tequila und strich sich über den Anzug, gefolgt von Sergi der ihm über die Schulter lugte. In den beiden Gesichtern war abzulesen, dass sie wussten wer sie gestört hatte.

„Sehr schön! Boden tu dich auf! Ich würde jetzt am liebsten vor Scharm sterben!“, schrie es in meinem Kopf.
 

E

Ich dachte mir schon das es dem Bengel unangenehm war, weshalb ich mich noch einmal verbeugte, mich für die unangenehmen Fragen entschuldigte und ohne eine weitere Antwort abzuwarten zurück an unseren Tisch ging.

„Was hast du denn bei Aki zu suchen gehabt?“, fragte mich Hide und nahm erneut einen Schluck von seinem Drink.

„Ich wollte nur wissen, ob ihr beide was miteinander hattet!“, gab ich ehrlich zu und dieser wurde neben mir Kalk blass.

„Niemals! Wie kommst du denn darauf?“, spielte dieser empört und ich schmunzelte.

„Nun, du kannst nicht verleugnen, dass du einen außerordentlichen Spaß daran hast, dass wenn du den Raum hier betrittst ,der Bengel fahl anläuft. Er meidet unseren Tisch so gut es geht, schickt uns andere Kellner, hält sich nie unnötig lange auf und versteckt sich förmlich vor dir!“, schmunzelte ich und irgendwie schien Hide dies nicht aufgefallen zu sein.

„Ach echt? So hab ich das noch gar nicht betrachtet! Ich hatte immer nur Augen für Sergi!“, argumentierte er und lehnte sich zurück.

„Wir laufen uns gelegentlich über den Weg. Mehr ist da aber auch nicht!“, versicherte er mir und ich nickte. Irgendwie, war der Kleine ja schon niedlich.

„Hast du Interesse an den Knirps?“, fragte mein schwuler Freund und Arzt in Spe nun und ich schüttelte den Kopf.

„Du weißt, dass ich auf Frauen stehe!“, murmelte ich doch Hide erhob den Zeigefinger.

„Nein, ich weiß das du bisher nur etwas mit Frauen hattest! Aber , da du nie abgeschreckt von mir als Freund warst, weiß ich das du nichts gegen Homosexuelle hast!“, kam es siegessicher von links.

„Es bedeutet lediglich, dass es mir egal ist, wer wen irgendwie heiß findet. Liebe ist Liebe. Ob zwischen Homos oder Heten. Hauptsache das Herz spielt mit!“, gab ich predigend von mir und Hide fiel mir um den Hals.

„Hach Haru. Du bist so ein guter Mensch!“.

Ich lachte und dachte mir nur, wenn er wüsste!

Den Abend ließen wir ausnahmsweise was früher ausklingen. Gegen Drei am Morgen, bezahlte Hide unsere Rechnung und versicherte das er uns schon einmal ein Taxi rufen würde.

Ich nickte ihm zu und wanderte noch einmal flott zur Toilette.

Draußen, ertönte lautes Scheppern, gefolgt von wildem Gerufe.

Zügig sah ich zu das ich aus der Toilette kam, da ich befürchtete Hide sei in eine Streiterei geraten.

Allerdings, war von ihm nichts zu sehen.

„Du willst mir nur mein Geld aus der Tasche ziehen!“, brüllte jemand breites den Kellner Aki an und griff nach ihm. Er hatte den Bengel ziemlich fest am Kragen, sodass dieser kaum Luft bekam.

Wie eine Horde Lemming stürzten sich die „Spaß-Boys“ auf den Kerl und hielten ihn zurück damit er Aki endlich los ließ. Auch dieser Sergi, hatte sich den Baseballschläger hinterm Tresen geschnappt und kam dazu.

„Die Rechnung stimmt!“, fauchte Aki und hielt sich an sein Ohr, was vor Blut triefte.

Ich ging dazu und hob die Rechnung die auf dem Boden lag auf und zählte den Betrag durch. Die Summe stimmte wirklich.

„Die Rechnung ist korrekt!“, knurrte ich und sah am Armband des Gastes etwas glitzern.

