Nummer 13X von Dariel_Grimlight ================================================================================ Kapitel 1: I ------------ Kapitel 1: Das Licht der heißen Sommersonne fiel durch das staubige Fenster auf meinen Tisch. Ich seufzte und versuchte krampfhaft nicht einzuschlafen, während ich den doch sehr monotonen Worten meines Mathematiklehrers lauschte. Die Zeit wollte einfach nicht vergehen, immer wieder blickte ich auf meine Uhr und hoffte, dass der Unterricht endlich vorbei ist. Ich schaute aus dem Fenster und sah einige Schüler, die sich zu unterhalten schienen. Eigentlich herrliches Wetter, aber ich muss hier sitzen und mir diesen Mist anhören. Meine Gedanken schweiften etwas ab, als ich endlich vom erlösenden Klingeln aus meinem Tagtraum gerissen wurde. Schnell packte ich meine Sachen in den Rucksack und stürmte aus dem Gebäude. Endlich frei. Mit leichten Schritten lief ich den Weg an der Straße entlang und bog wenig später in den Wald ab,den ich immer auf meinem Heimweg durchqueren muss. Ich ließ mir Zeit, atmete mehrmals tief durch und genoss die angenehme Luft. Ich schloss kurz die Augen und hörte nur unterschwellig das Geräusch eines Motors und Türen die sich öffneten. Da es hier nicht ungewöhnlich war, achtete ich nicht weiter darauf und wollte gerade weiter laufen, als es plötzlich dunkel vor meinen Augen wurde. Ich erwachte, nach einem ungenauen Zeitraum wieder. Mein Kopf brummte und ich spürte Kälte. Langsam öffnete ich die Augen und wurde von einem grellen weißen Licht geblendet.Panisch sah ich mich um. Ich lag in einem dieser Krankenhaus Nachthemden auf einem metallischen Tisch. Keine Fesseln. Alles war weiß und wirkte steril....steriler als jedes Krankenhaus in dem ich jemals gewesen bin. Und dann diese Leute... In weißen, komischen Kitteln. Einer dieser Leute kam näher an mich heran und ich konnte das Material des Kittels besser sehen. Es sah aus wie Karbon, aber ansonsten weiß ich nicht, wie ich es beschreiben soll. Er betrachtete mich genauer und machte sich Notizen, mir wurde flau im Magen und ich mochte diese Situation überhaupt nicht. “Was habt ihr mit mir vor?!”, brüllte ich einem der Leute zu. “Beruhigen Sie sich, Ihnen wird nichts passieren”, gab dieser in einem ruhigen Ton zurück. Ich schloss für einen Moment die Augen, atmete nochmals tief durch und machte sie dann wieder auf. Immer noch nicht besser! Mein Herz raste ist meiner Brust und ich hatte ein leichtes Gefühl von Übelkeit. Gerade als der Raum anfing sich zu drehen, unterbrach eine raue Männerstimme meine panischen Gedanken. “Aufstehen!”, befahl sie mir. Ich drehte meinen Kopf in die Richtung und sah einen anderen Mann in einem Kittel. Er hatte eine moderne , durchsichtige Schutzbrille auf, dazu besaß er cappuccinofarbene Haut und dunkles, kurzes Haar, welches nach hinten gegelt war. Da ich sowieso schon Angst hatte, tat ich einfach, wie mir befohlen wurde. Der Mann deutete mit ihm zu folgen und ich tappte ihm barfuß hinterher und hinaus aus dem Raum. Es war ein breiter Flur, der sich vor mir auftat und ebenfalls so steril, wie der Raum davor aussah. Nach nur wenigen Schritten bogen wir nach links ab und blieben vor einer Tür stehen, die der Schwarzhaarige durch einen Scan seiner Handfläche öffnete. Ich guckte nur verdutzt, da ich sowas vorher nur in Sci-Fi Filmen gesehen hatte. Er zeigte mir wieder mit einer Handbewegung, dass ich folgen soll. Es wunderte mich nicht, dass dieser Raum, wie die anderen davor, auch steril aussah. Scheint hier wohl normal zu sein. Ich blickte mich schnell um und sah einige Tische in dem doch recht großen Raum stehen. Links daneben stand eine Maschine. Ich hatte sowas vorher noch nicht gesehen,alles wirkte futuristisch und unreal. Ich trat etwas näher an die Maschine heran und bekam plötzlich ein unschönen Gefühl in meiner Magengegend. Irgendwie machte dieses Ding mir Angst und ich konnte nicht einmal beschreiben warum. Es war ein Pult aus Metall, irgendetwas lag darauf, ich konnte es leider nicht erkennen. Um das Pult herum schienen holografische Runen zu fliegen, die ab und an zuckten. Der Anblick war faszinierend. Ich löste meinen Blick erst wieder davon, als mich der Mann im Kittel dazu zwang, mich an einen der Tische zu setzen.Auf dem Tisch lag etwas, das aussah, wie ein iPad. Ich ging hinüber zum Tisch und setzte mich auf den Stuhl, der davor stand. Das mulmige Gefühl in meiner Magengegend, welches ich empfand, als ich diese Maschine betrachtete, hielt immer noch an. Ich wandte meinen Blick nun dem iPad zu,auf dessen Bildschirm ich eine Art Test vorfand. Es erinnerte mich stark an einen dieser online Tests, die man bei Facebook immer machen konnte und dann an seiner Pinnwand mit Freunden geteilt hat. Zwar wusste ich nicht, worauf es hinausläuft, jedoch behielt mich der schwarzhaarige Mann die ganze Zeit im Auge. Ich versuchte seine Blicke auszublenden und widmete mich dem Test, schließlich hatte ich ja keine andere Wahl. Frage um Frage bahnte ich mir meinen Weg, sodass ich relativ schnell fertig war. Ich drückte mit dem Finger auf den Button "Ergebnis anzeigen" und wartete gespannt. Der Bildschirm des iPads wurde weiß und ich hatte schon Angst, es kaputt gemacht zu haben,da zeigte der Mann im Kittel auf eine Stahltür, welche sich auf der rechten Seite des Raumes befand. Er aktivierte die Tür wieder mit seiner Handfläche und deutete in den Raum hinein. "Rein da!", befahl er etwas ungeduldig. "Wann bekomme ich endlich Antworten? Wo bin ich hier und was soll das alles?", jammerte ich und hoffte, endlich eine Antwort zu bekommen, schließlich hatte ich lange genug dieses Spiel mitgespielt. "Alles zu seiner Zeit und jetzt rein da!", knurrte er und deutete wieder in den Raum. Mir passte das alles gar nicht, aber es gefiel mir auch nicht der Gedanke, mich nur mit einem Nachthemd bekleidet, mit einem Typen anzulegen, der ein doppelt so breites Kreuz besaß, wie ich. Mit verzweifelter Miene betrat ich den Raum. Er war kleiner als die Räume davor und es gab nichts weiter als eine runde Plattform aus Metall in der Mitte des Raumes. "In die Mitte, los", scheuchte er. Ich zögerte und merkte dann auch schon sofort, wie mich jemand von hinten schob. "He-Hey!", rief ich panisch. "Wenn du nicht freiwillig gehst, muss ich dich leider dazu zwingen!", raunte er mir ins Ohr und ließ, als er mich auf der Plattform platziert hatte, von mir ab. Ich blickte mich panisch um und wusste nicht, was jetzt geschehen wird. Bamm! Der Mann war aus dem Raum verschwunden und schlug die Metalltür hinter sich zu. "Leg das Nachthemd ab!", sprach eine Stimme aus einem Lautsprecher zu mir. Panisch sah ich mich um, denn ich konnte weit und breit keinen Lautsprecher entdecken und der Gedanke daran, dass ich mich entkleiden sollte, machte es nicht viel besser. "Wird's bald oder muss ich dich zwingen?", ertönte es wieder aus dem Lautsprecher. "Ist ja gut!", schrie ich und legte doch sehr unsicher das Nachthemd ab. "Geht doch!", sagte die Stimme genervt. Als ich diesen Satz hörte lief es mir kalt den Rücken runter und ich bedeckte sofort mit den Händen meinen Körper. "Perversling!", schrie ich in den Raum. Mein Gesicht wurde ganz heiß und ich wusste, dass es glühen muss. Mir war diese Situation nicht nur peinlich, sondern auch absurd, ich wollte einfach nur weg. Warum passiert mir sowas? Was soll das... Womit habe ich das verdient? Ich versank in Selbstmitleid und wurde dann aber von der Stimme heraus gerissen. "Hey, hörst du mir überhaupt