„Und der hier! Gehört dem Jungen!“, zischte ich und ging auf ihn zu um den Ohrring an dessen Armband zu lösen.

„Scheiße man!“, wimmerte Aki, da anscheinend der Gast ihm den Ohrring durchs Ohrläppchen gerissen hatte.

Der Gast wurde nun diskret mit einem Tritt nach Draußen befördert und Hide kam wieder lachend herein.

„Hast du den Idioten gesehen? Ehm, was ist denn hier passiert?“, gab er von sich als Sergi auch schon den Kellner in Hides Richtung schob.

„Hideki! Du bist Arzt, schau dir den Jungen an!“, bat dieser direkt und Hide, wechselte schlagartig sein Wesen.

„Na gut. Dann holt mir mal euren Verbandskasten und wenn es geht Vodka!“, knurrte er und ich fragte ihn belustigt : „Zum Desinfizieren?“ .

Dieser lachte : „Wo denkst du hin? Zum trinken für mich!“, lachte er und Aki machte einen Aufstand wie ein Hund, der nicht zum Tierarzt wollte.

„Mir geht es schon besser! Wirklich!“, versicherte er doch ich vermute sein Chef, drückte ihn in die Richtung des Arztes.

„Mach!“, knurrte er nur und Aki, blieb artig vor ihm auf dem Hocker sitzen.

Ich stand dabei und sah Hide bei der Arbeit zu. Er säuberte das Ohr und im Nachhinein sah es gar nicht so tragisch aus wie gedacht. Er klebte ein riesiges Pflaster drauf und ermahnte ihn, die nächsten Tage nicht baden zu gehen und darauf zu achten das sein Blutdruck nicht all zu sehr ansteigt, da es dann wieder bluten könnte.

„Schön sauber halten und wenn es verheilt ist, kannst du dir den Stecker ja neu stechen lassen!“, gab dieser entspannt von sich und ging sich dann die Hände auf der Toilette waschen.

Missmutig, starrte Aki auf den Boden. Der Kleine schien niedergeschlagen zu sein.

„Hey, kann doch mal passieren, dass so ein Arschloch hier herein spaziert!“, murmelte ich doch Aki zuckte nur mit den Schultern.

„Dem hätte ich auch alleine aufs Maul gehauen!“, knurrte er vor sich hin und ich legte eine Hand auf seine Schulter.

„Mach dir nichts draus!“, lächelte ich und versicherte ihn noch einmal das der Kerl bestimmt nur einen Grund gesucht hatte nicht zahlen zu wollen. Da die Rechnung korrekt war.

Aki stand auf und schien ein wenig benommen zu sein. Er konnte sich für einen Moment nicht richtig festhalten und kippte in meine Richtung.

Ich griff nach ihm und zog ihn an mich heran. Mein Herz klopfte bis zum Hals.

„Ja, danke!“,gab er von sich und schien nicht zu merken, wie fest er sich an meinem Oberarm hielt.

„Schwindel?“, fragte Hide und ich nickte.

„Sergi, mach dem Bengel mal nen Saft und schickt den dann nach Hause!“, rief er zum Barkeeper, der nur nickte und etwas an Säften zusammen mixte.

„Wir sind heute eh einer mehr. Da ist das schon in Ordnung!“, kommentierte es Tequila, doch Aki schien trotzig zu bleiben.

„Ich mache meine Schicht zu Ende, komme was wolle!“, knurrte er doch dann beugte sich Hide nach unten und flüsterte dem Jungen etwas ins Ohr, was ich nicht mitbekam.
 

„Du machst dich jetzt auf den Weg nach Hause Knirps. Wenn du hier umkippst und die einen Notarzt rufen müssen, werden deine Unterlagen abgeglichen und was mag wohl in diesen drin stehen Yui? Ganz zu Schweigen von deinem Alter und das du diesem Laden den Gnadenstoß gibst. Den können sie dann nämlich schließen wenn die Polizei hier auftaucht. Also mach zur Abwechslung mal das, was man dir sagt!“.
 

Dann klopfte Hide ihm auf die Schulter, griff nach meiner Hand und wir verließen den Laden. Zu schade, ich hätte gerne noch einen Moment mit dem Jungen verweilt.



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