zu, ich sagte Hände hoch und die Arme so anheben, dass dein Körper ein T bildet, verstanden?! Das ist wichtig, damit dir nichts passiert!!", brüllte er mich an. Ich wurde blass, was sollte mir denn passieren? Gedanken kreisten in meinem Kopf, doch ich schaffte es mich von ihnen los zu reißen und stellte mich in die befohlene Position hin. Einige Sekunden später sah ich wie ein Metallzylinder aus dem Boden fuhr und sich öffnete. In der Öffnung befanden sich viele kleine Löcher und ich konnte nicht identifizieren, wofür er gut sein sollte, bis plötzlich kleine kugeln aus den löchern traten und ich damit beschossen wurde. Ich zuckte kurz und schloss die Augen, doch spürte ich keinen Schmerz, verwundert öffnete ich sie wieder und sah, dass an den Stellen, an denen die kugeln mich trafen, das gleiche carbongeflecht entstand, welches diese Typen als Kittel trugen und es breitete sich auf meiner Haut aus. Im Gegensatz zu dem der Kittelträger war dieses Geflecht dunkelgrau und teilweise sogar schwarz und Aquablau. Ich schaute es fasziniert an und drehte die Hände, während sich das Geflecht, wie eine zweite Haut über meine eigene legte. Das Gefühl war unbeschreiblich und ich fühlte mich auch um einiges besser, da ich nun nicht mehr nackt in dem Raum stand. Nachdem mein Körper von Hals bis Fuß bedeckt war, öffnete sich die Metalltür wieder und man bat mich heraus. Ich war sehr froh, als ich den Raum verlassen durfte und eilte wieder zurück in den Raum mit den Tischen. Dort angekommen betrachtete mich der schwarzhaarige Mann einmal gründlich. “Halt still, ich muss gucken, ob das Chromizid überall hingekommen ist… “, maulte er mich an. Ich wehrte mich noch eine Weile, doch hatte es ja eh keinen Sinn, also spielte ich widerwillig mit. Ich betrachtete ihn, während er mich anschaute. Er sah aus, als würde er nur irgendeinen Wand angucken, um zu prüfen ob überall Farbe hingekommen ist. Ich atmete etwas erleichtert aus, woraufhin er mir einen komischen Blick zuwarf. “Gut”, sagte er nach kurzer Zeit. “Scheint die Haut komplett zu bedecken, dann kommen wir nun zu Phase 2, du hast das Pult vorhin schon so genau betrachtet, also wird es dir ja sicherlich nichts ausmachen dich davor zu stellen oder?”, fragte er leicht lächelnd. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte, aber so ging es mir ja schon seit meiner Ankunft, jedenfalls bekam ich langsam das Gefühl, dass mir nichts passieren wird. Mein Puls entspannte sich etwas und ich atmete etwas ruhiger. Danach ging ich rüber zum Pult und stellte mich davor. “Sehr gut, ich möchte jetzt, dass du an alles denkst, was du toll oder positiv findest, etwas das dir Freude bereitet oder wobei du viel Spaß hast, denk an deine Freunde oder deine Familie, irgendwas Hauptsache es ist positiv und dann legst du beide Hände auf das Pult.”, erklärte er in ruhigem Ton. Leicht verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch, jedoch ersparte ich ihm meine Fragen, da ich wahrscheinlich sowieso keine Antwort bekommen werde. Ich schloss meine Augen und dachte an einige positive Erfahrung aus meiner Vergangenheit. Meine erste Konsole, meine Freunde und einige Lieblingssongs, dann legte ich die Hände auf das Pult und ein Stromschlag fuhr mir durch die Hände. “Autsch! Verdammte Scheiße!!!”, fluchte ich. “Was soll der Mist?!”, brüllte ich den Schwarzhaarigen an, welcher nur ein breites Grinsen im Gesicht trug. “Das ist normal”, erklärte er. “Dann schauen wir mal, was die Daten so sagen”. Langsam kam ich mir einfach nur dumm vor, ich war so überfordert mit der ganzen Situation, dass ich mich einfach auf den Boden setzte. “Das ist ja interessant”, sagte der Mann anscheinend zu sich selbst.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)